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ETO-cell 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - ETO-cell 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

1.    bezeichnung des arzneimittels

ETO-cell® 20 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Eine Durchstechflasche mit 5 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 100 mg Etoposid.

Eine Durchstechflasche mit 25 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 500 mg Etoposid.

Eine Durchstechflasche mit 50 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 1000 mg Etoposid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung

Dieses Arzneimittel enthält 262 mg Alkohol (Ethanol) pro ml Konzentrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Klare, farblose bis leicht gelbliche oder leicht gelb-bräunliche Lösung, frei von Partikeln.

4.    klinische angaben

ETO-cell® ist in Kombination mit anderen antineoplastisch wirksamen Präparaten bei der Behandlung folgender bösartiger Neubildungen angezeigt:

Kleinzelliges Bronchialkarzinom, palliative Therapie des fortgeschrittenen, nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms bei Patienten in gutem Allgemeinzustand (Karnofsky-Index >80 %), Reinduktionsthe­rapie bei Morbus Hodgkin nach Versagen (nicht vollständiges Ansprechen auf die Therapie bzw. Wiederauftreten der Erkrankung) von Standardtherapien, Non-Hodgkin-Lymphome von intermediärem und hohem Malignitätsgrad, Remissionsinduktion bei akuter myeloischer Leukämie im Kindesalter, Reinduktionsthe­rapie nach Versagen (nicht vollständiges Ansprechen bzw. Wiederauftreten der Erkrankung) von Standardtherapien bei akuter myeloischer Leukämie im Erwachsenenalter, Hodentumoren, Chorionkarzinom der Frau mit mittlerem und hohem Risiko nach Prognoseschema der WHO.

In der Monotherapie ist ETO-cell® zur palliativen systemischen Behandlung fortgeschrittener Ovarialkarzinome nach Versagen von platinhaltigen Standardtherapien angezeigt.

4.2    dosierung und art der anwendung

Der empfohlene Behandlungszyklus beträgt für alle Indikationen 50 – 100 mg/m2 Etoposid i.v. täglich über fünf aufeinanderfolgende Tage bzw. 120 – 150 mg/m2 an den Tagen 1, 3, 5.

Da Etoposid eine Myelosuppression verursacht, dürfen die Behandlungszyklen nicht häufiger als in Abständen von 21 Tagen wiederholt werden. Auf keinen Fall dürfen Etoposid-Zyklen wiederholt angewandt werden, bevor das Blutbild auf Anzeichen einer Myelosuppression überprüft und als zufriedenstellend beurteilt wurde.

Dosisanpassungen

Die Etoposid-Dosis sollte unter Berücksichtigung der myelosuppressiven Wirkungen anderer Arzneimittel in der Kombination beziehungsweise der Auswirkungen einer vorhergehenden Strahlentherapie oder Chemotherapie, die möglicherweise das Knochenmark beeinträchtigt haben, angepasst werden.

Die Patienten sollten keinem neuen Behandlungszyklus mit Etoposid unterzogen werden, solange die Neutrophilenzahl unter 1.500 Zellen/mm³ liegt oder die Thrombozytenzahl weniger als 100.000 Zellen/mm³ beträgt, sofern dies nicht auf eine maligne Erkrankung zurückzuführen ist.

Die auf die Anfangsdosis folgenden Dosen sind entsprechend anzupassen, wenn die Neutrophilenzahl mehr als 5 Tage lang unter 500 Zellen/mm³ liegt oder mit einem Fieber oder einer Infektion einhergeht, wenn die Thrombozytenzahl weniger als 25.000 Zellen/mm³ beträgt, wenn sich eine weitere Toxizität (Grad 3 oder 4) entwickelt oder wenn die renale Clearance weniger als 50 ml/min beträgt.

Patienten mit Nierenfunktion­sstörung

Bei Patienten mit einer Nierenfunktion­sstörung ist die folgende Modifikation der Anfangsdosis auf Basis der gemessenen Kreatinin-Clearance zu erwägen.

Gemessene Kreatinin-Clearance

Etoposid-Dosis

>50 ml/min

100% der Dosierung

15 – 50 ml/min

75% der Dosierung

Die anschließende Dosierung richtet sich nach der Verträglichkeit beim Patienten sowie nach der klinischen Wirkung. Für Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von <15 ml/min liegen keine Angaben vor; bei diesen Patienten ist eine weitere Herabsetzung der Dosis zu erwägen.

Patienten mit Leberfunktion­sstörung

Clearance und Plasmahalbwertszeit sind unverändert.

Ältere Patienten

Eine Dosisanpassung ist nicht notwendig.

