Beipackzettel - Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5
ELEKTROLYT-INFUSIONSLÖSUNG 35
mit Glucose 5
Gesamtkationen/-anionen 35 mval/l, Glucose 5 %
Kaliumfreie Elektrolytlösung zur intravenösen Anwendung für die Pädiatrie Zur Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern
Wirkstoffe: Natriumacetat, Natriumchlorid, Glucose
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
Dieses Arzneimittel ist ohne Verschreibung erhältlich. Um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen, muss Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 jedoch vorschriftsmäßig angewendet werden.
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– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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– Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie weitere Informationen oder einen Rat benötigen.
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– Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
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I.Was ist Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 und wofür wird sie angewendet?
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2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 beachten?
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3.Wie ist Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 anzuwenden?
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4.Welche Nebenwirkungen sind möglich?
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5.Wie ist Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 aufzubewahren?
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6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
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1. Was ist ELEKTROLYT-INFUSIONSLÖSUNG 35 mit Glucose 5 und wofür wird sie angewendet?
Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 ist eine Infusionslösung, die in eine Vene verabreicht wird.
Die Lösung wird angewendet bei Säuglingen und Kleinkindern bis zum vollendeten 2. Lebensjahr zur Deckung des Flüssigkeits- und partiellen Kohlenhydratbedarfs bei normaler Stoffwechselfunktion.
Sie wird zur Initialbehandlung eines Flüssigkeitsmangels, bei dem Sie wenig bis gar keinen Harn ausscheiden, eingesetzt (oligurische oder anurische Dehydratation).
Die Lösung kann auch als Trägerlösung für andere Salze und Arzneimittel verwendet werden.
2. was sollten sie vor der anwendung von elektrolytinfusionslösung 35 mit glucose 5 beachten?
Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 darf nicht anqewendet werden ,
- wenn sich zu viel Flüssigkeit in Ihrem Kreislauf befindet (Hyperhydratationszustände)
- wenn Sie einen niedrigen Natrium- oder Kaliumspiegel im Blut aufweisen (Hyponatriämie, Hypokaliämie)
- bei elektrolytreichen Flüssigkeitsverlusten (hypotone Dehydratation) Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 ist nicht geeignet zum Elektrolytersatz während einer Operation.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 ist eine hypertone Lösung. Im Körper können glucosehaltige Flüssigkeiten jedoch aufgrund der schnellen Verstoffwechslung der Glucose hoch hypoton werden (siehe Abschnitt 3). Je nach Tonizität der Lösung, Volumen und Infusionsrate sowie Ihrem vorbestehenden klinischen Zustand und Ihrer Fähigkeit, Glucose zu verstoff-wechseln, kann eine Infusion von glucosehaltigen Flüssigkeiten zu Elektrolytungleichgewichten führen, vor allem zu einem zu niedrigen Natriumspiegel im Blut (hypo- oder hyperosmotische Hyponatriämie).
Hyponatriämie (zu niedriger Natriumspiegel im Blut):
Wenn Sie
- unter erhöhter Freisetzung von Vasopressin (z. B. bei akuter Krankheit, Schmerzen, postoperativem Stress, Infektionen, Verbrennungen und Erkrankungen des zentralen Nervensystems) leiden
- an Herz-, Leber- und Nierenerkrankungen leiden
- mit Arzneimitteln behandelt werden, die zu einer erhöhten VasopressinWirkung führen (Vasopressin-Agonisten, siehe Abschnitt „Die folgenden Informationen sind für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt“)
unterliegen Sie einem besonderen Risiko für einen akut zu niedrigen Natriumspiegel (akute Hyponatriämie) nach der Infusion hypotoner Flüssigkeiten.
Ein akut zu niedriger Natriumspiegel im Blut (akute Hyponatriämie) kann zu einer Störung der Gehirnfunktion (akute hyponatriämische Enzephalopathie) führen, die durch Kopfschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, Lethargie und Erbrechen gekennzeichnet ist. Patienten mit Hirnödem unterliegen einem besonderen Risiko für schwere, irreversible und lebensbedrohliche Hirnschädigungen.
Kinder, Frauen im gebärfähigen Alter und Patienten mit reduzierter zerebraler Compliance (z.B. Meningitis, Blutungen im Gehirn, Hirnprellung und Hirnödem) unterliegen einem besonderen Risiko für eine schwere und lebensbedrohliche Schwellung des Gehirns aufgrund eines akut zu niedrigen Natriumspiegels im Blut (akute Hyponatriämie).
