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Erlotev 25 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Erlotev 25 mg Filmtabletten

Erlotev® 25 mg/- 100 mg/- 150 mg Filmtabletten

1.    bezeichnung des arzneimittels

Erlotev® 25 mg Filmtabletten

Erlotev® 100 mg Filmtabletten

Erlotev® 150 mg Filmtabletten

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Erlotev 25 mg Filmtabletten

Jede Filmtablette enthält 25 mg Erlotinib (als Erlotinibhydrochlo­rid).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung

Jede Filmtablette enthält 15,72 mg Lactose.

Erlotev 100 mg Filmtabletten

Jede Filmtablette enthält 100 mg Erlotinib (als Erlotinibhydrochlo­rid).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung

Jede Filmtablette enthält 62,89 mg Lactose.

Erlotev 150 mg Filmtabletten

Jede Filmtablette enthält 150 mg Erlotinib (als Erlotinibhydrochlo­rid).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung

Jede Filmtablette enthält 94,34 mg Lactose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Filmtablette (Tablette).

Erlotev 25 mg Filmtabletten

Blassgelbe, runde, leicht bikovexe Filmtabletten mit abgeschrägten Rändern, auf der einen Seite mit der Prägung „25“. Die Tablette hat einen Durchmesser von ungefähr 6 mm.

Erlotev 100 mg Filmtabletten

Blasse orange-rosa, runde, leicht bikovexe Filmtabletten mit abgeschrägten Rändern, auf der einen Seite mit der Prägung „100“. Die Tablette hat einen Durchmesser von ungefähr 11 mm.

Erlotev 150 mg Filmtabletten

Weiße bis fast weiße, runde, bikovexe Filmtabletten mit abgeschrägten Rändern, auf der einen Seite mit der Prägung „150“. Die Tablette hat einen Durchmesser von ungefähr 12 mm.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom

(NSCLC)

Erlotev ist zur First-Line- Behandlung bei Patienten mit lokal fortgeschritte­nem oder

metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) mit aktivierenden EGFR-Mutationen angezeigt.

Erlotev ist auch für eine Wechsel-Erhaltungstherapie (switch maintenance treatment) bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC mit aktivierenden EGFR-Mutationen und unverändertem Krankheitszustand nach First-Line -Chemotherapie angezeigt.

Erlotev ist auch zur Behandlung von Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem NSCLC angezeigt, bei denen mindestens eine vorausgegangene Chemotherapie versagt hat. Bei Patienten mit Tumoren ohne aktivierende EGFR-Mutationen ist Er-lotev angezeigt, wenn andere Therapieoptionen als ungeeignet erachtet werden.

Beim Verschreiben von Erlotev sollten Faktoren, die im Zusammenhang mit einer verlängerten Überlebenszeit stehen, berücksichtigt werden.

Bei Patienten mit epidermalen Wachstums-faktor-Rezeptor-(EGFR)-IHC-negativen Tumoren konnten weder ein Überlebensvorteil noch andere klinisch relevante Wirkungen durch die Behandlung gezeigt werden (siehe Abschnitt 5.1).

Pankreaskarzinom

Erlotev in Kombination mit Gemcitabin ist zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem Pankreaskarzinom angezeigt.

Beim Verschreiben von Erlotev sollten Faktoren, die im Zusammenhang mit einer verlängerten Überlebenszeit stehen, berücksichtigt werden (siehe Abschnitte 4.2 und 5.1).

Bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Pankreaskarzinom konnte ein Überlebensvorteil nicht gezeigt werden.

4.2    dosierung und art der anwendung

Erlotev® 25 mg/- 100 mg/- 150 mg Filmtabletten

nicht erwiesen. Die Anwendung von Erlotev in der Pädiatrie wird nicht empfohlen.

Raucher

Das Rauchen von Zigaretten erniedrigte die Exposition gegenüber Erlotinib um 50% – 60 %. Die maximal verträgliche Dosis von Erlotinib bei Patienten mit NSCLC, die Zigaretten rauchten, betrug 300 mg. Bei Patienten, die weiterhin rauchten, zeigte die 300-mg-Dosis in der Second-Line- Behandlung nach Chemotherapie­versagen keine gesteigerte Wirksamkeit verglichen mit der empfohlenen 150-mg-Dosis. Die Sicherheitsdaten zwischen der 300-mg- und der 150-mg-Dosis waren vergleichbar, allerdings gab es bei Patienten, die eine höhere Dosis von Erlotinib erhielten, einen numerischen Anstieg von Hautausschlägen, interstitiellen Lungenerkrankungen und Durchfall. Daher sollte Rauchern geraten werden, das Rauchen einzustellen (siehe Abschnitte 4.4, 4.5, 5.1 und 5.2).