Art der Anwendung

Dieses Arzneimittel ist zur intravenösen Verabreichung bestimmt.

Etoposid wird durch langsame intravenöse Infusion verabreicht. ETOPOSID DARF NICHT DURCH SCHNELLE INTRAVENÖSE INJEKTION VERABREICHT WERDEN. Eine paravenöse Injektion ist sorgfältig zu vermeiden.

Die erforderliche Dosis an Etoposid muss entweder mit einer 5%igen Glucoselösung oder einer 0,9%igen Natriumchlori­dlösung verdünnt werden, um eine Endkonzentration von 0,2 mg/ml Etoposid zu erlangen.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine rasche intravenöse Gabe kann zu Blutdruckabfall führen. Daher wird empfohlen, die Infusion der Etoposidlösung über einen Zeitraum von 30 bis 60 Minuten zu verabreichen. Je nach der Verträglichkeit können auch längere Infusionszeiten erforderlich sein.

Ebenso wie bei anderen möglicherweise toxischen Substanzen ist auch beim Umgang mit diesem Arzneimittel und beim Ansetzen der Etoposidlösung Vorsicht geboten. Bei unbeabsichtigtem Hautkontakt kann Etoposid Hautreaktionen verursachen. Daher sollten Schutzhandschuhe getragen werden. Kommt die Etoposidlösung mit Haut oder Schleimhäuten in Berührung, ist die Haut oder Schleimhaut sofort mit reichlich Wasser zu spülen und mit Seife abzuwaschen.

Dauer der Anwendung

Die Therapiedauer wird durch den Arzt unter Berücksichtigung der zugrundeliegenden Krankheit, des verabreichten Kombinationsregimes (wenn zutreffend) und der individuellen therapeutischen Situation festgelegt. Etoposid sollte abgesetzt werden, wenn der Tumor nicht auf die Behandlung anspricht bzw. fortschreitet oder bei Auftreten nicht tolerierbarer Nebenwirkungen.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Podophyllotoxin, Podophyllotoxin-Derivate oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile, gleichzeitige Anwendung von Gelbfieberimpfstof­fen oder anderen Lebendimpfstoffen bei immunsupprimierten Patienten (siehe Abschnitt 4.5).

Etoposid darf nicht als intrakavitale Injektion verabreicht werden.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung etoposid ist nur unter der aufsicht eines spezialisierten arztes anzuwenden, der erfahrung hat und sich mit chemotherapeutischen mitteln in der onkologie auskennt. bei der infusion von etoposid können reaktionen an der einstichstelle auftreten. angesichts der möglichkeit einer extravasation sollte die infusionsstelle streng überwacht werden, wobei auf mögliche infiltration bei der verabreichung des arzneimittels zu achten ist. zum heutigen zeitpunkt gibt es keine spezifischen behandlungsverfahren für extravasationsreaktionen.

Es kann eine schwere Myelosuppression mit dadurch bedingten Infektionen oder Blutungen auftreten.

Auch eine tödlich verlaufende Myelosuppression nach der Verabreichung von Etoposid ist vorgekommen. Mit Etoposid behandelte Patienten müssen sowohl während als

auch nach der Therapie sorgfältig und häufig in Bezug auf eine mögliche Myelosuppression beobachtet werden. Die dosislimitierende Knochenmarksup­pression ist die signifikanteste Toxizität, die im Zusammenhang mit der Etoposidbehandlung beobachtet wurde. Die folgenden Werte sind zu Beginn der Therapie sowie vor jeder weiteren Etoposid-Dosis zu ermitteln: Thrombozytenzahl, Hämoglobin, Leukozytenzahl und Differenzialblut­bild. Wenn vor Beginn der Etoposidbehandlung eine Strahlentherapie und/oder eine Chemotherapie erfolgt ist, sollte eine angemessene Wartezeit eingehalten werden, damit sich das Knochenmark erholen kann.

Die Patienten sollten keinesfalls einer Behandlung mit Etoposid unterzogen werden, solange die Neutrophilenzahl unter 1.500 Zellen/mm³ liegt beziehungsweise die Thrombozytenzahl weniger als 100.000 Zellen/mm³ beträgt, sofern dies nicht auf eine maligne Erkrankung zurückzuführen ist.

