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Dornite 25 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Dornite 25 mg Filmtabletten

FACHINFORMATION

1.    bezeichnung des arzneimittels

Dornite® 25 mg Filmtabletten

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Jede Filmtablette enthält 25 mg Doxylaminsuccinat.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung

Jede Filmtablette enthält 158,34 mg Lactose (als Monohydrat) und 0,61 mg-1,36 mg Natrium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1

3.    darreichungsform

Filmtablette

Weiße bis fast weiße, ovale, bikonvexe Filmtabletten mit einseitiger Bruchkerbe.

Tablettenmaße: 12 mm x 6 mm.

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, um das Schlucken zu erleichtern, und nicht zum Teilen in gleiche Dosen.

4.    klinische angaben

4.1          anwendungsgebiete

Zur symptomatischen Kurzzeitbehandlung von gelegentlichen Schlafstörungen (Probleme beim Einschlafen und Durchschlafen) bei Erwachsenen.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Erwachsene:

– 25 mg Doxylaminsuccinat täglich

– 50 mg Doxylaminsuccinat täglich als Höchstdosis bei schweren Schlafstörungen

Die Tabletten sollten ca. ½-1 Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

Bei akuten Schlafstörungen ist die Behandlung möglichst auf Einzelgaben zu beschränken.

Die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich gehalten werden und erstreckt sich im Allgemeinen von einigen Tagen bis zu einer Woche. Spätestens nach zweiwöchiger täglicher Einnahme sollte die Behandlung beendet werden.

Spezielle Patientengruppen

Bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion, bei älteren oder geschwächten Patienten, die auf die Wirkung von Doxylamin empfindlicher reagieren, sollte die Dosis reduziert werden.

Für Dosierungen, die mit diesem Arzneimittel nicht erzielt werden können, sind andere Präparate erhältlich.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Doxylamin als nächtliche Schlafhilfe bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Deshalb sollte Doxylamin bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen

Die Tablette sollte mit einem Glas Wasser eingenommen werden.

4.3    gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Antihistaminika oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– akuter Asthma-Anfall

– Engwinkel-Glaukom

– Phäochromozytom

– Prostata-Hypertrophie mit Harnverhalt

– akute Vergiftung durch Alkohol, Schlaf- oder Schmerzmittel und Psychopharmaka

(Neuroleptika, Tranquilizer, Antidepressiva, Lithium)

– Epilepsie

– gleichzeitige Behandlung mit Monoaminoxida­sehemmern (siehe Abschnitt 4.5)

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Dornite sollte mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei:

– eingeschränkter Leberfunktion

– eingeschränkter Nierenfunktion

– kardialer Vorschädigung und Hypertonie

– chronischen Atembeschwerden und Asthma

– gastroösophagealem Reflux

– stenosierendem Magen-/ Zwölffingerdar­mgeschwür

– pyloroduodenaler Obstruktion

Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit neurologisch erkennbaren Hirnschäden in der Großhirnrinde und Krampfanfällen in der Vorgeschichte, da bereits durch die Einnahme von kleinen Dosen von Doxylamin Grand-mal-Anfälle ausgelöst werden können. EEG-Kontrollen werden empfohlen. Eine bestehende Therapie von Krampfanfällen sollte während der Behandlung mit Dornite nicht unterbrochen werden.

Unter der Therapie mit Antihistaminika ist über EKG-Veränderungen, im Besonderen über Repolarisation­sstörungen, berichtet worden, so dass eine regelmäßige Überwachung der Herzfunktion empfohlen wird. Dies gilt in besonderem Maße für ältere Patienten und Patienten mit Vorschädigung des Herzens. Besondere Vorsicht ist auch bei Patienten mit arterieller Hypertonie geboten, da Antihistaminika einen Anstieg des Blutdruckes bewirken können.

Aufgrund der erhöhten Empfindlichkeit für das Auftreten von Nebenwirkungen durch dieses Arzneimittel ist Vorsicht auch bei Patienten über 65 Jahre erforderlich (siehe Abschnitt 4.2). Bei älteren Patienten wurde auch ein erhöhtes Risiko für Stürze beschrieben (siehe Abschnitt 4.8).

Patienten müssen nach der Einnahme von Dornite für eine ausreichende Schlafdauer (einen Zeitraum von mindestens 8 Stunden) sorgen, um eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens am folgenden Tag zu vermeiden.

Beeinflussung diagnostischer Tests

Doxylamin kann mit Allergentests interferieren:

– Inhalations-Provokationstest mit Histamin oder einem Antigen: mögliche Suppression der Reaktion

– Antigen-Hauttest: mögliche Suppression von Quaddel-Erythem Reaktionen

Es empfiehlt sich, dieses Arzneimittel 3 Tage vor der Durchführung solcher Tests abzusetzen.

Dornite enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen. Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Kombinationen, die kontraindiziert sind

Bei gleichzeitiger Anwendung von Doxylamin und Monoaminoxida­sehemmern kann es zu Hypotension und einer verstärkten Depression von ZNS und Atemfunktion kommen. Eine gleichzeitige Therapie mit MAO-Hemmern ist daher kontraindiziert (siehe auch Abschnitt 4.3).

Kombinationen, die Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung erforderlich machen

Bei gleichzeitiger Anwendung können die zentral dämpfenden Wirkungen von Doxylamin und anderen Arzneimitteln verstärkt werden (z. B. einige Neuroleptika, Tranquilizer, Antidepressiva, Hypnotika, Analgetika, Anästhetika, Antiepileptika, Muskelrelaxantien, andere Antihistaminika). Alkohol kann die Wirkung von Doxylamin unvorhersehbar verändern und sollte vermieden werden. Die Wirkungen von Doxylamin und anderen Arzneimitteln mit anticholinerger Aktivität (z. B. Atropin, Biperiden, trizyklische Antidepressiva) können verstärkt werden, wenn diese gleichzeitig angewendet werden und z. B. zu paralytischem Ileus, Harnverhalt oder Glaukomanfall führen.

Die Wirksamkeit folgender Arzneimittel kann abgeschwächt sein:

– Phenytoin

– Neuroleptika

Bei gleichzeitiger Anwendung von Doxylamin

– und Antihypertensiva mit zentralnervöser Wirkung wie Guanabenz, Clonidin, AlphaMethyldopa, kann es zu einer verstärkten Sedierung kommen.

– können Symptome einer beginnenden Innenohrschädigung, hervorgerufen durch ototoxische Arzneimittel (z. B. Aminoglykoside, Salicylate, Diuretika), abgeschwächt sein.

– können Ergebnisse von Hauttests verfälscht werden (falsch negativ).

– sollte Epinephrin nicht angewendet werden, da es paradoxerweise zu einem weiteren

Blutdruckabfall führen kann (Adrenalinumkehr). Schwere Schockzustände können mit Norepinephrin behandelt werden (siehe Abschnitt 4.9). Deshalb sollte die gleichzeitige Behandlung mit Epinephrin vermieden werden.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Epidemiologische Studien mit einem Doxylaminsuccinat haben keinen Hinweis auf angeborene Fehlbildungen beim Menschen erbracht. Es liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Studien in Bezug auf eine Reproduktionsto­xizität vor (siehe Abschnitt 5.3). Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung von Dornite während der Schwangerschaft vermieden werden.

Stillzeit

Da der Wirkstoff in die Muttermilch ausgeschieden wird, soll das Stillen während der Behandlung mit Dornite unterbrochen werden.

Fertilität

Über mögliche Wirkungen von Doxylamin auf die menschliche Fertilität liegen keine Daten vor. Tierexperimentelle Studien haben selbst bei weit höheren Dosen, als in der klinischen Praxis empfohlen, keine Wirkungen auf die Fertilität gezeigt(siehe Abschnitt 5.3).

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Dornite hat einen großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, das Bedienen von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten – zumindest während der ersten Phase der Behandlung – ganz unterbleiben.

4.8    nebenwirkungen

Bei der Auflistung der Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt werden: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100), selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten: Blutbildverände­rungen in Form von Leukopenie, Thrombozytopenie, hämolytischer Anämie, aplastischer Anämie und Agranulozytose.

Endokrine Erkrankungen

Nicht bekannt: Bei Patienten mit Phäochromozytom kann es durch die Gabe von Antihistaminika zu einer Katecholamin-Freisetzung kommen.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Nicht bekannt: Appetitverlust oder Appetitzunahme

Psychiatrische Erkrankungen

Nicht bekannt: Konzentration­sstörungen, Depressionen, verlängerte Reaktionszeit.

Es besteht auch die Möglichkeit des Auftretens „paradoxer“ Reaktionen wie Unruhe, Erregung, Spannung, Schlaflosigkeit, Albträume, Verwirrtheit, Halluzinationen, Zittern.

Nach längerfristiger täglicher Anwendung können durch plötzliches Absetzen der Therapie Schlafstörungen wieder verstärkt auftreten.

Erkrankungen des Nervensystems

Selten: Krampfanfälle

Nicht bekannt: Schwindel, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen

Augenerkrankungen

Nicht bekannt: Akkommodation­sstörungen, Erhöhung des Augeninnendrucks

Erkrankungen des Ohres und des Labyrinths

Nicht bekannt: Schwindel, Tinnitus

Herzerkrankungen

Nicht bekannt: Tachykardie, Arrhythmie, Verschlechterung einer bestehenden Herzinsuffizienz und EKG-Veränderungen

Gefäßerkrankungen

Nicht bekannt: Hypotonie, Hypertonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt: Beeinträchtigung der Atemfunktion durch Sekreteindickung, Bronchialobstruk­tion und Bronchospasmus. Gefühl der verstopften Nase.

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr selten: lebensbedrohlicher paralytischer Ileus

Nicht bekannt: Obstipation, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, epigastrische Schmerzen, Mundtrockenheit

Leber- und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt: Leberfunktion­sstörungen (cholestatischer Ikterus)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Nicht bekannt: allergische Hautreaktionen und Photosensibilität

Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Nicht bekannt: Muskelschwäche

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nicht bekannt: Miktionsstörungen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt: Schwäche, Störungen der Körpertempera­turregulierung

Hinweis:

Durch sorgfältige und individuelle Einstellung der Tagesdosen lassen sich Häufigkeit und Ausmaß von Nebenwirkungen reduzieren.

Die Gefahr des Auftretens von Nebenwirkungen ist bei älteren Patienten größer, bei diesem Personenkreis kann auch die Sturzgefahr erhöht sein.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Grundsätzlich sollte immer an die Möglichkeit einer Mehrfachintoxi­kation, beispielsweise bei Einnahme mehrerer Arzneimittel in suizidaler Absicht, gedacht werden.

Symptome einer Überdosierung und Intoxikation

– Somnolenz bis Koma, manchmal Erregung und delirante Zustände

– anticholinerge Wirkungen: Verschwommenes Sehen, Glaukomanfall, Darmatonie, Harnverhalt

– kardiovaskulär: Hypotonie, Tachykardie oder Bradykardie, ventrikuläre Tachyarrhythmie,

Herz- und Kreislaufversagen

– Hyperthermie oder Hypothermie

– Krampfanfälle

– respiratorische Komplikationen: Zyanose, Atemdepression, Atemstillstand, Aspiration

Maßnahmen bei Überdosierungen

Die Therapie erfolgt symptomatisch und unterstützend, basierend auf den allgemeinen Prinzipien der Vorgehensweise bei Überdosierungen, mit folgenden Besonderheiten:

– Bei oraler Aufnahme größerer Mengen frühzeitige Magenspülung oder induziertes Erbrechen.

– Analeptika sind kontraindiziert, da infolge einer möglichen Senkung der Krampfschwelle durch Doxylamin eine Neigung zu Krampfanfällen besteht.

– Bei Hypotonie sollten wegen der paradoxen Reaktion keine epinephrinartigen Substanzen, sondern norepinephrinartige Substanzen (z. B. Norepinephrin-Dauertropfinfusion) oder Angiotensinamid angewendet werden. Beta-Agonisten sollten vermieden werden, weil sie die Vasodilatation erhöhen.

– Anticholinerge Symptome können durch die Gabe von Physostigminsa­licylat (1–2 mg i.v.) behandeln (eventuell wiederholt) behandelt werden; eine routinemäßige Anwendung muss jedoch wegen schwerer Nebenwirkungen vermieden werden.

– Bei wiederholten epileptischen Anfällen sind Antikonvulsiva unter der Voraussetzung indiziert, dass eine künstliche Beatmung möglich ist, weil die Gefahr einer Atemdepression besteht.

– Forcierte Diurese ist von nur geringer Wirksamkeit, da Antihistaminika nur in geringen Mengen im Urin zu finden sind. Hämo- und Peritonealdialyse können jedoch sinnvoll sein, wenn Mischintoxikationen nicht auszuschließen sin­d.

In sehr seltenen Fällen wurde nach Überdosierung das Auftreten einer Rhabdomyolyse, die zum Nierenversagen führen kann, beobachtet. Deshalb ist auf Grundlage einer Bestimmung der Creatinphospho­kinaseaktivität eine systematische Beurteilung geboten. Diese schweren Nebenwirkungen wurden nicht bei therapeutischen Dosen beschrieben, d.h. die Dosis, der das Auftreten von Rhabdomyolyse bzw. Tod zugeschrieben wird, beträgt 13 mg/kg bzw. 25 mg/kg, was fast dem 100-fachen des therapeutischen Bereichs entspricht. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung einer Rhabdomyolyse ist erforderlich, um Nierenschäden gering zu halten. Die Behandlung einer durch eine Überdosierung von Doxylamin induzierten Rhabdomyolyse erfolgt durch aggressive Flüssigkeitszufuhr und Urinalkalisierung. Bei einem Erwachsenen ist die aggressive Flüssigkeitszufuhr durch intravenöse Gabe von kristalloiden Infusionslösungen (Elektrolytlösun­gen) wie 9 mg/ml (0,9%) Natriumchlori­dlösung oder Ringer-Lactat-Lösung mit einer Rate von 300–500 ml/Stunde unverzichtbar. Bisher geht man davon aus, dass es keinen Unterschied in der Wirkung von Natriumchlorid-Lösung und Ringer-Lactat-Lösung gibt. Die therapeutischen Maßnahmen richten sich nach den Symptomen.

5.

PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antihistaminika zur systemischen Anwendung, Aminoalkylether ATC-Code: R06A A09

Wirkmechanismus und pharmakodynamsiche Wirkungen

Doxylamin ist ein Ethanolaminderivat mit blockierender Wirkung am H1-Histaminrezeptor. Es vermindert dadurch die Stimulation von H1-Rezeptoren, die zu Gefäßerweiterung, Permeabilitätser­höhung der Kapillarwandungen und Sensibilisierung von Schmerzrezepto­ren führt.

Neben der Blockierung der durch den H1-Rezeptor vermittelten Wirkung hat Doxylamin sedierende Wirkungen. Es konnte gezeigt werden, dass es die Zeit bis zum Einschlafen (Schlaflatenz) verkürzt und Schlafdauer und Schlafqualität verbessert.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Doxylamin wird nach oraler Anwendung rasch und nahezu vollständig resorbiert. Der

Wirkungseintritt erfolgt innerhalb von 30 Minuten, maximale Serumkonzentra­tionen wurden mit 99 ng/ml 2,4 Stunden nach Einnahme einer Einzeldosis von 25 mg gemessen, die Wirkung hält 3–6 Stunden an.

Biotransformation

Die Metabolisierung erfolgt hauptsächlich in der Leber. N-Desmethyldoxylamin, N,N-Didesmethyldo­xylamin und deren N-Acetyl-Konjugate wurden nachgewiesen.

Elimination

Die Eliminationshal­bwertszeit beträgt bei gesunden jungen Erwachsenen 10–13 Stunden und erhöht sich bei Älteren auf ungefähr 12–16 Stunden. Der Wirkstoff wird in erster Linie über den Urin als unverändertes Doxylamin (ungefähr 60%) und in Form der Metaboliten Nor-Doxylamin und Di-Nor-Doxylamin ausgeschieden. Beim Menschen werden nur geringe Mengen mit dem Fäces ausgeschieden.

Es fehlen Angaben zur Pharmakokinetik von Doxylamin bei Patienten mit Nieren- und Leberfunktion­sstörungen. Es ist jedoch ein erhöhter Wirkstoffspiegel zu erwarten.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, Reproduktions- und Entwicklungsto­xizität lassen die präklinische Daten keine speziellen Gefahren für den Menschen erkennen.

Studien zur Toxizität bei wiederholter oraler Gabe an Mäusen und Ratten zeigten, dass bei Nagetieren die Leber das Zielorgan für die Toxizität ist.

In Kanzerogenitätssu­dien induzierte Doxylamin bei Mäusen und Ratten Lebertumoren und in Mäusen Schilddrüsentu­moren. Der wahrscheinlichste Mechanismus für die Lebertoxizität und die Induktion von Tumoren bei Nagetieren ist die Induktion von CYP450-Enzymen und die ThyroxinGluco­ronidierung mit nachfolgendem Abfall des Serum-Thyroxinspiegels und einem Anstieg der Thyroid-stimulierenden Hormone. Dieser Mechanismus gilt für den Menschen als nicht relevant.

Auch bei Dosen, die weit höher waren als die in der klinischen Praxis empfohlenen, wurden keine Wirkungen auf die Fertilität von Ratten beobachtet. Doxylamin überwindet die Plazentaschranke und wurde in Embryonen in einer Konzentration gefunden, die über dem Plasmaspiegel der trächtigen

Weibchen liegen. Doxylaminsuccinat zeigte in Embryotoxizitätsstu­dien keine teratogenen Effekte.

Potentielle Effekte auf die peri- und postnatale Entwicklung wurden nicht untersucht.

6.   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Tablettenkern:

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose Croscarmellose-Natrium

Magnesiumsterat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Filmüberzug:

Hypromellose

Titandioxid (E171)

Macrogol 400

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

2 Jahre

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Blisterpackung (OPA/Al/PVC)//Al

Packungsgrößen: 7, 10, 14 und 20 Filmtabletten in einer Faltschachtel.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

TAD Pharma GmbH

Heinz-Lohmann-Straße 5

27472 Cuxhaven

Tel.: (04721) 606 0

Fax: (04721) 606 333

E-Mail:

8.   zulassungsnummer

99979.00.00

9.   datum der erteilung der zulassung

09. November 2018

10.    stand der information

November 2018