Die ATC-Gruppe V10BX umfasst verschiedene Radiopharmaka, die zur Schmerzlinderung eingesetzt werden können. Radiopharmaka sind Arzneimittel, die radioaktive Substanzen enthalten und in der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie verwendet werden.
In Deutschland werden Radiopharmaka zur Schmerzlinderung vor allem bei Krebserkrankungen eingesetzt. Laut Statistiken wurden im Jahr 2019 insgesamt 2,1 Millionen Menschen in Deutschland mit einer Krebsdiagnose behandelt. Bei vielen dieser Patienten treten starke Schmerzen auf, die mit herkömmlichen Schmerzmitteln nicht ausreichend gelindert werden können.
Radiopharmaka können hier eine Alternative sein. Sie wirken gezielt an den Stellen im Körper, an denen der Schmerz entsteht und können so eine schnelle und effektive Linderung bringen. Dabei ist es wichtig, dass die Strahlendosis genau auf den individuellen Bedarf des Patienten abgestimmt wird.
Ein Beispiel für ein Radiopharmakon aus der ATC-Gruppe V10BX ist das Präparat Strontium-89-Chlorid. Es wird bei Knochenmetastasen eingesetzt und kann sowohl schmerzlindernd als auch knochenaufbauend wirken.
Ein weiteres Radiopharmakon aus dieser Gruppe ist das Präparat Samarium-153-EDTMP. Es wird ebenfalls bei Knochenmetastasen eingesetzt und kann neben der Schmerzlinderung auch dazu beitragen, dass sich die Knochenstruktur stabilisiert.
Radiopharmaka haben jedoch auch Risiken und Nebenwirkungen. Da sie radioaktive Substanzen enthalten, können sie das Krebsrisiko erhöhen und zu Strahlenschäden führen. Deshalb sollten sie nur von erfahrenen nuklearmedizinischen Fachärzten verabreicht werden.
Insgesamt bieten Radiopharmaka aus der ATC-Gruppe V10BX eine vielversprechende Möglichkeit zur Schmerzlinderung bei Krebserkrankungen. Sie können gezielt an den betroffenen Stellen im Körper wirken und so eine schnelle Linderung bringen. Allerdings sollten sie nur unter sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken eingesetzt werden.