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Dorzolamid/Timolol OmniVision 20 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung im Einzeldosisbehältnis - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Dorzolamid/Timolol OmniVision 20 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung im Einzeldosisbehältnis

FACHINFORMATION

1.    bezeichnung des arzneimittels

Dorzolamid/Timolol OmniVision 20 mg/ml + 5 mg/ml Augentropfen, Lösung im Einzeldosisbehältnis

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

1 ml enthält 20 mg Dorzolamid (als Dorzolamidhydrochlo­rid) und 5 mg Timolol (als Timololmaleat).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Augentropfen, Lösung im Einzeldosisbehältnis

Klare, leicht visköse, farblose bis leicht gelbliche, wässrige Lösung.

pH 5,4 – 5,8. Osmolarität 270 – 325 mOsmol/kg

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Dorzolamid/Timolol OmniVision ist indiziert zur Behandlung des erhöhten Augeninnendrucks (IOD) bei Patienten mit Offenwinkelglaukom oder Pseudoexfolia­tionsglaukom, wenn die Monotherapie mit einem topischen Betablocker nicht ausreicht.

4.2    dosierung und art der anwendung

Die Dosierung beträgt 2-mal täglich 1 Tropfen Dorzolamid/Timolol OmniVision in den Bindehautsack des betroffenen Auges (der betroffenen Augen).

Wird ein weiteres topisches Arzneimittel am Auge angewendet, sollte das andere Arzneimittel in einem Abstand von mindestens 10 Minuten appliziert werden.

Kinder und Jugendliche

Die Wirksamkeit bei pädiatrischen Patienten wurde noch nicht nachgewiesen.

Die Sicherheit bei Kindern unter 2 Jahren ist nicht erwiesen. (Informationen zur Sicherheit bei pädiatrischen Patienten ab 2 Jahren bis unter 6 Jahren siehe Abschnitt 5.1).

Art der Anwendung

Dieses Arzneimittel ist eine sterile Lösung ohne Konservierungsmit­tel. Die Lösung aus einem Einzeldosisbehältnis ist unmittelbar nach dem Öffnen am betroffenen Auge (an den betroffenen Augen) anzuwenden. Da die Keimfreiheit nach dem Öffnen des jeweiligen

Einzeldosisbehältnis­ses nicht mehr aufrechterhalten werden kann, muss die verbleibende RestLösung direkt nach der Anwendung entsorgt werden.

Die Patienten sind darauf hinzuweisen, vor der Anwendung die Hände zu waschen und darauf zu achten, dass die Tropferspitze des Behältnisses nicht mit dem Auge oder der Umgebung des Auges in Berührung kommt.

Um eine korrekte Dosierung sicherzustellen, darf die Öffnung der Tropferspitze nicht vergrößert werden.

Die Patienten sind auch darauf hinzuweisen, dass Augentropfen bei nicht ordnungsgemäßer Handhabung durch überall vorkommende Bakterien kontaminiert werden können, was zu Augeninfektionen führen kann. Schwere Schädigungen des Auges und ein daraus resultierender Verlust des Sehvermögens können die Folge der Anwendung kontaminierter Lösungen sein.

Die Patienten sind über die korrekte Handhabung von Dorzolamid/Timolol OmniVision zu informieren.

Hinweise für die Anwendung

1. Öffnen Sie den Beutel, der 5 Einzeldosis­behältnisse enthält.

2. Waschen Sie zuerst Ihre Hände und trennen Sie dann ein Einzeldosisbehältnis vom Streifen ab. Entfernen Sie bitte das eventuell seitlich am Einzeldosisbehältnis anhaftende kleine Plastikdreieck und drehen Sie die Spitze des Einzeldosisbehältnis­ses ab.

3. Beugen Sie den Kopf nach hinten und ziehen Sie das untere Augenlid nach unten, um eine Tasche zwischen Auge und Augenlid zu bilden.

4. Tropfen Sie, wie von Ihrem Arzt verordnet, einen Tropfen in das betroffene Auge (in die betroffenen Augen). Jedes Einzeldosisbehältnis enthält genügend Lösung für beide Augen.

5. Durch das Abdrücken des Tränenkanals oder das Schließen des Augenlides für 2 Minuten wird die systemische Resorption verringert. Dies kann zu einem Rückgang der systemischen Nebenwirkungen und einem Anstieg der lokalen Arzneimittelwirkung führen.

6. Entsorgen Sie das geöffnete Einzeldosisbehältnis nach der Anwendung, auch wenn es noch Rest-Lösung enthält.

7. Verwahren Sie die restlichen Einzeldosisbehältnis­se im Beutel. Die restlichen Einzeldosisbehältnis­se müssen innerhalb von 7 Tagen nach dem Öffnen des Beutels verbraucht werden.

