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Tasermity - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Tasermity

2. qualitative und quantitative zusammensetzung

Jede Tablette enthält 800 mg Sevelamerhydrochlo­rid.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. darreichungsform

Filmtablette (Tablette).

Die weißlichen, ovalen Tabletten tragen auf einer Seite den Aufdruck „SH800“.

4. klinische angaben4.1 anwendungsgebiete

Tasermity ist indiziert zur Behandlung von Hyperphosphatämie bei erwachsenen Patienten, die eine

Hämodialyse oder eine Peritonealdialyse erhalten. Sevelamerhydrochlo­rid sollte im Rahmen einer Mehrfachtherapie verwendet werden, die Kalziumzusätze, 1,25-Dihydroxyvitamin D3 oder ein Analogon desselben zur Kontrolle der Entwicklung von renal bedingter Knochenerkrankung enthalten könnte.

4.2 dosierung und art der anwendung

Dosierung *

Anfangsdosis

Die empfohlene Anfangsdosis für Sevelamerhydrochlo­rid ist 2,4 g oder 4,8 g pro Tag in Abhängigkeit vom klinischen Bedarf und dem Serumphosphat­spiegel. Sevelamerhydrochlo­rid muss drei Mal täglich mit den Mahlzeiten eingenommen werden.

Serumphosphat­spiegel bei Patienten, die keine Phosphatbinder einnehmen

Anfangsdosis Sevelamerhydrochlo­rid 800 mg Tabletten

1,76–2,42 mmol/l (5,5–7,5 mg/dl)

1 Tablette, dreimal täglich

> 2,42 mmol/l (> 7,5 mg/dl)

2 Tabletten, dreimal täglich

Patienten, die bereits mit Phosphatbindern behandelt wurden, sollten auf Sevelamerhydrochlo­rid auf entsprechender Grammbasis eingestellt werden und der Serumphosphat­spiegel muss überwacht werden, um die optimale tägliche Dosis zu gewährleisten.

Titration und Erhaltungsdosis

Der Serumphosphat­spiegel sollte eng überwacht und die Sevelamerhydrochlo­rid-Dosis mit 0,8 g dreimal täglich (2,4 g/Tag) schrittweise titriert werden – wobei auf eine Absenkung des Serumphosphats auf 1,76 mmol/l (5,5 mg/dl) oder darunter abgezielt wird. Der Serumphosphat­spiegel sollte bis zum Erreichen eines stabilen Wertes alle zwei bis drei Wochen und danach in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.

Die Dosis kann zwischen 1 und 5 Tabletten a 800 mg pro Mahlzeit variieren. Die durchschnittliche tatsächliche Tagesdosis in der chronischen Phase einer einjährigen klinischen Studie betrug 7 g Sevelamerhydrochlo­rid.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit dieses Arzneimittels bei Patienten unter 18 Jahren ist nicht erwiesen.

Niereninsuffi­zienz

Die Sicherheit und Wirksamkeit dieses Arzneimittels ist bei Prädialysepatienten nicht erwiesen.

Art der Anwendung Zum Einnehmen.

Die Patienten sollten Sevelamerhydrochlo­rid mit den Mahlzeiten einnehmen und ihren vorgeschriebenen Ernährungsplan einhalten. Die Tabletten müssen ganz geschluckt werden. Sie dürfen vor der Einnahme nicht zerdrückt, zerkaut oder in Teile gebrochen werden.

4.3 gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Sevelamer oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Hypophosphatämie Darmobstruktion

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Sevelamerhydrochlo­rid wurde noch nicht untersucht bei Patienten mit:

Schluckstörungen, aktiver entzündlicher Darmerkrankung, gastrointestinalen Motilitätsstörun­gen, einschließlich unbehandelter oder schwerer Gastroparese, Divertikulose, Retention des Mageninhalts und abnormem oder unregelmäßigem Stuhlgang, großen Magen-Darm-Operationen in der Anamnese.

Deshalb sollte die Anwendung von Sevelamerhydrochlo­rid bei Patienten mit diesen Erkrankungen nur mit besonderer Vorsicht erfolgen.

Darmobstruktion und Ileus/Subileus

In sehr seltenen Fällen wurden bei Patienten im Verlauf einer Behandlung mit Sevelamerhydrochlo­rid Darmobstruktion und Ileus/Subileus beobachtet. Obstipation kann als Symptom vorausgehen.

Patienten mit Obstipation sollten während der Behandlung mit Sevelamerhydrochlo­rid sorgfältig überwacht werden. Kommt es bei Patienten zu schwerer Obstipation oder anderen schweren gastrointestinalen Symptomen, sollte eine erneute Abwägung der Behandlung mit Sevelamerhydrochlo­rid erfolgen.

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Fettlöslic h_e_ V itamine

Je nach Nahrungsaufnahme und der Art des terminalen Nierenversagens können Dialysepatienten niedrige Vitamin-A-, -D-, -E- und -K-Werte entwickeln. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in der aufgenommenen Nahrung enthaltene fettlösliche Vitamine durch Sevelamerhydrochlo­rid gebunden werden. Daher sollten bei Patienten, die diese Vitamine nicht einnehmen, die Vitamin-A-, -D- und -E-Werte gemessen und der Vitamin-K-Status durch Messung der Thromboplastinzeit festgestellt werden. Wenn nötig, sollten die Vitamine ergänzt werden. Eine zusätzliche Überwachung der Vitamin- und Folsäurewerte ist bei Patienten unter Peritonealdialyse empfehlenswert, weil in der klinischen Studie bei diesen Patienten keine Vitamin-A-, -D-, -E- und -K-Werte gemessen wurden.

Folatmangel

Die derzeit vorliegenden Daten reichen nicht aus, um bei langfristiger Behandlung mit Sevelamerhydrochlo­rid einen möglichen Folatmangel auszuschließen.

Hypokalzämie/Hy­perkalzämie

Patienten mit Niereninsuffizienz können eine Hypokalzämie oder Hyperkalzämie entwickeln. Sevelamerhydrochlo­rid enthält kein Kalzium. Der Serumkalziumspiegel sollte, wie bei der Nachsorge von Dialysepatienten üblich, kontrolliert werden. Bei Hypokalzämie sollte ergänzend ein Kalziumpräparat gegeben werden.

Metabolische Azidose

Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sind prädisponiert, eine metabolische Azidose zu entwickeln. Bei der Umstellung von anderen Phosphatbindern auf Sevelamer wurde in mehreren Studien eine Verschlimmerung der Azidose berichtet. In diesen Studien wurden bei den mit Sevelamer behandelten Patienten niedrigere Bicarbonatspiegel beobachtet als bei Patienten, die mit Bindern auf Kalziumbasis behandelt worden waren. Deshalb wird eine engmaschigere Überwachung des Serumbicarbonat­spiegels empfohlen.

Peritonitis

Bei Dialysepatienten bestehen je nach Dialyseverfahren bestimmte Infektionsrisiken. Bei Patienten unter Peritonealdialyse (PD) ist Peritonitis eine bekannte Komplikation. In einer klinischen Studie mit Sevelamerhydrochlo­rid wurden mehrere Fälle von Peritonitis berichtet. Patienten unter Peritonealdialyse sollten deshalb engmaschig überwacht werden, um zu gewährleisten, dass angemessene aseptische Techniken zuverlässig angewendet und Anzeichen und Symptome einer Peritonitis sofort erkannt und behandelt werden.

Schlucken und Schluckbeschwerden

Gelegentlich wurde über Beschwerden beim Schlucken der Sevelamerhydrochlo­rid-Tabletten berichtet. Dabei handelte es sich in vielen dieser Fälle um wie Schluckbeschwerden oder Erkrankungen der Speiseröhre. Deshalb ist bei der Anwendung von Sevelamerhydrochlo­rid bei Patienten mit Schluckbeschwerden besondere Vorsicht geboten.

n mit zusätzlichen Erkrankungen,

Hypothyreose

Bei Patienten mit Hypothyreose, die gleichzeitig Sevelamerhydrochlo­rid und Levothyroxin erhalten, wird eine engmaschigere Überwachung empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Langfristige, chronische Behandlung^ ^^

Da bisher keine Daten zur chronischen Anwendung von Sevelamerhydrochlo­rid über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr vorliegen, kann eine potenzielle Resorption und Akkumulation von Sevelamer im Verlauf einer langfristigen, chronischen Behandlung nicht völlig ausgeschlossen werden (siehe Abschnitt 5.2).

Hyperparathyreoidi smus

Sevelamerhydrochlo­rid allein ist nicht für die Behandlung von Hyperparathyre­oidismus indiziert.

Sevelamerh

lorid sollte bei Patienten mit sekundärem Hyperparathyre­oidismus im Rahmen einer Mehrfachtherapie verwendet werden, die zur Senkung des intakten Parathormon-(iPTH-)Spiegels Kalziumzusätze, 1,25-Dihydroxyvitamin D3 oder ein Analogon desselben enthalten könnte.

Serumchlorid

Während der Behandlung mit Sevelamerhydrochlo­rid kann es zu einer Erhöhung des Serumchloridspi­egels kommen, da im Darmlumen Chlorid gegen Phosphat ausgetauscht werden kann. Obwohl während der klinischen Studien keine klinisch signifikante Erhöhung des Serumchloridspi­egels festgestellt wurde, sollte der Serumchloridspi­egel, wie bei der Nachsorge von Dialysepatienten üblich, kontrolliert werden. Ein Gramm Sevelamerhydrochlo­rid enthält ungefähr 180 mg (5,1 mmol) Chlorid.

Entzündliche gastrointestinale Erkrankungen

In der Literatur wurden Fälle von schwerwiegenden entzündlichen Erkrankungen verschiedener Abschnitte des Gastrointesti­naltrakts in Verbindung mit Sevelamerkristallen berichtet (einschließlich schwerwiegender Komplikationen wie Blutung, Perforation, Ulzeration, Nekrose, Kolitis,…). Eine

Kausalität zwischen Sevelamerkristallen und der Entwicklung solcher Erkrankungen konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Kommt es bei Patienten zu schweren gastrointestinalen Symptomen, sollte eine erneute Abwägung der Behandlung mit Sevelamerhydrochlo­rid erfolgen.

4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Dialyse

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen bei Dialysepatienten durchgeführt.

Ciprofloxacin

In Wechselwirkun­gsstudien an Probanden verringerte Sevelamerhydrochlo­rid die Bioverfügbarkeit von Ciprofloxacin um ca. 50 %, wenn das Arzneimittel in einer Einzeldosisstudie zusammen mit Sevelamerhydrochlo­rid gegeben wurde. Aus diesem Grund sollte Sevelamerhydrochlo­rid nicht gleichzeitig mit Ciprofloxacin eingenommen werden.

Antiarrhythmika und Antiepileptika rZ?

Patienten, die Antiarrhythmika zur Behandlung von Arrhythmien und Antiepileptika zur Behandlung von epileptischen Anfällen einnehmen, wurden von der Teilnahme an klinischen Studien ausgeschlossen. Vorsicht ist geboten, wenn Sevelamerhydrochlo­rid Patienten verschrieben wird, die auch derartige Arzneimittel einnehmen.

Levothyroxin

n, die gleichzeitig Fällen erhöhte

Aus den Erfahrungen nach der Markteinführung wurden bei Patient

Sevelamerhydrochlo­rid und Levothyroxin erhielten, in sehr s

i Patienten, die beide Arzneimittel

Thyroidea-stimulierendes-Hormon-(TSH-)Spiegel berichtet.

einnehmen, wird daher eine engmaschigere Überwachung des TSH-Spiegels empfohlen.

Ciclosporin, Mycophenolatmofetil und Tacrolimus bei transplantierten Patienten

Bei Transplantati­onspatienten wurden reduzierte Ciclosporin-, Mycophenolatmofetil- und Tacrolimuswerte ohne klinische Folgeerscheinungen (z. B. Transplantatab­stoßung) beobachtet, wenn diese Arzneimittel zusammen mit Sevelamerhydrochlo­rid gegeben wurden. Die Möglichkeit einer Wechselwirkung kann nicht ausgeschlossen werden. Eine engmaschige Überwachung der Konzentration von Mycophenolatmo­fetil, Ciclosporin und Tacrolimus im Blut sollte im Verlauf der Anwendung der Kombination und nach deren Absetzen in Erwägung gezogen werden.

Digoxin, Warfarin, Enalapr ' l oder Metoprolol

In Wechselwirkun­gsstudien an Probanden zeigte Sevelamerhydrochlo­rid keinen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit von Digoxin, Warfarin, Enalapril oder Metoprolol.

Protonenpump eininni bitoren

Aus den Erfahrungen nach der Markteinführung wurden sehr seltene Fälle von erhöhten Phosphatspiegeln bei Patienten berichtet, die Protonenpumpe­ninhibitoren zusammen mit Sevelamerhydrochlo­rid genommen haben.

Bioverfügbarkeit

Sevelamerhydrochlo­rid wird nicht resorbiert und kann die Bioverfügbarkeit anderer Arzneimittel beeinflussen. In Fällen, in denen bei der Gabe eines Arzneimittels eine Reduktion der Bioverfügbarkeit eine klinisch signifikante Wirkung auf die Sicherheit oder Wirksamkeit haben könnte, sollte dieses Arzneimittel mindestens eine Stunde vor bzw. drei Stunden nach Sevelamerhydrochlo­rid gegeben oder eine Überwachung der Blutspiegel durch den behandelnden Arzt erwogen werden.

4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Die Sicherheit von Sevelamerhydrochlo­rid bei schwangeren Frauen ist nicht erwiesen. In Tierversuchen ergaben sich keine Hinweise auf von Sevelamer verursachte embryofötale Toxizität. Sevelamerhydrochlo­rid sollte Schwangeren nur dann gegeben werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist und sowohl für die Mutter als auch für den Fetus eine sorgfältige Risiko-NutzenAnalyse durchgeführt wurde (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Die Sicherheit von Sevelamerhydrochlo­rid wurde bei stillenden Frauen nicht erwiesen.

Sevelamerhydrochlo­rid darf stillenden Frauen nur gegeben werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist und zuvor eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Analyse sowohl für die Mutter als auch für den Säugling durchgeführt wurde (siehe Abschnitt 5.3).

Fertilität

vor.

Über die Auswirkungen von Sevelamer auf die menschliche Fertilität liegen keine

Basierend auf einem Vergleich der relativen Körperoberfläche haben tierexperimentelle Studien gezeigt, dass Sevelamer die Fertilität bei männlichen und weiblichen Ratten nach Expositionen, die als Äquivalentdosis beim Menschen der doppelten maximalen Dosis bei klinischen Studien von 13 g/Tag entsprechen, nicht beeinträchtigt.

4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Sevelamerhydrochlo­rid hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die häufigsten Nebenwirkungen (> 5 % der Patienten) lassen sich alle in die Systemorganklasse der Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts einordnen.

Tabellarische Auflistung der n ebenwirkungen

Es wurden Parallel-Design-Studien an 244 Hämodialy­sepatienten mit einer Behandlungsdauer von bis zu 54 Wochen und 97 Peritoneal­dialysepatien­ten mit einer Behandlungsdauer von 12 Wochen durchgeführt.

Nebenwirkungen aus diesen Studien (299 Patienten), aus unkontrollierten klinischen Studien (384 Patienten) und Spontanberichte aus Erfahrungen nach der Markteinführung werden in der nachfolgenden Tabelle nach ihrer Häufigkeit aufgeführt. Die Häufigkeit der Berichte wird wie folgt klassifiziert: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

MedDRA-Systemorganklassen

Sehr häufig

Häufig

Gelegentlich

Sehr selten

Nicht bekannt

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichke­it*

Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen

Azidose, erhöhte Serumchloridspiegel

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit, Erbrechen

Diarrhö, Dyspepsie, Flatulenz, Schmerzen im Oberbauch, Obstipation

Abdominalschmerz, Darmobstruktion, Ileus/Subileus, Divertikulitis, Darmperforation

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Pruritus, Ausschlag

*Erfahrungen nach der Markteinführung

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das inaufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

4.9 überdosierung

Sevelamerhydrochlo­rid wurde Probanden in Dosierungen von bis zu 14 g/Tag, entsprechend 17 800-mg-Tabletten, über einen Zeitraum von acht Tagen gegeben, ohne dass Nebenwirkungen festgestellt wurden.

5. pharmakologische eigenschaften5.1 pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Behandlung von Hyperphosphatämie. ATC-Code: V03A E02.

Tasermity enthält Sevelamer, ein nicht resorbierbares, phosphatbindendes Poly(allylamin­hydrochlorid)po­lymer, das weder Metall noch Kalzium enthält. Sevelamer enthält zahlreiche Aminogruppen, die jeweils durch ein Kohlenstoffatom vom Polymergerüst getrennt sind. Diese Amine werden teilweise im Darm protoniert und interagieren mit Phosphatmolekülen durch Ionen- und Wasserstoffbrücken­bindung. Über die Bindung von Phosphat im Magen-Darm-Trakt reduziert Sevelamer den Serumphosphat­spiegel.

In klinischen Studien erwies sich Sevelamerhydrochlo­rid als wirksam zur Senkung des Serumphosphat­spiegels bei Patienten, die eine Hämodialyse oder eine Peritonealdialyse erhalten.

Sevelamer senkt die Inzidenz hyperkalzämischer Episoden im Vergleich zu Patienten, die nur kalziumbasierte Phosphatbinder erhalten. Aller Wahrscheinlichkeit nach geschieht dies, weil das Präparat selbst kein Kalzium enthält. Die Wirkungen auf Phosphat und Kalzium wurden während des gesamten Verlaufs einer Studie mit einjähriger Verlaufskontrolle nachweislich aufrechterhalten.

In In-vitro- und In-vivo -Tierversuchen wurde nachgewiesen, dass Sevelamer Gallensäuren bindet. Die Gallensäurebindung durch Ionenaustauschharze ist ein anerkanntes Verfahren zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut. In klinischen Studien sanken die mittleren Werte für Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin um 15–31 %. Diese Wirkung wurde nach zwei Wochen beobachtet und wird durch Langzeitbehandlung aufrechterhalten. Triglyzeride, HDL-Cholesterin und Albumin blieben unverändert.

In klinischen Studien mit Hämodialysepa­tienten zeigte Sevelamerhydrochlo­rid allein keine durchgängige und klinisch signifikante Wirkung auf das intakte Parathormon (iPTH) im Serum. In einer 12-wöchigen Studie mit Peritonealdia­lysepatienten wurde allerdings eine ähnliche Reduktion des iPTH-Wertes beobachtet wie bei Patienten, die Calciumacetat erhielten. Sevelamerhydrochlo­rid sollte bei Patienten mit sekundärem Hyperparathyre­oidismus im Rahmen einer Mehrfachtherapie verwendet werden, die zur Senkung des intakten Parathormon-(iPTH-)Spiegels Kalziumzusätze, 1,25-Dihydroxyvitamin D3 oder ein Analogon desselben enthalten könnte.

In einer einjährigen klinischen Studie zeigte Sevelamerhydrochlo­rid im Vergleich zu Calciumcarbonat keine unerwünschten Wirkungen auf den Knochenumsatz oder die Knochenminera­lisierung.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Sevelamerhydrochlo­rid wird gemäß einer pharmakokinetischen Studie mit einer Einmaldosis von Probanden nicht aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert. Bei Patienten mit Nierenversagen wurden noch keine pharmakokinetischen Untersuchungen durchgeführt (siehe Abschnitt 4.4).

5.3 präklinische daten zur sicherheit

In präklinischen Untersuchungen an Ratten und Hunden senkte Sevelamer ab einer Dosierung, die dem Zehnfachen der maximalen Humandosis entspricht, die Resorption der fettlöslichen Vitamine D, E und K sowie von Folsäure.

In einer Studie an Ratten, in der Sevelamer in einer Dosierung angewendet wurde, die dem 15–30-Fachen der menschlichen Dosierung entspricht, wurde ein Anstieg der Serumkupferwerte festgestellt. Dies wurde weder in einer Studie an Hunden noch in klinischen Prüfungen bestätigt.

Derzeit liegen keine offiziellen Kanzerogenitätsda­ten vor. In-vitro- und In-vivo -Studien deuten jedoch darauf hin, dass Sevelamer kein genotoxisches Potenzial hat. Das Arzneimittel wird auch nicht im Gastrointesti­naltrakt resorbiert.

In Reproduktionsstu­dien wurden für die untersuchten Dosen (bis zu 1 g/kg/Tag bei Kaninchen und bis zu 4,5 g/kg/Tag bei Ratten) keine Anzeichen dafür festgestellt, dass Sevelamer zu Embryoletalität, Fötotoxizität oder Teratogenität führt. In den Föten weiblicher Ratten, denen die 8–20-fache Dosis der maximalen Humandosis von 200 mg/kg verabreicht worden war, wurden an verschiedenen Stellen Defizite in der Skelettknochen­bildung festgestellt. Dabei könnte es sich bei diesen hohen Dosen um Sekundäreffekte einer Verarmung an Vitamin D und/oder Vitamin K handeln.

6. pharmazeutische angaben6.1 liste der sonstigen bestandteile

Tablettenkern:

Hochdisperses Siliciumdioxid

Stearinsäure

Filmüberzug:

Hypromellose (E 464)

Glycerol(mono/di)a­cetatmonoalka­noat (C16-C18)

Druckfarbe:

Eisen(II,III)-oxid (E 172)

Propylenglycol

Hypromellose (E 464)

6.2 Inkompatibilitäten

6.3 Dauer der Haltbarkeit

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Die Flasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

6.5 art und inhalt des behältnisses

Flaschen aus HDPE mit kindergesichertem Verschluss aus Polypropylen und Folien-Induktionssiegel.

1 Flasche mit 180 Filmtabletten

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigungnicht verwendete zu beseitigen.

imittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen

7.

ER DER ZULASSUNG

Genzyme Europe B.V., Gooimeer 10, 1411 DD Naarden, Niederlande

8. zulassungsnummer(n)

EU/1/14/953/001

9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 26. Februar 2015