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Flammazine Creme - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Flammazine Creme

Flammazine

1.    bezeichnung des arzneimittels

1. bezeichnung des arzneimittels

Flammazine Creme

Wirkstoff : Sulfadiazin-Silber

2.    Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig

3.    Zusammensetzung des Arzneimittels

Sulfonamid-Silbersalzhaltige Creme

3.2    Arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge

1 g Creme enthält 10 mg fein-mikronisiertes Sulfadiazin-Silber, N1-(Pyrimidin-2-yl)-sulfanilamid, Monosilbersalz

Röntgenstruktu­ranalysen zufolge ist jedes Silberion von drei deprotonierten Sulfadiazin-Molekülen umgeben, und jedes Sulfadiazin-Molekül bindet seinerseits drei Silberionen. Daher ist die angegebene Strukturformel als Ausschnitt eines dreidimensionalen Molekülkomplexes anzusehen.

3.3    Weitere Bestandteile (Hilfsstoffe)

3.3 Weitere Bestandteile (Hilfsstoffe)

Cetylalkohol, Propylenglykol, dickflüssiges Paraffin, Polysorbat 60, Polysorbat 80, Glycerolmonostearat 40–50 %, gereinigtes Wasser.

4.    anwendungsgebiete

Zum Auftragen auf oberflächliche, frische und infektionsgefährde­te Wunden nach Verbrennungen, Verbrühungen und leichteren Säureverätzungen der Haut.

5.    gegenanzeigen

Flammazine

6.    nebenwirkungen

Gelegentlich können unter der Therapie mit Flammazine Creme Überempfindlichke­itsreaktionen auftreten. Hautrötungen (skin rash) können beobachtet werden. Ebenfalls kann es auf der Wundoberfläche zur Absonderung eines (grauen) sterilen Exsudats kommen. Der Elektrolythaushalt wird nicht oder nur geringfügig beeinflußt.

Besonders unter dem Einfluß von Sonnenlicht (UV-Licht) kan es zu einer Graufärbung der Haut im Anwendungsbereich der Creme (Argyrose) kommen.

In seltenen Fällen wurde bei der Therapie schwerer Verbrennungen mit Flammazine Creme eine Verminderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) beobachtet. Die Blutbildverände­rungen haben sich in den meisten dieser Fälle trotz Weiterbehandlung wieder normalisiert. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Auftreten dieser Blutbildverände­rungen und der Behandlung mit Flammazine Creme ist nicht sicher nachgewiesen.

Bei großflächiger Anwendung, insbesondere bei starker Hautentzündung oder bei schweren Verbrennungen, sind die nach oraler Einnahme von Sulfadiazin bekannten Nebenwirkungen wie Blutbildverände­rungen, Anämie, Leber- und Nierenveränderungen (Lebernekrose, interstitielle Nephritis), Kristallurie, Arzneimittelfieber, urtikarielle Hautausschläge und Hypoglykämie nicht völlig auszuschließen.

Folgende Nebenwirkungen, die nach oraler Einnahme auftreten können, traten bisher bei lokaler Anwendung nicht auf: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Purpura, Photodermatose, Erythema nodosum, Stevens-Johnson-Syndrom und LyellSyndrom, exfoliative Dermatitis, Kopf- und Gelenkschmerzen, cholestatische Hepatose und Folsäuremangel.

Bei zwei Schwerstverbran­nten, die mit außerordentlich hohen Dosen (mehr als 10 kg Creme pro Tag) behandelt wurden, wurde eine deutlich erhöhte Serumosmolalität beschrieben (s. a. 12.).

Die Cremegrundlage besteht unter anderem aus Propylenglykol und Cetylalkohol. In seltenen Fällen können durch diese Komponenten Überempfindlichke­itsreaktionen, wie z. B. Brennen oder Schmerzen, hervorgerufen werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Gebrauch

Besonders unter dem Einfluß von Sonnenlicht (UV-Licht) kann es zu einer Graufärbung der Haut im Anwendungsbereich der Creme (Argyrose) kommen. Daher sollten die mit Flammazine Creme behandelten Stellen keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.