4.3    gegenanzeigen

Dorzolamid/Timolol OmniVision ist kontraindiziert bei Patienten mit:

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. reaktiver Atemwegserkrankung, einschließlich Bronchialasthma oder Bronchialasthma in der Anamnese sowie schwerer chronisch obstruktiver Lungenerkrankung Sinusbradykardie, Sick-Sinus-Syndrom, sinuatrialem Block, AV-Block II. oder III. Grades ohne Schrittmacher­kontrolle. Symptomatischer Herzinsuffizienz, kardiogenem Schock schwerer Nierenfunktion­sstörung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) oder hyperchlorämischer Azidose.

Die oben genannten Angaben beziehen sich auf die Wirkstoffe und sind nicht nur auf die Kombination beschränkt.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Wie auch andere topisch angewendete Ophthalmika wird Dorzolamid/Timolol systemisch resorbiert. Aufgrund der beta-adrenergen Komponente, Timolol, können die gleichen Arten von kardiovaskulären, pulmonalen und anderen Nebenwirkungen beobachtet werden wie unter systemischen Wirkstoffen mit betablockierender Wirkung. Die Inzidenz von systemischen Nebenwirkungen ist nach topischer Anwendung am Auge niedriger als nach systemischer Anwendung. Zu einer Reduktion der systemischen Resorption siehe Abschnitt 4.2.

Herzerkrankungen

Die Anwendung von Betablockern muss bei Patienten mit kardiovaskulärer Erkrankung (z. B. koronare Herzkrankheit, Prinzmetal-Angina und Herzinsuffizienz) und Hypotonie kritisch beurteilt werden und es sollte eine Behandlung mit anderen Wirkstoffen in Betracht gezogen werden. Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen müssen auf Anzeichen einer Verschlechterung dieser Erkrankungen und Nebenwirkungen beobachtet werden.

Aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf die Überleitungszeit dürfen Betablocker bei Patienten mit Herzblock ersten Grades nur mit Vorsicht angewendet werden.

Gefäßerkrankungen

Bei der Behandlung von Patienten mit schwerer peripherer Kreislaufstörung/-erkrankung (z. B. schwere Formen von Raynaud-Syndrom oder Raynaud-Krankheit) ist Vorsicht geboten.

Atemwegserkran­kungen

Nach Anwendung einiger Betablocker für die Anwendung am Auge wurde über respiratorische Reaktionen berichtet, bis hin zu Todesfällen bei Asthmatikern aufgrund von Bronchospasmus.

Bei Anwendung von Dorzolamid/Timolol OmniVision bei Patienten mit leichter/mittel­schwerer chronisch – obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) ist Vorsicht geboten. Dorzolamid/Timolol OmniVision darf nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko überwiegt.

Andere Betablocker

Die Wirkung auf den Augeninnendruck oder die bekannten Wirkungen einer systemischen Betablockade können bei Anwendung von Timolol an Patienten, die bereits systemische Betablocker erhalten, potenziert werden. Die Reaktion dieser Patienten ist sorgfältig zu überwachen. Die Anwendung von zwei topischen Wirkstoffen mit betablockierender Wirkung wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Leberfunktion­sstörung

Dorzolamid/Timolol Augentropfen wurde bei Patienten mit Leberfunktion­sstörung nicht geprüft und sollte daher bei solchen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.

Anaphylaktische Reaktionen

Wie andere topisch applizierte Ophthalmika kann dieses Arzneimittel systemisch aufgenommen werden.

Dorzolamid: Der Wirkstoff Dorzolamid ist ein Sulfonamid. Daher können bei topischer Anwendung dieselben Nebenwirkungen wie unter systemischer Therapie mit Sulfonamiden auftreten, einschließlich schwerwiegender Reaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse. Wenn Anzeichen schwerwiegender Reaktionen oder Überempfindlichke­itsreaktionen auftreten, ist dieses Arzneimittel abzusetzen.

Unter Therapie mit Dorzolamid/Timolol Augentropfen wurden ähnliche lokale Nebenwirkungen am Auge beobachtet wie unter Dorzolamidhydrochlo­rid- Augentropfen. Bei Auftreten solcher Reaktionen sollte ein Abbruch der Therapie mit Dorzolamid/Timolol OmniVision erwogen werden.

Timolol: Patienten, bei denen anamnestisch eine Atopie oder eine schwere anaphylaktische Reaktion auf verschiedene Allergene bekannt ist, können unter Betablockergabe heftiger als normal auf eine wiederholte Exposition mit solchen Allergenen reagieren und sprechen möglicherweise nicht auf die übliche Adrenalin-Dosis zur Behandlung von anaphylaktischen Reaktionen an.

Begleittherapie

Die zusätzliche Gabe folgender Arzneimittel wird nicht empfohlen:

Dorzolamid und orale Carboanhydrase­hemmer topische Betarezeptoren­blocker.

Absetzen der Therapie

Wie bei systemischen Betablockern sollte, wenn bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit ein Absetzen von Timolol-Augentropfen erforderlich wird, die Therapie schrittweise abgesetzt werden.

Zusätzliche Wirkungen einer Betablockade

Hypoglykämie/Di­abetes

Betablocker müssen bei Patienten mit spontanen Hypoglykämien und solchen mit instabilem Diabetes mellitus mit Vorsicht angewendet werden, da sie die Symptome einer akuten Hypoglykämie verschleiern können.

