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Eu-Med - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Eu-Med

Fachinformation

1.    bezeichnung des arzneimittels

Eu-Med

Tabletten mit 500 mg Phenazon

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Wirkstoff:

1 Tablette enthält 500 mg Phenazon.

Die sonstigen Bestandteile sind im Abschnitt 6.1 aufgelistet.

3.   darreichungsform

Tabletten: weiß, bikonvex, mit Facetten, Bruchkerbe und Prägung

4.    klinische angaben

4.1   anwendungsgebiete

leichte bis mäßig starke Schmerzen Fieber akute Behandlung der Kopfschmerzen bei Migräneanfällen mit und ohne Aura

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene und Jugendliche über 15 Jahre

Die Einzeldosis beträgt 1 bis 2 Tabletten Eu-Med.

Diese Einzeldosis kann – soweit erforderlich – in Abständen von 4 bis 8 Stunden bis zu 4mal täglich eingenommen werden. Die maximale Tagesgesamtdosis sollte jedoch 8 Tabletten Eu-Med (entsprechend 4000 mg Phenazon) nicht überschreiten.

Kinder und Jugendliche von 7 bis 15 Jahren

Die Einzeldosis beträgt ½ Tablette Eu-Med.

Diese Einzeldosis kann – soweit erforderlich – in Abständen von 4 bis 8 Stunden bis zu 4mal täglich eingenommen werden. Die maximale Tagesgesamtdosis sollte jedoch 2 ½ Tabletten Eu-Med (entsprechend 1250 mg Phenazon) nicht überschreiten.

Kinder unter 7 Jahren dürfen nicht mit Eu-Med behandelt werden (siehe Abschnitt 4.3).

Besondere Lebensumstände

In höherem Lebensalter, bei reduziertem Allgemeinzustand und bei eingeschränkter Kreatininclearance sollte die Dosis vermindert werden, da die Ausscheidung der Stoffwechselpro­dukte von Eu-Med verzögert sein kann.

Die Einzeldosis ist daher auf 1 Tablette Eu-Med zu beschränken, die Tagesgesamtdosis sollte 4 Tabletten Eu-Med (entsprechend 2000 mg Phenazon) nicht überschreiten.

4.3    gegenanzeigen

zul.-nr.: 4116.00.00

Summary of Product Characteristics

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Phenazon oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Pyrazolon- und Pyrazolidin-Allergie akute hepatische Porphyrie Schwangerschaft und Stillzeit Kinder unter 7 Jahren

Für die Anwendung von Phenazon bei Säuglingen und Kindern bis 7 Jahren liegt kein ausreichendes wissenschaftliches Erkenntnismaterial vor. Daher ist eine Anwendung bei dieser Altersgruppe grundsätzlich nicht angezeigt.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Keine.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Wird Phenazon über längere Zeit mit enzyminduzierenden Substanzen wie z.B. Phenytoin, Carbamazepin, Barbituraten, Spironolacton und Rifampicin eingenommen, kann die Wirkdauer von Phenazon verkürzt sein.

Wird Phenazon gleichzeitig mit Cimetidin und/oder Disulfiram, mit Betarezeptoren­blockern wie z.B. Propanolol, mit Calcium-Antagonisten wie Verapamil oder Diltiazem, mit Antiarrhythmika wie Amiodaron, mit oralen Kontrazeptiva oder Ketoconazol eingenommen, werden der Abbau und/oder die Ausscheidung von Phenazon verlangsamt. Dabei besteht die Möglichkeit einer Kumulation.

Wird Phenazon gleichzeitig mit Warfarin eingenommen, wird die Wirkung von Warfarin verstärkt.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Phenazon ist während der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert (siehe 4.3 Gegenanzeigen).

Phenazon beeinflusst die Wirkung von oralen Kontrazeptiva (siehe 4.5 Wechselwir­kungen).

Da keine Erfahrungen mit der Anwendung von Phenazon in der Schwangerschaft vorliegen und der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, darf dieser Wirkstoff in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden. Auf Grund des Wirkmechanismus von Phenazon muss, insbesondere im letzten Drittel der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen für Mutter und Kind gerechnet werden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Bei einmaliger oder kurzzeitiger Anwendung von Phenazon sind keine besonderen Vorsichtshinweise erforderlich.

Bei Auftreten entsprechender Nebenwirkungen (s. a. Kapitel 4.8 Nebenwirkungen) kann jedoch das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt im verstärkten Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Zul.-Nr.: 4116.00.00

Summary of Product Characteristics

4.8    nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Haut

Gelegentlich: Rötungen, Juckreiz, Entzündungen, Hautausschläge (Knötchen, Bläschen, Nesselsucht), fixe Exantheme, Urtikaria

Selten: Schwellungen mit Wasseransammlungen; makupapulöse Exantheme, Erythema multiforme, Erythema nodosum, angioneurotische Ödeme sowie toxische epidermale Nekrolyse; Entzündungen und Schwellungen der Schleimhäute (vor allem im Rachen)

Blut und Immunsystem

Selten: schwere allergische Sofortreaktion mit Schockanzeichen

Sehr selten: Blutbildverände­rungen

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Als Symptome einer Überdosierung können Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Ferner kann es zu Zittern, Krampfanfällen, Sehstörungen, Hautausschlägen und Bewusstlosigkeit kommen.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Ein spezifisches Antidot existiert nicht. Patienten sollten symptomatisch behandelt werden.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1   pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe:

Andere Analgetika und Antipyretika / Pyrazolonderivate

ATC-Code: N02BB01

Phenazon ist ein Pyrazolonderivat und hat analgetische, antipyretische und geringe antiphlogistische sowie spasmolytische Eigenschaften. Es besitzt unter den Pyrazolonderivaten eine mäßig starke analgetische Wirkung. Der Wirkungsmechanismus ist – wie bei anderen Analgetika – im Einzelnen nicht bekannt. Unter anderem hemmt Phenazon die Prostaglandin­synthese (PGE1 und PGE2) und reversibel die Thrombozytenag­gregation. Es inhibiert die Cyclooxygenase und beeinflusst die Arachidonsäure­wirkung. Gleichzeitig scheint eine zentrale Wirkkomponente vorzuliegen.

Zul.-Nr.: 4116.00.00

Summary of Product Characteristics

Diskutiert wird für die analgetische Wirkungskomponente auch eine Dämpfung der zentralen Schmerzperzeption durch Aktivierung von Neuronen im schmerzhemmenden System.

Die antipyretische Wirkung wird durch zentralen Angriff am hypothalamischen Wärmeregulati­onszentrum vermittelt, unterstützt durch eine vermehrte Wärmeabgabe über die Peripherie. Die exsudationshem­menden und gefäßabdichtenden Eigenschaften des Phenazons sind die Grundlagen der antiphlogistischen Wirkung, die – zumindest teilweise -über eine Hemmung der endogenen Prostaglandin­synthese zustande kommen dürfte.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Die Resorption von Phenazon im Gastrointesti­naltrakt erfolgt rasch und vollständig. Die Bioverfügbarkeit beträgt 95–100 %. Nach Gabe von 1000 mg Phenazon wurden im Speichel maximale Konzentrationen von 17–30 µg/ml nach 60 Minuten ermittelt. Der Verlauf der Konzentrations-Zeit-Kurve im Plasma ist vergleichbar; für tmax wurden 1 bis 2 Stunden angegeben. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 11–12 Stunden. Die Plasmaprotein­bindung ist gering. Phenazon wird in der Leber zum größten Teil enzymatisch umgeformt zu inaktiven Metaboliten wie 4-Hydroxyphenazon, Nor-Phenazon und 3-Hydroxymethyl­phenazon. Die Metabolite werden überwiegend als Konjugate der Glucuronsäure renal ausgeschieden;

75 – 85 % einer Einzeldosis lassen sich über die drei Hauptmetabolite innerhalb von 72 Stunden nachweisen, 92–99 % innerhalb von 5 Tagen; unverändertes Phenazon findet sich nur zu 3 % im Urin.

Bei älteren Menschen sowie bei Patienten mit akuten Lebererkrankungen ist die Plasmahalbwertszeit auf 17–20 Stunden verlängert; bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen auf rund 30 Stunden.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Die durchschnittliche letale Dosis (LD50) für oral verabreichtes Phenazon bei Katzen betrug 600 bis 800 mg/kg KG. Die Dauer bis zur Vergiftung wurde mit 5 bis 20 Stunden angegeben. Für Mäuse betrug die letale Dosis bei oraler Gabe von Phenazon 1,5 bis 1,6 g/kg KG.

Eine Untersuchung über 12 Wochen an Ratten mit einer oralen Dosis von 280 mg/kg KG täglich ergab Hinweise auf Leberveränderungen (Verfettung und reaktiv entzündliche Veränderungen) ohne Beeinträchtigung der Leberfunktion.

Phenazon zeigte in mehreren In-vitro- und In-vivo-Tests keine mutagene Wirkung. Nach Nitrierung des Phenazons konnte jedoch in vitro ein mutagenes Potential nachgewiesen werden. Eine Kanzerogenitätsstu­die an Ratten zeigte schwach positive Effekte im Nierenbereich. Somit kann eine tumorerzeugende Wirkung nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden.

Phenazon wurde im Tierversuch nicht ausreichend auf reproduktionsto­xische Eigenschaften untersucht. Aus einem Versuch an Ratten liegen Hinweise auf eine embryoletale Wirkung von Phenazon vor.

Phenazon ist plazentagängig, die Konzentration in der Muttermilch entspricht der Serumkonzentration. Zur Anwendung von Phenazon in der Schwangerschaft und Stillzeit liegen beim Menschen keine Erfahrungen vor, jedoch ist auf Grund des Wirkmechanismus von Phenazon, wie bei anderen Prostaglandin­synthesehemmstof­fen auch, mit einer Hemmung der Wehentätigkeit, vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus Botalli sowie verstärkter Blutungsneigung bei Mutter und Kind zu rechnen.

Zul.-Nr.: 4116.00.00

Summary of Product Characteristics

6.   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Crospovidon

Mikrokristalline Cellulose

Talkum

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Die Tabletten sind in Blisterstreifen verpackt, die in Faltschachteln eingeschoben sind.

Packungen mit 10 [N1], 20 und 100 Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6   besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.   PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER

Inhaber der Zulassung:

Gebro Pharma GmbH

Bahnhofbichl 13

AT-6391 Fieberbrunn

8.    zulassungsnummer

4116.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung / verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 16.01.1984

Datum der letzten Verlängerung: 08.05.2008