Die ATC-Gruppe V03AE02 umfasst das Medikament Sevelamer. Es wird zur Behandlung von Hyperphosphatämie eingesetzt, einer Erkrankung, bei der zu viel Phosphat im Blut vorhanden ist. Dies kann bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder Dialysepatienten auftreten.
In Deutschland sind etwa 80.000 Menschen auf eine Dialysebehandlung angewiesen. Bei diesen Patienten kann es zu einer Überladung des Körpers mit Phosphat kommen, da die Nieren nicht mehr in der Lage sind, es auszuscheiden. Eine hohe Konzentration von Phosphat im Blut kann zu Komplikationen wie Knochenverlust und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.
Sevelamer bindet das überschüssige Phosphat im Darm und verhindert so dessen Aufnahme ins Blut. Dadurch wird die Konzentration von Phosphat im Blut gesenkt und Komplikationen können vermieden werden.
Sevelamer ist ein Ionenaustauscherharz und wird in Form von Tabletten oder Pulver zur oralen Einnahme angeboten. Die Dosierung richtet sich nach dem Schweregrad der Hyperphosphatämie und dem Gewicht des Patienten.
Wie bei jedem Medikament können auch bei Sevelamer Nebenwirkungen auftreten, wie zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Es ist daher wichtig, dass der behandelnde Arzt den Patienten regelmäßig überwacht und gegebenfalls die Dosierung anpasst.
In Deutschland gibt es verschiedene Hersteller von Sevelamer-Präparaten auf dem Markt. Im Jahr 2019 wurden insgesamt rund 4,5 Millionen Packungen von Sevelamer-Tabletten und -Pulver verkauft.
Sevelamer ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie bei Hyperphosphatämie und trägt dazu bei, Komplikationen bei Dialysepatienten zu vermeiden. Es ist jedoch wichtig, dass die Einnahme unter ärztlicher Aufsicht erfolgt und Nebenwirkungen rechtzeitig erkannt werden.