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Casodex 50 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Casodex 50 mg Filmtabletten

CASODEX

1.    bezeichnung des arzneimittels

1. bezeichnung des arzneimittels

Casodex

Wirkstoff: Bicalutamid

2.    Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig

3.    Zusammensetzung des Arzneimittels

Nicht-steroidales Antiandrogen

3.2    Arzneilich wirksamer Bestandteil

Eine Filmtablette enthält 50 mg Bicalutamid

3.3    Sonstige Bestandteile

3.3 Sonstige Bestandteile

Lactose; Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz; Povidon; Hypromellose; Magnesiumstearat (Ph. Eur.); Macrogol 300; Titandioxid (E 171).

4.    anwendungsgebiete

Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom, bei denen in Kombination mit Maßnahmen zur Suppression des Plasmatestosterons auf Kastrationsniveau eine maximale Androgenblockade (MAB) erreicht werden soll.

5.    gegenanzeigen

Casodex darf nicht eingenommen werden

– bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Bicalutamid oder einen der unter 3.3 genannten sonstigen Bestandteile

– von Frauen und Kindern

6.    nebenwirkungen

CASODEX

Blut

Gelegentlich: Anämie

In Einzelfällen: Thrombozytopenie

Nervensystem

Häufig: Verminderte Libido

Gelegentlich: Schwindel, Schläfrigkeit

Selten: Schlaflosigkeit

Atemwege

Selten: Atemnot

Harn- und Geschlechtsorgane

Häufig: Potenzstörungen bis hin zur Impotenz

Selten: Nächtliches Wasserlassen

Haut

Gelegentlich: Ausschlag (Rash, Urtikaria, makulopapulöser Ausschlag), Schwitzen, Hirsutismus, trockene Haut

Selten: Haarausfall

Stoffwechsel

Gelegentlich: Gewichtszunahme, Diabetes mellitus

Selten: Erhöhung des Blutzuckers, Gewichtsverlust

Sonstige Nebenwirkungen

Gelegentlich: Oedeme (Körperoberfläche: Gesicht, Extremitäten bzw. Stamm), Beckenschmerzen, Schmerzen allgemein, Schwächegefühl, Schüttelfrost

Selten: Bauchschmerzen, Brustschmerzen, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Rückenschmerzen

7.    wechselwirkungen mit anderen mitteln

CASODEXCASODEX

dern. Daher sollte bei Patienten, die gleichzeitig blutgerinnungshem­mende Medikamente vom Cumarintyp erhalten, die Prothrombinzeit engmaschig überwacht werden.

Es gibt bisher keine Hinweise, dass eine Dosierung von Casodex bis zu 150 mg täglich zu einer Enzyminduktion in der Leber führt.

8.    Warnhinweise

8. Warnhinweise

Keine

9.    wichtigste inkompatibilitäten

9. wichtigste inkompatibilitäten

Keine bekannt

10.    Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Eine Filmtablette 1 x täglich.

Die genannte Dosierung gilt auch für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und Patienten mit leichten Leberfunktion­sstörungen.

Patienten mit mittelschweren bis schweren Leberfunktion­sstörungen: Siehe “Sonstige Hinweise”.

11.    Art und Dauer der Anwendung

Die Filmtablette wird unzerkaut mit Wasser eingenommen.

Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Sie sollte wegen der besseren Compliance stets zur gleichen Tageszeit erfolgen.

Die Dauer der Behandlung bestimmt der behandelnde Arzt.

Die Casodex-Behandlung sollte gleichzeitig mit der LHRH-Analogon-Therapie bzw. Orchiektomie begonnen werden.

12.    Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

12. Notfallmaßnah­men, Symptome und Gegenmittel

Die Casodex-Dosis, welche mit den klinischen Zeichen einer Überdosierung einhergeht oder als lebensbedrohlich zu betrachten ist, ist nicht bekannt.

Es existiert kein spezifisches Antidot. Im Intoxikationsfall erfolgt eine symptomatische Behandlung. Darüber hinaus empfehlen sich allgemeine unterstützende Maßnahmen, einschließlich einer engmaschigen Überwachung des Patienten.

Bei Patienten mit ungetrübter Bewusstseinslage sollte man Erbrechen auslösen, falls es nicht spontan auftritt.

Da Bicalutamid in hohem Maße an Proteine gebunden ist, erscheint eine Dialyse nicht zweckmäßig.

13.    pharmakologische und toxikologische eigenschaften, pharmakokinetik und bioverfügbarkeit, soweit diese angaben für die therapeutische verwendung erforderlich sind

13.1    pharmakologische eigenschaften

CASODEX

13.2    Toxikologische Eigenschaften

13.2 Toxikologische Eigenschaften

Akute Toxizität (LD 50 )

Tierart

Applikationsart

LD 50 (mg/kg)

Maus

oral i.p.

> 2000

> 2000

Ratte

oral i.p.

> 2000

> 2000

Kaninchen

oral

> 200

Hund

oral

> 2000

Chronische Toxizität

Nach wiederholter Gabe kommt es bei allen geprüften Tierarten durch die antiandrogene Wirkung zur Atrophie der Prostata und Testes bei gleichzeitiger Ausbildung einer Hyperplasie der Leydigzellen.

Bicalutamid ruft in höheren Dosen im Tierversuch eine Hypertrophie der Leberzellen hervor, die auf einer Enzyminduktion beruht. Die dadurch beschleunigte Clearance von Thyroxin führt zu einem gesteigerten TSH-Spiegel, der seinerseits eine epitheliale bzw. follikuläre Hyperplasie der Schilddrüse nach sich zieht.

Beim Hund kommt es ab 2,5 mg/kg nach längerer Behandlungszeit zu einer Verkürzung der Überleitungszeit und nachfolgender Erhöhung der Herzfrequenz.

Onkogenität

Studien zur Bestimmung der Onkogenität von Bicalutamid wurden an weiblichen und männlichen Ratten und Mäusen über einen Zeitraum von 2 Jahren durchgeführt. Bicalutamid wurde oral in einer Dosis bis zu 75 mg/kg/Tag verabreicht. Es wurden einige Organveränderungen beobachtet, die auf die antiandrogene Aktivität von Bicalutamid zurückgeführt werden. Hierzu zählen gutartige Tumoren der testikulären Interstitialzellen (Ley-digzellen) der Ratte und uterine Adenokarzinome bei weiblichen Ratten bei der Dosis 75 mg/kg/Tag.

Bisher gibt es keine Hinweise auf Leydigzellhyper­plasien bei Patienten unter Casodex-Therapie. Uterine Tumoren sind für die hier behandelte Indikation irrelevant.

Bei männlichen Mäusen wurde bei der Dosierung 75 mg/kg/Tag (Plasma-Konzentration um das 4-fache höher als beim Menschen) eine geringe Zunahme der Inzidenz an Leberzellkarzinomen festgestellt. Ratten zeigten nach Bicalutamid eine erhöhte Inzidenz an Schilddrüsena­denomen. Beide zuletzt genannten Veränderungen waren Progressionen nicht-neoplastischer Prozesse, die mit der hepatischen Enzyminduktion zusammenhängen, wie sie aus tierexperimentellen Toxizitätsstudien bekannt ist. Beim Menschen wurde nach Bicaluta-mid-Gabe eine derartige Enzyminduktion nicht beobachtet. Es gab keine tumorbildenden Effekte, die auf ge-notoxische Karzinogenese hinweisen.

Mutagenität

Zur Bestimmung des mutagenen Potenzials wurden verschiedene In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen (u.a. Ames-Test, Mikronukleus-Test, cytogenetischer Test) durchgeführt. Es ergaben sich keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung von Bicalutamid.

Fertilität/Teratogenität
CASODEXCASODEX

Das teratogene Potenzial von Bicalutamid wurde an Ratte und Kaninchen untersucht. Trächtige Ratten erhielten vom 6. bis 15. Trächtigke­itstag Bicalutamid-Dosen bis zu 250 mg/kg/Tag und trächtige Kaninchen vom 6. bis 18. Trächtigke­itstag bis zu 200 mg/kg/Tag. Die männlichen Nachkommen bei Ratten (nicht bei Kaninchen) zeigten ab einer Dosierung von 10 mg/kg/Tag eine Verringerung der anogenitalen Distanz und das Auftreten von Hypospadien. Diese pharmakologischen Wirkungen wurden auch bei anderen Antiandrogenen beobachtet.

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Bicalutamid liegt als Racemat, d.h. als Gemisch aus ®- bzw. (S)-Enantiomer vor. Die gleichzeitige Einnahme von Mahlzeiten beeinflusst die Bioverfügbarke­it nicht.

Beide Enantiomere unterscheiden sich deutlich in ihrer Pharmakokinetik:

Einmalgabe: (S)-Bicalutamid wird schnell resorbiert und eliminiert. Nach Einmalgabe von 50 mg Casodex bei gesunden Freiwilligen wurde innerhalb von 2,5 Stunden für S-Bicalutamid eine Plasmaspitzen­konzentration von durchschnittlich 66,1 ng/ml erreicht. Die mittlere Eliminationshal­bwertszeit betrug 1,3 Tage.

Im Gegensatz dazu stieg der Plasmaspiegel des R-Enantiomers, von dem die hauptsächliche antiandrogene Wirkung ausgeht, langsamer an; er erreichte nach 29 + 3 Stunden eine durchschnittliche Spitzenkonzen­tration von 741 + 27 (SE; n = 27) ng/ml. Die Eliminationshal­bwertszeit betrug 5,75 + 0,46 Tage.

Tägliche Verabreichung: Bei einmal täglicher Verabreichung von Casodex akkumuliert das R-Bicalutamid im Plasma um etwa das Zehnfache; der Steady-State-Plasmaspiegel wird nach etwa einem Monat erreicht. Die durchschnittliche Steady-State-Konzentration des R-Enantiomers liegt bei 8,9 µg/ml (Bereich: 1,5–17,5 µg/ml). Bei Erreichen des Steady-State liegen ca. 99 % der Substanz im Plasma als R-Bicalutamid vor. Die durchschnittliche Eliminationshal­bwertszeit, die sich aus der täglichen Dosierung ergab, betrug 7,4 Tage (Bereich: 2,3–22,2 Tage).

Bicalutamid wird zu 96 %, das R-Enantiomer zu 99,6 %, an Proteine, hauptsächlich Albumin, gebunden.

Bicalutamid wird extensiv über die Leber verstoffwechselt (Oxidation und Glucuronidierung). Die Metaboliten werden zu annähernd gleichen Teilen über Niere und Galle ausgeschieden. Die Hauptmetabolite im Urin sind Glucuronid-Konjugate des Bicalutamid sowie des Hydroxy-Bicalutamid. In den Faeces werden Bicalutamid sowie Hydroxy-Bicalutamid gefunden.

Die Pharmakokinetik des R-Bicalutamid wird weder durch das Alter der Patienten noch durch die Nierenfunktion beeinflusst. Untersuchungen an Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktion­sstörung ergaben keine signifikante Änderung der pharmakokinetischen Eigenschaften. Bei schwerer Leberfunktion­sstörung wird die Substanz langsamer eliminiert.

13.4    Bioverfügbarkeit

Untersuchungen zur Bioverfügbarkeit liegen nicht vor.

14.    Sonstige Hinweise

14. Sonstige Hinweise

Bicalutamid wird extensiv in der Leber metabolisiert. Aufgrund bisher vorliegender Untersuchungen kommt es bei schweren Leberfunktion­sstörungen zu einer langsameren Elimination und zu einer Akkumulation von Bica-lutamid. Daher ist bei Patienten mit mittelschweren bis schweren Leberfunktion­sstörungen Vorsicht geboten. In diesen Fällen sind regelmäßige Leberfunktionstests (Bilirubin, Transaminasen, alkalische Phosphatase) durchzuführen. Wenn schwere Leberfunktion­sstörungen auftreten, sollte die Behandlung mit Casodex abgebrochen werden (siehe Nebenwirkungen).

15.    dauer der haltbarkeit

15. dauer der haltbarkeit

Entsprechend der in dem Lieferland festgelegten Haltbarkeitsdauer.

16.    Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Nicht über 30°C aufbewahren.

E U R I M

CASODEX

P H A R M

17.    darreichungsformen und packungsgrößen

Packungen mit 30 Filmtabletten

Packungen mit 90 Filmtabletten

Anstaltspackungen

18.    stand der information

18. stand der information

Juli 2001