Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Atacand 16 mg
1. bezeichnung des arzneimittels
1. bezeichnung des arzneimittelsAtacand 16 mg
Wirkstoff: Candesartancilexetil
2. Zusammensetzung
2. Zusammensetzung1 Tablette enthält
16 mg Candesartancilexetil
3. darreichungsform
Tabletten
4. klinische angaben
4. klinische angabenEssenzielle Hypertonie
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Begleitbehandlung
Unter zusätzlicher Gabe eines Thiaziddiuretikums, z.B. Hydrochlorothiazid, zu Atacand hat sich eine additive antihypertensive Wirkung gezeigt.
Anwendung bei Kindern
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Atacand wurde bei Kindern nicht untersucht.
4.3 gegenanzeigen
4.3 gegenanzeigen– Überempfindlichkeit gegenüber einem Bestandteil von Atacand
– Schwangerschaft und Stillzeit (siehe 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit)
– schwere Leberschädigung und/oder Cholestase.
4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
gen beobachtet. Die Möglichkeit ähnlicher Wirkungen kann für Angiotensin-II-Antagonisten nicht ausgeschlossen werden.
Wie bei jedem blutdrucksenkenden Mittel könnte ein übermäßiger Blutdruckabfall bei Patienten mit isch-ämischer Kardiomyopathie oder ischämischer zerebrovaskulärer Erkrankung zu einem Myokardinfarkt oder einem Schlaganfall führen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen mitteln
4.5 wechselwirkungen mit anderen mittelnEs wurden keine klinisch relevanten Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln festgestellt. In klinischen Pharmakokinetikstudien wurden folgende Substanzen auf Wechselwirkungen geprüft: Hydrochlorothiazid, Warfarin, Digoxin, orale Kontrazeptiva (z.B. Ethinylestradiol/Levonorgestrel), Glibenclamid und Nifedipin.
Candesartan wird nur in geringem Maße über den Leberstoffwechsel eliminiert (CYP2C9). Vorhandene Interaktionsstudien geben keine Hinweise auf Wirkungen auf CYP2C9 und CYP3A4, aber die Wirkung auf andere P-450-Isoenzyme ist derzeit unbekannt.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Atacand kann durch andere Antihypertensiva verstärkt werden.
Aufgrund der Erfahrungen mit anderen Arzneimitteln, die auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System wirken, kann es zu einer Erhöhung des Serumkaliumspiegels kommen, wenn gleichzeitig kaliumsparende Diuretika, Kaliumpräparate, kaliumhaltige Elektrolytpräparate oder andere Arzneimittel, die Kaliumspiegel erhöhen können (z.B. Heparin), verwendet werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Lithium und ACE-Hemmern ist ein reversibler Anstieg der Serumlithiumkon-zen-trationen und der Toxizität berichtet worden. Eine ähnliche Wirkung kann unter Angiotensin-II-Antagonisten auftreten. Bei gleichzeitiger Anwendung wird daher eine sorgfältige Kontrolle der Serumlithiumspiegel empfohlen.
Die Bioverfügbarkeit von Candesartan wird durch Mahlzeiten nicht beeinflusst.
4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit
4.6 Anwendung während Schwangerschaft und StillzeitAnwendung in der Schwangerschaft
Es gibt nur wenige Daten über die Anwendung von Atacand bei Schwangeren. Diese Daten sind nicht ausreichend, um Schlussfolgerungen über die möglichen Risiken für den Feten bei Anwendung während des ersten Schwangerschaftstrimenon zu erlauben. Beim Menschen beginnt die fetale Nierendurchblutung, die von der Entwicklung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems abhängt, im zweiten Trimenon. Das Risiko für den Feten steigt daher, wenn Atacand im zweiten oder dritten Schwangerschaftstrimenon angewendet wird.
