Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Dozurso 250 mg Filmtablette
1. bezeichnung des arzneimittels
Dozurso 250 mg Filmtabletten
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Jede Tablette enthält 250 mg Ursodesoxycholsäure.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Sojalecithin.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Filmtablette.
Weiße, runde (11 mm Durchmesser), bikonvexe Filmtablette.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
– Behandlung der primär biliären Cholangitis (PBC, auch bezeichnet als primär biliäre Zirrhose) bei erwachsenen Patienten ohne dekompensierte Leberzirrhose.
– Auflösung von im Röntgenbild nicht sichtbaren Cholesteringallensteinen bei Patienten, bei denen eine chirurgische Behandlung nicht angezeigt ist. Die Gallensteine dürfen auf dem Röntgenbild keine Schatten werfen und einen maximalen Durchmesser von 15 mm nicht überschreiten. Die Gallenblase muss trotz des Gallensteins/der Gallensteine funktionstüchtig sein.
Pädiatrische Population
Mit zystischer Fibrose assoziierte hepatobiliäre Erkrankungen bei Kindern im Alter von 6 bis unter 18 Jahren.
4.2 dosierung und art der anwendung
Zum Einnehmen.
Für Patienten mit einem Gewicht unter 47 kg bzw. für Patienten, die Dozurso 250 mg Filmtabletten nicht schlucken können, ist die Verfügbarkeit anderer Darreichungsformen mit Ursodesoxycholsäure (z. B. orale Suspension) zu prüfen.
Für die verschiedenen Anwendungsgebiete werden jeweils folgende Tagesdosen empfohlen:
Zur Behandlung einer primär biliären Cholangitis (PBC)
Stadium I-III
Die Tagesdosis ist abhängig vom Körpergewicht und reicht von 3–7 Filmtabletten (12
16 mg Ursodesoxycholsäure pro Kilogramm Körpergewicht).
Während der ersten 3 Behandlungsmonate sollten Dozurso 250 mg Filmtabletten in über den Tag verteilten Dosen eingenommen werden. Mit Verbesserung der Leberwerte kann die Tagesdosis einmal täglich abends eingenommen werden.
Körperge wicht (kg) | Tagesdosis (mg/kg Körpergewicht) | Dozurso 250 mg Filmtabletten | |||
Erste 3 Monate | Anschließend | ||||
Morgens | Mittags | Abends | Abends (1 x täglich) | ||
47 – 62 | 12 – 16 | 1 | 1 | 1 | 3 |
63 – 78 | 13 – 16 | 1 | 1 | 2 | 4 |
79 – 93 | 13 – 16 | 1 | 2 | 2 | 5 |
94 – 109 | 14 – 16 | 2 | 2 | 2 | 6 |
> 110 | 2 | 2 | 3 | 7 |
Stadium IV:
Bei erhöhten Bilirubinwerten im Serum (> 40 μg/l; konjugiert) sollte zunächst nur die Hälfte der normalen Dosis verabreicht werden (siehe Dosierung für Stadien I-III), (68 mg Ursodesoxycholsäure pro Kilogramm Körpergewicht, entsprechend etwa 2–3 Dozurso 250 mg Filmtabletten).
Anschließend sollte die Leberfunktion mehrere Wochen lang engmaschig überwacht werden (alle 2 Wochen für 6 Wochen). Falls keine Verschlechterung der Leberfunktion (AP, ALAT, ASAT, Gamma-GT, Bilirubin) auftritt und kein verstärkter Pruritus auftritt, kann die Dosis bis zur normalen Dosierung weiter erhöht werden. Allerdings sollte auch hier die Leberfunktion mehrere Wochen lang engmaschig überwacht werden. Falls erneut keine Verschlechterung der Leberfunktion auftritt, kann die Erhaltungstherapie mit der normalen Dosierung langfristig fortgeführt werden.