Die auf die Anfangsdosis folgenden Dosen sind entsprechend anzupassen, wenn die Neutrophilenzahl mehr als 5 Tage lang unter 500 Zellen/mm³ liegt oder mit einem Fieber oder einer Infektion einhergeht, wenn die Thrombozytenzahl weniger als 25.000 Zellen/mm³ beträgt, wenn sich eine weitere Toxizität (Grad 3 oder 4) entwickelt oder wenn die renale Kreatinin-Clearance weniger als 50 ml/min beträgt. Die Dosis sollte unter Berücksichtigung der myelosuppressiven Wirkungen anderer Arzneimittel in der Kombination beziehungsweise der Auswirkungen einer vorhergehenden Strahlentherapie oder Chemotherapie, die möglicherweise das Knochenmark beeinträchtigt haben, eingestellt werden.

Bei Patienten, denen im Rahmen einer chemotherapeu­tischen Behandlung Etoposid verabreicht wurde, ist das Auftreten einer akuten Leukämie beschrieben worden, die sich mit oder ohne myelodysplastisches Syndrom äußern kann.

Dabei sind weder das kumulative Risiko noch die auslösenden Faktoren für die Entwicklung einer sekundären Leukämie bekannt. In Betracht gezogen wurden hierbei die Einflüsse der Behandlungsregimes sowie der kumulativen Etoposid-Dosen; jedoch konnte diese Frage bisher nicht eindeutig geklärt werden.

Bei einigen Patienten mit sekundärer Leukämie, die Epipodophyllotoxine erhielten, wurde eine Chromosomenab­normität bei 11q23 beobachtet. Diese Abnormalität ist aber auch bei Patienten aufgetreten, bei denen sich nach chemotherapeu­tischen Regimes ohne Epipodophyllotoxine eine sekundäre Leukämie entwickelte, und bei de-novo -Leukämie. Außerdem zeichnet sich die sekundäre Leukämie bei Patienten, die im Rahmen ihrer Behandlung Epipodophyllotoxine erhielten, durch ihre kurze Latenzzeit aus, mit einer durchschnittlichen medianen Zeit von etwa 32 Monaten bis zum Auftreten der Leukämie.

Ärzte sollten sich bei der Verabreichung von Etoposid über anaphylaktoide Reaktionen bewusst sein, die mit Schüttelfrost, Fieber, Tachykardie, Bronchospasmus, Atembeschwerden und Hypotonie einhergehen können (unter Umständen mit tödlichem Ausgang). Die Behandlung erfolgt in solchen Fällen symptomatisch. Die Infusion ist sofort zu unterbrechen. Gegebenenfalls sollten im Ermessen des Arztes blutdrucksteigernde Arzneimittel, Kortikosteroide, Antihistaminika und/oder Volumenersatzmittel verabreicht werden. Ein erhöhtes Risiko für infusionsbedingte allergische Reaktionen wurde beobachtet, wenn während der Verabreichung von Etoposid Inlinefilter verwendet wurden. Inlinefilter sollten nicht verwendet werden.

Etoposid darf nur durch langsame intravenöse Infusion (normalerweise über einen Zeitraum von 30 – 60 Minuten) verabreicht werden, da nach schneller intravenöser Verabreichung möglicherweise eine Hypotonie auftreten kann.

Wenn Etoposid im Rahmen einer Chemotherapie zum Einsatz gelangen soll, muss der Arzt die Notwendigkeit beziehungsweise den Nutzen dieses Arzneimittels und die potenziellen Risiken im Zusammenhang mit den möglichen Nebenwirkungen gegeneinander abwägen. Die meisten dieser Nebenwirkungen sind reversibel, sofern sie frühzeitig entdeckt werden. Bei starken Nebenwirkungen sollte die Arzneimitteldosis verringert oder das Arzneimittel ganz abgesetzt werden. In diesem Fall sind im Ermessen des Arztes geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Bei der Wiederaufnahme der Etoposidtherapie ist Vorsicht geboten. Hierbei ist der weiteren Notwendigkeit des Arzneimittels sowie dem möglichen erneuten Auftreten der Toxizität adäquat Rechnung zu tragen.

Bei Patienten mit niedrigem Serumalbuminspiegel kann das Risiko einer Etoposidtoxizität erhöht sein. Bei Patienten mit Leber- und Nierenfunktion­sstörungen sind aufgrund der Akkumulationsgefahr regelmäßige Nierenfunktion­stests und Leberfunktionstests erforderlich.

Bakterielle Infektionen sind vor Beginn der Etoposid-Therapie zu behandeln.

Angesichts des mutagenen Potenzials von Etoposid ist bei Männern und Frauen eine wirksame Empfängnisverhütung während der Behandlung sowie in den ersten sechs Monaten nach Ende der Behandlung unabdingbar. Eine genetische Beratung ist empfehlenswert, wenn der Patient/die Patientin nach dem Ende der Behandlung einen Kinderwunsch hat. Da eine Behandlung mit Etoposid die Fertilität bei Männern beeinträchtigen kann, sollten Patienten, die sich eigene Kinder wünschen, eventuell die Möglichkeit einer Spermakonservierung in Betracht ziehen (siehe Abschnitt 4.6).

