Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ceftazidim Qilu 500 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
1. bezeichnung des arzneimittels
Ceftazidim Qilu 500 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Eine Durchstechflasche enthält 500 mg Ceftazidim (als Ceftazidim 5 H2O) mit Natriumcarbonat (118 mg je Gramm Ceftazidim).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung
Eine Durchstechflasche enthält 26 mg (1,15 mmol) Natrium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Weißes oder bis fast weißes, steriles kristallines Pulver.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Ceftazidim Qilu wird angewendet zur Behandlung der unten aufgeführten Infektionen bei Erwachsenen und Kindern einschließlich Neugeborenen (von Geburt an).
Nosokomiale Pneumonie Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose Bakterielle Meningitis Chronisch-eitrige Otitis media Maligne (nekrotisierende) Otitis externa Komplizierte Harnwegsinfektionen Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen Komplizierte intraabdominale Infektionen Knochen- und Gelenksinfektionen Peritonitis assoziiert mit Dialyse bei CAPD-Patienten.Behandlung von Bakteriämien im nachgewiesenen oder vermuteten Zusammenhang mit einer der oben genannten Infektionen.
Ceftazidim kann zur Behandlung von Patienten mit febriler Neutropenie eingesetzt werden, wenn als Fieberursache eine bakterielle Infektion vermutet wird.
Ceftazidim kann bei transurethralen Prostataresektionen (TURP) zur perioperativen Prophylaxe von Harnwegsinfektionen eingesetzt werden.
Bei der Wahl von Ceftazidim muss berücksichtigt werden, dass das antibakterielle Wirkungsspektrum von Ceftazidim weitgehend auf Gram-negative Aerobier beschränkt ist (siehe Abschnitt 4.4 und 5.1).
Wenn nicht das gesamte Spektrum der möglichen Infektionserreger durch das Wirkungsspektrum von Ceftazidim abgedeckt wird, sollte Ceftazidim zusammen mit weiteren Antibiotika angewendet werden.
Bei der Anwendung sind die offiziellen Leitlinien zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika zu berücksichtigen.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Tabelle 1: Erwachsene und Kinder ≥ 40 kg
Intermittierende Verabreichung | |
Infektionen | Zu verabreichende Dosis |
Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose | 100–150 mg/kg/Tag in 8-stdl. Gaben, max. 9 g/Tag1 |
Febrile Neutropenie | 2 g alle 8 h |
Nosokomiale Pneumonie | |
Bakterielle Meningitis | |
Bakteriämie* | |
Knochen- und Gelenksinfektionen | 1–2 g alle 8 h |
Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen | |
Komplizierte intraabdominale Infektionen | |
Peritonitis assoziiert mit Dialyse bei CAPD-Patienten | |
Komplizierte Harnwegsinfektionen | 1–2 g alle 8 h oder alle 12 h |
Perioperative Prophylaxe bei transurethraler Prostataresektion (TURP) | 1 g bei Narkoseeinleitung, zweite Dosis beim Ziehen des Katheters |
Chronisch-eitrige Otitis media | 1–2 g alle 8 h |
Maligne (nekrotisierende) Otitis externa | |
Kontinuierliche Infusion | |
Infektionen | Zu verabreichende Dosis |
Febrile Neutropenie | Aufsättigungsdosis von 2 g, anschließend kontinuierliche Infusion von 4–6 g je 24 h1 |
Nosokomiale Pneumonie | |
Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose | |
Bakterielle Meningitis | |
Bakteriämie* | |
Knochen- und Gelenksinfektionen | |
Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen | |
Komplizierte intraabdominale Infektionen | |
Peritonitis assoziiert mit Dialyse bei CAPD- Patienten | |
1Bei Erwachsenen mit normaler Nierenfunktion wurden 9 g/Tag nebenwirkungsfrei angewendet. Wenn ein Zusammenhang mit einer der in Abschnitt 4.1 gelisteten Infektionen besteht oder |
I vermutet wird.
