Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Bimatoprost Micro Labs 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung im Einzeldosisbehältnis
1 bezeichnung des arzneimittels
1 bezeichnung des arzneimittelsBimatoprost Micro Labs 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung in Einzeldosisbehältnis
2 QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
2 QUALITATIVE UND QUANTITATIVEEin ml Lösung enthält 0,3 mg Bimatoprost.
Ein Tropfen enthält ungefähr 9,66 Mikrogramm Bimatoprost.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3 darreichungsform
Augentropfen, Lösung im Einzeldosisbehältnis
Klare, farblose bis hellgelbe Lösung mit einem pH-Bereich zwischen 6,80 und 8,00 und einer Osmolalität zwischen 270 und 330 mOsmol/kg.
4 klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Senkung des erhöhten Augeninnendrucks bei chronischem Offenwinkelglaukom und okulärer Hypertension bei Erwachsenen (als Monotherapie oder als Zusatzmedikation zu einem Beta-Rezeptorblocker).
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Es wird empfohlen, einmal täglich abends einen Tropfen in das/die betroffene(n) Auge(n) einzutropfen. Die Anwendung sollte nicht häufiger als einmal täglich erfolgen, weil eine häufigere Verabreichung die augeninnendrucksenkende Wirkung vermindern kann.
Nur zur einmaligen Anwendung reicht ein Behälter aus, um beide Augen zu behandeln. Nicht verwendete Lösungen sollten sofort nach Gebrauch entsorgt werden.
Kinder und Jugendliche:
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Bimatoprost Micro Labs 0.3 mg/ml Augentropfen, Lösung bei Kindern im Alter von 0 bis 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen.
Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion:
Bimatoprost Micro Labs 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder mäßig bis schwer eingeschränkter Leberfunktion nicht untersucht und sollte daher bei diesen Patienten nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Bei Patienten mit anamnestisch bekannter leichter Leberinsuffizienz oder anormalen Alaninaminotransferase (ALT)-, Aspartataminotransferase (AST)- und/oder Bilirubin Ausgangswerten hatte Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen über 24 Monate keine unerwünschten Wirkungen auf die Leberfunktion.
Art der Anwendung
Wird mehr als ein topisches Augenarzneimittel verabreicht, müssen die einzelnen Anwendungen mindestens 5 Minuten auseinander liegen.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Augen
Patienten sollten vor Behandlungsbeginn über die Möglichkeit einer Prostaglandinanaloga-assoziierten Periorbitopathie (PAP) und einer verstärkten Irispigmentierung informiert werden, da diese Veränderungen während der Behandlung mit Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen beobachtet wurden. Einige dieser Veränderungen können bleibend sein und – wenn nur ein Auge behandelt wird – ein unterschiedliches Aussehen der Augen zur Folge haben (siehe Abschnitt 4.8).
Nach Behandlung mit Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen wurde gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100) über ein zystoides Makulaödem berichtet. Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung sollte daher nur mit Vorsicht bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für Makulaödem (z. B. aphake Patienten, pseudophake Patienten mit Ruptur des hinteren Kapselsacks) angewendet werden.
Bei Anwendung von Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung gab es seltene Spontanberichte über eine Reaktivierung früher vorhandener Hornhautinfiltrate oder Augeninfektionen (Mehrfachdosisformulierung). Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung sollte bei Patienten mit einer Vorgeschichte erheblicher Virusinfektionen des Auges (z. B. Herpes simplex) oder Uveitis/Iritis mit Vorsicht angewendet werden.
Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung wurde bei Patienten mit entzündlichen Augenerkrankungen, mit neovaskulärem und mit entzündlich bedingtem Glaukom, mit Winkelblockglaukom, mit kongenitalem Glaukom sowie mit Engwinkelglaukom nicht untersucht.
Haut
In Bereichen, in denen Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung wiederholt mit der Hautoberfläche in Kontakt kommt, besteht die Möglichkeit von Haarwachstum. Daher ist es wichtig, Bimatoprost Micro Labs 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung nur anweisungsgemäß anzuwenden und zu vermeiden, dass Flüssigkeit über die Wange oder andere Hautbereiche läuft.
Atemwege
Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung wurde nicht bei Patienten mit eingeschränkter Atemfunktion untersucht. Während die Informationen zu Patienten mit anamnestisch bekanntem Asthma oder COPD begrenzt sind, gab es nach der Markteinführung Berichte über eine Verschlechterung von Asthma, Dyspnoe oder COPD sowie Berichte über Asthma. Die Häufigkeit dieser Symptome ist nicht bekannt. Patienten mit COPD, Asthma oder einer durch andere Ursachen eingeschränkten Atemfunktion sollten mit Vorsicht behandelt werden.
Herz-Kreislauf
Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung wurde bei Patienten mit einem Herzblock, der schwerer als der erste Grad ist, oder einer unkontrollierten Herzinsuffizienz nicht untersucht. Es gab eine begrenzte Zahl an Spontanberichten über Bradykardie oder Hypotonie nach Anwendung von Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung (Mehrfachdosisbehältnis). Bimatoprost Micro Labs 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung sollte bei Patienten mit Prädisposition für niedrige Herzfrequenz oder niedrigen Blutdruck mit Vorsicht angewendet werden.
Weitere Informationen
Studien zu Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertonie haben gezeigt, dass die häufigere Exposition des Auges gegenüber mehr als einer Bimatoprost-Dosis täglich die IOD-senkende Wirkung vermindern kann (siehe Abschnitt 4.5). Patienten, die Bimatoprost Micro Labs 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung in Kombination mit anderen Prostaglandinanaloga verwenden, müssen auf Änderungen des Augeninnendrucks hin überwacht werden.
Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung wurde bei Patienten mit Kontaktlinsen nicht untersucht.
Kontaktlinsen sollten vor dem Eintropfen herausgenommen und können 15 Minuten nach der Anwendung wieder eingesetzt werden.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
Arzneimittelwechselwirkungen sind beim Menschen nicht zu erwarten, da die systemischen Konzentrationen von Bimatoprost nach der Anwendung von Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung (Mehrfachdosisbehältnis) am Auge extrem niedrig sind (< 0,2 ng/ml). Bimatoprost wird durch mehrere Enzyme und Stoffwechselwege metabolisiert, und in präklinischen Studien wurden keine Wirkungen auf die arzneistoffmetabolisierenden Enzyme in der Leber beobachtet.
In klinischen Studien fanden sich bei gleichzeitiger Verabreichung von Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung mit verschiedenen ophthalmologischen BetaRezeptorblockern keine Anzeichen von Arzneimittelwechselwirkungen.
Der gleichzeitige Gebrauch von Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung und anderen Glaukom-Therapeutika als topischen Beta-Rezeptorblockern wurde während der Behandlung als Zusatzmedikation nicht untersucht.
Bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertonie besteht die Gefahr, dass die IOD-senkende Wirkung von Prostaglandinanaloga (z. B. Bimatoprost Micro Labs 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung) vermindert wird, wenn sie in Kombination mit anderen Prostaglandinanaloga verwendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Bimatoprost bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben bei hohen maternal-toxischen Dosen eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung sollte in der Schwangerschaft nur bei strenger Indikationsstellung angewendet werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Bimatoprost beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Tierexperimentelle Studien haben gezeigt, dass Bimatoprost in die Muttermilch sezerniert wird. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob die Behandlung mit Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung zu unterbrechen ist. Dabei soll sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden.
Fertilität
Über die Auswirkungen von Bimatoprost auf die menschliche Fertilität liegen keine Daten vor.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Bimatoprost Micro Labs 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung hat vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Falls es nach dem Eintropfen zu vorübergehend verschwommenem Sehen kommt, sollte wie auch bei anderen Augenarzneimitteln der Patient warten, bis er wieder klar sieht, bevor er am Straßenverkehr teilnimmt oder Maschinen bedient.
