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ASS TAD 100 mg protect magensaftresistente Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - ASS TAD 100 mg protect magensaftresistente Tabletten

ASS TAD 100 mg protect magensaftresistente Tabletten

1.    bezeichnung des

ARZNEIMITTELS

ASS TAD 100 mg protect magensaftresistente Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE

ZUSAMMENSETZUNG

Jede magensaftresistente Tablette enthält 100 mg Acetylsalicylsäure (Ph.Eur.).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Lactose-Monohydrat: 60 mg pro Tablette.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform magensaftresistente tablette.

Weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten mit einem Durchmesser von ca. 8,1 mm.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

– Zur Sekundärprävention von Myokardinfarkten.

– Zur Vorbeugung kardiovaskulärer Morbidität bei Patienten, die an stabiler Angina pectoris leiden.

– Bei instabiler Angina pectoris in der Vorgeschichte, außer während der akuten Phase.

– Zur Vorbeugung eines Transplantatver­schlusses nach Koronararterien-Bypass-Operation (CABG).

– Bei Koronarangioplas­tie, außer während der akuten Phase.

– Zur Sekundärprävention von transitorischen ischämischen Attacken (TIA) und ischämischen Hirninfarkten, vorausgesetzt Hirnblutungen wurden ausgeschlossen.

ASS TAD 100 mg protect eignet sich nicht für Notsituationen. Die Anwendung ist auf die Sekundärprävention mit längerfristiger Behandlung beschränkt.

4.2    dosierung und art der anwendung dosierung

Erwachsene

Zur Sekundärprävention von Myokardinfarkten:

Die empfohlene Dosis beträgt 75–160 mg 1mal täglich.

Zur Vorbeugung kardiovaskulärer Morbidität bei Patienten, die an stabiler Angina pectoris leiden:

Die empfohlene Dosis beträgt 75–160 mg 1mal täglich.

Bei instabiler Angina pectoris in der Vorgeschichte, außer während der akuten Phase: Die empfohlene Dosis beträgt 75–160 mg 1mal täglich.

Zur Vorbeugung eines Transplantatver­schlusses nach Koronararterien-Bypass-Operationen (CABG):

Die empfohlene Dosis beträgt 75–160 mg 1mal täglich.

Bei Koronarangioplas­tie, außer während der akuten Phase:

Die empfohlene Dosis beträgt 75–160 mg 1mal täglich.

Zur Sekundärprävention von transitorischen ischämischen Attacken (TIA) und ischämischen Hirninfarkten, vorausgesetzt Hirnblutungen wurden ausgeschlossen:

Die empfohlene Dosis beträgt 75–325 mg 1mal täglich.

ASS TAD 100 mg protect darf außer nach ärztlicher Anweisung nicht in höherer Dosis angewendet und die Dosis darf 325 mg täglich nicht überschreiten.

Bezüglich der Dosierung sollten nationale und örtliche Behandlungsrichtli­nien berücksichtigt werden.

Ältere Patienten

Im Allgemeinen sollte Acetylsalicylsäure bei älteren Patienten, die für Nebenwirkungen anfälliger sind, mit Vorsicht angewendet werden. Für Patienten ohne schwere Nieren- oder Leberinsuffizienz wird die übliche Dosierung für Erwachsene empfohlen (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4). Die Behandlung sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden.

Kinder und Jugendliche

Acetylsalicylsäure sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nicht angewendet werden, außer auf ärztlichen Rat hin, wenn die Vorteile die Risiken überwiegen (siehe Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Tabletten sollen im Ganzen mindestens 30 min vor der Mahlzeit mit ausreichend Flüssigkeit (½ Glas Wasser) geschluckt werden. Aufgrund des magensaftresis­tenten Überzugs sollten die Tabletten nicht zerdrückt, zerbrochen oder zerkaut werden, da der Tablettenüberzug eine Reizung des Magens verhindert.

Dauer der Anwendung

Langzeittherapie mit der niedrigsten möglichen Dosis.