Tabelle 2: Kinder < 40 kg
Säuglinge und Kleinkinder > 2 Monate und Kinder < 40 kg | Infektionen | Normale Dosierung |
Intermittierende Verabreichung | ||
Komplizierte Harnwegsinfektionen | 100–150 mg/kg/Tag verteilt auf 3 gleiche Dosen, max. 6 g/Tag | |
Chronisch-eitrige Otitis media | ||
Maligne (nekrotisierende) Otitis externa | ||
Neutropenische Kinder | 150 mg/kg/Tag verteilt auf 3 gleiche Dosen, max. 6 g/Tag | |
Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose | ||
Bakterielle Meningitis | ||
Bakteriämie | ||
Knochen- und Gelenksinfektionen | 100–150 mg/kg/Tag verteilt auf 3 gleiche Dosen, max. 6 g/Tag | |
Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen | ||
Komplizierte intraabdominale Infektionen | ||
Peritonitis assoziiert mit Dialyse bei CAPD-Patienten | ||
Kontinuierliche Infusion | ||
Febrile Neutropenie | Aufsättigungsdosis von 60– 100 mg/kg, anschließend kontinuierliche Infusion von 100– 200 mg/kg je 24 h, max. 6 g/Tag | |
Nosokomiale Pneumonie | ||
Bronchopulmonale Infektionen bei zystischer Fibrose | ||
Bakterielle Meningitis | ||
Bakteriämie* | ||
Knochen- und Gelenksinfektionen | ||
Komplizierte Haut- und Weichteilinfektionen | ||
Komplizierte intraabdominale Infektionen | ||
Peritonitis assoziiert mit Dialyse bei CAPD-Patienten | ||
Neugeborene und Säuglinge ≤ 2 Monate | Infektionen | Normale Dosierung |
Intermittierende Verabreichung | ||
Bei den meisten Infektionen | 25–60 mg/kg/Tag, verteilt auf 2 gleiche Dosen1 | |
1Bei Neugeborenen und Säuglingen ≤ 2 Monaten kann die Serumhalbwertszeit von Ceftazidim dreibis viermal so lang sein wie bei Erwachsenen. Wenn ein Zusammenhang mit einer der in Abschnitt 4.1 gelisteten Infektionen besteht oder vermutet wird. |
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ceftazidim bei Anwendung als kontinuierliche Infusion ist bei Neugeborenen und Säuglingen im Alter von ≤ 2 Monaten bisher nicht erwiesen.
Ältere Patienten
In Anbetracht der altersbedingt abnehmenden Clearance von Ceftazidim sollte die Tagesdosis bei älteren Patienten über 80 Jahren in der Regel 3 g nicht überschreiten.
Leberfunktionseinschränkungen
Nach den vorhandenen Daten scheint eine Dosisanpassung bei leichten oder mittelschweren Leberfunktionsstörungen nicht erforderlich zu sein. Von Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen liegen keine Studiendaten vor (siehe auch Abschnitt 5.2). Eine engmaschige klinische Überwachung in Bezug auf die Sicherheit und Wirksamkeit ist anzuraten.
Nierenfunktionseinschränkungen
Ceftazidim wird in unveränderter Form über die Nieren ausgeschieden. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis daher reduziert werden (siehe auch Abschnitt 4.4).
Initial sollte eine Aufsättigungsdosis von 1 g verwendet werden. Die Erhaltungsdosis richtet sich nach der Kreatinin-Clearance (siehe Tabelle 3 und 4):
Tabelle 3: Empfohlene Erhaltungsdosis von Ceftazidim bei Niereninsuffizienz – intermittierende Infusion
Erwachsene und Kinder ≥ 40 kg
Kreatinin-Clearance [ml/min] | Serumkreatinin (ungefährer Wert) [μmol/l (mg/dl)] | Empfohlene Einzeldosis Ceftazidim [g] | Dosisintervall [Stunden] |
50–31 | 150–200 (1,7–2,3) | 1 | 12 |
30–16 | 200–350 (2,3–4,0) | 1 | 24 |
15–6 | 350–500 (4,0–5,6) | 0,5 | 24 |
< 5 | > 500 (> 5,6) | 0,5 | 48 |
Bei Patienten mit schweren Infektionen sollte die Einzeldosis um 50 % erhöht oder die Dosishäufigkeit gesteigert werden.
Bei Kindern ist die Kreatinin-Clearance bezogen auf die Körperoberfläche oder die fettfreie Körpermasse zu berechnen.
Kinder < 40 kg
Kreatinin-Clearance [ml/min] | Serumkreatinin (ungefährer Wert) [μmol/l (mg/dl)] | Empfohlene Einzeldosis (mg/kg Körpergewicht) | Dosisintervall [Stunden] |
50–31 | 150–200 (1,7–2,3) | 25 | 12 |
30–16 | 200–350 (2,3–4,0) | 25 | 24 |
15–6 | 350–500 (4,0–5,6) | 12,5 | 24 |
< 5 | > 500 | 12,5 | 48 |
(> 5,6)
*Die Serumkreatinin-Werte sind Richtwerte, die nicht unbedingt für jeden niereninsuffizienten Patienten dasselbe Ausmaß an renaler Funktionseinschränkung anzeigen.
Geschätzt auf Basis der Körperoberfläche oder gemessen.
Eine engmaschige klinische Überwachung in Bezug auf die Sicherheit und Wirksamkeit ist anzuraten.
Tabelle 4: Empfohlene Erhaltungsdosis von Ceftazidim bei Niereninsuffizienz – kontinuierliche Infusion
Erwachsene und Kinder ≥ 40 kg
Kreatinin-Clearance (ml/min) | Serumkreatinin (ungefährer Wert) [^mol/l (mg/dl)] | Dosisintervall [Stunden] |
50–31 | 150–200 (1,7–2,3) | Aufsättigungsdosis 2 g, anschließend 1–3 g/24 h |
30–16 | 200–350 (2,3–4,0) | Aufsättigungsdosis 2 g, anschließend 1 g/24 h |
< 15 | > 350 (> 4,0) | Nicht untersucht |
Bei der Dosiswahl ist Vorsicht geboten. Eine engmaschige klinische Überwachung in Bezug auf die Sicherheit und Wirksamkeit ist anzuraten.
