Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Clindamycin Noridem 150 mg/ml Injektions-/Infusionslösung
1. bezeichnung des arzneimittels
Clindamycin Noridem 150 mg/ml Injektions-/Infusionslösung
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
1 ml Lösung enthält 150 mg Clindamycin (als Clindamycin-2-dihydrogenphosphat).
Jede Ampulle mit 2 ml enthält 300 mg Clindamycin (als Clindamycin-2-dihydrogenphosphat).
Jede Ampulle mit 4 ml enthält 600 mg Clindamycin (als Clindamycin-2-dihydrogenphosphat).
Jede Ampulle mit 6 ml enthält 900 mg Clindamycin (als Clindamycin-2-dihydrogenphosphat).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung
1 ml Lösung enthält bis zu 7,72 mg Natrium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Injektions-/Infusionslösung [Injektion/Infusion]
Klare und farblose bis fast farblose Lösung.
pH-Wert: 5,50 – 7,00
Osmolalität: 760–900 mOsm/kg
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Clindamycin Noridem ist angezeigt für die Behandlung der folgenden schweren Infektionen, die durch Clindamycin-empfindliche Mikroorganismen bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ≥ 1 Monat verursacht werden (siehe Abschnitte 4.2 und 5.1):
Infektionen der Knochen und Gelenke Chronische Sinusitis Infektionen der unteren Atemwege Infektionen des Bauchraumes Infektionen des Beckens und der weiblichen Geschlechtsorgane Infektionen der Haut und Weichteile Infektionen des Zahn- und Kieferbereichs Behandlung von Bakteriämie, die in Verbindung mit einer der oben genannten Infektionenauftritt oder bei der der Verdacht besteht, dass sie mit einer dieser Infektionen zusammenhängt
und
Behandlung von opportunistischen Infektionen durch Toxoplasma gondii und Pneumocystisjirovecii bei erwachsenen Patienten mit geschwächtem Immunsystem.
Bei Infektionen mit aeroben Bakterien stellt Clindamycin eine Behandlungsalternative dar, wenn andere antibakterielle Mittel nicht wirksam oder kontraindiziert sind (z. B. bei einer Allergie gegen Penicilline). Bei Infektionen mit anaeroben Bakterien kann eine Behandlung mit Clindamycin als Mittel der ersten Wahl in Erwägung gezogen werden. Bei polymikrobiellen Infektionen sollte eine Kombination mit einem Wirkstoff mit ausreichender Aktivität gegen Gram-negative Bakterien in Betracht gezogen werden.
Die offiziellen Empfehlungen zur sachgemäßen Anwendung von Antibiotika sind zu beachtet.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Erwachsene und Kinder über 12 Jahre erhalten
zur Behandlung schwerer Infektionen: täglich 1800 bis 2700 mg Clindamycin, gegeben in2 bis 4 gleichen Dosen – üblicherweise in Kombination mit einem Antibiotikum mit guter Wirksamkeit gegen aerobe Gram-negative Bakterien.
zur Behandlung weniger komplizierter Infektionen: täglich 1200 bis 1800 mg Clindamycin,gegeben in 3 oder 4 gleichen Dosen.
Die maximale Tagesdosis für Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre beträgt normalerweise 2700 mg Clindamycin in 2 bis 4 gleichen Dosen. Bei lebensbedrohlichen Infektionen wurden Dosen bis zu 4800 mg/Tag gegeben.
Kinder und Jugendliche
Kinder (älter als 1 Monat bis zu 12 Jahre):
Schwerwiegende Infektionen: 15 bis 25 mg/kg/Tag in 3 bis 4 gleichen Dosen.
Sehr schwere Infektionen: 25 bis 40 mg/kg/Tag in 3 bis 4 gleichen Dosen. Bei schweren Infektionen wird empfohlen, Kindern nicht weniger als 300 mg/Tag zu geben, unabhängig vom Körpergewicht.
Clindamycin ist, unabhängig von Übergewicht, auf Grundlage des Gesamtkörpergewichts zu dosieren.
Die maximale Tagesdosis darf die eines Erwachsenen nicht überschreiten.