4.3    gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen Prostaglandin­syntheseInhibi­toren (z. B. einige Asthma-Patien-ten, die einen Anfall erleiden oder ohnmächtig werden können) oder gegen einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile;

– derzeit aktive oder rezidivierende Magengeschwüre in der Vorgeschichte und/oder gastrointestinale Blutungen oder andere Arten von Blutungen, wie z. B. Hirnblutungen;

– hämorrhagische Diathese; Gerinnungsstörungen wie Bluterkrankheit und Thrombozytopenie;

– schwere Leberfunktion­sstörungen;

– schwere Nierenfunktion­sstörungen;

– schwere Herzinsuffizienz;

– in einer Dosierung >100 mg/Tag im letzten Trimenon der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6)

– in Kombination mit Methotrexat in einer Dosierung von >15 mg/Woche (siehe Abschnitt 4.5).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung ass tad 100 mg protect ist nicht geeignet zur anwendung als antirheumatikum, analgetikum oder antipyretikum.

ASS TAD 100 mg protect magensaftresistente Tabletten

Die Behandlung sollte abgesetzt werden, wenn gastrointestinale Blutungen oder Ulzera auftreten.

Acetylsalicylsäure soll bei Patienten mit mäßig beeinträchtigter Nieren- oder Leberfunktion (kontraindiziert bei starker Beeinträchtigung) oder bei dehydrierten Patienten nur mit Vorsicht angewendet werden, da die Anwendung nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion führen kann. Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberinsuffizienz soll regelmäßig ein Leberfunktionstest durchgeführt werden.

Acetylsalicylsäure kann Bronchospasmus, Asthmaanfälle oder andere Überempfindlichke­itsreaktionen auslösen. Risikofaktoren sind bestehendes Asthma, Heuschnupfen, Nasenpolypen oder chronische Atemwegserkran­kungen. Das gleiche gilt für Patienten, die auch auf andere Stoffe allergisch reagieren (z. B. mit Hautreaktionen, Juckreiz oder Nesselfieber).

Schwere Hautreaktionen einschließlich des Stevens-Johnson-Syndroms wurden in Verbindung mit der Anwendung von Acetylsalicylsäure selten berichtet (siehe Abschnitt 4.8). ASS TAD 100 mg protect sollte beim Auftreten der ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautdefekten oder sonstigen Überempfindlichke­itsreaktionen abgesetzt werden.

Ältere Patienten sind besonders anfällig für die Nebenwirkungen von NSAR einschließlich Acetylsalicylsäure, insbesondere für gastrointestinale Blutungen und Perforationen, die tödlich sein können (siehe Abschnitt 4.2). Bei länger andauernder Therapie sollen Patienten regelmäßig untersucht werden.

Eine gleichzeitige Behandlung mit ASS TAD 100 mg protect und anderen Medikamenten, die die Hämostase verändern (d. h. Antikoagulantien wie Warfarin, thromboly-tische Arzneimittel und Thrombozytenag­gregationshem­mer, entzündungshemmende Medikamente und selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer), wird nicht empfohlen, außer bei strenger Indikation, da sie das Blutungsrisiko erhöhen können (siehe Abschnitt 4.5). Wenn eine Kombination unvermeidlich ist, wird eine genaue Beobachtung der Anzeichen für eine Blutung empfohlen.

Vorsicht ist bei Patienten angezeigt, die Begleitmedikamente einnehmen wie orale Corticosteroide, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und Deferasirox (siehe Abschnitt 4.5), die das Risiko von Ulzera erhöhen können.

Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureaussche­idung. Bei Patienten, die zu einer verminderten Harnsäureaussche­idung neigen, kann dies unter Umständen einen Gichtanfall auslösen (siehe Abschnitt 4.5).

ASS TAD 100 mg protect sollte bei Patienten mit Glucose-6-Phosphat-Dehydro-genase-Mangel mit Vorsicht angewendet werden.

Die Einnahme einer Überdosis von ASS TAD 100 mg protect kann das Risiko einer hypoglykämischen Wirkung mit Sulfonylharnstoffen und Insulin verstärken (siehe Abschnitt 4.5).

