Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I.E. Kautabletten
1. bezeichnung des arzneimittels
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Eine Kautablette enthält:
– 1000 mg Calcium (als Calciumcarbonat).
– 22 Mikrogramm Colecalciferol (Vitamin D3, entsprechend 880 I.E. als Colecalciferol-
Trockenkonzentrat).
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Jede Kautablette enthält 1,00 mg Aspartam (E 951), 103,57 mg Sorbitol (E 420), 370,00 mg Isomalt (E 953) und 1,694 mg Sucrose (Zucker) und weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Kautablette.
Des Weiteren enthält dieses Arzneimittel 0,023 mg Benzylalkohol pro Kautablette.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Kautablette.
Runde, weiße Tablette mit glatter Oberfläche und einer Bruchkerbe.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten sind indiziert:
– zur Prophylaxe und Behandlung von Vitamin-D- und Calcium-Mangelzuständen bei älteren Menschen,
– als Vitamin-D- und Calcium-Supplement als Zusatz zu einer spezifischen Osteoporosebehandlung von Patienten, bei denen ein Risiko für einen Vitamin-D- und Calciummangel besteht.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Erwachsene und ältere Menschen
1 Kautablette täglich (entsprechend 1.000 mg Calcium und 880 I. E. Vitamin D3).
Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten sollten bei Patienten mit stark
eingeschränkter Nierenfunktion nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).
Dosierung in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft sollen nicht mehr als 1.500 mg Calcium und 600 I. E. Vitamin D3 pro Tag eingenommen werden. Deshalb darf die Tagesdosis von ½ Tablette nicht überschritten werden (siehe Abschnitt 4.6).
Art der Anwendung Zum Einnehmen.
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten können unabhängig von den Mahlzeiten zu jeder Tageszeit eingenommen werden. Die Kautabletten werden gekaut und geschluckt.
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten sind nicht zur Anwendung bei Kindern oder Jugendlichen vorgesehen (siehe Abschnitt 4.3).
4.3 gegenanzeigen
– Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, Benzylalkohol oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
– Hyperkalzurie und Hyperkalzämie sowie Krankheiten und/oder Gegebenheiten, die Hyperkalzämie und/oder Hyperkalzurie zur Folge haben (z. B. Myelom, Knochenmetastasen, primärer Hyperparathyreoidismus, Langzeitimmobilisierung in Kombination mit Hyperkalzurie und Hyperkalzämie)
– Nephrolithiasis
– Nephrokalzinose
– Vitamin-D-Überdosierung
– Schwere Niereninsuffizienz
Aufgrund des hohen Gehalts an Vitamin D ist die Anwendung bei Kindern oder Jugendlichen nicht indiziert.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Während einer Langzeitbehandlung sollten die Serum-Calciumspiegel kontrolliert und die Nierenfunktion durch Messung der Serum-Kreatininwerte überwacht werden. Die Überwachung ist besonders wichtig bei Patienten, die als Begleitmedikation Herzglykoside oder Thiazid-Diuretika erhalten (siehe Abschnitt 4.5), und bei Patienten mit einer ausgeprägten Neigung zur Steinbildung. Bei Auftreten einer Hyperkalzämie oder von Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung, wenn die Calciumausscheidung im Harn 300 mg/24 Stunden (7,5 mmol/24 Stunden) überschreitet, ist die Dosis zu verringern bzw. die Behandlung zu unterbrechen.
Vitamin D ist bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung vorsichtig und unter Überwachung der Calcium- und Phosphatspiegel anzuwenden. Das Risiko einer Verkalkung der Weichteile ist zu berücksichtigen. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung wird Vitamin D in der Form von Colecalciferol nicht normal metabolisiert; deshalb sollten andere Formen von Vitamin D angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten sind bei Patienten mit Sarkoidose aufgrund des Risikos einer verstärkten Metabolisierung von Vitamin D in dessen aktiver Form mit Vorsicht zu verordnen. Bei diesen Patienten sollte der Calciumgehalt im Serum und Urin überwacht werden.
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten sollten von Patienten mit Immobilisationsosteoporose nur mit Vorsicht eingenommen werden, da ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Hyperkalzämie besteht.
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten sollten nur auf ärztlichen Rat bei Patienten mit kardiovaskulärer Beeinträchtigung angewendet werden.
Die Calcium- und Alkaliaufnahme aus anderen Quellen (Nahrungsmittel, angereicherte Lebensmittel oder andere Arzneimittel) sollte beachtet werden, wenn Calcium Vitamin D3 Zentiva
1000 mg/880 I. E. Kautabletten verschrieben werden. Wenn hohe Dosen an Calcium zusammen mit alkalischen Agenzien (wie Carbonaten) gegeben werden, kann dies zu einem Milch-Alkali-Syndrom (Burnett-Syndrom) mit Hyperkalzämie, metabolischer Alkalose, Nierenversagen und Weichteilverkalkung führen. Bei Gabe hoher Dosen sollte der Calciumspiegel in Serum und Urin kontrolliert werden.
