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Fibrovein 3 % Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Fibrovein 3 % Injektionslösung

1.    bezeichnung des arzneimittels

Fibrovein 3 % Injektionslösung

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Jeder ml der Injektionslösung enthält 30 mg Natriumtetrade­cylsulfat.

Jede 2 ml Ampulle enthält 60 mg Natriumtetrade­cylsulfat.

Jede 5 ml Durchstechflasche enthält 150 mg Natriumtetrade­cylsulfat.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

20 mg/ml Benzylalkohol, bis zu ca. 3,1 mg/ml Natrium, 0,3 mg/ml Kalium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Injektionslösung

Klare, farblose, sterile Lösung, frei von sichtbaren Partikeln pH-Wert: 7,5 – 7,9

Osmolalität: 247 – 273 mOsm/kg.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Zur Behandlung unkomplizierter primärer Varikose, wiederkehrender oder residualer Krampfadern nach einer Operation, retikulärer Varizen, Venolen und Besenreiser der unteren Extremitäten mit einfacher Erweiterung.

Fibrovein 3 % Injektionslösung ist bei Erwachsenen indiziert.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Fibrovein 3 % Injektionslösung ist ausschließlich intravenös anzuwenden. Die erforderliche Stärke der Lösung ist von Umfang und Grad der Varikose abhängig.

Besenreiser dürfen nur mit der 0,2 %igen, retikuläre Varizen nur mit der 0,5 %igen

Lösung behandelt werden; die 1 %ige Lösung wird für kleine bis mittlere Varikosen und die 3 %ige Lösung für größere Varikosen als höchst sinnvoll erachtet. Die Größe der nicht sichtbaren Krampfadern muss mittels Ultraschall gemessen werden.

Das Sklerosierungsmit­tel muss in kleinen Aliquoten an mehreren Stellen entlang der zu behandelnden Vene intravenös verabreicht werden. Fibrovein 0,2 % und 0,5 % Injektionslösung müssen als Flüssigkeit verabreicht werden. Fibrovein 1 % und 3 % Injektionslösung können entweder als Flüssigkeit oder als Sklerosierungsmit­tel/Luft-Mischung (Schaum) zur Behandlung größerer Venen verabreicht werden. Ziel ist die optimale Zerstörung der Gefäßwand mittels der für ein klinisches Ergebnis erforderlichen Mindestkonzen­tration des Sklerosierungsmit­tels. Ist die Konzentration zu hoch, kann das zur Nekrose oder anderen nachteiligen Folgen führen.

Erwachsene

Konzentration

An geeigneten Stellen intravenös injiziertes normales Volumen je Sitzung

Zu injizierendes maximales Gesamtvolumen je Sitzung

Flüssigkeit

Schaum*

Flüssigkeit

Schaum*

Fibrovein 3 % Injektionslösung

0,5 bis 2 ml

0,5 bis 2,0 ml

4 ml

16 ml

* Volumen ist die Summe der Bestandteile Flüssigkeit und Luft

Wenn besondere Vorsicht angezeigt ist, wird empfohlen, zunächst eine Testdosis von 0,25 bis 0,5 ml Fibrovein 3 % Injektionslösung zu verabreichen und anschließend den Patienten mehrere Stunden lang zu beobachten, ehe eine zweite oder höhere Dosis verabreicht wird.

Da das Volumen je Sitzung begrenzt ist, sind gewöhnlich wiederholte Sitzungen erforderlich (im Durchschnitt 2 – 4). Zur Vermeidung einer möglichen allergischen Reaktion wird empfohlen, zu Beginn jeder Sitzung eine kleine Testdosis Fibrovein 3 % Injektionslösung zu verabreichen.

Fibrovein 3 % Injektionslösung

Wenn das Sklerosierungsmit­tel als Schaum verabreicht wird.

Fibrovein zu 3 % kann zur Behandlung größerer Venen in einen Schaum umgewandelt werden. Der Schaum ist kurz vor der Anwendung durch einen Arzt zuzubereiten und zu verabreichen, der für die korrekte Herstellung und Verabreichung des Schaums entsprechend ausgebildet ist. Er soll idealerweise unter Ultraschallkon­trolle verabreicht werden.

