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Cefepim PANPHARMA 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Cefepim PANPHARMA 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung

1.    bezeichnung des arzneimittels

Cefepim PANPHARMA 2 g Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

1 Durchstechflasche enthält 2,0 g Cefepim als Cefepimdihydrochlo­rid-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung

Weißes bis blassgelbes wasserlösliches Pulver.

4.  klinische angaben

4.1  anwendungsgebiete

Für die Behandlung von Infektionen, die durch Cefepim-empfindliche Erreger verursacht werden:

– schwere Lungenentzündung;

– komplizierte Harnwegsinfek­tionen;

– Infektionen des Bauchraumes einschließlich Bauchfellentzündung (Peritonitis), falls erforderlich

in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum;

– Infektionen der Gallenblase und Gallenwege;

– empirische Behandlung von febrilen Episoden bei Patienten mit mittelschwerer (neutrophile

Granulozyten ≤ 1000/mm3) bzw. schwerer (neutrophile Granulozyten ≤ 500/mm3) Neutropenie. Bei Patienten mit hohem Risiko für eine schwere Infektion (z. B. Patienten mit kürzlich erfolgter Knochenmarktran­splantation, mit niedrigem Blutdruck, mit zugrunde liegender hämatologischer Malignität oder schwerer oder lang anhaltender Neutropenie) kann eine antimikrobielle Monotherapie ungeeignet sein. Die Datenlage für die Wirksamkeit einer Cefepim-Monotherapie ist bei solchen Patienten unzureichend. Eine Kombinationsthe­rapie mit einem Antibiotikum aus der Gruppe der Aminoglykoside oder der Glykopeptide ist unter Berücksichtigung des individuellen Risikoprofils des Patienten gegebenenfalls zu empfehlen.

– Behandlung von Patienten mit Bakteriämie, die im Zusammenhang mit einer der oben

aufgeführten Infektionen auftritt oder wenn ein entsprechender Zusammenhang vermutet wird (Septikämie).

Kinder

Für die Behandlung von Infektionen, die durch Cefepim-empfindliche Erreger verursacht werden:

– schwere Lungenentzündung;

– komplizierte Harnwegsinfek­tionen;

– bakterielle Hirnhautentzündung (Meningitis);

– empirische Behandlung von febrilen Episoden bei Patienten mit mittelschwerer (neutrophile

Granulozyten ≤ 1000/mm3) bzw. schwerer (neutrophile Granulozyten ≤ 500/mm3) Neutropenie. Bei Patienten mit hohem Risiko für eine schwere Infektion (z. B. Patienten mit kürzlich erfolgter Knochenmarktran­splantation, mit niedrigem Blutdruck, mit zugrunde liegender hämatologischer Malignität oder schwerer oder lang anhaltender Neutropenie) kann eine antimikrobielle Monotherapie ungeeignet sein. Die Datenlage für die Wirksamkeit einer Cefepim-Monotherapie ist bei solchen Patienten unzureichend. Eine Kombinationsthe­rapie mit einem Antibiotikum aus der Gruppe der Aminoglykoside oder der Glykopeptide ist unter Berücksichtigung des individuellen Risikoprofils des Patienten gegebenenfalls zu empfehlen.

– Behandlung von Patienten mit Bakteriämie, die im Zusammenhang mit einer der oben

aufgeführten Infektionen auftritt oder wenn ein entsprechender Zusammenhang vermutet wird (Septikämie).

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Cefepim PANPHARMA wird nach Auflösung intravenös verabreicht und kann entweder als langsame Injektion über 3 – 5 Minuten oder als Kurzzeitinfusion über einen Zeitraum von etwa 30 Minuten verabreicht werden.

Die Dosierung variiert in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit der Erreger, der Schwere der Infektion, der Nierenfunktion und vom Allgemeinzustand des Patienten.

Dosierung bei Patienten mit normaler Nierenfunktion

Erwachsene und Jugendliche mit einem Körpergewicht von 40 kg oder mehr (ca. 12 Jahre)

Einzeldosis Cefepim und Dosierungsinter­vall

Schwere Infektionen:

– Sepsis

– Lungenentzündung

– komplizierte Infektionen der Nieren und der

Harnwege

– Infektionen der Gallenblase und Gallenwege

Sehr schwere Infektionen:

– Infektionen des Bauchraumes

einschließlich Peritonitis

– empirische Behandlung febriler

Episoden bei Neutropenie

2,0 g i.v. alle 12 Stunden

2,0 g i.v. alle 8 Stunden

Behandlungsdauer

Die übliche Behandlungsdauer beträgt 7 – 10 Tage. Im Allgemeinen sollte Cefepim PANPHARMA nicht kürzer als 7 Tage oder länger als 14 Tage pro Behandlung angewendet werden.

Bei der empirischen Behandlung der febrilen Neutropenie beträgt die übliche Behandlungsdauer 7 Tage oder solange, bis die Neutropenie zurückgegangen ist.