In seltenen Fällen kann zu Beginn der Behandlung eine Verschlechterung der klinischen Symptome, z. B. eine Verstärkung des Juckreizes auftreten. Ist dies der Fall, sollte die Therapie mit einer (1) 250-mg-Tablette täglich fortgesetzt werden. Anschließend sollte die Dosis schrittweise erhöht werden (Erhöhung der täglichen Dosis wöchentlich um eine (1) 250-mg-Tablette), bis die in dem jeweiligen Behandlungsschema angegebene Dosis wieder erreicht ist.
Bei Patienten mit einer primär biliären Cholangitis (Stadium IV) ohne erhöhte Bilirubinwerte im Serum kann sofort mit der normalen Dosis begonnen werden (siehe Dosierungen bei Stadien I-III).
Allerdings ist auch in solchen Fällen eine engmaschige Überwachung der Leberfunktion – wie oben beschrieben – durchzuführen. Die Behandlung einer primär biliären Cholangitis muss anhand der Leberwerte (Labor) und anhand der klinischen Befunde regelmäßig überprüft werden.
Die Tabletten sollten unzerkaut als Ganzes mit etwas Flüssigkeit geschluckt werden. Es muss darauf geachtet werden, die Tabletten regelmäßig einzunehmen.
Auflösung von Gallensteinen:
Erwachsene : Etwa 10 mg Ursodesoxycholsäure (UDCA) pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag:
– bis 60 kg: 2 Tabletten
– 61–80 kg: 3 Tabletten
– 81–100 kg: 4 Tabletten
– über 100 kg: 5 Tabletten
Die Tabletten sollten am Abend vor dem Schlafengehen unzerkaut als Ganzes mit etwas Flüssigkeit geschluckt werden. Es muss darauf geachtet werden, die Tabletten regelmäßig einzunehmen.
Basierend auf den bisherigen Erfahrungen beträgt die Dauer des Auflösungsprozesses mit Ursodesoxycholsäure 6 Monate bis 2 Jahre, je nach Ausgangsgröße der Steine. Für
eine korrekte Beurteilung des Behandlungsergebnisses ist es notwendig, die Größe der vorhandenen Steine zu Beginn der Behandlung präzise zu bestimmen und im weiteren Verlauf – etwa alle 3–4 Monate – regelmäßig anhand von Röntgenaufnahmen und/oder Ultraschalluntersuchungen zu überwachen.
Bei den Nachuntersuchungen ist darauf zu achten, ob es in der Zwischenzeit zu einer Kalzifizierung der Steine gekommen ist. In solch einem Fall sollte die Therapie beendet werden.
Bei Patienten, deren Steine sich nach Ablauf einer 6-monatigen Behandlung mit der angegebenen Dosierung nicht verkleinert haben, wird empfohlen, anhand von Gallenproben aus dem Duodenum den lithogenen Index zu bestimmen. Bei einem Gallenindex > 1,0 ist es unwahrscheinlich, dass ein günstiges Ergebnis erzielt werden kann, und es ist besser, eine andere Form der Behandlung von Gallensteinen in Betracht zu ziehen. Nach der sonografischen Bestätigung der Auflösung der Gallensteine muss die Behandlung noch 3–4 Monate fortgesetzt werden. Ein Absetzen der Behandlung für einen Zeitraum von 3–4 Wochen führt zu einer erneuten Übersättigung der Galle und verlängert die Gesamtdauer der Behandlung. Ein Absetzen der Behandlung nach Auflösung der Gallensteine kann zu einem nachfolgenden Rezidiv führen.
Ältere Patienten : Es gibt keine Hinweise darauf, dass eine Anpassung der Erwachsenendosis erforderlich ist; allerdings sollten die relevanten Vorsichtsmaßnahmen in Betracht gezogen werden.
Pädiatrische Population
Kinder mit zystischer Fibrose im Alter von 6 bis unter 18 Jahren:
20 mg/kg/Tag verteilt auf 2–3 Dosen, mit einer weiteren Dosiserhöhung auf 30 mg/kg/Tag, falls erforderlich.