Akutes Nierenversagen

Über reversibles akutes Nierenversagen, vor allem bei Kindern, wurde bei Gabe hoher Dosen (2220 mg/m2 oder 60 mg/kg) von Etoposid und Ganzkörperbes­trahlung im Zusammenhang mit einer hämatopoetischen Stammzelltran­splantation berichtet. Die Nierenfunktion sollte vor und nach der Gabe von Etoposid so lange kontrolliert werden, bis diese vollständig wiederhergestellt wurde (siehe Abschnitt 4.8).

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Etoposid bei Kindern und Jugendlichen sind nicht systematisch untersucht worden.

Sonstige Bestandteile Polysorbat 80

ETO-cell® enthält Polysorbat 80. Bei Frühgeborenen trat nach Verabreichung eines injizierbaren Vitamin E-Produkts, das Polysorbat 80 enthielt, ein lebensbedrohliches Syndrom mit Leber- und Nierenversagen, Lungenproblemen, Thrombozytopenie und Aszites auf.

Ethanol

Die Menge in 5 ml dieses Arzneimittels entspricht weniger als 33 ml Bier oder 14 ml Wein.

Die Menge in 25 ml dieses Arzneimittels entspricht weniger als 164 ml Bier oder 66 ml Wein.

Eine Dosis von 14 ml dieses Arzneimittels, angewendet bei einem Erwachsenen mit einem Körpergewicht von 70 kg, würde einer Exposition von 52,4 mg Ethanol /kg Körpergewicht entsprechen, was zu einem Anstieg der Blutalkoholkon­zentration von ungefähr 8,7 mg/100 ml führen kann.

Eine Dosis von 5,7 ml dieses Arzneimittels, angewendet bei einem Kind von 5 Jahren mit einem Körpergewicht von 19 kg, würde einer Exposition von 78,6 mg Ethanol /kg Körpergewicht entsprechen, was zu einem Anstieg der Blutalkoholkon­zentration von ungefähr 13,1 mg/100 ml führen kann.

Zum Vergleich: Bei einem Erwachsenen, der ein Glas Wein oder 500 ml Bier trinkt, beträgt die Blutalkoholkon­zentration wahrscheinlich ungefähr 50 mg/100 ml.

Die Anwendung zusammen mit Arzneimitteln, die z.B. Propylenglycol oder Ethanol enthalten, kann zur Akkumulation von Ethanol führen und Nebenwirkungen verursachen, insbesondere bei kleinen Kindern mit niedriger oder unreifer Stoffwechselka­pazität.

Ein gesundheitliches Risiko besteht u.a. bei Leberkranken, Epileptikern, Schwangeren, Stillenden und Alkoholkranken.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Die gleichzeitige Verabreichung von hohen Dosen Ciclosporin (die zu Serumkonzentra­tionen >2000 ng/ml führen) und oral gegebenem Etoposid führten im Vergleich zur Etoposid-Monotherapie zu um 80% erhöhten AUC-Werten für Etoposid und zu einer um 38% reduzierten Gesamtkörper-Clearance.

Die gleichzeitige Verabreichung von Cisplatin kann die Gesamtkörper-Clearance des Etoposids verringern.

Die gleichzeitige Behandlung mit Phenytoin kann die Etoposid-Clearance erhöhen und die Wirkungskraft verringern.

Etoposid kann Cumarine (Warfarin) aus der Plasmaprotein­bindung verdrängen. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Warfarin kann der INR-Wert ansteigen. Der INR-Wert sollte daher genau überwacht werden.

Gelangen Gelbfieberimpfstof­fe zum Einsatz, erhöht sich das Risiko einer tödlichen systemischen Vakzinreaktion. Bei immunsupprimierten Patienten dürfen keine Lebendimpfstoffe zur Anwendung gelangen (siehe Abschnitt 4.3).

Die vorherige oder gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel, die eine ähnliche Myelosuppressi­onswirkung haben wie Etoposid (z.B. Cyclophosphamid, BCNU, CCNU, 5-Fluorouracil, Vinblastin, Doxorubicin und Cisplatin), wird voraussichtlich einen additiven oder synergetischen Effekt haben (siehe Abschnitt 4.4).

Die In-vitro -Plasmaprotein­bindung beträgt 97%. Phenylbutazon, Natriumsalicylat und Acetylsalicylsäure können Etoposid aus der Plasmaprotein­bindung verdrängen.