Kinder von 1 Monat bis zu 40 kg Körpergewicht (ca. 12 Jahre)

Einzeldosis Cefepim (mg/kg Körpergewicht)/Do­sierungsinter­vall/Dauer der Behandlung

Schwere Infektionen:

– Lungenentzündung

– komplizierte Infektionen der

Nieren und der Harnwege

Sehr schwere Infektionen:

– Sepsis

– bakterielle

Hirnhautentzündung (Meningitis)

– empirische Behandlung

febriler Episoden bei Neutropenie

Kinder von 2 Monaten bis zu 40 kg Körpergewicht

50 mg/kg Körpergewicht alle

12 Stunden

Schwere Infektionen:

50 mg/kg Körpergewicht alle 8

Stunden

Dauer: 10 Tage

50 mg/kg Körpergewicht alle 8

Stunden

Dauer: 7 – 10 Tage

Kleinkinder ab 1 bis 2 Monaten

30 mg/kg Körpergewicht alle

12 Stunden

Schwere Infektionen:

30 mg/kg Körpergewicht alle 8 Stunden

30 mg/kg Körpergewicht alle 8 Stunden

Dauer: 10 Tage

Dauer: 7 – 10 Tage

Die Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern unter 2 Monaten sind begrenzt, wobei diese Erfahrungen mit einer Dosierung von 50 mg/kg Körpergewicht gewonnen wurden. Jedoch lässt sich aus den pharmakologischen Daten bei Patienten über 2 Monaten ableiten, dass eine Dosierung von 30 mg/kg Körpergewicht alle 12 oder 8 Stunden für Kinder im Alter von 1 – 2 Monaten ausreichend ist. Kinder dieses Alters sollten während der Verabreichung sorgfältig überwacht werden.

Für Kinder mit einem Körpergewicht von mehr als 40 kg gilt die empfohlene Dosierung für Erwachsene (siehe Tabelle). Bei Jugendlichen über 12 Jahren mit einem Körpergewicht unter 40 kg sollen die Dosierungsempfeh­lungen für jüngere Patienten mit einem Körpergewicht von 40 kg angewendet werden. Die Dosierung bei Kindern darf die Maximaldosis für Erwachsene (2,0 g alle 8 Stunden) nicht übersteigen.

Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Erwachsene und Jugendliche mit einem Körpergewicht von 40 kg oder mehr (ca. 12 Jahre)

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss eine Dosisanpassung erfolgen, um die langsamere Ausscheidung durch die Niere auszugleichen. Die erste Dosis für Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion ist die gleiche wie für Patienten mit normaler Nierenfunktion, also 2,0 g Cefepim.

In der folgenden Tabelle ist die daran anschließende Dosierung (Erhaltungsdo­sierung) angegeben:

Empfohlene Erhaltungsdosis:

Einzeldosis Cefepim und Dosierungsinter­vall

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Schwere Infektionen:

– Sepsis

– Lungenentzündung

– komplizierte

Infektionen der Nieren und der Harnwege

– Infektionen der

Gallenblase und Gallenwege

Sehr schwere Infektionen:

– Infektionen des

Bauchraumes einschließlich Peritonitis

– empirische Behandlung

febriler Episoden bei Neutropenie

> 50

2,0 g alle 12 Stunden (keine Dosisanpassung erforderlich)

2,0 g alle 8 Stunden (keine Dosisanpassung erforderlich)

30 – 50

2,0 g alle 24 Stunden

2,0 g alle 12 Stunden

11 – 29

1,0 g alle 24 Stunden

2,0 g alle 24 Stunden

≤ 10

0,5 g alle 24 Stunden

1,0 g alle 24 Stunden

Dialyse-Patienten

Bei Hämodialyse sind ca. 68 % der im Körper befindlichen Cefepim-Gesamtmenge nach Dialyse über

3 Stunden ausgeschieden.

Einige pharmakokinetische Modelle weisen darauf hin, dass bei Hämodialyse-Patienten eine Dosisreduktion notwendig ist. Die folgenden Dosierungen werden empfohlen:

– 1,0 g Cefepim am ersten Behandlungstag, an den folgenden Tagen jeweils 0,5 g Cefepim/Tag bei

allen Infektionen außer febriler Neutropenie. In diesem Fall beträgt die Dosierung 1,0 g/Tag.

Cefepim sollte möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit gegeben werden und muss an den Dialysetagen nach Beendigung der Dialyse verabreicht werden.

Bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen, die eine kontinuierliche Peritonealdialyse erhalten, wird folgende Dosierung empfohlen:

– 1,0 g Cefepim alle 48 Stunden bei schweren Infektionen (Sepsis, Pneumonie, komplizierte

Infektionen der Harnwege, Infektionen der Gallenwege);

– 2,0 g Cefepim alle 48 Stunden bei sehr schweren Infektionen (Infektionen des Bauchraumes

einschließlich Peritonitis, empirische Behandlung von febriler Neutropenie).