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Erlotinib oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung bestimmung des egfr-mutationsstatus wenn die anwendung von erlotev zur first-line-behandlung oder als erhaltungstherapie des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten nsclc in betracht gezogen wird, ist es wichtig, dass der egfr-mutationsstatus des patienten ermittelt wird.

Erlotev® 25 mg/- 100 mg/- 150 mg Filmtabletten

hend eine klinische Bewertung und Bestimmung der Werte mittels Leberwertefun­ktionstest durchzuführen. Die Behandlung mit Erlotinib sollte bei schwerwiegenden Veränderungen der Leberfunktion unterbrochen werden (siehe Abschnitt 4.8).

Erlotinib wird zur Anwendung bei Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung nicht empfohlen.

Magen-Darm-Perforation

Patienten, die Erlotinib erhalten, haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Magen-Darm- Perforation, welche gelegentlich beobachtet wurde (einschließlich einiger Fälle, die tödlich verliefen). Patienten, die gleichzeitig antiangiogenetische Arzneimittel, Kortikosteroide, nicht-steroidale An-tiphlogistika (NSAID) und/oder eine Taxanbasierte Chemotherapie erhalten, oder Patienten mit peptischen Ulzerationen oder Divertikulose in der Vorgeschichte, weisen dieses erhöhte Risiko auf. Erlotinib sollte dauerhaft nicht mehr bei Patienten angewendet werden, die eine Magen-Darm- Perforation entwickeln (siehe Abschnitt 4.8).

Bullöse und schuppende Hauterkrankungen Fälle von bullösen, blasenbildenden und schuppenden Hauterkrankungen wurden berichtet, einschließlich sehr seltener Fälle mit Stevens-Johnson-Syndrom/toxischer epidermaler Nekrolyse, von denen einige Fälle tödlich verliefen (siehe Abschnitt 4.8). Falls Patienten unter der Behandlung mit Erlotinib schwere bullöse, blasenbildende oder schuppende Hauterkrankungen entwickeln, sollte die Therapie unterbrochen oder beendet werden. Patienten mit bullösen oder ex-foliativen Hauterkrankungen sollten auf Hautinfektionen untersucht und nach lokalen Therapierichtlinien behandelt werden.

Augenerkrankungen

Patienten mit Anzeichen und Symptomen, die auf eine Keratitis hinweisen, wie z.B. akute oder sich verschlechternde Augenentzündungen, tränende Augen, Lichtempfindlichke­it, verschwommenes Sehen, Augenschmerzen und/oder gerötete Augen, sollten umgehend an einen Ophthalmologen überwiesen werden. Wenn die Diagnose einer ul-zerativen Keratitis bestätigt wird, sollte die Behandlung mit Erlotinib unterbrochen oder abgebrochen werden. Wenn eine Keratitis diagnostiziert wurde, sollte der Nutzen einer Weiterbehandlung sorgfältig gegenüber den Risiken abgewogen werden. Erlotinib sollte bei Patienten mit Keratitis, ulzerativer Keratitis oder schwerwiegender Augentrockenheit in der Vorgeschichte mit Vorsicht angewendet werden. Das Tragen von Kontaktlinsen stellt ebenfalls einen Risikofaktor für Keratitis und Ulzerationen dar. Sehr selten wurde über Fälle von Hornhautperfo­rationen oder Hornhautgeschwüren des Auges

während der Anwendung von Erlotinib berichtet (siehe Abschnitt 4.8).

