Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Etoriax 120 mg Filmtabletten
1. BEZEICHNUNG DES
1. BEZEICHNUNG DESEtoriax® 30 mg Filmtabletten
Etoriax® 60 mg Filmtabletten
Etoriax® 90 mg Filmtabletten
Etoriax® 120 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND
QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
Etoriax 30 mg:
Jede Filmtablette enthält 30 mg Etoricoxib.
Etoriax 60 mg:
Jede Filmtablette enthält 60 mg Etoricoxib.
Etoriax 90 mg:
Jede Filmtablette enthält 90 mg Etoricoxib.
Etoriax 120 mg:
Jede Filmtablette enthält 120 mg Etori-coxib.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Filmtablette
Etoria x 30 mg:
Weiße oder fast weiße, runde (Durchmesser 6 mm), leicht bikonvexe Filmtabletten mit abgeschrägten Kanten.
Etoriax 60 mg:
Leicht bräunlich-gelbe, runde (Durchmesser 8 mm), bikonvexe Filmtabletten mit abgeschrägten Kanten, mit der Prägung “60” auf einer Seite der Tablette.
Etoriax 90 mg:
Rosafarbene, runde (Durchmesser 9 mm), bikonvexe Filmtabletten mit abgeschrägten Kanten, mit der Prägung “90” auf einer Seite der Tablette.
Etoriax 120 mg:
Braunrote, runde (Durchmesser 10 mm), leicht bikonvexe Filmtabletten mit abgeschrägten Kanten, mit Bruchkerbe auf einer Seite der Tablette. Die Bruchkerbe dient nicht zum Teilen der Tablette.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Etoriax wird bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren angewendet zur Behandlung von Symptomen bei Reizzuständen degenerativer und entzündlicher Gelenkerkrankungen (Arthrose und rheumatoide Arthritis), Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) sowie von Schmerzen und Entzündungszeichen bei akuter Gichtarthritis.
Etoriax wird bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren angewendet zur Kurzzeitbehandlung mäßig starker Schmerzen nach Zahnoperationen.
Bei der Entscheidung, einen selektiven COX-2-Hemmer zu verschreiben, muss das individuelle Gesamtrisiko des Patienten (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4) berücksichtigt werden.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Etoricoxib sollte in der niedrigsten wirksamen Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum angewendet werden, da das kardiovaskuläre Risiko einer Therapie mit Eto-ricoxib mit Dosis und Behandlungsdauer ansteigen kann. Die Therapienotwendigkeit sowie das Ansprechen auf die Therapie sollten regelmäßig überprüft werden, insbesondere bei Patienten mit Arthrose (siehe Abschnitte 4.3, 4.4, 4.8 und 5.1).
Arthrose
Die empfohlene Dosis beträgt 30 mg Etori-coxib einmal täglich. Bei manchen Patienten mit unzureichender Linderung der Symptome kann eine höhere Dosis von 60 mg Etoricoxib einmal täglich die Wirksamkeit verbessern. Bei Ausbleiben einer Steigerung des therapeutischen Nutzens sollten andere Behandlungsoptionen erwogen werden.
Rheumatoide Arthritis
Die empfohlene Dosis beträgt 60 mg Etori-coxib einmal täglich. Bei manchen Patienten mit unzureichender Linderung der Symptome kann eine höhere Dosis von 90 mg einmal täglich die Wirksamkeit verbessern. Sobald sich der Patient klinisch stabilisiert hat, kann eine Dosisreduzierung auf 60 mg einmal täglich angezeigt sein. Bei Ausbleiben einer Steigerung des therapeutischen Nutzens sollten andere Behandlungsoptionen erwogen werden.
Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) Die empfohlene Dosis beträgt 60 mg Etori-coxib einmal täglich. Bei manchen Patienten mit unzureichender Linderung der Symptome kann eine höhere Dosis von 90 mg einmal täglich die Wirksamkeit verbessern. Sobald sich der Patient klinisch stabilisiert hat, kann eine Dosisreduzierung auf 60 mg einmal täglich angezeigt sein. Bei Ausbleiben einer Steigerung des therapeutischen Nutzens sollten andere Behandlungsoptionen erwogen werden.
Behandlung akuter Schmerzen
Bei der Behandlung akuter Schmerzen sollte Etoricoxib nur während der akuten
symptomatischen Phase eingenommen werden.
Akute Gichtarthritis
Die empfohlene Dosis beträgt 120 mg Eto-ricoxib einmal täglich. In klinischen Studien wurde Etoricoxib bei akuter Gichtarthritis 8 Tage lang angewendet.
Postoperative Schmerzen nach Zahnoperationen
Die empfohlene Dosis beträgt 90 mg Etori-coxib einmal täglich, begrenzt auf eine maximale Behandlungsdauer von 3 Tagen. Bei einigen Patienten kann während des dreitägigen Behandlungszeitraums eine weitere postoperative Analgesie zusätzlich zu Eto-ricoxib notwendig sein.
Höhere Dosen als die für die jeweilige Indikation empfohlenen zeigten entweder keine weitere Steigerung der Wirksamkeit oder wurden nicht untersucht. Daher sollte bei Arthrose eine Dosis von 60 mg Eto-ricoxib pro Tag nicht überschritten werden. bei rheumatoider Arthritis und Spondylitis ankylosans (Morbus Bechterew) eine Dosis von 90 mg pro Tag nicht überschritten werden. bei akuter Gichtarthritis eine Dosis von 120 mg Etoricoxib pro Tag nicht überschritten werden, begrenzt auf eine maximale Behandlungsdauer von 8 Tagen. bei postoperativen Schmerzen nach Zahnoperationen eine Dosis von 90 mg Etoricoxib pro Tag nicht überschritten werden, begrenzt auf eine maximale Behandlungsdauer von 3 Tagen.Besondere Patientengruppen
Ältere Patienten:
Für ältere Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei älteren Patienten ist Vorsicht angebracht (siehe Abschnitt 4.4).
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:
Bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 5 – 6) sollte ungeachtet der Indikation eine Dosis von 60 mg Etoricoxib einmal täglich nicht überschritten werden. Bei Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 7 – 9) sollte ungeachtet der Indikation eine Dosis von 30 mg Etoricoxib einmal täglich nicht überschritten werden.
Da insbesondere für Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung nur begrenzte klinische Erfahrungen vorliegen, ist Vorsicht bei der Behandlung angebracht. Da keine klinischen Erfahrungen mit Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-
Pugh-Score ≥ 10) vorliegen, ist die Anwendung von Etoricoxib bei diesen Patienten kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.2).
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Für Patienten mit einer Kreatinin-Clearance ≥ 30 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Abschnitt 5.2). Die Anwendung von Etoricoxib bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance < 30 ml/min ist kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Kinder und Jugendliche:
Etoricoxib ist bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Art der Anwendung
Etoriax ist zum Einnehmen und kann unabhängig von der Nahrungsaufnahme eingenommen werden. Die Wirkung des Arzneimittels kann schneller eintreten, wenn Etoricoxib ohne Nahrung eingenommen wird. Dies sollte beachtet werden, wenn ein rascher Wirkungseintritt erforderlich ist.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Aktives peptisches Ulkus oder aktive gastrointestinale Blutung. Patienten, bei denen nach der Anwendung von Acetylsalicylsäure oder nichtsteroidalen Antirheumatika(NSAR) einschließlich COX-2(Cyclooxygenase-2)-Hemmern Bronchospasmus, akute Rhinitis, Nasenschleimhautschwellungen, angioneurotisches Ödem, Urtikaria oder allergieartige Reaktionen auftraten.
Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitte 4.6 und 5.3). Schwere Leberfunktionsstörungen (Se-rum-Albumin < 25 g/l oder Child-Pugh-Score ≥ 10). Geschätzte Kreatinin-Clearance < 30 ml/min. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren. Entzündliche Darmerkrankungen. Herzinsuffizienz (NYHA II – IV). Patienten mit Hypertonie, deren Blutdruck anhaltend über 140/90 mmHg erhöht und nicht ausreichend eingestellt ist. Klinisch gesicherte koronare Herzkrankheit, periphere arterielle Verschlusskrankheit und/oder zerebrovas-kuläre Erkrankungen.4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Bei Symptomen und/oder Anzeichen einer Leberfunktionsstörung oder bei pathologischen Leberfunktionswerten muss der Verlauf kontrolliert werden. Bei ersten Anzeichen für eine Leberinsuffizienz oder persistierender Erhöhung der Leberwerte (um das 3-fache des oberen Normwertes) sollte Eto-ricoxib abgesetzt werden.
Allgemeine Hinweise
Falls es während der Behandlung zu einer Verschlechterung der oben beschriebenen Organfunktionen kommt, sollten geeignete Maßnahmen ergriffen und ein Abbruch der Etoricoxib-Therapie erwogen werden. Die Anwendung von Etoricoxib sollte bei älteren Patienten sowie bei Patienten mit renaler, hepatischer oder kardialer Dysfunktion unter geeigneter medizinischer Überwachung erfolgen.
Bei dehydrierten Patienten ist eine Behandlung mit Etoricoxib mit Vorsicht einzuleiten. Es wird empfohlen, die Patienten vor Beginn der Therapie mit Etoricoxib zu re-hydrieren.
Schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (LyellSyndrom) wurden sehr selten im Zusammenhang mit der Anwendung von NSAR und einigen selektiven COX-2-Hemmern nach Markteinführung berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Anaphylaxie und Angioödem) wurden bei Patienten unter Etoricoxib berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Einige selektive COX-2-Hemmer wurden mit einem erhöhten Risiko für Hautreaktionen bei Patienten mit einer Arzneimittelallergie in der Vorgeschichte in Zusammenhang gebracht. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sollte E-toricoxib abgesetzt werden.
Etoricoxib kann Fieber oder andere Symptome einer Entzündung oder Infektion maskieren.
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Warfarin oder anderen oralen Antikoagulanzien ist Vorsicht angebracht (siehe Abschnitt 4.5).
Wie für andere Arzneimittel, die die Cyc-looxygenase/Prostaglandinsynthese hemmen, wird die Anwendung von Etoricoxib
bei Frauen, die beabsichtigen schwanger zu werden, nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.6, 5.1 und 5.3).
Etoriax enthält Natrium
Etoriax enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtablette, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
tion bei gleichzeitiger Anwendung mit Eto-ricoxib ist bei der Wahl eines oralen Kontrazeptivums zu bedenken. Ein Anstieg der EE-Exposition kann zu einer erhöhten Häufigkeit der spezifischen Nebenwirkungen oraler Kontrazeptiva führen (z. B. venöse thromboembolische Ereignisse bei Risikopatientinnen).