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären GalactoseInto­leranz, mit völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Kontraindizierte Kombinationen

Methotrexat (bei einer Dosierung von >15 mg/Woche):

Die Kombination von Methotrexat und Acetylsalicylsäure erhöht die hämatologische Toxizität von Methotrexat aufgrund der durch Acetylsalicylsäure verursachten verminderten Ausscheidung von Methotrexat über die Niere. Deshalb ist die gleichzeitige Anwendung von Methotrexat (bei Dosierungen von >15mg/Woche) und ASS TAD 100 mg protect kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Nicht empfohlene Kombinationen

Urikosurika, z. B. Probenecid, Sulfinpyra-zon

Salicylate heben die Wirkung von Probenecid und Sulfinpyrazon auf. Die Kombination sollte vermieden werden.

Kombinationen bei denen Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung zu beachten sind

Antikoagulanzien und Thromolytika, z. B. Cumarin, Heparin, Warfarin, Alteplase Erhöhtes Blutungsrisiko aufgrund der gehemmten Thrombozytenfun­ktion, Schädigung der Zwölffingerdar­mschleimhaut und Verdrängung der oralen Antikoagulanzien von ihren Plasmaprotein­bindungsstellen. Die Blutungszeit sollte überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).

Insbesondere sollte die Behandlung mit Acetylsalicylsäure nicht innerhalb der ersten

24 Stunden nach der Behandlung mit Alte-plase bei Patienten mit akutem Schlaganfall begonnen werden. Die gleichzeitige Anwendung wird daher nicht empfohlen.

Thrombozytenag­gregationshem­mer (z. B. Clopidogrel, Ticlopidin, Cilostazol und Dipyridamol) und selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI, wie Sertralin oder Paroxetin)

Erhöhtes Risiko für gastrointestinale Blutungen (siehe Abschnitt 4.4).

Antidiabetika, z. B. Sulphonylharnstoffe und Insulin

Salicylate können die hypoglykämische Wirkung von Antidiabetika verstärken. Somit kann eine Anpassung an niedrigere Dosierungen von Antidiabetika nötig sein. Eine vermehrte Kontrolle des Blutzuckerspiegels wird empfohlen.

Digoxin und Lithium

Acetylsalicylsäure beeinträchtigt die Nierenausscheidung von Digoxin und Lithium, was zu erhöhten Plasmakonzentra­tionen führt. Zu Beginn und am Ende der Behandlung mit Acetylsalicylsäure wird die Überwachung der Plasmakonzentra­tionen von Digoxin und Lithium empfohlen. Eine Dosierungsanpassung kann erforderlich sein.

Diuretika und Antihypertensiva

NSAR können die antihypertensive Wirkung von Diuretika und anderen Antihypertensiva reduzieren. Der Blutdruck sollte ausreichend kontrolliert werden. Die gleichzeitige Anwendung mit ACE-Hemmern, Angiotensin II-Antagonisten und Calciumkanalbloc­kern mit hochdosierter Acetylsalicylsäure erhöht das Risiko eines akuten Nierenversagens.

Schleifen-Diuretika: Risiko eines akuten Nierenversagens aufgrund der verminderten glomerulären Filtration durch die verringerte Prostaglandin­synthese in den Nieren. Eine Hydrierung des Patienten und die Überwachung der Nierenfunktion zu Behandlungsbeginn werden empfohlen.

Bei Anwendung mit Verapamil muss die Blutungszeit überwacht werden.

Carboanhydrase­hemmstoffe (Acetazolamid) Können zu schwerer Azidose und einer erhöhten toxischen Wirkung auf das zentrale Nervensystem führen.

Systemische Corticosteroide

Die gleichzeitige Verabreichung von Acetylsalicylsäure und Corticosteroiden kann das Risiko gastrointestinaler Ulzera und Blutungen erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).