Bei der Verschreibung anderer Vitamin-D-Präparate sollte die mit Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten verabreichte Dosis von 880 I. E. Vitamin D berücksichtigt werden. Zusätzliche Gaben von Calcium oder Vitamin D sollten nur unter engmaschiger medizinischer Aufsicht erfolgen. In diesen Fällen ist eine häufige Überwachung der Calciumspiegel im Serum und Urin erforderlich.
Die gleichzeitige Gabe mit Tetrazyklinen oder Chinolonen wird in der Regel nicht empfohlen oder muss mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.5).
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie. Zur Beurteilung der Anwendung von Aspartam bei Säuglingen unter 12 Wochen liegen weder präklinische noch klinische Daten vor. Außerdem enthält es Sorbitol, Isomalt und Sucrose (Zucker). Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Benzylalkohol wurde mit dem Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen („Gasping- Syndrom“) bei Neugeborenen und Kleinkindern in Verbindung gebracht.
Bei Kleinkindern (unter 3 Jahren) soll das Arzneimittel aufgrund von Akkumulation nicht länger als eine Woche angewendet werden.
Große Mengen Benzylalkohol sollten wegen des Risikos der Akkumulation und Toxizität (metabolische Azidose) nur mit Vorsicht und wenn absolut nötig angewendet werden, insbesondere bei Personen mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion und in der Schwangerschaft und Stillzeit.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Kautablette, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Thiazid-Diuretika verringern die Calciumausscheidung im Urin. Da infolge ein erhöhtes Risiko einer Hyperkalzämie besteht, sollte der Serum-Calciumspiegel bei gleichzeitiger Anwendung von ThiazidDiuretika regelmäßig überwacht werden.
Systemische Kortikosteroide verringern die Calciumresorption. Die Wirkung von Vitamin D kann ebenfalls herabgesetzt sein. Während einer gleichzeitigen Anwendung kann es notwendig sein, die Dosis von Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten zu erhöhen.
Die gleichzeitige Behandlung mit Phenytoin oder Barbituraten kann die Wirkung von Vitamin D aufgrund einer metabolischen Aktivierung vermindern.
Die gleichzeitige Behandlung mit Ionenaustauscherharzen wie Colestyramin oder Laxanzien wie Paraffinöl kann die gastrointestinale Resorption von Vitamin D reduzieren. Deshalb wird ein möglichst langer Zeitabstand zwischen den Einnahmen empfohlen.
Die gleichzeitige Anwendung von Calciumcarbonat mit eisenhaltigen Arzneimitteln sollte wegen einer wechselseitigen Störung der Absorption dieser Arzneimittel vermieden werden. Eisenhaltige Arzneimittel sollten mindestens 2 bis 3 Stunden nach der Calciumaufnahme eingenommen werden.
Oxalsäure (enthalten in Spinat und Rhabarber) sowie Phytinsäure (enthalten in Vollkornprodukten) können durch Bildung unlöslicher Komplexe mit Calciumionen die Calciumresorption herabsetzen. Patienten sollten bis zu zwei Stunden nach der Aufnahme von Nahrungsmitteln mit hohem Gehalt an Oxal- oder Phytinsäure keine Calcium-haltigen Arzneimittel einnehmen.
Calciumcarbonat kann die Resorption gleichzeitig eingenommener Tetrazykline vermindern. Aus diesem Grund sollten Tetrazykline mindestens zwei Stunden vor oder vier bis sechs Stunden nach oraler Calciumeinnahme gegeben werden.
Eine Hyperkalzämie kann die Toxizität von Herzglykosiden während der Behandlung mit Calcium und Vitamin D erhöhen. Entsprechende Patienten müssen hinsichtlich Elektrokardiogramm (EKG) und Serum-Calciumspiegel überwacht werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Bisphosphonaten oder Natriumfluorid sollten diese Präparate mindestens drei Stunden vor Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten eingenommen werden, da sonst deren Resorption verringert sein kann.
Die Wirksamkeit von Levothyroxin kann durch die gleichzeitige Gabe von Calcium herabgesetzt werden (aufgrund verminderter Levothyroxin-Resorption). Zwischen der Gabe von Calcium und Levothyroxin sollte ein Abstand von mindestens vier Stunden liegen.