In vorklinischen Versuchen wurden Kreuzresistenzen zwischen Anthrazyklinen und Etoposid beobachtet.

Selten ist eine akute Leukämie, die mit oder ohne präleukämische Phase auftreten kann, bei Patienten, die Etoposid in Kombination mit anderen antineoplastischen Substanzen wie z.B. Bleomycin, Cisplatin, Ifosfamid oder Methotrexat erhalten haben, aufgetreten.

Die Alkoholmenge in diesem Arzneimittel kann die Wirkungen anderer Arzneimittel verändern.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Empfängnisver­hütung bei Frauen in gebärfähigem Alter und Männern

Frauen in gebärfähigem Alter und Männer müssen empfängnisver­hütende Maßnahmen während der Behandlung und bis zu 6 Monate nach der Behandlung mit ETO-cell® treffen.

Schwangerschaft

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Etoposid bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionsto­xizität gezeigt (s. Abschnitt 5.3). ETO-cell® sollte schwangeren Frauen nicht verabreicht werden.

Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin sollte eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen für das Kind erfolgen. Tritt während der Behandlung mit ETO-cell® eine Schwangerschaft ein, so ist die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu empfehlen.

Stillzeit

Es gibt nur ungenügende Informationen darüber, ob Etoposid in die Muttermilch übergeht. Ein Risiko für das Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit ETO-cell® verzichtet werden soll. Dabei soll sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden.

Fertilität

ETO-cell® wirkt erbgutschädigend. Männern, die mit ETO-cell® behandelt werden, wird empfohlen, sich vor Therapiebeginn wegen möglicher Infertilität über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es liegen keine Studien bezüglich der Auswirkungen von Etoposid auf die Fähigkeit zum Führen von Kraftfahrzeugen und das Bedienen von Maschinen vor. Patienten, die an Nebenwirkungen wie beispielsweise Erschöpfungszus­tänden und Somnolenz leiden, sollten keine Kraftfahrzeuge führen und keine Maschinen bedienen.

Dieses Arzneimittel enthält Alkohol (Ethanol). Im Straßenverkehr und bei der Bedienung von Maschinen kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigt werden.

4.8    nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1.000, <1/100), selten (≥1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Infektionen und parasitäre

Erkrankungen

Nicht bekannt

Infektion#

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschließlich Zysten und Polypen)

Häufig

Akute Leukämie*

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems 

Sehr häufig

Myelosuppression, Leukopenie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Anämie

Erkrankungen des

Immunsystems

Häufig

Anaphylaktoide Reaktionen

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Selten

Hyperurikämie

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Störungen des Zentralnerven­systems (beispielsweise Somnolenz, Ermüdungsersche­inungen), Schwindelgefühl

Gelegentlich

Periphere Neuropathien

Selten

Krampfanfälle****, Optikusneuritis, vorübergehende kortikale Blindheit

Herzerkrankungen

Häufig

Myokardinfarkt, Arrhythmie

Gefäßerkrankungen

Häufig

Vorübergehende systolische Hypotonie nach schneller intravenöser

Verabreichung, Bluthochdruck

Erkrankungen der

Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten

Pulmonale Fibrose, interstitielle Pneumonitis, Apnoe

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig

Bauchschmerzen, Obstipation, Übelkeit und Erbrechen, Anorexie

Häufig

Mukositis (einschließlich Stomatitis und Ösophagitis), Diarrhö

Selten

Dysphagie, Dysgeusie

Leber- und

Gallenerkrankun­gen

Sehr häufig

Hepatotoxizität

Nicht bekannt

Anstieg von Bilirubin, SGOT und alkalischer Phosphatase (bei hohen Etoposid-Dosierungen)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Sehr häufig

Alopezie, Pigmentierung

Häufig

Hautausschlag, Urtikaria, Pruritus

Selten

Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, „Radiation Recall“-Dermatitis

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nicht bekannt

Akutes Nierenversagen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig

Asthenie, Unwohlsein

Häufig

Extravasation*****, Phlebitis

#

*

**

****

*****

einschließlich opportunistische Infektionen wie Pneumocystis jirovecii -Pneumonie

Das Risiko sekundärer Leukämie bei Patienten mit Keimzelltumoren nach der Behandlung mit Etoposid liegt bei etwa 1%. Diese Leukämie zeichnet sich durch eine relativ kurze Latenzzeit (im Durchschnitt 35 Monate), einen monozytischen oder myelomonozytären FAB-Untertyp, Chromosomenab­normitäten bei 11q23 in etwa 50% der Fälle und gutes Ansprechen auf Chemotherapie aus. Eine gesamte kumulative Etoposid-Dosis >2 g/m2 geht mit erhöhtem Risiko einher.