Ältere Patienten

Für ältere Patienten gibt es keine besonderen Dosis Empfehlungen.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Fibrovein 3 % Injektionslösung bei Kindern und Jugendlichen ist bisher noch nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.

Art der Anwendung

Beschrieben wird die Tessari-Methode der Schaumerzeugung in Abschnitt 6.6. Es können auch andere Techniken angewendet werden, z. B. DSS, Easyfoam, Sterivein; die meisten bestehen in der Mischung von Sklerosierungsmit­tel und steriler Luft durch wiederholtes Durchpumpen durch 2 miteinander verbundene Spritzen. Spezielle Anweisungen für die Handhabung werden in Abschnitt 6.6 gegeben.

Beim Umgang mit Fibrovein 3 % Injektionslösung sind strenge aseptische Methoden zu gewährleisten.

Fibrovein 3 % Injektionslösung ist ein parenterales Arzneimittel zur einmaligen Anwendung. Nach Öffnung des Behälters ist das Arzneimittel unverzüglich zu verbrauchen und jegliche unverbrauchte Menge ist zu entsorgen. Prüfen Sie vor Anwendung visuell auf Partikel. Partikel enthaltende Lösungen dürfen nicht verwendet werden.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile sowie allergische Reaktionen

Patienten, die aus irgendeinem Grund nicht gehen können, bettlägerige Patienten Patienten mit hohem Thromboserisiko, beispielsweise Patienten mit einer starken Prädisposition für Blutgerinnsel oder mit multiplen Risikofaktoren wie hormoneller Verhütungs- oder Hormonersatzthe­rapie, signifikanter Adipositas, Rauchen oder langen Perioden der Immobilität

Kürzlich akute oberflächliche Thrombophlebitis, tiefe Venenthrombose oder Lungenembolie

Kürzliche Operation

Krampfadern, deren Ursache Becken- oder Bauchtumoren sind, sofern der Tumor nicht entfernt wurde

Unkontrollierte systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, toxische

Schilddrüsenüber­funktion, Tuberkulose, Asthma, Neoplasma, Sepsis, Dyskrasie und akute Atemwegs- oder Hauterkrankungen

Entstehender Krebs

Signifikante Klappeninsuffizienz der tiefen Venen

Arterielle Verschlusskrankheit

Große oberflächliche Venen mit weit geöffneten Verbindungen zu tieferen Venen Phlebitis migrans

Akute Cellulitis

Akute Infektionen

Darüber hinaus, sofern das Sklerosierungsmit­tel in Schaum umgewandelt wurde: Bekanntes symptomatisches offenes Foramen Ovale (PFO).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen

Fibrovein 3 % Injektionslösung darf nur von einem Arzt verabreicht werden. Sofern die nationalen Leitlinien es erlauben, kann Fibrovein 3 % Injektionslösung unter der Aufsicht eines Arztes von entsprechend ausgebildetem medizinischem Fachpersonal verabreicht werden, das über Kenntnisse der Venenanatomie verfügt, mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen, die das Venensystem betreffen, Erfahrung hat und mit der richtigen Injektionstechnik vertraut ist.

Für den Notfall muss ein Reanimationsgerät unmittelbar zur Verfügung stehen. Es gibt Berichte von allergischen Reaktionen, einschließlich Anaphylaxie. Die Möglichkeit einer anaphylaktischen Reaktion ist in Betracht zu ziehen und der Arzt muss vorbereitet sein, damit entsprechend umzugehen.

Vor der Behandlung muss der Arzt oder eine entsprechend qualifizierte medizinische Fachkraft unter der Aufsicht eines Arztes die Risikofaktoren des Patienten ermitteln und ihn über die mit der Methode verbundenen Risiken informieren.

Zur Erinnerung: Die Sklerotherapie ist kontraindiziert bei Patienten mit einem hohen Risiko des Auftretens von Thromboembolien, soll aber auch in den meisten Situationen mit geringerem Risiko vermieden werden. Die Sklerotherapie wird ausdrücklich nicht bei Patienten mit Thromboembolien in der Krankengeschichte empfohlen.

