Die ATC-Gruppe V10BX01 umfasst das Medikament Strontiumchlorid (89Sr). Dieses wird zur Behandlung von Knochenmetastasen eingesetzt und gehört somit zur Gruppe der Radiopharmaka.
In Deutschland sind Knochenmetastasen eine häufige Komplikation bei Krebserkrankungen. Etwa 70% aller Krebspatienten entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung Metastasen in den Knochen. Diese können starke Schmerzen verursachen und die Lebensqualität der Patienten erheblich beeinträchtigen.
Strontiumchlorid (89Sr) wird in Form einer Injektion verabreicht und reichert sich gezielt in den betroffenen Knochen an. Dort setzt es ionisierende Strahlung frei, die die Tumorzellen zerstört und somit Schmerzen lindert.
Die Anwendung von Strontiumchlorid (89Sr) ist jedoch nicht für alle Patienten geeignet. Kontraindikationen sind unter anderem eine eingeschränkte Nierenfunktion oder eine Schwangerschaft.
In Deutschland wird Strontiumchlorid (89Sr) vergleichsweise selten eingesetzt. Im Jahr 2019 wurden lediglich 1.078 Packungen des Medikaments verschrieben, was einem Marktanteil von 0,03% entspricht.
Dennoch kann Strontiumchlorid (89Sr) für bestimmte Patientengruppen eine sinnvolle Therapieoption darstellen. Eine individuelle Abwägung zwischen Nutzen und Risiko sollte jedoch immer durch einen erfahrenen Arzt erfolgen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Strontiumchlorid (89Sr) ein Radiopharmakon zur Behandlung von Knochenmetastasen ist. Es setzt ionisierende Strahlung frei, die Tumorzellen zerstört und somit Schmerzen lindert. Die Anwendung ist jedoch nicht für alle Patienten geeignet und sollte immer durch einen erfahrenen Arzt erfolgen. In Deutschland wird das Medikament vergleichsweise selten eingesetzt.