Info Patient Hauptmenü öffnen

EinsAlpha 2 µg/ml Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - EinsAlpha 2 µg/ml Injektionslösung

Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)

spcde-einsalpha-inj-05–1ml-excipients-11–7

1.   bezeichnung des arzneimittels

EinsAlpha 2 µg/ml Injektionslösung

2.   qualitative und quantitative zusammensetzung

0,5 ml Injektionslösung enthält 1 µg Alfacalcidol (1α-Hydroxycholecal­ciferol)

1 ml Injektionslösung enthält 2 µg Alfacalcidol (1α-Hydroxycholecal­ciferol)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.

3.   darreichungsform

Injektionslösung zur intravenösen Anwendung.

4.   klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Störungen des Vitamin-D3-Metabolismus durch Beeinträchtigung der 1α-Hydroxylierung bei Patienten unter Langzeithämodi­alyse.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Wenn EinsAlpha Injektionslösung unter Hämodialyse verabreicht wird, beträgt die Anfangsdosis 1 µg Alfacalcidol (1 Ampulle EinsAlpha 0,5 ml bzw. ½ Ampulle EinsAlpha 1 ml Injektionslösung) pro Dialyse.

Im Verlauf der Behandlung mit EinsAlpha Injektionslösung ist zur Vermeidung erhöhter SerumkalziumSpiegel oder Ca x P-Produkte die Dosis anzupassen.

Die pro Dialyse zu verabreichende Höchstdosis beträgt 6 µg Alfacalcidol. Die wöchentliche Dosis von 12 µg Alfacalcidol soll nicht überschritten werden.

Art der Anwendung

EinsAlpha Injektionslösung wird ausschließlich zur intravenösen Therapie eingesetzt. In der Hämodialyse soll die intravenöse Therapie am Ende jeder Dialysebehandlung durch die Rückführungslinie der Hämodialyse-Maschine erfolgen.

Vor Gebrauch gut schütteln.

Dauer der Anwendung

Die Therapie mit EinsAlpha Injektionslösung ist naturgemäß eine Langzeittherapie. Die Dauer der Anwendung wird jedoch individuell vom Arzt bestimmt.

Während der Behandlungsdauer mit EinsAlpha Injektionslösung sind regelmäßige Kontrollen des Serumkalzium-Spiegels – neben Phosphat- und Blutgasanalysen – vorzunehmen. Diese Kontrollen solln in

wöchentlichen bis monatlichen Abständen durchgeführt werden; zu Beginn der Behandlung können häufigere Bestimmungen notwendig sein.

4.3     gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Hyperkalzämie.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Während der Behandlung mit EinsAlpha sollen die Serumkalzium- und Serumphosphat-Spiegel regelmäßig kontrolliert werden. Das PTH, die alkalische Phosphatase und das Kalzium x Phosphat Produkt sollen kontrolliert werden, sofern klinisch indiziert.

Bei Patienten, die mit EinsAlpha behandelt werden, kann eine Hyperkalzämie auftreten. Aus diesem Grund sollen Patienten über die klinischen Symptome, die mit einer Hyperkalzämie einhergehen, informiert werden. Anzeichen einer Hyperkalzämie sind Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung oder Diarrhö, vermehrter Harndrang, Schwitzen, Kopfschmerzen, gesteigertes Durstgefühl, Bluthochdruck, Schläfrigkeit und Schwindel.

Eine Hyperkalzämie kann schnell korrigiert werden, indem die Behandlung solange unterbrochen wird, bis die Plasmakalzium-Spiegel wieder Normalwert erreichen (etwa eine Woche). Die Gabe von EinsAlpha kann dann mit einer reduzierten Dosis (Hälfte der ursprünglichen Dosis) unter Überwachung des KalziumSpiegels fortgesetzt werden.

Eine anhaltende Hyperkalzämie kann zu einer Verschlechterung von Arteriosklerose, Herzklappensklerose oder Nephrolithiasis führen, weshalb bei solchen Patienten eine anhaltende Hyperkalzämie unter Gabe von EinsAlpha vermieden werden soll. Eine vorübergehende oder sogar lang anhaltende Verschlechterung der Nierenfunktion wurde beobachtet. EinsAlpha soll auch bei Patienten mit einer Kalzifikation des Lungengewebes mit Vorsicht angewendet werden, da dies zu Herzerkrankungen führen kann.

Bei Patienten mit renaler Osteopathie oder stark verminderter Nierenfunktion kann Alfacalcidol zusammen mit einem phosphatbindenden Mittel verabreicht werden, um einer Erhöhung des Serumphosphats und einer potentiellen metastatischen Kalzifikation vorzubeugen.

EinsAlpha soll bei Patienten mit Granulomatose, wie z. B. Sarcoidose, mit Vorsicht angewendet werden, da die Empfindlichkeit gegenüber Vitamin D aufgrund einer verstärkten Hydroxylierun­gsaktivität erhöht ist.

Bei bestehender Hyperkalzämie durch Vitamin-D-Gabe erhöht die gleichzeitige Anwendung von Digitalsglykosiden die Wahrscheinlichkeit von Herzrhythmusstörun­gen.

EinsAlpha Injektionslösung enthält 10 Vol-%, entsprechend bis zu 160 mg Ethanol pro Dosis (entsprechend 4 Mikrogramm Alfacalcidol).

Die Menge an Ethanol pro Dosis in EinsAlpha Injektionslösung entspricht weniger als 4 ml Bier oder 1,7 ml Wein. Die geringe Alkoholmenge in EinsAlpha Injektionslösung hat keine wahrnehmbaren Auswirkungen.

EinsAlpha Injektionslösung enthält 0,14 mmol Natrium pro Dosis (entsprechend 4 µg Alfacalcidol).

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d.h. es ist nahezu “natriumfrei”.

Dieses Arzneimittel enthält 415 mg Propylenglycol pro 1ml-Ampulle entsprechend 415 mg/ml Injektionslösung.

Dieses Arzneimittel enthält 207,5 mg Propylenglycol pro 0,5 ml-Ampulle entsprechend 415 mg/ml Injektionslösung.

Bei Babys unter 4 Wochen sollte dieses Arzneimittel mit Vorsicht angewendet werden, insbesondere, wenn das Baby gleichzeitig andere Arzneimittel erhält, die Propylenglycol oder Alkohol enthalten.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Thiazid-Diuretika und kalziumhaltige Präparate

Die gleichzeitige Anwendung von Thiazid-Diuretika oder kalziumhaltigen Präparaten kann das Risiko einer Hyperkalzämie erhöhen. Kalzium-Spiegel sollen überwacht werden.

Andere Vitamin-D-haltige Präparate

Die gleichzeitige Anwendung anderer Vitamin-D-haltiger Präparate kann das Risiko einer Hyperkalzämie erhöhen. Die Anwendung mehrerer Vitamin-D-Analoga soll vermieden werden.

Antikonvulsiva

Antikonvulsiva (z. B. Barbiturate, Phenytoin, Carbamazepin oder Primidon) haben enzymaktivierende Effekte, die zu einem gesteigerten Metabolismus von Alfacalcidol führen. Patienten, die Antikonvulsiva einnehmen, benötigen möglicherweise höhere Dosen von EinsAlpha.

Magnesiumhaltige Antazide

Die Absorption magnesiumhaltiger Antazide kann durch EinsAlpha verstärkt werden, was das Risiko einer Hypermagnesiämie erhöht.

Aluminiumhaltige Präparate

EinsAlpha kann die Aluminiumserum­konzentration erhöhen. Patienten, die aluminiumhaltige Präparate (z. B. Aluminiumhydroxid, Sucralfat) einnehmen, sollen hinsichtlich Anzeichen einer Aluminiumvergiftung beobachtet werden.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Bisher liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Alfacalcidol bei Schwangeren vor.

Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionsto­xizität gezeigt.

EinsAlpha soll während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich, da eine Hyperkalzämie während der Schwangerschaft angeborene Fehlbildungen im Neugeborenen hervorrufen kann. Für Frauen im gebärfähigen Alter gilt besondere Vorsicht.

Stillzeit

Alfacalcidol wird in die Muttermilch ausgeschieden. Es muss entschieden werden, entweder das Stillen zu unterbrechen oder auf die Behandlung mit EinsAlpha zu verzichten / die Behandlung abzubrechen. Dabei soll sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden.

Gestillte Säuglinge, deren Mütter Alfacalcidol anwenden, sollen engmaschig hinsichtlich einer Hyperkalzämie beobachtet werden. Eine mögliche Vitamin-D-Supplementierung des Kindes muss dabei berücksichtigt werden.

Fertilität

Es liegen keine klinischen Studien zur Auswirkung von EinsAlpha auf die Fertilität bei Menschen vor.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Alfacalcidol hat keinen oder einen zu vernachlässigenden direkten Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Patienten sollen jedoch darüber informiert werden, dass während der Behandlung Schwindel auftreten kann. Dies soll während des Autofahrens oder des Bedienens von Maschinen beachtet werden.

4.8    nebenwirkungen

Die Abschätzung der Häufigkeit von Nebenwirkungen basiert auf einer zusammengefassten Analyse von Daten aus klinischen Studien und Spontanberichten.

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind verschiedene Hautreaktionen wie Juckreiz und Hautausschlag, Hyperkalzämie, Gastrointesti­nalbeschwerden, Hyperphosphatämie.

Nach Markteinführung wurde über Nierenversagen berichtet.

Die Nebenwirkungen sind nach MedDRA System Organklassen (SOC) aufgeführt, wobei die einzelnen Nebenwirkungen nach ihrer Häufigkeit, beginnend mit der am häufigsten berichteten Nebenwirkung, aufgelistet werden. Innerhalb einer Häufigkeitsgrup­pierung werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad gelistet.

