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DUS cord blood - 2,5 - Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete

Dostupné balení:

Beipackzettel - DUS cord blood - 2,5

Universitätsklinikum

Institut für Transplantati­onsdiagnostik und Zelltherapeutika

Gebrauchs – und Fachinformation

DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

  • 1. Identifizierung des Arzneimittels

  • a) Bezeichnung

DUS cord blood-5

DUS cord blood-2,5

  • b) Stoffgruppe

zelluläre Blutzubereitung

2.    anwendungsgebiete

Rekonstitution des Knochenmarks als blutbildendes Organ bei Hämoglobinopathien, bei Myelodysplasien, nach myeloablativer bzw. nicht-myeloablativer Therapie sowie zur Behandlung folgender Erkrankungen:

  • – maligne hämatologische, lymphatische oder myeloische Systemerkrankungen

  • – nicht – maligne angeborene, genetische oder erworbene hämatologische Erkrankungen

  • – metabolische Erkrankungen

  • – angeborene oder erworbene Immundefekte

  • – solide Tumore

Die allogene Transplantation mit Nabelschnurblut­stammzellen ist grundsätzlich bei allen Erkrankungen möglich, die mit allogener Transplantation von Knochenmark oder peripheren Blutstammzellen behandelt werden können. Dies gilt auch für nicht-maligne, hämatopoetische Erkrankungen, für Immundefektsyndrome sowie für angeborene Stoffwechseler­krankungen.

  • 3. Informationen zur Anwendung

a)    gegenanzeigen

Absolute Kontraindikation: Gravidität

Relative Kontraindikationen:

  • – Stillzeit

  • – Unverträglichkeit bzw. bekannte Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe (Dimethylsulfoxid, Polyglucose, NaCl, Poly(O-2-hydroxyethyl)stärke oder Citrat-Phospat-Dextrose Antikoagulanz, Fructose).

Das relative Risiko ist entsprechend der Indikation zu bewerten.

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DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

  • b) Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Stammzellen aus Nabelschnurblut sollten HLA- und ABO-blutgruppenver­träglich transfundiert werden.

Wenn HLA-Verträglichkeit nicht gewährleistet ist, sollten folgende Punkte beachtet werden:

Bei einem oder mehreren HLA-Mismatchen ist mit einer erhöhten Inzidenz an Nebenwirkungen zu rechnen, insbesondere Probleme bei der Granulozyten und Thrombozytenre­konstitution sowie hinsichtlich der Stärke der akuten GvHD. Die Auflösungstiefe des HLA – Matchings wird hierbei bestimmt durch die generische HLA-A, HLA-B Bestimmung und durch die molekularbiolo­gische HLA-DRB1*-Subtypisierung. Es ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zu beurteilen, welche Mismatche im HLA System relevant für den Transplantati­onserfolg sind. Aufgrund der vorliegenden klinischen Daten sollte von Transplantationen mit mehr als 3 Mismatchen im HLA-A- und -B-Locus sowie DRB1*-Locus abgesehen werden. Stehen mehrere HLA-gemismatchte Nabelschnurblut­transplantate zur Verfügung, ist generell das zu verwenden, welches bei gleichem HLA-Mismatch die höhere Zellzahl aufweist. Wenn Blutgruppenver­träglichkeit nicht gewährleistet ist, sollte folgendes beachtet werden:

Bei Inkompatibilität sollten entsprechend zu erwartende Nebenwirkungen berücksichtigt und die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, wie geeignete Prämedikation des Empfängers vor Infusion mit Corticoiden und Antihistaminika sowie gesteigerte Hydration nach Infusion.

Bei zu hoher Infusionsgeschwin­digkeit besteht in Abhängigkeit vom Gewicht des Patienten die Gefahr der Hypervolämie mit nachfolgendem Lungenödem. Bei den ersten klinischen Zeichen einer Kreislaufüber­lastung müssen entsprechende (intensiv) medizinische Maßnahmen eingeleitet werden, um die vollständige Infusion des Transplantates zu ermöglichen. Wird die Infusion abgebrochen, muss das relative Risiko (verzögertes Engraftment und höhere transplantati­onsbedingte Mortalität durch niedrigere transplantierte Zellzahl) entsprechend der Indikation zur Transplantation und der aktuellen Situation des Patienten bewertet werden. Nabelschnurblut­transplantate sollen nach dem Auftauprotokoll des Herstellers (siehe Angaben unter 8. Sonstige Hinweise, Auftau- und Waschanweisung) (Rubinstein PNAS 1995) aufgetaut und danach sofort zügig, dem klinischen Zustand des Patienten angepasst, mit einem geeigneten Transfusionsbesteck (ohne Leukozytenfilter) transfundiert werden.

Vor der Infusion des Nabelschnurblut­transplantates wird eine Prämedikation wie bei einer Knochenmarktran­splantation vorgeschlagen wie Antihistaminika und Hydrokortison.

  • c) Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, soweit sie die Wirkungsweise des Arzneimittels beeinflussen können und Hauptinkompati­bilitäten

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind nicht bekannt. Wegen der Gefahr der hypotonen Lyse dürfen keine hypotonen Lösungen, wegen der Gefahr von Gerinnselbildung dürfen keine kalziumhaltigen Lösungen gleichzeitig in demselben Schlauchsystem gegeben werden. Die Beimischung von nicht im Auftauprotokoll genannten Medikamenten zum Stammzellpräparat aus Nabelschnurblut ist nicht zulässig.

HEINRICH HEINE

UNIVERSITÄT DÜSSELDORF


Universitätsklinikum Düsseldorf

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DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

  • d) Verwendung für besondere Personengruppen

Verwendung bei Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe: siehe 3a) Gegenanzeigen

  • e) Warnhinweise

sind nicht angeordnet

  • 4. Hinweise zur ordnungsgemäßen Anwendung

  • a) Dosierung

Kinder sollten 3×107 kernhaltige Zellen einschließlich Erythroblasten/kg Körpergewicht, bezogen auf die Zellzahl im kryokonservierten Präparat erhalten.