Kinder ab 1 Monat bis zu 40 kg Körpergewicht (ca. 12 Jahre)

Eine Dosis von 50 mg/kg Körpergewicht bei Kindern von 2 Monaten bis 12 Jahren oder eine Dosis von 30 mg/kg Körpergewicht bei Kindern von 1 – 2 Monaten, entsprechen einer Dosis von 2,0 g bei Erwachsenen. Deshalb wird bei Kindern die gleiche Verlängerung des Dosierungsinter­valls und/oder Reduzierung der Dosis empfohlen wie bei Erwachsenen, entsprechend den folgenden Tabellen.

Kinder ab 2 Monaten bis zu 40 kg Körpergewicht (ca. 12 Jahre)

Einzeldosis Cefepim (mg/kg Körpergewicht)/Do­sierungsinter­vall

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Schwere Infektionen:

– Lungenentzündung

– komplizierte Infektionen der

Nieren und der Harnwege

Sehr schwere Infektionen:

– Sepsis

– bakterielle

Hirnhautentzündung (Meningitis)

– empirische Behandlung

febriler Episoden bei Neutropenie

> 50

50 mg/kg Körpergewicht alle

12 Stunden

(keine Anpassung der Dosierung erforderlich)

50 mg/kg Körpergewicht alle 8 Stunden

(keine Anpassung der Dosierung erforderlich)

30 – 50

50 mg/kg Körpergewicht alle

24 Stunden

50 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden

11 – 29

25 mg/kg Körpergewicht alle

24 Stunden

50 mg/kg Körpergewicht alle 24 Stunden

≤ 10

12,5 mg/kg Körpergewicht alle 24 Stunden

25 mg/kg Körpergewicht alle 24 Stunden

Säuglinge im Alter von 1–2 Monaten:

Einzeldosis Cefepim (mg/kg Körpergewicht)/Do­sierungsinter­vall

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Schwere Infektionen:

– Lungenentzündung

– komplizierte Infektionen der

Nieren und der Harnwege

Sehr schwere Infektionen:

– Sepsis

– bakterielle

Hirnhautentzündung (Meningitis)

– empirische Behandlung

febriler Episoden bei Neutropenie

> 50

30 mg/kg Körpergewicht alle

12 Stunden

(keine Anpassung der Dosierung erforderlich)

30 mg/kg Körpergewicht alle 8 Stunden

(keine Anpassung der Dosierung erforderlich)

30 – 50

30 mg/kg Körpergewicht alle

24 Stunden

30 mg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden

11 – 29

15 mg/kg Körpergewicht alle

24 Stunden

30 mg/kg Körpergewicht alle 24 Stunden

≤ 10

7,5 mg/kg Körpergewicht alle

24 Stunden

15 mg/kg Körpergewicht alle 24 Stunden

Leberfunktion­sstörungen:

Bei Patienten mit Leberfunktion­sstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2). Ältere Patienten

Bei älteren Patienten sollte die Wahl der Dosierung mit Sorgfalt und entsprechend der Nierenfunktion erfolgen, da die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass sie eine Nierenerkrankung entwickeln (siehe Abschnitt 4.4).

Art der Anwendung

Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden. Siehe Abschnitt 6.6 für die Vorbereitung der gebrauchsfertigen Lösung.

Diese Lösungen können unmittelbar als langsame i.v. Injektion (3 – 5 Minuten) über eine Spritze oder einen Infusionsschlauch verabreicht werden.

Es ist auch möglich die Lösung mit einer der in Abschnitt 6.6. genannten Infusionslösungen zu mischen und als Kurzinfusion über einen Zeitraum von etwa 30 Minuten zu verabreichen.

Cefepim darf nicht mit anderen Arzneimitteln oder Lösungen als den unter Abschnitt 6.6 a) und b) angegebenen gemischt werden.

Die gleichzeitige intravenöse Gabe von Cefepim mit Antibiotika ist möglich, aber diese dürfen nicht zusammen mit Cefepim oder über denselben intravenösen Zugang (siehe Abschnitt 6.2) verabreicht werden.

4.3    gegenanzeigen

Cefepim ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile, andere Cephalosporin-Antibiotika und Beta-Lactam-Antibiotika (z. B. Penicilline, Monobactame und Carbapeneme).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Überempfindlichke­itsreaktionen

Wie bei allen Betalaktam-Antibiotika wurden schwere und manchmal tödlich verlaufende Überempfindlichke­itsreaktionen berichtet.

Vor Beginn einer Therapie mit Cefepim muss die Vorgeschichte des Patienten sorgfältig auf schwere Überempfindlichke­itsreaktionen gegen Cefepim, andere Betalaktam-Antibiotika oder andere Arzneimittel überprüft werden.

Cefepim sollte bei Patienten mit einer Krankheitsges­chichte mit Asthma oder allergischer Diathesie mit Vorsicht verabreicht werden. Der Patient muss während der ersten Anwendung sorgfältig überwacht werden. Wenn eine allergische Reaktion auftritt, muss die Behandlung unverzüglich beendet werden. Schwere Überempfindlichke­itsreaktionen erfordern die Gabe von Epinephrin und die Einleitung anderer unterstützender Maßnahmen.