Kinder < 40 kg
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ceftazidim bei Anwendung als kontinuierliche Infusion ist bei Kindern < 40 kg mit Niereninsuffizienz bisher nicht erwiesen. Eine engmaschige klinische Überwachung in Bezug auf die Sicherheit und Wirksamkeit ist anzuraten.
Für die Dauerinfusion bei niereninsuffizienten Kindern ist die Kreatinin-Clearance bezogen auf die Körperoberfläche oder die fettfreie Körpermasse anzupassen.
Hämodialyse
Die Serumhalbwertszeit während einer Hämodialyse liegt zwischen 3 und 5 h.
Nach jeder Hämodialyse-Sitzung sollte die in Tabelle 5 bzw. Tabelle 6 empfohlene Erhaltungsdosis Ceftazidim noch einmal gegeben werden.
Peritonealdialyse
Ceftazidim kann während der Peritonealdialyse und der kontinuierlichen ambulanten Peritonealdialyse (CAPD) angewendet werden.
Neben der intravenösen Anwendung kann Ceftazidim auch in die Dialyseflüssigkeit gegeben werden (üblicherweise 125–250 mg auf 2 l Dialyselösung).
Bei Patienten mit Nierenversagen unter kontinuierlicher arteriovenöser Hämodialyse oder High-Flux-Hämofiltration auf der Intensivstation: 1 g/Tag als Einzeldosis oder auf mehrere Dosen verteilt. Für Patienten unter Low-Flux Hämofiltration gelten die für niereninsuffiziente Patienten empfohlenen Dosierungen.
Für Patienten unter venovenöser Hämofiltration und venovenöser Hämodialyse gelten die in Tabelle 5 bzw. Tabelle 6 angegebenen Dosisempfehlungen.
Tabelle 5: Dosierungsrichtlinie für kontinuierliche venovenöse Hämofiltration
Nierenrestfunktion (Kreatinin- Clearance [ml/min]) | Erhaltungsdosis [mg] für eine Ultrafiltrationsrate [ml/min] von 1: | |||
5 | 16,7 | 33.3 | 50 | |
0 | 250 | 250 | 500 | 500 |
5 | 250 | 250 | 500 | 500 |
10 | 250 | 500 | 500 | 750 |
15 | 250 | 500 | 500 | 750 |
20 | 500 | 500 | 500 | 750 |
1Die Erhaltungsdosis ist alle 12 h zu verabreichen. |
Tabelle 6: Dosierungsrichtlinie für kontinuierliche venovenöse Hämodialyse
Nierenrestfunktion (Kreatinin-Clearance [ml/min]) | Erhaltungsdosis [mg] bei einem Dialysatdurchfluss von 1: | |||||
1,0 l/h | 2,0 l/h | |||||
Ultrafiltrationsrate [l/h] | Ultrafiltrationsrate [l/h] | |||||
0,5 | 1,0 | 2,0 | 0,5 | 1,0 | 2,0 | |
0 | 500 | 500 | 500 | 500 | 500 | 750 |
5 | 500 | 500 | 750 | 500 | 500 | 750 |
10 | 500 | 500 | 750 | 500 | 750 | 1000 |
15 | 500 | 750 | 750 | 750 | 750 | 1000 |
20 | 750 | 750 | 1000 | 750 | 750 | 1000 |
1Die Erhaltungsdosis ist alle 12 h zu verabreichen.
Art der Anwendung
Die Dosis richtet sich nach Schwere, Ort und Art der Infektion, nach der Empfindlichkeit der Erreger sowie nach Alter und der Nierenfunktion des Patienten.
Ceftazidim Qilu 500 mg sollte durch intravenöse oder tiefe intramuskuläre Injektion verabreicht werden. Empfohlene Stellen für die intramuskuläre Injektion sind der obere äußere Quadrant des Gluteus maximus und der laterale Anteil der Oberschenkelmuskulatur. Die Ceftazidim-Lösung kann direkt in eine Vene injiziert werden. Die übliche und empfohlene Art der Anwendung ist die intermittierende intravenöse Injektion. Eine intramuskuläre Injektion sollte nur erwogen werden, wenn die intravenöse Anwendung bei einem Patienten nicht möglich oder weniger geeignet ist.
Die Ceftazidim-Lösung kann direkt in eine Vene injiziert oder in den Schlauch eines Infusionssystems gegeben werden, falls der Patient eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr erhält. Die übliche und empfohlene Art der Anwendung ist die intermittierende intravenöse Injektion oder kontinuierliche intravenöse Infusion.
Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Anwendung siehe Abschnitt 6.6.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Ceftazidim, andere Cephalosporine oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Anamnestisch bekannte schwere Überempfindlichkeit (z. B. anaphylaktische Reaktion) gegen andere Beta-Lactam-Antibiotika (Penicilline, Monobactame, Carbapeneme).
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Überempfindlichkeit
Wie bei allen Beta-Lactam-Antibiotika wurden schwer und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet. Bei einer schweren Überempfindlichkeitsreaktion ist die Behandlung mit Ceftazidim sofort abzubrechen und geeignete Notfallmaßnahmen sind einzuleiten.
Vor dem Beginn einer Behandlung sollte ermittelt werden, ob der Patient schon einmal eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion auf Ceftazidim, andere Cephalosporine oder sonstige Beta-Lactame hatte. Vorsicht ist geboten, wenn Ceftazidim bei Patienten angewendet wird, die schon einmal mit leichter oder mittelschwerer Überempfindlichkeit auf Beta-Lactame reagiert haben.
Wirkungsspektrum
Das antibakterielle Wirkungsspektrum von Ceftazidim ist begrenzt. Die Monotherapie mit Ceftazidim ist für bestimmte Infektionen nicht geeignet, es sei denn, der Erreger wurde bereits nachgewiesen und ist sensibel oder es besteht der dringende Verdacht auf eine Infektion durch einen oder mehrere Erreger, für die eine Behandlung mit Ceftazidim geeignet ist. Dies kann insbesondere bei der Festlegung der Therapie für Patienten mit Bakteriämie sowie bei der Therapie von bakteriellen Meningitiden, Haut- und Weichteilinfektionen oder Knochen- und Gelenkinfektionen der Fall sein. Zusätzlich ist Ceftazidim empfindlich auf Hydrolyse durch einige der erweiterten Spektren von Betalaktamasen (ESBL). Daher ist die Prävalenz ESBL-bildender Keime bei der Wahl von Ceftazidim als Therapeutikum zu berücksichtigen.
Pseudomembranöse Kolitis
Antibiotika-assoziierte und pseudomembranöse Colitiden wurden unter Therapie mit fast allen Antibiotika (einschließlich Ceftazidim) beobachtet, sie können leicht bis lebensbedrohlich verlaufen. Es ist daher wichtig, an diese Diagnose zu denken, wenn Patienten während oder nach der Anwendung von Ceftazidim eine Diarrhö entwickeln (siehe Abschnitt 4.8). Ein Abbruch der Therapie mit Ceftazidim sowie spezifische Behandlungsmaßnahmen gegen Clostridium difficile sollten in diesem Fall erwogen werden. Peristaltikhemmende Arzneimittel dürfen nicht angewendet werden.
Nierenfunktion
Bei gleichzeitiger Behandlung mit hoch dosierten Cephalosporinen und nephrotoxischen Arzneimitteln wie z. B. Aminoglykosiden oder stark wirksamen Diuretika wie Furosemid kann die Nierenfunktion beeinträchtigt werden.
Ceftazidim wird über die Nieren ausgeschieden, daher muss die Dosis entsprechend dem Grad einer vorhandenen Nierenfunktionseinschränkung reduziert werden. Niereninsuffiziente Patienten sollten engmaschig in Bezug auf die Sicherheit und Wirksamkeit überwacht werden. Gelegentlich wurden neurologische Folgeschäden beobachtet, wenn die Dosis bei niereninsuffizienten Patienten nicht reduziert wurde (siehe Abschnitt 4.2 und 4.8).
Überwucherung nichtempfindlicher Keime
Längerdauernde Anwendung kann zur Überwucherung nichtempfindlicher Keime (z. B. Enterokokken, Pilze) führen, sodass eine Therapieunterbrechung oder andere geeignete Maßnahmen erforderlich werden können. Es ist daher wichtig, den Zustand des Patienten wiederholt zu überprüfen.
Interaktionen mit Tests und Laboranalysen
Ceftazidim beeinflusst enzymbasierte Harnzuckertests nicht, kann aber in geringem Ausmaß die Ergebnisse der Kupferreduktionsmethoden (Benedict-, Fehling-Probe, Clinitest) verfälschen (falsch-positive Ergebnisse).
Ceftazidim beeinflusst den alkalischen Pikrat-Test für Kreatinin nicht.
Bei etwa 5 % der Patienten kann die Entwicklung eines positiven Coombs-Tests unter CeftazidimTherapie die Kreuzprobe mit Blutkonserven beeinflussen.
Natriumgehalt
Wichtige Information über einen der Bestandteile von Ceftazidim Qilu:
Ceftazidim Qilu enthält 26 mg Natrium pro Durchstechflasche, entsprechend 1,3 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Wechselwirkungsstudien wurden nur mit Probenecid und Furosemid durchgeführt.
Bei hoch dosierter Anwendung und gleichzeitiger Behandlung mit nephrotoxischen Arzneimitteln kann die Nierenfunktion beeinträchtigt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Chloramphenicol wirkt in vitro antagonistisch zu Ceftazidim und anderen Cephalosporinen. Die klinische Relevanz dieses Befundes ist nicht klar, jedoch sollte die Möglichkeit von antagonistischen Wirkungen bedacht werden, wenn Ceftazidim und Chloramphenicol gleichzeitig angewendet werden sollen.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Zur Anwendung von Ceftazidim bei Schwangeren liegen nur begrenzte Daten vor. Tierstudien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte Schadwirkungen auf die Schwangerschaft, die embryonale/fetale Entwicklung, Entbindung oder postnatale Entwicklung (siehe Abschnitt 5.3).