Bei Erwachsenen sollte ein Transplantat mindestens 2×107 kernhaltige Zellen einschließlich Erythroblasten/kg Körpergewicht, bezogen auf die Zellzahl im kryokonservierten Präparat enthalten. Werden niedrigere Zellzahlen (kernhaltige Zellen einschließlich Erythroblasten/kg Körpergewicht) gegeben, ist das relative Risiko (verzögertes Engraftment) entsprechend der Indikation zur Transplantation zu bewerten.

  • b) Art der Anwendung

zur intravenösen Infusion nach Auftauen und Waschen (siehe Angaben unter 8.).

  • c) Häufigkeit der Verabreichung

DUS cord blood-5: Einmal der Inhalt eines Endproduktbeutels als Einmaltherapie.

DUS cord blood-2,5: Einmal der Inhalt von zwei Endproduktbeuteln als Einmaltherapie.

  • d) Dauer der Behandlung

Einmaltherapie

  • e) Überdosierung

Eine Gefahr der Überdosierung besteht nicht.

HEINRICH HEINE

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DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

  • g) Notfallmaßnahmen

Treten Unverträglichkeiten auf, muss eine Behandlung, der Schwere der Symptome gemäß, nach den aktuellen Regeln der Notfalltherapie eingeleitet werden, um die vollständige Infusion des Transplantates zu ermöglichen. Wird die Infusion abgebrochen, muss das daraus resultierende Risiko (verzögertes Engraftment und höhere transplantati­onsbedingte Mortalität durch niedrigere transplantierte Zellzahl) entsprechend der Indikation zur Transplantation und der aktuellen Situation des Patienten bewertet werden. Bei unerwarteten Transfusionsre­aktionen ist der Transfusionsbe­auftragte unverzüglich zu benachrichtigen, der entsprechend geeignete Maßnahmen einleiten muss.

5.    nebenwirkungen

  • Allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock
  • Graft-versus-Host-Reaktion
  • Abstoßung des Transplantates
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen
  • Tachykardie, Blutdruckanstieg
  • Posttransfusionelle Purpura
  • Febrile Transfusionsre­aktionen
  • Immunisierung des Empfängers gegen HLA – und Blutgruppen-Antigene
  • Urtikarielle Hautreaktionen und andere anaphylaktoide Reaktionen
  • Unverträglichkeiten gegen Dimethylsulfoxid, Dextran, Poly(O-2-hydroxyethyl) stärke, Citrat-Phosphat-Dextrose Antikoagulanz, Fremdeiweiß, Fructose
  • Bei Neugeborenen sind bei schneller Transfusion Herz-Kreislaufreaktionen infolge von Citratintoxika­tionen möglich.
  • Bei der Anwendung von aus menschlichem Blut hergestellten Arzneimitteln ist die Übertragung von Infektionskran­kheiten durch Übertragung von Erregern – auch bislang unbekannter Natur – nicht völlig auszuschließen. Dies gilt auch für Hepatitis B und C und das erworbene Immundefektsyndrom (AIDS). Durch die Auswahl und Testung der Spenderinnen ist dieses Risiko minimiert.
  • Reaktionen auf Spuren von DMSO, die im gewaschenen Transplantat noch vorhanden sein könnten: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen

Vor dem Einfrieren wird den Stammzellen 10% DMSO zugefügt. Bedingt durch die starke Hygroskopie von DMSO wird Wasser aus den Zellen herausgezogen und das Absterben der Zellen während des Einfriervorgangs verhindert. Nach dem Auftauen wird DMSO durch zweimaliges Waschen aus dem Transplantat weitestgehend entfernt. Dies geschieht unmittelbar vor der intravenösen Verabreichung. Durch das notwendige Waschen des Transplantates beim Auftauen wird die DMSO-Menge, die im Präparat verbleibt deutlich vermindert.

HEINRICH HEINE

UNIVERSITÄT DÜSSELDORF


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DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

  • 6. Wirkungsweise, pharmakologische und toxikologische Eigenschaften

Die wirksamen Bestandteile eines Stammzellpräparats aus einer Einzelspende von Nabelschnurblut sind kernhaltige Zellen einschließlich Erythroblasten, die morphologisch und funktionell intakte Stammzellen bzw. Vorläuferzellen zur Rekonstitution der Hämatopoiese beinhalten. Dabei wird der Fraktion der Stammzellen bzw. der Vorläuferzellen, die das CD 34-Antigen als Surrogatmarker exprimiert, die größte hämatopoietische Potenz zugeschrieben. Sie stellt einen Anteil von ca. 0,05–1% der kernhaltigen Zellen dar. Die Stammzellen werden durch einen Tieffrierprozess bei Erhalt der Funktionsfähigkeit lagerungsfähig gemacht. Als Kryoprotektivum ist DMSO (Dimethylsulfoxid ≥ 99,0%, ≤ 0,5% H2O; C2H6OS, Molekulargewicht 78,13) in einer Endkonzentration von 10 Vol% und Dextran (10%ig mit 0,9% NaCl, Polyglucose mit einem mittleren Molekulargewicht von 40.000) im Präparat enthalten. Da der Kryokonservie­rungsprozess für eine maximale Vitalität der weißen Zellen optimiert wurde, werden Erythrozyten und Thrombozyten weitgehend lysiert und verlieren ihre Funktionsfähigkeit. Unerwünschte Wirkungen durch den Dimethylsulfoxid-Anteil im Kryokonservie­rungsmedium sind bei strikter Einhaltung der besonderen Hinweise zum Auftauen und Waschen (s. Angaben unter 8.) auf Grund des toxikologischen Wirkungsprofils dieser Substanz nicht zu erwarten.

  • 7. Weitere Hinweise

  • a) Angaben zur Aufbewahrung und Haltbarkeit

Das Stammzellpräparat aus Nabelschnurblut (DUS cord blood – 5 bzw. – 2,5) ist 232 Monate (19 Jahre, 4 Monate) haltbar, wenn es ununterbrochen bei –196ºC gelagert wird. Hierbei ist die Kühlkette sorgfältig zu kontrollieren. Das Stammzellpräparat aus Nabelschnurblut darf nicht bestrahlt werden. Das Stammzellpräparat darf nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr verwendet werden. Das Stammzellpräparat aus Nabelschnurblut muss unmittelbar vor der Infusion bei Temperaturen nicht über 37ºC und nach den unter 8. dargestellten Vorgaben aufgetaut und gewaschen werden.

