Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Epiduo Forte
1. bezeichnung des arzneimittels
Epiduo Forte
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Ein Gramm Gel enthält:
Adapalen 3 mg (0,3 % w/w)
Wasserhaltiges Benzoylperoxid, entsprechend 25 mg (2,5 % w/w) Benzoylperoxid.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung : Propylenglycol (E1520) 40 mg/g (4,0 %) Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Gel.
Weißes bis sehr blassgelbes opakes Gel.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Epiduo Forte ist angezeigt zur topischen Behandlung der Acne vulgaris bei Vorliegen von Komedonen, zahlreichen Papeln und Pusteln (siehe Abschnitte 4.2 und 5.1).
Epiduo Forte ist bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren indiziert.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Epiduo Forte sollte einmal täglich abends auf die saubere und trockene Haut aller von Akne betroffenen Bereiche von Gesicht und Rumpf aufgetragen werden.
Die Behandlungsdauer wird auf Grundlage des klinischen Gesamtzustands und des therapeutischen Ansprechens vom Arzt festgelegt. Die ersten Anzeichen einer klinischen Besserung treten in der Regel nach 1 bis 4 Behandlungswochen in Erscheinung. Wird nach 4 bis 8 Behandlungswochen keine Besserung beobachtet, sollte der Nutzen einer Fortsetzung der Behandlung überdacht werden.
Von Epiduo ist eine geringere Wirkstärke erhältlich (Epiduo 0,1 % / 2,5 % Gel), die bei Patienten mit mittelschwerer Acne vulgaris in Betracht gezogen werden sollte (siehe Abschnitt 5.1).
Bei den mit Epiduo Forte behandelten Patienten, bei denen das ganze Gesicht von zahlreichen Papeln und Pusteln befallen war, wurde im Vergleich zur Referenztherapie (Epiduo 0,1 % / 2,5 % Gel) eine erhöhte klinische Wirksamkeit beobachtet. Ärzte können zwischen den beiden Wirkstärken auf Grundlage des klinischen Zustands des Patienten und des Schweregrads der Akne wählen.
Besondere Patientengruppen
Ältere Menschen
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Epiduo Forte bei älteren Patienten ab 65 Jahren sind nicht erwiesen.
Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
Epiduo Forte wurde bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen nicht untersucht.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Epiduo Forte Gel wurden bei Kindern unter 12 Jahren nicht untersucht.
Art der Anwendung
Nur zur Anwendung auf der Haut.
Einmal täglich eine dünne Schicht von Epiduo Forte nach dem Waschen auf die betroffenen Bereiche von Gesicht und/oder Rumpf auftragen. Eine erbsengroße Menge für jeden Bereich des Gesichts (z. B. Stirn, Kinn, jede Wange) verwenden, wobei der Kontakt mit Augen und Lippen zu vermeiden ist (siehe Abschnitt 4.4).
Die Patienten sollten angewiesen werden, ihre Hände nach dem Auftragen des Arzneimittels zu waschen.
Kosmetika können nach dem Trocknen des Arzneimittels aufgetragen werden.
Bei Auftreten von Hautreizungen sollte der Patient angewiesen werden, nach Bedarf nicht-komedogene feuchtigkeitsspendende Produkte aufzutragen, das Arzneimittel seltener (z. B. alle zwei Tage) anzuwenden, die Anwendung vorübergehend zu unterbrechen oder vollständig zu beenden.
4.3 gegenanzeigen
Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6) Frauen, die eine Schwangerschaft planen (siehe Abschnitt 4.6) Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Epiduo Forte darf nicht auf geschädigte Haut, weder auf verletzte (Schnittverletzungen oder Abschürfungen) noch auf sonnenverbrannte oder ekzematöse Haut, aufgetragen werden.
Das Arzneimittel darf nicht mit Augen, Lippen, Mund, Nasenlöchern oder Schleimhäuten in Kontakt kommen. Bei versehentlichem Kontakt mit den Augen müssen die Augen unverzüglich mit warmem Wasser ausgespült werden.
Beim Auftreten von Hautreaktionen, die auf eine Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile der Formulierung hindeuten, sollte die Anwendung von Epiduo Forte beendet werden.
Eine übermäßige Exposition gegenüber Sonnenlicht oder UV-Strahlung sollte vermieden werden.
Epiduo Forte sollte nicht in Kontakt mit gefärbten Materialien einschließlich gefärbten Haaren oder gefärbten Geweben kommen, da es hierdurch zum Ausbleichen und zu Verfärbungen kommen kann.
Dieses Arzneimittel enthält 40 mg Propylenglycol (E1520) pro Gramm entsprechend 4 % w/w.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Epiduo Forte wurden bei Patienten mit schwerer nodulärer oder tiefer nodulozystischer Akne nicht untersucht. Da bei Patienten mit schwerer nodulärer / nodulozystischer Akne ein erhöhtes Risiko für dauerhafte Narbenbildung als Folge von Akneläsionen besteht, wird bei diesen Patienten die Anwendung von Epiduo Forte aufgrund des Risikos eines unzureichenden therapeutischen Ansprechens nicht empfohlen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Mit Epiduo Forte wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
Auf Basis der bisherigen Erfahrungen mit Adapalen und Benzoylperoxid sind keine Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt, die gleichzeitig mit Epiduo Forte auf der Haut angewendet werden könnten. Dennoch sollten andere Retinoide oder Benzoylperoxid oder Arzneimittel mit ähnlichem Wirkmechanismus nicht gleichzeitig angewendet werden. Bei der Anwendung von Kosmetika mit abrasiven, hautreizenden oder austrocknenden Wirkungen ist Vorsicht geboten, da diese in Verbindung mit Epiduo Forte zu additiven hautreizenden Wirkungen führen können.
Die Resorption von Adapalen über die menschliche Haut ist gering (siehe Abschnitt 5.2). Daher sind Wechselwirkungen mit systemischen Arzneimitteln unwahrscheinlich.
Die perkutane Penetration von Benzoylperoxid ist gering und der Wirkstoff wird in der Haut vollständig zu Benzoesäure metabolisiert, die rasch eliminiert wird. Daher ist es unwahrscheinlich, dass mögliche Wechselwirkungen mit systemischen Arzneimitteln auftreten
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Die orale Anwendung von Retinoiden verursacht kongenitale Fehlbildungen. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung wird bei topisch verabreichten Retinoiden generell angenommen, dass es aufgrund minimaler dermaler Absorption zu einer niedrigen systemischen Exposition kommt. Es kann jedoch individuelle Faktoren geben (z.B. verletzte Hautbarriere, übermäßiger Gebrauch), die zu einer erhöhten systemischen Exposition beitragen können.
Schwangerschaft
Epiduo Forte ist in der Schwangerschaft und bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Bisher liegen keine oder nur begrenzte Erfahrungen mit der topischen Anwendung von Adapalen bei Schwangeren vor.
Tierexperimentelle Studien haben nach oraler Gabe eine Reproduktionstoxizität bei hoher systemischer Exposition gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Die klinischen Erfahrungen mit lokal appliziertem Adapalen und Benzoylperoxid in der Schwangerschaft sind begrenzt.
Wird das Arzneimittel während der Schwangerschaft angewendet oder wird die Patientin während der Anwendung dieses Arzneimittels schwanger, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Stillzeit
Es wurden keine Studien zum Übergang in die Muttermilch nach kutaner Anwendung von Epiduo Forte bei Mensch oder Tier durchgeführt. Die verfügbaren pharmakokinetischen Daten aus Ratten haben eine Ausscheidung von Adapalen in die Muttermilch nach oraler oder intravenöser Gabe von Adapalen gezeigt.
Ein Risiko für das gestillte Kind kann nicht ausgeschlossen werden.
Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, entweder das Stillen zu unterbrechen oder auf die Behandlung mit Epiduo Forte zu verzichten / die Behandlung mit Epiduo Forte zu unterbrechen. Dabei soll sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden.
Um eine Exposition des Säuglings durch direkten Kontakt zu vermeiden, ist eine Applikation von Epiduo Forte auf die Brust in der Stillzeit zu vermeiden.
Fertilität
Mit Epiduo Forte wurden keine Fertilitätsstudien am Menschen durchgeführt.
In Reproduktionsstudien an Ratten wurden jedoch keine Auswirkungen von Adapalen oder Benzoylperoxid auf die Fertilität festgestellt (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Epiduo Forte hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
4.8 nebenwirkungen
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Bei etwa 10 % der Patienten kann es zu unerwünschten Hautreaktionen kommen. Die typischerweise mit der Anwendung von Epiduo Forte verbundenen therapiebedingten Nebenwirkungen sind leichte bis mittelschwere Reaktionen am Verabreichungsort, wie beispielsweise Hautreizungen, die hauptsächlich durch Schuppung, Trockenheit, Erythem und Brennen/stechende Schmerzen gekennzeichnet sind. In diesen Fällen wird empfohlen, feuchtigkeitsspendende Produkte anzuwenden, vorübergehend die Häufigkeit der Anwendung auf alle zwei Tage zu reduzieren oder die Anwendung vorübergehend zu unterbrechen, bis die einmal tägliche Anwendung wieder aufgenommen werden kann. Diese Reaktionen treten im Allgemeinen zu Beginn der Behandlung auf und lassen tendenziell im Laufe der Zeit allmählich nach.
Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen werden nach Systemorganklasse und Häufigkeit unter Anwendung der folgenden Kategorien klassifiziert: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Sie wurden während der Behandlung mit Epiduo Forte in einer Vehikelkontrollierten klinischen Phase-3-Studie berichtet (siehe Tabelle 1).
Systemorganklasse | Häufigkeit |
Augenerkrankungen
Gelegentlich
Erythem des Augenlids
Nicht bekannt*
Augenlidödem
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt*
Anaphylaktische Reaktion
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich
Parästhesie (Kribbeln am
Verabreichungsort)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Nicht bekannt*
Engegefühl im Rachen, Dyspnoe
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig
Atopische Dermatitis, Ekzem, brennendes Gefühl auf der Haut, Hautreizung
Gelegentlich
Trockene Haut, Pruritus, Hautausschlag
Nicht bekannt*
Allergische Kontaktdermatitis, Schwellung des Gesichts, Hautschmerzen (stechende Schmerzen) und Bläschen (Vesikel), Hautverfärbungen (Hyperpigmentierung oder Hypopigmentierung), Urtikaria, Verbrennungsähnliche Reaktion an der Anwendungsstelle
*daten aus der überwachung nach markteinführung, die seit der weltweiten einführung von epiduo 0,1 % / 2,5 % gel von einer Population unbekannter Größe gemeldet wurden
In den meisten Fällen handelte es sich bei „Verbrennungsähnlichen Reaktionen an der Anwendungsstelle“ um oberflächliche verbrennungsähnliche Reaktionen; es wurden jedoch auch Fälle ähnlich Verbrennungen 2. Grades und schweren Verbrennungen beschrieben.
Die Haut betreffende Nebenwirkungen waren unter Epiduo Forte häufiger als unter Epiduo Gel (Adapalen 0,1 % / Benzoylperoxid 2,5 %) und einem Vehikel-Gel. In der Zulassungsstudie (siehe Abschnitt 5.1) hatten 9,2 % der in der Gesamtpopulation mit Epiduo Forte behandelten Patienten die Haut betreffende Nebenwirkungen und 3,7 % der Patienten in der mit Epiduo Gel behandelten Gruppe im Vergleich zu 2,9 % in der Vehikel-Gruppe.
Zusätzlich zu einigen der oben genannten Nebenwirkungen wurden weitere unerwünschte Arzneimittelreaktionen unter Epiduo Gel (Adapalen 0,1 % / Benzoylperoxid 2,5 %) gemeldet , der zuvor zugelassenen fixen Kombination von Adapalen und Benzoylperoxid: – Klinische Studien:
Weitere in klinischen Studien mit Epiduo Gel berichtete unerwünschte Arzneimittelreaktionen sind irritative Kontaktdermatitis (häufig) und Sonnenbrand (gelegentlich).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Epiduo Forte ist ausschließlich zur einmal täglichen Anwendung auf der Haut bestimmt. Eine übermäßige Applikation von Epiduo Forte kann zu schweren Reizungen führen. In diesem Fall muss die Anwendung unterbrochen und gewartet werden, bis die Haut sich erholt hat.
Bei versehentlicher oraler Einnahme sind geeignete symptomatische Maßnahmen zu treffen.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Wirksamkeitsparamet er | Epiduo Forte (n = 106) | Adapalen 0,1 % / Benzoylperoxid 2,5 % Gel (n = 112) | Vehikel Gel (n = 34) |
Erfolgsrate (Minimum Besserung um 2 Grade und ein IGA von„erscheinungsfrei“ oder „fast erscheinungsfrei“) | 31,9 %a | 20,5 % | 11,8 % |
Änderung der entzündlichen Läsionen, mittlere absolute (%) Reduktion | 37,3b (74,4 %) | 30,2 (68 %) | 14,3 (33,0 %) |
Änderung der nicht entzündlichen Läsionen, mittlere absolute (%) Reduktion | 46,3b (72,1 %) | 43,9 (68,4 %) | 17,8 (30,8 %) |
MI = Multiple Imputation; ITT = Intention-to-Treat
a) p = 0,029 vs. Vehikel
b) p < 0,001 vs. Vehikel
Adapalen 0,1 % / Benzoylperoxid 2,5 % Gel diente in dieser Studie als Referenztherapie. Bei Patienten, deren Akne als „mittelschwer“ (IGA = 3) eingestuft wurde, zeigte Epiduo Forte keinen Wirksamkeitsvorteil im Vergleich zur Referenztherapie. In der Analyse der Patienten, deren Akne als „schwer“ (IGA = 4) eingestuft wurde, erzielte Epiduo Forte eine höhere Wirksamkeit als das Vehikel-Gel mit einem Behandlungsunterschied von 20,1 % (31,9 % vs. 11,8 %; 95%-KI: 6,0 %, 34,2 %; p = 0,029), die Referenztherapie jedoch nicht (Behandlungsunterschied vs. Vehikel-Gel von 8,8 %).
Der Effekt von Epiduo Forte auf die Narbenbildung bei Akne wurde in der OSCAR Studie untersucht. Dies war eine multizentrische, randomisierte, für den Prüfarzt verblindete, placebokontrollierte Studie, die einen intraindividuellen Vergleich (rechte Gesichtshälfte versus linke Gesichtshälfte) bei männlichen und weiblichen Patienten im Alter von 16 bis 35 Jahren (n=67) mit moderater bis schwerer Acne vulgaris (IGA 3–4) mit einer durchschnittlichen mittleren Anzahl an 40 Akne-Läsionen (18 entzündliche Läsionen, 22 nicht-entzündliche Läsionen) auf jeder Seite. Die große Mehrheit der Patienten hatte einen moderaten Akne-Schweregrad (93%). Die Akne-Läsionen auf beiden Gesichtshälften waren gut ausgewogen, der Schweregrad der Akne-Narben betrug 12 Narben auf jeder Seite. Die Mehrheit dieser Narben hatte einen Durchmesser von 2–4 mm.
Die Mehrheit der Patienten hatte einen milden (63%, Scar Global Assessment (SGA) 2) und etwa 30% hatten einen moderaten Narben-Schweregrad (SGA 3).
In die Studie waren männliche und weibliche Patienten im Alter von 16 bis einschließlich 35 Jahren mit einem Hauttyp von Fitzpatrick I bis IV eingeschlossen.
Die Studienpopulation bestand überwiegend aus Frauen (65,7 %) und die meisten Patienten wurden als größtenteils weiß (86,6%) und der Rest als asiatisch klassifiziert, Ethnische Zugehörigkeit wurde nicht erfasst. Die häufigsten Hauttypen waren II (47,8%), III (34,3%) und der Rest IV (13,4%) sowie I (4,5%).
Alle geeigneten Patienten wurden randomisiert und erhielten Epiduo Forte auf einer Hälfte des Gesichtes und Vehikel auf der anderen Gesichtshälfte, einmal täglich abends, über 24 Wochen. Der primäre Endpunkt der Studie war die Anzahl der atrophischen Akne-Narben pro Gesichtshälfte zu Woche 24.
Die Analyse des primären Endpunkts zeigte, dass die Arzneimitteltherapie die Gesamtzahl der Akne-Narben reduzierte (siehe Tabelle 4).
Tabelle 4: Gesamtanzahl Akne-Narben (ITT/LOCF)
Gesamtanzahl Akne Narben (ITT/LOCF) | Epiduo 0,3% / 2,5% Gel | Vehikel | Differenz | Signifikanzniveau |
Mittelwert ± SD Median (Q1, Q3) | 9,5 ± 5,5 8,0 (6,0; 12,0) | 13,3 ± 7,4 13,0 (8,0; 19,0) | –3,7 ± 4,4 –3,0 (-7,0; 0,0) | p<0,0001 |
(Min, Max) | (0, 27) | (0, 36) | (-16, 3) |
Epiduo Forte reduzierte vorwiegend Akne-Narben von 2–4 mm Größe (Mittelwert Epiduo Forte 9.0 ± 5.4; Mittelwert Vehikel 12,1 ± 7.0; gemittelter Behandlungsunterschied vs. Vehikel –3,1 ± 4,1; p<0.0001), während die Reduktion von Narben größer als 4 mm geringer war (Mittelwert Epiduo Forte 0,6 ± 0,8; Mittelwert Vehikel Gel 1,2 ± 1,9; gemittelter Behandlungsunterschied vs. Vehikel –0,6 ± 1,5; p<0,0001).
Abbildung 1 zeigt die prozentuale Änderung der Gesamtzahl atrophischer Narben für die mit Epiduo Forte beziehungsweise Vehikel behandelte Gesichtshälfte nach Visite.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Mit Epiduo Forte wurde bei 26 Erwachsenen und Jugendlichen mit schwerer Acne vulgaris (im Alter von 12 bis 33 Jahren) eine pharmakokinetische Studie durchgeführt. Die Patienten wurden über einen Zeitraum von 4 Wochen auf allen potenziell betroffenen Bereichen mit einmal täglichen Applikationen von durchschnittlich 2,3 g/Tag (Spanne: 1,6–3,1 g/Tag) Epiduo Forte behandelt, das als dünne Schicht auf Gesicht, Schultern sowie oberen Brust- und Rückenbereich aufgetragen wurde. Nach 4-wöchiger Behandlung hatten 16 Patienten (62 %) quantifizierbare Adapalen-Plasmakonzentrationen oberhalb der Bestimmungsgrenze (LOQ von 0,1 ng/ml) mit einer mittleren Cmax von 0,16 ± 0,08 ng/ml und einer mittleren AUC0–24h von 2,49 ± 1,21 ng h/ml. Patienten mit der höchsten Exposition hatten Cmax- bzw. AUC0–24h-Werte von Adapalen von 0,35 ng/ml bzw. 6,41 ng h/ml.
In pharmakokinetischen Studien, die sowohl mit Epiduo-Gel als auch mit Epiduo Forte durchgeführt wurden, wurde nachgewiesen, dass die transdermale Resorption von Adapalen nicht durch Benzoylperoxid beeinflusst wird.
Die perkutane Penetration von Benzoylperoxid ist gering und der Wirkstoff wird in der Haut vollständig zu Benzoesäure metabolisiert, die rasch eliminiert wird.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, Phototoxizität und zum kanzerogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Studien zur Reproduktionstoxizität von Adapalen wurden an Ratten und Kaninchen sowohl mit oraler als auch mit dermaler Applikation durchgeführt. Bei sehr hohen systemischen Expositionen (orale Dosen von 25 mg/kg/Tag) wurde eine teratogene Wirkung nachgewiesen. Bei niedrigeren Expositionen (dermale Dosis von 6 mg/kg/Tag) wurden Änderungen in der Anzahl der Rippen oder Wirbel gesehen.
Mit Epiduo Gel oder mit Epiduo Forte durchgeführte tierexperimentelle Studien umfassen bis zu 13-wöchige Studien zur lokalen Verträglichkeit und zur Toxizität bei wiederholter dermaler Anwendung bei Ratten, Hunden und/oder Minischweinen. Wie bei einer Benzoylperoxid-haltigen Kombination zu erwarten, zeigten sich in diesen Studien lokale Reizungen und ein Sensibilisierungspotenzial. Die systemische Exposition mit Adapalen ist nach wiederholter dermaler Applikation der fixen Kombination bei Tieren nur sehr gering, was mit klinischen pharmakokinetischen Daten übereinstimmt.
Benzoylperoxid wird in der Haut rasch und vollständig zu Benzoesäure umgewandelt und nach der Resorption mit dem Urin ausgeschieden, wobei die systemische Exposition begrenzt ist.
Die Reproduktionstoxizität von Adapalen in Hinblick auf die Fertilität wurde peroral an Ratten getestet.
Es gab keine nachteiligen Auswirkungen auf die Reproduktionsfähigkeit und Fertilität, auf das Überleben des F1-Wurfs, das Wachstum und die Entwicklung bis zum Absetzen, sowie auf die nachfolgende Reproduktionsfähigkeit nach der oralen Behandlung mit Adapalen in Dosen von bis zu 20 mg/kg/Tag.
Eine an Ratten durchgeführte Studie zur Reproduktions- und Entwicklungstoxizität, bei denen Gruppen Benzoylperoxid in oralen Dosen von bis zu 1000 mg/kg/Tag (5 ml/kg) ausgesetzt waren, zeigte, dass Benzoylperoxid in Dosen bis 500 mg/kg/Tag keine Teratogenität oder Wirkungen auf die Reproduktionsfunktion hervorrief.
Umweltrisikobewertung:
Studien zur Umweltrisikobewertung haben gezeigt, dass Adapalen das Potenzial hat, sehr persistent und umwelttoxisch zu sein (siehe Abschnitt 6.6).
Studien zur Umweltrisikobewertung haben gezeigt, dass Adapalen ein Risiko für das Gewässer darstellen kann.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Dinatriumedetat
Docusat-Natrium
Glycerin
Poloxamer
Propylenglycol (E1520)
Simulgel 600 PHA (Copolymer aus Acrylamid und Natriumacryloyldimethyltaurat, Isohexadecan, Polysorbat 80, Sorbitanoleat)
Gereinigtes Wasser
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 dauer der haltbarkeit
2 Jahre.
Nach dem ersten Öffnen: 3 Monate.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Epiduo Forte ist in zwei verschiedenen Behältnissen erhältlich:
Tube:
Plastiktuben zu 2 g und 5 g mit einer Gerüststruktur aus Polyethylen hoher Dichte, einem Kopf aus Polyethylen hoher Dichte und einem Schraubverschluss aus Polypropylen.
Mehrdosenbehältnis mit gasfreiem Pumpsystem:
Mehrdosenbehältnis mit gasfreiem Pumpsystem und Schnappdeckelverschluss zu 15 g, 30 g, 45 g und 60 g aus Polypropylen und Polyethylen hoher Dichte oder aus Polypropylen, Polyethylen hoher Dichte und Polyethylen sehr niedriger Dichte.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Dieses Arzneimittel kann ein Risiko für die Umwelt darstellen (siehe Abschnitt 5.3).
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassung
Galderma Laboratorium GmbH
Toulouser Allee 23a
40211 Düsseldorf
Telefon: 0800–5888850
Telefax: (02 11) 63558270
E-Mail:
8. zulassungsnummer(n)
96168.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
30.11.2016 / 28.04.2021