7.    wechselwirkungen mit anderen mitteln

7. wechselwirkungen mit anderen mitteln

Flammazine Creme enthält in einer Komplex-Verbindung ein Sulfonamid (Sulfadiazin). Aus Flammazine Creme wird Sulfadiazin vom Körper aufgenommen (siehe 13.3). Daher sollte aus theoretischen Gründen an folgende — von der Sulfon amid-Dosis abhängige — Interaktionen gedacht werden:

Eine Möglichkeit ist die Änderung der Konzentration an aktiven Wirkstoffen aufgrund von Konkurrenzreak­tionen um die Plasmaeiweißbin­dung. Dabei kann es zu einer Wirkungsverstärkung anderer Pharmaka (Antikoagulantien, orale Antidiabetika aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe, Diphenylhydantoin, Methotrexat, Thiopental) oder zur Wirkungsverstärkung der Sulfonamide (durch Probenecid, Indometacin, Phenylbutazon, Salycilate, Sulfinpyrazon) kommen.

Ferner kann eine direkte Reaktion mit den anderen Wirkstoffen erfolgen. Bei Gabe von Paraldehyd wird das Sulfonamid schneller metabolisiert, und zusammen mit Hexamethylente­tramin (Methenamin) findet eine Komplexbildung statt, wodurch eine schlechte Wasserlöslichkeit bewirkt wird mit Kristallurie als möglicher Folge. In Kombination mit Mandelsäure steigt über eine Ansäuerung des Urins die Gefahr der Auskristallisation.

8.    Warnhinweise

8. Warnhinweise

entfällt

9.    wichtigste inkompatibilitäten

9. wichtigste inkompatibilitäten

entfällt

10.    Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Flammazine

11.    Art und Dauer der Anwendung

Im Falle der Verwendung des Flammazine Topfs darf dieser nur für ein und denselben Patienten benutzt werden. Es empfiehlt sich, die Creme mit einem Spatel zu entnehmen. Am Ende der Behandlung soll im Topf verbleibende unverbrauchte Creme nicht weiterverwendet werden.

Verbände sind nicht erforderlich, können aber genutzt werden, wenn es die individuellen Gegebenheiten des einzelnen Patienten erfordern.

Die Dauer der Anwendung liegt meist bei 10 bis 14 Tagen, richtet sich aber nach der zugrundeliegenden Erkrankung.

12.    Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

12. Notfallmaßnah­men, Symptome und Gegenmittel

a) Symptome der Intoxikation

Der Sulfonamid-Anteil von Sulfadiazin-Silber kann bei großflächiger Anwendung systemisch resorbiert werden.

Eine deutlich erhöhte Serumosmolalität wurde beschrieben bei Schwerstverbrannten bei Applikation von bis zu 10 kg Flammazine Creme/die. Als Ursache wurde Propylenglykol (Bestandteil der Cremegrundlage) ermittelt, dessen Resorption durch großflächige ganzdermale Verbrennungen begünstigt ist.

b) Therapie von Intoxikationen

Die Therapie bei Überdosierung erfolgt durch Absetzen des Präparates und symptomatischer Behandlung der Überdosierungser­scheinungen.

Gegebenenfalls sind Kontrollen der Nierenfunktion und des Blutbildes durchzuführen.

Resorbiertes Sulfadiazin ist sowohl bei Hämo- als auch bei Peritonealdialyse gut dialysabel.

13.    pharmakologische und toxikologische eigenschaften, pharmakokinetik und bioverfügbarkeit, soweit diese angaben für die therapeutische verwendung erforderlich sind

13.1    pharmakologische eigenschaften

Der Wirkmechanismus ist noch nicht genau geklärt. Nach vorherrschender Meinung ist Sulfadiazin-Silber als Depotform anzusehen, aus der Silberionen freigesetzt und komplex an mikrobielle DNS gebunden werden. Sulfadiazin wird in die ex trazelluläre Flüssigkeit freigesetzt. Einige Autoren weisen auf eine Bindung des gesamten Komplexes an die Bakterienzellwan­d hin.

Sulfadiazin-Silber ist nach mikrobiologischen in vitro Versuchen bakterizid und/oder bakteriostatisch wirksam gegen eine große Zahl von Keimen, insbesondere gegen solche, die bei Verbrennungen im Vordergrund stehen, wie Staphylococcus aureus, Streptococcus pyogenes, Pseudomonas aeruginosa, Proteusarten und fungizid auf Candida albicans.

Minimale Hemmkonzentrationen (MHK) von Sulfadiazin-Silber in vitro für einige wichtige Keime:

MHK

Mikroorganismen

µg AgSD/ml

Pseudomonas aeruginosa

50

Pseudomonas multiphilia

25

Pseudomonas fluorescens

6,25

Klebsiella

100

Enterobacter species

100

Enterobacter cloacae

50

Escherichia coli

50

Proteus mirabilis

50

Proteus morganii

50

Proteus rettgeri

6,25

pSawpSaw

Proteus vulgaris

1,56

Providencia

12,5

Serratia

100

Citrobacter

50

Herellea

50

Shigella flexneri

100

Mima

6,25

Staphylococcus aureus

100

Staphylococcus epidermidis

Enterococcus

50

(Gruppe D-Streptococcus)

100

Streptococcus pyogenes

12,5

Corynebacterium diphtheriae

12,5

Clostridium perfringens

100

Herpes virus hominis

10

Treponema pallidum

6,25

Candida albicans

100

Aspergillus fumigatus

100

Aspergillus flavus

100

Mucor pusillus

59

Rhizopus nigricans

100

Microsporon audouinii

25

Microsporon canis

50

Microsporon ferrugineum

50

Trichophyton violaceum

50

Trichophyton verrucosum

50

Trichophyton mentagrophytes

25

Trichophyton rubrum

50

Trichophyton schoenleinii

50

Trichophyton tonsurans

50

Epidermophyton floccosum

50

Freies Sulfadiazin hat höhere MHK als Sulfadiazin-Silber.

13.2    Toxikologische Eigenschaften

FlammazineFlammazine

In teratologischen Studien an Ratten und Kaninchen ist keine Sulfadiazin-Silberbezogene teratogene Potenz beobachtet worden.

Kanzerogenes und mutagenes Potential

Aus Tierstudien liegen keine Hinweise auf eine kanzerogene Wirkung von Sulfadiazin-Silber vor, eine dermale Langzeitapplikation führte zu einer Argyrose der inneren Organe.

Sulfadiazin-Silber wurde nicht ausreichend auf mutagene Wirkungen geprüft. Bisherige Testergebnisse (Ames-Test) waren negativ.

13.3    Pharmakokinetik

Bei mehrtägiger topischer Applikation von markiertem Sulfadiazin-Silber auf Brandwunden konnte gezeigt werden, daß nur ein verschwindend geringer Prozentsatz (< 1 %) des radioaktiven Silbers resorbiert wird. Es ist bekannt, daß Silber eine hohe Affinität zu Proteinen hat. Dies erklärt, daß es aus der Sulfadiazin-Silber-Verbindung herausgelöst wird, indem es vorübergehend an Proteine aus dem Wundexsudat gebunden wird. Das dabei freigesetzte Sulfadiazin wird zu einem geringen Teil (bis zu 10 %) resorbiert, und % davon werden mit dem Harn ausgeschieden.

Vom Sulfadiazin wurden bei Patienten, die wegen großflächiger Brandwunden 500 bis 1000 g/die Flammazine Creme erhielten, Plasmaspiegel zwischen 1 und 2 mg/100 ml gemessen. Die Urinkonzentration betrug 6 bis 40 mg/100 ml, je nachdem, wie groß der Anteil der Verbrennung an der Gesamtkörpero­berfläche war.

Resorbiertes Sulfadiazin geht vorübergehend eine Bindung mit Plasmaproteinen e­in.

Resorbiertes Sulfadiazin passiert die Plazenta wie andere Sulfonamide.

Sulfadiazin wird in der Leber acetyliert und oxydiert.

14.    Sonstige Hinweise

14. Sonstige Hinweise

Flammazine Creme ist einfach anzuwenden, verursacht keine Schmerzen und verfärbt weder Kleidung noch Bettwäsche.

Flammazine Creme wird unter aseptischen Bedingungen hergestellt und steril abgefüllt. Die Tube ist versiegelt. Die Sicherungskappe wird gelöst, indem vor der ersten Anwendung die Verschlußkappe nach rechts und anschließend wie üblich nach links gedreht wird.

15.    dauer der haltbarkeit

15. dauer der haltbarkeit

Entsprechend der im Lieferland festgelegten Haltbarkeitsdauer

Die Haltbarkeit nach Anbruch beträgt 2 Wochen unter Verbrauchsbedin­gungen. Flammazine Creme sollte auch vor Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr verwendet werden, wenn das Aussehen nicht mehr homogen ist oder Farbveränderungen (zu rosa, schwarz oder silber) auftreten.

16.    Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshin­weise

Vor Frost schützen. Nicht über 25°C lagern.

16.1    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung von nicht verwendeten arzneimitteln, oder sonstige besondere vorsichtsmaßnahmen, um gefahren für die umwelt zu vermeiden

keine

17.    darreichungsformen und packungsgrößen

Flammazine

OP mit 500 g (10 × 50 g) Creme

AP mit 1000 g (20 × 50 g) Creme

18.    stand der information

18. stand der information

Juli 2001