Hyperthyroidismus

Betablocker können darüber hinaus Symptome einer Schilddrüsenüber­funktion verschleiern. Das abrupte Absetzen einer Betablockertherapie kann eine Verschlimmerung der Symptome herbeiführen.

Die Therapie mit Betablockern kann die Symptome einer Myasthenia gravis verstärken.

Zusätzliche Wirkungen einer Carboanhydrase­hemmung:

Die Therapie mit oralen Carboanhydrase­hemmern wurde mit einer Urolithiasis als Folge von Störungen des Säure-Basen-Haushaltes, insbesondere bei Patienten mit anamnestisch bekannten Nierensteinen, in Zusammenhang gebracht. Obwohl keine Störungen des Säure- Basen-Haushaltes unter der Therapie mit der fixen Kombination von Dorzolamid und Timolol (konservierte Form) beobachtet wurden, wurde selten über Urolithiasis berichtet. Da Dorzolamid/Timolol OmniVision einen topischen Carboanhydrase­hemmer enthält, der systemisch resorbiert wird, kann bei Patienten mit anamnestisch bekannten Nierensteinen ein erhöhtes Risiko für eine Urolithiasis während der Anwendung von Dorzolamid/Timolol OmniVision bestehen.

Sonstiges:

Die Therapie von Patienten mit akutem Winkelblockglaukom erfordert außer augeninnendruc­ksenkenden Arzneimitteln zusätzliche therapeutische Maßnahmen. Dorzolamid/Timolol-Augentropfen wurden bei Patienten mit akutem Winkelblockglaukom nicht geprüft.

Anästhesien im Rahmen von Operationen

Betablockierende Ophthalmika können die systemischen beta-agonistischen Wirkungen von z. B. Adrenalin blockieren. Wenn der Patient mit Timolol behandelt wird, muss der Anästhesist hierüber informiert werden.

Hornhauterkran­kungen

Dorzolamid: Während der Anwendung von Dorzolamid wurde über Hornhautödem und irreversible Hornhautdekom­pensation bei Patienten mit vorbestehenden chronischen

Hornhautdefekten und/oder intraokularer Operation in der Anamnese berichtet. Bei Patienten mit einer niedrigen Anzahl von Endothelzellen besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Hornhautödemen. Topisches Dorzolamid sollte bei solchen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.

Timolol: Betablocker für die Anwendung am Auge können zu trockenen Augen führen.

Bei der Behandlung von Patienten mit Hornhauterkrankung ist Vorsicht geboten.

Aderhautabhebung

Nach fistulierenden Operationen wurde bei Anwendung von Arzneimitteln, die die Kammerwasserpro­duktion hemmen (z. B. Timolol, Acetazolamid), über Aderhautabhebung berichtet.

Wie bei der Anwendung anderer Antiglaukomatosa wurde bei einigen Patienten über ein vermindertes Ansprechen auf Timololmaleat-Augentropfen nach längerer Therapie berichtet. Jedoch wurden in klinischen Studien, in denen 164 Patienten mindestens 3 Jahre lang überwacht wurden, nach der Ersteinstellung keine wesentlichen Veränderungen des mittleren Augeninnendrucks beobachtet.

Verwendung von Kontaktlinsen

Es wurden keine Untersuchungen zur Verwendung bei Kontaktlinsen­trägern durchgeführt.

Kinder und Jugendliche

Siehe Abschnitt 5.1.

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von Dorzolamid/Timolol OmniVision kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.

In klinischen Studien wurde Dorzolamid/Timolol Augentropfen gleichzeitig mit den folgenden systemischen Arzneimitteln ohne Auftreten von Wechselwirkungen angewendet: ACE-Hemmer, Calciumkanalbloc­ker, Diuretika, nichtsteroidale Antiphlogistika einschließlich Acetylsalicylsäure sowie Hormone (z.B. Östrogen, Insulin, Thyroxin).

Es kann zu einer Wirkungsverstärkung kommen, die zu Hypotonie und/oder deutlicher Bradykardie führt, wenn Betablocker-Augentropfen zusammen mit oralen Calciumkanalbloc­kern, katecholamin – speicherentle­erenden Wirkstoffen oder Betarezeptoren­blockern, Antiarrhythmika (einschließlich Amiodaron), Digitalisglyko­siden, Parasympathomi­metika, Guanethidin, Narkotika und Monoaminooxida­se(MAO)-Hemmern angewendet werden.

Eine verstärkte systemische Betablockade (z.B. verminderte Herzfrequenz, Depression) wurde während der gleichzeitigen Behandlung mit CYP2D6-Hemmstoffen (z.B. Chinidin, Fluoxetin, Paroxetin) und Timolol berichtet.