Ältere Patienten:
Bei fortgeschrittenem Alter sind Halbwertszeit, Verteilungsvolumen, Clearance sowie das Ausmaß der Absorption nach Gabe von Clindamycin-2-dihydrogenphosphat unverändert. Die Datenanalyse aus klinischen Studien zeigte keinen altersabhängigen Anstieg der Toxizität. Daher ist bei älteren Patienten mit normaler Leberfunktion und normaler (je nach Alter) Nierenfunktion keine Dosisanpassung erforderlich. Siehe Abschnitt 4.4 für weitere Faktoren, die berücksichtigt werden müssen.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei Patienten mit mittelschweren bis schweren Lebererkrankungen verlängert sich die Eliminationshalbwertszeit von Clindamycin. Eine Dosisreduktion ist in der Regel nicht erforderlich, wenn Clindamycin alle acht Stunden gegeben wird. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz muss jedoch eine Überwachung der Plasmaspiegel von Clindamycin erfolgen. Entsprechend den Ergebnissen dieser Maßnahme, kann eine Dosisreduktion oder eine Verlängerung des Dosierungsintervalls notwendig werden.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Nierenerkrankungen ist die Eliminationshalbwertszeit verlängert; eine Dosisreduktion ist aber bei leichter bis mäßig schwerer Einschränkung der Nierenfunktion nicht erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz oder Anurie muss jedoch eine Überwachung der Plasmaspiegel erfolgen. Entsprechend den Ergebnissen dieser Maßnahme, kann eine Dosisreduktion oder eine Verlängerung des Dosierungsintervalls von 8 oder sogar von 12 Stunden erforderlich sein.
Dosierung bei Hämodialyse
Clindamycin ist nicht hämodialysierbar. Es ist daher vor oder nach einer Hämodialyse keine zusätzliche Dosis erforderlich.
Dauer der Anwendung
Bei nachgewiesenem oder auch vermutetem Verdacht auf Infektionen mit ß-hämolysierenden Streptokokken, muss die Behandlung mit Clindamycin für mindestens 10 Tage fortgesetzt werden, um die Entstehung von rheumatischem Fieber oder Glomerulonephritis zu verhindern.
Art der Anwendung
Clindamycin Noridem wird intramuskulär injiziert oder intravenös infundiert.
Clindamycin Noridem muss vor der intravenösen Anwendung verdünnt werden und muss über einen Zeitraum von mindestens 10 bis 60 Minuten infundiert werden. Die Konzentration darf 18 mg Clindamycin pro ml Lösung nicht überschreiten.
Bei intramuskulärer Anwendung ist Clindamycin Noridem unverdünnt anzuwenden.
Einzelne intramuskuläre (i.m.) Injektionen von mehr als 600 mg werden nicht empfohlen, ebenso wenig die Gabe von mehr als 1,2 g in einer einzigen einstündigen Infusion.
Alternativ kann das Arzneimittel als einzelne Schnellinfusion der ersten Dosis mit anschließender kontinuierlicher intravenöser (i.v.) Infusion gegeben werden.
Hinweise zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder Lincomycin oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Überempfindlichkeitsreaktionen
Bei Patienten, die mit Clindamycin behandelt wurden, wurde über schwere Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet, einschließlich schwerer Hautreaktionen wie Arzneimittelreaktionen mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxisch-epidermale Nekrolyse (TEN) und akute generalisierte exanthematöse Pustulose (AGEP). Beim Auftreten einer Überempfindlichkeit oder schwerer Hautreaktionen, sollte die Behandlung mit Clindamycin abgebrochen und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).
Allergie
Schwere allergische Reaktionen können selbst nach der ersten Verabreichung auftreten. In diesem Fall ist die Behandlung mit Clindamycin sofort abzubrechen und die üblichen Notfallmaßnahmen sind zu ergreifen.
Eine Clindamycin-Behandlung ist unter Umständen eine mögliche Behandlungsalternative bei Patienten mit Penicillin-Allergie (Penicillin-Überempfindlichkeit). Eine Kreuzallergie zwischen Clindamycin und Penicillin ist nicht bekannt und aufgrund der Strukturunterschiede der Substanzen auch nicht zu erwarten. Es gibt jedoch in Einzelfällen Informationen über Anaphylaxie (Überempfindlichkeit) gegen Clindamycin bei Personen mit bereits bestehender Penicillin-Allergie. Dies sollte bei einer Clindamycin-Behandlung von Patienten mit Penicillin-Allergie beachtet werden.
Kolitis
Clindamycin ist nur zur Behandlung schwerer Infektionen zu verwenden. Bei der Erwägung des Einsatzes von Clindamycin ist die Art der Infektion und die potenzielle Gefahr von Durchfallerkrankungen zu berücksichtigen, da während oder sogar zwei oder drei Wochen nach der Anwendung von Clindamycin über Fälle von Kolitis berichtet wurde. Bei älteren oder geschwächten Patienten kann die Krankheit einen schwereren Verlauf nehmen.
Bei Anwendung von nahezu allen Antibiotika, einschließlich Clindamycin, wurde über das Auftreten von Clostridioides-difficile -assoziierten Diarrhöen (CDAD) berichtet. Von der Ausprägung her reichten diese von leichtem Durchfall bis hin zu einer Kolitis mit letalem Ausgang. Eine Therapie mit Antibiotika verändert die normale Darmflora, was zu einer Überwucherung mit C. difficile führen kann. C. difficile produziert die Toxine A und B, die zur Entwicklung von CDAD beitragen und eine Hauptursache für die „antibiotikaassoziierte Kolitis“ darstellen.
Hypervirulente Stämme von C. difficile sind mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert, da derartige Infektionen therapieresistent gegenüber einer antibiotischen Therapie sein können und eventuell eine Kolektomie notwendig machen.
Eine CDAD ist bei allen Patienten mit Durchfall nach antibiotischer Behandlung in Betracht zu ziehen.
Hierbei ist eine sorgfältige Anamnese durchzuführen, da eine CDAD bis zu 2 Monate nach Durchführung einer Antibiotikatherapie auftreten kann.
Bei Verdacht auf antibiotikaassoziierte Diarrhö oder antibiotikaassoziierte Kolitis sowie bei bestätigter antibiotikaassoziierter Diarrhö oder antibiotikaassoziierter Kolitis sollten sofort die Behandlung mit Antibiotika, einschließlich Clindamycin, abgebrochen und geeignete therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden. In dieser Situation sind Peristaltikhemmer kontraindiziert.
Vorsichtsmaßnahmen
Es ist Vorsicht geboten bei Patienten mit
eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.2); Störungen der neuromuskulären Übertragung (Myasthenia gravis, Parkinson-Krankheit etc.);sowie bei
Magen-Darm-Erkrankungen in der Vorgeschichte (z. B. frühere Entzündungen desDickdarms);
atopischen Erkrankungen.Bolusinjektion
Eine schnelle intravenöse Injektion kann schwerwiegende Auswirkungen auf das Herz haben (siehe Abschnitt 4.8) und ist daher zu vermeiden.
Laboruntersuchungen während der Behandlung
Bei Säuglingen im Alter von unter 1 Jahr und bei Langzeittherapie (Behandlung länger als
10 Tage) müssen in regelmäßigen Abständen das Blutbild sowie die Leber- und Nierenfunktion kontrolliert werden.
Akute Nierenschädigung
In seltenen Fällen wurde über akute Nierenschädigung, einschließlich akutem Nierenversagen berichtet. Bei Patienten, die an vorbestehenden Nierenfunktionsstörungen leiden oder gleichzeitig nephrotoxische Arzneimittel anwenden, ist eine Überwachung der Nierenfunktion in Betracht zu ziehen (siehe Abschnitt 4.8).
Nicht empfindliche Infektionen
Langfristige und wiederholte Anwendung von Clindamycin kann zu einer Superinfektion und/oder Kolonisation mit resistenten Keimen oder Sprosspilzen der Haut und Schleimhäute führen.
Clindamycin nicht bei akuten Infektionen der Atemwege anwenden, wenn diese durch Viren verursacht sind.
Clindamycin eignet sich nicht zur Meningitistherapie, da die Konzentration des Antibiotikums, die im Liquor cerebrospinalis erreicht wird, zu gering ist.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und die angemessene Dosierung bei Säuglingen unter einem Monat sind nicht erwiesen.
Sonstige Bestandteile
Dieses Arzneimittel enthält 7,72 mg Natrium pro ml, entsprechend 0,39 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Vitamin-K-Antagonisten
Bei Patienten, die Clindamycin zusammen mit Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin, Acenocoumarol, Fluindion) erhielten, wurden erhöhte Blutgerinnungswerte (PT/INR) und/oder Blutungen berichtet. Die Blutgerinnungswerte sollten daher bei Patienten, die mit Vitamin-KAntagonisten behandelt werden, engmaschig kontrolliert werden.
Erythromycin
Clindamycin sollte möglichst nicht mit Erythromycin kombiniert werden, da hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung in vitro ein antagonistischer Effekt beobachtet wurde.
Lincomycin
Es besteht eine Kreuzresistenz der Erreger gegenüber Clindamycin und Lincomycin.
