Die ATC-Gruppe V09GA (99mTc) umfasst Technetiumverbindungen, die in der nuklearmedizinischen Diagnostik eingesetzt werden. Diese Verbindungen enthalten das radioaktive Isotop Technetium-99m, das durch seine kurze Halbwertszeit von nur sechs Stunden eine geringe Strahlenbelastung für den Patienten bedeutet.
In Deutschland werden jährlich etwa 2 Millionen nuklearmedizinische Untersuchungen durchgeführt, bei denen Technetiumverbindungen zum Einsatz kommen. Die meisten dieser Untersuchungen sind Szintigraphien, bei denen mithilfe von Gammastrahlung Bilder des Körperinneren erstellt werden.
Technetiumverbindungen sind besonders gut geeignet für die Darstellung von Knochen- und Gelenkerkrankungen sowie für die Diagnostik von Schilddrüsenfunktionsstörungen. Aber auch bei der Krebsdiagnostik und -therapie finden sie Anwendung.
Die Herstellung der Technetiumverbindungen erfolgt in speziellen Zyklotronen oder Generatoren. In der Apotheke werden sie dann als fertige Kit-Lösung geliefert und müssen vor der Anwendung noch mit dem Trägerstoff NaCl-Lösung gemischt werden.
Bei der Anwendung wird die radioaktive Lösung dem Patienten entweder intravenös injiziert oder oral verabreicht. Die Strahlendosis ist dabei so gering, dass keine besonderen Schutzmaßnahmen erforderlich sind.
Nach Abschluss der Untersuchung wird das radioaktive Material im Körper des Patienten schnell abgebaut und ausgeschieden. Eine Gefahr für die Umwelt oder andere Personen besteht nicht.
Insgesamt sind Technetiumverbindungen eine wichtige und sichere Methode zur Diagnostik von Erkrankungen. Sie ermöglichen eine schnelle und präzise Diagnosestellung, was eine gezielte Therapie und damit eine bessere Prognose für den Patienten ermöglicht.