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 ist erforderlich,
- bei elektrolytarmen Flüssigkeitsverlusten (hypertone Dehydratation)
- bei stoffwechselbedingtem Basenüberschuss im Blut (metabolische Alkalose)
- wenn Sie unter einer schwerwiegenden Stoffwechselentgleisung bei Diabetes leiden (diabetische Ketoacidose)
- an Diabetes leiden, der einen Einsatz von mehr als 6 Einheiten Insulin/ Stunde erforderlich macht (insulinrefraktäre Hyperglykämie)
Wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft, wird Ihr Arzt sehr sorgfältig abwägen, ob diese Lösung für Sie geeignet ist.
Vor und während Sie Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 erhalten, müssen eventuell Flüssigkeitsbilanz, Blutzucker und der Salzgehalt in Ihrem Blut kontrolliert werden, um sicherzustellen, dass sie im normalen Bereich bleiben.
Zu weiteren Warnhinweisen siehe Abschnitt „Die folgenden Informationen sind für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt“.
Anwendung von Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 zusammen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/ anwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Ihr Arzt wird Ihnen diese Lösung mit besonderer Vorsicht verabreichen, wenn Sie Arzneimittel erhalten, die zu einer erhöhten Vasopressin-Wirkung führen.
Weitere Informationen zu Arzneimitteln, die zu einer erhöhten VasopressinWirkung führen sowie weitere Wechselwirkungen siehe Abschnitt „Die folgenden Informationen sind für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt“.
Ihr Arzt weiß über die Wechselwirkungen Bescheid, die bei einer Kombination von Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 und anderen Arzneimitteln auftreten können.
Schwan g erschaft und Stillzeit
Die Anwendung von Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 ist nur bei Kindern vorgesehen. Negative Auswirkungen von Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 auf Schwangerschaft und Fetus sind nicht zu erwarten.
Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 sollte aufgrund des Risikos eines zu niedrigen Natriumspiegels (Hyponatriämie) bei Schwangeren während der Entbindung mit besonderer Vorsicht gegeben werden, insbesondere bei Gabe in Kombination mit Oxytocin (siehe auch unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“ sowie Abschnitt 4).
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend
3. wie ist elektrolyt-infusionslösung 35 mitglucose 5 anzuwenden?
Dosierung
Ihr Arzt wird bestimmen, wieviel Lösung Sie erhalten sollen.
Die Rate und das Volumen der Infusion hängen von Ihrem Alter, Ihrem Gewicht und Ihrem klinischen Zustand (z. B. Verbrennungen, Operation, Kopfverletzung, Infektionen) ab.
Die begleitende Therapie sollte ggf. von einem Kinderarzt mit Erfahrung in der Behandlung mit Infusionslösungen festgelegt werden (siehe Abschnitte 2 und 4).
Die Tagesdosis für Säuglinge und Kleinkinder kann zwischen 80 und 140 ml pro kg Körpergewicht betragen.
Art der Anwendung
intravenöse Anwendung
Dieses Arzneimittel wird über einen Venentropf verabreicht.
Verabreichungsgeschwindigkeit
Ihr Arzt wird festlegen, wie schnell die Lösung infundiert wird. Die Geschwindigkeit hängt von Ihrem Körpergewicht und Ihrem Zustand ab.
Dauer der Behandlung
Ihr Arzt wird den Zeitraum festlegen, in dem Ihnen diese Lösung verabreicht wird.
Ihre Flüssigkeitsbilanz, Ihr Blutzucker und der Salzgehalt in Ihrem Blut müssen eventuell vor und während der Gabe überwacht werden. Das gilt insbesondere, wenn Sie an erhöhter Freisetzung von Vasopressin (Syndrom
der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons, SIADH) leiden oder gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die zu einer erhöhten Vasopressin-Wirkung führen (Vasopressin-Agonisten), wegen des Risikos eines im Krankenhaus erworbenen zu niedrigen Natriumspiegels im Blut (Hyponatriämie).
Die Überwachung des Natriumspiegels im Blut ist bei physiologisch hypotonen Flüssigkeiten besonders wichtig. Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 kann nach der Gabe aufgrund der Verstoffwechslung der Glucose im Körper hoch hypoton werden (siehe Abschnitte 2 und 4).
Wenn Sie eine größere Menge Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 erhalten haben , als Sie sollten
Da Ihre Dosis von einem Arzt oder vom Pflegepersonal kontrolliert wird, ist es unwahrscheinlich, dass Ihnen zuviel Lösung verabreicht wird.
Wenn Sie jedoch aus Versehen zuviel erhalten haben, oder die Lösung zu schnell gegeben worden ist, könnten beispielsweise folgende Symptome auftreten: – Überwässerung
– ein niedriger Kaliumspiegel im Blut (Hypokaliämie)
Bei einer Überdosierung wird die Infusion sofort abgebrochen und eine geeignete Korrekturbehandlung eingeleitet.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4. welche nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Im Krankenhaus erworbener zu niedriger Natriumspiegel (Hyponatriämie)
Erkrankungen des Nervensystems
Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Störung der Gehirnfunktion als Folge eines zu niedrigen Natriumspiegels im Blut (hyponatriämische Enzephalopathie)
* Ein im Krankenhaus erworbener zu niedriger Natriumspiegel (Hyponatriämie) kann aufgrund der Entwicklung einer Störung der Gehirnfunktion (akute hyponatriämische Enzephalopathie) zu irreversiblen Hirnschädigungen und zum Tod führen (siehe Abschnitte 2 und 3).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. wie ist elektrolyt-infusionslösung 35 mitglucose 5 aufzubewahren?
Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 darf nach dem auf dem Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatum nicht mehrangewendet werden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Nach einem Anwendungsgang nicht verbrauchte Infusionslösung verwerfen.
Nur klare Lösungen in unversehrten Behältnissen verwenden.
6. inhalt der packung und weitere informationen
i Mas Elektrol y t-Infusionslösun g 35 mit Glucose 5 enthält
11 Infusionslösung enthält folgende Wirkstoffe:
(^ mmol/l: Na+ 35, CI' 28, Acetat-Ionen 7)
Die sonstigen Bestandteile sind Wasser für Injektionszwecke und Salzsäure.
Frei von Bakterien-Endotoxinen
pH: 5,0–6,0
Energiegehalt: 840kJ/l (200kcal/l)
Theoretische Osmolarität: 346m0sm/l
Wie Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 aussieht und
Inhalt der Packun g
Elektrolyt-Infusionslösung 35 mit Glucose 5 ist in Glasflaschen in folgenden
Packungsgrößen erhältlich:
– 1 × 250ml
– 10× 250ml
– 1 × 500 ml
– 10× 500ml
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Burg Pharma GmbH
Wilhelmstraße 8
06406 Bernburg
Telefon: 03471 634250
Telefax: 03471 6342599
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet: 03/2018
Die folgenden Informationen sind für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Warnhinweise
Kontrollen der Plasmaosmolarität sind erforderlich.
Kontrollen der Blutglucose sind erforderlich, insbesondere postoperativ, posttraumatisch oder bei anderen Störungen der Glucosetoleranz.
Wechselwirkungen
Glucosehaltige Lösungen dürfen nicht gleichzeitig in demselben Schlauchsystem mit Blutkonserven verabreicht werden, da dies zu einer Pseudoagglutination führen kann.
Arzneimittel, die zu einer erhöhten Vasopressin-Wirkung führen
Die im Folgenden aufgeführten Arzneimittel erhöhen die VasopressinWirkung, was zu einer reduzierten elektrolytfreien Wasserausscheidung der Nieren führt und das Risiko einer im Krankenhaus erworbenen Hyponatriämie nach nicht ausreichend bilanzierter Behandlung mit i.v.
Flüssigkeiten erhöht (siehe Abschnitte 2, 3 und 4).
- Arzneimittel, die die Freisetzung von Vasopressin stimulieren, z. B.: Chlorpropamid, Clofibrat, Carbamazepin, Vincristin, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, 3,4-Methylendioxy-N-Methylam-phetamin, Ifosfamid, Antipsychotika, Narkotika
- Arzneimittel, die die Vasopressinwirkung verstärken, z. B.: Chlorpropamid, NSAR, Cyclophosphamid
- Vasopressin-Analoga, z. B.: Desmopressin, Oxytocin, Vasopressin, Terlipressin