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Bovela - Zusammengefasste Informationen

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Bovela

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES TIERARZNEIMITTELS

1. bezeichnung des tierarzneimittels

Bovela Lyophilisat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssus­pension für Rinder

2. qualitative und quantitative zusammensetzung

Jede Dosis (2 ml) enthält:

Lyophilisat:

Wirkstoffe

BVDV*-1, lebend, modifiziert, nicht zytopathogen, Ausgangsstamm KE-9: 104,0 – 106,0 GKID50, BVDV*-2, lebend, modifiziert, nicht zytopathogen, Ausgangsstamm NY-93: 104,0 – 106,0 GKID50.

* Bovines Virusdiarrhoe-Virus

* * Gewebekulturin­fektiöse Dosis 50%

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.

3. darreichungsform

Lyophilisat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssus­pension

Lyophilisat: Cremefarben ohne Fremdstoffe

Lösungsmittel: Klare, farblose Lösung

4. klinische angaben4.1 zieltierart

Rinder

4.2 anwendungsgebiete unter angabe der zieltierart

Aktive Immunisierung von Rindern ab einem Alter von 3 Monaten zur Reduktion von Hyperthermie und zur Minimierung der durch BVD-Viren (BVDV-1 und BVDV-2) verursachten Abnahme der Leukozytenzahl sowie zur Reduktion von Virusausscheidung und Virämie, verursacht durch BVDV-2.

Aktive Immunisierung von Rindern gegen BVDV-1 und BVDV-2 zur Verhinderung der Geburt persistent infizierter Kälber verursacht durch transplazentare Infektion.

Einsetzen der Immunität: 3 Wochen nach der Immunisierung.

Dauer der Immunität: 1 Jahr nach der Immunisierung.

4.3 gegenanzeigen

Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der sonstigen Bestandteile.

4.4 besondere warnhinweise für jede zieltierart

Nur gesunde Tiere impfen.

Um den Schutz von Tieren sicherzustellen, die in einen Bestand eingebracht werden, in dem BVDV zirkuliert, muss die Impfung 3 Wochen vor dem Einbringen abgeschlossen sein.

Die wichtigsten Maßnahmen bei der Eradikation der Bovinen Viralen Diarrhoe (BVD) sind die Identifikation und das Ausmerzen persistent infizierter Tiere. Die sichere Diagnose einer persistenten Infektion kann nur nach einer weiteren Blutuntersuchung im Abstand von mindestens drei Wochen gestellt werden. In molekular-diagnostischen Tests wurden BVDV-Impfstamm-positive Ohrstanzen bei einer begrenzten Anzahl von neugeborenen Kälbern angezeigt. Zusätzliche Labortests zur Unterscheidung des Impfvirusstamms von Feldvirus sind auf Anfrage beim Zulassungsinhaber erhältlich.

Die Feldstudien zur Prüfung der Wirksamkeit des Impfstoffes wurden in Beständen durchgeführt, in denen persistent infizierte Tiere entfernt wurden.

4.5 besondere vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Insbesondere in trächtigen, seronegativen Färsen wurde eine langandauernde Virämie nach der Impfung (in einer Studie 10 Tage) beobachtet. Das kann zur transplazentaren Übertragung der Impfviren führen, in den Studien wurden aber keine schädlichen Wirkungen auf den Fötus oder auf die Trächtigkeit beobachtet.

Die Ausscheidung der Impfviren durch Körperflüssigkeiten kann nicht ausgeschlossen werden.

Die Impfviren können bei intranasaler Verabreichung Schafe und Schweine infizieren, aber schädliche Wirkungen oder die Ausbreitung auf Kontakttiere kamen nicht vor.

Der Impfstoff wurde nicht an Zuchtbullen getestet und sollte deshalb nicht bei Zuchtbullen angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

4.6 nebenwirkungen (häufigkeit und schwere)

Ein Anstieg der Körpertemperatur im physiologischen Bereich wird häufig innerhalb von 4 Stunden nach der Impfung beobachtet, der innerhalb von 24 Stunden zurückgeht (klinische Studien).