Antibakterielle Wirkung von Cefepim

Aufgrund des relativ begrenzten antibakteriellen Wirkungsspektrums von Cefepim ist es zur Behandlung bestimmter Arten von Infektionen nicht geeignet, es sei denn, der Erreger ist bereits dokumentiert und als empfindlich bekannt oder es besteht ein besteht ein starker Grund zur Annahme dass die wahrscheinlichsten Erreger für die Behandlung mit Cefepim geeignet sind (siehe Abschnitt 5.1).

Nierenfunktion­sstörungen

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, (Kreatininclearance <50ml/min) oder anderen Erkrankungen, die die Nierenfunktion beeinträchtigen können, muss die Dosis von Cefepim angepasst

werden, um die reduzierte renale Eliminationsrate zu kompensieren. Da bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder anderen Erkrankungen, die die Nierenfunktion beeinträchtigen können, mit herkömmlicher Dosierung hohe und länger anhaltende antibiotische Serumkonzentra­tionen auftreten können, ist die Erhaltungsdosis von Cefepim bei diesen Patienten zu verringern. Die fortzusetzende Dosis richtet sich nach dem Ausmaß der Nierenfunktion­sstörung, der Schwere der Infektion und der Empfindlichkeit der ursächlichen Erreger (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2).

Nach Markteinführung wurde von schweren Nebenwirkungen einschließlich reversibler Enzephalopathie (Bewusstseinsstörung mit Verwirrung, Halluzinationen, Stupor und Koma), Myoklonus, Krampfanfällen (einschließlich nicht-konvulsiver Status epilepticus) und/oder Nierenversagen (siehe Abschnitt 4.8) berichtet.

In den meisten Fällen waren Patienten mit Nierenfunktion­sstörung betroffen, die Cefepim in höheren Dosierungen als empfohlenen erhalten hatten.

Die Symptome einer Neurotoxizität bildeten sich im Allgemeinen nach Absetzen der Therapie und/oder nach einer Hämodialyse zurück, es traten jedoch auch Fälle mit letalem Ausgang auf.

Clostridium-difficile- assoziierte Diarrhoe

Im Zusammenhang mit dem Einsatz von nahezu allen Antibiotika, einschließlich Cefepim, ist von Clostridium difficile assoziierter Diarrhoe (CDAD) berichtet worden, welche hinsichtlich des Schweregrads von leichter Diarrhoe bis zur tödlich verlaufenden Colitis reichen kann. An CDAD ist bei allen Patienten zu denken, die sich mit Diarrhoe nach der Anwendung von Antibiotika vorstellen. Eine sorgfältige Anamnese ist notwendig, da vom Auftreten von CDAD zwei Monate nach der Anwendung von Antibiotika berichtet wurde. Wenn eine CDAD vermutet oder bestätigt wird, ist eine Beendigung der Therapie mit Antibiotika, die nicht speziell gegen

C. difficile gerichtet ist, zu erwägen.

Bei Patienten mit Allergien, vor allem gegen Arzneimittel, in der Vorgeschichte ist Vorsicht geboten. Cefepim muss bei Auftreten jeglicher Art von Überempfindlichke­itsreaktion abgesetzt werden und geeignete therapeutische Maßnahmen müssen eingeleitet werden.

Wie bei anderen Antibiotika kann die Anwendung von Cefepim zu übermäßigem Wachstum von nicht empfindlichen Keimen führen. Sollte es während der Therapie zu einer Superinfektion kommen, sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Cefepim darf während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist. Cefepim darf während der Stillzeit nur mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.6).

Bei Kombination von Cefepim mit Arzneimitteln, die nierenschädigend wirken können, wie Aminoglykosiden und stark wirksamen Diuretika muss die Nierenfunktion sorgfältig überwacht werden.

Ältere Patienten:

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Cefepim bei älteren Patienten, die die empfohlene Erwachsenendo­sierung erhielten, war mit jenen von jüngeren Patienten vergleichbar, außer die Patienten hatten eine eingeschränkte Nierenfunktion. Von mehr als 6400 in klinischen Studien mit Cefepim behandelten Patienten waren 35 % älter als 65 Jahre und 16 % älter als 75 Jahre. Im Vergleich zu jüngeren Patienten wurden eine mäßig verlängerte Eliminations-Halbwertszeit und niedrigere renale Clearance-Werte beobachtet. Eine Dosisanpassung wird empfohlen, wenn die Nierenfunktion beeinträchtigt ist (siehe Abschnitt 4.2). Cefepim wird im Wesentlichen über die Niere ausgeschieden und das Risiko auf toxische Reaktionen kann bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion erhöht sein. Da bei älteren Patienten die Wahrscheinlichkeit einer verminderten Nierenfunktion erhöht ist, sollte die Wahl der Dosierung mit Sorgfalt erfolgen und die Nierenfunktion überwacht werden. Bei älteren Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, welche die übliche Dosierung von Cefepim erhielten, sind schwere Nebenwirkungen einschließlich reversibler Enzephalopathie

(Bewusstseinsstörun­gen mit Verwirrtheit, Halluzinationen, Stupor und Koma), Myoklonus, Krampfanfälle (auch mit nicht konvulsivem Status epilepticus) und/oder Nierenversagen aufgetreten (siehe Abschnitt 4.2 und 4.8).

