Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - EnaCanpin 10 mg/10 mg Filmtabletten
1. bezeichnung des arzneimittels
EnaCanpin® 10 mg/10 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält 10 mg Enalaprilmaleat (entspricht 7,64 mg Enalapril) und 10 mg Lercanidipinhydrochlorid (entspricht 9,44 mg Lercanidipin).
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose-Monohydrat
Jede Filmtablette enthält 317 mg LactoseMonohydrat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Filmtablette.
Die Filmtabletten sind weiß, rund, leicht bikonvex mit abgeschrägten Kanten, Tablettendurchmesser 10 mm.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Behandlung der essentiellen Hypertonie bei Patienten, bei denen unter LercanidipinMonotherapie (10 mg) keine angemessene Blutdruckkontrolle erzielt werden kann.
Die Fixkombination EnaCanpin 10 mg/10 mg sollte nicht für die initiale Therapie von Bluthochdruck verwendet werden.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Patienten, deren Blutdruck durch die ausschließliche Behandlung mit Lercanidipin 10 mg nicht angemessen kontrolliert werden kann, können entweder auf 20 mg Lercanidipin hochtitriert oder auf das fixe Kombinationspräparat EnaCanpin 10 mg/10 mg umgestellt werden.
Ein individuelles Titrieren der Dosis mit den Einzelkomponenten wird empfohlen. Wo klinisch angemessen, kann die direkte Umstellung von der Monotherapie auf die Behandlung mit dem fixen Kombinationspräparat erwogen werden.
Die empfohlene Dosis beträgt eine Filmtablette pro Tag, die einmal täglich mindestens 15 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden sollte.
Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten:
Die Dosierung sollte sich nach der Nierenfunktion der Patienten richten (siehe Abschnitt 4.4 „Nierenfunktionsstörung“).
Nierenfunktionsstörung
EnaCanpin ist bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) oder bei Patienten unter Hämodialyse (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4) kontraindiziert. Besondere Vorsicht ist beim Einleiten der Behandlung bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger (Kreatinin-Clearance 30–60 ml/min) Nierenfunktionsstörung geboten.
Leberfunktionsstörung
EnaCanpin ist bei schwerer Leberfunktionsstörung kontraindiziert. Besondere Vorsicht ist beim Einleiten der Behandlung bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Leberfunktionsstörung geboten.
Kinder und Jugendliche:
Es gibt im Anwendungsgebiet Hypertonie keinen relevanten Nutzen von EnaCanpin bei Kindern und Jugendlichen.
Art der Anwendung
Vorsichtsmaßnahmen vor der Handhabung oder vor der Anwendung des Arzneimittels: – Das Arzneimittel sollte bevorzugt am
Morgen, mindestens 15 Minuten vor dem Frühstück eingenommen werden.
– Dieses Arzneimittel darf nicht zusammen mit Grapefruitsaft (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5) eingenommen werden.
4.3 gegenanzeigen
EnaCanpin darf nicht eingenommen werden bei:
Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe (Enalapril oder Lercanidipin) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Überempfindlichkeit gegen einen ACEHemmer oder DihydropyridinCalciumkanalblocker anamnestisch bekanntem, durch vorhergehende Therapie mit einem ACEHemmer ausgelöstem Angioödem hereditärem oder idiopathischem Angioödem Schwangerschaft im zweiten und dritten Trimenon (siehe Abschnitte 4.4 und 4.6) linksventrikulärer Ausflussbehinderung (inklusive Aortenstenose) nicht behandelter Herzinsuffizienz instabiler Angina pectoris oder kürzlich (innerhalb eines Monats) aufgetretenem Myokardinfarkt schweren Nierenfunktionsstörungen (GFR < 30 ml/min) inklusive Patienten unter Dialyse schwerer Leberfunktionsstörung gleichzeitiger Anwendung von:o starken CYP3A4-Inhibitoren (siehe Abschnitt 4.5)
o Cyclosporin (siehe Abschnitt 4.5) o Grapefruit oder Grapefruitsaft (siehe Abschnitt 4.5)
Die gleichzeitige Anwendung von EnaCanpin mit Aliskiren-haltigen Arzneimitteln ist bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60 ml/min/1,73 m²) kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.5 und 5.1) Gleichzeitige Anwendung einer Sacubit-ril/Valsartan-Therapie. Die Behandlung mit EnaCanpin darf frühestens 36 Stunden nach der letzten Dosis Sacubit-ril/Valsartan begonnen werden (siehe auch Abschnitte 4.4 und 4.5).4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung symptomatische hypotonie
Schwangerschaft zu stoppen und eine alternative Therapie zu beginnen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.6).