Neuromuskulär-blockierende Wirkstoffe
Clindamycin kann aufgrund seiner neuromuskulär-blockierenden Eigenschaften die Wirkung von Muskelrelaxantien verstärken. Hierdurch können bei Operationen unerwartete, lebensbedrohliche Zwischenfälle auftreten.
Clindamycin wird in erster Linie über Cytochrom CYP3A4 und zu einem geringen Anteil über Cytochrom CYP3A5 zu dem Hauptmetaboliten Clindamycinsulfoxid und dem Nebenmetaboliten N-Desmethylclindamycin metabolisiert. Deshalb können Inhibitoren von CYP3A4 und CYP3A5 die Plasmakonzentration von Clindamycin erhöhen. Einige Beispiele für starke CYP3A4-Inhibitoren sind Itraconazol, Voriconazol, Clarithromycin, Telitromycin, Ritonavir und Cobicistat. Vorsicht ist geboten, wenn Clindamycin zusammen mit starken CYP3A4-Inhibitoren angewendet wird. Induktoren dieser Enzyme können die Clearance von Clindamycin erhöhen, was zu verminderten Plasmakonzentrationen führt. In einer prospektiven Studie mit oral verabreichtem Clindamycin, waren die Trog-Konzentrationen von Clindamycin bei gleichzeitiger Verabreichung mit Rifampicin, einem starken CYP3A4-Induktor, um 80 % verringert. Bei gleichzeitiger Gabe starker CYP3A4-Induktoren wie Rifampicin, Johanniskraut (Hypericum perforatum ), Carbamazepin, Phenytoin oder Phenobarbital, müssen die Patienten hinsichtlich einer verminderten Wirksamkeit der Behandlung beobachtet werden.
In vitro -Studien weisen darauf hin, dass Clindamycin die Isoenzyme CYP1A2, CYP2C9, CYP2C19, CYP2E1 oder CYP2D6 nicht hemmt. Daher sind klinisch bedeutsame Interaktionen zwischen Clindamycin und gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln, die durch diese Isoenzyme metabolisiert werden, unwahrscheinlich. Auf der Grundlage von in-vitro -Daten, kann oral angewendetes Clindamycin intestinales CYP3A4 hemmen, aber klinisch relevante Auswirkungen von parenteral verabreichtem Clindamycin auf gleichzeitig angewendete Arzneimittel, die durch CYP3A4 metabolisiert werden, sind unwahrscheinlich.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Eine große Studie mit schwangeren Frauen, in der ca. 650 Neugeborene, die während des ersten Trimesters der Schwangerschaft Clindamycin ausgesetzt waren, untersucht wurden, zeigte keinen Anstieg in der Missbildungsrate auf. Nichtsdestotrotz ist die Datenlage bezüglich der Sicherheit von Clindamycin während der Schwangerschaft unzureichend.
In klinischen Studien mit schwangeren Frauen wurde die systemische Anwendung von Clindamycin während des zweiten und dritten Trimesters nicht mit einer erhöhten Häufigkeit kongenitaler Anomalien in Verbindung gebracht.
Es liegen keine ausreichenden und gut kontrollierten Studien mit schwangeren Frauen während des ersten Trimesters der Schwangerschaft vor.
Clindamycin überwindet die Placenta-Schranke. Es wird angenommen, dass eine therapeutisch wirksame Konzentration im Fötus erreicht wird.
Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft, die embryonale/fetale Entwicklung, die Geburt oder die postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3).
Clindamycin Noridem sollte nur gegeben werden, wenn keine anderen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Stillzeit
Clindamycin wird in die Muttermilch ausgeschieden, es besteht das Risiko von Auswirkungen bei gestillten Neugeborenen/Kindern von behandelten Frauen. Diese Auswirkungen bestehen im Risiko einer Sensibilisierung, Hautausschlag, Diarrhöe, Blut im Stuhl und Hefekolonisation.
Clindamycin Noridem sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Fertilität
Tierexperimentelle Studien ergaben keine Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Es liegen keine Daten über den Einfluss von Clindamycin auf die Fertilität beim Menschen vor.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von
Clindamycin Noridem hat geringen bis mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Nebenwirkungen wie Schwindel, Schläfrigkeit und Kopfschmerzen können die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen einschränken.
In Einzelfällen sind Nebenwirkungen (z. B. anaphylaktischer Schock) beobachtet worden (siehe Abschnitt 4.8.), die Patienten aufgrund von Unsicherheit außerstande setzen, aktiv am Straßenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen und ohne geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu arbeiten.