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Stark wirksame Induktoren von CYP3A4 können die Wirksamkeit von Erlotinib reduzieren, wohingegen starke Inhibitoren von CYP3A4 zu erhöhter Toxizität führen können. Die gleichzeitige Behandlung mit dieser Art von Substanzen sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

Sonstige Wechselwirkungen

Erlotinib ist charakterisiert durch eine verminderte Löslichkeit bei einem pH über 5. Arzneimittel, die eine Veränderung des pH-Wertes im oberen Gastrointesti­naltrakt bewirken, wie z.B. Protonenpumpen­hemmer, H2-Antagonisten und Antazida, können die Löslichkeit von Erlotinib verändern und somit auch dessen Bioverfügbarkeit. Es ist nicht davon auszugehen, dass bei der gleichzeitigen Anwendung dieser Arzneimittel, eine Erhöhung der Dosis von Erlotinib diesen Verlust an Exposition ausgleicht. Die gleichzeitige Anwendung von Erlotinib und Protonenpumpen­hemmern sollte vermieden werden. Die Auswirkungen einer gleichzeitigen Anwendung von Erlotinib und H2-Antagonisten oder Antazida sind unbekannt. Eine geringere Bioverfügbarkeit ist jedoch wahrscheinlich. Daher sollte die gleichzeitige Anwendung dieser Kombinationen vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5). Falls der Einsatz von Antazida während der Behandlung mit Erlotinib als notwendig erachtet wird, sollte die Einnahme wenigstens 4 Stunden vor oder 2 Stunden nach der täglichen Erlotinib Dosis erfolgen.

Hilfsstoffe

Erlotev enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Medikament nicht einnehmen.

Dieses Medikament enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtablette, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Erlotev® 25 mg/- 100 mg/- 150 mg Filmtabletten
Erlotev® 25 mg/- 100 mg/- 150 mg Filmtabletten

Erlotinib und Proteasominhi­bitoren

Aufgrund ihres Wirkmechanismus können Proteasominhi­bitoren, einschließlich Borte-zomib, die Wirkung von EGFR-Inhibitoren, einschließlich Erlotinib, beeinflussen. Diese Wirkung wird durch begrenzte klinische Daten und präklinische Studien, die eine EGFR-Degradierung durch das Proteasom zeigen, unterstützt.

Kinder und Jugendliche

Studien zu Wechselwirkungen wurden ausschließlich bei Erwachsenen durchgeführt.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine entsprechenden Daten für die Anwendung von Erlotinib bei schwangeren Frauen vor. Tierexperimentelle Studien zeigten keine Hinweise auf eine Teratogeni-tät oder auf eine anormale Geburt. Jedoch kann eine negative Auswirkung auf die Schwangerschaft nicht ausgeschlossen werden, da in Studien an Ratten und Kaninchen eine erhöhte embryonale/fötale Letalität nachgewiesen worden ist (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

Frauen im gebärfähigen Alter

Frauen im gebärfähigen Alter müssen angewiesen werden, während der Behandlung mit Erlotinib eine Schwangerschaft zu vermeiden. Für die Dauer der Behandlung und während mindestens 2 Wochen nach deren Beendigung ist eine wirksame Empfängnisverhütung durchzuführen. Bei schwangeren Frauen sollte die Therapie nur dann fortgeführt werden, wenn der potenzielle Nutzen für die Mutter gegenüber dem Risiko für den Fötus überwiegt.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Erlotinib in die Muttermilch übergeht. Es wurden keine Studien durchgeführt, um die Wirkung von Erlotinib auf die Produktion von Muttermilch oder das Vorhandensein in der Muttermilch zu prüfen. Da die Gefahr einer Schädigung für den gestillten Säugling nicht bekannt ist, müssen Mütter angewiesen werden, während der Behandlung mit Erlotev und noch mindestens 2 Wochen nach der letzten Dosis nicht zu stillen.

Fertilität

Tierexperimentelle Studien zeigten keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität. Jedoch kann eine negative Auswirkung auf die Fertilität nicht ausgeschlossen werden, da tierexperimentelle Studien Auswirkungen auf Parameter der Reproduktion gezeigt haben (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt; Erlotinib steht jedoch nicht in Zusammenhang mit einer Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit.