Der Gebrauch von Lercanidipin während der Schwangerschaft oder bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.6).
Stillzeit
Während der Stillzeit wird der Gebrauch von EnaCanpin nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.6).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Kombination bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht erwiesen.
Alkohol
Alkohol sollte gemieden werden, da er die Wirkung vasodilatatorischer Antihypertonika verstärken kann (siehe Abschnitt 4.5).
Lactose
EnaCanpin enthält Lactose-Monohydrat. Daher sollten Patienten mit der seltenen, hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-GalactoseMalabsorption dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d. h. es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
renale Clearance signifikant verändert waren. Gleichzeitig mit Digoxin behandelte Patienten sind engmaschig auf klinische Zeichen einer Digoxintoxizität zu überwachen.
Midazolam
Bei der gleichzeitigen Gabe von oralem Midazolam, 20 mg, und Lercanidipin war bei älteren Freiwilligen die LercanidipinResorption verstärkt (um circa 40 %) und die Resorptionsgeschwindigkeit verzögert (t max war von 1,75 auf 3 Stunden hinausgezögert). Es traten keine Änderungen der Midazolam-Konzentrationen auf.
Metoprolol
Bei gleichzeitiger Anwendung von Lercanidipin mit Metoprolol, einem vorwiegend hepatisch eliminierten beta-Blocker, kam es zu keiner Veränderung der Bioverfügbarkeit von Metoprolol, während die Bioverfügbarkeit von Lercanidipin um 50 % herabgesetzt wurde. Dieser Effekt könnte durch die von beta-Blockern hervorgerufene Verringerung der hepatischen Durchblutung bedingt sein und könnte folglich auch bei anderen Präparaten dieser Substanzklasse auftreten. Trotzdem kann Lercanidipin sicher zusammen mit Blockern beta-adrenerger Rezeptoren angewendet werden.
Gleichzeitige Anwendung mit anderen Arzneimitteln
Cimetidin
Gleichzeitige Anwendung von Cimetidin bei einer Tagesdosis von 800 mg verursacht keine signifikanten Veränderungen der Lercanidipin-Serumspiegel. Bei höheren Dosen ist jedoch Vorsicht geboten, da es zu einer gesteigerten Bioverfügbarkeit und dadurch zu einer verstärkten hypotensiven Wirkung von Lercanidipin kommen kann.
Fluoxetin
Eine Interaktions-Studie mit Fluoxetin (einem Hemmer von CYP2D6 und CYP3A4) bei gesunden Freiwilligen im Alter von 65 ± 7 Jahren (mittlere Standardabweichung) zeigte keine klinisch relevante Veränderung der Pharmakokinetik von Lercanidipin.
Simvastatin
Wurde eine Lercanidipin-Dosis von 20 mg wiederholt zusammen mit 40 mg Simvastatin angewendet, kam es zu keiner signifikanten Veränderung der AUC von Lercanidipin. Demgegenüber nahm die AUC von Simvastatin um 56 % und diejenige
seines aktiven Hauptmetaboliten, betaHydroxysäure, um 28 % zu. Es ist unwahrscheinlich, dass solche Veränderungen klinische Relevanz besitzen. Eine Wechselwirkung wird nicht erwartet, wenn Lercanidipin am Morgen und Simvastatin am Abend angewendet wird, wie dies für einen solchen Wirkstoff indiziert ist.
Warfarin
Die gleichzeitige Verabreichung von 20 mg Lercanidipin an nüchterne gesunde Freiwillige führte zu keiner Veränderung der Pharmakokinetik von Warfarin.
Diuretika und ACE-Hemmer
Lercanidipin wurde gemeinsam mit Diuretika und ACE-Hemmern sicher verabreicht.
Andere blutdruckbeeinflussende Medikamente
Wie bei allen blutdrucksenkenden Medikamenten kann eine verstärkte blutdrucksenkende Wirkung beobachtet werden, wenn Lercanidipin mit anderen blutdruckbeeinflussenden Medikamenten verabreicht wird, wie Alphablocker für die Behandlung von Symptomen im Harnbereich, trizyklische Antidepressiva, Neuroleptika. Eine Verminderung der blutdrucksenkenden Wirkung kann hingegen bei gleichzeitiger Anwendung mit Kortikosteroiden beobachtet werden.
Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Enalapril
Begrenzte Daten zur Pharmakokinetik zeigen sehr geringe Konzentrationen in der Muttermilch (siehe Abschnitt 5.2). Obgleich diese Konzentrationen klinisch nicht relevant zu sein scheinen, wird die Einnahme von EnaCanpin während des Stillens von Frühgeborenen und in den ersten Wochen nach der Geburt nicht empfohlen aufgrund des hypothetischen Risikos kardiovaskulärer und renaler Wirkungen und weil keine ausreichenden klinischen Erfahrungen vorliegen. Das Stillen eines bereits etwas älteren Kindes kann unter der Einnahme von EnaCanpin in Betracht gezogen werden, wenn die Behandlung für die Mutter notwendig ist und das Kind auf Nebenwirkungen überwacht wird.
Lercanidipin
Es ist nicht bekannt, ob Lercanidi-pin/Metabolite in die Muttermilch übergehen. Ein Risiko für das Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Lercanidipin soll während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Enalapril und Lercanidipin
Daher soll EnaCanpin während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Fertilität
Es liegen keine klinischen Daten zu Lercanidipin vor. Bei einigen mit Kanalblockern behandelten Patienten wurde über reversible biochemische Veränderungen in den Spermatozoenköpfen berichtet, die die Befruchtung beeinflussen können. In Fällen, in denen eine wiederholte künstliche Befruchtung erfolglos war und keine andere Erklärung gefunden wurde, sollte die Möglichkeit des Calciumkanalblockers als Ursache in Erwägung gezogen werden.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
EnaCanpin hat geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Es wird jedoch zur Vorsicht geraten, da Schwindel, Asthenie, Müdigkeit und in seltenen Fällen Somnolenz auftreten können (siehe Abschnitt 4.8).
4.8 nebenwirkungen
Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Gelegentlich: Nierenfunktionsbeein trächtigung, Nierenversagen, Proteinurie Selten: Oligurie Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse Gelegentlich: Impotenz Selten: Gynäkomastie Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Sehr häufig: Asthenie Häufig: Ermüdung Gelegentlich: Unwohlsein, Fieber Untersuchungen: Häufig: Hyperkaliämie, Krea tinin im Serum erhöht Gelegentlich: Blutharnstoff erhöht, Hyponatriämie Selten: Erhöhte Leberenzyme, Bilirubin im Serum erhöht. Lercanidipin-Monotherapie Die aus kontrollierten klinischen Studien und nach Markteinführung am häufigsten mitgeteilten unerwünschten Arzneimittelwirkungen bestehen in Kopfschmerz, periphere Ödeme, Tachykardie, Palpitationen und Hautröte (Flush). Erkrankungen des Immunsystems: Selten: Überempfindlichkeit Erkrankungen des Nervensystems: Häufig: Kopfschmerz Gelegentlich: Schwindelgefühl Selten: Somnolenz, Synkope Herzerkrankungen: Häufig: Tachykardie, Palpitati onen Selten: Angina pectoris Gefäßerkrankungen: Häufig: Hautröte (Flush) Gelegentlich: Hypotonie Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Gelegentlich: Übelkeit, Dyspepsie, Oberbauchschmerz Selten: Erbrechen, Diarrhoe Nicht bekannt: Zahnfleischhypertro- phie1, trübes Peritoneal-effluat1 Leber- und Gallenerkrankungen: Nicht bekannt: Serum-Transaminasen erhöht1 | Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Gelegentlich: Ausschlag, Pruritus Selten: Urtikaria Nicht bekannt: Angioödem1 Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Gelegentlich: Myalgie Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Gelegentlich: Polyurie Selten: Pollakisurie Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Häufig: peripheres Ödem Gelegentlich: Asthenie, Ermüdung Selten: Brustkorbschmerzen 1Nebenwirkungen aus Spontanmeldungen und weltweiten Erfahrungen nach Markteinführung In seltenen Fällen können einige Dihydropyridine zu präkordial lokalisierten Schmerzen oder Angina pectoris führen. Äußerst selten kann bei Patienten mit vorbestehender Angina pectoris die Frequenz, Dauer oder Schwere dieser Anfälle erhöht werden. Es können vereinzelt Fälle eines Myokardinfarkts auftreten. Lercanidipin scheint keinerlei Einfluss auf die Blutzuckerspiegel oder Serumlipidspiegel auszuüben. |
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovi-gilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
achtung des zirkulierenden Flüssigkeitsvolumens und der Urinausscheidung.
Angesichts der langfristigen pharmakologischen Wirkung von Lercanidipin muss der kardiovaskuläre Status von Patienten, die eine Überdosierung zu sich genommen haben, mindestens 24 Stunden lang überwacht werden. Da das Arzneimittel eine hohe Proteinbindung aufweist, ist eine Dialyse wahrscheinlich nicht wirksam. Patienten, bei denen eine mäßige bis schwere Vergiftung zu erwarten ist, sollten in einer Umgebung mit Zugang zu intensivmedizinischer Versorgung beobachtet werden.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften pharmakotherapeutische gruppe: acehemmer und calciumkanalblocker: enalapril und lercanidipin. atc-code: c09bb02
zielt und der Blutdruck stärker gesenkt als durch Gabe der Einzelwirkstoffe.
In einer zulassungsrelevanten, doppelblinden, klinischen Add-on-Studie der Phase III an 342 Non-Respondern gegenüber Lercanidipin 10 mg (Definition: sDBD 95–114 und sSBD 140–189 mmHg) war die Reduktion des Talwerts für den sSBD nach 12 Wochen doppelblinder Behandlung unter der Kombination Enalapril 10 mg/Lercanidipin 10 mg um 5,4 mmHg größer als unter Lercanidipin 10 mg allein (7,7 mmHg versus –2,3 mmHg, p<0,001). Auch die Reduktion des Talwerts für den sDBD war unter der Kombinationstherapie um 2,8 mmHg größer als unter der Monotherapie (-7,1 mmHg versus –4,3 mmHg, p<0,001). Die Responderrate war unter der Kombinationstherapie signifikant höher als unter der Monotherapie: 41% versus 24% (p<0,001) für den sSBD und 35% versus 24% (p=0,032) für den sDBD. Bei einem signifikant höheren Prozentsatz an Patienten unter der Kombinationstherapie kam es im Vergleich zu Patienten unter der Monotherapie zu einer Normalisierung des sSBD (39% versus 22%, p<0,001) und des sDBD (29% versus 19%, p=0,023). In der offenen Langzeitnachbeobachtungsphase dieser Studie war eine Titration auf die Kombination Enalapril 20 mg/Lercanidipin 10 mg gestattet, wenn der BD weiterhin >140/90 mmHg betrug: Die Titration wurde bei 133/221 Patienten durchgeführt und der sDBD normalisierte sich danach bei 1/3 dieser Fälle.
In einer zulassungsrelevanten, doppelblinden, klinischen Add-on-Studie der Phase III an 327 Non-Respondern gegenüber Enalapril 20 mg (Definition: sDBD 95–114 und sSBD 140–189 mmHg) war die Reduktion des Talwerts für den sSBD (-9,8 mmHg versus –6,7 mmHg, p=0,013) und den sDBD (-9,2 versus –7,5 mmHg, p=0,015) unter Enalapril 20 mg/Lercanidipin 10 mg signifikant größer als unter der Monotherapie. Die Responderrate war unter der Kombinationstherapie nicht signifikant höher als unter der Monotherapie (53% versus 43%, p=0,076 für den sDBD und 41% versus 33%, p=0,116 für den sSBD), ebenso gab es keinen signifikant höheren Prozentsatz an Patienten unter Kombinationstherapie mit einer Normalisierung des sDBD (48% versus 37%, p=0,055) und des sSBD (33% versus 28%, p=0,325) verglichen mit den Patienten unter Monotherapie.
In einer placebo- und wirkstoffkontrollierten, randomisierten, doppelblinden Studie mit faktoriellem Design an 1.039 Patienten mit mittelgradiger Hypertonie (Definition: sDBD 100–109 mmHg, sSBD < 180 mmHg und zu Hause gemessener DBD ≥ 85
mmHg) zeigte sich bei Patienten unter Enalapril 20 mg/Lercanidipin 20 mg im Vergleich zu Placebo eine signifikant 20 größere Reduktion der Praxis- und der Heim-Messwerte für den sDBD und den sSBD (p<0,001). Klinisch relevante Unterschiede in der Veränderung des Ausgangstalwerts für den in der Praxis gemessenen sDBD wurden zwischen dem Kombinationspräparat 20 mg/20 mg (-15,2 mmHg, n=113) und den Monopräparaten Enalapril 20 mg (-11,3 mmHg, p=0,004, n=113) bzw. Lercanidipin 20 mg (-13,0 mmHg, p=0,092, n=113) beobachtet. Ähnliche klinisch relevante Unterschiede in der Veränderung des Ausgangstalwerts für den in der Praxis gemessenen sSBD wurden zwischen dem Kombinationspräparat 20 mg/20 mg (19,2 mmHg) und den Monopräparaten Lercanidipin 20 mg (-13,0 mmHg, p=0,002) bzw. Enalapril 20 mg (-15,3 mmHg, p=0,055) beobachtet. Auch bei den HeimMesswerten für den SBD und DBD wurden klinisch relevante Unterschiede festgestellt. Ein signifikanter Anstieg der Responderraten für den sDBD (75%) und den sSBD (71%) wurde für das Kombinationspräparat 20 mg/20 mg gegenüber Placebo (p<0,001) und den beiden Monotherapien (p<0,01) beobachtet. Die Normalisierung des Blutdrucks wurde von einem höheren Prozentsatz der Patienten unter der Kombinationstherapie 20 mg/20 mg (42%) als unter Placebo (22%) erreicht.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Spitzenkonzentrationen von Enalaprilat von 0,75 µg/l etwa 9 Stunden nach der Einnahme. Die über 24 Stunden in der Milch gemessene Gesamtmenge von Enalapril belief sich auf 1,44 µg/l und 0,63 µg/l für Enalap-rilat. Die Konzentrationen von Enalaprilat in der Milch waren 4 Stunden nach Gabe einer Einzeldosis von Enalapril von 5 mg bei einer Mutter und nach der Gabe einer Einzeldosis von Enalapril von 10 mg bei zwei Müttern nicht nachweisbar (< 0,2 µg/l). Die Enalaprilkonzentrationen wurden nicht bestimmt.
Pharmakokinetik von Lercanidipin
Resorption
Nach oraler Anwendung wird Lercanidipin vollständig resorbiert. Die Spitzenplasmakonzentration wird nach circa 1,5–3 Stunden erreicht.
Die beiden Enantiomere von Lercanidipin zeigen ein ähnliches Plasmaspiegelprofil: Die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration ist die gleiche und die die maximale Plasmakonzentration und die AUC liegen für das (S)-Enantiomer durchschnittlich um das 1,2-fache höher. Die Eliminationshalbwertszeiten der beiden Enantiomere sind im Wesentlichen gleich. Eine gegenseitige Umwandlung der Ent-aniomere „in vivo“ wird nicht beobachtet.
Aufgrund des hohen First-PassMetabolismus liegt die absolute Bioverfügbarkeit von oral verabreichtem Lercanidipin bei nicht nüchternen Patienten bei etwa 10 %. Allerdings ist die Bioverfügbarkeit bei Einnahme unter Nahrungskarenz bei gesunden Freiwilligen um 1/3 reduziert.
Die orale Verfügbarkeit von Lercanidipin steigt um das 4-fache an, wenn die Einnahme bis zu 2 Stunden nach einer stark fetthaltigen Mahlzeit erfolgt. Das Arzneimittel sollte folglich vor einer Mahlzeit eingenommen werden.
Verteilung
Die Verteilung aus dem Serum in Gewebe und Organe erfolgt rasch und weitgehend.
Der Grad der Plasmaprotein-Bindung von Lercanidipin beträgt mehr als 98 %. Da bei Patienten mit schwerer Nieren- oder Leberfunktionsstörung die Plasmaproteinspiegel erniedrigt sind, könnte der frei verfügbare Anteil des Arzneimittels höher sein.
Biotransformation
Lercanidipin wird stark durch CYP3A4 verstoffwechselt; Muttersubstanz wird weder im Urin noch in den Fäzes gefunden. Lercanidipin wird vordringlich in inaktive Metaboliten umgewandelt und circa 50 %
der Dosis werden mit dem Harn ausgeschieden.
In vitro -Untersuchungen mit humanen Lebermikrosomen haben gezeigt, dass Lercanidipin bei Konzentrationen, die 160-fach beziehungsweise 40-fach höher als jene lagen, die als Serumspitzenwert nach Verabreichung der 20 mg-Dosis erreicht werden, eine geringe Hemmung der beiden Enzyme CYP3A4 beziehungsweise CYP2D6 aufweist.
Zudem haben am Menschen durchgeführte Wechselwirkungsstudien ergeben, dass Lercanidipin die Serumkonzentrationen von Midazolam, einem typischen Substrat von CYP3A4, oder von Metoprolol, einem typischen Substrat von CYP2D6, nicht verändert. Folglich wird nicht erwartet, dass Lercanidipin bei therapeutischen Dosen die Biotransformation von Arzneimitteln inhibiert, die durch CYP3A4 und CYP2D6 ver-stoffwechselt werden.
Elimination
Die Elimination erfolgt im Wesentlichen durch Biotransformation.
Es wurde eine mittlere terminale Eliminationshalbwertszeit von 8–10 Stunden berechnet und die therapeutische Aktivität hält aufgrund der ausgeprägten LipidMembranbindung 24 Stunden an. Nach wiederholter Anwendung wurde keine Akkumulation festgestellt.
Lineare/nicht-lineare Kinetik
Die orale Verabreichung von Lercanidipin führt zu Serumkonzentrationen, die der Dosis nicht direkt proportional sind (nichtlineare Kinetik). Nach Gabe von 10, 20 oder 40 mg zeigten die Spitzenserumkonzentrationen das Verhältnis 1:3:8 und die Flächen unter den PlasmakonzentrationsZeitkurven das Verhältnis 1:4:18, was eine progressive Sättigung des First-PassMetabolismus nahelegt. Dem entsprechend nimmt die Verfügbarkeit mit steigender Dosis zu.
Besondere Patientengruppen
Es wurde gezeigt, dass das pharmakokinetische Verhalten von Lercanidipin bei älteren Patienten und bei Patienten mit geringer bis mittelgradiger Nierenfunktionsstörung oder geringer bis mittelgradiger Leberfunktionsstörung ähnlich desjenigen ist, das in der allgemeinen Patientenpopulation beobachtet wird. Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung oder dialysepflichtige Patienten zeigten höhere Konzentration des Arzneimittels (circa 70 %). Bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Leberfunktionsstörung wird die systemische Bioverfüg-
barkeit von Lercanidipin wahrscheinlich erhöht sein, da das Arzneimittel normalerweise weitgehend in der Leber verstoff-wechselt wird.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
bekannten Effekten hoher Dosierungen von Calciumantagonisten verbunden und spiegeln vorwiegend die übertriebene pharmakodynamische Aktivität wieder.
Die Behandlung mit Lercanidipin hatte keinen Einfluss auf die Fertilität und die generelle Reproduktionsfähigkeit der Ratte, aber hohe Dosierungen induzieren einen prä-und post-Nidationsverlust und eine verzögerte Embryonalentwicklung. Es gibt keinen Hinweis auf einen teratogenen Effekt in Ratten und Kaninchen, aber andere Dihydropyridine wirkten in Tieren teratogen. Lercanidipin induziert Dystokie, wenn während der Wehen hohe Dosen (12 mg/kg/Tag) verabreicht werden. Die Verteilung von Lercanidipin und/oder seinen Metaboliten in schwangeren Tieren und deren Übergang in die Muttermilch wurde nicht untersucht.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
6.1 liste der sonstigen bestandteilePovidon K30
Maleinsäure
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)
Lactose-Monohydrat
Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.)
Filmüberzug:
Hypromellose
Titandioxid (E171)
Talkum
Macrogol 6000
6.2 Inkompabilitäten
6.2 InkompabilitätenNicht zutreffend
6.3 dauer der haltbarkeit
3 Jahre
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Nicht über 30°C lagern.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 art und inhalt des behältnisses
OPA/Al/PVC/Al-Folie Blisterpackung: 10, 14, 15, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 90, 98, 100 Filmtabletten in einer Faltschachtel.
OPA/Al/PVC/Al-Folie Blisterpackung, Kalenderpackung: 14, 28, 56 oder 98 Filmtabletten in einer Faltschachtel.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
TAD Pharma GmbH
Heinz-Lohmann-Straße 5
27472 Cuxhaven
Tel.: (04721) 606–0
Fax: (04721) 606–266
E-Mail:
8. zulassungsnummer
98368.00.00
9. datum der erteilung der zulassung / verlängerung der zlassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 11.01.2017
Datum der Verlängerung der Zulassung: 08.11.2018
10. stand der information
10. stand der informationJuli 2021