4.8 nebenwirkungen
zusammengefassten Daten aus der Anwendung von Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung (Mehrfachdosisbehältnis) in Phase III als Monotherapeutikum und als Zusatzmedikation am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren:
Wachstum der Augenwimpern bei bis zu 45% im ersten Jahr, mit abnehmender Inzidenz neuer Berichte auf 7% im 2. Jahr und 2% im 3. Jahr Hyperämie der Bindehaut (meistens geringgradig bis leicht und vermutlich von nichtentzündlicher Natur) bei bis zu 44% im ersten Jahr, mit abnehmender Inzidenz neuer Berichte auf 13% im 2. Jahr und 12% im 3. Jahr Augenjucken bei bis zu 14% der Patienten im ersten Jahr, mit abnehmender Inzidenz neuer Berichte auf 3% im 2. Jahr und 0% im 3. Jahr.Weniger als 9% der Patienten brachen die Behandlung im ersten Jahr wegen einer unerwünschten Reaktion ab und die Inzidenz zusätzlicher Studienabbrüche durch Patienten lag im 2. und 3. Jahr bei 3%.
In Tabelle 2 sind Nebenwirkungen aufgeführt, die in einer 12monatigen klinischen Studie mit Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung (Mehrfachdosisbehältnis) beobachtet wurden, jedoch häufiger als mit Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung (Einzeldosisbehältnis) berichtet wurden. Diese betrafen meistens das Auge, waren leicht bis mäßig ausgeprägt und in keinem Fall schwerwiegend.
Systemorganklasse | Häufigkeit | Nebenwirkung |
Erkrankungen des Nervensystems | Häufig | Kopfschmerzen |
Augenerkrankungen | Sehr häufig | Augenjucken, Wimpernwachstum |
Häufig | Asthenopie, konjunktivales Ödem, Photophobie, Tränen der Augen, verstärkte Irispigmentierung; verschwommenes Sehen | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Häufig | Augenlid-Pruritus |
Zusätzlich zu den bei Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung im Einzeldosisbehältnis aufgetretenen Nebenwirkungen sind in Tabelle 3 weitere Nebenwirkungen aufgeführt, die bei Bimatoprast,3 mg/ml Augentropfen, Lösung (im Mehrfachdosisbehältnis) aufgetreten sind. Diese betrafen meistens das Auge, waren leicht bis mäßig ausgeprägt und in keinem Fall schwerwiegend.
Tabelle 3
Systemorganklasse | Häufigkeit | Nebenwirkung |
Erkrankungen des Nervensystems | Gelegentlich | Schwindel |
Augenerkrankungen | Häufig | Hornhauterosion, Brennen der Augen, allergische Konjunktivitis, Blepharitis, Verschlechterung der Sehschärfe, Ausfluss aus dem Auge, Sehstörungen, Dunkelfärbung der Wimpern |
Gelegentlich | Netzhautblutung, Uveitis, zystoides Makulaödem, Iritis, Blepharospasmus, Retraktion des Augenlids | |
Nicht bekannt | periorbitale und Lidveränderungen einschl. Vertiefung der Augenlidfurche | |
Gefäßerkrankungen | Häufig | Hypertonie |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Gelegentlich | Übelkeit |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Nicht bekannt | periorbitales Erythem |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am | Gelegentlich | Asthenie |
Verabreichungsort | ||
Untersuchungen | Häufig | auffällige Leberfunktionswerte |
Prostaglandinanaloga-assoziierten Periorbitopathie (PAP)
Prostaglandinanaloga einschließlich Bimatoprost Micro Labs können periorbitale Lipodystrophien verursachen, die zu einer Vertiefung der Augenlidfurche, Ptosis, Enophthalmus, Retraktion des Augenlids, Rückbildung von Dermatochalasis und Sichtbarkeit der Sklera oberhalb des Unterlids führen können. Die Veränderungen sind in der Regel leicht, können bereits einen Monat nach Beginn der Behandlung mit Bimatoprost Micro Labs auftreten und können möglicherweise das Blickfeld einschränken, selbst wenn der Patient selbst dies nicht bemerkt. PAP wird auch mit periokulärer Hauthyperpigmentierung oder -verfärbung und Hypertrichose in Zusammenhang gebracht. Alle Veränderungen wurden jedoch als teilweise oder vollständig reversibel berichtet, sobald die Behandlung abgesetzt oder auf eine andere Behandlung umgestellt wurde.
Hyperpigmentierung der Iris
Eine verstärkte Irispigmentierung ist wahrscheinlich bleibend. Die veränderte Pigmentierung wird durhc einen erhöhten Melaningehalt in den Melanozyten und nicht durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl verursacht. Die Langzeitwirkungen einer verstärkten Irispigmentierung sind nicht bekannt. Veränderungen der Irisfarbe aufgrund einer ophthalmischen Anwendung von Bimatoprost sind möglicherweise erst nach mehreren Monaten und Jahren wahrnehmbar. Typischerweise erstreckt sich die braune Pigmentierung im Pupillenbereich konzentrisch in Richtung des Irisrandes und die gesamte Iris oder Teile davon werden bräunlicher. Weder Nävi noch Flecken der Iris scheinen von der Behandlung beeinflusst zu werden. Nach 12 Monaten betrug die Häufigkeit einer Hyperpigmentierung der Iris nach Anwendung von Bimatoprost 0,1 mg/ml Augentropfen 0,5%. Nach 12 Monaten betrug die Häufigkeit mit Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen 1,5% (siehe Abschnitt 4.8 Tabelle 2) erhöht sich nach 3-jähriger Behandlung nicht.
Sehr selten wurden Fälle von Hornhautkalzifizierung unter der Therapie mit phosphathaltigen Augentropfen bei einigen Patienten mit ausgeprägten Hornhautdefekten berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
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anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet, dies ist bei Anwendung am Auge auch nicht zu erwarten.
Im Fall einer Überdosierung von Bimatoprost sollte symptomatisch und durch unterstützende Maßnahmen behandelt werden. Falls Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung im Einzeldosisbehältnis versehentlich oral eingenommen wurde, könnte die folgende Information hilfreich sein: Nach oraler Verabreichung (durch Sondenfütterung) an Ratten und Mäusen hatten Dosen von bis zu 100 mg/kg/Tag Bimatoprost in Kurzzeitstudien keinerlei toxische Wirkungen. Diese Dosis ist mindestens um das 22-fache höher als die Dosis, die bei versehentlicher Einnahme des Inhalts einer gesamten Packung Bimatoprost 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung im Einzeldosisbehältnis (30 × 0,4-ml-Einzeldosisbehältnisse, 12 ml) durch ein Kind mit 10 kg Körpergewicht erreicht wird.
5 pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaftenPharmakotherapeutische Gruppe: Ophthalmologika,
Prostaglandinanaloga, ATC-Code: S01EE03
Wirkmechanismus
Der Mechanismus, über den Bimatoprost beim Menschen eine Senkung des Augeninnendrucks bewirkt, ist eine Verstärkung des Kammerwasserabflusses über das Trabekelwerk sowie eine Erhöhung des uveo-skleralen Abflusses. Die Senkung des Augeninnendrucks beginnt ungefähr vier Stunden nach
der ersten Anwendung und erreicht nach ungefähr 8 – 12 Stunden eine maximale Wirkung. Die Wirkung hält mindestens über 24 Stunden an.
Bimatoprost ist eine Substanz mit potenter augeninnendrucksenkender Wirkung. Es ist ein synthetisches Prostamid, dass zwar eine strukturelle Ähnlichkeit zu Prostaglandin F2□(PGF2□ ) aufweist, jedoch nicht über die bekannten Prostaglandinrezeptoren wirkt. Bimatoprost ahmt selektiv die Wirkungen von vor kurzem entdeckten körpereigenen Substanzen, sogenannten Prostamiden, nach. Die Struktur des Prostamidrezeptors wurde jedoch noch nicht identifiziert.
Klinische Wirksamkeit
In einer 12-monatigen klinischen Studie (doppelblind, randomisiert, parallele Gruppen) wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Bimatoprost 0,3 mg/ml im Einzeldosisbehältnis mit Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Mehrfachdosisbehältnis) verglichen. Bimatoprost 0,3 mg/ml im Einzeldosisbehältnis erzielte bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertension im schlechteren Auge eine Nicht-Unterlegenheit bzgl. des IOD-senkenden Effektes gegenüber dem Ausgangswert im Vergleich zu Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Mehrfachdosisbehältnis). Bimatoprost 0,3 mg/ml im Einzeldosisbehältnis erzielte auch einen vergleichbaren IODsenkenden Effekt bezogen auf den gemittelten IOD-Wert beider Augen an jeder der Folgeuntersuchungen in den Wochen 2, 6 und 12 wie Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Mehrfachdosisbehältnis).
Während einer 12-monatigen Behandlung mit Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Mehrfachdosisbehältnis) als Monotherapie bei Erwachsenen, im Vergleich mit Timolol, lag die mittlere Senkung des morgendlichen (08:00) Augeninnendrucks gegenüber dem Ausgangswert zwischen –7,9 und –8,8 mmHg. Zu jedem Kontrollzeitpunkt differierten die mittleren TagesIOD Werte, die während der 12-monatigen Therapie gemessen wurden, um nicht mehr als 1,3 mmHg am Tag und lagen nie über 18,0 mmHg.
In einer 6-monatigen klinischen Studie mit Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Mehrfachdosisbehältnis), im Vergleich mit Latanoprost, wurde eine statistisch überlegene Senkung des morgendlichen mittleren IOD-Wertes (zwischen –7,6 bis –8,2 mmHg für Bimatoprost gegenüber –6,0 bis –7,2 mmHg für Latanoprost) zu allen Kontrollzeitpunkten während der Studie beobachtet. Hyperämie der Bindehaut, Wachstum der Augenwimpern und Augenjucken waren zwar mit Bimatoprost statistisch signifikant häufiger als mit Latanoprost, die Studienabbruchraten aufgrund unerwünschter Wirkungen waren jedoch niedrig und zeigten keinen statistisch signifikanten Unterschied.
Gegenüber einer alleinigen Behandlung mit BetaRezeptorblockern lag die mittlere Senkung des morgendlichen (08:00) Augeninnendrucks unter einer Kombinationstherapie aus Beta- Rezeptorblocker und mit Bimatoprost 0,3 mg/ml (im Mehrfachdosisbehältnis) zwischen –6,5 und – 8,1 mmHg.
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen bei Patienten mit Offenwinkelglaukom mit Pseudoexfoliations- und Pigmentglaukom sowie mit chronischem Winkelblockglaukom mit Nd:YAG-Laser-Iridotomie vor.
Klinisch relevante Wirkungen auf die Herzfrequenz und den Blutdruck wurden in den klinischen Studien nicht festgestellt.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Bimatoprost Micro Labs 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung bei Kindern im Alter von 0 bis unter 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Bimatoprost wird vorwiegend renal ausgeschieden. Bei gesunden erwachsenen Probanden wurden bis zu 67% einer intravenös verabreichten Dosis über den Urin und 25% der Dosis über die Fäces ausgeschieden. Die nach intravenöser Gabe bestimmte Eliminationshalbwertszeit betrug ca. 45 Minuten; die Gesamt Clearance aus dem Blut 1,5 l/h/kg.
Charakteristika bei älteren Patienten
Nach zweimal täglicher Applikation von Bimatoprost Micro Labs 0,3 mg/ml Augentropfen, Lösung lag die mittlere AUC0–24 h bei älteren Patienten (□65 Jahre) mit 0,0634 ngh/ml signifikant höher als bei jungen gesunden Erwachsenen (0,0218 ngh/ml). Diese Beobachtung ist jedoch klinisch nicht relevant, weil bei Älteren ebenso wie bei Jüngeren die systemische Exposition nach Anwendung am Auge sehr gering war. Es fanden sich keine Anzeichen einer Akkumulation von Bimatoprost im Blut, und das Sicherheitsprofil war bei älteren und jüngeren Patienten gleich.5.3 präklinische daten zur sicherheit
Präklinische Effekte wurden nur nach Expositionen beobachtet, die ausreichend über der maximalen humantherapeutischen Exposition lagen. Die Relevanz für den Menschen wird als gering bewertet.
Bei Affen wurden nach täglicher, okulärer Anwendung von Bimatoprostkonzentrationen □0,3 mg/ml über ein Jahr eine Zunahme der Irispigmentierung, sowie durch einen prominenten Sulcus oben und/oder unten und einen erweiterten Lidspalt des behandelten Auges gekennzeichnete, reversible, dosisabhängige periokuläre Veränderungen beobachtet. Es scheint, dass die verstärkte Irispigmentierung durch eine erhöhte Stimulation der Melaninproduktion in den Melanozyten, und nicht durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl verursacht wurde. Es wurden keine Funktionsbeeinträchtigungen oder mikroskopischen
Veränderungen im Zusammenhang mit den periokulären Effekten beobachtet, und der den periokulären Veränderungen zugrunde liegende Mechanismus ist nicht bekannt.
Bimatoprost erwies sich in einer Reihe von Untersuchungen in vitro und in vivo als weder mutagen noch kanzerogen.
Bei Ratten, die bis zu 0,6 mg/kg/Tag Bimatoprost (mindestens das 103-fache der zu erwartenden Exposition beim Menschen) erhielten, fanden sich keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität. In Studien zur Embryonal- und Fetalentwicklung bei Mäusen und Ratten wurden unter Dosierungen, die mindestens das 860-fache bzw. das 1700fache der humantherapeutischen Dosis betrugen, zwar Aborte, aber keine Entwicklungsstörungen beobachtet. Diese Dosierungen führten zu einer systemischen Belastung, die mindestens um das 33-fache bzw. 97-fache höher lag, als die systemische Belastung bei humantherapeutischer Anwendung am Auge. In Peri-/Postnatal-Studien bei Ratten führten bei □ 0,3 mg/kg/Tag (mindestens das 41-fache einer systemischen Belastung humantherapeutischen Anwendung am Auge) toxische Wirkungen bei den weiblichen Tieren zu verkürzter Gestationszeit, Fetustod, und vermindertem Körpergewicht der Jungtiere. Neurologisch bedingte Verhaltensänderungen wurden bei den Jungtieren jedoch nicht beobachtet.
6 pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Natriumchlorid
Dinatriumhydrogenphosphat 7 H2O Citronensäure-Monohydrat
Salzsäure oder Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung) Wasser für Injektionszwecke
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
2 Jahre
Nach Anbruch des Beutels: 30 Tage.
Das geöffnete Einzeldosisbehältnis sofort nach dem Gebrauch verwerfen.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7 inhaber der zulassung
Micro Labs GmbH
Lyoner Straße 14
60528 Frankfurt
Deutschland
8 zulassungsnummer(n)
8 zulassungsnummer(n)7000001.00.00
9 DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG
9 DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG26. Juli 2021
10 stand der information
10 stand der informationMärz 2022
11 VERKAUFSABGRENZUNG
11 VERKAUFSABGRENZUNGVerschreibungspflichtig
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt des behältnisses
6.5 art und inhalt des behältnissesDurchsichtige Einzeldosisbehältnisse aus Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) mit abdrehbarem Verschluss.
Jedes Einzeldosisbehältnis enthält 0,4 ml Lösung.