Methotrexat (bei einer Dosierung von <15 mg/Woche):

1

'i’harma

MEMBER OF KRKA GROUP ASS TAD 100 mg protect magensaftresistente Tabletten

Die Arzneimittelkom­bination Methotrexat und Acetylsalicylsäure erhöht die hämatolo-gische Toxizität von Methotrexat aufgrund der verminderten Ausscheidung von Methotrexat über die Nieren. In den ersten Wochen der Kombinationsbe­handlung sollte jede Woche ein Blutbild gemacht werden. Patienten mit bestehender, auch nur leicht beeinträchtigter Nierenfunktion so wie auch ältere Patienten sollten verstärkt überwacht werden.

Andere NSAR

Erhöhtes Risiko für Ulzera und gastrointestinale Blutungen aufgrund synergistischer Effekte.

Ibuprofen

Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenag­gregation hemmen kann. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheit bei einer Extrapolation von ex vivo-Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich (siehe Abschnitt 5.1).

Metamizol

Metamizol kann bei gleichzeitiger Anwendung die Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenag­gregation vermindern. Daher sollte Metamizol bei Patienten, die Acetylsalicylsäure in niedriger Dosierung zur Kardioprotektion einnehmen, mit Vorsicht angewendet werden.

Ciclosporin, Tacrolimus

Die gleichzeitige Anwendung von NSAR und Ciclosporin oder Tacrolimus kann die nephrotoxische Wirkung von Ciclosporin und Tacrolimus erhöhen. Die Nierenfunktion sollte bei einer gleichzeitigen Anwendung dieser Arzneistoffe und Acetylsalicylsäure überwacht werden.

Valproat

Es wird berichtet, dass Acetylsalicylsäure die Bindung von Valproat an Serumalbumin vermindert, wodurch die freien Steady State-Plasmakonzentra­tionen erhöht werden.

Phenytoin

Salicylat vermindert die Bindung von Phenytoin an Plasmaalbumin. Das kann zu einer niedrigeren Phenytoin-Gesamtkonzentration im Plasma führen, aber zu einer erhöhten ungebundenen Phenytoin-Fraktion. Die

ungebundene Konzentration und daher auch die therapeutische Wirkung scheinen nicht signifikant verändert zu sein.

Alkohol

Die gleichzeitige Anwendung von Alkohol und Acetylsalicylsäure erhöht das Risiko für gastrointestinale Blutungen.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Niedrige Dosierungen (bis zu 100 mg/Tag): Klinische Studien deuten darauf hin, dass Dosierungen von bis zu 100 mg/Tag zur eingeschränkten Anwendung in der Geburtshilfe, die spezieller Überwachung bedarf, sicher erscheinen.

Dosierungen von 100–500 mg/Tag:

Aufgrund unzureichender klinischer Erfahrung hinsichtlich der Anwendung von Dosierungen über 100 mg/Tag bis zu 500 mg/Tag gelten die nachfolgenden Empfehlungen für Dosierungen von 500 mg/Tag und mehr auch für diesen Dosierungsbereich.

Dosierungen von 500 mg/Tag und mehr: Eine Hemmung der Prostaglandin­synthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandin-Synthese-Hemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko für kardiovaskuläre Missbildungen hat sich von weniger als 1% auf bis zu ca. 1,5% erhöht. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Dauer der Therapie steigt. Bei Tieren hat die Anwendung eines Prostaglandin-Synthese-Hemmers gezeigt, dass es zu erhöhtem Prä- und Postimplantati­onsverlust und erhöhter embryofetaler Sterblichkeit kommt. Außerdem wurde bei Tieren, die während der organogenetischen Periode Prostaglandin-SyntheseHemmer erhielten, über ein gehäuftes Auftreten unterschiedlicher Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, berichtet. Während des ersten und zweiten Trimenons der Schwangerschaft sollte Acetylsalicylsäure nur dann angewendet werden, wenn dies eindeutig notwendig ist. Wenn Acetylsalicylsäure von Frauen angewendet wird, die versuchen schwanger zu werden oder während des ersten und zweiten Trimenons der Schwangerschaft sollte die Dosis so niedrig wie möglich und die Dauer der Behandlung so kurz wie möglich gehalten werden.