4.3 gegenanzeigen
Dozurso 250 mg Filmtabletten dürfen nicht angewendet werden bei Patienten mit:
einer akuten Entzündung der Gallenblase oder der Gallengänge einem Verschluss der Gallengänge (Verschluss des Ductus choledochus oder des häufigen Episoden von Gallenkoliken röntgendichten kalzifizierten Gallensteinen einer eingeschränkten Kontraktionsfähigkeit der Gallenblase einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, einer Überempfindlichkeit gegen Erdnüsse oder Soja oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.Pädiatrische Population
Erfolglose Portoenterostomie oder ohne Wiedererlangen eines guten Gallenflusses bei Kindern mit biliärer Atresie.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Dozurso 250 mg Filmtabletten sollten unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.
Während der ersten 3 Behandlungsmonate sollten die Parameter der Leberfunktion – AST (SGOT), ALT (SGPT) und γ-GT – von einem Arzt alle 4 Wochen und anschließend alle 3 Monate kontrolliert werden. Neben der Erkennung von Patienten mit primärer biliärer Cholangitis, die auf die Behandlung ansprechen bzw. nicht ansprechen, ermöglicht diese Überwachung zudem auch die frühe Erkennung einer potenziellen Verschlechterung der Leberfunktion, insbesondere bei Patienten mit primärer biliärer Cholangitis in einem fortgeschrittenen Stadium.
Bei Patienten, die mit Ursodesoxycholsäure behandelt werden, ist auf die Aufrechterhaltung des Gallenflusses zu achten.
Bei der Anwendung zur Auflösung von Cholesteringallensteinen :
Um das therapeutische Ansprechen verfolgen und eine Verkalkung der Gallensteine rechtzeitig erkennen zu können, sollte abhängig von der Steingröße 6–10 Monate nach Beginn der Behandlung eine visuelle Darstellung der Gallenblase (orale Cholecystografie) mit Übersichts- und Schlussaufnahmen im Stehen und im Liegen (Ultraschallverlaufskontrolle) durchgeführt werden.
Kann die Gallenblase auf Röntgenbildern nicht dargestellt werden, oder in Fällen von verkalkten Gallensteinen, einer beeinträchtigten Kontraktionsfähigkeit der Gallenblase oder bei häufigen Episoden von Gallenkoliken sollte Dozurso 250 mg Filmtabletten nicht angewendet werden.
Patientinnen, die Dozurso 250 mg Filmtabletten zur Auflösung von Gallensteinen einnehmen, sollten eine wirksame nicht-hormonelle Verhütungsmethode anwenden, da hormonelle Kontrazeptiva die Bildung von Gallensteinen verstärken könnten (siehe Abschnitt 4.5 und 4.6).
Bei Anwendung zur Behandlung einer primär biliären Cholangitis im fortgeschrittenen Stadium:
In sehr seltenen Fällen wurde eine Dekompensation der Leberzirrhose beobachtet, die sich nach dem Absetzen der Behandlung teilweise wieder zurückbildete.
Bei Patienten mit PBC können sich in seltenen Fällen die klinischen Symptome zu Beginn der Behandlung verschlechtern (z. B. verstärkter Juckreiz). In solchen Fällen sollte die Dosis von Dozurso auf eine Dozurso 250 mg Filmtablette pro Tag reduziert und anschließend schrittweise – wie in Abschnitt 4.2 beschrieben – wieder erhöht werden.
Falls es zu Durchfällen kommt, muss die Dosis reduziert werden. Bei Patienten mit persistierender Diarrhö sollte die Behandlung abgebrochen werden.
Ursodesoxycholsäure darf aufgrund des potenziell erhöhten Risikos eines Behandlungsversagens, das bei Patienten mit sklerosierender Cholangitis beobachtet wurde, maximal mit einer Dosis von 20 mg/kg/Tag verabreicht werden.
Dozurso 250 mg Filmtabletten sollen nicht gleichzeitig mit Colestyramin, Colestipol oder Antazida, die Aluminiumhydroxid und/oder Smektit (Aluminiumoxid) enthalten, angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).
Sojalecithin:
Dieses Arzneimittel enthält Sojalecithin.
