Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ciclopoli Creme
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Ciclopoli Creme
1% Creme
Ciclopoli Lösung
1% Lösung zur Anwendung auf der Haut
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
1 g Ciclopoli Creme enthält 10 mg Ciclopirox-Olamin.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung : Dieses Arzneimittel enthält 10 mg Benzylalkohol, maximal 1,75 µg Butylhydroxytoluol, 57,5 mg Cetylalkohol und 57,5 mg Stearylalkohol pro 1 g (siehe Abschnitt 4.4).
1 ml Ciclopoli Lösung enthält 10 mg Ciclopirox-Olamin.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung : Enthält 0,1 mg Butylhydroxyanisol pro 1 ml (siehe Abschnitt 4.4).
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Ciclopoli Creme: weiße bis weißliche homogene Creme
Ciclopoli Lösung: klare, farblose bis gelbliche Lösung zur Anwendung auf der Haut
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Alle Pilzerkrankungen der Haut.
4.2 dosierung und art der anwendung
Erwachsene, Jugendliche und Kinder
Ciclopoli Creme/Lösung 2 x täglich auf die erkrankten Stellen auftragen, leicht einreiben und antrocknen lassen.
Die Behandlung mit Ciclopoli Creme/Lösung soll bis zum Abklingen der Hauterscheinungen (im Allgemeinen 2 Wochen) fortgesetzt werden. Zur Vermeidung von Rückfällen wird empfohlen, die Behandlung darüber hinaus noch 1–2 Wochen weiterzuführen.
Neugeborene, Säuglinge, Kleinkinder Die Behandlung von Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern mit Ciclopoli Creme/ Lösung wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
4.3 gegenanzeigen
Ciclopoli Creme darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Benzylalkohol oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile der Arzneimittel.
Ciclopoli Lösung darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile der Arzneimittel.
Ciclopoli Creme/Lösung ist nicht zur Anwendung am Auge geeignet.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder sollen bis zum Vorliegen weiterer klinischer Ergebnisse nur nach strenger Indikationsstellung mit Ciclopoli Creme/Lösung behandelt werden.
Ciclopoli Creme: Benzylalkohol kann leichte lokale Reizungen hervorrufen. Cetylalkohol und Stearylalkohol können örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen. Butylhydroxytoluol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizung der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.
Ciclopoli Lösung: Butylhydroxyanisol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind bisher nicht bekannt geworden.
Hinweis:
Bei der Behandlung mit Ciclopoli Creme im Genital- oder Analbereich kann es wegen des Hilfsstoffes “dickflüssiges Paraffin" bei gleichzeitiger Anwendung von Kondomen aus Latex zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit solcher Kondome kommen.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Da aus Tierversuchen keine ausreichenden Daten über mögliche Auswirkungen auf die Nachkommen vorliegen und die Erfahrungen mit der Anwendung bei schwangeren Frauen unzureichend sind, sollte Ciclopoli Creme/Lösung während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Arzt den Nutzen für Mutter und Kind höher einschätzt als mögliche Risiken.
Stillzeit
Ciclopirox-Olamin kann in die Muttermilch übergehen. Von einer Anwendung während der Stillzeit wird daher abgeraten. Auf keinen Fall darf Ciclopoli Creme/Lösung im Brustbereich aufgetragen werden.
Fertilität
Humanstudien zur Fertilität liegen nicht vor. Am Tier gewonnene Daten sind aufgrund der sehr geringen systemischen Wirkung von Ciclopirox nach lokaler Applikation klinisch vernachlässigbar.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Nicht zutreffend.
4.8 nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind gemäß dem Medical Dictionary for Regulatory Activities (MedDRA) nach Systemorganklasse und entsprechend folgender Häufigkeiten aufgelistet: Sehr häufig (≥1/10); Häufig (≥1/100 bis <1/10); Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100); Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000); Sehr selten (<1/10.000); Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten:
– Pruritus
– Kontaktdermatitis (Entzündung der Haut).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Selten:
– Brennen an der Applikationsstelle
Diese Erscheinungen können auch Zeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sein.