Wechselwirkungen bei serologischen Untersuchungen:

Bei Patienten, die zweimal täglich Cefepim erhielten, wurde ein positiver Coombs-Test beschrieben, obwohl keine Anzeichen einer Hämolyse vorlagen.

Cephalosporine können bei der Harnzuckerbes­timmungen mit kupferhaltigen Reagenzien (BenedictReagenz oder Fehling-Lösung oder Clinitest-Tabletten) zu falsch positiven Resultaten führen. Bei enzyminduzierten Glucose-Oxidase-Tests wird das Resultat allerdings nicht beeinflusst. Es wird daher die Anwendung von Glucose-Tests auf Basis enzymatischer Glucose-Oxidase-Reaktionen empfohlen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Eine gleichzeitige Behandlung mit bakteriostatischen Antibiotika kann möglicherweise die Wirkung von Betalaktam-Antibiotika beeinträchtigen.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten über die Anwendung von Cefepim bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionsto­xizität (siehe Abschnitt 5.3).

Cefepim ist plazentagängig. Aufgrund der fehlenden klinischen Erfahrung sollte Cefepim, vor allem in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft, nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden.

Stillzeit

Da Cefepim in die Muttermilch übergeht, sollte Cefepim in der Stillzeit nur nach sorgfältiger NutzenRisiko-Abwägung angewendet werden, wobei die möglichen Nachteile für den Säugling (Einfluss auf Darmflora mit möglicher Sprosspilzbesi­edelung und Sensibilisierung gegen Cephalosporin-Antibiotika) berücksichtigt werden müssen.

Fertilität

In Studien an Ratten wurde keine Beeinträchtigung der Fertilität festgestellt. Es liegen keine Daten über die Verwendung von Cefepim bei der menschlichen Fruchtbarkeit vor.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Die Auswirkungen des Arzneimittels auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen wurden nicht untersucht. Allerdings ist Vorsicht geboten bei möglichen Nebenwirkungen wie Bewusstseinsstörun­gen, Benommenheit, Verwirrtheit oder Halluzinationen, da diese die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen können (siehe Abschnitt 4.8).

4.8    nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind gemäß MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit klassifiziert:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.

Systemorganklasse

Häufigkeit

MedDRA Begriff

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich

orale Candidiasis, Vaginitis

Selten

Candidiasis

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig

positiver Coombs-Test

Häufig

Verlängerung der ProthrombinZeit und der partiellen Thromboplastin-Zeit, Anämie, Eosinophilie

Gelegentlich

Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie

Nicht bekannt

aplastische Anämie, hämolytische Anämie, Agranulozytose

Erkrankungen des

Immunsystems

Selten

anaphylaktische Reaktionen Angioödem

Nicht bekannt

anaphylaktischer Schock

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Nicht bekannt

falsch positiver Urin-Glucose-Test

Psychiatrische Erkrankungen

Nicht bekannt

Verwirrtheit, Halluzinationen

Erkrankungen des

Nervensystems

Gelegentlich

Kopfschmerzen

Selten

Konvulsionen, Parästhesien, Geschmacksverände­rungen, Schwindel

Nicht bekannt

Koma, Stupor, Enzephalopathie, Bewusstseinsstörun­g, Myoklonus

Gefäßerkrankungen

Häufig

Gefäßwandentzündung an der Infusionsstelle

Selten

Gefäßerweiterung

Nicht bekannt

Blutung

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Selten

Tinnitus

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten

Dyspnoe

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Diarrhoe

Gelegentlich

pseudomembranöse Colitis, Colitis, Übelkeit, Erbrechen

Selten

Bauchschmerzen, Verstopfung

Nicht bekannt

Magen-Darm-Störungen

Leber- und

Gallenerkrankun­gen

Häufig

Erhöhte Alanin-Aminotransferase, erhöhte Aspartat

Aminotransferase, Bilirubin im Blut erhöht

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig

Hautausschlag

Gelegentlich

Erythem, Urtikaria, Pruritus

Selten

Ödeme

Nicht bekannt

toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Selten

Gelenkschmerzen

Systemorganklasse

Häufigkeit

MedDRA Begriff

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich

Erhöhung des HarnstoffStic­kstoffs im Blut, Erhöhung des Serum-Kreatinins

Nicht bekannt

Nierenversagen, toxische Nephropathie

Erkrankungen der

Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Selten

Juckreiz im Genitalbereich

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Reaktionen an der Einstichstelle, Schmerzen an der Injektionsstelle, Entzündung an der Injektionsstelle

Gelegentlich

Fieber, Entzündungen an der Infusionsstelle

Selten

Shivering

Untersuchungen

Häufig

Erhöhung der alkalischen

Phosphatase

Das Sicherheitsprofil von Cefepim für Säuglinge und Kinder ist ähnlich dem von Erwachsenen. Die am häufigsten berichtete Nebenwirkung von Cefepim in klinischen Studien war Hautrötung.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website:anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Wenn Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Dosen von Cefepim verabreicht werden, die der Nierenfunktion nicht angepasst sind, kann eine unbeabsichtigte Überdosierung die Folge sein (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4). In Fällen schwerer Überdosierung, speziell bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, kann Cefepim mit Hilfe der Hämodialyse aus dem Körper entfernt werden. Die Peritonealdialyse ist ungeeignet.

5.  pharmakologische eigenschaften

5.1  pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: parenterale Beta-Laktamantibiotika, Cephalosporine der 4. Generation, ATC-Code: J01DE01

Wirkmechanismus

Der Wirkmechanismus von Cefepim beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Hemmung der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.

Resistenz

Eine Resistenz gegenüber Cefepim kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

– Inaktivierung durch Betalactamasen. Cefepim kann durch bestimmte Betalactamasen hydrolysiert

werden, insbesondere durch Betalactamasen mit erweitertem Spektrum (sog. extended spectrum betalactamases, ESBLs), die z. B. bei Stämmen von Escherichia coli oder Klebsiella pneumoniae vorkommen.

– Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Cefepim: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken

und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation.

Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Cefepim verantwortlich.

– Unzureichende Penetration von Cefepim durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen

Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.

– Durch Effluxpumpen kann Cefepim aktiv aus der Zelle transportiert werden. Eine partielle oder

vollständige Kreuzresistenz von Cefepim besteht mit anderen Cephalosporinen und Penicillinen.

Empfindlichke­itstestung – Grenzwerte

Die Testung von Cefepim erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe.

Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte:

Erreger

empfindlich

resistent

Enterobacteri­aceae

≤ 1 mg/l

> 4 mg/l

Pseudomonas spp

≤ 8 mg/l1

> 8 mg/l

Staphylococcus spp. 2

2

2

Streptococcus spp.3 (Gruppen A, B, C, G)

≤ 0,25 mg/l3

> 0,25 mg/l 3

Streptococcus pneumoniae

≤ 1 mg/l4

> 2 mg/l

Haemophilus influenzae

≤ 0,25 mg/l4

> 0,25mg/l

Moraxella catarrhalis

≤ 4 mg/l

> 4 mg/l

Nicht spezies-spezifische Grenzwerte5

≤ 4 mg/l

> 8 mg/l

1 Die Grenzwerte beziehen sich auf die Hochdosis-Therapie (2 g x 3).

2 Die Empfindlichkeit von Staphylokokken gegenüber Cephalosporinen wird aus der Empfindlichkeit gegenüber Cefoxitin abgeleitet.

3 Die Betalactam-Empfindlichkeit von Streptokokken der Gruppen A, B, C und G wird aus der Empfindlichkeit gegenüber Penicillin abgeleitet.

4 Isolate mit MHK-Werten über dem Empfindlichke­itsgrenzwert sind sehr selten oder wurden noch nicht gemeldet. Bei derartigen Isolaten müssen die Identifizierung und die antimikrobiellen Empfindlichke­itstests wiederholt werden und das Isolat bei einer Bestätigung der Ergebnisse an ein Referenzlabor geschickt werden. Bis es Beweise für klinisches Ansprechen für bestätigte Isolate mit MHK-Werten über dem aktuellen Resistenz-Grenzwert gibt, sollten sie als resistent berichtet werden.

5 Die Grenzwerte gelten für eine tägliche intravenöse Dosis von 2 × 2 g und eine hohe Dosis von mindestens 3 × 2 g

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Länge der Zeit ab, während der die Konzentration über der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.

Klinische Wirksamkeit gegen bestimmte Krankheitserreger

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb wird empfohlen, vor Beginn der Behandlung lokale Informationen über die Resistenzsituation einzuholen. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Cefepim in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Cefepim anzustreben.

Gram-positive Aerobier

Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich)°

Streptococcus pneumoniae (inkl. Penicillin-resistente Stämme)

Streptococcus pyogenes°

Gram-negative Aerobier

Acinetobacter baumannii

Citrobacter freundii

Enterobacter aerogenes

Haemophilus influenzae°

Moraxella catarrhalis°

Morganella morganii

Proteus mirabilis%

Proteus vulgaris

Serratia liquefaciens°

Serratia marcescens

Spezies, bei denen eine erworbene Resistenz ein Problem sein könnte

Gram-positive Aerobier

Staphylococcus aureus3

Staphylococcus epidermidis+

Staphylococcus haemolyticus+

Staphylococcus hominis+

Gram-negative Aerobier

Enterobacter cloacae

Escherichia coli%

Klebsiella oxytoca%

Klebsiella pneumoniae%

Pseudomonas aeruginosa#,1

Von Natur aus resistente Spezies

Gram-positive Aerobier

Enterococcus spp.

Listeria monocytogenes

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)

Gram-negative Aerobier

Stenotrophomonas maltophilia+

Anaerobier

Bacteroides fragilis

Clostridium difficile

Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Verteilung

Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Konzentrationen von Cefepim im Blutplasma von männlichen Erwachsenen, die eine Einzeldosis von 2,0 g Cefepim als intravenöse Infusion über 30 Minuten erhielten.

Cefepim-Dosierung

Mittlere Cefepim-Konzentration im Plasma (μg/ml) bei gesunden Erwachsenen

0,5 h

1,0 h

2,0 h

4,0 h

8,0 h

12,0 h

2,0 g i.v.

163,1

85,8

44,8

19,2

3,9

1,1

Metabolisierung

Cefepim wird zu N-Methylpyrrolidin metabolisiert, welches schnell in N-Methylpyrrolidin-N-oxid umgewandelt wird. 85 % der verabreichten Dosis werden unverändert im Urin wiedergefunden. Im Urin werden hohe Konzentrationen von unverändertem Cefepim gefunden. Weniger als 1 % der verabreichten Dosis werden im Urin als N-Methylpyrrolidin, 6,8 % als N-Oxid und 2,5 % als Epimer von Cefepim wiedergefunden.

Elimination

Die durchschnittliche Eliminations-Halbwertszeit von Cefepim beträgt 2 Stunden und ändert sich nicht über einen Dosisbereich von 250 mg bis 2,0 g. Es gibt keine Anzeichen einer Akkumulation bei Probanden, die eine Dosis von 2,0 g i.v. alle 8 Stunden über einen Zeitraum von 9 Tagen erhielten. Die durchschnittliche Gesamtaussche­idungsrate beträgt 120 ml/min, die mittlere renale Clearance von Cefepim beträgt 110 ml/min. Cefepim wird fast ausschließlich über renale Wege ausgeschieden, in erster Linie durch glomeruläre Filtration.

Nierenfunktion­sstörungen

Bei Patienten mit unterschiedlich ausgeprägten Nierenfunktion­sstörungen kommt es zu einer signifikanten Verlängerung der Eliminations-Halbwertszeit. Eine lineare Beziehung besteht bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zwischen der individuellen Gesamtaussche­idungsrate und der Kreatinin-Clearance (siehe Abschnitt 4.2). Die durchschnittliche Eliminations-Halbwertszeit beträgt bei Dialyse-Patienten mit schwerer Nierenfunktion­sstörung 13 Stunden bei Hämodialyse und 19 Stunden bei kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse.

Leberfunktion­sstörungen

Bei Patienten mit Leberfunktion­sstörung ist die Pharmakokinetik nach einer Einzeldosis von 1,0 g nicht verändert. Eine Dosisanpassung ist daher nicht erforderlich.

Ältere Patienten

Ältere freiwillige Testpersonen ≥ 65 Jahre, die eine Einzeldosis von 1,0 g i.v. erhielten, wiesen eine höhere Fläche unter der Konzentration-Zeit-Kurve und niedrigere renale Clearance-Werte auf als jüngere Personen. Bei älteren Patienten wird eine Dosisanpassung empfohlen, wenn die Nierenfunktion eingeschränkt ist (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3).

Kinder

Die Pharmakokinetik nach Einzel- und Mehrfachgabe wurde bei Patienten im Alter von 2,1 Monaten bis 11,2 Jahren untersucht, wobei 50 mg/kg Körpergewicht als i.v. Infusion verabreicht wurden. Bei Mehrfachgabe wurde diese Dosis alle 8 oder

12 Stunden über mindestens 48 Stunden verabreicht. Nach i.v. Einzeldosis betrug die Gesamtaussche­idungsrate 3,3 ml/min/kg und das durchschnittliche Verteilungsvolumen betrug 0,3 l/kg. Der Mittelwert lag bei 1,7 Stunden. 60,4 % der verabreichten Dosis wurde unverändert im Urin wiedergefunden, die renale Clearance mit etwa 2,0 ml/min/kg stellt den primären Eliminationsweg dar. Die mittlere Plasmakonzentration von Cefepim war nach der ersten Dosis ähnlich der im Steady State mit einer nur geringfügigen Akkumulation nach Mehrfachgabe. Die anderen pharmakokinetischen

Parameter bei Säuglingen und Kindern unterschieden sich nach der ersten Dosis und im Steady State nicht, unabhängig vom Dosierungsintervall (alle 12 oder 8 Stunden). Des Weiteren konnten keine Unterschiede in der Pharmakokinetik zwischen den verschiedenen Altersstufen oder zwischen männlichen und weiblichen Patienten festgestellt werden.

Die folgende Tabelle enthält die Cefepim-Konzentrationen im Liquor relativ zu den Plasmakonzentra­tionen.

Durchschnittliche Konzentration in Plasma (PL) und Cerebrospinal­flüssigkeit (CSF) sowie CSF/PL Ratios von Cefepim bei Säuglingen und Kindern:

Zeit (Std.)

Zahl der Patienten

Plasmakonzentra­tion (µg/ml)

CSF-Konzentration (µg/ml)

Ratio CSF/PL

0,5

7

67,1 (51,2)

5,7 (7,3)

0,12 (0,14)

1

4

44,1 (7,8)

4,3 (1,5)

0,10 (0,04)

2

5

23,9 (12,9)

3,6 (2,0)

0,17 (0,09)

4

5

11,7 (15,7)

4,2 (1,1)

0,87 (0,56)

8

5

4,9 (5,9)

3,3 (2,8)

1,02 (0,64)

Die Patienten waren in einem Alter von 3,1 Monaten bis 12,0 Jahren, das Durchschnittsalter (Standardabweichung SD) betrug 2,6 (3,0) Jahre. Patienten mit Verdacht auf Infektion des ZNS wurden mit Dosen von 50 mg Cefepim/kg Körpergewicht als i.v. Infusion über 5 – 20 Minuten mit einem Dosierungsintervall von 8 Stunden behandelt. Die einzelnen Plasma- und CSF-Proben wurden von ausgewählten Patienten an Tag 2 oder 3 der Cefepim-Behandlung zu den angegebenen Zeiten nach Beendigung der Infusion entnommen.

5. 3 präklinische daten zur sicherheit

Basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, Reproduktions- und Entwicklungsto­xizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Karzinogenitätsstu­dien wurden nicht durchgeführt.

6.  pharmazeutische angaben

6.1   liste der sonstigen bestandteile

Arginin

6.2    inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln oder Lösungen gemischt werden.

Es besteht eine physikalisch-chemische Inkompatibilität mit Metronidazol, Vancomycin, Gentamycin, Tobramycin, Netilmicin und Aminophyllin. Falls eine gleichzeitige intravenöse Gabe angezeigt ist, dürfen diese Wirkstoffe nicht gemischt mit Cefepim oder über denselben intravenösen Zugang verabreicht werden.

6.3    dauer der haltbarkeit

Arzneimittel in Originalverpac­kung:

3 Jahre.

Gebrauchsfertige Injektionslösung, rekonstituiert mit Wasser für Injektionszwecke:

Die chemische und physikalische Stabilität wurde bei Raumtemperatur (15 – 25 °C) für 18 Stunden und bei Aufbewahrung im Kühlschrank (2 – 8 °C) für 2 Tage nachgewiesen.

Mit anderen Lösungsmitteln (0,9 % Natriumchlorid-Lösung, 0,9 % Natriumchlorid-Lösung mit 5 % Glucose, 5 % oder 10 % Glucose-Lösung, Ringer-Lactat-Lösung, Ringer-Lactat-Lösung mit 5 % Glucose, 1/6 M Natriumlactat-Lösung ) rekonstituierte Infusionslösung:

Die chemische und physikalische Stabilität wurde bei Raumtemperatur (15 – 25 °C) für 4 Stunden nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2 °C bis 8 °C aufzubewahren.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

50 ml-Durchstechflasche (farbloses Glas, Typ II) mit halobutyl-Gummistopfen und

Aluminiumverschluss mit Kunststoff-Schnappdeckel.

Packungsgrößen: 1, 5 und 10 Durchstechflas­chen.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Zubereitung und Verabreichung der gebrauchsfertigen Lösung:

Cefepim PANPHARMA Pulver zur Herstellung einer Injektions- bzw. Infusionslösung kann aufgelöst werden in:

a) Wasser für Injektionszwecke

oder in einer der unter b) aufgeführten Lösungen für die intravenöse Anwendung

b) 0,9 % Natriumchlorid-Lösung

0,9 % Natriumchlorid-Lösung mit 5 % Glucose

5 % oder 10 % Glucose-Lösung

Ringer-Laktat-Lösung

Ringer-Laktat-Lösung mit 5 % Glucose

1/6 M Natriumlactat-Lösung.

Das Volumen des Lösungsmittels, das zu jeder Durchstechflasche hinzugefügt wird, und die dabei entstehende Cefepim-Konzentration können der folgenden Tabelle entnommen werden.

Menge an Cefepim pro Durchstechflasche

Volumen des zugegebenen Lösungsmittels (ml)

Endgültiges Endvolumen ca. (ml)

Cefepim-Konzentration ca. (mg/ml)

1,0 g i.v.

10,0

11,4

90

2,0 g i.v.

10,0

12,8

160

Hinweis:

Die gebrauchsfertigen Lösungen, die ordnungsgemäß hergestellt wurden, können eine gelbe bis gelbbraune Farbe haben. Dies ist kein Indiz dafür, dass die Wirksamkeit von Cefepim PANPHARMA verringert sein könnte.

Der Inhalt einer Durchstechflasche ist für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Jegliche verbleibende Restlösung muss verworfen werden.

Die Durchstechflasche ist vor Gebrauch genau zu prüfen. Sie darf nur verwendet werden, wenn die Lösung frei von Partikeln ist.

7.    inhaber der zulassung

Panmedica

406 Bureaux de la Colline

92213 Saint-Cloud cedex

Frankreich

Mitvertrieb:

PANPHARMA GmbH

Bunsenstraße 4

22946 Trittau

Deutschland

8.  zulassungsnummer(n)

87871.00.00

9.  datum der erteilung der zulassung/verlängerung der

27 Juni 2013

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: