Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Elipsia 145 mg Filmtablette
1. bezeichnung des arzneimittels
Elipsia® 145 mg Filmtablette
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
1 Filmtablette enthält 145 mg Fenofibrat als Nanopartikel.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Jede Filmtablette enthält:
132,00 mg Lactose-Monohydrat 145,00 mg Sucrose 0,50 mg 3-sn-Phosphatidylcholin aus Sojabohnen <1 mmol (23mg) NatriumVollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Filmtablette
Filmtabletten, weiß, oblong, mit Prägung „145” auf einer Seite und dem Logo „Fl “ auf der anderen Seite.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Elipsia 145 mg ist angezeigt als unterstützende Behandlung neben einer Diät oder anderen nicht-medikamentösen Therapien (z. B. sportlicher Betätigung, Gewichtsabnahme) für folgende Erkrankungen:
schwere Hypertriglyceridämie mit oder ohne niedrige HDL-Cholesterinwerte gemischte Hyperlipidämie, wenn ein Statin kontraindiziert ist oder nicht vertragen wird bei gemischter Hyperlipidämie bei Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko zusätzlich zu einem Statin, wenn Triglycerid- und HDL-Cholesterinwerte nicht ausreichend kontrolliert werden können.4.2 dosierung und art der anwendung
Während der Therapie mit diesem Arzneimittel sollte die Diät fortgesetzt werden. Das Ansprechen auf die Behandlung sollte durch die Bestimmung der Serumlipidwerte überwacht werden. Wird nach mehrmonatiger Behandlung mit Fenofibrat (z.B. 3 Monate) keine ausreichende lipidsenkende Wirkung erreicht, sind ergänzende oder andere therapeutische Maßnahmen in Betracht zu ziehen.
Dosierung:
Erwachsene:
Empfohlene Tagesdosis: 1 Filmtablette (entspr. 145 mg Fenofibrat) täglich.
Patienten, die derzeit einmal täglich mit Fenofibrat 200 mg oder Fenofibrat 160 mg behandelt werden, können ohne weitere Dosisanpassung auf Elipsia 145 mg (1 Filmtablette täglich) umgestellt werden.
Ältere Patienten (ab 65 Jahren):
Eine Dosisanpassung ist nicht notwendig. Die Einnahme der üblichen Dosis wird empfohlen, außer bei eingeschränkter Nierenfunktion mit einer geschätzten (estimated) glomerulären
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Filtrationsrate (eGFR) < 60 ml/min/1,73 m2 (siehe „Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion“).
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion mit einer eGFR < 30 ml/min/1,73 m2 darf Fenofibrat nicht eingenommen werden.
Bei einer eGFR zwischen 30 und 59 ml/min/1,73 m2 sollte die tägliche Dosis 100 mg Fenofibrat (Standard) oder 67 mg mikronisiert nicht überschreiten.
Wenn in Nachuntersuchungen die eGFR dauerhaft unter 30 ml/min/1,73 m2 fällt, muss die Einnahme von Fenofibrat abgebrochen werden.
Eingeschränkte Leberfunktion:
Aufgrund von fehlenden Daten ist die Anwendung von Elipsia 145 mg bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion nicht zu empfehlen.
Kinder und Jugendliche:
Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Fenofibrat bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht hinreichend nachgewiesen. Es liegen keine Studien vor. Aus diesem Grund wird die Anwendung von Fenofibrat bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Art der Anwendung:
Die Einnahme kann zu jeder beliebigen Tageszeit unabhängig von einer Mahlzeit erfolgen (siehe Abschnitt 5.2). Die Filmtablette sollte unzerkaut mit einem Glas Wasser eingenommen werden.
4.3 gegenanzeigen
Leberinsuffizienz (einschließlich biliäre Zirrhose und unerklärbar persistierende Leberfunktionsabnormität) bekannte Gallenblasenerkrankungen schwere chronische Nierenerkrankung schwere Niereninsuffizienz (geschätzte glomeruläre Filtrationsrate < 30 ml/min/1,73 m2) chronische oder akute Pankreatitis mit Ausnahme einer akuten Pankreatitis aufgrund schwerer Hypertriglyceridämie bekannte photoallergische oder phototoxische Reaktionen unter der Behandlung mit Fibraten oder Ketoprofen Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Soja, Erdnuss oder einen der in Abschnitt 6.1. genannten sonstigen Bestandteile.Elipsia 145 mg sollte wegen des Risikos von Hypersensitivitätsreaktionen nicht von Patienten eingenommen werden, die allergisch gegen Erdnuss, Erdnussöl, Sojalecithin (3-sn-Phosphatidylcholin) oder verwandte Stoffe sind.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Sekundäre Ursachen einer Hyperlipidämie:
Vor der Erwägung einer Therapie mit Elipsia 145 mg sollten sekundäre Ursachen einer Hyperlipidämie, wie schlecht eingestellter Diabetes mellitus, Hypothyreose, nephrotisches Syndrom, Dysproteinämien, obstruktive Lebererkrankung oder Alkoholismus adäquat therapiert werden. Sekundäre Ursachen einer Hyperlipidämie können bei einer pharmakologischen Therapie mit Diuretika, Betablocker, Estrogene, Gestagene, kombinierte orale Kontrazeptiva, Immunsuppressiva und Proteaseinhibitoren auftreten. In diesen Fällen sollte geprüft werden, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Hyperlipidämie handelt (möglicher Anstieg der Lipidwerte durch diese Arzneimittel).
Leber:
Wie bei anderen lipidsenkenden Arzneimitteln wurde unter der Therapie mit Fenofibrat bei einigen Patienten über einen Anstieg der Transaminasen berichtet. In der Mehrzahl der beobachteten Fälle war der Anstieg vorübergehend, geringfügig und asymptomatisch. Es wird empfohlen, die Transaminasen-Spiegel während des ersten Behandlungsjahres in 3-monatigen Intervallen und später in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.
Patienten, bei denen ein erhöhter Transaminasen-Spiegel festgestellt wird, sollten sorgfältig überwacht werden. Steigen die Spiegel von ASAT (SGOT) und ALAT (SGPT) auf mehr als das Dreifache des oberen Normwertes an, ist die Behandlung abzubrechen. Bei Auftreten von Symptomen, die auf eine Hepatitis hinweisen (z.B. Ikterus, Juckreiz sowie bestätigte labordiagnostische Untersuchungen ist Fenofibrat abzusetzen.
Bauchspeicheldrüse:
Unter der Behandlung mit Fenofibrat wurde über das Auftreten einer Pankreatitis berichtet (siehe Abschnitt 4.3 und 4.8). Bei Patienten mit einer schweren Hypertriglyceridämie kann dies auf eine nicht ausreichende Wirksamkeit des Arzneimittels, eine direkte Arzneimittelwirkung oder auf einen Sekundäreffekt zurückzuführen sein, der über eine Cholelithiasis mit Verschluss des Ductus choledochus vermittelt wird.
Muskulatur:
Bei der Anwendung von Fibraten und anderen Lipidsenkern wurde über Myotoxizität und in seltenen Fällen über Rhabdomyolyse – mit oder ohne Nierenversagen – berichtet. Die Inzidenz dieser Erkrankung steigt im Falle einer Hypalbuminämie und einer vorausgegangenen Niereninsuffizienz. Ein erhöhtes Risiko, an Rhabdomyolyse zu erkranken, besteht bei Patienten mit prädisponierenden Faktoren für Myopathie und/oder Rhabdomyolyse: Patienten in einem Alter von mehr als 70 Jahren, Muskelerkrankungen in der Vorgeschichte oder Familienanamnese, Nierenfunktionsstörungen, Hypothyreose und bei hohem Alkoholkonsum. Für diesen Patientenkreis ist eine sorgfältige Überwachung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses einer Fenofibrat-Therapie erforderlich.
Diffuse Myalgien, Myositis, Muskelkrämpfe, Muskelschwäche und/oder ein erheblicher Anstieg der Kreatinphosphokinase CPK (Anstieg über das Fünffache des oberen Normwertes) deuten auf eine Myotoxizität hin. Das Arzneimittel ist in diesen Fällen abzusetzen.
Das Risiko einer Myotoxizität kann sich erhöhen, wenn dieses Arzneimittel zusammen mit einem anderen Fibrat oder einem HMG-CoA-Reduktase-Hemmer kombiniert wird. Dies gilt insbesondere, wenn bereits Muskelerkrankungen bestehen. Daher sollte die Kombination von Fenofibrat mit einem HMG-CoA-Reduktase-Hemmer oder einem anderen Fibrat auf Patienten mit schwerer kombinierter Hyperlipidämie und hohem kardiovaskulärem Risiko, bei denen bislang noch keine Muskelerkrankungen aufgetreten sind, beschränkt werden, und diese Patienten sollten streng auf eine mögliche Myotoxizität hin überwacht werden.
Nierenfunktion:
Fenofibrat ist kontraindiziert bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.3) Fenofibrat sollte bei Patienten mit leichter bis mäßiger Niereninsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden. Eine Dosisanpassung ist erforderlich bei Patienten mit einer eGFR zwischen 30 und 59 ml/min/1,73 m2 (siehe Abschnitt 4.2).
Reversible Kreatininwerterhöhungen im Blut wurden bei Patienten, die eine Fenofibrat-Monotherapie oder eine Kombination mit Statinen erhalten haben, beobachtet. Die Kreatininwerterhöhung war im Allgemeinen über die Zeit stabil, Anzeichen eines weiteren Anstiegs wurden bei einer Langzeittherapie nicht beobachtet. Nach Beendigung der Behandlung wurde ein Rückgang auf die Ausgangswerte beobachtet.
In klinischen Studien hatten 10% der Patienten bei der Kombinationsbehandlung von Fenofibrat und Simvastatin einen auf die Ausgangswerte bezogenen Kreatininanstieg um mehr als 30 µmol/l im Vergleich zu 4,4% der Patienten bei der Statin-Monotherapie. 0,3% der Patienten, die die Kombinationsbehandlung erhielten, hatten klinisch relevante Anstiege von Kreatinin auf Werte größer 200 µmol/l.
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Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn der Kreatininwert den oberen Normwert um 50% übersteigt. Es wird empfohlen, den Kreatininwert während der ersten drei Monate nach Therapiebeginn und danach in periodischen Abständen zu kontrollieren.
Hilfstoffe:
– Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Elipsia 145 mg nicht einnehmen.
– Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Sucrase-Isomaltase-Mangel sollten Elipsia145 mg nicht einnehmen.
– Elipsia 145mg enthält weniger als 1 mmol (23mg) Natrium pro Filmtablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Orale Antikoagulantien:
Fenofibrat kann die Wirkung von oralen Antikoagulantien verstärken und folglich ein erhöhtes Blutungsrisiko verursachen. Deshalb sollte zu Beginn der Therapie die Dosis des Antikoagulans um ca. ein Drittel reduziert werden und unter Kontrolle der Gerinnungsparameter (International Normalized Ratio) – falls erforderlich – angepasst werden.
Ciclosporin:
In Einzelfällen wurde über eine erhebliche, wenn auch reversible Einschränkung der Nierenfunktion bei gleichzeitiger Anwendung von fibrathaltigen Arzneimitteln und Ciclosporin berichtet. Daher ist bei diesen Patienten die Nierenfunktion sorgfältig zu überwachen, und bei diesbezüglich bedeutsamen Veränderungen der labordiagnostischen Parameter ist Fenofibrat ggf. abzusetzen.
HMG-CoA-Reduktase-Hemmer und andere Fibrate :
Das Risiko einer ernsthaften Muskelschädigung ist erhöht, wenn ein Fibrat zusammen mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern oder anderen Fibraten kombiniert wird. Eine solche Kombinationstherapie sollte mit Vorsicht eingesetzt und die Patienten sorgfältig auf Anzeichen einer Muskelschädigung hin überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4).
Glitazone :
Bei gleichzeitiger Einnahme von Fenofibrat und einem Glitazon sind einige Fälle reversibler paradoxer HDL-Cholesterol Senkung beobachtet worden. Aus diesem Grund sollte das HDL-Cholesterol überwacht werden, wenn einer dieser genannten Wirkstoffe mit dem anderen kombiniert wird. Sollte das HDL-Cholesterol zu niedrig sein, wird empfohlen, eine der beiden Therapien zu beenden.
Cytochrom P450-Enzyme :
In vitro -Studien an menschlichen Lebermikrosomen zeigen, dass Fenofibrat und Fenofibrinsäure die Cytochrom (CYP) P450-Isoformen CYP3A4, CYP2D6, CYP2E1 oder CYP1A2 nicht inhibieren. Sie sind in therapeutischen Konzentrationen schwache Inhibitoren von CYP2C19 sowie CYP2A6 und mäßige Inhibitoren von CYP2C9.
Patienten, die neben Fenofibrat weitere Arzneimittel mit einer geringen therapeutischen Breite einnehmen, welche über CYP2C19, CYP2A6 und vor allem CYP2C9 metabolisiert werden, sollten sorgfältig überwacht werden. Falls erforderlich, ist die Dosierung dieser Arzneimittel anzupassen.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
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Schwangerschaft:
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Anwendung von Fenofibrat in der Schwangerschaft vor. Im Tierversuch konnten keine teratogenen Effekte beobachtet werden. Embryotoxische Effekte wurden bei Dosierungen, die im maternaltoxischen Bereich lagen, beobachtet (siehe unter 5.3). Die mögliche Relevanz für die therapeutische Anwendung beim Menschen ist nicht bekannt. Daher sollte Elipsia 145 mg während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Abschätzung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses eingenommen werden.
Stillzeit :
Es ist nicht bekannt, ob Fenofibrat und/oder seine Metaboliten in die Muttermilch ausgeschieden werden. Ein Risiko für den gestillten Säugling kann nicht ausgeschlossen werden. Deshalb sollte Elipsia 145 mg nicht während der Stillzeit eingenommen werden.
Fertilität:
Im Tierversuch wurden reversible Effekte auf die Fertilität beobachtet (siehe Abschnitt 5.3). Es existieren keine klinischen Untersuchungen zur Fertilität bei Anwendung von Fenofibrat.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Elipsia 145 mg hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 nebenwirkungen
Die am häufigsten berichteten unerwünschten Wirkungen unter einer Fenofibrat-Behandlung sind Verdauungsstörungen bzw. gastrointestinale Beschwerden.
Die folgenden Nebenwirkungen wurden im Rahmen Placebo-kontrollierter Studien (n = 2344) und nach Markteinführunga mit den unten angegebenen Häufigkeiten beobachtet:
MedDRA Systemorgankla ssen | Sehr Häufig ( ≥ 1/10) | Häufig (≥ 1/100, < 1/10) | Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100) | Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000) | Häufigkeit unbekannt (nicht aus den vorhandenen Daten ableitbar) |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | Abnahme von Hämoglobin Abnahme der Leukozytenzahl | ||||
Erkrankungen des Immunsystems | Überempfindlic hkeit (einschließlich anaphylaktische r Reaktionen) | ||||
Erkrankungen des Nervensystems | Kopfschmerzen | Müdigkeit | |||
Gefäßerkrankung en | Thromboembolie (Lungenembolie, tiefe Beinvenenthrombo se)** | ||||
Erkrankungen der | Interstitielle |
Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums | Lungenerkranku ngen | ||||
Erkrankungen des Gastrointestinaltra kts | Gastrointestina le Anzeichen und Symptome (Bauchschmer zen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Flatulenz) | Pankreatitis* | |||
Leber- und Gallenerkrankung en | Anstieg der Transaminase n (siehe Abschnitt 4.4) | Cholelithiasis (siehe Abschnitt 4.4) | Hepatitis | Ikterus, Komplikationen einer Cholelithiasis (z. B. Cholezystitis, Cholangitis, Gallenkolik)a | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgew ebes | Überempfindlichkei t der Haut (z. B. Hautrötungen, Pruritus, Urtikaria) | Alopezie Photosensibilitä t | Schwere Hautreaktionen ( z. B. Erythema multiforme, Steven-Johnson -Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse)a | ||
Skelettmuskulatur -, Bindegewebs-und Knochenerkranku ngen | Muskelerkrankung en (z. B. Myalgie, Myositis, Muskelkrämpfe und –schwäche) | Rhabdomyolysea | |||
Erkrankungen der Geschlechtsorgan e und der Brustdrüse | Potenzstörungen | ||||
Untersuchungen | Anstieg von Homocyst ein im Blut*** | Anstieg von Kreatinin im Blut | Anstieg von Harnstoff im Blut |
3-sn-Phosphatidylcholin aus Sojabohnen kann sehr selten allergische Reaktionen hervorrufen.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des
Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3
D-53175 Bonn
Website:
anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Nur vereinzelte Fälle von Fenofibrat-Überdosierungen wurden bisher gemeldet. In der Mehrzahl der Fälle wurden keine Überdosierungssymptome berichtet. Ein spezielles Antidot steht nicht zur Verfügung. Bei Verdacht auf Überdosierung ist symptomatisch zu behandeln und geeignete unterstützende Maßnahmen sind zu ergreifen. Fenofibrat ist nicht hämodialysierbar.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Lipidsenkende Mittel/Cholesterin- und Triglyceridsenkende Präparate/Fibrate, ATC-Code: C10AB05
Fenofibrat ist ein Derivat der Fibrinsäure, deren lipidregulierende Effekte beim Menschen auf einer Aktivierung des PPARα (Peroxisome Proliferator Activated Receptor Type Alpha) beruhen.
Durch die Aktivierung von PPARα wird die Aktivität der Lipoproteinlipase erhöht und die Bildung von Apolipoprotein CIII vermindert. Über diesen Mechanismus steigert Fenofibrat die Lipolyse und Elimination atherogener, triglyceridreicher Partikel aus dem Plasma. Weiterhin wird durch die Aktivierung von PPARα die Synthese der Apolipoproteine AI und AII gesteigert.
Die oben aufgeführten Wirkungen von Fenofibrat führen zu einer Reduktion der very-low-density- und der low-density-Lipoproteine (VLDL und LDL), die Apolipoprotein B enthalten, und über eine vermehrte Bildung von Apo AI und Apo AII zu einem Anstieg der high-density-Lipoproteine (HDL).
Patienten mit erhöhtem KHK-Risiko weisen häufig einen atherogenen Lipoprotein-Phänotyp auf, der durch einen erhöhten Anteil an small-dense-LDL-Partikeln charakterisiert ist. Durch Regulierung der Synthese und des Katabolismus von VLDL senkt Fenofibrat den small-dense-LDL-Spiegel und erhöht die LDL-Clearance.
In klinischen Studien mit Fenofibrat wurde das Gesamtcholesterin um bis zu 20 – 25 %, die Triglyceride um 40 – 55 % gesenkt und HDL-Cholesterin um 10 – 30 % erhöht.
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Bei Patienten mit Hypercholesterinämie, bei denen LDL-Senkungen von 20 – 35 % beobachtet wurden, führt der Gesamteffekt auf Cholesterin (LDL, HDL) zu einer Senkung des Gesamtcholesterin/HDL-Cholesterin-, des LDL-Cholesterin/HDL-Cholesterin- bzw. des Apo B/ Apo AI-Quotienten. Die genannten Quotienten gelten als Marker für das atherogene Risiko. Es liegen Belege dafür vor, dass die Behandlung mit Fibraten die Häufigkeit von Ereignissen bei koronaren Herzerkrankungen reduziert. Es liegen jedoch keine Hinweise für einen positiven Effekt im Hinblick auf die Gesamtmortalität in der primären oder sekundären Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen vor. Bei der ACCORD (Action to Control Cardiovascular Risk in Diabetes) Lipid-Studie handelte es sich um eine randomisierte placebokontrollierte Studie bei 5518 Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus, die zusätzlich zu Simvastatin mit Fenofibrat behandelt wurden. Bei der Behandlung mit Fenofibrat plus Simvastatin wurden gegenüber der Simvastatin-Monotherapie keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des kombinierten primären Endpunkts bestehend aus nicht-tödlichem Myokardinfarkt, nicht-tödlichem Schlaganfall und kardiovaskulär bedingtem Tod beobachtet (Hazard Ratio [HR] 0,92; 95 %-KI: 0,79 – 1,08; p = 0,32; absolute Risikoreduktion: 0,74 %). In der vorab festgelegten Untergruppe dyslipidämischer Patienten, definiert als diejenigen Patienten in der untersten Tertile des HDL-C-Werts (≤ 34 mg/dl bzw. 0,88 mmol/l) und in der obersten Tertile des TG-Werts (≥ 204 mg/dl bzw. 2,3 mmol/l), wurde bei der Behandlung mit Fenofibrat plus Simvastatin gegenüber der Simvastatin-Monotherapie eine relative Risikoreduktion von 31 % in Bezug auf das kombinierte primäre Zielkriterium beobachtet (Hazard Ratio [HR] 0,69; 95 %-KI: 0,49 – 0,97; p = 0,03; absolute Risikoreduktion: 4,95 %). Eine weitere vorab festgelegte Untergruppenanalyse ergab eine statistisch signifikante geschlechtsspezifische Interaktion bei der Behandlung (p = 0,01), die auf einen möglichen Behandlungsnutzen der Kombinationstherapie bei Männern hinweist (p = 0,037), während bei Frauen für die Kombinationstherapie im Vergleich zur Simvastatin-Monotherapie ein potentiell höheres Risiko für das Erreichen des primären Endpunkts bestand (p = 0,069). In der bereits genannten Untergruppe dyslipidämischer Patienten wurde eine solche Interaktion nicht beobachtet, es gab jedoch keine klaren Belege für den Nutzen einer Behandlung dyslipidämischer Frauen mit Fenofibrat plus Simvastatin; ferner konnte in dieser Untergruppe eine mögliche nachteilige Wirkung nicht ausgeschlossen werden. Extravaskuläre Cholesterinablagerungen (Sehnenxanthome und tuberöse Xanthome) können sich während einer Fenofibrat-Therapie teilweise oder vollständig zurückbilden. Bei Patienten mit erhöhten Lp(a)- bzw. Fibrinogen-Ausgangswerten zeigte sich unter der Behandlung mit Fenofibrat eine signifikante Senkung der Lp(a)- bzw. Fibrinogen-Spiegel. Andere Marker einer Entzündung, wie z.B. C-reaktives Protein, werden unter Fenofibrat ebenfalls reduziert. Fenofibrat bewirkt eine Reduktion des Harnsäure-Spiegels um etwa 25 %. Dies ist von zusätzlichem Nutzen für Fettstoffwechselpatienten mit Hyperurikämie. Fenofibrat führte in tierexperimentellen sowie in einer klinischen Studie zu einer Hemmung der durch ADP-, Arachidonsäure- und Adrenalin-induzierten Thrombozytenaggregation. | |
5.2 | Pharmakokinetische Eigenschaften Elipsia 145 mg enthält 145 mg Fenofibrat als Nanopartikel in Form einer Filmtablette. Resorption: Maximale Plasmaspiegel (Cmax) werden 2–4 Stunden nach oraler Gabe erreicht. Bei wiederholter Applikation bleiben die Plasmakonzentrationen konstant. Im Gegensatz zu bisherigen Fenofibrat-Formulierungen sind die maximalen Plasmakonzentrationen und die Gesamtaufnahme bei der vorliegenden Seite 8 von 11 |
Nanotechnologie-Formulierung jedoch nicht von der Nahrungsaufnahme abhängig, so dass die Einnahme unabhängig von einer Mahlzeit erfolgen kann.
In einer Studie mit gesunden männlichen und weiblichen Probanden wurde die 145-mg-Fenofibrat-Filmtabletten-Formulierung unter Nüchtern-Bedingungen und zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit verabreicht; dabei zeigte sich kein Einfluss der Nahrungsaufnahme auf die AUC und Cmax von Fenofibrinsäure.
Verteilung:
Fenofibrinsäure liegt in hohem Maße (> 99 %) an Albumin gebunden vor.
Metabolismus und Ausscheidung:
Nach oraler Gabe wird Fenofibrat schnell durch Esterasen zu dem aktiven Metaboliten Fenofibrinsäure hydrolysiert. Unverändertes Fenofibrat lässt sich im Plasma nicht nachweisen. Fenofibrat ist kein Substrat für CYP3A4. Es ist kein hepatischer mikrosomaler Metabolismus beteiligt.