Hormonersatztherapie (HRT, Hormone Replacement Therapy): Eine 28 Tage dauernde Anwendung von Etoricoxib 120 mg mit einer Hormonersatztherapie mit konjugierten Estrogenen (0,625 mg konjugierte Est-rogene) erhöhte die Steady-State- AUC0 – 24 h von unkonjugiertem Estron (41 %), Equilin (76 %) und 17-β-Estradiol (22 %). Die Auswirkungen der zur Langzeittherapie empfohlenen Dosen von Etoricoxib (30 mg, 60 mg und 90 mg) wurden nicht untersucht. Die Wirkungen von Etoricoxib 120 mg auf die Exposition (AUC0 – 24 h) dieser Estro-gen-Bestandteile der konjugierten Estroge-ne lagen unter der Hälfte der Werte, die beobachtet wurden, wenn die konjugierten Estrogene allein angewendet wurden und ihre Dosis von 0,625 mg auf 1,25 mg erhöht wurde. Die klinische Bedeutung dieser Erhöhungen ist nicht bekannt und höhere Dosen von konjugierten Estrogenen wurden nicht in Kombination mit Etoricoxib untersucht. Diese Anstiege der Estrogenkonzent-rationen sind bei der Wahl einer postmenopausalen Hormontherapie bei gleichzeitiger Anwendung mit Etoricoxib zu bedenken, da eine erhöhte Estrogenexposition zu einem größeren Risiko für spezifische Nebenwirkungen einer Hormonersatztherapie führen kann.
Prednison/Prednisolon: In Interaktionsstudien hatte Etoricoxib keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Prednison/Prednisolon.
Digoxin : Die einmal tägliche Anwendung von Etoricoxib 120 mg für 10 Tage veränderte bei gesunden Probanden weder die Steady-State- AUC0 – 24 h noch die renale Ausscheidung von Digoxin. Die Cmax von Digoxin stieg an (um ca. 33 %). Dieser Anstieg ist jedoch normalerweise für die meisten Patienten nicht von Bedeutung. HochRisikopatienten für eine Digoxin-Toxizität sollten jedoch diesbezüglich überwacht werden, wenn Etoricoxib und Digoxin gleichzeitig angewendet werden.
Wirkung von Etoricoxib auf Arzneimittel, die durch Sulfotransferasen metabolisiert werden
Etoricoxib ist ein Inhibitor der humanen Sulfotransferase-Aktivität, insbesondere der SULT1E1, und es wurde gezeigt, dass es zu einem Anstieg der Serum-Konzentration
von Ethinylestradiol führt. Da die Kenntnisse über die Wirkungen multipler Sulfotransferasen gegenwärtig begrenzt sind und die klinischen Konsequenzen für viele Arzneimittel noch untersucht werden, wird empfohlen, mit Vorsicht vorzugehen, wenn Etoricoxib gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln angewendet wird, die hauptsächlich durch humane Sulfotransferasen meta-bolisiert werden (z. B. Salbutamol oral und Minoxidil).
Wirkung von Etoricoxib auf Arzneimittel, die durch CYP-Isoenzyme metabolisiert werden
Basierend auf In-vitro -Studien wird durch Etoricoxib keine Inhibition der Cy-tochrom(CYP)-P450– Isoenzyme 1A2, 2C9, 2C19, 2D6, 2E1 oder 3A4 erwartet. In einer Studie an gesunden Probanden veränderte die tägliche Anwendung von Etoricoxib 120 mg die hepatische CYP3A4-Aktivität nicht, wie mittels des ErythromycinAtemtests gemessen wurde.
Wirkungen anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Etoricoxib
Die Metabolisierung von Etoricoxib erfolgt hauptsächlich über CYP-Enzyme. CYP3A4 scheint in vivo zur Metabolisierung von E-toricoxib beizutragen. In-vitro- Studien legen nahe, dass auch CYP2D6, CYP2C9, CYP1A2 und CYP2C19 die Hauptwege der Metabolisierung katalysieren können, jedoch wurden ihre Rollen noch nicht quantitativ in vivo untersucht.
Ketoconazol: Ketoconazol, ein starker Inhibitor von CYP3A4, angewendet in Dosen von 400 mg einmal täglich über einen Zeitraum von 11 Tagen, hatte bei gesunden Probanden keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Pharmakokinetik einer Einzeldosis von 60 mg Etoricoxib (43 %ige Vergrößerung der AUC).
Voriconazol und Miconazol : Die gleichzeitige Anwendung von entweder oralem Voriconazol oder Miconazol-Gel zur Anwendung in der Mundhöhle, beides starke Inhibitoren von CYP3A4, mit Etoricoxib verursachte einen leichten Anstieg der Exposition gegenüber Etoricoxib. Dieser wird auf Grundlage der publizierten Daten als nicht klinisch relevant betrachtet.
Rifampicin: Die gleichzeitige Gabe von E-toricoxib und Rifampicin, einem starken Induktor der CYP- Enzyme, bewirkte eine 65 %ige Abnahme der Plasmakonzentration von Etoricoxib. Diese Wechselwirkung kann zu einem Rückfall führen, wenn Eto-ricoxib und Rifampicin kombiniert werden. Obwohl diese Angaben eine Dosiserhöhung nahelegen könnten, wurden höhere Dosie-
rungen von Etoricoxib als für das jeweilige Anwendungsgebiet angegebene in Kombination mit Rifampicin nicht untersucht und können daher nicht empfohlen werden (siehe Abschnitt 4.2).
Antazida: Antazida beeinflussen die Pharmakokinetik von Etoricoxib nicht in einem klinisch relevanten Ausmaß.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Für Etoricoxib liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangerschaften vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das Risikopotenzial für den Menschen während der Schwangerschaft ist nicht bekannt. Etoricoxib kann, wie andere Arzneimittel, die die Prostaglandinsynthese hemmen, während des letzten Trimenons der Schwangerschaft zu Wehenschwäche und zu einem vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus Botalli führen. Etoricoxib ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Wird eine Frau während der Therapie schwanger, muss Etoricoxib abgesetzt werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Etoricoxib beim Menschen in die Muttermilch übertritt. Eto-ricoxib tritt in die Milch laktierender Ratten über. Frauen, die Etoricoxib einnehmen, dürfen nicht stillen (siehe Abschnitte 4.3 und 5.3).
Fertilität
Wie für andere Wirkstoffe, die bekanntermaßen die COX-2 hemmen, wird die Anwendung von Etoricoxib nicht für Frauen empfohlen, die versuchen schwanger zu werden.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Patienten, die unter der Behandlung mit E-toricoxib Schwindel, Vertigo (Schwindelgefühl) oder Schläfrigkeit verspüren, sollten weder ein Fahrzeug führen noch Maschinen bedienen.
4.8 nebenwirkungen
Systemorganklasse | Nebenwirkung | Häufigkeit* |
aufgetriebener Bauch, Darmmotilitätsstörungen, Mundtrockenheit, gastroduodenale Ulzera, peptische Ulzera einschließlich MagenDarm-Perforationen und -Blutungen, Reizdarmsyndrom, Pankreatitis‡ | Gelegentlich | |
Leber- und Gallenerkrankungen | Anstieg der ALT, Anstieg der AST | Häufig |
Hepatitis‡ | Selten | |
Leberversagen‡, Gelbsucht‡ | Selten† | |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Ekchymose | Häufig |
Gesichtsödeme, Pruritus, Hautausschlag, Erythem‡, Urtikaria‡ | Gelegentlich | |
Stevens-Johnson-Syndrom‡, toxische epidermale Nekrolyse‡, fixes Arzneimittelexan-them‡ | Selten† | |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs-und Knochenerkrankungen | Muskelkrämpfe/-spasmen, muskuloskelettale Schmerzen/Steifigkeit | Gelegentlich |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | Proteinurie, Anstieg des Serum-Kreatinins, Nierenversagen/ Niereninsuffizienz‡ (siehe Abschnitt 4.4) | Gelegentlich |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Asthenie/Müdigkeit, grippeartige Erkrankung | Häufig |
Schmerzen im Brustkorb | Gelegentlich | |
Untersuchungen | Erhöhung des Harnstoff-Stickstoffs im Blut, Erhöhung der Kreatinkinase, Hyperkaliämie, Anstieg der Harnsäure | Gelegentlich |
Hyponatriämie | Selten |
* Häufigkeit: Kategorisiert jede Nebenwirkung danach, wie häufig diese in der Datenbank der klinischen Studien berichtet wird: Sehr häufig (≥1/10), Häufig (≥1/100 bis <1/10), Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100), Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000), Sehr selten (<1/10,000).
‡ Diese Nebenwirkung wurde nach Markteinführung ermittelt. Die berichtete Häufigkeit wurde auf Grundlage der höchsten Häufigkeit in klinischen Studien, deren Daten gemäß Indikation und genehmigter Dosis gepoolt wurden, geschätzt.
†Die Häufigkeitskategorie „selten“ wurde festgelegt gemäß dem Rechenmodell der „Summary of Product Characteristics (SmPC) Guidance“ (2. Rev., Sept. 2009) aufgrund einer geschätzten Obergrenze des 95 %-Konfidenzintervalls für 0 Ereignisse bezogen auf die Anzahl der Patienten, die im klinischen Phase-III-Programm mit Etoricoxib behandelt wurden (n=15.470), wobei die Studiendaten nach Dosis und Indikation gepoolt wurden.
ß Überempfindlichkeit umfasst die Begriffe „Allergie“, „Arzneimittelallergie“, „Arzneimittelüberempfindlichkeit“, „Überempfindlichkeit“, „nicht spezifizierte Überempfindlichkeit“, „Überempfindlichkeitsreaktion“ und „unspezifische Allergie“.
§ Basierend auf der Analyse von plazebo- und aktivkontrollierten klinischen Langzeitstudien wurden selektive COX-2-Hemmer mit einem erhöhten Risiko für schwerwiegende arterielle thrombotische Ereignisse, einschließlich Myokardinfarkt und Schlaganfall, in Zusammenhang gebracht. Auf der Grundlage der vorhandenen Daten ist es unwahrscheinlich, dass die absolute Risikozunahme für ein solches Ereignis 1 % pro Jahr übersteigt (gelegentlich).
Folgende schwerwiegende Nebenwirkungen wurden im Zusammenhang mit der Anwendung von NSAR berichtet und können für Eto-ricoxib nicht ausgeschlossen werden: Nephrotoxizität einschließlich interstitielle Nephritis und nephrotisches Syndrom.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Phar-makovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
coxib mittels Peritonealdialyse eliminierbar ist.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften pharmakotherapeutische gruppe: nichtsteroidale antiphlogistika und antirheumatika, coxibe,
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
nahme einer Dosis von 120 mg. Die Resorptionsrate wurde beeinflusst, so dass die Cmax um 36 % verringert und die Tmax um 2 Stunden verlängert wurde. Diese Daten werden nicht als klinisch bedeutsam erachtet. In klinischen Studien wurde Etoricoxib ohne Rücksicht auf die Nahrungsaufnahme verabreicht.
Verteilung
Etoricoxib wird beim Menschen in einem Konzentrationsbereich zwischen 0,05 – 5 µg/ml zu ca. 92 % an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen im Steady-State (Vdss) beim Menschen beträgt ca. 120 l.
Etoricoxib ist bei Ratten und Kaninchen plazentagängig und überwindet bei Ratten die Blut-Hirn- Schranke.
Biotransformation
Etoricoxib wird weitgehend metabolisiert, weniger als 1 % der Ausgangssubstanz wird im Urin wiedergefunden. Der Hauptweg der Metabolisierung für die Bildung des 6’-Hydroxymethyl-Derivates wird durch CYP-Enzyme katalysiert. CYP3A4 scheint in vivo zur Metabolisierung von E-toricoxib beizutragen. In-vitro- Studien legen nahe, dass auch CYP2D6, CYP2C9, CYP1A2 und CYP2C19 die Hauptmetabo-lisierung katalysieren können, jedoch wurden ihre Rollen noch nicht quantitativ in vivo untersucht.
Beim Menschen wurden fünf Metaboliten identifiziert. Der Hauptmetabolit von Etori-coxib ist das 6’- Carboxylsäure-Derivat, das oxidativ aus dem 6’-Hydroxymethyl-Derivat gebildet wird. Diese Hauptmetaboliten weisen entweder keine messbare Aktivität oder nur eine schwache Aktivität bei der Hemmung der COX-2 auf. Keiner dieser Metaboliten hemmt die COX-1.
Elimination
Nach intravenöser Anwendung einer radioaktiv markierten Einzeldosis von 25 mg E-toricoxib bei gesunden Probanden wurden 70 % der Radioaktivität im Urin und 20 % in den Fäzes wiedergefunden, vor allem in Form von Metaboliten. Weniger als 2 % wurden unverändert wiedergefunden.
Die Elimination von Etoricoxib erfolgt fast ausschließlich über Metabolisierung gefolgt von renaler Ausscheidung. Steady-State-Konzentrationen von Etoricoxib werden nach einmal täglicher Anwendung von 120 mg innerhalb von sieben Tagen erreicht; das Akkumulationsverhältnis beträgt etwa 2, was einer Akkumulationshalbwertszeit von ca. 22 Stunden entspricht. Die geschätzte Plasma-Clearance beträgt ca. 50
ml/min nach intravenöser Anwendung einer 25-mg-Dosis.
Besondere Gruppen
Ältere: Die Pharmakokinetik ist bei älteren (65 Jahre und älter) und jüngeren Patienten vergleichbar.
Geschlecht: Die Pharmakokinetik von Eto-ricoxib ist bei Männern und Frauen vergleichbar.
Leberinsuffizienz: Bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 5 – 6), die Etoricoxib 60 mg einmal täglich erhielten, war die mittlere AUC um ca. 16 % größer als bei gesunden Probanden unter demselben Behandlungsregime. Bei Patienten mit mäßiger Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score 7 – 9), die jeden zweiten Tag 60 mg Etoricoxib erhielten, entsprach die mittlere AUC jener von gesunden Probanden, die 60 mg Etoricoxib einmal täglich erhielten; 30 mg Etoricoxib einmal täglich wurde bei dieser Population nicht untersucht. Für Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score ≥ 10) liegen keine klinischen oder pharmakokinetischen Studiendaten vor (siehe Abschnitte 4.2 und 4.3).
Niereninsuffizienz: Die Pharmakokinetik einer Einzeldosis von 120 mg Etoricoxib bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Niereninsuffizienz oder dialysepflichtigen Patienten mit einer Niereninsuffizienz im Endstadium unterschied sich nicht signifikant von der bei gesunden Probanden. Der Anteil der Hämodialyse an der Elimination war zu vernachlässigen (Dialyse-Clearance ca. 50 ml/min) (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).
Kinder und Jugendliche: Die Pharmakokinetik von Etoricoxib wurde bei Kindern (< 12 Jahre) nicht untersucht.
In einer Pharmakokinetik-Studie (n = 16) mit Jugendlichen (12 – 17 Jahre alt) entsprach die Pharmakokinetik bei den Jugendlichen mit einem Gewicht von 40 – 60 kg unter Etoricoxib 60 mg einmal täglich und bei denen mit einem Gewicht über 60 kg unter Etoricoxib 90 mg einmal täglich etwa der Pharmakokinetik bei Erwachsenen unter Etoricoxib 90 mg einmal täglich. Verträglichkeit und Wirksamkeit von Etori-coxib wurden bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht (siehe Abschnitt 4.2).
5.3 präklinische daten zur sicherheit
In präklinischen Studien erwies sich Etori-coxib nicht als genotoxisch. Bei Mäusen war Etoricoxib nicht kanzerogen. Bei Rat-
ten entwickelten sich nach täglicher Verabreichung von mehr als dem Doppelten der täglichen Humandosis [90 mg] (basierend auf der systemischen Exposition) über ca. 2 Jahre hepatozelluläre Adenome und Follikelzelladenome der Schilddrüse. Die bei Ratten beobachteten hepatozellulären Adenome und Follikelzelladenome der Schilddrüse werden als Folge eines für Ratten spezifischen Mechanismus, der in Beziehung zu der hepatischen CYP- Enzyminduktion steht, angesehen. Beim Menschen wurde keine hepatische CYP3A-Enzyminduktion durch Etoricoxib nachgewiesen.
Bei Ratten nahm die gastrointestinale Toxizität von Etoricoxib mit Dosierung und Expositionszeit zu. In der 14-wöchigen Toxizitätsstudie verursachte Etoricoxib gastrointestinale Ulzera bei Expositionen, die höher waren als die beim Menschen bei therapeutischer Dosierung beobachtete. In der 53-und der 106-wöchigen Toxizitätsstudie wurden gastrointestinale Ulzera auch bei Expositionen gesehen, die den beim Menschen unter therapeutischer Dosierung beobachteten vergleichbar waren. Bei hoher Exposition wurden beim Hund renale und gastrointestinale Anomalien gesehen.
Etoricoxib erwies sich in Reproduktionsstudien an Ratten bei Dosierungen von 15 mg/kg/Tag als nicht teratogen (dies entspricht ca. dem 1,5-fachen der täglichen Humandosis [90 mg], basierend auf der systemischen Exposition). Bei Kaninchen wurde eine behandlungsbedingte Zunahme kardiovaskulärer Missbildungen bei Expositionen beobachtet, die unterhalb der klinischen Exposition bei therapeutischer Humantagesdosis (90 mg) lagen. Jedoch wurden keine behandlungsbedingten äußerlichen oder skelettalen Missbildungen bei den Feten beobachtet. Bei Ratten und Kaninchen kam es zu einer dosisabhängigen Zunahme der Abgänge nach Implantation bei Expositionen, die größer oder gleich dem 1,5-fachen der Humanexposition waren (siehe Abschnitte 4.3 und 4.6).
Etoricoxib tritt in die Milch laktierender Ratten in Konzentrationen über, die ca. dem Doppelten der Plasmakonzentration entsprechen. Bei Jungtieren wurde eine Verringerung des Körpergewichts nach einer Exposition mit Milch von Muttertieren, die Etoricoxib während der Laktation erhielten, festgestellt.
6. pharmazeutische angaben 6.1 liste der sonstigen bestandteile tablettenkern:
Croscarmellose-Natrium Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.) Hochdisperses Siliciumdioxid Filmüberzug: Poly(vinylalkohol) Titandioxid (E171) Macrogol 3000 Talkum Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172) (Etoriax 60 mg) Eisen(III)-oxid (E172) (Etoriax 90 mg und 120 mg) |
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt des behältnisses
OPA/Al/PVC // Al Blisterpackungen
Etoriax 30 mg Filmtabletten
Packungen zu 7, 14, 28, 30, 56, 60, 84, 98 oder 100 Filmtabletten in einer Faltschachtel.
Etoriax 60 mg Filmtabletten
Packungen zu 7, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 98 oder 100 Filmtabletten in einer Faltschachtel.
Etoriax 90 mg Filmtabletten
Packungen zu 5, 7, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 98 oder 100 Filmtabletten in einer Faltschachtel.
Etoriax 120 mg Filmtabletten
Packungen zu 5, 7, 14, 20, 28, 30, 50, 56, 60, 84, 98 oder 100 Filmtabletten in einer Faltschachtel.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassung
TAD Pharma GmbH
Heinz-Lohmann-Straße 5
27472 Cuxhaven
Deutschland
8. zulassungsnummern
96355.00.00
96356.00.00
96357.00.00
96358.00.00
9. datum der erteilung der
ZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG
DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 25.11.2016
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 31.03.2022