  • b) Optische Prüfung

Der tiefgefrorene Beutel ist zerbrechlich. Unmittelbar vor dem Auftauen muss daher der Stammzellbeutel einer optischen Qualitätsprüfung unterzogen werden. Der Inhalt beschädigter Beutel (z. B. Risse in der Folie) sollte nicht zur Transfusion verwendet werden. Muss der Inhalt eines beschädigten Beutels aus klinischen Gründen transfundiert werden, ist das erhöhte Infektionsrisiko zu beachten.

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DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5

Volumenreduziertes Nabelschnurblut­transplantat

  • c) Zusammensetzung des Fertigarzneimit­tels

Wirkstoffe (qualitativ und quantitativ)

Humane hämatopoietische Stammzellen aus einer einzelnen volumenreduzierten Nabelschnurblut­spende.

Für den Wirkstoff wurde der folgende messbare Parameter bestimmt:

DUS cord blood-5

Kernhaltige Zellen

einschließlich Erythroblasten

5 – 40 × 108 in einem Endproduktbeutel

DUS cord blood-2,5

Kernhaltige Zellen

einschließlich Erythroblasten

5 – 55 x in 2 identischen Endproduktbeuteln, d. h. je 2,5 – 27,5 × 108 pro Endproduktbeutel

Kernhaltige Zellen einschließlich Erythroblasten pro ml Suspension: ≤ 1,55 × 108

Volumenanteil der zellulären Bestandteile pro ml: 0,080 – 0,683 ml

Wirksame Bestandteile pro ml

Bestandteil

pro ml

Dimethylsulfoxid (DMSO)

0,100 ml

Dextran (Polyglucose)

0,150 ml

CPD-Hespan-Plasmalösung:

0,067 ml – 0,670ml

pro ml können maximal enthalten sein:

CPD-Stabilisatorlösung

0,255 ml

Hespan (6 %)

0,293 ml

Autologes Plasma

0,315 ml

Restzellen pro Transplantat

(bestehend aus einem Endproduktbeutel bzw. aus zwei identischen Endproduktbeuteln)

DUS cord blood-5 / –2,5

Thrombozyten

≤ 792 × 108

Erythrozyten

≤ 27 × 1010

Erythroblasten

≤ 218 × 107

HEINRICH HEINE

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DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

Das Transplantat (bestehend aus einem Endproduktbeutel bzw. aus zwei identischen Endproduktbeuteln) enthält maximal 15,7 mg Fructose.

Spezifische Angaben zum vorliegenden volumenreduzierten Nabelschnurblut sind der Behältnisbeschrif­tung nach §10 AMG und dem „Präparatespe­zifischen Begleitschein“ („Final Unit Report“) zu entnehmen.

  • d) Darreichungsform und Inhalt, Behältnis

DUS cord blood – 5: 25,8 bzw. 29,8 ml pro Endproduktbeutel

DUS cord blood – 2,5: 26,6 ml pro Endproduktbeutel

Das exakt bestimmte Volumen [ml] ist präparatespezifisch auf dem Endproduktbeutel und auf dem „Präparatespe­zifischen Begleitschein“ („Final Unit Report“) angegeben. Aus herstellungstechnis­chen Gründen kann es erforderlich sein, die zu transplantierende Gesamtdosis (das Transplantat) auf zwei identische Endproduktbeutel zu verteilen. In diesem Fall ist in der Bezeichnung des Arzneimittels der Zusatz „2,5“ enthalten; dem Patienten muss der Inhalt beider Endproduktbeutel transplantiert werden. Besteht das Transplantat nur aus einem Endproduktbeutel, dann enthält die Arzneimittelbe­zeichnung den Zusatz “5“.

Darreichungsform

Suspension im Kunststoffbeutel mit CE-Zertifikat

  • e) Angaben zum pharmazeutischen Unternehmer/Inhaber der Zulassung

UNIVERSITÄTSKLI­NIKUM DÜSSELDORF

Verwaltungsdi­rektion

Geb.13.70, Universität Düsseldorf, Moorenstraße 5

40225 Düsseldorf

  • f) Angaben zum Hersteller, der das Fertigarzneimittel für das

Inverkehrbringen freigegeben hat

UNIVERSITÄTSKLI­NIKUM DÜSSELDORF

Institut für Transplantati­onsdiagnostik und Zelltherapeutika

„José Carreras Stammzellbank“

Geb. 14.80 / 14.88, Moorenstraße 5

40225 Düsseldorf

Tel.: +49–211–81–04343

Fax: +49–211–81–04340

HEINRICH HEINE

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DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

  • g) Zulassungsnummer

DUS cord blood-5: PEI.H.00383.01.1

DUS cord blood-2,5: PEI.H.00383.02.1

  • h) Datum der Verlängerung der Zulassung

26.05.2010

  • i) Arzneimittelstatus

Verschreibungspflichtig

  • 8. Sonstige Hinweise

Auftau- und Waschanweisung

Räumliche Voraussetzungen

Die Präparation wird im Transplantati­onszentrum in adäquaten Räumlichkeiten unter einer Werkbank Klasse A durchgeführt. Es wird für das manuelle Auftauen und Waschen eine Beutel-Zentrifuge mit Kühlung oder das automatische Separationsgerät Sepax 100 sowie ein Wasserbad 37°C benötigt.

Geräte/Verbrau­chsmaterial/Re­agenzien

  • – Schweißgerät für Schläuche

  • – Waage

  • – Kühlakkus

  • – Dextran (Polyglucose) oder vergleichbares Produkt

  • – Albumin 5% HSA

  • – Sterile Auftaubeutel

  • – Mini-Spike Luer Lock zur Entnahme von Flüssigkeiten

  • – Verbindungsdorne zur Injektion in Blutbeutel

  • – 3-Wege-Hähne

  • – Atraumatische Klemmen

  • – Donor Tube Stripper zum Entleeren der Schläuche

  • – Spritzen mit verschiedenen Volumina zur Probenentnahme

  • – Kanülen (z. B. 18 Gauge Nadeln)

Wird nur für das manuelle Waschen benötigt:

  • – 150ml Vierfachblutbeutel

  • – Plasmaextraktor

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DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

Wird nur für das Waschen mit dem Sepaxgerät 100 benötigt:

  • – Sepax-Auftaukit der Fa. Biosafe CS 600

  • – Gerät zum sterilen Anschweißen und Verbinden von Schläuchen

  • – Sepax-Gerät 100 der Fa. Biosafe

Manuelles Auftauen und Waschen

  • 1. Das volumenreduzierte Stammzellpräparat wird mindestens 4 Stunden vor dem Auftauen in die Gasphase des Flüssigstickstoffs überführt.

  • 2. Unter der sterilen Werkbank wird die Umverpackung des Präparates vorsichtig entfernt, das Präparat in einen sterilen Auftaubeutel transferiert und im Wasserbad bei 37°C aufgetaut. Um das Auftauen zu beschleunigen, wird der Beutel vorsichtig im Wasserbad geknetet.

  • 3. Sobald das Präparat leicht angetaut ist (es dürfen noch ein paar Eiskristalle im Beutel sein), wird es aus dem Wasserbad entnommen, der sterile Auftaubeutel wird unter der Werkbank geöffnet und der Transplantatbeutel entnommen.

  • 4. Ein Verbindungsdorn mit Injektionsanschluss wird am Transplantatbeutel angebracht, zur Zugabe des Dextrans (o. Ä.) (Polyglucose) und des Albumins.

  • 5. Es erfolgt eine langsame Zugabe (in 5 Minuten) von halbem Volumen eines Endproduktbeutels an Dextran (o. Ä.) (Polyglucose) unter ständiger Durchmischung des Präparates.

  • 6. Es erfolgt eine langsame Zugabe (in 5 Minuten) von halbem Volumen eines Endproduktbeutels an Albumin unter ständiger Durchmischung des Präparates.

  • 7. Das Präparat 5 min ruhen lassen.

  • 8. Das Vierfachblutbe­utelsystem an den Transplantatbeutel andornen. Das verdünnte Blut wird in einen, mit der DUCB-Nr. des Transplantates beschrifteten Transferbeutel überführt (die restlichen drei Transferbeutel werden mit einer Klemme verschlossen). Der Schlauch des Transferbeutels wird entleert und abgeklemmt. Der leere Transplantatbeutel wird nahe am Dorn abgeschweißt.

  • 9. Sind 2 Endproduktbeutel von einem DUS cord blood Präparat vorhanden (DUS cord blood –2,5), wird zunächst ein Endproduktbeutel aufgetaut und mit Dextran (o. Ä.) und HSA wie oben beschrieben versetzt und in einen Transferbeutel überführt. Der Transferbeutel wird kühl gelagert, bis der zweite Endproduktbeutel des DUS cord blood Präparates aufgetaut und mit Dextran und HSA wie oben beschrieben gewaschen wurde. Dieser zweite aufgetaute und gewaschene Endproduktbeutel wird zu dem Ersten in den gleichen Transferbeutel überführt.

  • 10. Der Transferbeutel wird bei 500 x g, 10 min, 10°C zentrifugiert.

  • 11. Nach der Zentrifugation wird der erste Transferbeutel in einen Plasmaextraktor eingespannt. An dem zweiten Transferbeutel des Vierfachblutbeutels wird die Klemme gelöst, so dass die beiden Beutel miteinander verbunden sind. Der zellfreie Überstand aus dem ersten wird in den zweiten Transferbeutel überführt. Dies muss sehr vorsichtig geschehen, um einen Zellverlust zu verhindern. Der zweite Transferbeutel wird mit der DUCB-Nr. des Transplantates und dem Zusatz Waschüberstand I beschriftet. Nach dem Transfer kann der zweite Transferbeutel, der das

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Waschwasser enthält, abgeschweißt werden.

  • 12. Falls aus irgendeinem Grund Zellen in den Transferbeutel übergegangen sind, muss der Inhalt in den ersten Transferbeutel zurückgeführt werden und die Zentrifugation wiederholt werden.

  • 13. Langsame Zugabe der Dextran (o. Ä.)-Lösung (halbes Volumen eines Endproduktbeutels bzw. bei 2 Endproduktbeuteln 2 x halbes Volumen eines Endproduktbeutels) zum Zellpellet über einen Verbindungsdorn mit Injektionsanschlus­s.

  • 14. Langsame Zugabe der Albumin-Lösung (halbes Volumen eines Endproduktbeutels bzw. bei 2 Endproduktbeuteln

2 x halbes Volumen eines Endproduktbeutels) zum Zellpellet über einen Verbindungsdorn mit Injektionsanschlus­s.

  • 15. 5 Minuten ruhen lassen

  • 16. Zentrifugieren bei 500 x g, 10 min bei 10°C

  • 17. Nach der Zentrifugation wird der erste Transferbeutel wieder in einen Plasmaextraktor eingespannt. Die Klemme zu einem dritten Transferbeutel des Vierfachblutbeutels wird gelöst, so dass die Beutel miteinander verbunden sind. Der zellfreie Überstand kann in einen dritten Transferbeutel überführt werden. Dies muss sehr vorsichtig geschehen, um einen Zellverlust zu verhindern. Der Transferbeutel wird mit der DUCB-Nr. des Transplantates und dem Zusatz Waschüberstand II beschriftet. Nach dem Transfer kann der dritte Transferbeutel, der den Waschüberstand enthält, abgeschweißt werden.

  • 18. Das Zellpellet kann jetzt in 10–50 ml Albumin (oder weniger bei sehr kleinen Kindern!) resuspendiert werden und muss sofort infundiert werden.

  • 19. Durch ein geeignetes Qualitätssiche­rungssystem beim Anwender muss das Risiko einer bakteriellen Kontamination des Stammzellpräparates aus Nabelschnurblut beim Auftauen und Waschen vermieden werden.

  • 20. Das Stammzellpräparat muss nach Auftauen und Waschen unverzüglich transfundiert werden.

  • 21. Ein aufgetautes Stammzellpräparat darf nicht wieder für Transfusionszwecke eingefroren werden.

Auftauen und Waschen mit dem Sepax 100

  • 1. Zuerst wird der Waschpuffers anhand der Tabelle im Betriebshandbuch des Gerätes vorbereitet und gekühlt. Das Volumen des Waschpuffers muss individuell berechnet werden, da es vom Volumen des Nabelschnurblut­transplantates und des gewünschten Endvolumens abhängt.

  • 2. Nun das Sepaxgerät starten und das Programm ´Auftauen CB` laden.

  • 3. Als nächstes wird der Waschpuffer an das Auftaukit angeschlossen und beides zusammen in das Sepaxgerät 100 eingesetzt. Dem Programm bis zum Punkt ´Produktbeutel auftauen` folgen.

  • 4. Auftauen des Nabelschnurblut­transplantates (wie unter Punkt 1. – 3. Manuelles Auftauen und Waschen beschrieben).

  • 5. Jetzt wird eines der im Auftaukit enthaltenen Schlauchverbin­dungsstücke steril an den Produktbeutel angeschweißt.

  • 6. Das Nabelschnurblut­transplantat mit dem Schlauchschwe­ißverbindungsgerät an das Auftaukit anschließen und den Geräteanweisungen folgen.

  • 7. Nach ca. 30–40 min ist der Waschprozess beendet. Das Nabelschnurblut­transplantat muss nun unverzüglich transfundiert werden (s. auch Punkt 19. – 21.).

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Gebrauchs – und Fachinformation

DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

  • d) Verwendung für besondere Personengruppen

Verwendung bei Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe: siehe 3a) Gegenanzeigen

  • e) Warnhinweise

sind nicht angeordnet

  • 4. Hinweise zur ordnungsgemäßen Anwendung

  • a) Dosierung

Kinder sollten 3×107 kernhaltige Zellen einschließlich Erythroblasten/kg Körpergewicht, bezogen auf die Zellzahl im kryokonservierten Präparat erhalten.

Bei Erwachsenen sollte ein Transplantat mindestens 2×107 kernhaltige Zellen einschließlich Erythroblasten/kg Körpergewicht, bezogen auf die Zellzahl im kryokonservierten Präparat enthalten. Werden niedrigere Zellzahlen (kernhaltige Zellen einschließlich Erythroblasten/kg Körpergewicht) gegeben, ist das relative Risiko (verzögertes Engraftment) entsprechend der Indikation zur Transplantation zu bewerten.

  • b) Art der Anwendung

zur intravenösen Infusion nach Auftauen und Waschen (siehe Angaben unter 8.).

  • c) Häufigkeit der Verabreichung

DUS cord blood-5: Einmal der Inhalt eines Endproduktbeutels als Einmaltherapie.

DUS cord blood-2,5: Einmal der Inhalt von zwei Endproduktbeuteln als Einmaltherapie.

  • d) Dauer der Behandlung

Einmaltherapie

  • e) Überdosierung

Eine Gefahr der Überdosierung besteht nicht.

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Gebrauchs – und Fachinformation

DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

  • g) Notfallmaßnahmen

Treten Unverträglichkeiten auf, muss eine Behandlung, der Schwere der Symptome gemäß, nach den aktuellen Regeln der Notfalltherapie eingeleitet werden, um die vollständige Infusion des Transplantates zu ermöglichen. Wird die Infusion abgebrochen, muss das daraus resultierende Risiko (verzögertes Engraftment und höhere transplantati­onsbedingte Mortalität durch niedrigere transplantierte Zellzahl) entsprechend der Indikation zur Transplantation und der aktuellen Situation des Patienten bewertet werden. Bei unerwarteten Transfusionsre­aktionen ist der Transfusionsbe­auftragte unverzüglich zu benachrichtigen, der entsprechend geeignete Maßnahmen einleiten muss.

5. nebenwirkungen

  • Allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock
  • Graft-versus-Host-Reaktion
  • Abstoßung des Transplantates
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen
  • Tachykardie, Blutdruckanstieg
  • Posttransfusionelle Purpura
  • Febrile Transfusionsre­aktionen
  • Immunisierung des Empfängers gegen HLA – und Blutgruppen-Antigene
  • Urtikarielle Hautreaktionen und andere anaphylaktoide Reaktionen
  • Unverträglichkeiten gegen Dimethylsulfoxid, Dextran, Poly(O-2-hydroxyethyl) stärke, Citrat-Phosphat-Dextrose Antikoagulanz, Fremdeiweiß, Fructose
  • Bei Neugeborenen sind bei schneller Transfusion Herz-Kreislaufreaktionen infolge von Citratintoxika­tionen möglich.
  • Bei der Anwendung von aus menschlichem Blut hergestellten Arzneimitteln ist die Übertragung von Infektionskran­kheiten durch Übertragung von Erregern – auch bislang unbekannter Natur – nicht völlig auszuschließen. Dies gilt auch für Hepatitis B und C und das erworbene Immundefektsyndrom (AIDS). Durch die Auswahl und Testung der Spenderinnen ist dieses Risiko minimiert.
  • Reaktionen auf Spuren von DMSO, die im gewaschenen Transplantat noch vorhanden sein könnten: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen

Vor dem Einfrieren wird den Stammzellen 10% DMSO zugefügt. Bedingt durch die starke Hygroskopie von DMSO wird Wasser aus den Zellen herausgezogen und das Absterben der Zellen während des Einfriervorgangs verhindert. Nach dem Auftauen wird DMSO durch zweimaliges Waschen aus dem Transplantat weitestgehend entfernt. Dies geschieht unmittelbar vor der intravenösen Verabreichung. Durch das notwendige Waschen des Transplantates beim Auftauen wird die DMSO-Menge, die im Präparat verbleibt deutlich vermindert.