Leichte Schwellungen oder Knötchen von bis zu 3 cm Durchmesser können an der Injektionsstelle beobachtet werden, die innerhalb von 4 Tagen nach der Impfung verschwinden (klinische Studien).

Überempfindlichke­itsreaktionen einschließlich Anaphylaxie-artige Reaktionen wurden in sehr seltenen Fällen berichtet (Erfahrung zur Unbedenklichkeit nach Markteinführung).

Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:

– Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen)

– Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)

– Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)

– Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)

– Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).

4.7 anwendung während der trächtigkeit, laktation oder der legeperiode

Trächtigkeit und Laktation :

Es wird empfohlen, vor der Trächtigkeit zu impfen, um den Schutz vor einer persistenten Infektion des Fötus sicherzustellen. Obwohl eine persistente Infektion des Fötus, verursacht durch den Impfstoff, nicht beobachtet wurde, kann die Übertragung der Impfviren auf den Fötus vorkommen.

Daher sollte der betreuende Tierarzt fallweise über die Anwendung des Impfstoffes während der Trächtigkeit entscheiden, unter Berücksichtigung z.B. des immunologischen BVD-Status des Tieres, des Zeitraumes zwischen Impfung und Paarung/Besamung, des Trächtigkeitssta­diums und des Infektionsrisikos.

Kann während der Laktation angewendet werden.

Studien haben gezeigt, dass die Impfviren bis zu 23 Tage nach der Impfung in geringen Mengen (~ 10 GKID50) mit der Milch ausgeschieden werden können. Bei Kälbern, die mit dieser Milch getränkt wurden, kam es nicht zu einer Serokonversion.

4.8 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und andere wechselwirkungen

Es liegen keine Informationen zur Unschädlichkeit und Wirksamkeit des Impfstoffes bei gleichzeitiger Anwendung eines anderen Tierarzneimittels vor. Ob der Impfstoff vor oder nach Verabreichung eines anderen Tierarzneimittels angewendet werden sollte, muss daher von Fall zu Fall entschieden werden.

4.9 dosierung und art der anwendung

Zur intramuskulären Anwendung.

Aufbereitung des Impfstoffs für die Anwendung (Rekonstitution):

Das Lyophilisat durch Zugabe des gesamten Inhalts der Lösungsmittel-Flasche bei Raumtemperatur rekonstituieren.

Sicherstellen, dass das Lyophilisat vor der Anwendung vollständig rekonstituiert ist.

Der rekonstituierte Impfstoff ist transparent und farblos.

Mehrfaches Anstechen der Flasche vermeiden.

Erstimpfung:

Nach der Rekonstitution eine Dosis (2 ml) des Impfstoffs intramuskulär (i.m.) injizieren.

Es wird empfohlen, Rinder mindestens 3 Wochen vor der Besamung/Paarung zu impfen, um einen fötalen Schutz vom ersten Tag der Empfängnis zu gewährleisten.

Bei der erstmaligen Bestandsimpfung sollte Folgendes beachtet werden:

Tiere, die weniger als 3 Wochen vor der Besamung oder die in der frühen Trächtigkeit geimpft werden, sind möglicherweise nicht gegen eine fötale Infektion geschützt.

Empfohlenes Schema für die Wiederholungsim­pfung:

Eine Wiederholungsim­pfung wird nach einem Jahr empfohlen.

Die meisten untersuchten Tiere hatten noch 12 Monate nach der Erstimpfung gleichbleibend hohe Antikörpertiter, während einige Tiere niedrigere Titer hatten.

4.10 überdosierung (symptome, notfallmaßnahmen, gegenmittel), falls erforderlich

Nach Verabreichung der 10-fachen Impfdosis wurden an der Injektionsstelle leichte Schwellungen oder Knötchen bis zu 3 cm Durchmesser beobachtet, die innerhalb von 4 Tagen nach der Impfung wieder verschwanden.

Außerdem kam es häufig innerhalb von 4 Stunden nach der Verabreichung zu einem Anstieg der rektalen Körpertemperatur, der von selbst innerhalb von 24 Stunden zurückging (siehe Abschnitt 4.6).