Myelosuppression mit tödlichem Ausgang ist vorgekommen.

Anaphylaktoide Reaktionen können tödlich sein.

Anfälle gehen gelegentlich mit allergischen Reaktionen einher.

Post-Marketing-Komplikationen mit Extravasation: lokale Weichteilgewebe-Toxizität, Schwellungen, Schmerzen, Zellulitis und Nekrose, einschließlich Hautnekrose.

ETO-cell® enthält Polysorbat 80. Bei Frühgeburten ist im Zusammenhang mit der Verabreichung eines Polysorbat 80 enthaltenden, injizierbaren Vitamin-E-Präparates über ein lebensbedrohendes Syndrom mit Leber- und Nierenversagen, gestörter Lungenfunktion, Thrombozytopenie und Aszites berichtet worden.

Beschreibung einiger ausgewählter Nebenwirkungen

In den nachstehenden Textabschnitten wird die Inzidenz bestimmter Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit einer Etoposid-Monotherapie beobachtet wurden, als durchschnittlicher Prozentsatz angegeben.

Hämatologische Toxizität:

Über eine Myelosuppression mit tödlichem Ausgang nach Verabreichung von Etoposid ist berichtet worden. In der Mehrheit der Fälle ist die Myelosuppression dosislimitierend. Die vollständige Regeneration des Knochenmarks erfolgt im Allgemeinen bis zum 20. Tag. Es wurde keine kumulative Toxizität beobachtet.

Der Tiefstwert der Granulozyten und der Thrombozyten wird – je nach der Art der Verabreichung und dem Behandlungsregime – etwa 10 bis 14 Tage nach Gabe von Etoposid erreicht. Bei intravenöser Verabreichung werden die Tiefstwerte tendenziell früher erreicht als bei oraler Verabreichung.

Leukopenie und schwere Leukopenie (unter 1.000 Zellen/mm³) traten bei Etoposid in 60 – 91% beziehungsweise 7 – 17% aller Fälle auf. Thrombozytopenie und schwere Thrombozytopenie (unter 50.000 Zellen/mm³) traten bei Etoposid in 28 – 41% beziehungsweise 4 – 20% aller Fälle auf. Patienten mit Neutropenie, die mit Etoposid behandelt wurden, litten auch sehr häufig an Fieber und Infektionen.

Gastrointestinale Toxizität:

Die gastrointestinale Toxizität von Etoposid manifestiert sich im Wesentlichen durch Übelkeit und Erbrechen. Übelkeit und Erbrechen lassen sich normalerweise durch eine antiemetische Therapie beheben. 31 – 43% aller Patienten, denen das Etoposid intravenös verabreicht wurde, zeigten diese Symptome. Anorexie wurde bei 10 – 13 % aller Etoposid-Patienten beobachtet und 1 – 6% der Patienten, die intravenös mit Etoposid behandelt wurden, entwickelten eine Stomatitis. Diarrhö wurde bei 1 – 13 % dieser Patienten berichtet.

Alopezie:

Reversible Alopezie, manchmal bis hin zum vollständigen Haarausfall, zeigte sich bei bis zu 66% aller Patienten, die mit Etoposid behandelt wurden.

Auswirkungen auf den Blutdruck:

Hypotonie

Bei Patienten, die mit Etoposid behandelt wurden, trat eine vorübergehende Hypotonie nach schneller intravenöser Verabreichung auf. Dies wurde weder auf eine kardiale Toxizität noch auf elektrokardio­graphische Änderungen zurückgeführt. Wenn eine Hypotonie auftritt, spricht diese im Allgemeinen auf eine unterstützende Therapie nach Beenden der Etoposid-Infusion an. Wird die Infusion erneut begonnen, ist eine langsamere Infusionsgeschwin­digkeit zu wählen.

Eine verzögerte Hypotonie wurde nicht beobachtet.

Hypertonie

Klinische Studien über Etoposid haben Hinweise auf hypertensive Episoden geliefert. Wenn bei Patienten, die Etoposid erhalten haben, eine klinisch signifikante Hypertonie auftritt, sollte eine entsprechende unterstützende Therapie in die Wege geleitet werden.

Allergische Reaktionen:

Anaphylaktoide Reaktionen sind auch während oder unmittelbar nach der intravenösen Verabreichung von Etoposid aufgetreten. Der Einfluss der Konzentration beziehungsweise der Infusionsgeschwin­digkeit auf das Auftreten von anaphylaktoiden Reaktionen ist nicht geklärt. Normalerweise normalisiert sich der Blutdruck innerhalb weniger Stunden nach Ende der Infusion.

Anaphylaktoide Reaktionen können bereits bei der ersten Etoposid-Dosis auftreten. Im Zusammenhang mit Etoposid sind auch akute tödliche Reaktionen aufgrund von Bronchospasmus aufgetreten. Flush im Gesicht wurde bei 2% der Patienten und Hautausschlag bei 3% der mit Etoposid behandelten Personen berichtet.

Stoffwechselkom­plikationen:

Im Anschluss an die Behandlung mit Etoposid zusammen mit anderen chemotherapeu­tischen Arzneimitteln sind Fälle des Auftretens eines Tumorlyse-Syndroms (in manchen Fällen tödlich) berichtet worden.

Akutes Nierenversagen:

Nach Markteinführung wurde über reversibles akutes Nierenversagen berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website:

anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Eine Überdosierung kann innerhalb von ein bis zwei Wochen zu einer schweren Myelosuppression führen. Gesamtdosierungen von 2,4 – 3,5 g/m2 Etoposid, die über 3 Tage intravenös verabreicht wurden, haben schwere Mukositis und Myelotoxizität verursacht. Eine metabolische Azidose und eine schwere Lebertoxizität sind nach der Verabreichung von Dosierungen mitgeteilt worden, die höher waren als empfohlen.

Ein spezifisches Antidot steht nicht zur Verfügung. Daher ist eine unterstützende symptomatische Behandlung indiziert und die Patienten sollten genauestens überwacht werden.

5.    pharmakologische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Zytostatikum — Podophyllotoxin-Derivat ATC-Code: L01CB01

Etoposid ist ein halbsynthetisches Podophyllotoxin-Derivat. Seine Hauptwirkung scheint in der G2-Phase des Zellzyklus zum Tragen zu kommen. Es treten zwei dosisabhängige Reaktionen auf: Bei hohen Konzentrationen (>10 µg/ml) erkennt man eine Lyse der Zellen, die in die Mitose eintreten; bei niedrigen Konzentrationen (0,3 – 10 µg/ml) werden die Zellen daran gehindert, in die Prophase überzugehen. Der hauptsächliche makromolekulare Effekt scheint eine Hemmung der DNA-Synthese zu sein.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption / Verteilung

Die Verteilung von Etoposid verläuft nach i.v.-Infusion biphasisch mit einer VerteilungsHal­bwertszeit von etwa 1,5 Stunden und einer terminalen Eliminations-Halbwertszeit von 4 – 11 Stunden. Die Gesamtkörper-Clearancewerte liegen zwischen 33 – 48 ml/min und sind wie die terminale Eliminations-Halbwertszeit dosisunabhängig. Die Fläche unterhalb der Plasmakonzentra­tions-Zeitkurve (AUC) und die maximalen Plasmakonzentra­tions-Werte (Cmax) steigen dosislinear an. Etoposid akkumuliert bei täglicher i.v.-Verabreichung von 100 mg/m2 über 4 – 5 Tage nicht im Plasma. Nach i.v.-Infusion weisen Cmax und AUC eine deutliche intra- und interindividuelle Variabilität auf. Die mittleren Verteilungsvolumina im Steady State liegen zwischen 18 und 29 l.

Obwohl im Liquor und in intrazerebralen Tumoren nachweisbar, sind die EtoposidKonzen­trationen hier niedriger als in extrazerebralen Tumoren und im Plasma. Die Etoposid-Konzentrationen im normalen Lungengewebe sind höher als in Lungenmetastasen. In Primärtumoren und normalem Gewebe des Myometriums sind die Konzentrationen ähnlich. In vitro wird Etoposid stark an menschliche Plasmaproteine gebunden (97%). Bei Kindern findet man ein inverses Verhältnis zwischen Plasma-Albuminwerten und Nierenclearance von Etoposid.

Biotransformation / Elimination

Weniger als 50% einer i.v.-Dosis werden im Urin als Etoposid ausgeschieden, durchschnittlich werden innerhalb von 24 Stunden 8 – 35 % wiedergefunden (rund 55% bei Kindern). Über einen Dosisbereich von 80 – 600 mg/m2 beträgt die durchschnittliche renale Clearance 7 – 10 ml/min/m2 bzw. etwa 35% der Gesamtkörper-Clearance. Etoposid wird durch renale und nicht-renale Vorgänge, d.h. Stoffwechsel und biliäre Ausscheidung, eliminiert. Bei Patienten mit gestörter