Sehr häufig:

≥ 1/10

Häufig:

≥ 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich:

≥ 1/1.000 bis < 1/100

Selten:

≥ 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten:

< 1/10.000

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Häufig:

Hyperkalzämie, Hyperphosphatämie

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich:

Verwirrung

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich:

Kopfschmerzen

Selten:

Schwindel

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig:

Gastrointesti­nalbeschwerden

Gelegentlich:

Diarrhö

Erbrechen Verstopfung

Übelkeit

Erkankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig:

Hautausschlag

Juckreiz

verschiedene Arten von Hautausschlag wurden berichtet u. a. erythematöser, makulopapulöser und pustulöser Hautausschlag

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochener

krankungen

Gelegentlich:

Myalgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig:

Hyperkalziurie

Gelegentlich:

Nierenfunktion­sstörungen (einschließlich akutes

Nierenversagen)

Nierensteine/Ni­erenverkalkung

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich:

Müdigkeit/Schwäche/­Unwohlsein, Kalzinose

Kinder und Jugendliche

Das beobachtete Sicherheitsprofil ist bei Kindern und Erwachsenen vergleichbar.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: , anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Die übermäßige Einnahme von EinsAlpha kann zur Entwicklung einer Hyperkalzämie führen.

Dieser Effekt kann jedoch durch Absetzen der Therapie kurzfristig wieder rückgängig gemacht werden.

In schweren Fällen von Hyperkalzämie sollen allgemein unterstützende Maßnahmen unternommen werden: Der Patient wird durch Infusion mit Salzlösung ausreichend hydriert (erzwungene Diurese) und die Elektrolyt- und Kalzium-Spiegel sowie die Nierenfunktion werden kontrolliert. Auf Auffälligkeiten im EKG v. a. bei Patienten, die Digitalis verwenden, soll geachtet werden.

Eine zielgerichtete Behandlung mit Glucocorticos­teroiden, Schleifendiuretika, Bisphosphonaten, Calcitonin und gegebenenfalls eine Hämodialyse mit geringen Kalziumkonzen­trationen soll in Betracht gezogen werden.

5.  pharmakologische eigenschaften

5.1  pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Vitamin D und Analoga

ATC-Code: A11CC03

Alfacalcidol wird nach der Einnahme im Organismus sehr rasch in 1a, 25-Dihydroxy-cholecalciferol, den wirksamsten Metaboliten des Vitamin D3, umgewandelt. Es ist deshalb für die Behandlung derjenigen Erkrankungen geeignet, die auf einen gestörten Vitamin-D3-Stoffwechsel zurückgeführt werden müssen. Derartige Störungen liegen besonders dann vor, wenn am Vitamin-D3-Stoffwechsel beteiligte Nierenareale geschädigt sind.

Mit Alfacalcidol wird der unmittelbare Vorläufer zu 1a, 25-Dihydroxychole­calciferol in der Stoffwechselkette angeboten. Damit wird eine spezifischere, rascher ansprechende und besser steuerbare Therapie als durch Gabe des gewöhnlichen Vitamin D3 ermöglicht.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Maximalkonzen­tration von D-Hormon [1,25-(OH)2Cholecal­ciferol] wurde nach i.v.-Gabe zwischen 2 und 5 Stunden erreicht. Die Halbwertszeit des aktiven Metaboliten 1,25-(OH)2 Cholecalciferol beträgt 14 – 30 Stunden.

5.3      präklinische daten zur sicherheit

Die präklinische Toxizität von Alfacalcidol wird dem bekannten Vitamin-D-Effekt von Calcitriol auf die Kalziumhomeostase zugeschrieben, der durch Hyperkalzämie, Hyperkalziurie und mögliche Weichteilverkalkung charakterisier­t ist.

Alfacalcidol ist nicht genotoxisch.

Aus Embryotoxiziätsstu­dien an Ratten und Kaninchen mit maximal 0,9 µg Alfacalcidol/kg KG/Tag wurden keine teratogenen Wirkungen berichtet. Bei Kaninchenfeten traten ab 0,3 µg Alfacalcidol/kg KG/Tag intrauterine Wachstumsretar­dierungen auf. Bei Fertilitätsstudien an Ratten ergab sich bei einer Dosis von 0,9 µg Alfacalcidol/kg KG/Tag eine geringere Trächtigkeitsrate und eine Verminderung der Wurfgröße.

Es ist bekannt, dass sich hohe Dosen von Vitamin D auf Labortiere teratogen auswirken.

6.  pharmazeutische angaben

6.1   liste der sonstigen bestandteile

Propylenglycol

Citronensäure-Monohydrat

Ethanol

Natriumcitrat

Wasser für Injektionszwecke

6.2    inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt

6.3    dauer der haltbarkeit

Im unversehrten Behältnis: 3 Jahre.

Ampullen nach Anbruch verwerfen.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C).

Die Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

10 Ampullen zu je 0,5 ml (1,0 µg Alfacalcidol)

10 Ampullen zu je 1 ml (2,0 µg Alfacalcidol)

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7.   inhaber der zulassung

CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH

Ziegelhof 24

17489 Greifswald

Deutschland

Tel: +49 (0) 3834 3914 0

8.   zulassungsnummern

0,5 ml: 24399.00.00

1 ml: 24399.01.00

9.   datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

27. November 2012

10.   stand der information

März 2021