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Chlor-Mag-Kalz-Lösung N - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Chlor-Mag-Kalz-Lösung N

1.    

Chlor-Mag-Kalz-Lösung N

Infusionslösung für Rinder

2.    

1 ml enthält:

Calciumchlorid-Hexahydrat 80,50 mg

(Ca2+: 14.73 mg bzw. 0,37 mmol)

Magnesiumchlorid-Hexahydrat 30,00 mg

(Mg2+: 3,59 mg bzw. 0,15 mmol)

Glucose-Monohydrat (Ph.Eur.) 49,35 mg

Auf Endotoxinfreiheit geprüft.

Osmolarität: 1570–1970 mOsm/l

Sonstige Bestandteile:

Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1

3.    

Infusionslösung zur langsamen intravenösen Anwendung

4.    

Rind

4.2   

Akute hypocalcämische und/oder hypomagnesiämische Zustände.

4.3   

– Hypercalcämie und Hypermagnesiämie

– Kalzinose beim Rind

– Anwendung in Folge hochdosierter Verabfolgung von Vit D3-Präparaten

– chronische Niereninsuffizienz

– gleichzeitige oder kurz danach erfolgende intravenöse Verabreichung von anorganischen Phosphatlösungen

4.4

Keine Angaben

4.5

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Es ist auf streng intravenöse Anwendung zu achten. Die intravenöse Applikation muss langsam erfolgen. Die Infusionslösung sollte körperwarm appliziert werden. Während der Infusion sind Herz und Kreislauf kontinuierlich zu überwachen. Beim Auftreten von Symptomen einer Überdosierung (insbesondere Herzrhythmusstörun­gen, Blutdruckabfall, Unruhe) ist die Infusion sofort abzubrechen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Keine Angaben.

4.6

Auch bei therapeutischer Dosierung kann es durch den Calciumgehalt zu einer transienten Hypercalcämie kommen, die sich wie folgt zeigt:

– initiale Bradykardie

– Unruhe, Muskelzittern, Salivation

– Erhöhung der Atemfrequenz

Ein Anstieg der Herzfrequenz nach einer initialen Bradykardie ist als Zeichen für eine beginnende Überdosierung zu werten. In diesem Fall ist die Infusion abzubrechen. Verzögerte Nebenwirkungen können in Form von Störungen des Allgemeinbefindens auch noch 6–10 Stunden nach der Infusion auftreten und dürfen nicht als Rezidiv der Hypocalcämie fehldiagnostiziert werden.

Siehe auch unter „Überdosierung".

Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Chlor-Mag-Kalz-Lösung N sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicher­heit, Mauerstraße 39 – 42, 10117 Berlin oder dem

pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail () angefordert werden.

4.7

   Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:

Keine Angaben.

4.8

Calcium steigert die Wirksamkeit von Herzglykosiden. Durch Calcium werden die kardialen Wirkungen von ß-Adrenergika und Methylxanthinen verstärkt. Glucocorticoide erhöhen durch Vit. D-Antagonismus die renale Ausscheidung von Calcium. Vermischungen sind wegen möglicher Inkompatibilitäten mit anderen Arzneimitteln zu vermeiden.

4.9

Zur langsamen intravenösen Anwendung.

Rind

50 ml Chlor-Mag-Kalz-Lösung N pro 50 kg Körpergewicht (entsprechend 0,37 mmol Ca2+ und 0,15 mmol Mg2+ pro kg Körpergewicht) intravenös.

Die intravenöse Infusion muss langsam über einen Zeitraum von 20–30 min erfolgen. Die Dosierungsangaben sind Richtwerte und immer dem bestehenden Defizit und dem jeweiligen Kreislaufzustand anzupassen.

Die erste Nachbehandlung darf frühestens nach 6 Stunden vorgenommen werden. Weitere Nachbehandlungen im Abstand von 24 Stunden, wenn sichergestellt ist, dass das Anhalten der Symptome auf einen weiterhin bestehenden hypocalcämischen/hy­pomagnesiämis­chen Zustand zurückzuführen ist.

4.10

Bei zu schneller intravenöser Infusion oder Überdosierung kann es zu einer Hypercalcämie und/oder Hypermagnesiämie mit kardiotoxischen Erscheinungen wie Tachykardie nach initialer Bradykardie, Herzrhythmusstörun­gen und in schweren Fällen ventrikulärem Herzflimmern mit Herzstillstand, kommen. Als weitere hypercalcämische Symptome sind zu beachten: motorische Schwäche, Muskelzittern, gesteigerte Erregbarkeit, Unruhe, Schweißausbrüche, Polyurie, Blutdruckabfall, Depression sowie Koma. In diesen Fällen ist die Infusion sofort abzubrechen. Symptome einer Hypercalcämie können auch noch 6–10 Stunden nach der Infusion auftreten und dürfen aufgrund der Ähnlichkeit der Symptome nicht als Rezidiv der Hypocalcämie fehldiagnostiziert werden.

4.11

Rind:

Essbare Gewebe: 0 Tage

Milch: 0 Tage

5.    

Calcium- und magnesiumhaltige Infusionslösung mit Glukose

ATCvet-Code:

QB05BB02

5.1

Calcium

Calcium zählt zu den wichtigsten Kationen im Organismus. Nur das freie ionisierte Calcium im Blut ist biologisch aktiv und wirkt als Regelgröße für den Calciumhaushalt. Das freie Calcium wirkt an vielen Stellen im Organismus, u.a. bei der Freisetzung von Hormonen und

Neurotransmittern, Vermittlung der Wirkung von „second messengers", in der Blutgerinnung und bei der Entstehung von Aktionspotentialen erregbarer Membranen und der elektromechanischen Kopplung der Muskulatur. Die

physiologische Calciumkonzen­tration liegt bei Tieren zwischen 2,3 und 3,4 mmol/l. Insbesondere bei plötzlich erhöhtem Calciumbedarf, z. B. post partum, kann eine hypocalcämische Stoffwechsellage entstehen. Die Symptomatik einer akuten Hypocalcämie ist gekennzeichnet durch Tetanie oder Parese. Neben dem Ausgleich des Calciumdefizits beim Bild einer akuten peripartalen Hypocalcämie wird der gefäßabdichtende Effekt des Calciums auch bei der Behandlung von Krankheitsbildern mit erhöhter Gefäßpermeabilität, wie Allergien und Entzündungen, genutzt.

Magnesium

Auch Magnesium stellt ein wichtiges Kation im Organismus dar. Es findet sich als Cofaktor in zahlreichen Enzymsystemen und Transportprozessen und ist für die Erregungsbildung und Erregungsleitung an Nerven und Muskelzellen von Bedeutung. Bei der neuromuskulären Erregungsüber­tragung an den motorischen Endplatten verringert es die Acetylcholinfre­isetzung. Magnesiumionen können die Transmitterfre­isetzung an Synapsen des ZNS sowie vegetativer Ganglien beeinflussen. Am Herzen kommt es durch Magnesium zu verzögerter Erregungsleitung. Magnesium stimuliert die Sekretion von Parathormon und wirkt somit regulierend auf den Serumcalciumspi­egel.

Die physiologischen Serumspiegel von Magnesium sind tierartIich unterschiedlich und liegen zwischen 0,75 und 1,1 mmol/l. Bei einem Serummagnesium­spiegel <0,5 mmol/l treten Symptome einer akuten Hypomagnesiämie auf. Insbesondere bei Wiederkäuern sind Störungen im Magnesiumstof­fwechsel zu verzeichnen, da bei ihnen die Resorption geringer ist als bei monogastrischen Tieren, besonders bei Aufnahme von jungem, eiweißreichem Weidegras. Die Hypomagnesiämie zeigt sich als Folge gesteigerter neuromuskulärer Erregbarkeit in Form von Hyperästhesie, unkoordinierter Bewegungen, Muskeltremor, Tetanie, Festliegen, fortschreitendem Bewußtseinsverlust und Arrhythmien bis hin zum Herzstillstand.

Chlor-Mag-Kalz-Lösung N enthält als Wirkstoffe Calcium sowie Magnesium in Form des Calcium- bzw. Magnesiumchlorids. Der Schwerpunkt der Anwendung liegt bei hypocalcämischen Zuständen. In diesem Zusammenhang wirkt das Magnesium einerseits regulierend, indem es aufgrund antagonistischer Wirkungsweise die möglichen kardialen Wirkungen des Calciums, insbesondere bei Überdosierung oder zu schneller Infusion abschwächt. Andererseits wirkt es therapeutisch bei einer häufig gleichzeitig zur Hypocalcämie bestehenden Hypomagnesiämie.

5.2

Angaben zur Pharmakokinetik:

Calcium

Calcium ist zu über 90% im Knochen gebunden. Nur ca. 1% davon ist frei austauschbar mit dem Calcium in Serum und Interstitialflüssig­keit. Im Serum ist Calcium zu 35–40% an Proteine gebunden, 5–10% sind komplex gebunden und 40–60% liegen ionisiert vor. Der Blutspiegel unterliegt in engen Grenzen der hormonellen Regulation durch Parathormon, Calcitonin und Di-hydrocholecal­ciferol. Die Elimination von nicht absorbiertem Calcium aus der Nahrung erfolgt über die Faeces, daneben findet eine der hormonellen Regulation unterliegende renale Ausscheidung statt.

Magnesium

Magnesium befindet sich bei erwachsenen Tieren zu 50% in den Knochen, zu 45% im Intrazellulärraum und nur zu 1% im Extrazellulärraum, wovon 30% proteingebunden vorliegen. Die Resorption erfolgt bei Wiederkäuern zu 80% aus dem Pansen. Die Ausnutzung des mit der Nahrung aufgenommenen Magnesiums schwankt bei erwachsenen Rindern zwischen 15 und 26%. Bei Aufnahme von jungem, eiweißreichem Weidegras kann die Resorption bis auf 8% zurückgehen.

Die Elimination von Magnesium erfolgt hauptsächlich über die Nieren. Dabei können niedrige Blut-Magnesium-Spiegel die Ausscheidung einschränken und höhere Spiegel die Ausscheidung steigern.

6.    

Wasser für Injektionszwecke

6.2   

Vermischungen sind wegen möglicher Inkompatibilitäten mit anderen Arzneimitteln zu vermeiden.

6.3

des Fertigarzneimittels im unversehrten Behältnis: 36 Monate

Nach Anbruch sofort verwerfen. Im Behältnis verbleibende Reste sind zu verwerfen.

6.4   

Entfällt.

6.5   

Flasche aus Polypropylen mit Stopfen aus Brombutylkautschuk

OP 500 ml

OP 12 × 500 ml

6.6

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsam­melstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

7.    

WDT – Wirtschaftsge­nossenschaft deutscher Tierärzte eG

Siemensstr. 14, 30827 Garbsen

8.   zulassungsnummer:

6326322.00.00

9.    datum der erteilung der erstzulassung / verlängerung der zulassung:

02.02.2005