Der Arzneistoff wird vorwiegend renal und innerhalb von 6 Tagen nahezu vollständig ausgeschieden. Fenofibrat wird hauptsächlich in Form von Fenofibrinsäure und deren Glukuronid eliminiert. Bei älteren Patienten ist die Plasmaausscheidung von Fenofibrinsäure nicht verändert.
Pharmakokinetische Studien mit einmaliger und wiederholter Gabe belegten, dass der Arzneistoff nicht kumuliert. Fenofibrinsäure ist nicht hämodialysierbar.
Die Plasmaeliminationshalbwertszeit von Fenofibrinsäure beträgt etwa 20 Stunden.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
In einer dreimonatigen nicht-klinischen Studie an Ratten wurde bei oraler Gabe von Fenofibrinsäure, dem aktiven Metaboliten von Fenofibrat, eine Toxizität auf die quergestreifte Muskulatur (insbesondere Typ-I-Fasern) sowie Herzinsuffizienz, Anämie und verringertes Körpergewicht festgestellt. Keine Toxizität auf die quergestreifte Muskulatur wurde bis zu einer Dosierung von 30 mg/kg (ungefähr die 17-fache Dosis, die zur Anwendung am Menschen empfohlen wird (MRHD)). Kein Anzeichen einer kardialen Toxizität wurde bei einer Dosierung festgestellt, die ungefähr dem dreifachen der MRHD entsprach. Reversible Geschwüre und Erosionen im Magen-Darm-Trakt traten bei Hunden unter einer dreimonatigen Behandlung auf. Bis zu einer Dosierung, die ungefähr der fünffachen MRHD entsprach, wurden in dieser Studie keine gastrointestinalen Läsionen beobachtet.
Untersuchungen zur Mutagenität von Fenofibrat verliefen negativ.
Bei Ratten und Mäusen wurden in hohen Dosierungen Lebertumoren gefunden, die auf Peroxisomenproliferation zurückzuführen sind. Diese Veränderungen sind spezifisch für kleine Nager und wurden bei anderen Tierarten nicht beobachtet. Eine Relevanz für die therapeutische Anwendung beim Menschen ergibt sich daraus nicht.
Untersuchungen an Maus, Ratte und Kaninchen ergaben keine Hinweise auf eine teratogene Wirkung.
Embryotoxische Effekte wurden bei Dosierungen, die im maternaltoxischen Bereich lagen, beobachtet. In hohen Dosen traten Tragzeitverlängerungen und eine Beeinträchtigung des Geburtsvorganges auf.
Reversible Hypospermie, testikuläre Vakuolisierung und unreife Ovarien wurden in einer „Repeat-dose –„Studie mit Fenofibrinsäure an jungen Hunden beobachtet. Allerdings ergaben sich keine Hinweise auf eine Beeinflussung der Fertilität in präklinischen Reproduktionsstudien mit Fenofibrat.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Tablettenkern :
Sucrose
Lactose-Monohydrat
Mikrokristalline Cellulose, silikonisiert
Crospovidon
Hypromellose
Natriumdodecylsulfat
Docusat-Natrium
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Filmüberzug :
Poly(vinylalkohol)
Titandioxid (E171)
Talkum
3-sn-Phosphatidylcholin aus Sojabohnen
Xanthangummi
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
3 Jahre
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Hitzegeformte Blisterpackungen (aus durchsichtigem PVC/PE/PVDC-Verbund versiegelt mit Aluminium) mit 10 Filmtabletten Inhalt.
Originalpackung mit:
30 Filmtabletten 50 Filmtabletten 100 FilmtablettenKlinikpackung mit:
300 (=10×30) FilmtablettenUnverkäufliches Muster mit:
20 Filmtabletten6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder anderes Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. inhaber der zulassung
Abbott Laboratories GmbH
Freundallee 9A
30173 Hannover
Tel.-Nr.: 0511 / 6750–0
8. zulassungsnummer
59178.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
Datum der Zulassung: 09.11.2004
Datum der letzten Verlängerung: 10.01.2012
10. stand der information
05.2021