Die ATC-Gruppe N07AB Cholinester umfasst Medikamente, die auf das Cholinesterase-Enzym wirken. Dieses Enzym ist wichtig für den Abbau von Acetylcholin, einem Neurotransmitter im Gehirn. Durch die Hemmung der Cholinesterase wird der Abbau von Acetylcholin verlangsamt und somit die Signalübertragung im Gehirn verbessert.
In Deutschland werden Cholinesterase-Hemmer vor allem zur Behandlung von Alzheimer-Demenz eingesetzt. Laut Statistik wurden im Jahr 2019 rund 1,2 Millionen Menschen in Deutschland mit Demenz diagnostiziert, wovon etwa zwei Drittel an Alzheimer-Demenz leiden. Die Behandlung mit Cholinesterase-Hemmern kann dazu beitragen, die Symptome der Alzheimer-Demenz zu lindern und den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.
Zu den häufigsten Medikamenten in der ATC-Gruppe N07AB gehören Donepezil, Galantamin und Rivastigmin. Diese Medikamente werden meist oral eingenommen und haben unterschiedliche Wirkmechanismen sowie Dosierungen.
Donepezil wird einmal täglich eingenommen und hemmt selektiv die Acetylcholinesterase im Gehirn. Es ist das am häufigsten verschriebene Medikament zur Behandlung von Alzheimer-Demenz in Deutschland.
Galantamin wird ebenfalls einmal täglich eingenommen und wirkt als allosterischer Modulator des nicotinischen Acetylcholinrezeptors. Dadurch wird die Freisetzung von Acetylcholin erhöht und somit die Signalübertragung im Gehirn verbessert.
Rivastigmin kann sowohl oral als auch transdermal (über die Haut) angewendet werden. Es hemmt sowohl die Acetylcholinesterase als auch die Butyrylcholinesterase im Gehirn und hat somit einen breiteren Wirkungsbereich als die anderen beiden Medikamente.
Wie bei allen Medikamenten können auch Cholinesterase-Hemmer Nebenwirkungen haben, wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Kopfschmerzen. In seltenen Fällen können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Bradykardie (verlangsamter Herzschlag) oder Krampfanfälle auftreten.
Insgesamt sind Cholinesterase-Hemmer jedoch eine wichtige Option zur Behandlung von Alzheimer-Demenz und können dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Es ist jedoch wichtig, dass diese Medikamente nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden und regelmäßig auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit überprüft werden.