4.8    nebenwirkungen

Erlotev® 25 mg/- 100 mg/- 150 mg Filmtabletten
Erlotev® 25 mg/- 100 mg/- 150 mg FilmtablettenErlotev® 25 mg/- 100 mg/- 150 mg Filmtabletten

ML20650

NSCLC

80

9

0

1

11

57

4

0

1

7

BO18192

NSCLC

49.2

6.0

0

1

8.3

20.3

1.8

0

<1

3

BO25460

NSCLC

39.4

5.0

0

0

5.6

24.2

2.5

0

0

2.8

BR.21

NSCLC

75

9

1

6

54

6

1

1

PA.3

Pankreas-karzinom

5

1

2

5

1

2

1 Abbruch der Behandlung

2 Dosisanpassung

Infektion

Es kann sich um schwere Infektionen, mit oder ohne Neutropenie, einschließlich Pneumonie, Sepsis und Zellulitis handeln.

Veränderungen der Wimpern

Veränderungen schließen einwachsende Wimpern, übermäßiges Wachstum und Verdickung der Wimpern ein.

Interstitielle Lungenerkrankungen (ILD) ILD schließen Todesfälle bei Patienten ein, die zur Behandlung eines NSCLC oder anderer solider Tumoren im fortgeschrittenen Stadium Erlotinib erhalten hatten (siehe Abschnitt 4.4). Eine höhere Inzidenz wurde bei Patienten in Japan beobachtet (siehe Abschnitt 4.4).

Gastrointestinale Blutungen

Gastrointestinale Blutungen schließen Todesfälle ein (siehe Abschnitt 4.4). In klinischen Studien wurden einige Fälle mit der gleichzeitigen Verabreichung von Warfarin in Verbindung gebracht und einige mit der gleichzeitigen Anwendung von nicht-steroidalen Antiphlogistika (siehe Abschnitt 4.5). Gastrointestinale Perforationen schließen auch Todesfälle ein (siehe Abschnitt 4.4)

Veränderte Leberfunktion­swerte

Veränderungen schließen erhöhte Alaninaminotran­sferase (ALT)- und Aspartatamino­transferase (AST)-Spiegel sowie erhöhtes Bilirubin ein. Diese Veränderungen waren hauptsächlich von leichter oder mittelschwerer Ausprägung und traten nur vorübergehend auf oder hingen mit Lebermetastasen zusammen.

Leberversagen

Schließt Todesfälle ein. Risikofaktoren können vorbestehende Lebererkrankungen oder eine gleichzeitige hepatotoxische Medikation einschließen (siehe Abschnitt 4.4).

Stevens-Johnson-Syndrom/toxische epidermale Nekrolyse

Schließt Todesfälle ein (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

4.9 Überdosierung

Symptome

Orale Einzeldosen von bis zu 1.000 mg Erlotinib bei gesunden Probanden bzw. von bis zu 1.600 mg bei Patienten mit Krebs erwiesen sich als verträglich. Die wiederholte Gabe von zweimal täglich 200 mg an gesunde Probanden wurde schon nach wenigen Behandlungstagen schlecht vertragen. Aufgrund der Resultate dieser Studien kann es bei Gabe von Dosen, die über der empfohlenen Dosis liegen, zu schweren Nebenwirkungen wie Diarrhö, Ausschlag (Rash) und möglicherweise zu einer erhöhten Aktivität der hepatischen Aminotransferasen kommen.

Behandlung

Bei Verdacht auf eine Überdosierung sollte die Gabe von Erlotinib vorübergehend eingestellt und eine symptomatische Behandlung eingeleitet werden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Erlotev® 25 mg/- 100 mg/- 150 mg Filmtabletten
Erlotev® 25 mg/- 100 mg/- 150 mg Filmtabletten
Erlotev® 25 mg/- 100 mg/- 150 mg Filmtabletten
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5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Nach oraler Gabe werden die maximalen Plasmakonzentra­tionen von Erlotinib nach etwa 4 Stunden erreicht. Im Rahmen einer Studie mit gesunden Probanden lag die geschätzte absolute Bioverfügbarkeit bei 59 %. Die Exposition nach oraler Gabe kann bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme erhöht sein.

Verteilung

Erlotinib hat ein scheinbares Verteilungsvolumen von durchschnittlich 232 l und diffundiert in menschliches Tumorgewebe. In einer Studie mit 4 Patienten (3 mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom [NSCLC] und 1 Patient mit Kehlkopfkarzinom), die täglich 150 mg Erlotinib oral erhielten, wurden in Tumorgewebeproben, die am Tag 9 der Therapie chirurgisch entnommen worden waren, Konzentrationen von Erlotinib gemessen, die sich auf durchschnittlich 1.185 ng/g Gewebe beliefen. Dieser Wert entspricht einem Gesamtdurchschnit­tswert von 63 % (Streubreite 5 % – 161 %) der beobachteten maximalen Plasmakonzentra­tionen im Steady State. Die aktiven Hauptmetaboliten lagen im Tumor in Konzentrationen von durchschnittlich 160 ng/g Gewebe vor, was einem Gesamtdurchschnit­tswert von 113 % (Streubreite 88 % – 130 %) der beobachteten maximalen Plasmakonzentra­tionen im Fließgleichgewicht entspricht. Die Plasmaprotein­bindung beträgt etwa 95 %. Erlotinib bindet an Serumalbumin und an α1-saures Glykoprotein.

Biotransformation

Erlotinib wird beim Menschen in der Leber durch die hepatischen Cytochrome, hauptsächlich CYP3A4 und in geringerem Umfang CYP1A2, metabolisiert. Extrahepatischer Metabolismus durch CYP3A4 im Darm, durch CYP1A1 in der Lunge und durch CYP1B1 im Tumorgewebe kann möglicherweise ebenfalls zur metabolischen Clearance von Erlotinib beitragen.

Drei Hauptstoffwechsel­wege wurden identifiziert: 1) O-Demethylierung einer oder beider Seitenketten, gefolgt von der Oxidation zu den Carbonsäuren; 2) Oxidation des Acetylenanteils, gefolgt von der Hydrolyse zur Aryl-Carbonsäure sowie 3) aromatische

Hydroxylierung des Phenyl-Acetylenanteils.

Die durch O-Demethylierung einer Seitenkette gebildeten Hauptmetaboliten von Erlotinib OSI-420 und OSI-413 wiesen in präklinischen In-vitro -Studien sowie in Tumormodellen in vivo eine vergleichbare Wirksamkeit auf wie Erlotinib. Sie liegen im Plasma in Konzentrationen vor, die < 10 % von Erlotinib ausmachen und besitzen eine ähnliche Pharmakokinetik wie Erlotinib.

Elimination

Erlotinib wird hauptsächlich in Form der Metaboliten über den Fäzes ausgeschieden (> 90 %), auf die renale Elimination entfällt nur ein kleiner Anteil (ca. 9 %) der oralen Dosis. Weniger als 2 % der oral gegebenen Dosis wird als Ausgangssubstanz ausgeschieden. Eine Untersuchung zur Populationsphar­makokinetik bei 591 Patienten, die Erlotinib als Monotherapie erhielten, ergab eine durchschnittliche scheinbare Clearance von 4,47 l/h bei einer medianen Halbwertszeit von 36,2 Stunden. Daher ist mit einer Zeitspanne von ca. 7 – 8 Tagen zu rechnen, bis sich Plasmakonzentra­tionen im Steady State einstellen.

Pharmakokinetik in besonderen klinischen Situationen

Basierend auf einer Untersuchung der Populationsphar­makokinetik, wurde keine klinisch signifikante Beziehung zwischen der prognostizierten scheinbaren Clearance und dem Alter, Körpergewicht, Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit des Patienten festgestellt. Patientenspezi­fische Faktoren, die mit der Pharmakokinetik von Erlotinib korrelieren, sind Gesamtbilirubin im Serum, α1-saures Glykoprotein (AGP) sowie gegenwärtige Rauchgewohnheiten. Erhöhte Serumkonzentra­tionen des Gesamtbilirubins sowie erhöhte AGP-Konzentrationen waren mit einer verminderten Clearancerate von Erlotinib verbunden. Die klinische Relevanz dieses Unterschiedes ist unklar. Jedoch war bei Rauchern die Erlotinib-Clearance erhöht. Dies wurde in einer pharmakokinetischen Studie mit nicht rauchenden und rauchenden gesunden Probanden, die eine Einzeldosis von 150 mg Erlotinib oral erhielten, bestätigt. Das geometrische Mittel der Cmax betrug 1.056 ng/ml bei den Nichtrauchern und 689 ng/ml bei den Rauchern, bei einem mittleren Verhältnis von Rauchern zu Nichtrauchern von 65,2 % (95 % KI: 44,3 zu 95,9, p = 0,031). Das geometrische Mittel der AUC0-∞ betrug 18.726 ngh/ml bei den Nichtrauchern und 6.718 ngh/ml bei den Rauchern, bei einem mittleren Verhältnis von 35,9 % (95 % KI: 23,7 zu 54,3, p < 0,0001). Das geometrische Mittel der C24h betrug 288 ng/ml bei den Nichtrauchern und 34,8 ng/ml bei den Rauchern,

bei einem mittleren Verhältnis von 12,1 % (95 % KI: 4,82 zu 30,2, p = 0,0001).

In der zulassungsrele­vanten Phase-III-NSCLC-Studie erreichten Raucher eine minimale Plasmakonzentration im Steady State von Erlotinib von 0,65 µg/ml (n = 16). Dies war ungefähr zweimal weniger als bei ehemaligen Rauchern oder bei Patienten, die nie geraucht haben (1,28 µg/ml, n = 108). Dieser Effekt war begleitet von einem 24%igen Anstieg der scheinbaren Plasmaclearance von Erlotinib. In einer Phase-I-Dosiseskala-tionsstudie bei Patienten mit NSCLC, die während der Studie rauchten, zeigten die Untersuchungen zur Pharmakokinetik im Steady State einen zur Dosis proportionalen Anstieg der Exposition gegenüber Erlotinib, wenn die Dosis von Erlotinib von 150 mg auf die maximal verträgliche Dosis von 300 mg gesteigert wurde. Die minimale Plasmakonzentration im Steady State betrug in dieser Studie bei Rauchern bei einer Dosierung von 300 mg 1,22 µg/ml (n = 17). Siehe Abschnitte 4.2, 4.4, 4.5 und 5.1.

Aufgrund der Ergebnisse aus pharmakokinetischen Studien sollte Rauchern geraten werden, während der Behandlung mit Erlotinib das Rauchen einzustellen, da die Plasmakonzentra­tionen sonst reduziert sein könnten.

Basierend auf einer Untersuchung der Populationsphar­makokinetik scheint durch die Anwesenheit eines Opioids die Exposition um etwa 11 % erhöht zu sein.

In einer zweiten Untersuchung der Populationsphar­makokinetik wurden Erlotinib-Daten von 204 Patienten mit Pankreaskarzinom ausgewertet, die Erlotinib plus Gemcitabin erhielten. Diese Untersuchung zeigte, dass die Kovarianten, die die Erlotinib-Clearance bei Patienten aus der Pankreasstudie betrafen, denen sehr ähnlich waren, die bei der vorherigen pharmakokinetischen Studie mit der Monotherapie festgestellt worden waren. Es wurden keine neuen kovarianten Effekte identifiziert. Die gleichzeitige Anwendung von Gemcitabin hatte keinen Einfluss auf die Plasmaclearance von Erlotinib.

Nierenfunktion­sstörung

Erlotinib und seine Metaboliten werden nicht in nennenswertem Umfang über die Nieren eliminiert. Weniger als 9 % einer Einzeldosis werden mit dem Urin ausgeschieden. In Untersuchungen der Populationsphar­makokinetik wurde keine signifikante Beziehung zwischen der Clearance von Erlotinib und der Clearance von Kreatinin beobachtet, es liegen jedoch keine Daten von Patienten mit einer Kreatinin-Clearance < 15 ml/min vor.

Leberfunktion­sstörung

Erlotinib wird hauptsächlich über die Leber eliminiert. Bei Patienten mit soliden Tumoren und mit mäßiger Leberfunktion­sstörung (Child-Pugh-Werte 7 – 9) war der geometrische Mittelwert der AUC0-t 27.000 ngh/ml und der geometrische Mittelwert der Cmax 805 ng/ml gegenüber 29.300 ngh/ml bzw. 1.090 ng/ml bei Patienten mit normaler Leberfunktion einschließlich Patienten mit einem primären Leberzellkarzinom oder Lebermetastasen. Obwohl die Cmax bei Patienten mit mäßiger Leberfunktion­sstörung statistisch signifikant geringer war, wird der Unterschied als nicht klinisch relevant betrachtet. Es liegen keine Daten über den Einfluss von schweren Leberfunktion­sstörungen auf die Pharmakokinetik von Erlotinib vor. In Untersuchungen zur Populationsphar­makokinetik waren erhöhte Serumkonzentra­tionen des Gesamtbilirubins mit einer verlangsamten Clearancerate von Erlotinib verbunden.