Bei Patienten, die auf Erdnüsse oder Soja überempfindlich reagieren, sollten Dozurso 250 mg Filmtabletten nicht verwendet werden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, was bedeutet, dass es im Grunde genommen ‘natriumfrei’ ist.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Dozurso 250 mg Filmtabletten sollten nicht gleichzeitig mit Colestyramin, Colestipol oder mit Antazida, die Aluminiumhydroxid und/oder Smektit (Aluminiumoxid) enthalten, verabreicht werden, da diese Präparate Ursodesoxycholsäure im Darm binden und damit ihre Resorption und Wirksamkeit verhindern. Sollte die Anwendung eines Präparates erforderlich sein, das diese Substanzen enthält, muss es in einem Zeitabstand
von mindestens 2 Stunden vor oder nach Dozurso 250 mg Filmtabletten eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.4).
Dozurso 250 mg Filmtabletten können die Resorption von Ciclosporin aus dem Darm beeinflussen. Daher sollte bei Patienten, die mit Ciclosporin behandelt werden, der Blutspiegel dieser Substanz vom Arzt kontrolliert und die Ciclosporin-Dosis bei Bedarf angepasst werden.
Aufgrund der Wirkung von Ursodesoxycholsäure auf die Ausscheidung von Gallensäuren besteht theoretisch die Möglichkeit, dass die Resorption anderer lipophiler Substanzen beeinträchtigt sein könnte.
In Einzelfällen können Dozurso 250 mg Filmtabletten die Resorption von Ciprofloxacin verringern.
In einer klinischen Studie mit gesunden Freiwilligen führte die gemeinsame Anwendung von UDCA (500 mg/Tag) und Rosuvastatin (20 mg/Tag) zu leicht erhöhten Plasmaspiegeln von Rosuvastatin. Die klinische Relevanz dieser Wechselwirkung, auch im Hinblick auf andere Statine, ist nicht bekannt.
Es wurde gezeigt, dass Ursodesoxycholsäure bei gesunden Freiwilligen die maximalen Plasmaspiegel (Cmax) und die Fläche unter der Kurve (AUC) des Kalziumantagonisten Nitrendipin verringert. Bei einer gemeinsamen Anwendung von Nitrendipin und Ursodesoxycholsäure wird die engmaschige Überwachung des Behandlungsergebnisses empfohlen. Unter Umständen ist eine Erhöhung der Nitrendipin-Dosis erforderlich.
Zudem wurde über eine Wechselwirkung mit Verringerung der therapeutischen Wirkung von Dapsone berichtet.
In Verbindung mit in-vitro -Daten könnten diese Beobachtungen auf eine potenzielle Induktion von Cytochrom-P450 3A-Enzymen durch Ursodesoxycholsäure hinweisen. Allerdings wurde in einer gut konzeptionierten Wechselwirkungsstudie mit Budesonid, einem bekannten Cytochrom-P450 3A-Substrat, keine Induktion beobachtet.
Östrogene und cholesterinsenkende Substanzen wie Clofibrate erhöhen die hepatische Cholesterinsekretion und können dadurch die Bildung von Gallensteinen fördern. Sie wirken somit der Auflösung von Gallensteinen durch Ursodesoxycholsäure entgegen.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Tierexperimentelle Studien haben keinen Einfluss von Ursodesoxycholsäure auf die Fertilität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Daten zu Auswirkungen auf die Fertilität nach Behandlung mit Ursodesoxycholsäure beim Menschen liegen nicht vor.
Es liegen keine oder nur eine begrenzte Menge an Daten vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität während der frühen Trächtigkeitsphase gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Dozurso 250 mg Filmtabletten dürfen während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Frauen im gebärfähigen Alter sollten nur dann behandelt werden, wenn sie zuverlässige Empfängnisverhütungsmethoden anwenden; es werden nicht-hormonelle Empfängnisverhütungsmethoden oder orale Kontrazeptiva mit niedrigem Östrogengehalt empfohlen. Allerdings sollten Patientinnen, die Dozurso 250 mg Filmtabletten zur Auflösung von Gallensteinen einnehmen, wirksame nicht-hormonelle Verhütungsmethoden anwenden, da hormonelle orale Kontrazeptiva die Bildung von Gallensteinen verstärken könnten.