Nierenfunktion ist die Etoposid-Plasmaclearance herabgesetzt. Lediglich 6% oder weniger von einer i.v.-Dosis finden sich in der Gallenflüssigkeit als Etoposid wieder. Der Großteil der nicht-renalen Clearance erfolgt über Stoffwechselvor­gänge. Der Hauptmetabolit im Urin ist eine Hydroxysäure von Etoposid. Glukuronid- oder Sulfatkonjugate von Etoposid werden im Urin ausgeschieden und betragen hierbei 5 – 22% der Dosis. Bei Erwachsenen korreliert die Gesamtkörper-Clearance von Etoposid mit der Kreatininclearance, der Serum-Albuminkonzen­tration und der nicht-renalen Clearance. Bei Kindern sind erhöhte SGPT-Werte im Serum mit einer eingeschränkten Gesamtkörper-Clearance von Etoposid assoziiert. Die vorherige Anwendung von Cisplatin kann bei Kindern zu einer Abnahme der Gesamtkörper-Clearance von Etoposid führen.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Bei Ratten und Mäusen ist nachgewiesen worden, dass Etoposid embryotoxisch und teratogen wirkt. In-vitro – und In-vivo -Untersuchungen im Hinblick auf durch Etoposid verursachte Gen- und Chromosomenmu­tationen haben positive Resultate ergeben. Diese Ergebnisse rechtfertigen den Verdacht auf eine mutagene Wirkung beim Menschen. Untersuchungen zur Karzinogenität von Etoposid sind an Labortieren nicht durchgeführt worden. Etoposid ist aufgrund seiner DNA-schädigenden Wirkung und seines mutagenen Potenzials als ein beim Menschen potenziell karzinogenes Arzneimittel zu betrachten.

6.    pharmazeutische angaben

Ethanol, Macrogol 300 (E 1521), Polysorbat 80 (E 433), Citronensäure (E 330),

Stickstoff als Schutzgas (E 941).

6.2    inkompatibilitäten

ETO-cell® darf bei der Verabreichung nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

ETO-cell® darf nicht mit gepufferten Lösungen mit einem pH ≥8 verdünnt werden, da es in diesem Milieu ausfällt.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Die gebrauchsfertige Infusionslösung ist bei Raumtemperatur aufzubewahren.

Nicht verbrauchte Lösungen sind zu verwerfen.

Chemisch-physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung bei Raumtemperatur:

Verdünnungsmittel

EtoposidKonzen­tration

Verdünnungsver­hältnis (ETO-cell +

Verdünnungsmittel)

Verwendbarkeit (in Stunden)

0,9%ige

0,4 mg/ml

1:50 (5 ml + 250 ml)

48

Natriumchlori­dlösung

0,2 mg/ml

1:100 (5 ml + 500 ml)

72

0,4 mg/ml

1:50 (5 ml + 250 ml)

48

5%ige

Glucoselösung

0,2 mg/ml

1:100 (5 ml + 500 ml)

24

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingung der Aufbewahrung verantwortlich.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Durchstechflaschen

Farblose Glas-Vials, Glastyp I gemäß Ph.Eur. 3.2.1 mit Brombutyl-Gummistopfen und Chlorobutyl/Butyl-Gummistopfen und Aluminiumsiegeln mit farbigen Flip-off-Kappen.

Originalpackung mit 10 Durchstechflas­chen mit 5 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Originalpackung mit 1 Durchstechflasche mit 25 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Originalpackung mit 1 Durchstechflasche mit 50 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung

Klinikpackungen

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Unverdünntes ETO-cell® 20 mg/ml Konzentrat zu Herstellung einer Infusionslösung darf nicht in Berührung kommen mit Gegenständen (Spritze, Infusionsbesteck) aus Kunststoff auf Acrylbasis oder aus einem Polymer aus Acrylnitril, Butadien und Styrol, weil diese brechen bzw. undicht werden können. Bei verdünnten Lösungen wurde dies nicht beobachtet.

Die Behandlung sollte nur durch Ärzte, die in der Tumorbehandlung erfahren sind, erfolgen. Bei Umgang mit ETO-cell® sollten – wie bei allen zytotoxisch wirksamen Substanzen – entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Das Merkblatt „Sichere Handhabung von Zytostatika“ der Berufsgenossen­schaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege ist zu beachten.

7.    Pharmazeutischer Unternehmer

STADAPHARM GmbH

Stadastraße 2–18

61118 Bad Vilbel

Telefon: 06101 603–0

Telefax: 06101 603–3888

Internet:

8.    zulassungsnummern

46053.00.00

9.    Datum der Zulassung/ Verlängerung der Zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 20. Juni 2003

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 08. Juli 2008

Datum der Erteilung der Zulassung: 20. Juni 2003

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 22. April 2013

10.    stand der information

Januar 2024