Wird die Sklerotherapie dennoch als notwendig erachtet, kann präventiv eine Gerinnungshemmung eingeleitet werden.

Offenes Foramen Ovale (PFO)

Wegen des Risikos der Zirkulation des Produkts, von Blasen oder Partikeln in der rechten Herzkammer kann ein PFO das Auftreten schwerwiegender arterieller Nebenwirkungen erhöhen. Bei Patienten mit dokumentierter Migräne mit Aura, schwerwiegenden zerebrovaskulären Erkrankungen oder pulmonaler Hypertonie wird empfohlen, sie vor der Sklerotherapie auf ein PFO zu untersuchen.

Bei Patienten mit asymptomatischem, aber bekanntem PFO wird empfohlen, kleinere Volumen zu verwenden und in den Minuten nach der Injektion Valsalva-Manöver zu vermeiden.

Patienten mit einem PFO sind anfälliger gegenüber Nebenwirkungen wie temporären neurologischen Nebenwirkungen, Sehstörungen und Migräne. Ein symptomatisches PFO stellt eine Kontraindikation für den Einsatz von Fibrovein 3% Injektionslösung in Form von Schaum dar (siehe Abschnitt 4.3.).

Migräne

Patienten, die früher unter Migräne gelitten haben, sind mit Vorsicht zu behandeln.

Patienten, die früher unter Migräne gelitten haben, sind anfälliger für Sehstörungen und Migräne, insbesondere nach Injektionen mit einem geschäumten Sklerosierungsmit­tel. Bei Migräne-Patienten sind geringere Volumen zu verwenden.

Vorübergehende Durchblutungsstörun­gen im Gehirn (TIA)

Patienten, bei denen in der Vorgeschichte eine TIA bekannt ist, sind mit Vorsicht zu behandeln.

Es hat sich erwiesen, dass Patienten mit einer zurückliegenden TIA mit größerer Wahrscheinlichkeit Sehstörungen und Migräne entwickeln, insbesondere nach Injektionen mit einem als Schaum verabreichten Sklerosierungsmit­tel.

Trunkuläre Krampfadern

Bei der Behandlung von trunkulären Krampfadern soll zwischen der

Schauminjekti­onsstelle und der Venenkreuzung ein Mindestabstand von 8 – 10 cm gewahrt werden.

Lymphödem

Ist die Veneninsuffizienz mit Lymphödemen verbunden, kann die Injektion des Sklerosierungsmit­tels lokalen Schmerz und Entzündung tage- oder wochenlang verschlimmern. Patienten sollen über diese zu erwartende Phase informiert werden; die Wirksamkeit wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Extravasation

Schwerwiegende lokale Nebenwirkungen, einschließlich Gewebsnekrose, können nach Extravasation auftreten; daher ist äußerste Sorgfalt beim Ansetzen der intravenösen Nadel geboten, und es ist wichtig, bei jeder Injektion das effektive Mindestvolumen zu verwenden. Eine Pigmentierung kann mit höherer Wahrscheinlichkeit auftreten, wenn Blut

an der Injektionsstelle austritt (insbesondere bei der Behandlung kleinerer oberflächlicher Venen) und keine Kompression angewendet wird.

Intraarterielle Injektion

Sklerosierungsmit­tel dürfen niemals in eine Arterie injiziert werden, da dies zu einer ausgedehnten Gewebsnekrose und zum Verlust der Extremität führen kann. Eine Injektion unter Duplex- Ultraschallkon­trolle wird empfohlen, um Extravasationen und eine arterielle Injektion zu vermeiden.

Der Patient muss während und nach der Verabreichung von Fibrovein 3 %

Injektionslösung beobachtet werden. Symptome von Überempfindlichkeit (Rötung, Pruritus, Husten) oder neurologische Symptome (Skotom, Amaurose, Migräne mit Aura, Parästhesie, fokales Defizit) können auftreten.

Atemwegserkran­kungen

Besondere Vorsicht ist bei Patienten mit Atemschwierigkeiten (Bronchialasthma) oder starker Prädisposition für Allergien geboten (siehe Abschnitt 4.2).

Evaluierung vor der Injektion

Wegen der Gefahr der Ausweitung einer Thrombose in das tiefe Venensystem muss vor der Injektion eine gründliche Evaluierung der Klappenschlus­sfähigkeit vorgenommen werden, und in die Krampfader darf nur eine geringe Menge des Präparats (nicht über 2 ml) langsam injiziert werden.

Durch nicht invasives Testen, wie mittels Duplex-Ultraschall, ist die Durchlässigkeit der tiefen Venen zu ermitteln. Eine Venenverödung darf nicht vorgenommen werden, wenn Tests, beispielsweise Trendelenburg- und Perthes-Tests, sowie die Angiographie signifikante Klappenschlus­sunfähigkeit oder Insuffizienz der tiefen Venen ergeben haben.

Nachbeobachtung

Der Patient muss nach einem Monat nochmals untersucht werden, um die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung mittels klinischer und Ultraschall-Untersuchung zu kontrollieren.

Es gibt Berichte von der Entwicklung einer tiefen Venenthrombose und von Lungenembolie nach der Sklerotherapie oberflächlicher Varizen. Die Nachbeobachtung der Patienten soll von ausreichender Dauer sein, um die Entwicklung einer tiefen Venenthrombose beurteilen zu können. Eine Embolie kann bis zu vier Wochen nach der Injektion von Natriumtetrade­cylsulfat auftreten. Eine adäquate Kompression nach der Behandlung kann die Häufigkeit des Auftretens einer tiefen Venenthrombose verringern.

Arterielle Grunderkrankung

Äußerste Vorsicht in der Anwendung ist bei Patienten mit arteriellen

Grunderkrankungen, wie schwerer peripherer Artheriosklerose oder Endangiitis obliterans (Buerger-Krankheit) geboten.

Fuß und Malleolarbereich

Besondere Sorgfalt ist bei der Injektion in den Fuß und den Malleolarbereich erforderlich, wo das Risiko der versehentlichen Injektion in eine Arterie erhöht sein kann.

Sonstige Bestandteile

Dieses Arzneimittel enthält:

weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Durchstechflas­che/Ampulle, d.h. es ist

nahezu „natriumfrei“.

weniger als 1 mmol Kalium (39 mg) pro Durchstechflas­che/Ampulle, d.h. es ist

nahezu „kaliumfrei“.

40 mg Benzylalkohol in jeder 2-ml-Ampulle oder 100 mg Benzylalkohol in jeder 5-ml-

Durchstechflasche, entsprechend 20 mg/ml. Benzylalkohol kann allergische Reaktionen hervorrufen. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, wenn Sie schwanger sind, stillen oder an einer Leber- oder Nierenerkrankung leiden. Das ist wichtig, weil sich große Mengen Benzylalkohol in Ihrem Körper ansammeln und Nebenwirkungen hervorrufen können (eine sogenannte „metabolische Azidose“).

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Die Sicherheit der Anwendung während der Schwangerschaft ist nicht nachgewiesen. Es sind keine oder nur wenige Daten über die Anwendung von Natriumtetrade­cylsulfat bei Schwangeren verfügbar. Es liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Studien in Bezug auf eine Reproduktionsto­xizität vor. Die Behandlung soll bis nach der Geburt aufgeschoben werden.

Fibrovein 3 % Injektionslösung darf nur dann eingesetzt werden, wenn es eindeutig zur Linderung der Symptome erforderlich ist und wenn der potentielle Nutzen gegenüber den potentiellen Risiken für den Fötus überwiegt.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Natriumtetrade­cylsulfat in die Muttermilch übergeht. Bei der Anwendung für stillende Mütter ist Vorsicht geboten.

Fertilität

Es ist nicht bekannt, ob Natriumtetrade­cylsulfat die Fertilität beeinträchtigt.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Fibrovein 3 % Injektionslösung hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Allerdings können nach der Behandlung eine Bandage und/oder Kompressionsstrümpfe angelegt werden. Das könnte die Fahrtüchtigkeit einschränken.

4.8    nebenwirkungen

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Schmerzen an der Injektionsstelle, Urtikaria, oberflächliche Thrombophlebitis und vorübergehende Pigmentierung der Haut nach der Behandlung. Sehr selten kann eine dauerhafte Verfärbung entlang des verödeten Venenabschnitts eintreten. Nach Extravasation des Arzneimittels kann eine Ulzeration auftreten. Wichtig ist, dass zur Verödung der Vene die geringste Dosisstärke verwendet wird, da viele üblicherweise auftretende Nebenwirkungen durch die Verwendung einer zu hohen Konzentration verursacht werden.

Berichten zufolge führt eine intraarterielle Injektion, obwohl sie sehr selten vorkommt, zu einer signifikanten Gewebsnekrose, einschließlich des Verlusts der Extremität.

Zu den schwersten berichteten Nebenwirkungen bei Patienten, die mit Natriumtetrade­cylsulfat behandelt wurden, zählen der anaphylaktische Schock sowie Lungenembolie und Tod.

Die unerwünschten Nebenwirkungen sind nachstehend aufgeführt; sie beruhen auf veröffentlichten klinischen Angaben und sind nach System-Organ-Klasse und geschätzter Häufigkeit eingeteilt. Die Häufigkeiten sind üblicherweise wie folgt definiert:

Sehr häufig 1/10

Häufig 1/100 bis <1/10

Gelegentlich 1/1.000 bis <1/100

Selten 1/10.000 bis < /1.000

Sehr selten (inklusive Einzelberichten) <1/10.000

Erkrankungen des Immunsystems

Anwendung von Flüssigkeit

Anwendung von Schaum

Systemische allergische Reaktionen, z. B. anaphylaktischer Schock, Asthma, generalisierte Urtikaria.

Sehr selten

Sehr selten

Erkrankungen des Nervensystems

Anwendung von Flüssigkeit

Anwendung von Schaum

Migräne

Sehr selten

Gelegentlich

Kopfschmerz, lokale Empfindlichke­itsstörungen (Parästhesien). vasovagale Reaktionen, z. B. Ohnmacht, Verwirrtheit, Schwindel, Bewusstlosigkeit.

Sehr selten

Selten

Nervenschädigung nach Extravasation des Arzneimittels

Sehr selten

Sehr selten

Schwäche (Hemiparese, Hemiplegie), vorübergehende Durchblutungsstörung (TIA), Palpitationen.

Sehr selten

Sehr selten

Schlaganfall

Sehr selten

Sehr selten

Augenerkrankungen

Anwendung von Flüssigkeit

Anwendung von Schaum

Skotom, szintillierendes Skotom.

Sehr selten

Gelegentlich

Gefäßerkrankungen

Anwendung von Flüssigkeit

Anwendung von Schaum

Oberflächliche Thrombophlebitis, Phlebitis.

Häufig

Sehr häufig

Mattierung (Wachstum von sehr feinen Besenreisern im behandelten Bereich).

Gelegentlich

Häufig

Tiefe Venenthrombose (meist muskulär und distal).

Sehr selten

Gelegentlich

Lungenembolie, Vaskulitits, Kreislaufkollaps.

Sehr selten

Sehr selten

Distale Gewebsnekrose nach intraarterieller Injektion, kann zu Gangrän führen. In den meisten Fällen war die Arteria tibialis posterior über dem medialen Malleolus involviert. Arterieller Spasmus kann trotz intravenöser Injektion auftreten.

Sehr selten

Sehr selten

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Anwendung von Flüssigkeit

Anwendung von Schaum

Husten, Kurzatmigkeit, Druckgefühl/En­gegefühl im Brustkorb.

Sehr selten

Selten

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Anwendung von Flüssigkeit

Anwendung von Schaum

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gefühl einer geschwollenen/dic­ken Zunge, Mundtrockenheit.

Sehr selten

Sehr selten

Erkankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Anwendung von Flüssigkeit

Anwendung von Schaum

Verfärbung der Haut (Hyperpigmenti­erung, seltener – Hämatom und Ekchymose).

Gelegentlich

Häufig

Lokale allergische und nicht allergische Hautreaktionen, z. B. Erythem, Nesselsucht, Dermatitis, Schwellung/In­duration.

Gelegentlich

Gelegentlich

Lokale Verschorfung und Nekrose von Haut und Gewebe.

Selten

Selten

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am

Verabreichungsort

Anwendung von Flüssigkeit

Anwendung von Schaum

Schmerz oder Brennen (kurzzeitig an der Injektionsstelle)

Häufig

Gelegentlich

Fieber, Hitzewallungen.

Sehr selten

Sehr selten

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.

Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Es gibt keine Berichte von einem Fall systemischer Überdosierung. Die Verwendung einer höheren Konzentration als empfohlen kann bei kleinen Venen zu Pigmentierung und/oder lokaler Gewebsnekrose führen.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Vasoprotektoren, Sklerosierende Mittel zur lokalen Injektion. ATC-Code C05BB04

Natriumtetrade­cylsulfat ist ein Sklerosierungsmit­tel. Eine intravenöse Injektion verursacht eine Entzündung der Intima und eine Thrombusbildung. Sie verschließt in der Regel die injizierte Vene. Die anschließende Bildung von Fasergewebe führt zu einer partiellen oder vollständigen Venenobliteration, die dauerhaft sein kann oder nicht.

Veröffentlichte klinische Angaben haben gezeigt, dass die Anwendung von Fibrovein 3 % Injektionslösung in Form von Schaum sehr effizient zur Behandlung größerer variköser Venen wie Vena saphena magna und deren Zuflüssen ist. Der Schaum ist in der Lage, das Blut zu verdrängen, und das Sklerosierungsmit­tel kann länger auf das Endothel einwirken als die flüssige Form von Fibrovein 3 % Injektionslösung. Manche Nebenwirkungen sind bei der Behandlung mit Fibrovein 3 % Injektionslösung in Schaumform häufiger als bei der Verabreichung der flüssigen Form, z. B. Kopfschmerzen, Migräne und Sehstörungen. Neurologische Nebenwirkungen sind möglich, treten jedoch selten auf.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Natriumtetrade­cylsulfat enthaltendes Fibrovein 3 % Injektionslösung wird direkt in das Lumen des isolierten Segments der Vene/Venole eingespritzt.

Verteilung

Beim Menschen verlief sich der größte Teil (75 %) der injizierten Dosis des radioaktiv markierten 3 %igen Natriumtetrade­cylsulfats aus der Injektionsstelle der entleerten Varize in die damit verbundenen Blutgefäße mit raschem Durchfluss in die tiefen Venen der Wade.

Bei Ratten war die in den Gewebeproben (Leber, Niere, Lipid und Skelettmuskel) festgestellte Radiomarkierung 72 Stunden nach der intravenösen Dosierung von radioaktiv markiertem Natriumtetrade­cylsulfat extrem gering. Zwar wurde in Verbindung mit der Injektionsstelle eine gewisse radioaktive Markierung nachgewiesen, doch war sie sehr gering.

Biotransformation

Der Metabolismus von Natriumtetrade­cylsulfat wurde nicht bestätigt.

Elimination

70 % einer intravenös verabreichten radioaktiv markierten Dosis wurden im Urin von Ratten innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Verabreichung der Dosis festgestellt. 72 Stunden nach Verabreichung der Dosis waren 73,5 % der radioaktiven Markierung über den Urin und 18,2 % über den Kot ausgeschieden.

Leber-/Nierenfunkti­onsstörung

An Patienten mit einer Funktionsstörung der Leber oder Niere wurden bislang keine pharmakokinetischen Untersuchungen vorgenommen.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Dem verschreibenden Arzt werden keine weiteren relevanten Daten vermittelt als die bereits in anderen Abschnitten der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels genannten.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Benzylalkohol

Natriummonohy­drogenphosphat-Dodecahydrat (Ph.Eur.)

Kaliumdihydro­genphosphat

Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung)

Wasser für Injektionszwecke

6.2    inkompatibilitäten

Dieses Arzneimittel ist nicht mit Heparin kompatibel.

Da keine Kompatibilitätsstu­dien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

Nach dem ersten Öffnen muss das Arzneimittel unverzüglich verwendet werden.

6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

Nicht einfrieren.

Die Durchstechflas­che/Ampulle im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

2 ml Ampulle (Typ I Glas).

5 ml Durchstechflasche (Typ I Glas) mit Verschluss (Chlorobutyl) und Aluminiumversi­egelung mit Flip-off Kappe (Polypropylen).

Fibrovein 3 % Injektionslösung

Packungsgrößen: 5 Ampullen mit je 2 ml

oder 2, 5 oder 10 Durchstechflas­chen mit je 5 ml

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Fibrovein 3 % Injektionslösung

Der Schaum ist kurz vor der Anwendung durch einen Arzt zuzubereiten und zu verabreichen, der für die korrekte Herstellung und Verabreichung des Schaums entsprechend erfahren ist.

Die Herstellung des Schaums hat unter strengen aseptischen Bedingungen zu erfolgen.

Allgemeiner Leitfaden

Die Qualität des Schaums ist von speziellen Kriterien abhängig:

1. Produktkon­zentration: Schaum kann nur mit Konzentrationen von 1 bis 3 %

Natriumtetrade­cylsulfat hergestellt werden.

2. Verhältnis Flüssigkeit zu Luft: Dieses Verhältnis beträgt im Allgemeinen 1 Volumen

Flüssigkeit zu 3 Volumen Luft.

3. Anzahl der Hin- und Herförderschritte: Der Arzt soll die für jede Technik definierte Zahl

der Pumpbewegungen genau befolgen.

4. Makroskopische Konsistenz des Schaums: Die Qualität des Schaums ist vor der

Verabreichung außerhalb der Spritze zu prüfen. Er soll homogen, weich und kohäsiv, ohne sichtbare große Blasen sein. Sind große Blasen zu erkennen, soll der Schaum beseitigt, und es soll neuer Schaum zubereitet werden.

5. Gesamtdauer der Schaumzubereitung: Die Dauer der Zubereitung soll von der ersten bis

zur letzten Pumpbewegung etwa 10 Sekunden betragen.

6. Höchstdauer zwischen Schaumherstellung und Injektion: Der Verödungsschau­m muss

innerhalb von sechzig Sekunden nach der Herstellung verbraucht werden. Nach sechzig Sekunden ist jeglicher verbleibende Schaum zu entsorgen. Erforderlichenfalls soll weiterer Schaum hergestellt werden.

Herstellung des Schaums mittels Tessari-Technik

Zur Herstellung des Schaums sind 1 ml flüssigen Sklerosierungsmit­tels in eine sterile Spritze und 3 ml oder 4 ml steriler Luft in eine weitere sterile Spritze aufzuziehen. Zur Gewährleistung der Sterilität wird die Luft durch einen Filter von 0,2 μm hineingezogen. Die Spritzen werden sodann mit einem sterilen Dreiweghahn/Dre­iwegeventil miteinander verbunden (Abb. 1). Für die Herstellung des Schaums werden die Verwendung von Spritzen mit Luer-Lock-Ansatz sowie das Tragen einer Schutzbrille empfohlen. Die Verbindung mit dem Dreiwegehahn kann sich bei Luer-Slip-Spritzen unter Druck lösen und das Produkt kann unkontrolliert herausspritzen.

Das Sklerosierungsmit­tel-Luft-Gemisch wird dann mindestens 20 Mal durch das Dreiwegeventil von einer Spritze zur anderen hin- und hergepumpt, damit ein weicher, konsistenter Schaum entsteht (Abb. 2 und 3).

Die den Schaum enthaltende Spritze wird dann entfernt, und unverzüglich in die Vene injiziert (Abb. 4).

Der Verödungsschaum muss innerhalb von sechzig Sekunden nach Herstellung verbraucht werden. Nach sechzig Sekunden ist jeglicher verbleibende Schaum zu entsorgen. Erforderlichenfalls soll weiterer Schaum hergestellt werden.

Die Qualität des Schaums soll vor seiner Verabreichung geprüft werden. Er soll homogen sein, eine weiße Farbe haben und keine mit bloßem Auge sichtbare große Blasen enthalten.

Abbildung 1

Abbildung 2

Abbildung 3

Abbildung 4

Entsorgung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

STD Pharmaceutical (Ireland) Limited, Block 1, Blanchardstown Corporate Park Ballycoolen Road

D15 AKK1, Blanchardstown,

Dublin 15,

Irland

8.    zulassungsnummer

7012289.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung

25 März 2024