4.8 nebenwirkungen
In der nachstehenden Tabelle sind Nebenwirkungen, die in klinischen Studien sowie nach der Markteinführung beobachtet wurden, nach Systemorganklasse und Häufigkeit aufgeführt.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100, < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1 000, < 1/100)
Selten (≥ 1/10 000, < 1/1 000)
Sehr selten (< 1/10 000)
Nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
Systemorganklasse | Sehr häufig | Häufig | Gelegentlich | Selten | Sehr selten | Nicht bekannt |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | Pseudomembranöse Kolitis*# | Clostridioides-difficile -assoziierte Kolitis*, Vaginalinfektion* | ||||
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | Agranulozytose*, Neutropenie*, Thrombozytopenie*, Leukopenie*, Eosinophilie | |||||
Erkrankungen des Immunsystems | Von Medikamenten ausgelöstes Fieber | Anaphylaktische Reak-tion*,# | Anaphylaktischer Schock*, anaphylaktoide Reaktion*, Überempfindlichkeit* | |||
Erkrankungen des Nervensystems | Dysgeusie, neuromuskulär blockierende Wirkung | Kopfschmerzen, Schwindel Schläfrigkeit | ||||
Herzerkrankungen | Herzstill-stand§ | |||||
Gefäßerkrankungen | Thrombophlebitis | Hypotonie§ |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Diarrhö, Abdominalschmerz, Erbrechen, Übelkeit | |||||
Leber- und Gallenerkrankungen | Vorübergehende Hepatitis mit cholestatischer Gelbsucht | Ikterus* | ||||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes | Makulopapulöses Exanthem, masernähnliches Exanthem*, Urtikaria | Toxisch-epidermale Nekrolyse (TEN), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), LyellSyndrom, Angioödem*, Exfoliative Dermatitis* Bullöse Dermatitis*, Erythema multiforme*, Pruritus, Kolpitis | Ausschlag und Blasenbildung (Überempfind-lichkeits-reaktionen) | Medikamentenausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESSSyndrom), akut generalisierendes pustulöses Exanthem (AGEP) | ||
Skelettmuskul atur-, Binde-gewebs- und Knochenerkrankungen | Polyarthritis | |||||
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Akute Nieren-schädigung# | |||||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Schmerz, Abszess an der Injektionsstelle | Reizung an der Injektionsstelle* | ||||
Untersuchungen | Leberfunktionstest anomal | |||||
* Nebenwirkungen, die nach der Zulassung identifiziert wurden # siehe Abschnitt 4.4. |
§ Seltene Fälle wurden nach zu schneller intravenöser Anwendung berichtet (siehe
Abschnitt 4.2).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Überdosierungserscheinungen wurden bisher nicht beobachtet. Hämodialyse und Peritonealdialyse sind nicht wirksam. Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Da Clindamycin Noridem intramuskulär oder intravenös angewendet wird, ist eine Magenspülung nicht sinnvoll.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antibiotika zur systemischen Anwendung; Lincosamide ATC-Code: J01FF01
Wirkmechanismus
Clindamycin hemmt die Proteinbiosynthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms. Clindamycin hat eine überwiegend bakteriostatische Wirkung.
Pharmakodynamische Wirkungen
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Clindamycin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
Die Resistenz bei Staphylokokken und Streptokokken beruht zumeist auf einem vermehrten Einbau von Methylgruppen in die 23S rRNS (so genannte konstitutive MLSB-Resistenz), wodurch sich die Bindungsaffinität von Clindamycin zum Ribosom stark vermindert.
Die Mehrzahl der Methicillin-resistenten S. aureus (MRSA) zeigen den konstitutiven MLSB-Phänotyp und sind daher Clindamycin-resistent. Infektionen durch Makrolid-resistente Staphylokokken sollten auch bei nachgewiesener in-vitro -Empfindlichkeit nicht mit Clindamycin behandelt werden, da die Gefahr besteht, dass unter der Therapie Mutanten mit konstitutiver MLSB-Resistenz selektiert werden. Bei Stämmen mit konstitutiver MLSB-Resistenz besteht eine vollständige Kreuzresistenz von Clindamycin mit Lincomycin, Makroliden (z. B. Azithromycin, Clarithromycin, Erythromycin, Roxithromycin, Spiramycin) sowie Streptogramin B.
Die Testung von Clindamycin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für empfindliche und resistente Keime wurden festgelegt:
EUCAST (Version 13.0, gültig seit 01.01.2023)
Klinische Grenzwerte
Erreger | Empfindlich | Resistent |
Staphylococcus spp.1 | ≤ 0,25 mg/l | > 0,25 mg/l |
Streptococcus (Gruppen A, B, C, G) 1, 2 | ≤ 0,5 mg/l | > 0,5 mg/l |
Streptococcus pneumoniae 3 | ≤ 0,5 mg/l | > 0,5 mg/l |
Streptokokken der Viridans-Gruppe4 | ≤ 0,5 mg/l | > 0,5 mg/l |
Bacteroides spp. | (≤ 4 mg/l) | (> 4 mg/l) |
Prevotella spp. | ≤ 0,25 mg/l | > 0,25 mg/l |
Fusobacterium necrophorum | ≤ 0,25 mg/l | > 0,25 mg/l |
Clostridium perfringens | ≤ 0,25 mg/l | > 0,25 mg/l |
Cutibacterium acnes | ≤ 0,25 mg/l | > 0,25 mg/l |
Corynebacterium spp.5 | ≤ 0,5 mg/l | > 0,5 mg/l |
1 Induzierbare Clindamycin-Resistenz kann durch den Antagonismus der ClindamycinAktivität durch ein Makrolid-Agens detektiert werden. Falls dies nicht festgestellt wird, sollte der Erreger als empfindlich berichtet werden. Falls dies festgestellt wird, sollte der Erreger als resistent berichtet werden, ggf. ergänzt durch den folgenden Kommentar: „Clindamycin kann weiterhin für die Kurzzeit-Therapie von mäßig schweren Infektionen von Haut und Weichteilen angewendet werden, da sich eine Resistenz bei einer derartigen Therapie normalerweise nicht entwickelt.“ 2 Die klinische Bedeutung von induzierbarer Clindamycin-Resistenz in der Kombinationsbehandlung von schweren Infektionen mit S. pyogenes ist nicht bekannt. 3 Induzierbare Clindamycin-Resistenz kann durch den Antagonismus der ClindamycinAktivität durch ein Makrolid-Agens detektiert werden. Falls dies nicht festgestellt wird, sollte der Erreger als empfindlich berichtet werden. Falls dies festgestellt wird, sollte der Erreger als resistent berichtet werden. 4 Induzierbare Clindamycin-Resistenz kann durch den Antagonismus der ClindamycinAktivität durch ein Makrolid-Agens detektiert werden. Falls dies nicht festgestellt wird, sollte der Erreger als getestet entsprechend der klinischen Grenzwerte berichtet werden. Falls dies festgestellt wird, sollte der Erreger als resistent berichtet werden. 5 Induzierbare Clindamycin-Resistenz kann bei Corynebakterien auftreten. Dies kann durch den Antagonismus der Clindamycin-Aktivität durch einen Makrolid-Agens detektiert werden. Die klinische Bedeutung ist ungeklärt. Derzeit gibt es keine Empfehlung für einen Test. |
Prävalenz der erworbenen Resistenz
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Clindamycin – zumindest bei bestimmten Infektionen – in Frage gestellt ist, sollte der Rat eines Experten eingeholt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Clindamycin anzustreben.
Üblicherweise empfindliche Spezies Aerobe Gram-positive Mikroorganismen Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich) Streptococcus pneumoniae Streptococcus pyogenes
Streptokokken der „Viridans“-Gruppe 0A
Anaerobe Mikroorganismen
Actinomyces israelii
Bacteroides spp.° (außer B. fragilis ) Clostridium perfringens ° Fusobacterium spp. °
Peptoniphilus spp. ° Peptostreptococcus spp. ° Prevotella spp.
Propionibacterium spp. °
Veillonella spp.°
Andere Mikroorganismen
Chlamydia trachomatis° Chlamydia pneumoniae° Gardnerella vaginalis° Mycoplasma hominis° Pneumocystis jirovecii Toxoplasma gondii
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem darstellen können
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Staphylococcus aureus
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)+
Staphylococcus epidermidis +
Staphylococcus haemolyticus
Staphylococcus hominis
Streptococcus agalactiae
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Moraxella catarrhalis $
Anaerobe Mikroorganismen
Bacteroides fragilis
Von Natur aus resistente Spezies Aerobe Gram-positive Mikroorganismen Enterococcus spp.
Listeria monocytogenes
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Escherichia coli
Haemophilus influenzae
Klebsiella spp.
