Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete - DETOSEDAN 10 mg/ml Injektionslösung für Pferde und Rinder
Name und Anschrift des Zulassungsinhabers und, wenn unterschiedlich des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist
Zulassungsinhaber:
VETPHARMA ANIMAL HEALTH, S.L.
Gran Via Carles III, 98, 7ª
08028 Barcelona
Spanien
Für die Chargenfreigabe verantwortlicher Hersteller:
CHEMICAL IBÉRICA PRODUCTOS VETERINARIOS S.L.
Ctra. Burgos-Portugal, Km. 256, Calzada de Don Diego,
37448 Salamanca
Spanien
Mitvertrieb :
Pharmanovo GmbH
Liebochstraße 9
8143 Dobl, Austria
BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS
DETOSEDAN 10 mg/ml Injektionslösung für Pferde und Rinder
Detomidinhydrochlorid
Verzeichnis der in den Mitgliedstaaten genehmigten Namen:
MESBEN 10 mg/ml (Italien)
WIRKSTOFFE UND SONSTIGE BESTANDTEILE
1 ml Injektionslösung enthält:
Wirkstoff(e):
Detomidin 8,36 mg
(als Detomidinhydrochlorid 10,00 mg)
Sonstige Bestandteile, deren Kenntnis für eine zweckgemäße Verabreichung des Mittels erforderlich ist :
Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218) 1,00 mg
ANWENDUNGSGEBIETE(E)
Zur Sedierung und leichten Analgesie bei Pferden und Rindern, um Untersuchungen und Behandlungen, wie beispielsweise kleinere chirurgische Eingriffe, zu erleichtern.
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– Detomidin kann angewendet werden für:
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– Untersuchungen (wie z.B. Endoskopie, rektale und gynäkologische Untersuchungen, Röntgen).
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– Kleinere chirurgische Eingriffe (wie z.B. Wundbehandlungen, Zahnbehandlungen, Sehnenbehandlungen, Entfernung von Hauttumoren, Behandlung von Zitzen).
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– Vor einer Behandlung oder Medikation (z.B. vor Magensonde oder Hufbeschlag).
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– Zur Prämedikation vor der Anwendung von Injektions- oder
Inhalationsnarkotika.
Vor der Anwendung sollte der Abschnitt „BESONDERE WARNHINWEISE“. beachtet werden.
GEGENANZEIGEN
Nicht anwenden bei Tieren mit Herzerkrankungen oder Erkrankungen der Atmungsorgane.
Nicht anwenden bei Tieren mit Leberfunktionsschwäche oder Niereninsuffizienz.
Nicht anwenden bei Tieren mit Störungen des Allgemeinbefindens (z.B. dehydrierte Tiere).
Nicht anwenden in Kombination mit Butorphanol bei Pferden mit Kolik.
Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder
einem der sonstigen Bestandteile.
Siehe Absätze BESONDERE WARNHINWEISE.
NEBENWIRKUNGEN
Die Injektion von Detomidin kann die folgenden unerwünschten Effekte haben:
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– Bradykardie.
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– Vorübergehende Hypotonie und/oder vorübergehende Hypertonie.
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– Atemdepression, selten Hyperventilation.
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– Blutzuckeranstieg
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– Wie bei anderen Sedativa können in seltenen Fällen paradoxe Reaktionen (Exzitationen) auftreten.
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– Ataxie.
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– Uteruskontraktionen.
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– Beim Pferd: Herzrhythmusstörungen, atrioventrikulärer und sinuatrialer Block.
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– Beim Rind: Hemmung der Pansenmotilität, Tympanie, Zungenlähmung.
ZIELTIERART(EN)
Pferd und Rind
DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG
Zur intravenösen (i.v.) und intramuskulären (i.m.) Anwendung.
Das Tierarzneimittel soll langsam injiziert werden.
Der Wirkungseintritt ist nach i.v. Gabe schneller als nach i.m. Verabreichung.
Dosis in µg/kg (Detomidin-hydrochlorid) | Dosis in ml Lösung pro 100 kg | Grad der Sedierung | Wirkungseintritt (Min.) | Wirkungsdauer (Std.) | |
Pferd | Rind | ||||
10–20 | 0,1–0,2 | Leicht | 3–5 | 5–8 | 0,5–1 |
20–40 | 0,2–0,4 | Mittel | 3–5 | 5–8 | 0,5–1 |
Falls eine verlängerte Sedierung und Analgesie erforderlich sind, können 40–80 µg Detomidinhydrochlorid pro kg Körpergewicht verabreicht werden. Die Wirkung hält bis zu 3 Stunden an.
Zur Narkoseprämedikation oder zur Vertiefung der Sedation kann in Kombination mit anderen Arzneimitteln eine Dosis von 10 – 30 µg Detomidinhydrochlorid pro kg Körpergewicht verwendet werden. Es wird empfohlen, nach Verabreichung von Detomidin 15 Minuten bis zum Beginn der geplanten Prozedur zu warten.
Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollte das Gewicht des zu behandelnden Tieres so genau wie möglich bestimmt werden.
HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG
Keine
WARTEZEIT
Pferde und Rinder:
Essbare Gewebe : 2 Tage
Milch : 12 Stunden
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Das Behältnis im Umkarton aufbewahren um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Etikett angegebenen Verfalldatum nach dem verwendbar bis nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage
Nach Ablauf der Haltbarkeitsdauer nach Anbruch sind im Behältnis verbliebene Reste des Tierarzneimittels zu verwerfen.
BESONDERE WARNHINWEISE
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren :
Zur Vermeidung einer Pansentympanie und Futter- oder Speichelaspiration, sollten Rinder während und nach der Behandlung in Sternallage verbleiben. Kopf und Hals sollten tief gelagert werden.
Bei längerer Sedierung ist es notwendig, die Körpertemperatur zu überwachen und ggf. Maßnahmen zu ergreifen, die normale Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.
Mit dem Wirkungseintritt kommt es vor allem beim Pferd zu einem raschen Senken des Kopfes und zum Schwanken bei Erhalt des Standvermögens. Rinder und insbesondere Jungrinder versuchen sich hingegen gelegentlich hinzulegen. Verletzungsmöglichkeiten soll deshalb durch eine geeignete Standortwahl für die Behandlung vorgebeugt werden.
Darüber hinaus sind die üblichen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, insbesondere bei der Anwendung beim Pferd, um Verletzungen bei Mensch und Tier auszuschließen. Tiere im Schockzustand sowie solche mit Nieren- oder Lebererkrankungen sollten nur nach Risiko-Nutzen-Bewertung durch den verantwortlichen Tierarzt behandelt werden.
Dieses Tierarzneimittel sollte nicht bei Herzerkrankungen (bereits bestehender Bradykardie oder Gefahr eines atrioventrikulären Blocks), Atem-, Leber- oder Niereninsuffizienz, Schock oder außergewöhnlichen Stresssituationen angewendet werden. Die Kombination Detomidin/Butorphanol sollte nicht bei Pferden mit bekannter Lebererkrankung oder Herzrhythmusstörungen angewendet werden. Detomidin sollte mit Vorsicht bei Pferden mit Anzeichen von Kolik oder Verdauungsstörungen angewendet werden
Den Tieren sollte 12 Stunden vor der Anästhesie kein Futter gegeben werden. Auch sollten vor dem Ende der Arzneimittelwirkung weder Wasser noch Futter gegeben werden.
Bei schmerzhaften Behandlungen sollte Detomidin in Kombination mit einem Analgetikum oder einem Lokalanästhetikum angewendet werden.
Bis zum Eintritt der Sedierung, sollten sich die Tiere in einer ruhigen Umgebung befinden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Bei versehentlicher Einnahme oder Selbstinjektion ist sofort ärztlicher Rat einzuholen und die Gebrauchsinformation vorzulegen.
AUF KEINEN FALL DARF EIN FAHRZEUG GELENKT WERDEN, da Sedierung und Blutdruckänderungen auftreten können.
Der Kontakt mit Haut, Augen und Schleimhäuten ist zu vermeiden.
Betroffene Hautpartien sind sofort mit viel Wasser zu waschen. Kontaminierte Kleidung mit direktem Hautkontakt ist zu entfernen. Nach versehentlichem Augenkontakt sind die Augen mit viel frischem Wasser auszuspülen. Bei Auftreten von Symptomen ist ärztlicher Rat einzuholen.
Schwangere sollten das Tierarzneimittel besonders vorsichtig verwenden, um eine ungewollte Selbstinjektion zu vermeiden, da eine versehentliche systemische Exposition zu Uteruskontraktionen und vermindertem Blutdruck des Fetus führen kann.
Hinweise für den Arzt :
Detomidin ist ein α2-Adrenorezeptor-Agonist. Nach Resorption können klinisch manifeste Wirkungen auftreten, wie dosisabhängige Sedierung, Atemdepression, Bradykardie, Hypotonie, Mundtrockenheit und Hyperglykämie. Auch wurde von ventrikulären Arrhythmien berichtet. Respiratorische und hämodynamische Symptome sollten symptomatisch behandelt werden.
Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:
Nicht im letzten Drittel der Trächtigkeit anwenden. Die Anwendung während der anderen Trächtigkeitsmonate sollte nur nach Risiko-Nutzen-Bewertung durch den verantwortlichen Tierarzt erfolgen.
Wechselwirkungen mit anderen Tierarzneimitteln und andere
Wechselwirkungen:
Die gleichzeitige Anwendung von anderen Sedativa sollte nur unter Beachtung der diese Arzneimittel betreffenden Gegenanzeigen und Vorsichtsmaßnahmen erfolgen. Detomidin sollte, außer wenn nötig bei Narkosezwischenfällen, nicht zusammen mit sympathomimetischen Aminen wie Adrenalin, Dobutamin und Ephedrin angewendet werden.
Gleichzeitige Anwendung mit bestimmten potenzierten Sulfonamiden kann zu tödlichen Herzrhythmusstörungen führen. Nicht anwenden in Verbindung mit Sulfonamiden.
Detomidin sollte in Kombination mit anderen Sedativa und Anästhetika vorsichtig verwendet werden, da additive bzw. synergistische Effekte auftreten können.
Wenn eine Narkose mit Detomidin und Ketamin eingeleitet und dann mittels Halothan aufrechterhalten wird, kann der Wirkungseintritt von Halothan verzögert sein. Es muss daher darauf geachtet werden, dass Halothan nicht überdosiert wird.
Bei Verwendung von Detomidin als Prämedikation einer Narkose kann der Eintritt der Narkose durch Detomidin verzögert werden
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich:
Im Falle einer versehentlichen Überdosierung kann es zu Herzrhythmusstörungen, Hypotonie, verzögerter Aufwachphase und ausgeprägter Dämpfung des ZNS sowie der Atmung Kommen.
Bei Überdosierung oder lebensgefährlichen Wirkungen von Detomidin werden allgemeine Maßnahmen zur Atmungs- und Kreislaufstabilisierung, sowie die Verabreichung eines α2-adrenergen Antagonisten empfohlen.
Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE ENTSORGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER VON ABFALLMATERIALIEN, SOFERN ERFORDERLICH
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei
Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
GENEHMIGUNGSDATUM DER PACKUNGSBEILAGE
06/2024
WEITERE ANGABEN
Packungsgrößen:
Umkarton mit 1 Durchstechflasche mit 10 ml Inhalt
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Zulassungsinhabers in Verbindung.
Verschreibungspflichtig