Die Resorption von Chinolonen kann durch die gleichzeitige Gabe von Calcium beeinträchtigt werden. Deshalb sollte die Einnahme von Chinolonen zwei Stunden vor oder sechs Stunden nach der Einnahme von Calcium erfolgen.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten können bei einem Calcium- und Vitamin-D-Mangel in der Schwangerschaft angewendet werden. In der Schwangerschaft sollen nicht mehr als 1.500 mg Calcium und 600 I. E. Vitamin D3 pro Tag eingenommen werden. Deshalb darf die Tagesdosis von ½ Tablette nicht überschritten werden.
In Tierstudien zeigte eine Überdosierung mit Vitamin D teratogene Effekte.
Eine Überdosierung von Calcium und Vitamin D muss bei schwangeren Frauen vermieden werden, da eine lang anhaltende Hyperkalzämie zu körperlichen und geistigen Entwicklungsstörungen, supravalvulärer Aortenstenose und Retinopathie des Kindes führen kann.
Für die Anwendung von Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten in der Schwangerschaft wird eine ärztliche Überwachung empfohlen.
Stillzeit
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten können während der Stillzeit angewendet werden. Calcium und Vitamin D3 gehen in die Muttermilch über. Dies ist zu berücksichtigen, wenn das Kind zusätzliche Gaben von Vitamin D erhält.
Fertilität
Keine Daten verfügbar.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten haben keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100, < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Überempfindlichkeitsreaktionen wie z. B. Angioödem oder Larynxödem.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Hyperkalzämie, Hyperkalzurie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Selten: Übelkeit, Diarrhö, Abdominalschmerzen, Verstopfung, Blähungen, abdominelles Spannungsgefühl.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Hautausschlag, Pruritus, Urtikaria.
Patienten mit Niereninsuffizienz:
Potenzielles Risiko für Hyperphosphatämie, Nephrolithiasis und Nephrokalzinose. Siehe
Abschnitt 4.4.
Benzylalkohol kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website:
anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Eine Überdosierung kann zu Hypervitaminose und Hyperkalzämie führen. Zu den Symptomen einer Hyperkalzämie zählen Anorexie, Durstgefühl, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation,
Abdominalschmerzen, Muskelschwäche, Erschöpfung, psychische Störungen, Polydipsie, Polyurie, Knochenschmerzen, Nephrokalzinose, Nierensteine und in schweren Fällen Herzrhythmusstörungen. Eine extreme Hyperkalzämie kann zu Koma und Tod führen. Ständig erhöhte Calciumspiegel können eine irreversible Schädigung der Nieren und eine Verkalkung der Weichteile zur Folge haben.
Behandlung der Hyperkalzämie: Die Behandlung mit Calcium und Vitamin D muss abgebrochen werden, ebenso eine Behandlung mit Thiazid-Diuretika, Lithium, Vitamin A, Vitamin D und Herzglykosiden. Eine Rehydrierung und, je nach Schweregrad, isolierte oder kombinierte Behandlung mit Schleifendiuretika, Bisphosphonaten, Calcitonin und Kortikosteroiden müssen eingeleitet werden. Die Serumelektrolyte, Nierenfunktion und Diurese müssen überwacht werden. In schweren Fällen ist ein EKG abzuleiten und der zentrale Venendruck zu überwachen.
Die Hämodialyse kann bei Patienten mit schwerer Hyperkalzämie angebracht sein, die auf eine andere Behandlung nicht ansprechen.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Mineralstoff, Calcium in Kombination mit anderen Mitteln, ATC-Code: A12AX.
Wirkungsmechanismus
Calcium Vitamin D3 Zentiva 1000 mg/880 I. E. Kautabletten sind eine fixe Kombination von Calcium und Vitamin D3. Die hohe Calcium- und Vitamin-D3-Konzentration jeder Dosierungseinheit ermöglicht eine ausreichende Resorption von Calcium unter Einsatz einer begrenzten Anzahl der Dosen. Vitamin D3 ist beteiligt am Calcium-Phosphat-Stoffwechsel. Es ermöglicht die aktive Resorption von Calcium und Phosphat aus dem Darm und deren Aufnahme in die Knochen. Die Supplementierung mit Calcium und Vitamin D3 beseitigt einen latenten Vitamin-D-Mangel und einen sekundären Hyperparathyreoidismus.
Pharmakodynamische Wirkungen
In einer doppelblinden, Placebo-kontrollierten Studie über 18 Monate an 3.270 Frauen in Pflegeheimen mit einem Durchschnittsalter von 84 ± 6 Jahren wurde bei einer zusätzlichen Gabe von Colecalciferol (800 I. E./Tag) und Calcium (1,2 g/Tag) eine signifikante Abnahme der Parathormonsekretion beobachtet. Nach 18 Monaten zeigten die Ergebnisse der Intention-to-treatAnalyse 80 Hüftfrakturen in der Calcium-Vitamin-D-Gruppe gegenüber 110 Hüftfrakturen in der Placebo-Gruppe (p = 0,004). Das zeigt, dass unter den Bedingungen dieser Studie bei einer Behandlung von 1.387 Frauen 30 Hüftfrakturen verhindert wurden. Bei Fortführung der Studie über 36 Monate erlitten 137 Frauen in der Calcium-Vitamin-D-Gruppe (n = 1176) mindestens eine Hüftfraktur gegenüber 178 Frauen in der Placebo-Gruppe (n = 1127) (p ≤ 0,02).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Calcium
Resorption
30–40 % der eingenommenen Calcium-Dosis werden resorbiert, vorwiegend im proximalen Dünndarm.