Vor Beginn der Behandlung muss das mögliche Bestehen einer Schwangerschaft ausgeschlossen werden.
In einigen wenigen dokumentierten Fällen stillender Frauen war die Konzentration von Ursodesoxycholsäure in der Muttermilch sehr gering, und wahrscheinlich sind bei gestillten Säuglingen keine schädlichen Reaktionen zu erwarten.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Dozurso 250 mg Filmtabletten haben keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten / nicht bekannt (< 1/10.000 / auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
MedDRA-System Organklassen | Häufig | Sehr selten | Häufigkeit nicht bekannt |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Breiförmiger Stuhl oder Durchfall (in klinischen Studien beobachtet). | Starke Schmerzen im rechten oberen Abdomen (während der Behandlung von primär biliärer Cholangitis). | Erbrechen |
Leber- und Gallenerkrankungen | Verkalkung von Gallensteinen, Dekompensation von Leberzirrhose (während der Behandlung von primär biliärer Cholangitis in fortgeschrittenen Stadien), die sich nach dem Absetzen der Behandlung teilweise zurückbildete. | Ikterus | |
Untersuchungen | Anstieg der Serumspiegel von alkalischer Phosphatase, γ-GT und Bilirubin (bei Patienten mit PBC im fortgeschrittenen Stadium. | ||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Urtikaria | Exazerbation von Pruritus (nach Beginn der UDCA-Behandlung bei |
Patienten mit Zirrhose).
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website:anzuzeigen.
4.9 überdosierung
In Fällen einer Überdosierung kann es zu Diarrhö kommen. Das Auftreten anderer Symptome einer Überdosierung ist generell nicht zu erwarten, da die Resorption von Ursodesoxycholsäure mit ansteigenden Dosen verringert ist, und mehr Wirkstoff mit den Fäzes ausgeschieden wird.
Es sind keine spezifischen Gegenmaßnahmen erforderlich, und die Folgen eines Durchfalls sollten symptomatisch im Hinblick auf Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt behandelt werden.
Zusätzliche Informationen über spezielle Patientengruppen:
Die langfristige, hoch dosierte Behandlung mit Ursodesoxycholsäure (28–30 mg/kg/Tag) bei Patienten mit primär sklerosierender Cholangitis (keine zugelassene Anwendung) war mit höheren Raten an schweren Nebenwirkungen verbunden.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
ATC-Code: A05AA02, Gallensäurehaltige Zubereitungen
Gallensäuren sind der wichtigste Bestandteil der Gallenflüssigkeit und spielen bei der Stimulation der Gallenproduktion eine Rolle. Gallensäuren sind darüber hinaus wichtig, um Cholesterin in der Galleflüssigkeit gelöst zu halten. Bei gesunden Personen sorgt das Verhältnis zwischen Cholesterinkonzentration und Gallensäuren in der Gallenblase dafür, dass das Cholesterin den größten Teil des Tages gelöst ist. Dementsprechend werden keine Gallensteine gebildet (die Galle ist nicht-lithogen). Bei Patienten mit Cholesterinsteinen in der Gallenblase ist dieses Verhältnis gestört und die Gallenflüssigkeit ist mit Cholesterin übersättigt (die Galle ist lithogen). Nach einiger Zeit kann dies zur Ausfällung von Cholesterinkristallen und zur Bildung von Gallensteinen führen. Ursodesoxycholsäure kann lithogene in nicht-lithogene Gallenflüssigkeit umwandeln und darüber hinaus Cholesteringallensteine schrittweise auflösen.
Studien zur Auswirkung von Ursodesoxycholsäure auf die Cholestase bei Patienten mit gestörtem Gallenabfluss und auf die klinischen Symptome bei Patienten mit biliärer Zirrhose haben ein schnelles Nachlassen der cholestatischen Symptome im Blut (ermittelt anhand erhöhter Werte von alkalischer Phosphatase (AP), Gamma-GT und Bilirubin) und des Pruritus sowie bei den meisten Patienten eine geringere Müdigkeit ergeben.
Zystische Fibrose
Es gibt klinische Berichte zu Langzeiterfahrungen von bis zu 10 Jahren oder mehr in der Behandlung mit UDCA bei pädiatrischen Patienten, die an mit zystischer Fibrose assoziierten hepatobiliären Erkrankungen (CFAHD) leiden. Eine Behandlung mit UDCA kann nachweislich eine Gallengangsproliferation verringern, die Progression
histologischer Schäden zum Stillstand bringen und sogar hepatobiliäre Veränderungen rückgängig machen, wenn sie im Frühstadium der CFAHD verabreicht wird. Die Behandlung mit UDCA sollte sofort nach Diagnosestellung von CFAHD begonnen werden, um die Wirksamkeit der Behandlung zu optimieren.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Ursodesoxycholsäure kommt natürlicherweise im Körper vor. Nach oraler Verabreichung wird sie schnell und vollständig resorbiert. Sie wird zu 96–98 % an Plasmaproteine gebunden, von der Leber vollständig extrahiert und in der Galle als Glycin- und Taurinkonjugate ausgeschieden. Im Darm werden einige der Konjugate dekonjugiert und erneut resorbiert. Die Konjugate können auch zu Lithocholsäure dehydroxyliert werden, die teilweise resorbiert, von der Leber sulfatiert und über die Gallenwege ausgeschieden werden.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
a) Akute Toxizität
Studien zur akuten Toxizität am Tier haben keine toxischen Schäden gezeigt.
b) Chronische Toxizität
Studien zur subchronischen Toxizität am Affen haben in den Gruppen mit hoher Dosierung hepatotoxische Effekte gezeigt, unter anderem funktionelle Veränderungen (z. B. Leberenzymveränderungen) und morphologische Veränderungen wie Gallengangsproliferationen, portale Entzündungsherde und hepatozelluläre Nekrosen. Diese toxischen Effekte sind am ehesten der Lithocholsäure zuzuschreiben, einem Metaboliten der Ursodesoxycholsäure, die – im Gegensatz zum Menschen – beim Affen nicht entgiftet wird. Die klinische Erfahrung bestätigt, dass die beschriebenen hepatotoxischen Effekte beim Menschen keine offensichtliche Relevanz haben.
c) Karzinogenes und mutagenes Potenzial
Zweijahresstudien an Mäusen und Ratten zeigten keine Hinweise auf ein karzinogenes Potenzial.
In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen zur Genotoxizität von Ursodesoxycholsäure waren negativ.
d) Reproduktionstoxizität
In Studien an Ratten traten nach einer Dosis von 2000 mg Ursodesoxycholsäure pro Kilogramm Körpergewicht Fehlbildungen des Schwanzes auf. Bei Kaninchen wurden keine teratogenen Wirkungen festgestellt; allerdings wurden embryotoxische Effekte beobachtet (ab einer Dosis von 100 mg pro Kilogramm Körpergewicht).
Ursodesoxycholsäure hatte keine Auswirkung auf die Fertilität von Ratten und beeinträchtigte nicht die peri-/postnatale Entwicklung der Nachkommen.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Kern
Maisstärke
Natriumlaurylsulfat
Povidon K30 (E1201)
Wasserfreies, hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat
Tablettenfilm
Lecithin (Soja) (E322)
Macrogol 3350 (E1521)
Polyvinylalkohol (E1203)
Talkum (E553b)
Titandioxid (E171).
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 dauer der haltbarkeit
3 Jahre
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt des behältnisses
20, 30, 50, 60 oder 100 Tabletten in Blisterpackungen (PVC / PVDC / Aluminium).
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung
Keine besonderen Anforderungen für die Beseitigung.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassung
LABORATOIRES MAYOLY SPINDLER
6 AVENUE DE L'EUROPE
78400 CHATOU
FRANKREICH
8. zulassungsnummer(n)
90684.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 09. März 2016
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: