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Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

Eusaprim® forte 800 mg /160 mg Tabletten

Eusaprim K® 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder

Suspension zum Einnehmen

Eusaprim E® 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

Suspension zum Einnehmen

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Fixe Kombination von 2 Folsäure-Antagonisten.

Eusaprim forte 800 mg /160 mg Tabletten

1 Tablette enthält 800 mg Sulfamethoxazol und 160 mg Trimethoprim.

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder

5 ml (= 1 großer Messlöffel) Suspension für Kinder enthalten 200 mg Sulfamethoxazol und 40 mg Trimethoprim.

2,5 ml (= 1 kleiner Messlöffel) Suspension für Kinder enthalten 100 mg Sulfamethoxazol und 20 mg Trimethoprim.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Ethanol, Methyl(4-hydroxybenzoat) (E218), Natriumbenzoat, Sorbitol.

Dieses Arzneimittel enthält bis zu 11 mg Alkohol (Ethanol) pro 5 ml. Dieses Arzneimittel enthält 5 mg Natriumbenzoat (E 211) pro 5 ml. Dieses Arzneimittel enthält bis zu 2,3 g Sorbitol pro 5 ml entsprechend 1,14 g/ml.

Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

5 ml (= 1 großer Messlöffel) Suspension für Erwachsene enthalten 400 mg Sulfamethoxazol und 80 mg Trimethoprim.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Ethanol, Methyl(4-hydroxybenzoat) (E218), 2,5 g Saccharose.

Dieses Arzneimittel enthält bis zu 14 mg Alkohol (Ethanol) pro 5 ml.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsformen

Eusaprim forte 800 mg /160 mg Tabletten

Tabletten

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder

Suspension zum Einnehmen

Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

Suspension zum Einnehmen

4.  klinische angaben

4.1  anwendungsgebiete

Eusaprim wird angewendet bei Kindern im Alter bis zu 12 Jahren (>6 Wochen bis <12 Jahre), bei Kindern über 12 Jahren (>12 bis <18 Jahre) und Erwachsenen (>18 Jahre).

Zur Therapie von Infektionen, die durch Trimethoprim/Sul­famethoxazol-empfindliche

Infektionserreger verursacht werden und einer oralen Therapie zugänglich sind:

– Otitis media; Eusaprim ist nicht indiziert zur prophylaktischen oder längeren Anwendung bei

Otitis media,

– akute Exazerbationen einer chronischen Bronchitis,

Pneumocystis jirovecii -Pneumonie,

– akute unkomplizierte Infektionen der ableitenden Harnwege,

– Granuloma venereum (Granuloma inguinale),

– Shigellose,

– Reisediarrhö,

– Brucellose,

– Nokardiose.

Die offiziellen Richtlinien zur sachgerechten Anwendung von Antibiotika sind zu beachten.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Eusaprim forte 800 mg /160 mg Tabletten

Empfohlene Standarddosierung bei akuten Infektionen

Erwachsene (>18 Jahre):

STANDARDDOSIERUNG

Alter

Dosierung

>18 Jahre

1 Tablette alle 12 Stunden

Jugendliche über 12 Jahren (>12 bis <18 Jahre):

– Dosis pro kg Körpergewicht: Die Dosierung für Kinder und Jugendliche ist äquivalent zu ca. 6 mg Trimethoprim und 30 mg Sulfamethoxazol pro kg Körpergewicht pro Tag.

– Tägliche Dosierung nach Alter: Die Dosierung für Kinder und Jugendliche richtet sich nach dem Alter und wird in der unten stehenden Tabelle aufgeführt.

STANDARDDOSIERUNG

Alter

Dosierung

>12 bis <18 Jahre

1 Tablette alle 12 Stunden

Einmaltherapie der unkomplizierten Zystitis der Frau : Einmal 3 Tabletten Eusaprim forte.

Spezielle Dosierungsempfeh­lungen

Granuloma venereum (Granuloma inguinale) :

2-mal täglich 1 Tablette Eusaprim forte in der Regel über einen Zeitraum von 2 Wochen.

Nokardiose :

3-mal täglich 1 Tablette Eusaprim forte für die Dauer von 8 bis 10 Wochen.

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder/Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

Der Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder/Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene liegt zur Dosierung ein Doppellöffel bei: 1 großer Messlöffel fasst 5 ml, 1 kleiner Messlöffel fasst 2,5 ml.

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder

Empfohlene Standarddosierung bei akuten Infektionen:

Kinder im Alter bis zu 12 Jahren (>6 Wochen bis <12 Jahre):

– Dosis pro kg Körpergewicht: Die Dosierung für Kinder und Jugendliche ist äquivalent zu ca. 6 mg Trimethoprim und 30 mg Sulfamethoxazol pro kg Körpergewicht pro Tag.

– Tägliche Dosierung nach Alter: Die Dosierung für Kinder und Jugendliche richtet sich nach dem Alter und wird in der unten stehenden Tabelle aufgeführt

STANDARDDOSIS

Alter

Dosierung

6 Wochen bis 5 Monate

2,5 ml alle 12 Stunden

6 Monate bis 5 Jahre

5 ml alle 12 Stunden

6 Jahre bis 12 Jahre

10 ml alle 12 Stunden

Bei schweren Infektionen kann die Dosis auf 9 mg TMP + 45 mg SMZ pro kg Körpergewicht erhöht werden.

Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

Empfohlene Standarddosierung bei akuten Infektionen :

Erwachsene (>18 Jahre):

STANDARDDOSIS

Alter

Dosierung

>18 Jahre

10 ml alle 12 Stunden

Jugendliche über 12 Jahren (>12 bis <18 Jahre):

– Dosis pro kg Körpergewicht: Die Dosierung für Kinder und Jugendliche ist äquivalent zu ca. 6 mg Trimethoprim und 30 mg Sulfamethoxazol pro kg Körpergewicht pro Tag.

– Tägliche Dosierung nach Alter: Die Dosierung für Kinder und Jugendliche richtet sich nach dem Alter und wird in der unten stehenden Tabelle aufgeführt:

STANDARDDOSIS

Alter

Dosierung

>12 bis <18 Jahre

10 ml alle 12 Stunden

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder/Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml

Suspension für Erwachsene

Spezielle Dosierungsempfeh­lungen

Granuloma venereum (Granuloma inguinale) :

2-mal täglich 4 große Messlöffel Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder bzw. 2 große Messlöffel Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene in der Regel über einen Zeitraum von 2 Wochen.

Nokardiose :

3-mal täglich 4 große Messlöffel Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder bzw. 2 große Messlöffel Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene für die Dauer von 8 bis 10 Wochen.

Eusaprim forte 800 mg / 160 mg Tabletten/Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für

Kinder/Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

Zu Beginn der Therapie sollte, zumindest für die ersten 5 bis 7 Tage, die intravenöse Applikation der oben genannten Tagesdosis mit 2.400 mg Sulfamethoxazol und 480 mg Trimethoprim gewählt werden.

Eusaprim forte 800 mg / 160 mg Tabletten

Pneumocystis jirovecii -Pneumonie :

Es wird bis zur 5 fachen Standarddosis dosiert (täglich 100 mg Sulfamethoxazol/kg Körpergewicht [KG] und 20 mg Trimethoprim/kg KG). Zu Beginn der Therapie sollte, zumindest für die ersten 48 Stunden, die intravenöse Applikation gewählt werden.

Therapie – Erwachsene (>18 Jahre) und Jugendliche über 12 Jahren (>12 bis <18 Jahre):

Es wird eine höhere Dosis von bis zu 20 mg TMP + 100 mg SMZ pro kg Körpergewicht und pro 24 Stunden empfohlen, verteilt auf gleiche Dosen alle 6 Stunden während 14 Tagen.

Wenn die Dosierbarkeit mit Eusaprim forte 800 mg / 160 mg Tabletten nicht gegeben ist, stehen auch andere Darreichungsformen in geeigneter Stärke zur Verfügung.

Prophylaxe – Erwachsene (>18 Jahre) und Jugendliche über 12 Jahren (>12 bis <18 Jahre):

– Dosis pro kg Körpergewicht: Die Dosierung für Kinder und Jugendliche ist äquivalent zu ca. 6 mg Trimethoprim und 30 mg Sulfamethoxazol pro kg Körpergewicht pro Tag.

– Tägliche Dosierung nach Alter: Die Dosierung für Kinder und Jugendliche richtet sich nach dem Alter und wird in der unten stehenden Tabelle aufgeführt.

Eines der folgenden Schemen kann verwendet werden:

Alter

Dosierung

>12 bis <18 Jahre

1 forte Tablette alle 12 Stunden, an 7 Tagen der Woche

>12 bis <18 Jahre

1 forte Tablette alle 12 Stunden, 3-mal pro Woche an alternierenden Ta­gen

>12 bis <18 Jahre

1 forte Tablette 12 Stunden, an 3 aufeinander folgenden Tagen pro Woche

>12 bis <18 Jahre

2 forte Tabletten am Tag, an 3 aufeinander folgenden Tagen pro Woche

Die tägliche Dosis soll 320 mg TMP und 1600 mg SMZ nicht überschreiten.

Prophylaxe – Kinder unter 12 Jahren (>6 Wochen bis <12 Jahre):

Für diese Patienten steht Eusaprim in anderen Darreichungsformen zur Verfügung.

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder

Therapie – Erwachsene (>18 Jahre) und Jugendliche über 12 Jahren (>12 bis <18 Jahre):

Es wird eine höhere Dosis von bis zu 20 mg TMP + 100 mg SMZ (d.h. 2,5 ml) pro kg Körpergewicht und pro 24 Stunden empfohlen, verteilt auf 2 oder mehrere gleiche Dosen, während 14 Tagen.

Therapie – Kinder zwischen 6 Lebenswochen und 12 Jahren:

15–20 mg TMP + 75–100 mg SMZ (d.h. 1,9 ml bis 2,5 ml) pro kg Körpergewicht pro Tag, aufgeteilt auf 3–4 gleiche Dosen.

Therapie – Kinder bis 6 Lebenswochen:

Die Wirksamkeit, Dosierung und Sicherheit von Eusaprim bei dieser Altersstufe wurden nicht ausreichend belegt (siehe Abschnitt 4.3).

Prophylaxe – Erwachsene (>18 Jahre) und Jugendliche über 12 Jahren (>12 bis <18 Jahre):

Folgende Dosierungen können für die Dauer des Risikos verwendet werden:

– 160 mg TMP und 800 mg SMZ täglich, an 3 aufeinander­folgenden Tagen pro Woche

– 160 mg TMP und 800 mg SMZ, 3× pro Woche an alternierenden Ta­gen

– 320 mg TMP und 1600 mg SMZ auf 2 Dosen pro Tag aufgeteilt, 3 x pro Woche an

alternierenden Tagen

– Dosis auf 2 gleiche Dosen pro Tag aufgeteilt, an 3 aufeinander folgenden Tagen pro Woche

– Dosis auf 2 gleiche Dosen pro Tag aufgeteilt, an 7 Tagen der Woche

Prophylaxe – Kinder im Alter bis zu 12 Jahren (>6 Wochen bis <12 Jahre):

– Dosis pro kg Körpergewicht: Die Dosierung für Kinder und Jugendliche ist äquivalent zu ca. 6 mg Trimethoprim und 30 mg Sulfamethoxazol pro kg Körpergewicht pro Tag.

– Tägliche Dosierung nach Alter: Die Dosierung für Kinder und Jugendliche richtet sich nach dem Alter und wird in der unten stehenden Tabelle aufgeführt.

Alter

Dosierung

6 Jahre bis 12 Jahre

10 ml alle 12 Stunden, an 7 Tagen der Woche

6 Jahre bis 12 Jahre

10 ml alle 12 Stunden, 3-mal pro Woche an alternierenden Ta­gen

6 Jahre bis 12 Jahre

10 ml alle 12 Stunden, an 3 aufeinander folgenden Tagen pro Woche

6 Jahre bis 12 Jahre

20 ml einmal am Tag, an 3 aufeinander folgenden Tagen pro Woche

6 Monate bis 5 Jahre

5 ml alle 12 Stunden, an 7 Tagen der Woche

6 Monate bis 5 Jahre

5 ml alle 12 Stunden, 3-mal pro Woche an alternierenden Ta­gen

6 Monate bis 5 Jahre

5 ml alle 12 Stunden, an 3 aufeinander folgenden Tagen pro Woche

6 Monate bis 5 Jahre

10 ml einmal am Tag, an 3 aufeinander folgenden Tagen pro Woche

6 Wochen bis 5 Monate

2,5 ml alle 12 Stunden, an 7 Tagen der Woche

6 Wochen bis 5 Monate

2,5 ml alle 12 Stunden, 3-mal pro Woche an alternierenden Ta­gen

6 Wochen bis 5 Monate

2,5 ml alle 12 Stunden, an 3 aufeinander folgenden Tagen pro Woche

6 Wochen bis 5 Monate

5 ml einmal am Tag, an 3 aufeinander folgenden Tagen pro Woche

Die Dosis an einem Behandlungstag ist 150 mg TMP/m2 Körperoberfläche/Tag und 750 mg SMZ/m2 Körperoberfläche/Tag. Die tägliche Dosis darf 320 mg TMP und 1600 mg SMZ nicht überschreiten.

Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

Therapie – Erwachsene (>18 Jahre) und Jugendliche über 12 Jahren (>12 bis <18 Jahre):

Es wird eine höhere Dosis von bis zu 20 mg TMP + 100 mg SMZ (d.h. 2,5 ml) pro kg Körpergewicht und pro 24 Stunden empfohlen, verteilt auf 2 oder mehrere gleiche Dosen, während 14 Tagen.

Prophylaxe – Erwachsene (>18 Jahre):

Folgende Dosierungen können für die Dauer des Risikos verwendet werden:

– 160 mg TMP und 800 mg SMZ täglich, an 3 aufeinander­folgenden Tagen pro Woche

– 160 mg TMP und 800 mg SMZ, 3× pro Woche an alternierenden Ta­gen

– 320 mg TMP und 1600 mg SMZ auf 2 Dosen pro Tag aufgeteilt, 3 x pro Woche an

alternierenden Tagen

– Dosis auf 2 gleiche Dosen pro Tag aufgeteilt, an 3 aufeinander folgenden Tagen pro Woche

– Dosis auf 2 gleiche Dosen pro Tag aufgeteilt, an 7 Tagen der Woche

Prophylaxe Kinder über 12 Jahren (>12 bis <18 Jahre):

– Dosis pro kg Körpergewicht: Die Dosierung für Kinder und Jugendliche ist äquivalent zu ca. 6 mg Trimethoprim und 30 mg Sulfamethoxazol pro kg Körpergewicht pro Tag.

– Tägliche Dosierung nach Alter: Die Dosierung für Kinder und Jugendliche richtet sich nach dem Alter und wird in der unten stehenden Tabelle aufgeführt.

Alter

Dosierung

>12 bis <18 Jahre

10 ml alle 12 Stunden, an 7 Tagen der Woche

>12 bis <18 Jahre

10 ml alle 12 Stunden, 3-mal pro Woche an alternierenden Ta­gen

>12 bis <18 Jahre

10 ml alle 12 Stunden, an 3 aufeinander folgenden Tagen pro Woche

>12 bis <18 Jahre

20 ml einmal am Tag, an 3 aufeinander folgenden Tagen pro Woche

Die Dosis an einem Behandlungstag ist 150 mg TMP/m2 Körperoberfläche/Tag und 750 mg SMZ/m2 Körperoberfläche/Tag. Die tägliche Dosis darf 320 mg TMP und 1600 mg SMZ nicht überschreiten.

Hinweise zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:

Eusaprim forte 800 mg / 160 mg Tabletten

Empfohlene Dosierung :

Erwachsene (>18 Jahre) und Jugendliche über 12 Jahren (>12 bis <18 Jahre):

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Empfohlene Dosierung

>30

1 Tablette alle 12 Stunden

15–30

1 Tablette täglich

<15

Anwendung kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3)

Für Erwachsene und Jugendliche mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin Clearance unter 30 ml/min) steht Eusaprim in anderen Darreichungsformen zur Verfügung.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion sind Bestimmungen der Plasmakonzentra­tionen von Sulfamethoxazol erforderlich. Die Abnahme erfolgt 12 Stunden nach der letzten Dosis jedes dritten Therapietages. Die Therapie ist abzubrechen, wenn die Plasmakonzentration des GesamtSulfamet­hoxazols über 150 µg/ml ansteigt. Fällt, z. B. nach Hämodialyse, die Plasmakonzentration an Gesamt-Sulfamethoxazol unter 120 µg/ml, kann die Therapie fortgesetzt werden.

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder

Für Kinder im Alter bis 12 Jahre mit Nierenversagen sind keine Daten verfügbar. Siehe Abschnitt 5.2 für die Pharmakokinetik der beiden Komponenten von Eusaprim, TMP und SMZ in der pädiatrischen Population mit normaler Nierenfunktion.

Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

Erwachsene (>18 Jahre) und Jugendliche über 12 Jahren (>12 bis <18 Jahre):

Kreatinin-Clearance (ml/min)

Empfohlene Dosierung

>30

10 ml alle 12 Stunden

15–30

5 ml alle 12 Stunden

<15

Anwendung kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3)

Dauer der Anwendung

Die Dauer der Anwendung ist abhängig von der Grunderkrankung und vom Krankheitsverlauf. Als Richtwerte dienen folgende Angaben:

Bei bakteriellen Infektionskran­kheiten richtet sich die Therapiedauer nach dem Verlauf der Erkrankung. Normalerweise ist eine Therapiedauer von 5 bis 8 Tagen ausreichend. Im Interesse eines nachhaltigen Therapieerfolges sollte Eusaprim auch nach Abklingen der Krankheitsersche­inungen noch 2 bis 3 Tage länger eingenommen werden.

Bei der Therapie einer durch Pneumocystis jirovecii , hervorgerufenen Lungenentzündung ist im Interesse des Therapieerfolges eine Mindesttherapi­edauer von 14 Tagen angezeigt.

Akute unkomplizierte Infektionen der ableitenden Harnwege:

Es wird empfohlen, dass die Behandlung von unkomplizierten Harnwegsinfektionen besser mit einem antibakteriellen Wirkstoff als mit einer Kombination von Wirkstoffen begonnen werden sollte.

Shigellose:

Die Anwendbarkeit von Eusaprim kann bei dieser Indikation durch mögliche regionale Wirksamkeitsun­terschiede aufgrund der Resistenzentwic­klung von Bakterien begrenzt sein.

Die behandelnden Ärzte sollten beachten, dass die Behandlung von Patienten mit Diarrhoe in erster Linie in der Aufrechterhaltung einer adäquaten Hydratation besteht.

Art der Anwendung

Oral

Eusaprim forte 800 mg / 160 mg Tabletten

Die Tabletten werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder/Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder/Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene sollte in Verbindung mit Mahlzeiten und mit einer ausreichenden Menge Flüssigkeit eingenommen werden, um mögliche gastrointestinale Beschwerden zu vermeiden.

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder/Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene ist vor Gebrauch zu schütteln.

Bei schweren Krankheitsverläufen ist der parenteralen Applikation und hier insbesondere der intravenösen Applikation der Vorzug zu geben.

4.3   gegenanzeigen

Eusaprim darf nicht angewendet werden bei:

– Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden, Trimethoprim, Trimethoprim/Sul­famethoxazol

und verwandten Stoffen (Trimethoprim-Analoga, z. B. Tetroxoprim) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

– Erythema exsudativum multiforme (auch in der Anamnese),

– angeborenem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel der Erythrozyten,

Hämoglobinanomalien wie Hb-Köln und Hb-Zürich,

– Nierenschäden oder hochgradiger Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter 15 ml/min), bei

denen eine Überwachung der Wirkstoffkonzen­trationen im Plasma durch wiederholte Messungen nicht möglich ist,

– Patienten mit schwerer Leberfunktion­sstörung (z. B. akute Hepatitis),

– akuter Porphyrie,

– Frühgeborenen,

– Neugeborenen mit Hyperbilirubinämie oder Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel der

Erythrozyten,

– durch Staphylokokken verursachter Osteomyelitis, gegen die Eusaprim oft nicht ausreichend

wirksam ist. Deshalb darf Eusaprim bei dieser Erkrankung nicht eingesetzt werden,

– arzneimittelin­duzierter Immunthrombozy­topenie, die in der Anamnese unter der Anwendung

von Trimethoprim und/oder Sulfonamiden aufgetreten ist.

– Eusaprim darf bei Säuglingen bis zum Alter von 6 Wochen nicht angewendet werden.

Eusaprim sollte nicht angewendet werden bei

– leichteren Nieren- und Leberfunktion­sstörungen,

– Schilddrüsenfun­ktionsstörungen,

– Überempfindlichkeit gegen Sulfonylharnstoff-Antidiabetika und Diuretika auf Sulfonamidbasis,

– möglichem Folsäuremangel,

– Syndrom des fragilen X-Chromosoms in Kombination mit geistiger Retardierung bei Kindern,

Trimethoprim (ein Bestandteil von Eusaprim) beeinträchtigt die Verstoffwechselung von Phenylalanin. Eusaprim kann dennoch Patienten verabreicht werden, die unter Phenylketonurie leiden, vorausgesetzt, diese Patienten ernähren sich streng phenylalaninarm.

Zusätzlich für Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder/Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene: Überempfindlichkeit gegenüber Methyl(4-hydroxybenzoat).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Überwachung

Bei eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.2), Funktionsstörungen der Schilddrüse, möglichem Folsäuremangel und älteren Patienten bedarf die Anwendung von Eusaprim einer konsequenten ärztlichen Überwachung.

Nierentransplan­tierte Patienten

Bei nierentransplan­tierten Patienten, die Cyclosporin erhalten, besteht eine erhöhte Nephrotoxizität bei Therapie mit Eusaprim, da die Substanzen synergistisch wirken. Deshalb sollte Eusaprim bei nierentransplan­tierten Patienten als primäres Therapeutikum bei Harnwegsinfektionen nicht eingesetzt werden.

Blutbildkontrollen

Bei Auftreten von grippeartigen Symptomen, Halsentzündungen oder Fieber müssen sofort Blutbildkontrollen durchgeführt werden.

Aseptische Meningitis

Fälle von aseptischer Meningitis waren nach Absetzen von Eusaprim schnell reversibel, sie traten aber bei erneuter Einnahme von Trimethoprim/Sul­famethoxazol oder Trimethoprim alleine in einigen Fällen wieder auf.

Pseudomembranöse Colitis oder schwere akute Überempfindlichke­itsreaktionen Das sehr seltene Auftreten von pseudomembranöser Colitis oder schweren akuten Überempfindlichke­itsreaktionen (z. B. Anaphylaxie) kann unter Umständen akut lebensbedrohlich se­in.

Im Falle von pseudomembranöser Colitis muss eine Beendigung der Therapie mit Eusaprim in Abhängigkeit von der Indikation erwogen und gegebenenfalls sofort eine angemessene Therapie eingeleitet (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Che­motherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist) werden. Arzneimittel, die die Darmperistaltik hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.

Im Falle von schweren akuten Überempfindlichke­itsreaktionen (z. B. Anaphylaxie) muss die Therapie mit Eusaprim sofort abgebrochen werden und die entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und gegebenenfalls Beatmung) müssen eingeleitet werden.

Schwere Überempfindlichke­itsreaktionen, die in Zusammenhang mit den hohen Dosierungen bei der Behandlung der PJP auftraten, erforderten ein Ende der Therapie. Bei Anzeichen einer Knochenmarkde­pression sollte der Patient eine ergänzende Therapie mit Calcium-Folinat erhalten, die jedoch aufgrund einer möglichen Beeinträchtigung der antimikrobiellen Wirksamkeit mit Vorsicht eingeleitet werden sollte (siehe Abschnitt 4.5). Schwere Überempfindlichke­itsreaktionen wurden bei Patienten, die eine erneute Trimethoprim/Sul­famethoxazol-Therapie zur Behandlung einer PJP erhielten, manchmal nach einem Dosierungsintervall von ein paar Tagen, berichtet. Eine begleitende Verabreichung von intravenösem Diphenhydramin könnte eine fortgesetzte Infusion ermöglichen.

Patienten mit einer HIV-Infektion

Rhabdomyolyse wurde berichtet bei Patienten mit einer HIV-Infektion, die Trimethoprim/Sul­famethoxazol zur Prophylaxe oder Behandlung von PJP erhielten.

Lebensbedrohliche Nebenwirkungen

Todesfälle sind zwar sehr selten, aber infolge von schweren Reaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermaler Nekrolyse, fulminanter Leberzellnekrose, Agranulozytose, aplastischer Anämie, anderen Blutdyskrasien und einer Überempfindlichkeit der Atemwege vorgekommen.

Die lebensbedrohlichen Hautreaktionen Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxisch epidermale

Nekrolyse (TEN) und das Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) wurden in Zusammenhang mit der Anwendung von TrimethoprimSul­famethoxazol berichtet.

Die Patienten sollten über die Anzeichen und Symptome informiert und engmaschig bezüglich

des Auftretens von Hautreaktionen überwacht werden. Das höchste Risiko für das Auftreten von SJS und TEN besteht in den ersten Behandlungswochen.

Wenn Symptome oder Anzeichen für ein SJS, eine TEN (z.B. ein progredienter Hautausschlag,

oft mit Blasenbildung oder begleitenden Schleimhautläsi­onen) oder ein DRESS (z. B. Fieber, Eosinophilie) auftreten, muss die Therapie mit Trimethoprim-Sulfamethoxazol beendet werden.

Die besten Behandlungser­gebnisse bei SJS, TEN oder DRESS gelingen bei frühzeitiger

Diagnosestellung und sofortigem Absetzen aller verdächtigen Arzneimittel. Ein frühzeitiges Absetzen ist mit einer besseren Prognose verbunden.

Wenn bei einem Patienten SJS, TEN oder DRESS in Zusammenhang mit der Anwendung von

Trimethoprim-Sulfamethoxazol aufgetreten ist, darf dieser Patient niemals wieder mit

Trimethoprim-Sulfamethoxazol behandelt werden.

Zu Beginn der Behandlung sollte das Auftreten eines generalisierten febrilen Erythems in

Verbindung mit Pusteln eine akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP) vermuten lassen (siehe Abschnitt 4.8); diese erfordert die Einstellung der Behandlung und ist eine Kontraindikation für jede neuerliche Verabreichung von Trimethoprim-Sulfamethoxazol allein oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln.

Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH)

Bei mit Cotrimoxazol behandelten Patienten wurden sehr selten Fälle von HLH berichtet. HLH ist ein lebensbedrohliches Syndrom einer pathologischen Immunaktivierung, die durch klinische Anzeichen und Symptome einer exzessiven systemischen Entzündung (z. B. Fieber, Hepatosplenome­galie, Hypertriglyze­ridämie, Hypofibrinogenämie, hohe Ferritinkonzen­trationen im Serum, Zytopenien und Hämophagozytose) gekennzeichnet ist. Patienten mit frühen Manifestationen einer pathologischen Immunaktivierung sind unverzüglich zu untersuchen. Wenn eine HLH diagnostiziert wird, sollte Cotrimoxazol abgesetzt werden.

Atemwegstoxizität

Sehr seltene, schwere Fälle einer Atemwegstoxizität, manchmal zu einem akuten Atemnotsyndrom (ARDS) fortschreitend, wurden während der Behandlung mit Cotrimoxazol berichtet. Das Auftreten pulmonaler Symptome wie z. B. Husten, Fieber und Dyspnoe zusammen mit radiologischen Anzeichen von Lungeninfiltraten sowie einer Verschlechterung der Lungenfunktion können erste Anzeichen eines ARDS sein. Unter diesen Umständen sollte Cotrimoxazol abgesetzt und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden.

AIDS-Patienten

Bei AIDS-Patienten ist die Häufigkeit von Nebenwirkungen (insbesondere allergische Reaktionen der Haut unterschiedlichen Schweregrades) außergewöhnlich hoch, bedingt durch die erforderliche hohe Dosierung bei der Therapie der Pneumocystis jirovecii -Pneumonie. Bei diesen Patienten können Serumspiegelbes­timmungen notwendig sein, da trotz normaler Kreatinin-Clearance die renale Clearance der Wirkstoffe von Eusaprim, bedingt durch Kristallurie, stark eingeschränkt sein kann. Es sind gelegentlich auch bedrohliche Hyperkaliämien in Verbindung mit schweren Hyponatriämien aufgetreten, weshalb einige Tage nach Therapiebeginn engmaschige Serum-Kalium- und SerumNatrium-Bestimmungen durchzuführen sind.

Hyperkaliämie und Hypokaliämie

Bei Gabe der Standarddosis kann es ebenfalls zu einer Hyperkaliämie kommen, insbesondere aber im Zusammenhang mit einer eingeschränkten Nierenfunktion. Auch Hypokaliämien wurden im Zusammenhang mit einer Eusaprim-Therapie beobachtet.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Auch bei mit einer Normaldosis von Eusaprim behandelten Patienten und besonders bei eingeschränkter Nierenfunktion sollte also eine regelmäßige Kontrolle der Serum-Kalium- und SerumNatriumspiegel erfolgen, da diese Patienten anfälliger für eine Hyperkaliämie und eine Hyponatriämie sind.

Harnausscheidung

Während der Therapie mit Eusaprim ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten (bei Erwachsenen mindestens 1.200 ml Harnausscheidung pro Tag). Das Auftreten einer Kristallurie ist in vivo selten, obwohl eine Kristallbildung des Sulfonamids im kalten Urin mit Eusaprim behandelter Patienten beobachtet wurde. Insbesondere bei Patienten mit Hypoalbuminämie kann ein erhöhtes Risiko einer Kristallurie bestehen.

UV-Licht-Exposition

Unter der Einnahme von Eusaprim kann es zu Photosensibili­sierung kommen. Dies ist vor allem bei starker Sonnenexposition und UV-Licht-Exposition zu beachten.

Schwangere

Bei Schwangeren sollte ebenfalls eine ausreichende Folsäureversorgung gewährleistet sein.

Patienten mit schwerer Atopie oder Asthma bronchiale

Trimethoprim/Sul­famethoxazol sollte bei Patienten mit schwerer Atopie oder Bronchialasthma nur mit Vorsicht angewendet werden.

Phenylalaninme­tabolismus

Bei Trimethoprim wurde eine Beeinträchtigung des Phenylalanin-Metabolismus beobachtet. Dies ist jedoch bei Patienten mit Phenylketonurie, die auf eine adäquate Diät eingestellt sind, nicht relevant.

Patienten mit Porphyrie oder mit einem Risiko für Porphyrie

Die Verabreichung von Eusaprim an Patienten mit bekanntem oder vermutetem Porphyrie-Risiko ist zu vermeiden. Sowohl Trimethoprim als auch Sulfonamide (wenn auch nicht konkret Sulfamethoxazol) wurden mit einer klinischen Exazerbation der Porphyrie in Verbindung gebracht.

Metabolische Azidose

Eusaprim wurde mit metabolischer Azidose assoziiert, wenn andere mögliche Ursachen ausgeschlossen waren. Eine engmaschige Überwachung ist bei Verdacht auf metabolische Azidose stets ratsam.

Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen:

Bei einer mehr als 14 Tage andauernden Gabe von Eusaprim oder bei Patienten mit einem Folsäuremangel oder bei älteren Patienten sind regelmäßige monatliche Blutbildkontrollen erforderlich, da die Möglichkeit asymptomatischer Veränderungen der hämatologischen Laborparameter aufgrund eines Mangels an verfügbarer Folsäure besteht. Eine Supplementierung mit Folinsäure kann während der Behandlung in Betracht gezogen werden; sie sollte jedoch aufgrund einer möglichen Beeinträchtigung der antimikrobiellen Wirksamkeit mit Vorsicht eingeleitet werden (siehe Abschnitt 4.5).

Trimethoprim/Sul­famethoxazol soll Patienten mit schwerwiegenden Blutbildverände­rungen ausschließlich unter sorgfältiger Überwachung verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.8).

Trimethoprim/Sul­famethoxazol ist Patienten unter gleichzeitiger zytotoxischer Therapie verabreicht worden, wobei sich nur eine geringe oder keine zusätzliche Wirkung auf das Knochenmark oder das periphere Blut (Durchblutung der Extremitäten) ergeben hat.

Eine längerfristige und/oder wiederholte Anwendung von Eusaprim kann zu einer Neu- oder Sekundärinfektion mit Trimethoprim/Sul­famethoxazol-resistenten Bakterien oder Sprosspilzen führen.

Auf Zeichen einer möglichen Sekundärinfektion mit solchen Erregern ist zu achten. Sekundärinfektionen müssen entsprechend behandelt werden.

Weitere Vorsichtshinweise:

Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel resistent sind.

Bei Auftreten von schweren, anhaltenden, manchmal blutig-schleimigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen während oder nach der Therapie mit Eusaprim kann es sich um eine ernstzunehmende schwere pseudomembranöse Enterokolitis (meist verursacht durch Clostridium difficile ) handeln, die sofort behandelt werden muss. Diese durch Therapie mit bestimmten Antibiotika ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein (siehe Abschnitt 4.8).

Eusaprim sollte nicht zur Behandlung einer Streptokokken-Pharyngitis (verursacht durch betahämolytische Streptokokken der Gruppe A) angewendet werden, da eine Eradikation dieser Organismen aus dem Oropharynx weniger wirksam ist als mit Penicillin.

Bei Syphilis (Lues) ist Eusaprim weder in der Inkubationszeit noch nach Manifestation der Erkrankung wirksam.

Pyodermie, Furunkel, Abszesse und Wundinfektionen werden in den meisten Fällen verursacht durch Streptokokken und Staphylokokken, gegen die Eusaprim oft nicht ausreichend wirksam ist. Eusaprim ist zur Therapie derartiger Infektionen nicht geeignet.

Bei angeborenem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel der Erythrozyten oder bei Hämoglobinanomalien wie Hb-Köln und Hb-Zürich kann eine Zyanose aufgrund von Sulf- oder Methämoglobinämie auftreten. Bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel kann bei empfindlichen Patienten unabhängig von der Dosis Hämolyse eintreten.

Warnhinweise:

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für KinderPatienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten dieses Arzneimittel nicht

einnehmen (siehe Abschnitt 2).

Dieses Arzneimittel enthält bis zu 11 mg Alkohol (Ethanol) pro 5 ml. Die Menge in 5 ml dieses

Arzneimittels entspricht weniger als 1 ml Bier oder 1 ml Wein. Die geringe Alkoholmenge in diesem Arzneimittel hat keine wahrnehmbaren Auswirkungen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 5 ml, d.h., es ist nahezu

„natriumfrei“.

Sorbitol kann Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen und kann eine leicht laxierende Wirkung

haben.

Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für ErwachsenePatienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption

oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Eusaprim E nicht einnehmen. 5 ml enthält 2,5 g Saccharose (Zucker). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen. Eusaprim E kann schädlich für die Zähne sein (Karies).

Dieses Arzneimittel enthält bis zu 14 mg Alkohol (Ethanol) pro 5 ml. Die Menge in 5 ml dieses

Arzneimittels entspricht weniger als 1 ml Bier oder 1 ml Wein. Die geringe Alkoholmenge in diesem Arzneimittel hat keine wahrnehmbaren Auswirkungen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 5 ml, d.h., es ist nahezu

„natriumfrei“.

Eusaprim forte 800 mg / 160 mg TablettenDieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Tablette, d.h., es ist

nahezu „natriumfrei“.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Wirkung anderer Arzneistoffe auf Eusaprim:

– Die gleichzeitige Anwendung von Lokalanästhetika (Abkömmlinge der

Paraaminobenzo­esäure), z. B. Benzocain, Procain, Butacain oder Tetracain, sowie des Antiarrhythmikums Procainamid ist zu vermeiden, da durch diese Arzneistoffe die Wirkung von Eusaprim vermindert wird.

– Es kann eine verminderte Wirkung von Eusaprim durch mineralische Antazida und Paraldehyd

auftreten.

– Verstärkte Wirkung von Eusaprim durch Probenecid und Sulfinpyrazon, Indometacin,

Phenylbutazon und Salicylate sowie erhöhte Toxizität von Eusaprim bei Gabe von p-Aminosalicylsäure, Barbituraten oder Primidon.

– Außerdem besteht ein erhöhtes Kristallurie-Risiko bei Methenamin-Therapie oder durch

Ansäuern des Urins, z. B. mit Methenaminmandelat.

– Blutbildverände­rungen durch Pyrimethamin-haltige Arzneimittel in einer Dosis von mehr als

25 mg pro Woche.

– Eine erhöhte Inzidenz von Folsäuremangel­zuständen durch andere Folsäureantago­nisten (z. B.

Methotrexat) kann ebenfalls auftreten.

– Die gleichzeitige Behandlung mit Rifampicin und Eusaprim führt nach einem Zeitraum von

etwa einer Woche zu einer Verkürzung der Plasmahalbwertszeit des Trimethoprims. Diese Interaktion wird jedoch als nicht klinisch signifikant eingeschätzt.

– Bei einer Supplementierung mit Folinsäure kam es zu einer Beeinträchtigun­g der

antimikrobiellen Wirksamkeit von Trimethoprim-Sulfamethoxazol. Dies wurde bei Prophylaxe und Therapie der Pneumocystis jirovecii -Pneumonie beobachtet.

Wirkung von Eusaprim auf andere Arzneistoffe:

– Bei Arzneimitteln, die Kationen mit einem physiologischen pH-Wert bilden und ebenfalls durch

aktive renale Sekretion ausgeschieden werden (z. B. Procainamid, Amantadin), besteht die Möglichkeit einer kompetitiven Hemmung, was zum Anstieg der Plasmakonzentration eines oder beider Wirkstoffe führen kann.

– Reversible Verschlechterung der Nierenfunktion durch Cyclosporin.

– Störung der 6-Mercaptopurin-Resorption mit Einschränkung der antileukämischen Wirkung von

6-Mercaptopurin.

– Verstärkte Wirkung von oralen Antidiabetika aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe.

– Verlängerung der Halbwertszeit von Diphenylhydantoin (Phenytoin); bei gleichzeitiger Gabe

sollte der verordnende Arzt genau auf eine überschießende Phenytoinwirkung achten. Eine engmaschige Überwachung des Zustands und der Serum-Phenytoinkonzen­trationen des Patienten ist ratsam.

– Eine Erhöhung der Methotrexatkon­zentration im freien Plasma ist möglich. Sofern

Trimethoprim-Sulfamethoxazol als geeignete Therapie bei Patienten angesehen wird, die andere Folsäureantago­nisten wie Methotrexat erhalten, ist eine Folatsupplemen­tierung in Betracht zu ziehen (siehe Abschnitt 4.4).

– Verstärkte Wirkung von kurz wirksamen, intravenös zu verabreichenden Barbituraten (z. B.

Thiopental).

– Erhöhter Digoxinspiegel bei älteren Patienten.

– Die Wirksamkeit von Folsäure bei der Therapie einer megaloblastischen Anämie kann durch die

gleichzeitige Gabe von Cotrimoxazol vermindert oder aufgehoben werden.

– In seltenen Fällen kann während der Therapie mit Eusaprim die Sicherheit der

empfängnisver­hütenden Wirkung von hormonellen Kontrazeptiva in Frage gestellt sein. Es empfiehlt sich deshalb zusätzlich nicht-hormonelle empfängnisver­hütende Maßnahmen anzuwenden.

– In bestimmten Situationen kann die gleichzeitige Behandlung mit Eusaprim und Zidovudin das

Risiko des Auftretens von Erkrankungen des Blutes (siehe Abschnitt 4.8) erhöhen. Sollte eine gleichzeitige Behandlung notwendig sein, sollten regelmäßige Blutbildkontrollen durchgeführt werden.

– Die Gabe von 160 mg Trimethoprim/800 mg Sulfamethoxazol führt zu einer Erhöhung der

Plasmakonzentration von Lamivudin um 40 % durch eine Interaktion mit Trimethoprim. Lamivudin beeinflusst die Pharmakokinetik von Trimethoprim oder Sulfamethoxazol nicht.

– Eusaprim verstärkt durch stereo-selektive Hemmung des Metabolismus von Warfarin dessen

antikoagulative Aktivität.

– Sulfamethoxazol kann in vitro Warfarin von dessen Plasmaprotein-Bindungsstelle verdrängen.

Eine sorgsame Kontrolle der antikoagulativen Therapie wird daher empfohlen.

– Trimethoprim kann die Repaglinid-Exposition erhöhen; dies kann zur Hypoglykämie führen.

Bei älteren Patienten scheint bei der gleichzeitigen Anwendung mit Diuretika, vornehmlich mit Thiaziden, ein erhöhtes Risiko des Auftretens von Thrombopenie mit oder ohne Purpura vorzuliegen.

Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Therapie mit weiteren Arzneimitteln, die zu einer Hypokaliämie führen.

Hyperkaliämie: Vorsicht ist bei Patienten geboten, die andere Arzneimittel einnehmen, welche Hyperkaliämie verursachen können, z. B. ACE-Hemmer, Angiotensinre­zeptorblocker und

kaliumsparende Diuretika wie Spironolacton. Die gleichzeitige Anwendung von TrimethoprimSul­famethoxazol (Eusaprim) kann zu einer klinisch relevanten Hyperkaliämie führen.

Azathioprin: Es gibt widersprüchliche klinische Berichte über Wechselwirkungen zwischen Azathioprin und Trimethoprim-Sulfamethoxazol, die zu ernsthaften hämatologischen Anomalien geführt haben.

Wechselwirkungen mit Labortests

Trimethoprim beeinflusst Bestimmungen der Konzentration von Methotrexat im Serum, wenn bei der Untersuchung Dihydrofolat-Reduktase von Lactobacillus casei verwendet wird. Bei der radioimmunolo­gischen Bestimmung von Methotrexat tritt keine Beeinflussung auf.

Sollte der alkalische Pikrat-Assay zur Bestimmung des Kreatinins im Serum/Plasma verwendet werden, so kann Trimethoprim die Kreatinin-Bestimmung beeinflussen und erhöhte Kreatinin-Werte in der Größenordnung von 10 % vortäuschen.

Die funktionale Hemmung der tubulären Sekretion von Kreatinin in den Nieren kann bei Bestimmung der Kreatinin-Clearance deren Abnahme vortäuschen.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Trimethoprim und Sulfamethoxazol passieren die Plazenta. Die Sicherheit bei Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht belegt. In experimentellen Studien zeigte sich bei beiden Substanzen Anomalien in tierischen Föten (siehe Abschnitt 5.3). Fall-Kontroll-Studien zeigen, dass beim Menschen ein Zusammenhang zwischen der Exposition mit Folsäure-Antagonisten und Geburtsfehlern bestehen kann. Die Anwendung von Eusaprim sollte während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimester, vermieden werden, sofern nicht der potenzielle Nutzen für die Mutter das potenzielle Risiko für den Fötus überwiegt. Aufgrund der Wirkung auf den Folsäurestoffwechsel könnte ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko beim Menschen vorhanden sein. Bei Schwangeren sollte eine ausreichende Folsäureversorgung gewährleistet werden.

Sulfamethoxazol konkurriert mit Bilirubin um die Bindung an Plasmaalbumin. Wenn Eusaprim zeitnah zur Geburt eingesetzt wird, kann ein signifikanter Wirkstoffgehalt im Körper der Mutter für mehrere Tage auch im Neugeborenen bestehen bleiben. In diesem Fall kann das Risiko einer Hyperbilirubinämie bestehen, welche mit dem Risiko eines Kernikterus assoziiert ist. Dieses theoretische Risiko besteht insbesondere für Neugeborene mit erhöhtem Risiko einer Hyperbilirubinämie (besonders für Frühgeborene und Neugeborene mit einem Mangel an Glucose-6-Phosphatdehydro­genase).

Stillzeit

Trimethoprim und Sulfamethoxazol werden in die Muttermilch ausgeschieden. Die Gabe von Eusaprim sollte in der späten Schwangerschaft sowie bei stillenden Müttern, wenn bei Mutter oder Säugling eine Hyperbilirubinämie vorliegt oder ein besonderes Risiko für Hyperbilirubinämie besteht, vermieden werden. Zudem sollte in Anbetracht der Prädisposition junger Säuglinge für Hyperbilirubinämie die Gabe von Eusaprim bei Säuglingen im Alter von unter 8 Wochen vermieden werden.

Allerdings sollten Neugeborene und ebenso Säuglinge, die unter einem Glucose-6-Phosphatdehydro­genase-Mangel leiden, vorsichtshalber nicht gestillt werden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Sehr selten kommt es unter der Therapie mit Eusaprim zur vorübergehenden Myopie oder akuter Psychose, wodurch die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder die Fähigkeit zum

Bedienen von Maschinen beeinflusst werden kann.

4.8    nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die am häufigsten berichtete Nebenwirkung während der Behandlung ist eine Hyperkaliämie, die bei etwa 10% der Patienten auftritt. Eine Proliferation von Pilzinfektionen sowie das Auftreten von Kopfschmerzen, Übelkeit, Diarrhoe und Hautausschlag werden als häufige unerwünschte Arzneimittelwir­kungen (≥ 1% und <10%) eingestuft. Schwere kutane Nebenwirkungen (SCARS), inklusive Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxisch epidermaler Necrolyse (TEN) und dem Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) wurden bei der Anwendung von Sulfamethoxazol/Tri­methoprim berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Tabellarische Zusammenfassung der Nebenwirkungen

Nachfolgend sind die Nebenwirkungen nach Systemorganklassen und Häufigkeit geordnet aufgelistet. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100), selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitska­tegorie werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Häufig

Proliferation von Pilzinfektionen

Sehr selten

pseudomembranöse Kolitis

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten

Leukopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose, megaloblastische Anämie, aplastische Anämie, hämolytische Anämie

Nicht bekannt

Neutropenie, Eosinophilie, Methämoglobinämie, Purpura, Hämolyse bei bestimmten Patienten mit Anfälligkeit für G-6-PD-Mangel

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten

Anaphylaktische Reaktion, allergische Myokarditis, Hypersensibilitätsvas­kulitis ähnlich der Henoch-Schoenlein-Purpura, Periarteriitis nodosa, systemischer Lupus erythematodes,

Schwere Überempfindlichke­itsreaktionen die mit PJP* einhergeht einschließlich Neutropenie, Thrombozytopenie, Rhabdomyolyse, Erhöhung der Leberenzyme, Hyperkaliämie, Hyponatriämie, Hautausschlag, Pyrexie

Nicht bekannt

Serumkrankheit

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörungen

Sehr häufig

Hyperkaliämie

Gelegentlich

Hypokaliämie (siehe Abschnitt 4.4)

Sehr selten

Hypoglykämie, metabolische Azidose

Nicht bekannt

Hyponatriämie (siehe Abschnitt 4.4), Verringerter Appetit

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten

Akute Psychosen, Halluzinationen

Nicht bekannt

Psychose, Depression

Häufig

Kopfschmerzen

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr selten

Aseptische Meningitis*, Krampfanfälle periphere Neuropathie, Ataxie

Nicht bekannt

Benommenheit

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Sehr selten

Schwindel

Nicht bekannt

Tinnitus

Augenerkrankungen

Sehr selten

Transitorische Myopie, Uveitis

Herzerkrankungen

Sehr selten

Torsade de pointes, QT-Zeit-Verlängerung,

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten

Lungeninfiltrate*, Dyspnoe*, Husten*, (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Diarrhoe, epigastrische Schmerzen, Gingivitis, Übelkeit, abnormer Geschmack,

Gelegentlich

Erbrechen

Nicht bekannt

Pankreatitis, Glossitis, Stomatitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten

Fokale oder diffuse Leberzellnekrose*, Syndrom mit Schwund der Gallengänge

Nicht bekannt

Cholestatischer Ikterus*, Leberzellnekrose*, Anstieg der Transaminasen, Bilirubinspiegel im Blut erhöht

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig

Hautausschlag, allergische Reaktionen unterschiedlichen Schweregrades wie Exanthem (urtikariell, erythematös, makulös, makulopapulös, morbilliform), erythema nodosum

Sehr selten

Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) Toxisch epidermale Nekrolyse (TEN) (siehe Abschnitt 4.4), AngioödemPetechiale Hautblutungen, akute generalisierte exanthematische pustulose (AGEP).

Nicht bekannt

Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)* (siehe Abschnitt 4.4), Fixes

Arzneimittele­xanthem, exfoliative Dermatitis, Photodermatose, Photosensibilität, fi­xes

Arzneimittele­xanthem, Dermatose, akute febrile neutrophile (Sweet-Syndrom)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr selten

Arthralgie, Myalgie,

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr selten

Tubulointersti­tielle Nephritis, akutes

Nierenversagen

Kristallurie, Anstieg bestimmter Blutwerte, tubulointersti­tielle Nephritis und UveitisSyndrom, renale tubuläre Azidose

Nicht bekannt

Nierenfunktion­sstörung (manchmal als Nierenversagen berichtet)

* siehe Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Aseptische Meningitis

Die aseptische Meningitis war nach Absetzen des Arzneimittels rasch reversibel, trat aber in einigen Fällen bei neuerlicher Gabe von Trimethoprim-Sulfamethoxazol oder Trimethoprim alleine wieder auf (siehe Abschnitt 4.4).

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Pulmonale Überempfindlichke­itsreaktionen: Husten, Atemnot und Lungeninfiltrate können frühe Indikatoren der Überempfindlichkeit im Atemtrakt sein, die in sehr seltenen Fällen tödlich verlief.

Pulmonale Überempfindlichke­itsreaktionen

Husten, Dyspnoe und Lungeninfiltrate können frühe Indikatoren einer respiratorischen Überempfindlichkeit sein, die zwar sehr selten, aber auch schon tödlich verlaufen ist. Diese Reaktionen treten mit größerer Häufigkeit bei AIDS-Patienten auf.

Leber- und Gallenerkrankungen

Bei Risiko-Patienten wurde von Leberschädigungen und Todesfällen berichtet. Cholestatischer Ikterus und die Leberzellnekrose können tödlich verlaufen.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Schwere Hautreaktionen: Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN) und das Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) wurden als lebensbedrohlich berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Wie mit anderen Arzneimitteln können allergische Reaktionen wie ein juckender Ausschlag und Quaddeln bei Patienten auftreten, die überempfindlich gegen die Bestandteile des Arzneimittels sind. Sehr seltene Fälle von akuter generalisierter exanthematischer Pustulose (AGEP) wurden beobachtet (siehe Abschnitt 4.4).

Nebenwirkungen in Verbindung mit der Behandlung der Pneumocystis jirovecii (carinii)-Pneumonie (PJP)

Sehr selten: schwere Überempfindlichke­itsreaktionen, Hautausschlag, Pyrexie, Neutropenie,

Thrombozytopenie, Erhöhung der Leberenzyme, Rhabdomyolyse, Hyperkaliämie

Unbekannt: Hyponatriämie

Schwere Überempfindlichke­itsreaktionen, die in Zusammenhang mit den hohen Dosierungen bei der Behandlung der PJP auftraten, erforderten ein Ende der Therapie. Schwere Überempfindlichke­itsreaktionen wurden bei Patienten, die eine erneute Trimethoprim/Sul­famethoxazol-Therapie zur Behandlung einer PJP erhielten, manchmal nach einem Dosierungsintervall von ein paar Tagen, berichtet. Rhabdomyolyse wurde berichtet bei Patienten mit einer HIV-Infektion, die Trimethoprim/Sul­famethoxazol zur Prophylaxe oder Behandlung von PJP erhielten (siehe Abschnitt 4.4).

Methyl(4-hydroxybenzoat) kann Überempfindlichke­itsreaktionen, auch Spätreaktionen und selten

Bronchospasmen hervorrufen.

Kinder und Jugendliche

Es wird erwartet, dass Häufigkeit, Art und Schwere der Nebenwirkungen bei Kindern und Erwachsenen gleich sind.

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung der folgenden Behörde anzuzeigen:

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website:

4.9    überdosierung

Symptome und Anzeichen

Symptome einer Überdosierung sind Kristallurie, Oligurie, Anurie, Erbrechen, Diarrhoe, Kopfschmerzen, Schwindel. Bei akuter Trimethoprim-Überdosierung wurde auch Knochenmarkde­pression berichtet.

Therapie

Je nach Schwere der Überdosierungser­scheinungen müssen Maßnahmen folgender Art ergriffen werden: Magenspülung, auch wenn die Resorption aus dem Gastrointesti­naltrakt üblicherweise sehr schnell erfolgt und nach etwa zwei Stunden abgeschlossen ist; dies kann bei massiver Überdosierung jedoch anders sein. Bei nicht bewusstseinsge­trübten Patienten kann zudem eine sofortige Entleerung des Magens (durch induziertes Erbrechen) herbeigeführt werden. Beschleunigung der renalen Ausscheidung mit forcierter Diurese durch vermehrte Flüssigkeitszufuhr, Hämodialyse und Folsäuregabe. Sowohl Trimethoprim als auch aktives Sulfamethoxazol sind mittels Hämodialyse dialysierbar. Peritonealdialyse ist hingegen nicht wirksam. Außerdem müssen Blutbildkontrollen durchgeführt werden.

5.  pharmakologische eigenschaften

5.1  pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: ANTIINFEKTIVA ZUR SYSTEMISCHEN ANWENDUNG -ANTIBIOTIKA ZUR SYSTEMISCHEN ANWENDUNG – Sulfonamide und TrimethoprimKom­binationen von Sulfonamiden und Trimethoprim, einschl. Derivate, ATC-Code: J01EE01

Eusaprim besteht aus einer Kombination des Diaminobenzyl­pyrimidins Trimethoprim mit dem Sulfonamid Sulfamethoxazol im Mengenverhältnis von 1 zu 5.

Wirkmechanismus

Sulfamethoxazol inhibiert die Aufnahme von Paraaminobenzo­esäure bei der Synthese von Dihydrofolat durch die Bakterienzelle kompetitiv, was zu einer Bakteriostase führt. Trimethoprim inhibiert die Dehydrofolatre­duktase (DHFR) des Bakteriums reversibel; dieses Enzym ist aktiv an der Verstoffwechselung von Folat beteiligt und wandelt Dihydrofolat in Tetrahydrofolat um. Abhängig von den Bedingungen kann die Wirkung bakterizid sein. Auf diese Weise blockieren Trimethoprim und Sulfamethoxazol zwei aufeinander folgende Schritte in der Biosynthese von Purinen und somit Nukleinsäuren, die für viele Bakterien essentiell sind. Diese Wirkung erzeugt eine deutliche Potenzierung der Aktivität zwischen den beiden Wirkstoffen in vitro.

Trimethoprim bindet an plasmoidale DHFR, wobei diese Bindung weniger stabil als die Bindung an das Bakterienenzym ist. Seine Affinität für Säugetier-DHFR ist etwa 50.000-mal geringer als für das entsprechende Bakterienenzym.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der die Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegen.

Resistenz

Eine Resistenz gegenüber Eusaprim kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

– Der wichtigste Resistenzmecha­nismus besteht in der Bildung von veränderten Zielstrukturen

mit jeweils verminderter Affinität zu beiden Wirkstoffen in Folge unterschiedlicher Mutationen.

– Auch eine Überproduktion der beiden unveränderten Enzyme kann zur Resistenz führen.

– Gelegentlich wurde eine verminderte Penetration der beiden Wirkstoffe in die Bakterienzelle

beschrieben.

Es besteht eine weitgehende Kreuzresistenz zwischen Sulfamethoxazol und anderen Sulfonamiden.

Breakpoints für Empfindlichke­itstests

Die Testung von Eusaprim erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteri­aceae

≤ 2 mg/l

> 4 mg/l

Stenotrophomonas maltophilia

≤ 4 mg/l

> 4 mg/l

Acinetobacter spp.

≤ 2 mg/l

> 4 mg/l

Staphylococcus spp.

≤ 2 mg/l

> 4 mg/l

Enterococcus spp.

≤ 0,03 mg/l

> 1 mg/l

Streptococcus spp.

(Gruppen A, B, C, G)

≤ 1 mg/l

> 2 mg/l

Streptococcus pneumoniae

≤ 1 mg/l

> 2 mg/l

Haemophilus influenzae

≤ 0,5 mg/l

> 1 mg/l

Moraxella catarrhalis

≤ 0,5 mg/l

> 1 mg/l

Listeria monocytogenes

≤ 0,06 mg/l

> 0,06 mg/l

Die für die Bewertungsstufen angegebenen Hemmkonzentrationen beziehen sich auf den Trimethoprim-Anteil in der Wirkstoffkombi­nation, wobei auf Trimethoprim ein Teil und auf Sulfamethoxazol 19 Teile entfallen.

Pharmakodynamische Wirkungen

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Eusaprim in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Eusaprim anzustreben.

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüber­wachungsprojek­ten und -studien (Stand: Dezember 2013):

Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Listeria monocytogenes °

Nocardia asteroides°

Staphylococcus aureus (inkl. Methicillin-resistenter Stämme)

Staphylococcus saprophyticus°

Streptococcus agalactiae

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Acinetobacter pittii

Brucella spp

Moraxella catarrhalis°

Salmonella enterica (inkl. S. typhi/paratyphi )

Serratia marcescens

Stenotrophomonas maltophilia

Andere Mikroorganismen

Chlamydia trachomatis°

Chlamydophila pneumoniae°

Pneumocystis jirovecii °

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecalis $

Enterococcus faecium $

Staphylococcus epidermidis

Staphylococcus haemolyticus

Staphylococcus hominis

Streptococcus pneumoniae

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Acinetobacter baumannii

Campylobacter jejuni° $

Citrobacter freundii

Enterobacter cloacae

Escherichia coli

Haemophilus influenzae

Klebsiella oxytoca

Klebsiella pneumoniae

Morganella morganii

Proteus mirabilis

Proteus vulgaris

Shigella spp.+

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Pseudomonas aeruginosa

Andere Mikroorganismen

Mycoplasma spp.

Rickettsia spp.

Treponema pallidum

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfeh­lungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$ Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50 %.

∞ Keine aktuellen Daten vorhanden; in Studien (älter als 5 Jahre) wird der Anteil resistenter Stämme mit ≥10% angegeben.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Die Wirkstoffkombi­nation wird nach oraler Gabe rasch und vollständig im oberen Magen-Darm-Trakt resorbiert. Das Vorhandensein von Nahrung scheint die Resorption nicht zu verzögern. Spitzenwerte im Blut treten nach einer bis vier Stunden nach Einnahme auf; der erreichte Wert ist dosisabhängig. Die Spitzenwerte entsprechen nahezu den Serumspiegeln nach intravenöser und intramuskulärer Applikation. Nach Gabe der therapeutischen Dosis bleiben wirksame Konzentrationen bis zu 24 Std. im Blut erhalten. Steady-State-Konzentrationen werden bei Erwachsenen nach einer Einnahme über zwei bis drei Tage erreicht. Keine der Komponenten hat relevante Auswirkungen auf die Serumkonzentra­tionen der anderen Komponente.

Verteilung

Trimethoprim ist im Plasma zu etwa 50 % proteingebunden.

Die Gewebekonzentra­tionen von Trimethoprim sind in der Regel höher als die zugehörigen Plasmaspiegel, wobei die Konzentrationen in Lunge und Nieren besonders hoch sind. Die Trimethoprim-Konzentrationen in Galle, Prostataflüssigkeit und -gewebe, Speichel, Sputum und Vaginalsekret übersteigen die Konzentrationen im Plasma. Die Konzentrationen in Kammerwasser, Muttermilch, Liquor, Flüssigkeit im Mittelohr, Synovialflüssigkeit und Gewebeflüssigkeit (Interzellular­flüssigkeit) sind für eine antibakterielle Wirkung ausreichend. Trimethoprim geht ins Fruchtwasser und Fötalgewebe über, wo es Konzentrationen erreicht, die nahezu den Serumkonzentra­tionen der Mutter entsprechen.

Sulfamethoxazol ist im Plasma zu etwa 66 % proteingebunden.

Die Konzentration von aktivem Sulfamethoxazol in Fruchtwasser, Kammerwasser, Galle, Liquor, Sputum, Synovialflüssig­keit, Gewebeflüssigkeit (Interzellular­flüssigkeit) und in der Flüssigkeit im Mittelohr liegt im Bereich von 20 % bis 50 % der Plasmakonzentra­tion.

Plasma- oder Serumkonzentra­tionen von Sulfamethoxazol und Trimethoprim können mittels Hochleistungsflüssig­keitschromato­graphie ermittelt werden.

Biotransformation

Die Metabolisierung beider Substanzen erfolgt in der Leber: Sulfamethoxazol wird hauptsächlich acetyliert und glukuronidiert, Trimethoprim wird durch oxidative Veränderungen metabolisiert (z. B. O-Demethylierungen, N-Oxidation und Hydroxylierungen). Der Metabolisierun­gsgrad beträgt für Sulfamethoxazol ca. 80 %. Nur 15 % bis 20 % des Sulfamethoxazols werden in unveränderter, aktiver Form ausgeschieden. Der wichtigste Metabolit, nämlich das N4-Acetyl-Sulfamethoxazol, wird zu 61 % in Bezug auf das gesamte Sulfamethoxazol ausgeschieden, 15 % des Sulfamethoxazols werden durch N1-Glukuronidierung metabolisiert. Der Metabolisierun­gsgrad von Trimethoprim beträgt ca. 20 %. Sowohl der metabolisierte als auch der proteingebundene Anteil sind antibakteriell unwirksam.

Eine Dosisanpassung von Eusaprim bei Niereninsuffizienz ist zwar möglich, führt aber immer zu einer Anreicherung von aktivem Trimethoprim gegenüber aktivem Sulfamethoxazol, ohne jedoch dabei eine toxische Grenze zu erreichen. Dagegen reichern sich die Metabolisierun­gsprodukte von Sulfamethoxazol (im Wesentlichen das N-Acetyl-Derivat) trotz Dosisanpassung aufgrund der langen Halbwertszeit relativ schnell an und führen zu unerwünscht hohen Konzentrationen an Gesamtsulfamet­hoxazol.

Die Acetylderivate von Sulfamethoxazol sind schlechter wasserlöslich als die nicht metabolisierte Substanz. Alkalisierung erhöht die Löslichkeit.

Elimination

Die Ausscheidung beider Substanzen erfolgt hauptsächlich renal, in geringem Umfang auch

hepatobiliär.

Die Halbwertszeit von Trimethoprim beim Menschen liegt bei normaler Nierenfunktion im Bereich von 8,6 bis 17 Std. Bei einer Kreatinin-Clearance von unter 10 ml/Minute steigt sie um das 1,5– bis 3,0fache an. Ein signifikanter Unterschied zwischen älteren und jüngeren Patienten scheint nicht vorzuliegen.

Die Ausscheidung von Trimethoprim erfolgt hauptsächlich renal; etwa 50 % der Dosis werden innerhalb von 24 Std. in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden. Es wurden mehrere Metaboliten im Urin festgestellt. Die Urinkonzentrationen von Trimethoprim variieren stark.

Die Halbwertszeit von Sulfamethoxazol beim Menschen liegt bei normaler Nierenfunktion bei etwa 9 bis 11 Std. Bei einer Nierenfunktion­sstörung ändert sich die Halbwertszeit von aktivem Sulfamethoxazol nicht; jedoch verlängert sich die Halbwertszeit des wichtigsten acetylierten Metaboliten, wenn die Kreatinin-Clearance unter 25 ml/Minute liegt.

Die Ausscheidung von Sulfamethoxazol erfolgt hauptsächlich renal; zwischen 15 % und 30 % der im Urin nachgewiesenen Dosis liegen in aktiver Form vor. Bei älteren Patienten ist die renale Clearance von Sulfamethoxazol herabgesetzt.

Bei terminaler Niereninsuffizienz werden die aktiven Wirkstoffe mit deutlich verlängerter Eliminationshal­bwertszeit über extrarenale Mechanismen eliminiert. Die Metabolisierun­gsprodukte von Sulfamethoxazol werden jedoch weder renal noch extrarenal ausgeschieden.

Sulfamethoxazol ist gut dialysierbar (Hämo- und Peritonealdialyse), Trimethoprim ist mittels Hämodialyse gut dialysierbar, Peritonealdialyse ist wirkungslos.

Besondere Patientengruppen

Die Eliminationshal­bwertszeit von Trimethoprim nimmt um den Faktor 1,5 – 3,0 zu, wenn die Kreatinin-Clearance weniger als 10 ml/Minute beträgt. Wenn die Kreatinin-Clearance unter 30 ml/Minute fällt, muss die Eusaprim-Dosis verringert werden (siehe Abschnitt 4.2).

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten wurde eine leichte Verringerung der renalen Clearance von Sulfamethoxazol aber nicht von Trimethoprim beobachtet.

Kinder und Jugendliche

Die Pharmakokinetik beider Substanzen (Sulfamethoxazol und Trimethoprim) ist bei Kindern und Jugendlichen mit normaler Nierenfunktion altersabhängig.

Die Elimination von Sulfamethoxazol und Trimethoprim ist bei Neugeborenen in den ersten beiden Monaten reduziert, danach zeigen beide Substanzen eine höhere Elimination mit einer erhöhten Clearance und einer kürzeren Eliminationshal­bwertszeit.

Die Differenz ist bei Säuglingen (> 1,7 bis 24 Monate) am stärksten ausgeprägt und nimmt bei Kleinkindern (1 Jahr bis zu 3,6 Jahre), Kindern (7,5 Jahre und <10 Jahre) und Erwachsenen mit zunehmendem Alter ab.

Für besondere Hinweise zur Dosierung siehe Abschnitt 4.2.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Akute Toxizität

(LD50) bei der Maus:

Trimethoprim

2.000 mg/kg (oral)

Sulfamethoxazol 5.000 mg/kg (oral)

Trimethoprim/Sul­famethoxazol (1:5): 4.200 mg/kg (oral)

500 mg/kg (intravenös)

Chronische Toxizität/Sub­chronische Toxizität

Trimethoprim

Zur chronischen Toxizität wurden Studien an Ratten und Affen durchgeführt über 3 Monate mit bis zu 50-fachen therapeutischen Dosierungen und über 1 Jahr mit Dosierungen, die das 12– bzw. 24-fache der höchsten therapeutischen Dosis betrugen. Es wurden keine signifikanten Trimethoprimab­hängigen toxischen Symptome beobachtet.

Der Hund reagierte hingegen empfindlicher. Nach oraler Gabe einer ca. 25-fachen therapeutischen Dosis über 3 Monate traten ernsthafte toxische Erscheinungen auf wie Gewichtsverlust und anschließender Tod, Hemmung der Hämatopoese und (bei einem Hund) Leberzerfall.

Sulfamethoxazol

Ratten reagieren auf Mengen bis zu 600 mg/kg KG mit keinerlei präparatebedingten Veränderungen. An Affen erweist sich Sulfamethoxazol in der Dosis von 200 mg/kg KG (7-fache Human-Tagesdosis) als sehr gut verträglich.

Trimethoprim/Sul­famethoxazol

In einem 90-Tage-Versuch bekamen junge Ratten 258 mg Sulfamethoxazol und 129 mg Trimethoprim pro kg KG als Tagesdosis. Im Vergleich zu den Kontrolltieren verzögerte sich die Gewichtsentwic­klung. Hämatologie und blutchemische Werte blieben unverändert. Histologisch fand sich eine verstärkte Mikrofollikel­bildung in der Thyreoidea sowie eine Hypoplasie des hämatopoetischen Gewebes im Knochenmark. Die gewählte Dosis entspricht ca. dem 15-fachen einer Tagesdosis von Trimethoprim/Sul­famethoxazol beim Menschen.

Mutagenes und tumorerzeugendes Potenzial

Trimethoprim

Für Trimethoprim liegen in der Fachliteratur neben negativen Befunden auch Hinweise auf mutagene Wirkungen vor. Trimethoprim ist grundsätzlich in die verdächtige Stoffklasse der Folsäureantago­nisten einzuordnen; In vivo- Untersuchungen zur Abklärung der Bedeutung der in hohen Konzentrationen in vitro beobachteten klastogenen Wirkung fehlen bisher.

Da keine Langzeitstudien am Tier vorliegen, müssen nicht abgeklärte Hinweise auf eine mutagene Wirkung auch als mögliche Hinweise auf eine kanzerogene Wirkung angesehen werden.

Sulfamethoxazol

Zu Sulfamethoxazol wurden keine Untersuchungen auf ein mutagenes Potenzial durchgeführt.

Sulfamethoxazol erzeugt bei Ratten Schilddrüsenkar­zinome. Dieses Ergebnis scheint speziesspezifisch zu sein und ist wahrscheinlich beim Menschen nicht von klinischer Bedeutung.

Reproduktionsto­xizität

Bei Dosen, die die für den Menschen empfohlene therapeutische Dosis übersteigen, liegen Berichte vor, wonach Trimethoprim und Sulfamethoxazol bei Ratten Gaumenspalten und andere fetale Anomalien hervorrufen; diese Ergebnisse sind typisch für Folsäure-Antagonisten. Wirkungen von Trimethoprim konnten durch begleitende Gabe von Nahrungsfolat verhindert werden. Bei weiblichen

und männlichen Ratten sind keine Fertilitätsstörun­gen beschrieben worden, jedoch liegen Hinweise auf Spermatogeneses­törungen bei Männern nach einer einmonatigen Dauertherapie vor. Bei Kaninchen wurde bei Trimethoprim-Dosen oberhalb der therapeutischen Dosen für den Menschen ein Verlust des Fötus beobachtet.

6.  pharmazeutische angaben

6.1   liste der sonstigen bestandteile

Eusaprim forte 800 mg / 160 mg Tabletten

Povidon K30, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Docusat-Natrium.

1 Tablette Eusaprim forte enthält Kohlenhydrate, entsprechend weniger als 0,01 BE.

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder

5 ml (= 1 großer Messlöffel) Suspension für Kinder enthalten: Ethanol, Methyl(4-hydroxybenzoat) (E 218), Natriumbenzoat, Glycerol, Croscarmellose-Natrium, Carmellose-Natrium, Polysorbat 80, Saccharin-Natrium, gereinigtes Wasser, Sorbitol-Lösung 70 % (Ph. Eur.) (nicht-kristallisierend), Bananen-Aroma, Vanille-Aroma.

Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

5 ml (= 1 großer Messlöffel) Suspension für Erwachsene enthalten: Ethanol, Methyl(4-hydroxybenzoat) (E 218), Glycerol, Croscarmellose-Natrium, Carmellose-Natrium, Polysorbat 80, Saccharin-Natrium, gereinigtes Wasser, Saccharose, Ammoniumdihydro­genglycyrrhizi­nat, Sternanisöl, Vanille-Aroma.

6.2    inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.

6.3    dauer der haltbarkeit

Eusaprim forte 800 mg / 160 mg Tabletten

5 Jahre

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder

Bei ungeöffnetem Behältnis: 3 Jahre

Nach Anbruch: 6 Wochen

Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

Bei ungeöffnetem Behältnis: 4 Jahre

Nach Anbruch: 6 Wochen

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Diese Arzneimittel sollen nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Eusaprim forte 800 mg / 160 mg Tabletten

OP mit 10 Tabletten [N1]

OP mit 20 Tabletten [N2]

KP mit 10 und 50 Tabletten

(Tabletten-Code: S3)

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder

OP mit 100 ml Suspension zum Einnehmen [N1]

KP mit 5 × 100 ml Suspension zum Einnehmen

Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

OP mit 100 ml Suspension zum Einnehmen [N1]

KP mit 5 × 100 ml Suspension zum Einnehmen

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    inhaber der zulassung

Aspen Pharma Trading Limited

3016 Lake Drive

Citywest Business Campus

Dublin 24, Irland

8.    zulassungsnummern

Eusaprim forte 800 mg / 160 mg Tabletten

Zul.-Nr.: 6102143.00.00

Eusaprim K 200 mg/5 ml + 40 mg/5 ml Suspension für Kinder

Zul.-Nr.: 6104254.00.00

Eusaprim E 400 mg/5 ml + 80 mg/5 ml Suspension für Erwachsene

Zul.-Nr.: 6104219.00.00

9.    datum der erteilung der zulassungen/verlängerung der zulassung

05.06.2000/11­.12.2008/09.04­.2013

10.    stand der information

Oktober 2022