Ceftazidim darf bei schwangeren Frauen nur angewendet werden, wenn der therapeutische Nutzen die Risiken überwiegt.
Stillzeit
Ceftazidim tritt beim Menschen in geringen Mengen in die Muttermilch über. In therapeutischer Dosierung sind jedoch keine Auswirkungen auf das gestillte Kind zu erwarten. Ceftazidim kann während der Stillzeit angewendet werden.
Fertilität
Es liegen keine Daten vor.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Zur Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen wurden keine Studien durchgeführt. Es können allerdings Nebenwirkungen (z. B. Schwindelgefühl) auftreten, die
die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen können (siehe Abschnitt 4.8).
4.8 nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Eosinophilie, Thrombozytose, Phlebitis oder Thrombophlebitis bei intravenöser Anwendung, Diarrhö, vorübergehender Anstieg der Leberenzymwerte, makulopapulöse oder urtikarielle Exantheme, Schmerzen und/oder Entzündung nach intramuskulärer Injektion sowie ein positiver Ausfall des Coombs-Tests.
Die Häufigkeiten häufig oder gelegentlich auftretender Nebenwirkungen wurden anhand der Daten aus gesponserten und nicht gesponserten Studien ermittelt. Die Häufigkeitsangaben zu allen anderen Nebenwirkungen beruhen hauptsächlich auf den nach der Markteinführung erhobenen Daten und bezeichnen eher eine Melderate als die tatsächliche Häufigkeit des Auftretens. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen in der Reihenfolge abnehmender Schwere aufgeführt. Die Häufigkeitsangaben werden nach der folgenden Konvention klassifiziert:
Sehr häufig: ≥ 1/10
Häufig: ≥ 1/100 , < 1/10
Gelegentlich: ≥ 1/1000 , < 1/100
Selten: ≥ 1/10.000 , < 1/1000
Sehr selten: < 1/10.000
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Systemorganklasse | Häufig | Gelegentlich | Sehr selten | Nicht bekannt |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Candidiasis (einschließlich Vaginitis und Mundsoor) | |||
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | Eosinophilie Thrombozytose | Neutropenie Leukopenie Thrombozytopenie | Agranulozytose Hämolytische Anämie Lymphozytose | |
Erkrankungen des Immunsystems | Anaphylaxie (einschließlich Bronchospasmus und/oder Hypotonie) (siehe Abschnitt 4.4) | |||
Erkrankungen des Nervensystems | Kopfschmerzen Schwindelgefühl | Neurologische Folgeschäden1 Parästhesien | ||
Gefäßerkrankungen | Phlebitis oder Thrombophlebitis bei intravenöser Anwendung | |||
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Diarrhö | Antibiotikaassoziierte Diarrhö und Colitis2 (siehe Abschnitt 4.4), Bauchschmerzen Übelkeit Erbrechen | Unangenehmer Geschmack im Mund |
Leber- und Gallenerkrankungen | Vorübergehender Anstieg von Leberenzymwerten3 | Ikterus | ||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Makulopapulöses oder urtikarielles Exanthem | Juckreiz | Toxische epidermale Nekrolyse Stevens-Johnson-Syndrom Erythema multiforme Angioödem Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom)4 | |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Vorübergehender Anstieg von Blutharnstoff, BlutharnstoffStickstoff und/oder Kreatinin im Serum | Interstitielle Nephritis Akutes Nierenversagen | ||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Schmerzen und/oder Entzündung nach intramuskulärer Injektion | Fieber | ||
Untersuchungen | Positiver Coombs-Test5 |
1Es gab Meldungen über neurologische Folgeschäden einschließlich Tremor, Myoklonien, Krampfanfälle, Enzephalopathie und Koma bei niereninsuffizienten Patienten, für die die Ceftazidim-Dosis nicht angemessen reduziert worden war.
2Diarrhö und Colitis können durch eine Clostridium-difficile -Infektion verursacht sein und unter dem Bild einer pseudomembranösen Colitis auftreten.
3ALT (SGPT), AST (SGOT), LHD, GGT, alkalische Phosphatase.
4Das Auftreten eines DRESS-Syndroms unter Ceftazidim wurde selten gemeldet.
5Ein positiver Coombs-Test entwickelt sich bei etwa 5 % der Patienten und kann die Kreuzprobe mit Blutkonserven beeinflussen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website:anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Eine Überdosierung kann zu neurologischen Folgeschäden einschließlich Enzephalopathie, Krampfanfällen und Koma führen.
Symptome einer Überdosierung sind möglich, wenn die Dosis bei niereninsuffizienten Patienten nicht angemessen reduziert wird (siehe Abschnitt 4.2 und 4.4).
Der Ceftazidim-Serumspiegel kann sowohl durch Hämodialyse als auch durch eine Peritonealdialyse gesenkt werden.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antibiotika zur systemischen Anwendung. Cephalosporine der 3. Generation. ATC-Code J01DD02.
