Die ATC-Gruppe N06BA umfasst zentral wirkende Sympathomimetika. Diese Medikamente beeinflussen das sympathische Nervensystem und können dadurch unter anderem den Blutdruck erhöhen und die Herzfrequenz steigern.
In Deutschland werden zentral wirkende Sympathomimetika häufig zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) eingesetzt. Laut Statistiken der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) wurden im Jahr 2020 insgesamt rund 2,5 Millionen Packungen solcher Medikamente abgegeben.
Zu den bekanntesten Wirkstoffen in dieser ATC-Gruppe gehören Methylphenidat und Atomoxetin. Methylphenidat wird oft unter dem Handelsnamen Ritalin® vertrieben und ist ein Stimulans, das die Konzentration verbessern kann. Atomoxetin hingegen ist ein selektiver Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer, der ebenfalls bei ADHS eingesetzt wird.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass zentral wirkende Sympathomimetika auch mit Nebenwirkungen verbunden sein können. Dazu gehören unter anderem Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Herzrasen. Daher sollten diese Medikamente nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken durch einen Arzt verschrieben werden.
Insgesamt sind zentral wirkende Sympathomimetika eine wichtige Option zur Behandlung von ADHS in Deutschland. Durch ihre gezielte Wirkung auf das sympathische Nervensystem können sie dazu beitragen, die Symptome der Störung zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.