Ältere Patienten

Es sind keine speziellen Studien bei älteren Patienten durchgeführt worden.

Kinder und Jugendliche

Es sind keine speziellen Studien bei pädiatrischen Patienten durchgeführt worden.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Zu den Folgen der chronischen Gabe, die bei mindestens einer Tierspezies oder in mindestens einer Studie beobachtet worden sind, gehören: Auswirkungen auf die Hornhaut (Atrophie, Ulzeration), Haut (Follikeldege­neration und -entzündung, Rötung und Haarausfall), Ovarien (Atrophie), Leber (Lebernekrose), Nieren (renale Papillennekrose, Tubulusdilatation) sowie auf den Magen-Darm-Trakt (verzögerte Magenentleerung und Durchfall). Die Erythrozytenpa­rameter waren erniedrigt, während bei den Leukozyten – insbesondere den Neutrophilen – eine Zunahme verzeichnet wurde. Es wurden behandlungsbedingte Erhöhungen der ALT-, AST- und der Bilirubinwerte festgestellt. Diese Befunde wurden bei Expositionen beobachtet, die deutlich unterhalb der klinisch relevanten Exposition lagen.

Aufgrund der Wirkungsweise hat Erlotinib ein teratogenes Potenzial. Daten aus Untersuchungen zur Reproduktionsto­xizität bei Ratten und Kaninchen zeigten in Dosen, die sich nahe an der maximal verträglichen Dosis bewegten und/oder für das Muttertier toxisch waren, eine Reproduktionsto­xizität (Embryotoxizität bei Ratten, Resorption des Embryos und Fetotoxizität bei Kaninchen) und eine Entwicklungsto­xizität (verringertes Wachstum der Jungtiere und verringertes Überleben bei Ratten), zeigten aber keine teratogenen Wirkungen und keine Beein-

Erlotev® 25 mg/- 100 mg/- 150 mg Filmtabletten

Behälter:

HDPE Tablettenbehälter mit kindersicherem Polypropylen-Originalitätsschrau­bverschluss mit Trockenmittel: 30 Filmtabletten und 60 (2×30) Filmtabletten in einer Faltschachtel.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6. 6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

TAD Pharma GmbH

Heinz-Lohmann-Straße 5 27472 Cuxhaven Tel.: (04721) 606–0 Fax: (04721) 606–333 E-Mail:

8.    zulassungsnummer

Erlotev 25 mg Filmtabletten: 2201513.00.00

Erlotev 100 mg Filmtabletten:

2201514.00.00

Erlotev 150 mg Filmtabletten:

2201515.00.00

trächtigung der Fruchtbarkeit. Diese Ergebnisse wurden bei klinisch relevanten Expositionen beobachtet.

Erlotinib wurde in konventionellen Genoto-xizitätsstudien negativ getestet. Zweijährige Karzinogenitätsstu­dien mit Erlotinib an Ratten und Mäusen waren bis zu Expositionen, die oberhalb der therapeutischen Exposition beim Menschen lagen (bis zu 2-fach beziehungsweise 10-fach höher, bezogen auf Cmax und/oder AUC), negativ.

Eine leichte phototoxische Hautreaktion wurde bei Ratten nach UV-Bestrahlung beobachtet.

6. pharmazeutische angaben 6.1 liste der sonstigen bestandteile tablettenkern

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose

Hyprolose (53,4–80,5 % m/m Hydroxyp-ropoxy-Gruppen)

Natriumdodecyl­sulfat

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)

Calziumsilicat (FM 1000)

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Filmüberzug

Hypromellose

Propylenglycol

Titandioxid (E171)

Talkum

Eisen(III)-oxid (E172) (nur in 100 mg) Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172) (nur in 25 mg und 100 mg)

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

6.3 dauer der haltbarkeit

3 Jahre.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Blister:

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Bezüglich der Temperatur sind für dieses Arzneimittel keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

Behälter:

Den Behälter gut verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Bezüglich der Temperatur sind für dieses Arzneimittel keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Blister:

OPA/Alu/PVC//Pa­pier/Alu-Blister: 30 und 60 Filmtabletten in einer Faltschachtel.

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 06.02.2020

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 12.04.2024