Wirkungsmechanismus
Ceftazidim hemmt die bakterielle Zellwandsynthese durch Bindung an Penicillin-bindende Proteine (PBP). Dadurch wird die Biosynthese der Zellwand-Peptidoglykane unterbrochen und es kommt zur bakteriellen Zelllyse und Zelltod.
Pharmakokinetisch-pharmakodynamische Zusammenhänge
Der wichtigste pharmakokinetisch-pharmakodynamische Index für die In-vivo -Wirksamkeit von Cephalosporinen ist der prozentuale Anteil des Dosisintervalls, in dem die Konzentration des ungebundenen Ceftazidims oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) für die einzelnen Zielspezies liegt (d.h. %T > MHK).
Resistenzmechanismen
Bakterielle Resistenzen gegen Ceftazidim können auf einem oder mehreren der folgenden Mechanismen beruhen:
Hydrolyse durch Betalaktamasen. Ceftazidim kann durch Betalaktamasen mit erweitertem Wirkspektrum (ESBL) effizient hydrolysiert werden, unter anderem durch die SHV-Familie der ESBL und AmpC-Enzyme, die bei bestimmten Gram-negativen aeroben Bakterienspezies induziert oder stabil dereprimiert (konstitutiv vorhanden) werden können. verminderte Affinität der Penicillin-bindenden Proteine für Ceftazidim Impermeabilität der äußeren Zellwand, sodass Ceftazidim nicht zu den Penicillin-bindenden Proteinen im Inneren Gram- negativer Erreger vordringen kann bakterielle Effluxpumpen.Grenzwerte für die Resistenztestung
Vom European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) wurden die folgenden Grenzwerte (Breakpoints) der minimalen Hemmkonzentration (MHK) festgelegt:
Erreger | Grenzwerte (mg/l) | ||
S | I | R | |
Enterobacteriales | ≤ 1 | 2–4 | > 4 |
Pseudomonas aeruginosa | ≤ 81 | – | > 8 |
Nicht Spezies bezogene Grenzwerte2 | ≤ 4 | 8 | > 8 |
S = sensibel, I = intermediär, R = resistent
1Grenzwerte gelten für die Hochdosistherapie (3 × 2 g i. v.)
2Nicht Spezies bezogene Grenzwerte wurden hauptsächlich anhand der PK/PD-Daten ermittelt und sind unabhängig von den MHK-Verteilungen bestimmter Spezies. Sie sollten nur für Spezies herangezogen werden, die in der Tabelle oder den Fußnoten nicht erwähnt sind.
Mikrobiologische Empfindlichkeiten
Die Prävalenz erworbener Resistenzen kann bei bestimmten Arten geografisch und zeitlich variieren und Informationen zur lokalen Resistenzlage sollten insbesondere bei der Behandlung schwerwiegender Infektionen eingeholt werden. Nach Bedarf sollte fachspezifischer Rat eingeholt werden, wenn die Resistenzprävalenz vor Ort vermuten lässt, dass die Wirkung von Ceftazidim auf zumindest einige Arten von Infektionen fraglich ist.
Gram-positive Aerobier:
Streptococcus pyogenes
Streptococcus agalactiae
Gram-negative Aerobier:
Citrobacter koseri
Haemophilus influenzae
Moraxella catarrhalis
Neisseria meningitidis
Pasteurella multocida
Proteus mirabilis
Proteus spp. (andere)
Providencia spp.
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem darstellen können
Gram-negative Aerobier:
Acinetobacter baumannii+
Burkholderia cepacia
Citrobacter freundii
Enterobacter aerogenes
Enterobacter cloacae
Escherichia coli
Klebsiella pneumoniae
Klebsiella spp. (andere)
Pseudomonas aeruginosa
Serratia spp.
Morganella morganii
Gram-positive Aerobier:
Staphylococcus aureus£
Staphylococcus pneumoniae££
Streptokokken der Viridans-Gruppe
Gram-positive Anaerobier:
Clostridium perfringens
Peptostreptococcus spp.
Gram-negative Anaerobier
Fusobacterium spp.
Von Natur aus resistente Erreger
Gram-positive Aerobier:
Enterococcus spp. einschl. Enterococcus faecalis und Enterococcus faecium
Listeria spp.
Gram-positive Anaerobier:
Clostridium difficile
Gram-negative Anaerobier
Bacteroides spp. (viele Stämme von Bacteroides fragilis sind resistent)
Sonstige:
Chlamydia spp.
Mycoplasma spp.
Legionella spp.
£Methicillin-sensible S. aureus gelten als von Natur aus wenig Ceftazidim-sensibel. Alle Methicillin-resistenten S. aureus sind resistent gegen Ceftazidim.
££Bei allen S. pneumoniae , die intermediär empfindlich oder resistent gegen Penicillin sind, muss zumindest mit eingeschränkter Empfindlichkeit gegen Ceftazidim gerechnet werden.