Ciclopoli Creme: Benzylalkohol kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn. Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Lokalantimykotika
ATC-Code: D01AE14
Untersuchungsergebnisse zum Wirkungsmechanismus weisen darauf hin, dass die fungizide Wirkung von Ciclopirox-Olamin auf einer Hemmung der zellulären Aufnahme lebensnotwendiger Zellbausteine beruht und gleichzeitig der Ausstrom anderer essentieller Zellbestandteile induziert wird. Ciclopirox-Olamin reichert sich im Innern der Pilzzelle stark
an, wobei es irreversibel an bestimmte Strukturen und Organellen wie Zellwand, Zellmembran, Mitochondrien, Ribosomen und Mikrosomen gebunden wird.
Anzeichen für eine Metabolisierung von Ciclopirox-Olamin durch die Pilzzelle wurden nicht gefunden.
Ciclopirox-Olamin (ein Pyridonderivat) ist ein Breitband-Antimykotikum. Ciclopirox hat sich in in-vitro Versuchen als fungizid und fungistatisch erwiesen, sowie zusätzlich eine sporozide Wirkung gezeigt.
Ciclopirox wirkt gegen ein breites Spektrum von Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilzen und anderen Pilzen. Die MHK-Werte liegen für die meisten Dermatophyten (Trichophyton spp., Microsporum spp., Epidermophyton spp.) und Hefen (Candida albicans, andere Candida spp.) zwischen 0,9 und 3,9 µg/ml.
Tabelle: Übersicht zur Empfindlichkeit (erkrankungsrelevante Erreger)
Dermatophyten | Trichophyton rubrum Trichophyton mentagrophytes Trichophyton verrucosum Trichophyton tonsurans Trichophyton quinckeanum andere Trichophyton spp. Microsporum canis Microsporum gypseum andere Microsporum spp. Epidermophyton floccosum |
Hefen | Candida albicans Candida tropicalis Candida krusei Candida parapsilosis Candida pseudotropicalis Candida glabrata andere Candida spp. Malassezia furfur Cryptococcus neoformans Saccharomyces cerevisiae |
Schimmel- und andere Pilze | Aspergillus flavus Aspergillus fumigatus Aspergillus niger Fusarium solani Penicillium spp. Scopulariopsis brevicaulis |
Seit der ersten deutschen Zulassung eines Arzneimittels mit dem Wirkstoff Ciclopirox-Olamin im Jahr 1980 gab es keinerlei Berichte zu aufgetretenen Resistenzen gegenüber Ciclopirox-Olamin.
Weiterhin besitzt der Wirkstoff in-vitro zusätzlich antibakterielle und antiphlogistische Eigenschaften, welche besonders bei unklaren/Mischinfektionen von Vorteil sind. Die Intensität der Entzündungshemmung ist vergleichbar mit Hydrocortison, jedoch ohne dessen Nebenwirkungspotential.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Um die dermale Resorption zu bestimmen, wurde auf gesunde Rückenhaut von Probanden durchschnittlich 36–37 mg 14C-markiertes Ciclopirox-Olamin (entsprechend 0,430,52 mg/kg KG) in Form der 1%igen Creme aufgebracht und 4 min. lang einmassiert.
Innerhalb der folgenden 6-stündigen Einwirkungszeit (davon 5 Stunden unter Okklusion) konnten Serumspiegel bis 0,012 µg/ml gemessen werden. Von der auf die Haut aufgetragenen Wirkstoffmenge erschienen innerhalb von 4 Tagen zwischen 1,1 % und 1,6 % im Urin.
Da bei oraler Verabreichung etwa 98 % der Dosis renal ausgeschieden wurden, lassen sich die im Urin ermittelten Anteile von durchschnittlich 1,3 % mit dem Ausmaß der Resorption gleichsetzen.
Die Resorption nach intravaginaler Applikation (geschlechtsreife Beagle-Hündinnen) von 1 mg 14C-markierter 1%iger Ciclopirox-Olamin Creme/kg KG war praktisch vollständig. Die Blutspiegelmaxima (0,2 – 0,23 µg/ml) stellten sich bereits innerhalb einer Stunde ein.
Untersuchungen zur Metabolisierung nach oraler Verabreichung von 10 mg 14C-markiertem Ciclopirox-Olamin/kg KG ergaben, dass beim Hund ca. 75 % der im Urin eliminierten Radioaktivität glukuronidiertes Ciclopirox-Olamin darstellte, während ca. 12 % unverändert vorlag. Ein Anteil von ca. 6 % verteilte sich auf 3 Metaboliten.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Bei wiederholter kutaner Applikation auch an intakter Haut von Kaninchen bewirkte eine 1%ige Lösung von Ciclopirox-Olamin in Macrogol 400 passagere, d. h. mit zunehmender Versuchsdauer nicht mehr auftretende leichte Rötungen bei intakter Haut und stärkere, persistierende Rötungen bei wunder Haut.
Präklinische Daten bis zu einer täglichen oralen Dosis von 10 mg/kg aus konventionellen Untersuchungen zur Toxizität nach wiederholter Anwendung zeigten keinerlei Hinweise auf eine Toxizität sowie ebenfalls keine Hinweise für eine Genotoxizität oder Kanzerogenität.
Bei Ratten und Kaninchen wurden keine Anzeichen für eine Embryo-/Fetotoxizität bzw. Teratogenität beobachtet. Es gab keinerlei Hinweise auf eine peri-/postnatale Toxizität, jedoch sind mögliche Langzeitfolgen für die Nachkommen noch nicht untersucht worden.
Klinisch, klinisch-chemisch und histologisch ergaben sich keine auf den Wirkstoff zu beziehenden lokalen oder systemischen pathologischen Befunde. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass Ciclopirox-Olamin weder bei Muttertieren noch bei der Leibesfrucht zu Schäden führt. Auch Fertilität oder postnatale Entwicklung werden nicht beeinträchtigt.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Ciclopoli Creme:
Dickflüssiges Paraffin
Weißes Vaselin (enthält Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.))
Polysorbat 60
N,N-Bis(2-hydroxyethyl)cocosfettsäureamid
Octyldodecanol (Ph. Eur.)
Benzylalkohol
Sorbitanstearat
Tetradecan-1-ol
Cetylalkohol (Ph. Eur.)
Stearylalkohol (Ph. Eur.)
Milchsäure
Gereinigtes Wasser
Ciclopoli Lösung:
Milchsäure
Butylhydroxyanisol (Ph. Eur.)
Macrogol 400
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
3 Jahre
Haltbarkeit nach Anbruch:
Ciclopoli Creme: 3 Monate
Ciclopoli Lösung: 3 Monate bei einer Lagerungstemperatur von höchstens 25 °C
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren.
Ciclopoli Lösung: Nicht im Kühlschrank lagern.
6.5 art und inhalt der behältnisse
Ciclopoli Creme: Aluminiumtuben mit PE Verschluss.
Packungsgrößen: 20 g, 50 g, 100 g Creme
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Ciclopoli Lösung: Weiße LDPE Flasche mit PP-Verschluss und Tropfvorrichtung.
Packungsgröße: 30 ml Lösung
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
Polichem S.A.
50, Val Fleuri
LU-1526 Luxembourg
Mitvertrieb:
Almirall Hermal GmbHScholtzstraße 3
D-21465 Reinbek
Telefon: 040/72704–0 Telefax: 040/72704–329
8. zulassungsnummern
Ciclopoli Creme: 55606.00.01
Ciclopoli Lösung: 55606.00.00
9. datum der erteilung der zulassungen/verlängerung der zulassungen
Ciclopoli Creme:
Datum der Erteilung der Zulassung: 16. November 2004
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 20. Dezember 2012
Ciclopoli Lösung:
Datum der Erteilung der Zulassung: 22. September 2004
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 20. Dezember 2012
10. stand der information
06.2021