Pseudomonas aeruginosa
Anaerobe Mikroorganismen
Clostridioides difficile
Andere Mikroorganismen
Mycoplasma pneumoniae
Ureaplasma urealyticum
° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur,
wissenschaftlicher Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.
+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.
^ Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Die
Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Es muss zwischen den verwendeten Clindamycin-Derivaten nur bis zum Zeitpunkt der Resorption und Spaltung der Ester unterschieden werden. Danach liegt Clindamycin im Organismus als freie Base (Wirkform) vor. Die Ester sind als Prodrugs anzusehen. Clindamycin-2-dihydrogenphosphat ist ein wasserlöslicher Ester zur parenteralen Anwendung. Nach einer intramuskulären Injektion von 300 mg betragen die maximalen Serumspiegel nach 3 Stunden ca. 6 μg/ml, nach intravenöser Anwendung von 300 mg sind die mittleren Serumkonzentrationen nach einer Stunde ca. 4 bis 6 μg/ml.
Verteilung
Die Bindung des Clindamycin an Plasmaproteine ist konzentrationsabhängig und liegt im therapeutischen Bereich zwischen 40 und 94 %.
Clindamycin ist gut gewebegängig, passiert die Plazentaschranke und geht in die Muttermilch über. Die Diffusion in den Liquorraum ist auch bei entzündeten Meningen unzureichend. Hohe Konzentrationen werden in Knochengewebe, Synovialflüssigkeit, Peritonealflüssigkeit, Pleuralflüssigkeit, Auswurf und Eiter erreicht. Folgende Konzentrationen des Wirkstoffs wurden gleichzeitig erreicht: Knochengewebe 40 % (20 – 75 %), Synovialflüssigkeit 50 %, Peritonealflüssigkeit 50 %, Pleuralflüssigkeit 50 – 90 %, Auswurf 30 – 75 % und Eiter 30 %.
Metabolismus
Clindamycin wird überwiegend in der Leber abgebaut.
In vitro -Studien in der menschlichen Leber und den intestinalen Mikrosomen wiesen darauf hin, dass Clindamycin in erster Linie durch Cytochrom CYP3A4 und unter geringer Beteiligung durch CYP3A5 zu Clindamycinsulfoxid und zum Nebenmetaboliten N-Desmethylclindamycin oxidiert wird.
Die Serumhalbwertzeit von Clindamycin beträgt ca. 3 Stunden bei Erwachsenen und ca. 2 Stunden bei Kindern. Bei Niereninsuffizienz und bei mittlerer bis schwerer Leberinsuffizienz ist die Halbwertzeit verlängert.
Einige Metaboliten sind mikrobiologisch wirksam (N-Dimethyl und Sulfoxid). Arzneimittel, die als Enzyminduktoren in der Leber wirken, verkürzen die mittlere Verweildauer des Clindamycins im Körper.
Elimination
Die Elimination von Clindamycin erfolgt zu etwa 2/3 mit den Fäzes und zu 1/3 mit dem Urin. Weniger als 10 % der Dosis wird unverändert mit dem Urin ausgeschieden.
Clindamycin ist nicht dialysierbar.
Adipöse Kinder und Jugendliche im Alter von 2 bis unter 18 Jahren und adipöse Erwachsene im Alter von 18 bis 20 Jahren:
Die Analyse pharmakokinetischer Daten bei adipösen Kindern und Jugendlichen im Alter von 2 bis unter 18 Jahren und adipösen Erwachsenen im Alter von 18 bis 20 Jahren zeigte, dass die Clindamycin-Clearance und das auf das Gesamtkörpergewicht normierte Verteilungsvolumen mit denen normalgewichtiger Probanden vergleichbar waren.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Symptome einer Intoxikation zeigen sich in einer verminderten Aktivität der Tiere und durch (Schüttel-)krämpfe.
Nach wiederholten Clindamycin-Gaben (i.m.) an Hunden wurde ein Anstieg an SGOT und SGPT berichtet. Weiterhin wurde ein leichter Anstieg des Lebergewichts ohne morphologische Veränderungen dokumentiert. Eine Langzeitanwendung an Hunden verursachte Schäden an der Magenschleimhaut und der Gallenblase.
Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle (Entzündungen, Hämorrhagien und Gewebeschäden) wurden nach intramuskulärer und subkutaner Anwendung beobachtet. Allerdings war die Konzentration der verwendeten Lösung deutlich oberhalb der maximalen therapeutischen Konzentration.