+Hohe Resistenzraten wurden in einem oder mehreren Gebieten/Ländern/Regionen innerhalb der EU festgestellt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach intramuskulärer Injektion von 500 mg oder 1 g Ceftazidim werden rasch Plasmaspitzenspiegel von 18 bzw. 37 mg/l erreicht. Fünf Minuten nach einer intravenösen Bolusinjektion von 500 mg, 1 g oder 2 g Ceftazidim betragen die Plasmaspiegel 46, 87 bzw. 170 mg/l. Innerhalb des Dosisbereichs zwischen 0,5 und 2 g ist die Pharmakokinetik von Ceftazidim nach einer intravenösen oder intramuskulären Einzelgabe linear.
Verteilung
Die Serumproteinbindung von Ceftazidim ist gering und beträgt nur etwa 10 %. Konzentrationen oberhalb der MHK für häufig vorkommende Erreger können unter anderem in Knochen, Herz, Galle, Sputum, Kammerwasser des Auges, Synovia- sowie Pleura- und Peritonealflüssigkeit erzielt werden. Ceftazidim passiert die Plazenta schnell und wird in die Muttermilch ausgeschieden. Wenn keine entzündlichen Veränderungen vorliegen, passiert Ceftazidim die Blut-Hirn-Schranke kaum und die Liquorspiegel sind niedrig. Bei einer Entzündung der Hirnhäute werden dagegen Konzentrationen von 4–20 mg/l und mehr im Liquor erreicht.
Biotransformation
Ceftazidim wird nicht metabolisiert.
Elimination
Nach parenteraler Anwendung sinkt der Plasmaspiegel mit einer Halbwertszeit von etwa 2 h ab. Ceftazidim wird in unveränderter Form durch glomeruläre Filtration ausgeschieden; etwa 80–90 % der Dosis werden innerhalb von 24 h im Urin wiedergefunden. Weniger als 1 % werden über die Galle ausgeschieden.
Besondere Patientengruppen
Nierenfunktionseinschränkungen
Die Elimination von Ceftazidim ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion verlangsamt und die Dosis muss entsprechend reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2).
Leberfunktionseinschränkungen
Sofern die Nierenfunktion intakt war, hatten leichte bis mittelschwere Leberfunktionsstörungen keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Ceftazidim nach 8-stündlicher Gabe von je 2 g Ceftazidim über 5 Tage (siehe Abschnitt 4.2).
Ältere Patienten
Die bei älteren Patienten zu beobachtende Reduktion der Ceftazidim-Clearance ist hauptsächlich durch die altersbedingte Abnahme der renalen Clearance bedingt. Bei Patienten ab 80 Jahren lag die mittlere Eliminationshalbwertszeit nach einer Einzelgabe oder nach 7-tägiger Behandlung mit intravenösen Bolusinjektionen von je 2 g zweimal täglich zwischen 3,5 und 4 Stunden.
Kinder und Jugendliche
Die Halbwertszeit von Ceftazidim ist bei Früh- und Reifgeborenen im Neugeborenenalter verlängert und beträgt nach Gaben von 25–30 mg/kg 4,5 bis 7,5 Stunden. Im Alter von 2 Monaten liegt die Halbwertszeit jedoch bereits im gleichen Bereich wie bei Erwachsenen.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Basierend auf den Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität und Reproduktionstoxizität lassen die nichtklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. Studien zum kanzerogenen Potenzial wurden mit Ceftazidim nicht durchgeführt.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Natriumcarbonat
6.2 inkompatibilitäten
In Natriumbicarbonat-Injektionslösung ist Ceftazidim weniger stabil als in anderen Flüssigkeiten zur intravenösen Anwendung. Daher ist dieses nicht zur Verwendung als Lösungsmittel empfohlen. Ceftazidim darf nicht in einer Spritze oder einem Infusionssystem mit Aminoglykosiden vermischt werden. Nach Zugabe von Vancomycin zu einer Ceftazidim-Lösung wurden Ausfällungen beobachtet. Daher ist es ratsam, Infusions- und Injektionssysteme zwischen der Anwendung des einen und des anderen Wirkstoffs durchzuspülen.
Das Arzneimittel darf, außer mit den in Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 dauer der haltbarkeit
2 Jahre.
Nach Rekonstitution:
Die chemische und physikalische Stabilität nach Anbruch wurde für 24 Stunden bei 2–8 °C und für 2 Stunden bei 25 °C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode des Öffnens / der Rekonstitution / des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus.
Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
Nach Verdünnung:
Die chemische und physikalische Stabilität nach Anbruch wurde für 24 Stunden bei 2–8 °C und von 2 Stunden bei 25 °C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode des Öffnens / der Rekonstitution / des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus.
Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
Die Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Aufbewahrungsbedingungen nach Rekonstitution/Verdünnung, siehe Abschnitt 6.3.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Pulver in einer 15-ml-Durchstechflasche aus Klarglas mit einem Butylgummistopfen und einer Bördelkappe aus Aluminium.
Packungen mit je 1, 10 oder 50 Durchstechflaschen
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Bei der Auflösung des Arzneimittels wird Kohlendioxid freigesetzt und es entwickelt sich ein Überdruck. Kleine Kohlendioxidbläschen in der rekonstituierten Lösung können ignoriert werden.