Verteilung und Biotransformation
99 % des im Körper vorhandenen Calciums werden in der Hartsubstanz von Knochen und Zähnen gespeichert. Das verbleibende 1 % befindet sich in intra- und extrazellulären Flüssigkeiten. Ungefähr 50 % des gesamten Calciums im Blut liegen in der physiologisch aktiven ionisierten Form vor, davon
sind ungefähr 5 % komplex an Citrat, Phosphat oder andere Anionen, die verbleibenden 45 % an Proteine, hauptsächlich Albumin, gebunden.
Elimination
Calcium wird mit dem Harn, den Fäzes und dem Schweiß ausgeschieden. Die Ausscheidung im Harn ist abhängig von der glomerulären Filtration und der tubulären Rückresorption.
Vitamin D 3
Resorption
Vitamin D3 wird im Darm resorbiert.
Verteilung und Biotransformation
Vitamin D3 wird durch Proteinbindung im Blut zur Leber (erste Hydroxylierung zu 25-Hydroxy-colecalciferol) und zur Niere (zweite Hydroxylierung zu 1,25-Dihydroxy-colecalciferol, dem aktiven Metaboliten von Vitamin D3) transportiert.
Nicht hydroxyliertes Vitamin D3 wird in Muskel- und Fettgewebe gespeichert.
Elimination
Die Plasmahalbwertszeit liegt in der Größenordnung von mehreren Tagen; Vitamin D3 wird über die Fäzes und den Urin ausgeschieden.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
In tierexperimentellen Untersuchungen wurde in Dosen, die weit über dem therapeutischen Bereich beim Menschen lagen, Teratogenität beobachtet. Es sind keine weiteren relevanten Daten vorhanden, die nicht bereits an anderer Stelle der „Fachinformation“ erwähnt wurden (siehe Abschnitt 4.6 und 4.9).
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
– Isomalt
– Xylitol
– Sorbitol (Ph. Eur.)
– Citronensäure
– Natriumdihydrogencitrat
– Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
– Carmellose-Natrium (Ph. Eur.)
– Orangenaroma „CPB“ (enthält natürliches Orangenöl-Konzentrat, natürliches/naturidentisches
Mandarinenöl, natürliches/naturidentisches Flüssigaroma Tropenfrucht, natürliches/naturidentisches Orangenöl, natürliches/naturidentisches Festaroma Multifrucht, Mannitol [Ph. Eur.], Maltodextrin, D-Glucono-1,5-lacton, Benzylalkohol, Propylenglycol, Natrium und Sorbitol [E 420])
– Orangenaroma „CVT“ (enthält natürliches Orangenöl, natürliches Mandarinenöl, naturidentisches Orangenaroma-Pulver, Mannitol [Ph. Eur.], D-Glucono-1,5-lacton, Sorbitol [Ph. Eur.], mittelkettige Triglyceride)
– Aspartam
– Acesulfam-Kalium
– Natriumascorbat
– all-rac-α-Tocopherolacetat (Ph.Eur.)
– Stärke, modifiziert (Mais)
– Sucrose (Zucker)
– Mittelkettige Triglyceride
– Hochdisperses Siliciumdioxid
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
2 Jahre.
Haltbarkeit nach Anbruch der Röhrchen: 2 Jahre.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Röhrchen:
Das Röhrchen fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Folienstreifenpackungen: Keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Die Kautabletten sind in Polypropylenröhrchen mit Polyethylenstopfen (enthalten Trockenmittel) in folgenden Packungsgrößen erhältlich:
10, 20, 30, 40, 50, 60, 90, 100 (Bündelpackung 5 × 20) Kautabletten.
Die Kautabletten sind in Folienstreifen aus laminierter Aluminiumpapierfolie in folgenden
Packungsgrößen erhältlich:
10, 20, 30, 40, 48, 60, 60 (Bündelpackung 2 × 30), 90, 90 (Bündelpackung 3 × 30), 96, 100 (Bündelpackung 5 × 20), 120 (Bündelpackung 6 × 20) Kautabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
65927 Frankfurt am Main
Winthrop Arzneimittel GmbH
65927 Frankfurt am Main
8. zulassungsnummer
82061.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 22. Dezember 2011
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 21. Juli 2017
10. stand der information
Mai 2020