Der Bestandteil Dorzolamid in Dorzolamid/Timolol OmniVision ist ein Carboanhydrase­hemmer, der, obwohl lokal appliziert, systemisch aufgenommen wird. In klinischen Studien traten keine Störungen des Säure-Basen-Haushalts unter Dorzolamidhydrochlo­rid-Augentropfen auf. Solche Störungen wurden jedoch bei Gabe von oralen Carboanhydrase­hemmern berichtet und führten in einigen Fällen zu Wechselwirkungen (z.B. toxische Wirkung unter hochdosierter Therapie mit Salicylaten). Daher sollte die Möglichkeit solcher Wechselwirkun­gen bei

Patienten, die Dorzolamid/Timolol OmniVision erhalten, berücksichtigt werden.

Obwohl Dorzolamid/Timolol Augentropfen (konservierte Form) allein nur geringe oder keine Wirkung auf die Pupillenweite haben, wurde gelegentlich über eine Mydriasis bei gleichzeitiger Anwendung von Betablockern für die Anwendung am Auge und Adrenalin berichtet.

Betablocker können die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika verstärken.

Orale Betablocker können eine Blutdruckerhöhung, wie sie nach Absetzen von Clonidin als Folge von Rebound-Effekten auftreten kann, verstärken.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Dorzolamid/Timolol OmniVision darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

Dorzolamid

Ausreichende klinische Daten bei exponierten Schwangeren sind nicht verfügbar. Bei Kaninchen führte Dorzolamid unter maternotoxischen Dosen zu teratogenen Effekten (siehe Abschnitt 5.3).

Timolol

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Timolol bei Schwangeren vor. Timolol darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Zur Reduktion der systemischen Resorption siehe Abschnitt 4.2.

Epidemiologische Studien zeigten nach Einnahme von Betablockern keine malformative Wirkung, aber ein Risiko für eine intrauterine Wachstumsverzöge­rung. Darüber hinaus wurden beim Neugeborenen Anzeichen und Symptome einer Betablockade (z. B. Bradykardie, Hypotonie, Atemnot und Hypoglykämie) beobachtet, wenn Betablocker bis zur Entbindung angewendet wurden. Wenn Dorzolamid/Timolol OmniVision bis zur Geburt angewendet wurde, muss das Neugeborene in den ersten Lebenstagen sorgfältig überwacht werden.

Stillzeit

Dorzolamid

Es ist nicht bekannt, ob Dorzolamid in die Muttermilch übertritt. Bei säugenden Ratten, die Dorzolamid erhielten, wurde bei der Nachkommenschaft eine Verringerung der Körpergewichtszu­nahme beobachtet.

Timolol

Betablocker werden in die Muttermilch ausgeschieden. Allerdings ist es unter Anwendung therapeutischer Dosen von Timolol in Augentropfen unwahrscheinlich, dass eine ausreichende Menge in der Muttermilch auftritt, um beim Säugling klinische Symptome einer Betablockade auszulösen. Zur Reduktion der systemischen Aufnahme siehe Abschnitt 4.2.

Dorzolamid/Timolol OmniVision darf während der Stillzeit nicht angewendet werden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Mögliche Nebenwirkungen wie

Verschwommensehen können bei einigen Patienten die Fahrtüchtigkeit und/oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

4.8    nebenwirkungen

Dorzolamid/Timolol wird wie auch andere topisch angewendete Ophthalmika in den systemischen Kreislauf resorbiert, was zu vergleichbaren Nebenwirkungen führen kann, wie sie unter systemischen Wirkstoffen mit betablockierender Wirkung beobachtet werden. Die Inzidenz von systemischen Nebenwirkungen ist nach topischer Anwendung am Auge niedriger als nach systemischer Anwendung. Aufgeführt sind Nebenwirkungen, die in der Klasse der ophthalmologischen Betablocker beobachtet wurden.

In einer klinischen Studie mit Dorzolamid/Timolol Augentropfen, konservierungsmit­telfrei, waren die beobachteten Reaktionen konsistent mit denen, die bereits mit Dorzolamid/Timolol Augentropfen (konservierte Form), Dorzolamidhydrochlo­rid und/oder Timololmaleat berichtet worden waren.

Im Rahmen von klinischen Studien wurden 1.035 Patienten mit Dorzolamid/Timolol Augentropfen (konservierte Form) behandelt. Ungefähr 2,4% aller Patienten brachen die Behandlung mit Dorzolamid/Timolol Augentropfen (konservierte Form) aufgrund lokaler okulärer Nebenwirkungen ab. Ungefähr 1,2% aller Patienten brachen die Behandlung aufgrund von lokalen Nebenwirkungen ab, die auf eine Allergie oder Überempfindlichkeit hindeuteten (wie z.B. Lidentzündung und Konjunktivitis).

Dorzolamid/Timolol Augentropfen, konservierungsmit­telfrei, zeigte in einer doppelt verblindeten Vergleichsstudie bei wiederholter Anwendung ein vergleichbares Sicherheitsprofil zu Dorzolamid/Timolol Augentropfen, konservierungsmit­telhaltig.

Die folgenden Nebenwirkungen wurden unter Dorzolamid/Timolol Augentropfen, konservierungsmit­telfrei, oder einem ihrer Bestandteile entweder in klinischen Studien oder nach Markteinführung berichtet:

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig: (>1/10), häufig: (>1/100 bis <1/10), gelegentlich: (>1/1.000 bis <1/100), selten: (>1/10.000 bis <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nach abschätzbar).

Erkrankungen des Immunsystems

Dorzolamid/Timolol Augentropfen, konservierungsmit­telfrei

Selten: subjektive und objektive Symptome von systemischen allergischen Reaktionen einschließlich Angioödem, Urtikaria, Pruritus, Hautausschlag, anaphylaktische Reaktionen.

Timololmaleat-Augentropfen

Selten: subjektive und objektive Symptome von allergischen Reaktionen einschließlich Angioödem, Urtikaria, umschriebener und generalisierter Hautausschlag, anaphylaktische Reaktion.

Nicht bekannt: Pruritus

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Timololmaleat-Augentropfen

Nicht bekannt: Hypoglykämie.

Erkrankungen des Nervensystems und psychiatrische Erkrankungen

Dorzolamidhydrochlo­rid-Augentropfen

Häufig: Kopfschmerzen*.

Selten: Schwindel*, Parästhesien*.

Timololmaleat-Augentropfen

Häufig: Kopfschmerzen*.

Gelegentlich: Schwindel*, Synkope*, Depression*.

Selten: Schlaflosigkeit*, Alpträume*, Gedächtnisverlust, Parästhesien*, Verstärkung der objektiven und subjektiven Symptome einer Myasthenia gravis, zerebrovaskulärer Insult*, zerebrale Ischämie

Nicht bekannt: Halluzination

Augenerkrankungen

Dorzolamid/Timolol Augentropfen, konservierungsmit­telfrei

Sehr häufig: Brennen und Stechen.

Häufig: konjunktivale Injektion, Verschwommensehen, Hornhauterosion, Jucken der Augen, Tränen der Augen.

Dorzolamidhydrochlo­rid-Augentropfen

Häufig: Lidentzündung*, Lidreizung*.

Gelegentlich: Iridozyklitis*.

Selten: Reizungen einschließlich Rötung*, Schmerzen*, Krustenbildung an den Augenlidern*, transitorische Myopie (die sich nach Absetzen der Therapie zurückbildete), Hornhautödem*, okuläre Hypotonie*, Aderhautabhebung (nach fistulierender Operation).

Nicht bekannt: Fremdkörpergefühl im Auge

Timololmaleat-Augentropfen

Häufig: subjektive und objektive Symptome von Reizerscheinungen an den Augen einschließlich Blepharitis, Keratitis*, herabgesetzte Hornhautsensi­bilität, trockene Augen*.

Gelegentlich: Sehstörungen einschließlich Refraktionsände­rungen (in einigen Fällen aufgrund des Absetzens einer Miotikatherapie).

Selten: Ptosis, Diplopie, Aderhautabhebung nach fistulierender Operation (siehe Abschnitt 4.4).

Nicht bekannt: Jucken, Tränen der Augen, Rötung, verschwommenes Sehen, Hornhauterosion.

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Timololmaleat-Augentropfen

Selten: Tinnitus*.

Herz- und Gefäßerkrankungen

Timololmaleat-Augentropfen

Gelegentlich: Bradykardie*.

Selten: Hypotonie*, Schmerzen im Brustbereich*, Palpitationen*, Ödeme*, Arrhythmie*, kongestive Herzinsuffizienz*, Herzblock, Herzstillstand*, Claudicatio, Raynaud-Phänomen*, kalte Hände und Füße*.

Nicht bekannt: Atrioventriku­larblock, Herzversagen.

Dorzolamidhydrochlo­rid-Augentropfen

Nicht bekannt: Palpitationen, Tachykardie, Hypertonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Dorzolamid/Timolol Augentropfen, konservierungsmit­telfrei

Häufig: Sinusitis.

Selten: Kurzatmigkeit, respiratorische Insuffizienz, Rhinitis, selten Bronchospasmus.

Dorzolamidhydrochlo­rid-Augentropfen

Selten: Epistaxis*.

Nicht bekannt: Dyspnoe

Timololmaleat-Augentropfen

Gelegentlich: Dyspnoe*.

Selten: Bronchospasmus (vorwiegend bei Patienten mit bereits bestehender bronchospastischer Erkrankung), respiratorische Insuffizienz, Husten.

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Dorzolamid/Timolol Augentropfen, konservierungsmit­telfrei

Sehr häufig: Geschmacksstörun­gen.

Dorzolamidhydrochlo­rid-Augentropfen

Häufig: Übelkeit*.

Selten: Reizung im Rachenbereich, Mundtrockenheit*.

Timololmaleat-Augentropfen

Gelegentlich: Übelkeit*, Dyspepsie*.

Selten: Diarrhö, Mundtrockenheit*.

Nicht bekannt: Geschmacksstörun­gen, abdominelle Schmerzen, Erbrechen.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Dorzolamid/Timolol Augentropfen, konservierungsmit­telfrei

Selten: Kontaktdermatitis, Stevens-Johnson Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse.