4.11 wartezeit(en)

Null Tage.

5. immunologische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Immunologika für Rinder, Lebendimpfstoffe

ATCvet-Code: QI02AD02

Der Impfstoff ist dazu bestimmt, bei Rindern die Entwicklung einer aktiven Immunantwort gegen BVDV-1 und BVDV-2 zu stimulieren.

6. pharmazeutische angaben6.1 verzeichnis der sonstigen bestandteile

Lyophilisat:

Saccharose

Gelatine

Kaliumhydroxid

L-Glutaminsäure

Kaliumdihydro­genphosphat

Dikaliumphosphat

Natriumchlorid

Wasser für Injektionszwecke

Lösungsmittel:

Natriumchlorid

Kaliumchlorid

Kaliumdihydro­genphosphat

Dinatriumhydro­genphosphat

Wasser für Injektionszwecke

6.2 wesentliche inkompatibilitäten

Nicht mit anderen Tierarzneimitteln mischen mit Ausnahme des für die Anwendung des Tierimpfstoffes mitgelieferten Lösungsmittels.

6.3 dauer der haltbarkeit

Lyophilisat:

Haltbarkeit des Lyophilisates laut Verkaufsverpackung: 2 Jahre

Lösungsmittel:

Haltbarkeit des Lösungsmittels: 3 Jahre

Haltbarkeit nach Rekonstitution gemäß den Anweisungen: 8 Stunden

6.4 besondere lagerungshinweise

Kühl lagern und transportieren (2 °C – 8 °C).

Nicht einfrieren.

Die Lyophilisat- und Lösungsmittel-Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren.

6.5 art und beschaffenheit des behältnisses

Lyophilisat :

Durchstechflaschen aus Braunglas Typ I, verschlossen mit silikonisiertem Bromobutylgum­mistopfen und lackierter Aluminiumkappe.

Lösungsmittel :

High-Density-Polyethylen (HDPE)-Flaschen , verschlossen mit silikonisiertem Chlorobutylgum­mistopfen und lackierter Aluminiumkappe.

1 Lyophilisat-Durchstechflasche mit 10 ml (5 Dosen), 20 ml (10 Dosen), 50 ml (25 Dosen) oder 100 ml (50 Dosen) und 1 Lösungsmittel-Durchstechflasche mit 10 ml, 20 ml, 50 ml oder 100 ml, verpackt in einer Faltschachtel.

4 Lyophilisat-Durchstechflaschen mit 10 ml (5 Dosen), 20 ml (10 Dosen), 50 ml (25 Dosen) oder 100 ml (50 Dosen) und 4 Lösungsmittel-Durchstechflaschen mit 10 ml, 20 ml, 50 ml oder 100 ml, verpackt in einer Faltschachtel.

6 Lyophilisat-Durchstechflaschen mit 10 ml (5 Dosen), 20 ml (10 Dosen), 50 ml (25 Dosen) oder 100 ml (50 Dosen) und 6 Lösungsmittel-Durchstechflaschen mit 10 ml, 20 ml, 50 ml oder 100 ml, verpackt in einer Faltschachtel.

10 Lyophilisat-Durchstechflaschen mit 10 ml (5 Dosen), 20 ml (10 Dosen), 50 ml (25 Dosen) oder 100 ml (50 Dosen) und 10 Lösungsmittel-Durchstechflaschen mit 10 ml, 20 ml, 50 ml oder 100 ml, verpackt in einer Faltschachtel.

In den Faltschachteln sind in Bezug auf die Dosenanzahl übereinstimmende Durchstechflaschen des Lyophilisates und des Lösungsmittels verpackt.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die entsorgung nicht verwendeter tierarzneimittel oder bei der anwendung entstehender abfälle

Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den nationalen Vorschriften zu entsorgen.

7. zulassungsinhaber

Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH

55216 Ingelhe­im/Rhein

DEUTSCHLAND

8. zulassungsnummer(n)

EU/2/14/176/001–016

9. datum der erteilung der erstzulassung / verlängerung der

ZULASSUNG

Datum der Erstzulassung: 22/12/2014

Datum der letzten Verlängerung: