Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Fibrovein 0,2 % Injektionslösung
1. bezeichnung des arzneimittels
Fibrovein 0,2 % Injektionslösung
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Jeder ml der Injektionslösung enthält 2 mg Natriumtetradecylsulfat.
Jede 5 ml Durchstechflasche enthält 10 mg Natriumtetradecylsulfat.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
20 mg/ml Benzylalkohol, bis zu ca. 1,1 mg/ml Natrium, 0,3 mg/ml Kalium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Injektionslösung
Klare, farblose, sterile Lösung, frei von sichtbaren Partikeln pH-Wert: 7,5 – 7,9
Osmolalität: 247 – 273 mOsm/kg.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Zur Behandlung unkomplizierter primärer Varikose, wiederkehrender oder residualer Krampfadern nach einer Operation, retikulärer Varizen, Venolen und Besenreiser der unteren Extremitäten mit einfacher Erweiterung.
Fibrovein 0,2 % Injektionslösung ist bei Erwachsenen indiziert.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Fibrovein 0,2 % Injektionslösung ist ausschließlich intravenös anzuwenden. Die erforderliche Stärke der Lösung ist von Umfang und Grad der Varikose abhängig.
Besenreiser dürfen nur mit der 0,2 %igen, retikuläre Varizen nur mit der 0,5 %igen
Lösung behandelt werden; die 1 %ige Lösung wird für kleine bis mittlere Varikosen und die 3 %ige Lösung für größere Varikosen als höchst sinnvoll erachtet. Die Größe der nicht sichtbaren Krampfadern muss mittels Ultraschall gemessen werden.
Das Sklerosierungsmittel muss in kleinen Aliquoten an mehreren Stellen entlang der zu behandelnden Vene intravenös verabreicht werden. Fibrovein 0,2 % und 0,5 % Injektionslösung müssen als Flüssigkeit verabreicht werden. Fibrovein 1 % und 3 % Injektionslösung können entweder als Flüssigkeit oder als Sklerosierungsmittel/Luft-Mischung (Schaum) zur Behandlung größerer Venen verabreicht werden. Ziel ist die optimale Zerstörung der Gefäßwand mittels der für ein klinisches Ergebnis erforderlichen Mindestkonzentration des Sklerosierungsmittels. Ist die Konzentration zu hoch, kann das zur Nekrose oder anderen nachteiligen Folgen führen.
Erwachsene
| Konzentration | An geeigneten Stellen intravenös injiziertes normales Volumen je Sitzung | Zu injizierendes maximales Gesamtvolumen je Sitzung |
| Flüssigkeit | Flüssigkeit | |
| Fibrovein 0,2 % Injektionslösung | 0,1 bis 1,0 ml | 10 ml |
* Volumen ist die Summe der Bestandteile Flüssigkeit und Luft
Wenn besondere Vorsicht angezeigt ist, wird empfohlen, zunächst eine Testdosis von 0,25 bis 0,5 ml Fibrovein 0,2 % Injektionslösung zu verabreichen und anschließend den Patienten mehrere Stunden lang zu beobachten, ehe eine zweite oder höhere Dosis verabreicht wird.
Da das Volumen je Sitzung begrenzt ist, sind gewöhnlich wiederholte Sitzungen erforderlich (im Durchschnitt 2 – 4). Zur Vermeidung einer möglichen allergischen Reaktion wird empfohlen, zu Beginn jeder Sitzung eine kleine Testdosis Fibrovein 0,2 % Injektionslösung zu verabreichen.
Bei Besenreisern muss die kleinste Nadel (30 G) verwendet werden; die Injektion muss langsam erfolgen, so dass der Blutgehalt dieser Venen herausgedrängt wird. Bei der Behandlung von Besenreisern kann eine Air-Block-Technik angewendet werden. Die Injektionslösung darf nur von einem Arzt verabreicht werden, der entsprechende Qualifikationen und Fachkenntnisse in der Behandlung besitzt sowie über entsprechende Kenntnisse der Venenanatomie verfügt. Sofern die nationalen Leitlinien es erlauben, kann Fibrovein 0,2 % Injektionslösung von entsprechend ausgebildetem medizinischem Fachpersonal unter der Aufsicht eines Arztes verabreicht werden.
Ältere Patienten
Für ältere Patienten gibt es keine besonderen Dosis Empfehlungen.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Fibrovein 0,2 % Injektionslösung bei Kindern und Jugendlichen ist bisher noch nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.
Art der Anwendung
Beim Umgang mit Fibrovein 0,2 % Injektionslösung sind strenge aseptische Methoden zu gewährleisten.
Fibrovein 0,2 % Injektionslösung ist ein parenterales Arzneimittel zur einmaligen Anwendung. Nach Öffnung des Behälters ist das Arzneimittel unverzüglich zu verbrauchen und jegliche unverbrauchte Menge ist zu entsorgen. Prüfen Sie vor Anwendung visuell auf Partikel. Partikel enthaltende Lösungen dürfen nicht verwendet werden.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile sowie allergische Reaktionen
Patienten, die aus irgendeinem Grund nicht gehen können, bettlägerige Patienten Patienten mit hohem Thromboserisiko, beispielsweise Patienten mit einer starken Prädisposition für Blutgerinnsel oder mit multiplen Risikofaktoren wie hormoneller Verhütungs- oder Hormonersatztherapie, signifikanter Adipositas, Rauchen oder langen Perioden der Immobilität
Kürzlich akute oberflächliche Thrombophlebitis, tiefe Venenthrombose oder Lungenembolie
Kürzliche Operation
Krampfadern, deren Ursache Becken- oder Bauchtumoren sind, sofern der Tumor nicht entfernt wurde
Unkontrollierte systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, toxische
Schilddrüsenüberfunktion, Tuberkulose, Asthma, Neoplasma, Sepsis, Dyskrasie und akute Atemwegs- oder Hauterkrankungen
Entstehender Krebs
Signifikante Klappeninsuffizienz der tiefen Venen
Arterielle Verschlusskrankheit
Große oberflächliche Venen mit weit geöffneten Verbindungen zu tieferen Venen Phlebitis migrans
Akute Cellulitis
Akute Infektionen
Darüber hinaus, sofern das Sklerosierungsmittel in Schaum umgewandelt wurde: Bekanntes symptomatisches offenes Foramen Ovale (PFO).4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen
Fibrovein 0,2% Injektionslösung darf nur von einem Arzt verabreicht werden. Sofern die nationalen Leitlinien es erlauben, kann Fibrovein 0,2% Injektionslösung unter der Aufsicht eines Arztes von entsprechend ausgebildetem medizinischem Fachpersonal verabreicht werden, das über Kenntnisse der Venenanatomie verfügt, mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen, die das Venensystem betreffen, Erfahrung hat und mit der richtigen Injektionstechnik vertraut ist.
Für den Notfall muss ein Reanimationsgerät unmittelbar zur Verfügung stehen. Es gibt Berichte von allergischen Reaktionen, einschließlich Anaphylaxie. Die Möglichkeit einer anaphylaktischen Reaktion ist in Betracht zu ziehen und der Arzt muss vorbereitet sein, damit entsprechend umzugehen.
Vor der Behandlung muss der Arzt oder eine entsprechend qualifizierte medizinische Fachkraft unter der Aufsicht eines Arztes die Risikofaktoren des Patienten ermitteln und ihn über die mit der Methode verbundenen Risiken informieren.
Zur Erinnerung: Die Sklerotherapie ist kontraindiziert bei Patienten mit einem hohen Risiko des Auftretens von Thromboembolien, soll aber auch in den meisten Situationen mit geringerem Risiko vermieden werden. Die Sklerotherapie wird ausdrücklich nicht bei Patienten mit Thromboembolien in der Krankengeschichte empfohlen.
Wird die Sklerotherapie dennoch als notwendig erachtet, kann präventiv eine Gerinnungshemmung eingeleitet werden.
Offenes Foramen Ovale (PFO)
Wegen des Risikos der Zirkulation des Produkts, von Blasen oder Partikeln in der rechten Herzkammer kann ein PFO das Auftreten schwerwiegender arterieller Nebenwirkungen erhöhen. Bei Patienten mit dokumentierter Migräne mit Aura, schwerwiegenden zerebrovaskulären Erkrankungen oder pulmonaler Hypertonie wird empfohlen, sie vor der Sklerotherapie auf ein PFO zu untersuchen.
Bei Patienten mit asymptomatischem, aber bekanntem PFO wird empfohlen, kleinere Volumen zu verwenden und in den Minuten nach der Injektion Valsalva-Manöver zu vermeiden.
Patienten mit einem PFO sind anfälliger gegenüber Nebenwirkungen wie temporären neurologischen Nebenwirkungen, Sehstörungen und Migräne. Ein symptomatisches PFO stellt eine Kontraindikation für den Einsatz von Fibrovein 0,2 % Injektionslösung in Form von Schaum dar (siehe Abschnitt 4.3.).
Migräne
Patienten, die früher unter Migräne gelitten haben, sind mit Vorsicht zu behandeln.
Patienten, die früher unter Migräne gelitten haben, sind anfälliger für Sehstörungen und Migräne, insbesondere nach Injektionen mit einem geschäumten Sklerosierungsmittel. Bei Migräne-Patienten sind geringere Volumen zu verwenden.
Vorübergehende Durchblutungsstörungen im Gehirn (TIA)
Patienten, bei denen in der Vorgeschichte eine TIA bekannt ist, sind mit Vorsicht zu behandeln.
Es hat sich erwiesen, dass Patienten mit einer zurückliegenden TIA mit größerer Wahrscheinlichkeit Sehstörungen und Migräne entwickeln, insbesondere nach Injektionen mit einem als Schaum verabreichten Sklerosierungsmittel.
Trunkuläre Krampfadern
Bei der Behandlung von trunkulären Krampfadern soll zwischen der
Schauminjektionsstelle und der Venenkreuzung ein Mindestabstand von 8 – 10 cm gewahrt werden.
Lymphödem
Ist die Veneninsuffizienz mit Lymphödemen verbunden, kann die Injektion des Sklerosierungsmittels lokalen Schmerz und Entzündung tage- oder wochenlang verschlimmern. Patienten sollen über diese zu erwartende Phase informiert werden; die Wirksamkeit wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Extravasation
Schwerwiegende lokale Nebenwirkungen, einschließlich Gewebsnekrose, können nach Extravasation auftreten; daher ist äußerste Sorgfalt beim Ansetzen der intravenösen Nadel geboten, und es ist wichtig, bei jeder Injektion das effektive Mindestvolumen zu verwenden. Eine Pigmentierung kann mit höherer Wahrscheinlichkeit auftreten, wenn Blut an der Injektionsstelle austritt (insbesondere bei der Behandlung kleinerer oberflächlicher Venen) und keine Kompression angewendet wird.
Intraarterielle Injektion
Sklerosierungsmittel dürfen niemals in eine Arterie injiziert werden, da dies zu einer ausgedehnten Gewebsnekrose und zum Verlust der Extremität führen kann. Eine Injektion
unter Duplex- Ultraschallkontrolle wird empfohlen, um Extravasationen und eine arterielle Injektion zu vermeiden.
Der Patient muss während und nach der Verabreichung von Fibrovein 0,2 % Injektionslösung beobachtet werden. Symptome von Überempfindlichkeit (Rötung, Pruritus, Husten) oder neurologische Symptome (Skotom, Amaurose, Migräne mit Aura, Parästhesie, fokales Defizit) können auftreten.
Atemwegserkrankungen
Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit Atemschwierigkeiten (Bronchialasthma) oder starker Prädisposition für Allergien geboten (siehe Abschnitt 4.2).
Evaluierung vor der Injektion
Wegen der Gefahr der Ausweitung einer Thrombose in das tiefe Venensystem muss vor der Injektion eine gründliche Evaluierung der Klappenschlussfähigkeit vorgenommen werden, und in die Krampfader darf nur eine geringe Menge des Präparats (nicht über 2 ml) langsam injiziert werden.
Durch nicht invasives Testen, wie mittels Duplex-Ultraschall, ist die Durchlässigkeit der tiefen Venen zu ermitteln. Eine Venenverödung darf nicht vorgenommen werden, wenn Tests, beispielsweise Trendelenburg- und Perthes-Tests, sowie die Angiographie signifikante Klappenschlussunfähigkeit oder Insuffizienz der tiefen Venen ergeben haben.
Nachbeobachtung
Der Patient muss nach einem Monat nochmals untersucht werden, um die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung mittels klinischer und Ultraschall-Untersuchung zu kontrollieren.
Es gibt Berichte von der Entwicklung einer tiefen Venenthrombose und von
Lungenembolie nach der Sklerotherapie oberflächlicher Varizen. Die Nachbeobachtung der Patienten soll von ausreichender Dauer sein, um die Entwicklung einer tiefen
Venenthrombose beurteilen zu können. Eine Embolie kann bis zu vier Wochen nach der Injektion von Natriumtetradecylsulfat auftreten. Eine adäquate Kompression nach der Behandlung kann die Häufigkeit des Auftretens einer tiefen Venenthrombose verringern.
Arterielle Grunderkrankung
Äußerste Vorsicht in der Anwendung ist bei Patienten mit arteriellen
Grunderkrankungen, wie schwerer peripherer Artheriosklerose oder Endangiitis obliterans (Buerger-Krankheit) geboten.
Fuß und Malleolarbereich
Besondere Sorgfalt ist bei der Injektion in den Fuß und den Malleolarbereich erforderlich, wo das Risiko der versehentlichen Injektion in eine Arterie erhöht sein kann.
Sonstige Bestandteile
Dieses Arzneimittel enthält:
weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflasche/Ampulle, d.h. es istnahezu „natriumfrei“.
weniger als 1 mmol Kalium (39 mg) pro Durchstechflasche/Ampulle, d.h. es istnahezu „kaliumfrei“.
40 mg Benzylalkohol in jeder 2-ml-Ampulle oder 100 mg Benzylalkohol in jeder 5-ml-Durchstechflasche, entsprechend 20 mg/ml. Benzylalkohol kann allergische Reaktionen hervorrufen. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, wenn Sie schwanger sind, stillen oder an einer Leber- oder Nierenerkrankung leiden. Das ist wichtig, weil sich große Mengen
Benzylalkohol in Ihrem Körper ansammeln und Nebenwirkungen hervorrufen können (eine sogenannte „metabolische Azidose“).
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Die Sicherheit der Anwendung während der Schwangerschaft ist nicht nachgewiesen. Es sind keine oder nur wenige Daten über die Anwendung von Natriumtetradecylsulfat bei Schwangeren verfügbar. Es liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Studien in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität vor. Die Behandlung soll bis nach der Geburt aufgeschoben werden.
Fibrovein 0,2 % Injektionslösung darf nur dann eingesetzt werden, wenn es eindeutig zur Linderung der Symptome erforderlich ist und wenn der potentielle Nutzen gegenüber den potentiellen Risiken für den Fötus überwiegt.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Natriumtetradecylsulfat in die Muttermilch übergeht. Bei der Anwendung für stillende Mütter ist Vorsicht geboten.
Fertilität
Es ist nicht bekannt, ob Natriumtetradecylsulfat die Fertilität beeinträchtigt.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Fibrovein 0,2 % Injektionslösung hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Allerdings können nach der Behandlung eine Bandage und/oder Kompressionsstrümpfe angelegt werden. Das könnte die Fahrtüchtigkeit einschränken.
4.8 nebenwirkungen
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Schmerzen an der Injektionsstelle, Urtikaria, oberflächliche Thrombophlebitis und vorübergehende Pigmentierung der Haut nach der Behandlung. Sehr selten kann eine dauerhafte Verfärbung entlang des verödeten Venenabschnitts eintreten. Nach Extravasation des Arzneimittels kann eine Ulzeration auftreten. Wichtig ist, dass zur Verödung der Vene die geringste Dosisstärke verwendet wird, da viele üblicherweise auftretende Nebenwirkungen durch die Verwendung einer zu hohen Konzentration verursacht werden.
Berichten zufolge führt eine intraarterielle Injektion, obwohl sie sehr selten vorkommt, zu einer signifikanten Gewebsnekrose, einschließlich des Verlusts der Extremität.
Zu den schwersten berichteten Nebenwirkungen bei Patienten, die mit Natriumtetradecylsulfat behandelt wurden, zählen der anaphylaktische Schock sowie Lungenembolie und Tod.
Die unerwünschten Nebenwirkungen sind nachstehend aufgeführt; sie beruhen auf veröffentlichten klinischen Angaben und sind nach System-Organ-Klasse und geschätzter Häufigkeit eingeteilt. Die Häufigkeiten sind üblicherweise wie folgt definiert:
Sehr häufig ≥ 1/10
Häufig ≥ 1/100 bis <1/10
Gelegentlich ≥ 1/1.000 bis <1/100
Selten ≥ 1/10.000 bis < /1.000
Sehr selten (inklusive Einzelberichten) <1/10.000
| Erkrankungen des Immunsystems | Anwendung von Flüssigkeit |
| Systemische allergische Reaktionen, z. B. anaphylaktischer Schock, Asthma, generalisierte Urtikaria. | Sehr selten |
| Erkrankungen des Nervensystems | Anwendung von Flüssigkeit |
| Migräne | Sehr selten |
| Kopfschmerz, lokale Empfindlichkeitsstörungen (Parästhesien). vasovagale Reaktionen, z. B. Ohnmacht, Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstlosigkeit. | Sehr selten |
| Nervenschädigung nach Extravasation des Arzneimittels | Sehr selten |
| Schwäche (Hemiparese, Hemiplegie), vorübergehende Durchblutungsstörung (TIA), Palpitationen. | Sehr selten |
| Schlaganfall | Sehr selten |
| Augenerkrankungen | Anwendung von Flüssigkeit |
| Skotom, szintillierendes Skotom. | Sehr selten |
| Gefäßerkrankungen | Anwendung von Flüssigkeit |
| Oberflächliche Thrombophlebitis, Phlebitis. | Häufig |
| Mattierung (Wachstum von sehr feinen Besenreisern im behandelten Bereich). | Gelegentlich |
| Tiefe Venenthrombose (meist muskulär und distal). | Sehr selten |
| Lungenembolie, Vaskulitits, Kreislaufkollaps. | Sehr selten |
| Distale Gewebsnekrose nach intraarterieller Injektion, kann zu Gangrän führen. In den meisten Fällen war die Arteria tibialis posterior über dem medialen Malleolus involviert. Arterieller Spasmus kann trotz intravenöser Injektion auftreten. | Sehr selten |
| Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums | Anwendung von Flüssigkeit |
| Husten, Kurzatmigkeit, Druckgefühl/Engegefühl im Brustkorb. | Sehr selten |
| Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | Anwendung von Flüssigkeit |
| Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gefühl einer geschwollenen/dicken Zunge, Mundtrockenheit. | Sehr selten |
| Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Anwendung von Flüssigkeit |
| Verfärbung der Haut (Hyperpigmentierung, seltener – Hämatom und Ekchymose). | Gelegentlich |
| Lokale allergische und nicht allergische Hautreaktionen, z. B. Erythem, Nesselsucht, Dermatitis, Schwellung/Induration. | Gelegentlich |
| Lokale Verschorfung und Nekrose von Haut und Gewebe. | Selten |
| Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Anwendung von Flüssigkeit |
| Schmerz oder Brennen (kurzzeitig an der Injektionsstelle) | Häufig |
| Fieber, Hitzewallungen. | Sehr selten |
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Es gibt keine Berichte von einem Fall systemischer Überdosierung. Die Verwendung einer höheren Konzentration als empfohlen kann bei kleinen Venen zu Pigmentierung und/oder lokaler Gewebsnekrose führen.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Vasoprotektoren, Sklerosierende Mittel zur lokalen
Injektion. ATC-Code C05BB04
Natriumtetradecylsulfat ist ein Sklerosierungsmittel. Eine intravenöse Injektion verursacht eine Entzündung der Intima und eine Thrombusbildung. Sie verschließt in der Regel die injizierte Vene. Die anschließende Bildung von Fasergewebe führt zu einer partiellen oder vollständigen Venenobliteration, die dauerhaft sein kann oder nicht.
Veröffentlichte klinische Angaben haben gezeigt, dass die Anwendung von Fibrovein 0,2 % Injektionslösung in Form von Schaum sehr effizient zur Behandlung größerer variköser Venen wie Vena saphena magna und deren Zuflüssen ist. Der Schaum ist in der Lage, das Blut zu verdrängen, und das Sklerosierungsmittel kann länger auf das Endothel einwirken als die flüssige Form von Fibrovein 0,2 % Injektionslösung. Manche Nebenwirkungen sind bei der Behandlung mit Fibrovein 0,2 % Injektionslösung in Schaumform häufiger als bei der Verabreichung der flüssigen Form, z. B. Kopfschmerzen, Migräne und Sehstörungen. Neurologische Nebenwirkungen sind möglich, treten jedoch selten auf.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Natriumtetradecylsulfat enthaltendes Fibrovein 0,2 % Injektionslösung wird direkt in das Lumen des isolierten Segments der Vene/Venole eingespritzt.
Verteilung
Beim Menschen verlief sich der größte Teil (75 %) der injizierten Dosis des radioaktiv markierten 3 %igen Natriumtetradecylsulfats aus der Injektionsstelle der entleerten Varize in die damit verbundenen Blutgefäße mit raschem Durchfluss in die tiefen Venen der Wade.
Bei Ratten war die in den Gewebeproben (Leber, Niere, Lipid und Skelettmuskel) festgestellte Radiomarkierung 72 Stunden nach der intravenösen Dosierung von radioaktiv markiertem Natriumtetradecylsulfat extrem gering. Zwar wurde in Verbindung mit der Injektionsstelle eine gewisse radioaktive Markierung nachgewiesen, doch war sie sehr gering.
Biotransformation
Der Metabolismus von Natriumtetradecylsulfat wurde nicht bestätigt.
Elimination
70 % einer intravenös verabreichten radioaktiv markierten Dosis wurden im Urin von Ratten innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Verabreichung der Dosis festgestellt. 72 Stunden nach Verabreichung der Dosis waren 73,5 % der radioaktiven Markierung über den Urin und 18,2 % über den Kot ausgeschieden.
Leber-/Nierenfunktionsstörung
An Patienten mit einer Funktionsstörung der Leber oder Niere wurden bislang keine pharmakokinetischen Untersuchungen vorgenommen.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Dem verschreibenden Arzt werden keine weiteren relevanten Daten vermittelt als die bereits in anderen Abschnitten der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels genannten.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Benzylalkohol
Natriummonohydrogenphosphat-Dodecahydrat (Ph.Eur.)
Kaliumdihydrogenphosphat
Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung)
Wasser für Injektionszwecke
6.2 inkompatibilitäten
Dieses Arzneimittel ist nicht mit Heparin kompatibel.
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 dauer der haltbarkeit
3 Jahre
Nach dem ersten Öffnen muss das Arzneimittel unverzüglich verwendet werden.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Nicht einfrieren.
Die Durchstechflasche/Ampulle im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
2 ml Ampulle (Typ I Glas).
5 ml Durchstechflasche (Typ I Glas) mit Verschluss (Chlorobutyl) und Aluminiumversiegelung mit Flip-off Kappe (Polypropylen).
Fibrovein 0,2 % Injektionslösung 0,2 % Injektionslösung
Packungsgrößen: 2, 5 oder 10 Durchstechflaschen mit je 5 ml
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Entsorgung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassung
STD Pharmaceutical (Ireland) Limited,
Block 1, Blanchardstown Corporate Park
Ballycoolen Road
Dublin 15, D15 AKK1,
Blanchardstown
Irland
8. zulassungsnummer
7012286.00.00
9. datum der erteilung der zulassung
25 März 2024
10. stand der information
Mai 2024