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Eritretin 40 mg/g + 0,25 mg/g Gel - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Eritretin 40 mg/g + 0,25 mg/g Gel

FACHINFORMATION

Eritretin 40 mg/g + 0,25 mg/g Gel

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

1 g Gel enthält 40 mg Erythromycin und 0,25 mg Tretinoin.

Eine Tube mit 30 g enthält 1,2 g Erythromycin und 0,0075 g Tretinoin.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Dieses Arzneimittel enthält 0,5 mg Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.) (E321) und etwa 930 mg Alkohol (Ethanol) pro 1 g Gel.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Gel

Klares, hellgelbes Gel mit charakteristischem Alkoholgeruch.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Eritretin wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ≥ 12 Jahren.

Topische Behandlung leichter bis mittelschwerer Acne papulo-pustulosa.

Die offiziellen Empfehlungen zum angemessenen Gebrauch von Antibiotika müssen berücksichtigt werden.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Zur Anwendung auf der Haut.

Jugendliche (≥ 12 Jahre) und Erwachsene

Die Anfangsdosis liegt bei einer bis zwei Anwendungen täglich. Die Häufigkeit der Anwendungen wird je nach der erzielten Wirkung und den beobachteten Reaktionen (von zweimal auf einmal täglich) angepasst.

Die zu verordnende Häufigkeit der Anwendung muss so angepasst werden, dass übermäßige Reizungen vermieden werden. Nur leichtes Erythem, leichte Schuppung oder leichtes Brennen sind akzeptabel (siehe Abschnitt 4.8).

Die Behandlungsdauer sollte 3 Monate nicht überschreiten.

Bei Probanden mit feiner Haut oder blonden oder roten Haaren sind signifikantere Reaktionen zu erwarten.

Um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, muss der Patient zu Beginn der Behandlung vor den Reaktionen gewarnt werden: erste Reizung und vorübergehendes Aufblühen der Akne. Der Patient muss regelmäßig nachuntersucht werden, um die Dosis anzupassen und die erste Reizung auf ein Minimum zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.4).

Der Patient muss darüber aufgeklärt werden, dass sich die Besserung nur mit Verzögerung einstellen wird, und dass es wichtig ist, die Therapie bis zum dritten Monat beizubehalten, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Eritretin bei Kinder unter 12 Jahren ist bisher nicht erwiesen. Deshalb wird Eritretin nicht zur Anwendung bei dieser Patientengruppe empfohlen.

Art der Anwendung

Die zu behandelnden Stellen (Gesicht, Rücken und Brust) sind zu waschen und gut abzutrocknen. Dann wird eine dünne Schicht des Gels auf die Läsionen aufgetragen und vorsichtig einmassiert, wobei die Augen, Augenlider, Lippen und Nasenschleimhaut auszusparen sind.

Nach Anwendung des Arzneimittels sind die Hände zu waschen.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6). Frauen, die eine Schwangerschaft planen.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Der Patient muss darüber informiert werden, dass die Akne zu Beginn der Behandlung zunächst aufblühen kann. Dies ist ein Zeichen dafür, dass das Arzneimittel beginnt, zu wirken, und normalerweise vorübergehender Na­tur.

In diesem Fall sollte die Behandlung nicht unterbrochen, sondern nur die Häufigkeit der Anwendung reduziert werden.

Risiko der Teratogenität

Eritretin darf nicht bei gebärfähigen Frauen angewendet werden, die keine wirksame Methode der Empfängnisverhütung verwenden (siehe Abschnitt 4.6).

Reizwirkung

Auf Grund möglicher Unverträglichke­itserscheinun­gen wie Ödem oder vorübergehendes Ekzem wird vor der ersten Anwendung ein wiederholter Test an einer kleinen Hautstelle empfohlen.

Wenn eine Überempfindlichke­itsreaktion oder schwere Reizungen auftreten, muss die Behandlung vorübergehend unterbrochen oder ganz eingestellt werden.

Bei versehentlichem Kontakt mit Schleimhäuten, den Augen, der Mundpartie, der Nasenschleimhäute oder offenen Wunden muss gründlich mit Wasser gespült werden.

Auf Grund der Reizwirkung von Tretinoin:

– Bei Anwendung an empfindlichen Hautstellen, wie z. B. am Hals, ist Vorsicht geboten.

– Die Anwendung an abgeschürfter, ekzematöser Haut oder bei Patienten mit entzündlichen Hauterkrankungen zusätzlich zur Akne, wie z. B. Rosacea oder periorale Dermatitis, ist zu vermeiden.

– Eine gleichzeitige andere topische Aknetherapie ist mit Vorsicht anzuwenden, da die Reizwirkung sich potenzieren könnte. Wenn eine Kombinationsthe­rapie erforderlich ist, dann sollten die Behandlungen zu unterschiedlichen Zeiten am Tag durchgeführt werden (z. B. eine morgens, die andere abends).

– Die gleichzeitige Anwendung adstringierender Kosmetikprodukte zur Reinigung sowie austrocknender oder reizender Inhaltsstoffe (wie parfümierter oder alkoholhaltiger Produkte) ist zu vermeiden.

– Bei Patienten, deren Haut mit Verfahren wie Depilation, chemischer Haarentfernung, chemischen Peelings, Dermabrasion oder Laser Resurfacing behandelt wurde, muss die Haut sich erst erholen, ehe eine Anwendung in Betracht gezogen wird.

Photosensitivität und Umweltexposition

– Da Eritretin zu einer Überempfindlichkeit gegen Sonnenlicht führen kann, sind absichtliche oder längere Sonnenbestrahlung und Solariumbesuche zu vermeiden, bzw. auf ein Minimum zu beschränken. Wenn eine Exposition mit Sonnenlicht unvermeidlich ist, werden die Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit ausreichendem UVA- und UVB-Schutz und schützende Kleidung über den behandelten Zonen empfohlen.

– Da Eritretin zu Photosensitivität und somit zu einem erhöhten Sonnenbrandrisiko führen kann, sollte es bei Patienten mit persönlicher oder familiärer Vorbelastung mit Hautkrebs mit Vorsicht eingesetzt werden.

– Wenn eine vorhergehende UV-Exposition zu Verbrennungen (Sonnenbrand) geführt hat, dann sollte der Patient warten, bis diese ganz verschwunden sind, ehe er mit der Behandlung fortfährt.

– Bei außergewöhnlicher Sonneneinstrahlung (beispielsweise bei einem Tag am Meer) darf Eritretin am Vorabend, am Tag selbst und am Tag danach nicht angewendet werden. Extreme Witterungsbedin­gungen wie Wind oder Kälte können bei Patienten, die Arzneimittel anwenden, die Tretinoin enthalten, eine verstärkte Reizwirkung haben.

Resistenz gegen Erythromycin

Die Behandlung von Akne mit topischen Antibiotika wird mit der Entstehung antimikrobieller Resistenz bei Propionibacterium acnes und anderen Bakterien (z. B. Staphylococcus aureus, Streptococcus pyogenes ) in Verbindung gebracht. Der Einsatz von Erythromycin kann zur Resistenzbildung in diesen Organismen führen.

■ Wenn es Hinweise auf die Entstehung einer klinischen Resistenz während der Behandlung gibt (z. B. schlechtes Ansprechen oder Verschlimmerung der Symptome), dann ist die Behandlung mit Eritretin abzubrechen.

Kreuzresistenz

Eine Kreuzresistenz mit anderen Antibiotika der Makrolidgruppe und Erythromycin ist möglich (siehe Abschnitt 4.5). Der Einsatz von Antibiotika kann mit einem übermäßigen Wachstum antibiotikare­sistenter Organismen einhergehen. In diesem Fall ist die Behandlung mit Eritretin abzubrechen.

Pseudomembranöse Kolitis

Antibiotikaas­soziierte Kolitis (auch bekannt als Clostridium difficile verursachte Kolitis oder CDAD) wurde im Zusammenhang mit dem Einsatz anderer topischer Arzneimittel mit Clindamycin berichtet.

Wenn anhaltender oder starker Durchfall auftritt oder der Patient unter Bauchkrämpfen

leidet, ist die Behandlung mit Eritretin sofort einzustellen, da diese Symptome auf eine antibiotikaas­soziierte Kolitis hindeuten können. Geeignete diagnostische Methoden wie der Nachweis von Clostridium difficile und Toxin sowie, falls nötig, eine Koloskopie sind anzuwenden und Behandlungsmöglichke­iten gegen Kolitis sind zu erwägen.

Akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP)

Ebenso wie für andere Makrolide wurden seltene schwerwiegende allergische Reaktionen einschließlich der akuten generalisierten exanthematischen Pustulose (AGEP), berichtet. Bei Auftreten einer allergischen Reaktion sollte das Arzneimittel abgesetzt und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden. Mediziner sollten sich bewusst sein, dass es bei Absetzen der symptomatischen Behandlung zu einem Wiederauftreten der allergischen Symptomatik kommen kann.

Warnhinweise zu den sonstigen Bestandteilen

Butylhydroxytoluol (E321) kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.

Dieses Arzneimittel enthält etwa 930 mg Alkohol (Ethanol) pro 1 g Gel entsprechend 930 mg/g. Bei geschädigter Haut kann es ein brennendes Gefühl hervorrufen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Zu Eritretin wurden keine formalen Studien zu Arzneimittelwechsel­wirkungen durchgeführt.

In vitro wurden Antagonismus zwischen Erythromycin und Clindamycin sowie eine Synergie mit Metronidazol nachgewiesen, antagonistische und synergistische Effekte mit Aminoglykosiden und eine agonistische Wirkung mit neuromuskulären Blockern.

Tretinoin führt zu verstärkter Permeabilität für andere topisch angewendete medizinische Wirkstoffe.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Die orale Anwendung von Retinoiden verursacht kongenitale Fehlbildungen. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung wird bei topisch verabreichten Retinoiden generell angenommen, dass es aufgrund minimaler dermaler Absorption zu einer niedrigen systemischen Exposition kommt. Es kann jedoch individuelle Faktoren geben (z.B. verletzte Hautbarriere, übermäßiger Gebrauch), die zu einer erhöhten systemischen Exposition beitragen können.

Schwangerschaft

Eritretin ist in der Schwangerschaft und bei Frauen, die eine Schwangerschaft planen, kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Eritretin darf Frauen im gebärfähigen Alter nur dann gegeben werden, wenn 1 Monat vor Einleitung der Behandlung, während der Behandlung und für 1 Monat nach Behandlungsende wirksam verhütet wird.

Wird das Arzneimittel während der Schwangerschaft angewendet oder wird die Patientin während der Anwendung dieses Arzneimittels schwanger, muss die Behandlung abgebrochen werden.

Erythromycin

Es gibt nur begrenzte Daten zum Einsatz von topischem Erythromycin während der Schwangerschaft. Während der Schwangerschaft ist keine Auswirkung zu erwarten, da die systemische Exposition mit Erythromycin sehr begrenzt ist.

Tretinoin

Oral verabreichte Retinoide wurden mit angeborenen Anomalien in Verbindung gebracht. Angesichts der perkutanen Resorption, obgleich diese gering ist, angesichts der mangelnden epidemiologischen Daten und breiteren klinischen Erfahrung kann dieses teratogene Risiko bei der topischen Anwendung von Tretinoin nicht ausgeschlossen werden.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Tretinoin und Erythromycin nach der Anwendung von Eritretin in die Muttermilch übergehen. Die orale und parenterale Verabreichung von Erythromycin führt Berichten zufolge zum Übergang von Erythromycin in die Muttermilch. Oral verabreichte Retinoide und deren Metaboliten gehen in die Muttermilch über. Deshalb ist Eritretin während der Stillzeit nicht anzuwenden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden keine Studien über die Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit oder Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Es ist unwahrscheinlich, dass die Behandlung mit Eritretin Auswirkungen auf die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen hat.

4.8    nebenwirkungen

Nebenwirkungen der verschiedenen Systemorganklassen sind nach ihrer Häufigkeit geordnet aufgeführt (Anzahl Patienten, bei denen die jeweilige Reaktion zu erwarten ist), wobei folgende Kategorien zu Grunde gelegt werden:

S ehr häufig (>1/10)

Häufig Gelegentlich Selten

(>1/100, <1/10) (>1/1.000, <1/100) (>1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Selten:

– Hautreizung

– Erythem

– Brennen

– Trockenheit oder Abschälen der Haut

– Vorübergehende Depigmentierung oder Hyperpigmentierung

Nicht bekannt:

– Wärmegefühl

– Leichtes Kribbeln

– Akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP)

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten:

– Überempfindlichke­itsreaktion (allergisches Kontaktekzem).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Eritretin ist nur zur kutanen Anwendung.

Wenn zu viel Eritretin angewendet wird, sind deutliche Rötungen, Schuppung und ein unangenehmes Hautgefühl möglich. Bei versehentlicher übermäßiger Anwendung oder übertriebenem Einsatz sollte das Gesicht mit einer leichten Seife und lauwarmem Wasser sanft abgewaschen werden. Eritretin sollte dann einige Tage lang nicht verwendet werden, ehe die Therapie wieder aufgenommen wird.

Im Falle versehentlichen Verschluckens sollte eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden. In solchen Fällen ist Eritretin abzusetzen und bei gebärfähigen Frauen sollte ein Schwangerschaf­tstest gemacht werden.

Das Gel enthält in seiner Zusammensetzung eine signifikante Menge Ethanol. Eine systemische Resorption von Ethanol sollte bei oraler Aufnahme als Möglichkeit betrachtet werden.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Aknemittel zur topischen Anwendung, TretinoinKombi­nationen

ATC-Code: D10AD51

Dieses Arzneimittel ist eine Kombination aus Tretinoin und Erythromycin und hat die Eigenschaften beider Stoffe:

Tretinoin:

Die Wirkung basiert auf einem Wirkmechanismus, der der Pathogenität von Akne entspricht:

Tretinoin blockiert und verhindert die Bildung der Merkmale von Akne: Durch die Stimulation des follikulären Epithels wird die verstärkte Ausbreitung unverbundener Keratinzellen intensiviert. Diese freien Hornhautzellen werden zusammen mit Talg an die Hautoberfläche befördert. Dadurch kann sich keine verschließende Hornhautschicht bilden und die Bildung neuer Aknepickel wird verhindert. Tretinoin fördert die Abscheidung rückhaltender Elemente (offene Komedone, Mikrozysten). Zusätzlich zur oberflächlichen Abschuppung der Epidermis hat Tretinoin auch noch eine tiefere Wirkung auf Höhe des follikulären Epithels: Es stimuliert die Ausbreitung freier Hornhautzellen, die zusammen mit dem verringerten Zusammenhalt der verschließenden Hornschicht zur Abscheidung der Mikrozyste oder des Mitessers führt. Tretinoin beschleunigt die Entwicklung entzündlicher Elemente (Papeln, Pusteln).

Bei Anwendung zu Beginn des Entzündungsvorgangs erhöht Tretinoin die Permeabilität der follikulären Wand für die reizenden Wirkstoffe, die für Entzündungsmerkmale verantwortlich sind (Keratinfragmente, freie Fettsäuren etc.) und beschleunigt somit die Bildung von Papeln und Pusteln sowie deren Eliminierung. Somit wird die Umwandlung dieser Läsionen in zystische Knötchen verhindert.

Erythromycin-Base:

Erythromycin ist ein Makrolid-Antibiotikum mit breiter und vorwiegend bakteriostatischer Wirkung gegen viele grampositive und in geringerem Maße auch gegen gramnegative Bakterien. Erythromycin bindet sich reversibel an die 50S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms und blockiert dadurch die Bildung von Peptidbindungen zwischen Aminosäuren, also die Proteinsynthese und somit auch das Zellwachstum entsprechender Organismen. Je nach Organismus und verabreichter Dosis wirkt Erythromycin entweder bakteriostatisch oder auch bakterizid.

Bei der topischen Anwendung unterdrückt Erythromycin Propionibacterium acnes , das Bakterium, das in Talgdrüsen vorkommt, und reduziert dadurch die durch P. acnes vermittelte Hydrolyse von Triglyceriden zu Fettsäuren und verringert somit die Bildung von Fettsäuren. Erythromycin hat außerdem eine belegte hemmende Wirkung auf die Produktion von mit P. acnes assoziierten Entzündungsme­diatoren. Deshalb verringert es auch die Anzahl der Akneläsionen durch eine direkte antibakterielle Wirkung und indirekte entzündungshemmende Wirkung.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Zu Eritretin wurde keine pharmakokinetische Studie durchgeführt.

Nach der topischen Anwendung eines Erythromycin-Gels zu 2 % über acht Wochen hinweg ist die perkutane Resorption belegtermaßen vernachlässigbar.

Der Literatur zufolge sollte die systemische Resorption nach topischer Anwendung von Retinoiden erwartungsgemäß gering sein. Allerdings ist der Grad der systemischen Exposition mit Eritretin nicht ausreichend erforscht.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

In Studien zur subakuten, subchronischen und chronischen Toxizität bei Verabreichung von Erythromycin an Mäuse und Ratten mit der Nahrung wurden Granulome der Leber und – mit geringerer Inzidenz – der Milz sowie Retikulumzellhy­perplasie im Knochenmark bei hohen Dosierungen bei den Ratten beobachtet. Lymphoide Hyperplasie der Harnblase wurde bei weiblichen Mäusen bei hohen Dosierungen mit einer leicht erhöhten Inzidenz festgestellt.

Erythromycin hat in in-vitro- Tests kein genotoxisches Potenzial gezeigt. In Langzeitstudien zur Karzinogenität bei Verabreichung von Erythromycin an Ratten und Mäuse mit der Nahrung gab es keine Hinweise auf eine karzinogene Wirkung.

Es gab keine offensichtliche Auswirkung auf die Fertilität von männlichen und weiblichen Ratten, die Erythromycin (Base) zu bis zu 0,25 % der Nahrungsmenge gefüttert bekamen, und zwar während der Paarungsphase, der Tragezeit und bis hin zur

Entwöhnung der Jungen. Außerdem war Erythromycin bei Ratten und Mäusen nicht teratogen und brachte nur minimale Nebenwirkungen auf die embryofetale Entwicklung in Form von verringertem fetalem Körpergewicht bei sehr hohen Dosen mit sich.

Erythromycin wird bei lokaler Anwendung auf der Haut allgemein gut vertragen. Erythromycin hat keine photosensibili­sierende Wirkung, und das sensibilisierende Potenzial bei Kontakt ist sehr gering.

In Studien zur Toxizität wiederholter Dosen mit vorwiegend oraler Verabreichung und in einigen Fällen auch mit parenteraler oder dermaler Verabreichung an Mäuse und Ratten, aber auch in einigen wenigen Studien an Kaninchen und Hunden zeigte Tretinoin deutliche Toxizität in hohen Dosen, die vorwiegend zu Frakturen der langen Knochen führte, ein Anzeichen für eine gestörte Knochenminera­lisierung, sowie zu Hodenatrophie mit gehemmter Spermatogenese. Die dermale Verabreichung von etwa 0,5 mg/kg Körpergewicht an Ratten und Kaninchen in einer 1 %igen Zusammensetzung führte nicht zu systemischen Anzeichen für Toxizität, rief aber ein vorübergehendes lokales Erythem hervor.

Tretinoin war im Ames-Test in vitro bei Bakterien nicht mutagen, rief aber in humanen Fibroblasten in vitro Schwesterchro­matidaustausch hervor. Die spezifische Studie zur Photokarzinogenität hat eine Zunahme von Hauttumoren, verursacht durch UV-Licht bei Behandlung mit Tretinoin gezeigt.

Es wurden keine Auswirkungen von Tretinoin auf die weibliche Fertilität berichtet, aber toxische Dosen führten zu einer Hemmung der Spermatogenese. Tretinoin wurde bei Mäusen, Ratten, Kaninchen und Affen als hoch embryotoxisch und teratogen gezeigt und führte zu einer hohen Inzidenz von Gaumenspalten und anderen Missbildungen. Der NOAEL (No Observed Adverse Effect Level) bei oraler Verabreichung wurde auf 0,51,0 mg/kg Körpergewicht bei Ratten festgelegt, und bei subkutaner Verabreichung auf 1,0 mg/kg Körpergewicht bei Kaninchen. In Studien zu den Auswirkungen auf die embryofetale Entwicklung bei dermaler Anwendung wurden nach lokaler Anwendung bei Ratten trotz fehlender systemischer Tretinoin-Spiegel Missbildungen am Skelett und des Herzens beschrieben. Diese Anomalien entsprechen den Wirkungen von Retinoiden und traten bei der 16-fachen empfohlenen klinischen Dosis auf, wenn man von einer 100%igen Resorption ausgeht, basierend auf der Körperoberfläche. In einer Studie zur peri- und postnatalen Toxizität an Ratten hatte Tretinoin bei oralen Dosen über 2 mg/kg Körpergewicht toxische Wirkungen.

Die lokale Anwendung von Tretinoin auf der Haut kann zu reversiblen Hautreizungen mit Erythem, Ödem, epithelialer Proliferation, Akanthose, Hyperkeratose und Schuppung der oberflächlichen Hautschicht führen.

Kombination aus Erythromycin und Tretinoin:

Im Maximierungstest an Meerschweinchen zeigte das Kombinationspräpa­rat keine Hypersensibili­sierung der Haut, obwohl einige Fälle von Sensibilisierung und lokaler Unverträglichkeit bei Gebrauch dieser Kombination gemeldet wurden.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.) (E321)

Hyprolose

Ethanol (96 %)

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

18 Monate.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5    art und inhalt des behältnisses

30 g in einer Aluminiumtube, die innen ausgekleidet ist mit einer Schicht aus EpoxidPhenolharz, mit Stopfen (Polypropylen).

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

Laboratoires Bailleul S.A.

10–12 Avenue Pasteur

2310 LUXEMBOURG

Luxemburg

8.    zulassungsnummer

95328.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 04. Juli 2017

Datum der Verlängerung der Zulassung: 08 Juni 2021

10.    stand der information

11/2023