Während des dritten Schwangerschaf­tstrimenons können alle Prostaglandin-Synthese-Hemmer den Fetus folgenden Risiken aussetzen:

– kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie);

– Nierenfunktion­sstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydroamnion fortschreiten kann;

die Mutter und das Kind am Ende der Schwangerschaft folgenden Risiken aussetzen:

– mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenag­gregationshem­mender Effekt, der selbst bei sehr niedrigen Dosierungen auftreten kann.

– Hemmung von Wehen, mit der Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorgangs.

Daher ist Acetylsalicylsäure während des dritten Trimenons bei Dosierungen von 100 mg/Tag und mehr kontraindiziert.

Stillzeit

Salicylate und ihre Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da unerwünschte Arzneimittelwir­kungen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzzeitiger Anwendung der empfohlenen Dosierung eine Unterbrechung des Stillens nicht erforderlich sein. Bei Einnahmen höherer Dosierungen und/oder bei Anwendung über einen längeren Zeitraum sollte abgestillt werden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden mit ASS TAD 100 mg protect keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Basierend auf den pharmakodynamischen Eigenschaften und den Nebenwirkungen von Acetylsalicylsäure ist kein Einfluss auf die Reaktionsfähigkeit und die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen zu erwarten.

4.8    nebenwirkungen

ASS TAD 100 mg protect magensaftresistente Tabletten

Häufig

Gelegentlich

Selten

Nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Erhöhte Blutungsneigung

Thrombozytopenie, Gra-nulozytose, aplastische Anämie

Fälle von Blutungen mit verlängerter Blutungszeit wie Nasenbluten, Zahnfleischbluten. Die Symptome können über 4–8 Tage nach Absetzen der Acetylsalicylsäure anhalten. Daher besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko bei chirurgischen Eingriffen. Bestehende (Hämatemesis, Mela-ena) oder nicht sichtbare gastrointestinale Blutungen, die zu Eisenmangelanämie führen können (häufiger bei höherer Dosierung).

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichke­itsreaktionen, Angioödeme, allergische Ödeme, anaphylaktische Reaktionen einschließlich Schock

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Hyperurikämie, Hypoglykämie

Erkrankungen des Nervensystems

Intrakranielle Blutung

Kopfschmerzen, Vertigo

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Verminderte

Hörfähigkeit, Tinnitus

Gefäßerkrankungen

Hämorrhagische Vaskulitis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Rhinitis, Dyspnoe

Bronchospasmus, Asthmaan-fälle

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Dyspepsie, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

Schwere gastrointestinale Blutungen

Gastrische oder duodenale Ulzera und Perforationen

Leber- und Gallenerkrankungen

Reye-Syndrom

Leberinsuffizienz, vermehrte Leberenzymbildung

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Urticaria

Stevens-Johnson-Syndrom,

Lyell- Syndrom,

Purpura, Erythema nodosum, Erythema multiforme

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Beeinträchtigung der

Nierenfunktion, akutes Nierenversagen

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Menorrhagie

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung

dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

ASS TAD 100 mg protect magensaftresistente Tabletten

meinen schwere Toxizität. Eine Überdosie-

rung kann für ältere Patienten und insbesondere für Kleinkinder gesundheitsschädi­gend sein (therapeutische oder häufige versehentliche Überdosierungen können tödlich verlaufen).

Symptome der mäßigen Intoxikation Tinnitus, Hörstörungen, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Verwirrtheitszus­tände und gastrointestinale Symptome (Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen).

Symptome der schweren Intoxikation

Die Symptome sind verbunden mit einer schweren Störung des Säure-Basen-Gleich-gewichts. Zunächst tritt Hyperventilation auf, die eine respiratorische Alkalose zur Folge hat. Aufgrund der Unterdrückung des Atmungszentrums entsteht eine respiratorische Azidose. Zudem tritt eine metabolische Azidose infolge vorhandener Salicylate auf. Da Kleinkinder häufig erst untersucht werden, wenn sie ein fortgeschrittenes Vergiftungsstadium erreicht haben, befinden sie sich normalerweise im Azidosestadium.