Hinweise zur Rekonstitution
In Tabelle 7 und Tabelle 8 sind die Zugabevolumina und Lösungskonzentrationen zusammengestellt. Dies kann hilfreich sein, wenn nur Bruchteile der enthaltenen Dosis gebraucht werden.
Tabelle 7: Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Gebinde | Zuzugebende Menge an Lösungsmittel (ml) | Ungefähre Konzentration (mg/ml) |
500 mg | ||
Intramuskulär | 1,5 ml | 260 |
Intravenöser Bolus | 5 ml | 90 |
Hinweis:
Das Endvolumen nach Lösung von Ceftazidim im Rekonstitutionsmedium ist aufgrund des Verdrängungsfaktors des Arzneimittels etwas größer, sodass die in der obigen Tabelle angegebenen Konzentrationen in mg/ml resultieren.
Die Lösung variiert in der Farbe von hellgelb bis bernsteinfarben abhängig von der Konzentration, den Lösungsmitteln und den Lagerungsbedingungen. Bei Einhaltung der angegebenen Empfehlungen haben die Farbunterschiede keinen Einfluss auf die Wirksamkeit..
Ceftazidim-Konzentrationen zwischen 1 mg/ml und 40 mg/ml sind kompatibel mit:
Natriumchlorid 0,9 % (9 mg/ml) Injektionslösung 1/6 M Natriumlactat-Injektionslösung Natriumlactat-Lösung mit Elektrolytzusatz (Ringer-Lactat-Lösung nach Hartmann) Glucose 5 % (50 mg/ml) Injektionslösung Natriumchlorid 0,225 % (2,25 mg/ml) + Glucose 5 % (50 mg/ml) Injektionslösung Natriumchlorid 0,45 % (4,5 mg/ml) + Glucose 5 % (50 mg/ml) Injektionslösung Natriumchlorid 0,9 % (9 mg/ml) + Glucose 5 % (50 mg/ml) Injektionslösung Natriumchlorid 0,18 % (1,8 mg/ml) + Glucose 4 % (40 mg/ml) Injektionslösung Glucose 10 % (100 mg/ml) Injektionslösung Dextran 40 Injektionslösung 10 % (100 mg/ml) in NaCl 0,9 % (9 mg/ml) Injektionslösung Dextran 40 Injektionslösung 10 % (100 mg/ml) in Glucose 5 % (50 mg/ml) Injektionslösung Dextran 70 Injektionslösung 6 % (60 mg/ml) in NaCl 0,9 % (9 mg/ml) Injektionslösung Dextran 70 Injektionslösung 6 % (60 mg/ml) in Glucose 5 % (50 mg/ml) InjektionslösungIn Konzentrationen zwischen 0,05 mg/ml (0,005 %) und 0,25 mg/ml (0,025 %) ist Ceftazidim kompatibel mit Dialyseflüssigkeit (Lactat) für die Peritonealdialyse.
In den in Tabelle 7 angegebenen Konzentrationen kann Ceftazidim zur intramuskulären Anwendung mit Lidocainhydrochlorid 0,5 % (5 mg/ml) oder 1 % (10 mg/ml) rekonstituiert werden.
Der mit 1,5 ml Wasser für Injektionszwecke rekonstituierte Inhalt einer Ceftazidim Qilu 500 mg Durchstechflasche kann mit Metronidazol Injektionslösung (500 mg in 100 ml) zusammengegeben werden; die pharmakologische Aktivität beider Komponenten bleibt dabei erhalten.
Herstellung einer Lösung zur Bolusinjektion
1. Spritzenkanüle durch den Verschlussstopfen stechen und die empfohlene Menge des Rekonstitutionsmittels in die Durchstechflasche injizieren. Spritzenkanüle herausziehen.
2. Schütteln, bis sich das Pulver löst: Kohlendioxid wird freigesetzt und nach etwa 1 bis 2 Minuten bildet sich eine klare Lösung.
3. Durchstechflasche umdrehen. Spritzenkanüle durch den Verschlussstopfen stechen (der Spritzenkolben muss dabei bis zum Anschlag durchgedrückt sein) und die gesamte Lösungsmenge in die Spritze aufziehen. Der Überdruck in der Durchstechflasche unterstützt die Entnahme. Die Kanülenspitze muss sich stets innerhalb der Lösung befinden und nicht im Luftraum darüber. Die entnommene Lösung kann kleine Kohlendioxidbläschen enthalten; diese können ignoriert werden.
Die Lösung kann direkt in eine Vene injiziert oder in den Schlauch eines Infusionssystems gegeben werden, falls der Patient eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr erhält. Ceftazidim ist mit den oben genannten Injektions- und Infusionslösungen kompatibel.
Hinweis: Mit dem Einstechen der Kanüle zur Druckentlastung ist unbedingt zu warten, bis sich das gesamte Pulver aufgelöst hat, damit die Sterilität des Arzneimittels gewahrt bleibt.
Nicht verwendete Reste der Antibiotikalösung sind zu verwerfen.
Nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. inhaber der zulassung
QILU PHARMA SPAIN S.L.
Paseo de la Castellana 40 planta 8, 28046 – Madrid
Spanien
8. zulassungsnummer
98987.00.00