Dorzolamidhydrochlo­rid-Augentropfen Selten: Exanthem*.

Timololmaleat-Augentropfen

Selten: Alopezie*, psoriasiformes Exanthem oder Verschlechterung einer Psoriasis*.

Nicht bekannt: Hautausschlag.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Timololmaleat-Augentropfen

Selten: systemischer Lupus erythematodes.

Nicht bekannt: Myalgie.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Dorzolamid/Timolol Augentropfen, konservierungsmit­telfrei

Gelegentlich: Urolithiasis.

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Timololmaleat-Augentropfen

Selten: Peyronie-Krankheit*, verminderte Libido.

Nicht bekannt: Sexuelle Funktionsstörung.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Dorzolamidhydrochlo­rid-Augentropfen

Häufig: Asthenie/Fatigue*.

Timololmaleat-Augentropfen

Gelegentlich: Asthenie/Fatigue*

*diese nebenwirkungen wurden nach markteinführung auch unter dorzolamid/timolol augentropfen (konservierte formulierung) beobachtet.

** Über Zusätzliche Nebenwirkungen wurde bei Gabe mit ophthalmischen Beta-Blockern berichtet, diese können gegebenenfalls auch bei der Gabe von Dorzolamid/Timolol OmniVision auftreten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3

D-53175 Bonn

Website:

anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Für Menschen liegen keine Daten bezüglich Überdosierung nach versehentlicher oder absichtlicher Einnahme von Dorzolamid/Timolol Augentropfen (mit oder ohne Konservierungsmit­tel) vor.

Symptome

Es gibt Berichte über versehentliche Überdosierung von Timololmaleat-Augentropfen, die zu ähnlichen systemischen Wirkungen, wie sie bei systemischen Betarezeptoren­blockern gesehen wurden, führten, wie z.B. Schwindel, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Bradykardie, Bronchospasmus und Herzstillstand. Die am häufigsten zu erwartenden Zeichen und Symptome bei Überdosierung von Dorzolamid sind Elektrolytver­schiebungen, Entwicklung einer Azidose und möglicherweise Wirkungen auf das zentrale Nervensystem.

Es liegen nur begrenzte Informationen hinsichtlich einer Überdosierung beim Menschen nach versehentlicher oder absichtlicher Einnahme von Dorzolamidhydrochlo­rid vor. Nach oraler Einnahme wurde über Somnolenz berichtet, nach topischer Anwendung über Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, verändertes Träumen und Dysphagie.

Behandlung

Die Behandlung sollte symptomatisch und unterstützend sein. Serum-Elektrolytspiegel (insbesondere Kalium) und der pH-Wert des Blutes sollten überwacht werden. Studien haben gezeigt, dass Timolol nicht rasch dialysierbar ist.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Glaukommittel und Miotika, Beta-Blocker, Timolol, Kombinationen

ATC-Code: S01ED51

Wirkmechanismus

Dorzolamid/Timolol OmniVision , konservierungsmit­telfrei, enthält zwei Wirkstoffe: Dorzolamidhydrochlo­rid und Timololmaleat. Jeder der beiden Wirkstoffe senkt den erhöhten Augeninnendruck über eine Verringerung der Kammerwasserpro­duktion, es liegen jedoch unterschiedliche Wirkungsmechanismen zugrunde.

Dorzolamidhydrochlo­rid ist ein potenter Inhibitor der menschlichen Carboanhydrase II. Die Hemmung der Carboanhydrase im Ziliarkörper des Auges verringert die Kammerwasserpro­duktion, vermutlich über eine Verlangsamung der Bildung von Bikarbonat-Ionen mit einer nachfolgenden Verringerung des Natrium- und Flüssigkeitstran­sports. Timololmaleat ist ein nichtselektiver Betarezeptoren­blocker. Der genaue Wirkungsmecha­nismus, über den Timololmaleat den Augeninnendruck senkt, ist derzeit noch nicht genau bekannt, obwohl eine Fluoreszein-Studie sowie tonographische Studien vermuten lassen, dass die Wirkung in erster Linie auf einer Verminderung der Kammerwasserpro­duktion beruht. In einigen Studien wurde jedoch auch eine leichte Verbesserung des Kammerwasserab­flusses festgestellt. Der kombinierte Effekt dieser beiden Wirkstoffe führt zu einer zusätzlichen Senkung des Augeninnendrucks verglichen mit der Verabreichung nur eines Bestandteils.

Nach topischer Applikation senkt Dorzolamid/Timolol OmniVision , konservierungsmit­telfrei, den erhöhten Augeninnendruck, unabhängig davon, ob ein Glaukom besteht oder nicht. Der erhöhte Augeninnendruck ist ein Hauptrisikofaktor bei der Entstehung des Sehnervenschadens und des glaukomatösen Gesichtsfeldver­lusts.

Dorzolamid/Timolol OmniVision (konservierun­gsmittelfrei) senkt den intraokularen Druck ohne die üblichen Nebenwirkungen von Miotika wie Nachtblindheit, Akkommodation­sspasmus und Pupillenverengung.