Kanzerogenes Potential
Tierexperimentelle Langzeitstudien zur Bewertung des kanzerogenen Potentials von Clindamycin wurden nicht durchgeführt.
Mutagenese
Zu den durchgeführten genotoxischen Tests gehören ein Mikronukleustest an Ratten und ein AmesSalmonella-Rückmutationstest. Die Ergebnisse aus beiden Tests waren negativ.
Reproduktionstoxizität
In Studien zur Embryonalentwicklung bei Ratten nach oraler Verabreichung und Studien zur Embryonalentwicklung bei Ratten und Kaninchen nach subkutaner Verabreichung von Clindamycin, wurde eine Entwicklungstoxizität nur bei Dosen beobachtet, die zu einer maternalen Toxizität führten.
Studien zur Reproduktionstoxizität bei Ratten und Kaninchen nach oraler (nur Ratten) und subkutaner Verabreichung von Clindamycin, ergaben keine Hinweise auf eine Schädigung der Fertilität oder der Föten, außer bei Dosen, die zu maternaler Toxizität führten.
6.
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Natriumedetat (Ph.Eur)
Natriumhydroxid-Lösung (5 N) (zur pH-Wert-Einstellung)
Salzsäure 5N (zur pH-Wert-Einstellung)
Wasser für Injektionszwecke
6.2 inkompatibilitäten
Die folgenden Wirkstoffe sind physikalisch inkompatibel mit Clindamycin:
Ampicillin, Aminophylline, Barbiturate, Calciumgluconat, Ceftriaxon-Natrium, Ciprofloxacin, Diphenylhydantoin, Idarubicinhydrochlorid, Magnesiumsulfat, Phenytoin-Natrium, und Ranitidinhydrochlorid. Da Lösungen von Clindamycinsalzen einen niedrigen pH-Wert aufweisen, sind mit alkalischen Präparaten oder mit Arzneimitteln, die bei niedrigem pH-Wert instabil sind, Inkompatibilitäten zu erwarten.
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
12 Monate
Nach Verdünnung:
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung mit Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) und Glucose 50 mg/ml (5 %) bei einer Konzentration von Clindamycin 6 und 18 mg/ml in Polypropylen-Infusionsbeuteln wurde für 24 Stunden bei 25 °C und 2 °C bis 8 °C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Arzneimittel sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode der Verdünnung schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus. Wenn es nicht sofort verwendet wird, liegt die Verantwortung für die Aufbewahrungsdauer und -bedingungen der der gebrauchsfertigen Lösung beim Anwender.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Nicht über 25 ºC lagern.
Aufbewahrungsbedingungen nach Verdünnung des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.
6.5
Ampullen aus Typ I-Klarglas, die 2 ml, 4 ml oder 6 ml Lösung enthalten, verpackt in Umkartons mit 1, 5, 10 oder 25 Ampullen.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur
Clindamycin Noridem muss vor der intravenösen Anwendung verdünnt werden (nicht mehr als 18 mg Clindamycin pro ml Lösung) und sollte über einen Zeitraum von mindestens 10 bis 60 Minuten infundiert werden (nicht mehr als 30 mg/min). Clindamycin Noridem darf niemals als Bolusinjektion intravenös angewendet werden.
Clindamycin-Dosis | Menge der Verdünnungslösung | Minimale Infusionszeit |
300 mg | 50 ml | 10 Minuten |
600 mg | 50 ml | 20 Minuten |
900 mg | 50 –100 ml | 30 Minuten |
1200 mg | 100 ml | 60 Minuten |
Clindamycin Noridem kann mit Natriumchlorid 9 mg/ml (0,9 %) Lösung oder Glucose 50 mg/ml (5 %) Lösung verdünnt werden.
Wenn eine intravenöse Infusion aus irgendeinem Grund nicht möglich ist, ist die intramuskuläre Anwendung indiziert.
Nur zur einmaligen Anwendung.
Das Arzneimittel muss vor der Anwendung und ebenfalls nach der Verdünnung visuell überprüft werden. Nur klare Lösungen ohne sichtbare Partikel dürfen verwendet werden.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassung
Noridem Enterprises Ltd.
Evagorou & Makariou, Mitsi Building 3, Suite 115 1065 NICOSIA
Zypern
Mitvertrieb:
DEMO PHARMACEUTICALS GmbH
Airport Business Center, Am Söldnermoos 17
85399 Hallbergmoos
Deutschland
Tel: 0811–555445–0
8.
7006962.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der
ZULASSUNG
25.01.2024