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Gebrauchs – und Fachinformation

DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

  • 6. Wirkungsweise, pharmakologische und toxikologische Eigenschaften

Die wirksamen Bestandteile eines Stammzellpräparats aus einer Einzelspende von Nabelschnurblut sind kernhaltige Zellen einschließlich Erythroblasten, die morphologisch und funktionell intakte Stammzellen bzw. Vorläuferzellen zur Rekonstitution der Hämatopoiese beinhalten. Dabei wird der Fraktion der Stammzellen bzw. der Vorläuferzellen, die das CD 34-Antigen als Surrogatmarker exprimiert, die größte hämatopoietische Potenz zugeschrieben. Sie stellt einen Anteil von ca. 0,05–1% der kernhaltigen Zellen dar. Die Stammzellen werden durch einen Tieffrierprozess bei Erhalt der Funktionsfähigkeit lagerungsfähig gemacht. Als Kryoprotektivum ist DMSO (Dimethylsulfoxid ≥ 99,0%, ≤ 0,5% H2O; C2H6OS, Molekulargewicht 78,13) in einer Endkonzentration von 10 Vol% und Dextran (10%ig mit 0,9% NaCl, Polyglucose mit einem mittleren Molekulargewicht von 40.000) im Präparat enthalten. Da der Kryokonservie­rungsprozess für eine maximale Vitalität der weißen Zellen optimiert wurde, werden Erythrozyten und Thrombozyten weitgehend lysiert und verlieren ihre Funktionsfähigkeit. Unerwünschte Wirkungen durch den Dimethylsulfoxid-Anteil im Kryokonservie­rungsmedium sind bei strikter Einhaltung der besonderen Hinweise zum Auftauen und Waschen (s. Angaben unter 8.) auf Grund des toxikologischen Wirkungsprofils dieser Substanz nicht zu erwarten.

  • 7. Weitere Hinweise

  • a) Angaben zur Aufbewahrung und Haltbarkeit

Das Stammzellpräparat aus Nabelschnurblut (DUS cord blood – 5 bzw. – 2,5) ist 232 Monate (19 Jahre, 4 Monate) haltbar, wenn es ununterbrochen bei –196ºC gelagert wird. Hierbei ist die Kühlkette sorgfältig zu kontrollieren. Das Stammzellpräparat aus Nabelschnurblut darf nicht bestrahlt werden. Das Stammzellpräparat darf nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr verwendet werden. Das Stammzellpräparat aus Nabelschnurblut muss unmittelbar vor der Infusion bei Temperaturen nicht über 37ºC und nach den unter 8. dargestellten Vorgaben aufgetaut und gewaschen werden.

  • b) Optische Prüfung

Der tiefgefrorene Beutel ist zerbrechlich. Unmittelbar vor dem Auftauen muss daher der Stammzellbeutel einer optischen Qualitätsprüfung unterzogen werden. Der Inhalt beschädigter Beutel (z. B. Risse in der Folie) sollte nicht zur Transfusion verwendet werden. Muss der Inhalt eines beschädigten Beutels aus klinischen Gründen transfundiert werden, ist das erhöhte Infektionsrisiko zu beachten.

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Gebrauchs – und Fachinformation

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Volumenreduziertes Nabelschnurblut­transplantat

  • c) Zusammensetzung des Fertigarzneimit­tels

Wirkstoffe (qualitativ und quantitativ)

Humane hämatopoietische Stammzellen aus einer einzelnen volumenreduzierten Nabelschnurblut­spende.

Für den Wirkstoff wurde der folgende messbare Parameter bestimmt:

DUS cord blood-5

Kernhaltige Zellen

einschließlich Erythroblasten

5 – 40 × 108 in einem Endproduktbeutel

DUS cord blood-2,5

Kernhaltige Zellen

einschließlich Erythroblasten

5 – 55 x in 2 identischen Endproduktbeuteln, d. h. je 2,5 – 27,5 × 108 pro Endproduktbeutel

Kernhaltige Zellen einschließlich Erythroblasten pro ml Suspension: ≤ 1,55 × 108

Volumenanteil der zellulären Bestandteile pro ml: 0,080 – 0,683 ml

Wirksame Bestandteile pro ml

Bestandteil

pro ml

Dimethylsulfoxid (DMSO)

0,100 ml

Dextran (Polyglucose)

0,150 ml

CPD-Hespan-Plasmalösung:

0,067 ml – 0,670ml

pro ml können maximal enthalten sein:

CPD-Stabilisatorlösung

0,255 ml

Hespan (6 %)

0,293 ml

Autologes Plasma

0,315 ml

Restzellen pro Transplantat

(bestehend aus einem Endproduktbeutel bzw. aus zwei identischen Endproduktbeuteln)

DUS cord blood-5 / –2,5

Thrombozyten

≤ 792 × 108

Erythrozyten

≤ 27 × 1010

Erythroblasten

≤ 218 × 107

HEINRICH HEINE

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Universitätskli­nikum Düsseldorf

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Das Transplantat (bestehend aus einem Endproduktbeutel bzw. aus zwei identischen Endproduktbeuteln) enthält maximal 15,7 mg Fructose.

Spezifische Angaben zum vorliegenden volumenreduzierten Nabelschnurblut sind der Behältnisbeschrif­tung nach §10 AMG und dem „Präparatespe­zifischen Begleitschein“ („Final Unit Report“) zu entnehmen.

  • d) Darreichungsform und Inhalt, Behältnis

DUS cord blood – 5: 25,8 bzw. 29,8 ml pro Endproduktbeutel

DUS cord blood – 2,5: 26,6 ml pro Endproduktbeutel

Das exakt bestimmte Volumen [ml] ist präparatespezifisch auf dem Endproduktbeutel und auf dem „Präparatespe­zifischen Begleitschein“ („Final Unit Report“) angegeben. Aus herstellungstechnis­chen Gründen kann es erforderlich sein, die zu transplantierende Gesamtdosis (das Transplantat) auf zwei identische Endproduktbeutel zu verteilen. In diesem Fall ist in der Bezeichnung des Arzneimittels der Zusatz „2,5“ enthalten; dem Patienten muss der Inhalt beider Endproduktbeutel transplantiert werden. Besteht das Transplantat nur aus einem Endproduktbeutel, dann enthält die Arzneimittelbe­zeichnung den Zusatz “5“.

Darreichungsform

Suspension im Kunststoffbeutel mit CE-Zertifikat

  • e) Angaben zum pharmazeutischen Unternehmer/Inhaber der Zulassung

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Verwaltungsdi­rektion

Geb.13.70, Universität Düsseldorf, Moorenstraße 5

40225 Düsseldorf

  • f) Angaben zum Hersteller, der das Fertigarzneimittel für das

Inverkehrbringen freigegeben hat

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„José Carreras Stammzellbank“

Geb. 14.80 / 14.88, Moorenstraße 5

40225 Düsseldorf

Tel.: +49–211–81–04343

Fax: +49–211–81–04340

HEINRICH HEINE

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DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

  • g) Zulassungsnummer

DUS cord blood-5: PEI.H.00383.01.1

DUS cord blood-2,5: PEI.H.00383.02.1

  • h) Datum der Verlängerung der Zulassung

26.05.2010

  • i) Arzneimittelstatus

Verschreibungspflichtig

  • 8. Sonstige Hinweise

Auftau- und Waschanweisung

Räumliche Voraussetzungen

Die Präparation wird im Transplantati­onszentrum in adäquaten Räumlichkeiten unter einer Werkbank Klasse A durchgeführt. Es wird für das manuelle Auftauen und Waschen eine Beutel-Zentrifuge mit Kühlung oder das automatische Separationsgerät Sepax 100 sowie ein Wasserbad 37°C benötigt.

Geräte/Verbrau­chsmaterial/Re­agenzien

  • – Schweißgerät für Schläuche

  • – Waage

  • – Kühlakkus

  • – Dextran (Polyglucose) oder vergleichbares Produkt

  • – Albumin 5% HSA

  • – Sterile Auftaubeutel

  • – Mini-Spike Luer Lock zur Entnahme von Flüssigkeiten

  • – Verbindungsdorne zur Injektion in Blutbeutel

  • – 3-Wege-Hähne

  • – Atraumatische Klemmen

  • – Donor Tube Stripper zum Entleeren der Schläuche

  • – Spritzen mit verschiedenen Volumina zur Probenentnahme

  • – Kanülen (z. B. 18 Gauge Nadeln)

Wird nur für das manuelle Waschen benötigt:

  • – 150ml Vierfachblutbeutel

  • – Plasmaextraktor

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DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

Wird nur für das Waschen mit dem Sepaxgerät 100 benötigt:

  • – Sepax-Auftaukit der Fa. Biosafe CS 600

  • – Gerät zum sterilen Anschweißen und Verbinden von Schläuchen

  • – Sepax-Gerät 100 der Fa. Biosafe

Manuelles Auftauen und Waschen

  • 1. Das volumenreduzierte Stammzellpräparat wird mindestens 4 Stunden vor dem Auftauen in die Gasphase des Flüssigstickstoffs überführt.

  • 2. Unter der sterilen Werkbank wird die Umverpackung des Präparates vorsichtig entfernt, das Präparat in einen sterilen Auftaubeutel transferiert und im Wasserbad bei 37°C aufgetaut. Um das Auftauen zu beschleunigen, wird der Beutel vorsichtig im Wasserbad geknetet.

  • 3. Sobald das Präparat leicht angetaut ist (es dürfen noch ein paar Eiskristalle im Beutel sein), wird es aus dem Wasserbad entnommen, der sterile Auftaubeutel wird unter der Werkbank geöffnet und der Transplantatbeutel entnommen.

  • 4. Ein Verbindungsdorn mit Injektionsanschluss wird am Transplantatbeutel angebracht, zur Zugabe des Dextrans (o. Ä.) (Polyglucose) und des Albumins.

  • 5. Es erfolgt eine langsame Zugabe (in 5 Minuten) von halbem Volumen eines Endproduktbeutels an Dextran (o. Ä.) (Polyglucose) unter ständiger Durchmischung des Präparates.

  • 6. Es erfolgt eine langsame Zugabe (in 5 Minuten) von halbem Volumen eines Endproduktbeutels an Albumin unter ständiger Durchmischung des Präparates.

  • 7. Das Präparat 5 min ruhen lassen.

  • 8. Das Vierfachblutbe­utelsystem an den Transplantatbeutel andornen. Das verdünnte Blut wird in einen, mit der DUCB-Nr. des Transplantates beschrifteten Transferbeutel überführt (die restlichen drei Transferbeutel werden mit einer Klemme verschlossen). Der Schlauch des Transferbeutels wird entleert und abgeklemmt. Der leere Transplantatbeutel wird nahe am Dorn abgeschweißt.

  • 9. Sind 2 Endproduktbeutel von einem DUS cord blood Präparat vorhanden (DUS cord blood –2,5), wird zunächst ein Endproduktbeutel aufgetaut und mit Dextran (o. Ä.) und HSA wie oben beschrieben versetzt und in einen Transferbeutel überführt. Der Transferbeutel wird kühl gelagert, bis der zweite Endproduktbeutel des DUS cord blood Präparates aufgetaut und mit Dextran und HSA wie oben beschrieben gewaschen wurde. Dieser zweite aufgetaute und gewaschene Endproduktbeutel wird zu dem Ersten in den gleichen Transferbeutel überführt.

  • 10. Der Transferbeutel wird bei 500 x g, 10 min, 10°C zentrifugiert.

  • 11. Nach der Zentrifugation wird der erste Transferbeutel in einen Plasmaextraktor eingespannt. An dem zweiten Transferbeutel des Vierfachblutbeutels wird die Klemme gelöst, so dass die beiden Beutel miteinander verbunden sind. Der zellfreie Überstand aus dem ersten wird in den zweiten Transferbeutel überführt. Dies muss sehr vorsichtig geschehen, um einen Zellverlust zu verhindern. Der zweite Transferbeutel wird mit der DUCB-Nr. des Transplantates und dem Zusatz Waschüberstand I beschriftet. Nach dem Transfer kann der zweite Transferbeutel, der das

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DUS cord blood-5, DUS cord blood-2,5 Volumenre­duziertes Nabelschnurblut­transplantat

Waschwasser enthält, abgeschweißt werden.

  • 12. Falls aus irgendeinem Grund Zellen in den Transferbeutel übergegangen sind, muss der Inhalt in den ersten Transferbeutel zurückgeführt werden und die Zentrifugation wiederholt werden.

  • 13. Langsame Zugabe der Dextran (o. Ä.)-Lösung (halbes Volumen eines Endproduktbeutels bzw. bei 2 Endproduktbeuteln 2 x halbes Volumen eines Endproduktbeutels) zum Zellpellet über einen Verbindungsdorn mit Injektionsanschlus­s.

  • 14. Langsame Zugabe der Albumin-Lösung (halbes Volumen eines Endproduktbeutels bzw. bei 2 Endproduktbeuteln

2 x halbes Volumen eines Endproduktbeutels) zum Zellpellet über einen Verbindungsdorn mit Injektionsanschlus­s.

  • 15. 5 Minuten ruhen lassen

  • 16. Zentrifugieren bei 500 x g, 10 min bei 10°C

  • 17. Nach der Zentrifugation wird der erste Transferbeutel wieder in einen Plasmaextraktor eingespannt. Die Klemme zu einem dritten Transferbeutel des Vierfachblutbeutels wird gelöst, so dass die Beutel miteinander verbunden sind. Der zellfreie Überstand kann in einen dritten Transferbeutel überführt werden. Dies muss sehr vorsichtig geschehen, um einen Zellverlust zu verhindern. Der Transferbeutel wird mit der DUCB-Nr. des Transplantates und dem Zusatz Waschüberstand II beschriftet. Nach dem Transfer kann der dritte Transferbeutel, der den Waschüberstand enthält, abgeschweißt werden.

  • 18. Das Zellpellet kann jetzt in 10–50 ml Albumin (oder weniger bei sehr kleinen Kindern!) resuspendiert werden und muss sofort infundiert werden.

  • 19. Durch ein geeignetes Qualitätssiche­rungssystem beim Anwender muss das Risiko einer bakteriellen Kontamination des Stammzellpräparates aus Nabelschnurblut beim Auftauen und Waschen vermieden werden.

  • 20. Das Stammzellpräparat muss nach Auftauen und Waschen unverzüglich transfundiert werden.

  • 21. Ein aufgetautes Stammzellpräparat darf nicht wieder für Transfusionszwecke eingefroren werden.

Auftauen und Waschen mit dem Sepax 100

  • 1. Zuerst wird der Waschpuffers anhand der Tabelle im Betriebshandbuch des Gerätes vorbereitet und gekühlt. Das Volumen des Waschpuffers muss individuell berechnet werden, da es vom Volumen des Nabelschnurblut­transplantates und des gewünschten Endvolumens abhängt.

  • 2. Nun das Sepaxgerät starten und das Programm ´Auftauen CB` laden.

  • 3. Als nächstes wird der Waschpuffer an das Auftaukit angeschlossen und beides zusammen in das Sepaxgerät 100 eingesetzt. Dem Programm bis zum Punkt ´Produktbeutel auftauen` folgen.

  • 4. Auftauen des Nabelschnurblut­transplantates (wie unter Punkt 1. – 3. Manuelles Auftauen und Waschen beschrieben).

  • 5. Jetzt wird eines der im Auftaukit enthaltenen Schlauchverbin­dungsstücke steril an den Produktbeutel angeschweißt.

  • 6. Das Nabelschnurblut­transplantat mit dem Schlauchschwe­ißverbindungsgerät an das Auftaukit anschließen und den Geräteanweisungen folgen.

  • 7. Nach ca. 30–40 min ist der Waschprozess beendet. Das Nabelschnurblut­transplantat muss nun unverzüglich transfundiert werden (s. auch Punkt 19. – 21.).

    HEINRICH HEINE

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Schwangerschaft und Stillzeit:

entfällt (siehe Angaben unter 3a. Gegenanzeigen)

Anwendungen bei Kindern, Neugeborenen, Föten:

Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch bestehen keine Einschränkungen.

Maßnahmen zur Reduktion des Übertragungsrisikos von Infektionserregern :

Da bei der Anwendung von aus menschlichem Blut hergestellten Arzneimitteln die Übertragung von Infektionskran­kheiten nicht völlig auszuschließen ist, werden Maßnahmen getroffen, um das Risiko einer Übertragung von infektiösem Material zu minimieren. Für die Herstellung von volumenreduziertem DUS cord blood – 5 bzw – 2,5 werden ausschließlich Spenden gesunder Mütter verwendet. Das Blut der Mutter wurde mit negativem Ergebnis auf Antikörper gegen HIV Typ 1 und Typ 2 (HIV1/2), Hepatitis-C-Virus (HCV), HTLV I/II, Treponema pallidum, Hepatitis-B-Virus-Core-Antigen (HBc) sowie auf das Hepatitis-B-Virus-Oberflächenantigen (HBsAg) und auf das Vorliegen von Antikörpern gegen Cytomegalie-Virus-IgM/-IgG (CMV) getestet. Bei einem positiven Befund für anti-HBc Antikörper (HBsAg negativ) muss anti-HBs bestimmt und das mütterliche Plasma mit negativem Ergebnis auf HBV-Genom (sensitive HBV-PCR <12IU/ml)) getestet sein. Das Nabelschnurblut oder das Blut der Mutter wurde mit negativem Ergebnis auf HIV-1 Genom, HCV-Genom und HBV-Genom getestet. Zusätzlich wurde das Nabelschnurblut mit negativem Ergebnis auf das Parvo B19-Genom (Parvo B19-PCR) und das Cytomegalie-Genom (CMV-PCR) getestet.

Qualitätssiche­rung

Für die Transfusion von Stammzellpräparaten sind von den Einrichtungen der Krankenversorgung Maßnahmen im Rahmen der Qualitätssicherung nach § 15 des Transfusionsge­setzes zu ergreifen. Dazu gehören u.a. detaillierte Anweisungen für die Indikationsstellung abhängig vom klinischen Allgemeinzustand des Patienten bei unterschiedlichen Grunderkrankungen und die Dosierung, für Vorsorgemaßnahmen zur Erhaltung der Unversehrtheit der Konserve vor der Transfusion und zur Nachuntersuchung der Patienten für die Feststellung des Transplantati­onserfolges.

Die jeweils aktuellen Richtlinien zur Transplantation von Stammzellen aus Nabelschnurblut (CB = Cord Blood), Richtlinien zur Transplantation peripherer Blutstammzellen, Richtlinien für die allogene Knochenmarktran­splantation mit nichtverwandten Spendern sowie Richtlinien zur Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Hämotherapie) sowie gegebenenfalls ergänzende Veröffentlichungen der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts sind zu berücksichtigen.

  • 9. Datum der letzten Überarbeitung