Pharmakodynamische Wirkungen

Klinische Wirkungen:

Erwachsene Patienten

Es wurden klinische Studien mit einer Dauer bis zu 15 Monaten durchgeführt, um die augeninnendruc­ksenkende Wirkung der fixen Kombination von Dorzolamid und Timolol 2mal täglich (verabreicht morgens und beim Zubettgehen) mit der Wirkung von 0,5%-igem Timolol und 2,0%-igem Dorzolamid, allein oder zusammen gegeben, bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertension zu vergleichen, für die eine Kombinationsthe­rapie in den Studien angebracht erschien. Sowohl unbehandelte Patienten als auch Patienten, die unter einer Monotherapie mit Timolol nicht adäquat eingestellt waren, wurden einbezogen. Die Mehrzahl der Patienten erhielt vor der Aufnahme in die Studie eine Monotherapie mit topischen Betablockern. Eine Analyse der kombinierten Studien zeigte, dass die augeninnendruc­ksenkende Wirkung der fixen Kombination von Dorzolamid und Timolol (konservierte Form) 2– mal täglich stärker war als die drucksenkende Wirkung der jeweiligen Monotherapie mit 2,0%-igem Dorzolamid 3-mal täglich oder 0,5%-igem Timolol 2mal täglich. Die augeninnendruc­ksenkende Wirkung der fixen Kombination von Dorzolamid und Timolol (konservierte Form) 2-mal täglich war vergleichbar mit der gleichzeitigen Behandlung mit Dorzolamid 2-mal täglich und Timolol 2-mal täglich. Die augeninnendruc­ksenkende Wirkung der fixen Kombination von Dorzolamid und Timolol (konservierte Form) 2-mal täglich konnte bei Messungen zu verschiedenen Zeitpunkten über den Tag verteilt nachgewiesen werden und dieser Effekt konnte während der Langzeitgabe aufrechterhalten werden.

In einer aktiven behandlungskon­trollierten, parallelen, doppelt verblindeten Studie mit 261 Patienten mit erhöhtem Augeninnendruck ≥ 22 mgHg in einem oder beiden Augen war der Augeninnendruck-senkende Effekt der fixen Kombination von Dorzolamid und Timolol (konservierun­gsmittelfrei) vergleichbar mit der fixen Kombination von Dorzolamid und Timolol (konservierte Formulierung). Das Sicherheitsprofil der der fixen Kombination von Dorzolamid und Timolol (konservierun­gsmittelfrei) war vergleichbar mit der der der fixen Kombination von Dorzolamid und Timolol (konservierte For­m).

Kinder und Jugendliche

Eine 3-monatige kontrollierte Studie wurde mit dem primären Ziel, die Sicherheit von 2%igen Dorzolamidhydrochlo­rid-Augentropfen bei Kindern unter 6 Jahren zu dokumentieren, durchgeführt. In dieser Studie erhielten 30 Patienten, die höchstens 6 Jahre, aber mindestens 2 Jahre alt waren, und deren Augeninnendruck mit einer Dorzolamid- oder TimololMonotherapie nicht ausreichend kontrolliert war, die fixe Kombination von Dorzolamid und Timolol (konservierte Form) in einer offenen Studienphase. Die Wirksamkeit wurde bei diesen Patienten nicht nachgewiesen. Die 2-mal tägliche Verabreichung der fixen Kombination von Dorzolamid und Timolol (konservierte Form) wurde in dieser kleinen Patientengruppe, in der 19 Patienten die Behandlung abgeschlossen und 11 Patienten die Therapie aufgrund einer Operation, eines Wechsels der Medikation oder aus anderen Gründen abbrachen, im Allgemeinen gut vertragen.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Dorzolamidhydrochlo­rid

Im Gegensatz zu oral angewendeten Carboanhydrase­hemmern ermöglicht die topische Anwendung von Dorzolamidhydrochlo­rid eine direkte Wirkungsentfaltung am Auge bei einer wesentlich niedrigeren Dosis und daher geringerer systemischer Belastung.

In klinischen Studien führte dies zu einer Augeninnendruc­ksenkung ohne Störungen des Säure-Basen- Haushalts oder die für oral angewendeten Carboanhydrase­hemmer charakteristischen Elektrolytver­schiebungen.

Nach topischer Applikation gelangt Dorzolamid in den systemischen Kreislauf. Zur Erfassung einer möglichen systemischen Carboanhydrase­hemmung nach topischer Gabe wurden Wirksubstanz- und Metabolitenkon­zentrationen in den roten Blutkörperchen und im Plasma sowie die Carboanhydrase­hemmung in den roten Blutkörperchen gemessen. Unter Dauertherapie reichert sich Dorzolamid in den roten Blutkörperchen als Folge der selektiven Bindung an die Carboanhydrase II (CA-II) an, während im Plasma extrem niedrige Konzentrationen der freien Wirksubstanz verbleiben. Die Muttersubstanz bildet einen einzigen N-Desethyl-Metaboliten, der die CA-II zwar weniger stark als die Muttersubstanz, zusätzlich aber noch ein weniger aktives Isoenzym (CA-I) hemmt. Der Metabolit reichert sich auch in den roten Blutkörperchen an, wo er sich in erster Linie an CA-I bindet. Dorzolamid weist eine mäßige Plasma-Proteinbindung (ca. 33%) auf und wird größtenteils unverändert im Urin ausgeschieden; der Metabolit wird ebenfalls im Urin ausgeschieden. Nach Beendigung der Anwendung wird Dorzolamid nicht linear aus den roten Blutkörperchen ausgewaschen, was anfangs zu einem raschen Konzentration­sabfall führt, gefolgt von einer langsameren Eliminationsphase mit einer Halbwertszeit von ca. 4 Monaten.

Innerhalb von 13 Wochen wurde ein Gleichgewicht (Steady State ) erreicht, wenn Dorzolamid zur Simulation der maximalen systemischen Belastung nach topischer Langzeitanwendung am Auge, eingenommen wurde.

Im Steady State waren weder freie Wirksubstanz noch Metaboliten im Plasma nachweisbar; die Carboanhydrase­hemmung in den roten Blutkörperchen war geringer, als sie für eine pharmakologische Wirkung auf Nierenfunktion oder Atmung für notwendig erachtet wird. Vergleichbare pharmakokinetische Ergebnisse wurden nach topischer Dauertherapie mit Dorzolamidhydrochlo­rid beobachtet. Einige ältere Patienten mit Nierenfunktion­sstörung (geschätzte Kreatinin-Clearance 30–60 ml/min) wiesen jedoch höhere Metabolitenkon­zentrationen in den roten Blutkörperchen auf. Daraus ergaben sich jedoch keine wesentlichen Unterschiede bezüglich der Carboanhydrase­hemmung und keine klinisch signifikanten systemischen Nebenwirkungen.

Timololmaleat

In einer Studie zur Bestimmung der Plasmaspiegel bei 6 Probanden wurde die systemische Belastung mit Timolol nach 2-mal täglicher Gabe von 0,5%-igen Timololmaleat-Augentropfen bestimmt. Die mittlere maximale Plasmakonzentration betrug nach der Morgendosis 0,46 ng/ml und nach der Nachmittagsdosis 0,35 ng/ml.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Das okuläre und systemische Sicherheitsprofil der einzelnen Wirkstoffe ist hinreichend bekannt.

Dorzolamid

Bei Kaninchen wurden bei Anwendung maternotoxischer Dosen in Verbindung mit einer metabolischen Azidose Missbildungen der Wirbelkörper beobachtet.

Timolol

Tierstudien zeigten keine teratogenen Effekte.

Darüber hinaus wurden im Tierversuch nach topischer Gabe von Dorzolamidhydrochlo­rid-

und Timololmaleat-Augentropfen bzw. nach gleichzeitiger Gabe von Dorzolamidhydrochlo­rid und Timololmaleat keine okulären Nebenwirkungen gesehen.

In-vitro – und In-vivo -Studien mit den einzelnen Komponenten ergaben kein mutagenes Potential. Deshalb sind unter therapeutischen Dosen von Dorzolamid/Timolol OmniVision keine bedeutsamen Sicherheitsrisiken für die Anwendung beim Menschen zu erwarten.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Mannitol (E421) (Ph.Eur.)

Hyetellose

Natriumcitrat (E331) (Ph.Eur)

Natriumhydroxid-Lösung (E524) zur pH- Einstellung

Wasser für Injektionszwecke

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

Nach dem ersten Öffnen des Beutels: 7 Tage. Entsorgen Sie alle nicht verwendeten Einzeldosisbehältnis­se nach dieser Zeit.

Einzeldosisbehältnis­se sind unmittelbar nach der ersten Anwendung zu entsorgen.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

Nicht einfrieren.

Das Einzeldosisbehältnis im Beutel und im Umkarton lagern, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

0,5 ml leicht opake Polyethylen-Einzeldosisbehältnis­se in aufreißbaren Aluminiumbeuteln.

Jeder Beutel enthält 5 Einzeldosis­behältnisse mit einem Füllvolumen von 0,2 ml.

Packungsgrößen

15 × 0,2 ml (3 Beutel mit 5 Einzeldosis­behältnissen)

30 × 0,2 ml (6 Beutel mit 5 Einzeldosis­behältnissen)

60 × 0,2 ml (12 Beutel mit 5 Einzeldosis­behältnissen)

90 × 0,2 ml (18 Beutel mit 5 Einzeldosis­behältnissen)

120 × 0,2 ml (24 Beutel mit 5 Einzeldosis­behältnissen)

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen

7.    inhaber der zulassung

OmniVision GmbH

Lindberghstraße 9

82178 Puchheim

Deutschland

Tel.: +49 89 840792 30

Fax: +49 89 840792–40

8.    zulassungsnummer

89362.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 06. November 2013

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 05. Februar 2016

10.    stand der information

Dezember 2022