Außerdem können die folgenden Symptome auftreten: Hyperthermie und Schweißausbrüche, die eine Dehydrierung zur Folge haben; ein Gefühl der Ruhelosigkeit, Krampfanfälle, Halluzinationen und Hypoglykämie. Eine Unterdrückung des Nervensystems kann zum Koma, Herz-Kreislauf-Kollaps oder Atemstillstand führen.

Behandlung

Wenn eine toxische Dosis eingenommen wurde, ist eine Krankenhausein­weisung erforderlich. Im Falle einer mäßigen Intoxikation kann versucht werden, Erbrechen einzu-

leiten.

Bei Misserfolg ist eine Magenspülung innerhalb der ersten Stunde nach der Einnahme der Überdosis indiziert mit anschließender Gabe von Aktivkohle (Adsorbens) und Natriumsulfat (Laxans).

Aktivkohle kann als Einzeldosis (50 g bei Erwachsenen, 1 g/kg Körpergewicht bei Kindern bis zu 12 Jahren) verabreicht werden.

Der Urin sollte drei Stunden lang mit 250 mmol NaHCO3 alkalisiert werden und dabei sollte der Urin-pH-Wert überprüft werden. Bei schweren Vergiftungen ist eine Hämodialyse zu bevorzugen.

Andere Symptome sind symptomatisch zu behandeln.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften pharmakotherapeutische gruppe: antithrombotische mittel:

Thrombozytenag­gregationshem­mer exkl. Heparin, Acetylsalicylsäure, ATC-Code: B01AC06

Wirkmechanismus

Acetylsalicylsäure hemmt die Thrombozytenag­gregation: Indem die ThrombozytenCy­clooxygenase durch Acetylierung blockiert wird, hemmt Acetylsalicylsäure die Synthese von Thromboxan-A2, eine durch die Thrombozyten freigesetzte physiologische, aggregationsförder­nde Substanz, der bei den Komplikationen atheromatöser Läsionen eine Rolle zugeschrieben wird.

Die Hemmung der TXA2-Synthese ist irreversibel, da die kernlosen Thrombozyten (mangels ihrer Fähigkeit zur Proteinsynthese) die durch Acetylsalicylsäure acetylierte Cyclooxygenase nicht neu synthetisieren können.

Pharmakodynamische Wirkungen

Wiederholt verabreichte Dosierungen zwischen 20 und 325 mg führen zu einer 30 bis 95%igen Hemmung der Enzymaktivität. Aufgrund der irreversiblen Bindung hält die Wirkung für die Thrombozytenle­bensdauer (7–10 Tage) an. Die hemmende Wirkung lässt auch bei einer längeren Behandlungsdauer nicht nach und innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Absetzen des Medikaments steigt die enzymatische Aktivität mit der Erneuerung der Thrombozyten progressiv wieder an. Acetylsalicylsäure verlängert die Blutungszeit durchschnittlich um 50 bis 100%, wobei individuelle Schwankungen zu beobachten sind.

Experimentelle Daten deuten darauf hin, dass Ibuprofen bei gleichzeitiger Anwendung mit Acetylsalicylsäure die Wirkung von niedrig dosierter Acetylsalicylsäure auf die Thrombozytenag­gregation hemmen kann.

In einer Studie, in der 400 mg Ibuprofen als Einzeldosis 8 Stunden vor bzw. 30 Minuten nach der Gabe eines schnell freisetzenden Acetylsalicylsäure-Präparats (81 mg) eingenommen wurde, kam es zu einer verminderten Wirkung von Acetylsalicylsäure auf die Bildung von Thromboxan bzw. die Thrombozytenag­gregation. Jedoch lassen sich wegen der begrenzten Datenlage sowie der Unsicherheiten bei einer Extrapolation von ex-vivo-Daten auf die klinische Situation keine sicheren Schlussfolgerungen bezüglich der regelmäßigen Anwendung von Ibuprofen treffen. Bei gelegentlicher Anwendung von Ibuprofen ist eine klinisch relevante Wechselwirkung nicht wahrscheinlich.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften Resorption

Nach oraler Gabe wird Acetylsalicylsäure schnell und vollständig durch den Gastrointesti­naltrakt resorbiert. Der Hauptresorptionsort ist der proximale Dünndarm. Ein wesentlicher Anteil der Dosis wird jedoch bereits während des Resorptionspro­zesses in

der Darmwand zu Salicylsäure hydrolyli-siert. Der Hydrolysegrad ist abhängig von der Resorptionsges­chwindigkeit.