Bei Anwendung im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel können Arzneimittel, die direkten Einfluss auf das Renin-Angiotensin-System haben, Schädigungen (Hypotonie, Nierenfunktionsstörungen, Oligurie und/oder Anurie, Oligohydramnie, Schädelhypoplasie, intrauterine Wachstumshemmung) und Todesfälle bei Feten und Neugeborenen verursachen. Es wurde auch über Fälle von Lungenhypoplasie, Gesichtsanomalien und Gliedmaßenkontrakturen berichtet. Tierexperimentelle Studien mit Candesartancilexetil haben ferner gezeigt, dass in der späten Fetal- und in der Neonatalzeit Nierenschädigungen auftreten können. Der Mechanismus beruht vermutlich auf den pharmakologischen Wirkungen am Renin-Angiotensin-Aldosteron-System.
Aufgrund dieser Erkenntnisse darf Atacand nicht während der Schwangerschaft verabreicht werden. Wenn im Verlauf der Behandlung eine Schwangerschaft festgestellt wird, muss Atacand abgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen).
Anwendung in der Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Candesartan beim Menschen in die Muttermilch sezerniert wird. Es wird jedoch in die Milch laktierender Ratten abgegeben. Wegen der möglichen unerwünschten Wirkungen beim Säugling darf Atacand während der Stillzeit nicht verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen).
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und das bedienen von maschinen
sollte berücksichtigt werden, dass gelegentlich Schwindel oder Müdigkeit während einer Behandlung der Hypertonie auftreten können.
4.8 nebenwirkungen
Weiterhin wurden unter Candesartancilexetil sehr selten die Nebenwirkungen Leukopenie, Neutropenie und Agranulozytose beobachtet.
Laborwerte
In der Regel hat Atacand keine klinisch relevanten Auswirkungen auf die Routine-Laborparameter. Erhöhungen der ALT (S-GPT) wurden als unerwünschte Ereignisse unter Atacand etwas häufiger berichtet als unter Placebo (1,3 % vs. 0,5 %). Bei Patienten unter Behandlung mit Atacand sind gewöhnlich keine routinemäßigen Kontrollen der Laborwerte erforderlich. Bei Patienten mit schwer eingeschränkter Nierenfunktion wird jedoch eine Kontrolle der Serumkalium- und Kreatininspiegel in periodischen Abständen empfohlen.
4.9 überdosierung
Symptome
Aufgrund pharmakologischer Überlegungen ist zu erwarten, dass eine Überdosierung von Atacand sich hauptsächlich als symptomatische Hypotonie und als Schwindel manifestiert. In Fallberichten zu Überdosen von bis zu 672 mg Candesartancilexetil erholten sich die Patienten ohne Zwischenfälle.
Maßnahmen
Eine eventuell auftretende symptomatische Hypotonie sollte symptomatisch und unter Überwachung der Vitalzeichen behandelt werden. Der Patient sollte in Rückenlage gebracht und die Beine hochgelagert werden. Falls dies nicht ausreicht, sollte durch Infusion, z.B. von physiologischer Kochsalzlösung, das Plasmavolumen vergrößert werden. Sollten die genannten Maßnahmen nicht ausreichen, können Sympathomimetika verabreicht werden.
Candesartan lässt sich durch Hämodialyse wahrscheinlich nicht aus dem Körper entfernen.
5. pharmakologische eigenschaften
Nach Gabe einer Einmaldosis von Atacand setzt die antihypertensive Wirkung in der Regel innerhalb von 2 Stunden ein. Bei kontinuierlicher Therapie wird bei jeder der empfohlenen Dosen die blutdrucksenkende Wir-kung innerhalb von vier Wochen im Wesentlichen erreicht und bleibt bei einer Langzeittherapie erhalten. Ata-cand, einmal täglich gegeben, bewirkt eine effektive und schonende Blutdrucksenkung über 24 Stunden mit geringem Unterschied zwischen dem maximalen und minimalen (trough) Effekt im Dosierungsintervall. Bei gleichzeitiger Gabe von Atacand und Hydrochlorothiazid ist die blutdrucksenkende Wirkung additiv. Die gleichzeitige Gabe von Atacand und Hydrochlorothiazid oder Amlodipin wird gut vertragen. Die Wirksamkeit von Atacand wird nicht durch Alter oder Geschlecht der Patienten beeinflusst.
Atacand steigert den renalen Blutfluss. Die glomeruläre Filtrationsrate bleibt unverändert oder steigt an, während der renale Gefäßwiderstand und die Filtrationsfraktion abnehmen. Bei Hypertonikern mit Typ-II-Diabetes hatte eine zwölfwöchige Behandlung mit 8 bis 16 mg Candesartancilexetil keine unerwünschten Wirkungen auf das Blutzucker- oder Lipidprofil.
Derzeit gibt es keine Daten zum Einfluss von Candesartancilexetil auf die Morbidität und Mortalität von Hy-per-tonikern.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Unter klinisch relevanten Dosen gab es keine Hinweise auf eine abnorme systemische Toxizität oder eine To-xi-zität am Zielorgan. In präklinischen Sicherheitsstudien zeigte Candesartan in hohen Dosen bei Mäusen, Ratten, Hunden und Affen Wirkungen auf die Nieren und auf das rote Blutbild. Candesartan führte zu einem Rückgang der von den roten Blutkörperchen abhängigen Parameter (Erythrozyten, Hämoglobin, Hämatokrit). Effekte auf die Nieren (wie z.B. interstitielle Nephritis, Tubulusvergrößerung, basophile Tubuli, erhöhte Harnstoff- und Kreatininplasmakonzentrationen) wurden durch Candesartan ausgelöst. Dies könnte ein Sekundäreffekt der blutdrucksenkenden Wirkung sein, der zu Veränderungen der Nierendurchblutung führt. Darüber hinaus führte Candesartan zu Hyperplasie/Hypertrophie der juxtaglomerulären Zellen. Man nimmt an, dass diese Veränderungen auf die pharmakologische Wirkung von Candesartan zurückzuführen sind. Für therapeutische Dosen von Candesartan beim Menschen scheint die Hyperplasie/Hypertrophie der renalen juxtaglomerulären Zellen keinerlei Bedeutung zu haben. Man nimmt an, daß diese Veränderungen auf die pharmakologische Wirkung von Candesartan zurückzuführen sind.
In der späten Trächtigkeit ist eine fruchtschädigende Wirkung beobachtet worden (siehe Abschnitt 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit).
Daten aus In-vitro und In-vivo Mutagenitätstests zeigen, dass Candesartan unter klinischen Bedingungen keine mutagenen oder klastogenen Wirkungen hat. Es gab keine Hinweise auf eine Kanzerogenität.
6. pharmazeutische angaben
Carmellose-Calcium, Hydroxypropylcellulose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Maisstärke, Macrogol 8000 und Eisen(III)-oxid (E 172).
6.2 inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 dauer der haltbarkeit
Bezüglich der in den Lieferländern festgelegten Haltbarkeitsdauer.
6.4 besondere lagerungshinweise
Nicht über 30°C lagern.
6.5 art und inhalt des behältnisses
6.5 art und inhalt des behältnissesAtacand 16 mg sind runde (Durchmesser 7 mm) dunkelrosa-farbene Tabletten mit einer Bruchkerbe auf beiden Seiten, die auf der einen Seite mit A/CH und auf der anderen Seite mit 016 bedruckt sind.
PVC / PVDC-Blister-Durchdrückpackungen aus thermogeformten PVC/PVDC, verschlossen mit einer Aluminiumfolie, und HDPE-Flaschen aus weißem Polyethylen (PE), die mit einem Garantieverschluss aus Polypropylen versehen sind.
In Deutschland sind folgende PVC/PVDC-Blisterpackungen erhältlich:
OP mit 28 Tabletten
OP mit 56 Tabletten
OP mit 98 Tabletten
6.6 Hinweise für die Handhabung und die Entsorgung
7. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
7. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen UnternehmersEurim-Pharm Arzneimittel GmbH
Am Gänslehen 4 – 6
83451 Piding
Tel.: 08651/704–0
8. zulassungsnummer
8. zulassungsnummer48093.02.00
9. Datum der Zulassung
9. Datum der Zulassung27. Juni 2000
10. stand der information
10. stand der informationDezember 2001