Die ATC-Gruppe N07A PARASYMPATHOMIMETIKA umfasst Arzneimittel, die den Parasympathikus aktivieren und somit die Wirkung von Acetylcholin im Körper verstärken. Diese Medikamente werden zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen eingesetzt, wie zum Beispiel Glaukom, Asthma oder Harninkontinenz.
In Deutschland sind Parasympathomimetika weit verbreitet und werden häufig verschrieben. Laut Statistik wurden im Jahr 2019 mehr als 2 Millionen Packungen solcher Medikamente verkauft.
Die Wirkung der Parasympathomimetika beruht auf der Aktivierung des parasympathischen Nervensystems, welches für die Steuerung von Organen wie Herz, Lunge oder Verdauung zuständig ist. Durch die Aktivierung wird die Kontraktion der glatten Muskulatur gefördert und somit beispielsweise eine Erweiterung der Bronchien bei Asthma erreicht.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist das Glaukom, auch bekannt als grüner Star. Hierbei kommt es zu einem erhöhten Augeninnendruck, welcher durch eine Verminderung des Kammerwasserspiegels reduziert werden kann. Parasympathomimetika fördern den Abfluss des Kammerwassers und senken somit den Augeninnendruck.
Auch bei Harninkontinenz können diese Medikamente eingesetzt werden. Hierbei wird durch eine Stärkung des Blasenschließmuskels eine bessere Kontrolle über den Harndrang erreicht.
Parasympathomimetika können jedoch auch unerwünschte Wirkungen haben, wie zum Beispiel vermehrte Speichel- und Schleimproduktion oder eine Verengung der Pupillen. Daher sollten sie nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
Insgesamt sind Parasympathomimetika eine wichtige Gruppe von Arzneimitteln, die bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt werden können. Durch ihre gezielte Wirkung auf das parasympathische Nervensystem können sie Symptome lindern und die Lebensqualität der Patienten verbessern.