Nach der Einnahme von ASS TAD 100 mg protect magensaftresis­tenten Tabletten auf nüchternen Magen werden die maximalen Plasmaspiegel von Acetylsalicylsäure und Salicylsäure nach ungefähr 3,5 bzw. 4,5 Stunden erreicht. Bei Einnahme der Tabletten zu einer Mahlzeit werden die maximalen Plasmaspiegel ungefähr 3 Stunden später als bei Einnahme auf nüchternen Magen erreicht.

Verteilung

Acetylsalicylsäure und der Hauptmetabolit Salicylsäure werden in hohem Maße an Plasmaeiweiße, vor allem an Albumin, gebunden und werden schnell in alle Teile des Körpers verteilt. Der Proteinbindungsgrad von Salicylsäure ist stark sowohl von der Salicylsäure- als auch der Albuminkonzen­tration abhängig. Das Verteilungsvolumen von Acetylsalicylsäure beträgt etwa 0,16 l/kg Körpergewicht. Salicylsäure breitet sich langsam in der Synovialflüssigkeit aus, ist placentagängig und geht in die Muttermilch über.

Biotransformation

Acetylsalicylsäure wird mit einer Halbwertszeit von 15–30 Minuten schnell zu Salicylsäure metabolisiert. Salicylsäure wird anschließend hauptsächlich in Konjugate von Glycin und Glucuronsäure umgewandelt sowie Spuren von Gentisinsäure.

Die Eliminationskinetik von Salicylsäure ist von der Dosierung abhängig, da die Metabo-lisierung durch die Kapazität der Leberenzyme limitiert wird. Daher variiert die Eliminationshal­bwertszeit und beträgt nach Einnahme einer geringen Dosierung 2–3 Stunden, nach üblichen analgetischen Dosierungen 12 Stunden und nach hohen therapeutischen Dosierungen oder nach Intoxikation 15–30 Stunden.

Elimination

Salicylsäure und ihre Metaboliten werden hauptsächlich über die Nieren eliminiert.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

ASS TAD 100 mg protect magensaftresistente Tabletten

senen kardiovaskulären Indikationen. Acetylsalicylsäure wurde ausführlich auf Mutagenität und Kanzerogenität untersucht und es wurden insgesamt keine relevanten Hinweise auf eine mutagene oder kanzerogene Wirkung in Studien mit Mäusen und Ratten festgestellt.

6. pharmazeutische angaben 6.1 liste der sonstigen bestandteile tablettenkern

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose Hochdisperses Siliciumdioxid Kartoffelstärke

Filmüberzug

Talkum

Triacetin

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer-(1:1)- ispersion 30% (Ph.Eur.) Natriumdodecyl­sulfat*

Polysorbat 80*

∗ Es kann Natriumdodecyl­sulfat und Polysorbat 80 enthalten

6.2 Inkompati­bilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 dauer der haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30°C lagern

6.5    art und inhalt des behältnisses blisterpackung (pvc/aluminium) packungsgrößen:

Blisterpackung: 20, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 90 und 100 magensaftre­sistente Tabletten.

(PVC weiß, Papierschicht/Al-Folie, kindersichere Blisterpackung)

Packungsgrößen:

Blisterpackung: 20, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 90 und 100 magensaftre­sistente Tabletten.

(PVC weiß /Al-Folie, kindersichere Blisterpackung)

Packungsgrößen:

Blisterpackung: 20, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 90 und 100 magensaftre­sistente Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. inhaber der zulassung

TAD Pharma GmbH Heinz-Lohmann-Straße 5

27472 Cuxhaven

Tel.: (04721) 606–0

Fax: (04721) 606–266

E-Mail:

8.    zulassungsnummer

Zul.-Nr.: 97122.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 19. April 2017