Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete - Flecagamma 100 mg Tabletten
Flecagamma® 100 mg Tabletten
Flecainidacetat
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
– Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
– Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
– Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
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1. Was ist Flecagamma 100 mg Tabletten und wofür wird es angewendet?
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2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Flecagamma 100 mg Tabletten beachten?
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3. Wie ist Flecagamma 100 mg Tabletten einzunehmen?
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4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
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5. Wie ist Flecagamma 100 mg Tabletten aufzubewahren?
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6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. was ist flecagamma 100 mg tabletten und wofür wird es angewendet?
Flecagamma 100 mg Tabletten gehört zur Gruppe der Medikamente, die gegen Herzrhythmusstörungen wirken
(auch Antiarrhythmika genannt). Sie hemmen die Reizleitung im Herzen und verlängern die Zeit, in der das Herz sich erholt, wodurch bewirkt wird, dass das Herz wieder normal pumpt.
Flecagamma 100 mg Tabletten wird angewendet bei:
– bestimmten schweren Herzrhythmusstörungen, die häufig in Form von starkem Herzklopfen (Herzpalpitationen) bzw. Herzrasen (Tachykardie) zum Ausdruck kommen.
– schweren Herzrhythmusstörungen, die auf eine Behandlung mit anderen Medikamenten nicht gut angesprochen haben bzw. in Fällen, wo andere Therapien nicht vertragen werden.
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2. Was sollten Sie vor der Einnahme von Flecagamma 100 mg Tabletten beachten?
Flecagamma 100 mg Tabletten darf nicht eingenommen werden,
– wenn Sie allergisch gegen Flecainidacetat oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
– bei strukturellen Herzerkrankungen und/oder eingeschränkter Funktion der linken Herzkammer (ausgeprägte Herzmuskelschwäche mit linksventrikulärem Auswurfvolumen geringer als 35 %) aufgrund des erhöhten Risikos einer proarrhythmischen Wirkung (Wirkung, die die Herzrhythmusstörung verändert oder verstärkt),
– wenn Sie einen Herzinfarkt erlitten haben, außer bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen,
– wenn Sie einen Herz-Kreislauf-Schock erlitten haben,
– wenn Sie eine stark verlangsamte Herzschlagfolge haben,
– wenn Sie unter Erregungsleitungsstörungen im Herzen zwischen Sinusknoten und Herzvorhof leiden (SA-Blockierungen),
– wenn Sie unter höhergradigen Erregungsleitungsstörungen zwischen Herzvorhof und Herzkammer oder innerhalb der Herzkammern (AV-Block II. oder III. Grades, intraatriale oder intraventrikulare Leitungsstörungen sowie Schenkelblock oder distaler Block) leiden und keinen Herzschrittmacher tragen,
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– wenn Sie unter einem Sinusknoten-Syndrom (Herzrhythmusstörungen infolge gestörter Funktion des
Sinusknotens im Herzen) oder einem Bradykardie- Tachykardie-Syndrom (im Wechsel auftretender verlangsamter oder beschleunigter Herzschlag) leiden und keinen Herzschrittmacher tragen,
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– wenn Sie unter permanentem Vorhofflimmern leiden,
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– wenn Sie unter einem Herzklappenfehler leiden, der den Blutfluss beeinträchtigt,
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– wenn Sie gleichzeitig mit Antiarrhythmika der Klasse I (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) behandelt werden,
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– wenn bei Ihnen ein Brugada-Syndrom (spezielle Erregungsleitungsstörung des Herzens) diagnostiziert wurde.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Flecagamma 100 mg Tabletten ist erforderlich,
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– wenn bei Ihnen Störungen des Elektrolythaushaltes vorliegen. Diese Störungen sind von Ihrem Arzt vor der Anwendung von Flecagamma 100 mg Tabletten auszugleichen. Erhöhte oder verminderte Kaliumspiegel im Blut können die Wirkung von Flecagamma 100 mg Tabletten beeinflussen.
Verminderte Kaliumspiegel können durch die Einnahme bestimmter Arzneimittel, wie harntreibende Mittel (Diuretika), Kortison-haltige Arzneimittel oder Abführmittel, hervorgerufen werden.
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– wenn Sie unter einer ausgeprägten Verlangsamung der Herzfrequenz oder stark erniedrigtem Blutdruck leiden. Vor der Anwendung von Flecagamma 100 mg Tabletten sollte der stark erniedrigte Blutdruck durch Ihren Arzt medikamentös beseitigt werden.
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– wenn Sie an einer ausgeprägten Einschränkung der Herzleistung leiden: in diesem Fall darf eine Behandlung lebensbedrohender ventrikulärer Herzrhythmusstörungen mit Flecagamma 100 mg Tabletten nur dann erfolgen, wenn vom Arzt zusätzlich Medikamente, die die Herzleistung steigern, verordnet werden.
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– wenn Sie an einer ausgeprägten Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion leiden: in diesen Fällen kann die Ausscheidung von Flecagamma 100 mg Tabletten erheblich verzögert sein und Flecagamma 100 mg Tabletten sollte dann nur nach kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt verordnet werden. Die Dosis von Flecagamma 100 mg Tabletten muss vom Arzt entsprechend angepasst werden.
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– wenn Sie Flecagamma 100 mg Tabletten und gleichzeitig Amiodaron (Arzneimittel gegen
Herzrhythmusstörungen) oder Cimetidin (Arzneimittel zur Hemmung der Magensäureproduktion) einnehmen: in diesen Fällen muss die Dosis von Flecagamma 100 mg Tabletten vom Arzt entsprechend angepasst werden.
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– wenn Sie dauerhaft oder vorübergehend einen Herzschrittmacher tragen, da Flecagamma 100 mg Tabletten die Reizschwelle im Herzinneren erhöht. Diese Wirkung ist auf die Dauer der Behandlung beschränkt und ist bei vorübergehenden Schrittmacheranwendungen ausgeprägter als bei dauerhaften. Bei schlecht eingestellter Reizschwelle oder wenn der Herzschrittmacher nicht programmierbar ist, sollte Flecagamma 100 mg Tabletten nur angewendet werden, wenn ein für Notfälle geeigneter Herzschrittmacher bereitsteht.
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– wenn Sie die Neigung zu einer Herzmuskelschwäche haben, da Flecagamma 100 mg Tabletten die Auswurfleistung des Herzens geringfügig vermindert. Bei vorbestehender Herzerkrankung mit Herzvergrößerung, Herzinfarkt in der Vorgeschichte, arteriosklerotischen Veränderungen in den Herzkranzgefäßen und bei Herzmuskelschwäche können Schwierigkeiten bei einer Defibrillation auftreten.
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– wenn Sie an akutem Vorhofflimmern nach einer Herzoperation leiden.
Eine Überwachung im Krankenhaus oder durch einen Spezialisten sollte ebenfalls erfolgen bei:
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– Patienten mit bestimmten schnellen Herzrhythmusstörungen (AV-reziproker Tachykardie); Herzrhythmusstörungen in Zusammenhang mit einem WPW-Syndrom (Wolff-Parkinson-White Syndrom) und anderen Krankheitsbildern mit zusätzlichen Leitungsbahnen
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– Anfallsweises Vorhofflimmern bei Patienten mit einschränkenden Symptomen
Ein Brugada-Syndrom (bestimmte vererbbare Herzerkrankung) kann durch die Behandlung mit Flecainid sichtbar werden. Im Falle von EKG-Veränderungen während der Behandlung mit Flecainid, die auf ein Brugada-Syndrom hindeuten könnten, sollte ein Absetzen der Behandlung in Erwägung gezogen werden.
Die Eliminationsrate von Flecainid aus dem Plasma kann bei älteren Patienten verringert sein. Dies sollte beim Einstellen der Dosierung berücksichtigt werden.
Milchprodukte (Milch, Säuglingsnahrung und möglichweise Joghurt) können die Aufnahme von Flecainid bei Kindern und Säuglingen verringern. Flecainid ist nicht zugelassen zur Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, dennoch wurde über eine Toxizität von Flecainid bei der Behandlung von Kindern, die ihre Milchaufnahme verringerten, berichtet, sowie bei Säuglingen, deren Ernährung von Milch- auf Dextroseprodukte umgestellt wurde.
Hinweise
Es hat sich gezeigt, dass Flecagamma 100 mg Tabletten bei Patienten nach einem Herzinfarkt, die unter von den Herzkammern ausgehenden Herzrhythmusstörungen ohne Symptome (asymptomatische ventrikuläre Herzrhythmusstörungen) leiden, das Sterblichkeitsrisiko erhöht.
Bei der Anwendung ist zu beachten, dass bisher für kein Antiarrhythmikum der Klasse I, zu denen Flecagamma 100 mg Tabletten auch gehört, nachgewiesen werden konnte, dass eine Behandlung der Herzrhythmusstörungen eine Lebensverlängerung bewirkt.
Bitte beachten Sie die weiteren Hinweise zur Behandlung mit Flecagamma 100 mg Tabletten im Abschnitt 3.
Kinder
Flecagamma 100 mg Tabletten ist nicht für die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren bestimmt.
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten nimmt die Leistung von Leber und Niere ab, die Verstoffwechselung und Ausscheidung von Flecagamma 100 mg Tabletten kann daher bei älteren Patienten vermindert sein. Dies muss vom Arzt bei der Dosierung berücksichtigt werden (siehe Abschnitt 3.)
Einnahme von Flecagamma 100 mg Tabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneimittel bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Flecagamma 100 mg Tabletten beeinflusst werden.
Flecagamma 100 mg Tabletten sollte wegen des erhöhten Risikos für Nebenwirkungen am Herzen nicht mit anderen Antiarrhythmika der Klasse I oder mit anderen Natriumkanalblockern (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen) angewandt werden.
Wegen möglicher verstärkender Effekte ist Vorsicht geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Flecagamma 100 mg Tabletten und Arzneimitteln, die die Herzleistung vermindern oder den Herzschlag verlangsamen, sowie Arzneimitteln, die die Erregungsleitung zwischen Herzvorhof und Herzkammer oder innerhalb der Herzkammern verlangsamen, wie Beta-Rezeptorblocker, Calciumantagonisten vom Verapamiltyp, Digitalisglykoside oder Amiodaron. Diese Wechselwirkungen erfordern eine Dosisreduktion.
Bei gleichzeitiger Gabe von Flecagamma 100 mg Tabletten und Propranolol können die Konzentrationen von Flecagamma 100 mg Tabletten im Blut um bis zu 20%, die Konzentrationen von Propranolol im Blut um bis zu 30% ansteigen, so dass eine Dosisanpassung beider Substanzen durch den Arzt erforderlich sein könnte.
Bei gleichzeitiger Gabe von Flecagamma 100 mg Tabletten und Digoxin (Arzneimittel zur Stärkung der Herzleistung) kann die Konzentration von Digoxin im Blut um etwa 15–25% ansteigen, so dass die DigoxinWirkung vom Arzt durch wiederholte EKG-Untersuchungen oder gegebenenfalls durch Untersuchungen der Digoxin-Konzentrationen im Blut kontrolliert werden sollte.
Bei Kombination von Flecagamma 100 mg Tabletten mit harntreibenden Mitteln (Diuretika) besteht die Gefahr der Erniedrigung der Kaliumwerte im Blut (Hypokaliämie) mit nachfolgender Toxizität für das Herz.
Die gleichzeitige Gabe von Flecagamma 100 mg Tabletten und Antiarrhythmika anderer Klassen sollte nur bei einer spürbaren Verbesserung der Wirkung erfolgen und erfordert regelmäßige klinische Untersuchungen und eine EKG-Überwachung durch den Arzt.
Bei gleichzeitiger Gabe von Flecagamma 100 mg Tabletten und Amiodaron (Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen) kann die Konzentration von Flecagamma 100 mg Tabletten im Blut auf das Doppelte ansteigen, so dass durch den Arzt eine Dosisverminderung von Flecagamma 100 mg Tabletten um bis zu etwa 50 % erfolgen und der Patient bezüglich Nebenwirkungen eng überwacht werden sollte. Eine Überwachung der Konzentrationen von Flecagamma 100 mg Tabletten im Blut ist dringend zu empfehlen (siehe Abschnitt 3. unter Plasmaspiegelbestimmung“).
Es kann zu lebensbedrohlichen oder gar tödlichen Nebenwirkungen kommen, hervorgerufen durch eine erhöhte Konzentration im Blut aufgrund von Wechselwirkungen (siehe Abschnitt 4). Die gleichzeitige Gabe von Flecagamma 100 mg Tabletten und Arzneimitteln, die ebenfalls durch ein bestimmtes Enzym (Cytochrom P450 2D6) verstoffwechselt werden oder dieses hemmen, kann zu einem verminderten Abbau von Flecagamma 100 mg Tabletten und zu einem Anstieg der Konzentration von Flecagamma 100 mg Tabletten im Blut führen, z.B. Terbinafin (Arzneimittel gegen Pilzinfektionen), Amiodaron; Fluoxetin, Paroxetin, Moclobemid (Arzneimittel gegen Depressionen) – erhöhtes Risiko von Herzrhythmusstörungen bei trizyklischen Antidepressiva; Clozapin (Arzneimittel zur Behandlung von Psychosen – erhöhtes Risiko von Herzrhythmusstörungen); Chinin und Chinidin (Malariamittel), Ritonavir (vermehrtes Risiko von Herzrhythmusstörungen, deswegen gleichzeitige Gabe vermeiden) und Kombinationen von Ritonavir und Lopinavir (Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen), Cimetidin (Arzneimittel zur Hemmung der Magensäureproduktion).
Bei gleichzeitiger Gabe von Flecagamma 100 mg Tabletten und Cimetidin kann die Konzentration von Flecagamma 100 mg Tabletten im Blut auf das Doppelte ansteigen, insbesondere dann, wenn die Nierenleistung eingeschränkt ist, so dass vom Arzt eine Dosisverminderung von Flecagamma 100 mg Tabletten um bis zu etwa 50% erfolgen sollte (siehe Abschnitt 3. unter „ Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion“).
Bei gleichzeitiger Gabe von Flecagamma 100 mg Tabletten und Substanzen, die die Verstoffwechselung von Arzneimitteln beeinflussen (Enzyminduktoren), wie Phenytoin, Phenobarbital, Carbamazepin (Arzneimittel gegen Krampfanfälle), kann die Ausscheidung von Flecagamma 100 mg Tabletten um bis zu 30% ansteigen.
Die gleichzeitige Gabe der antiallergischen Arzneimittel (Antihistaminika) Mizolastin und Terfenadin sollte aufgrund des Risikos von vermehrten Herzrhythmusstörungen der Herzkammern vermieden werden.
Die gleichzeitige Gabe von Bupropion (Medikament zur Raucherentwöhnung), welches durch CYP2D6 verstoffwechselt wird, erfordert Vorsicht und sollte mit der geringsten möglichen Dosierung der Begleitmedikation erfolgen. Falls Bupropion einem Patienten, der bereits Flecainid erhält, zusätzlich gegeben wird, sollte die Notwendigkeit einer Dosisreduktion der bestehenden Medikation in Erwägung gezogen werden.
Die gleichzeitige Gabe von Tabletten zur Gerinnungshemmung (orale Antikoagulanzien) ist möglich.
Bei gleichzeitiger Gabe von Flecagamma 100 mg Tabletten und Aktivkohle (z. B. Kohle-Kompretten) sollte dies nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen, da die Aufnahme von Flecagamma 100 mg Tabletten aus dem Darm in die Blutbahn und damit die Wirksamkeit von Flecagamma 100 mg Tabletten beeinflusst werden könnte.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Während der Schwangerschaft sollte Flecainid nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes angewendet werden, da Flecainid über die Placenta in den foetalen Kreislauf übertritt.
Flecainid (der Wirkstoff von Flecagamma 100 mg Tabletten) tritt beim Menschen in die Muttermilch über und erscheint in Konzentrationen, die denen im mütterlichen Blut entsprechen. Während der Einnahme von Flecainid sollten Sie daher nicht stillen.
In tierexperimentellen Untersuchungen zeigte Flecainid keinen Einfluss auf die Fortpflanzungsfähigkeit; Daten beim Menschen liegen nicht vor.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Bei der Behandlung mit Flecagamma 100 mg Tabletten können Sehstörungen (z.B. Doppeltsehen), Müdigkeit oder Schwindel auftreten. Dadurch kann das Reaktionsvermögen so weit beeinträchtigt werden, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt herabgesetzt ist. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Flecagamma 100 mg Tabletten enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
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3. Wie ist Flecagamma 100 mg Tabletten einzunehmen?
Wenn Sie eine größere Menge Flecagamma 100 mg Tabletten eingenommen haben, als Sie sollten
Bei Überdosierung können sowohl das Herz betreffende als auch andere Nebenwirkungen auftreten, sie sind im Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“ aufgeführt. Bei schweren Überdosierungen können darüber hinaus schwere Störungen des Herzrhythmus und Atemstillstand auftreten.
Eine Konzentrationserhöhung im Blut über dem therapeutischen Bereich und damit verbundene Wirkverstärkungen können auch durch Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln entstehen.
Verständigen Sie bei Verdacht auf eine Überdosierung sofort einen Arzt/Notarzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann.
Wenn Sie die Einnahme von Flecagamma 100 mg Tabletten vergessen haben
Nehmen Sie beim nächsten Mal nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
Wenn Sie die Einnahme von Flecagamma 100 mg Tabletten abbrechen
Die Behandlung mit Flecagamma 100 mg Tabletten kann lebenswichtig sein; deshalb darf jede
Dosierungsänderung oder das Absetzen der Behandlung mit Flecagamma 100 mg Tabletten stets nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.
4. welche nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Schwindel und Sehstörungen, die bei ca. 15% der Patienten auftraten. Diese Nebenwirkungen verschwinden bei Fortführung der Therapie meist nach wenigen Tagen oder können durch Dosisreduktion beseitigt werden.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
| Sehr häufig: | Kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen |
| Häufig: | Kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen |
| Gelegentlich: | Kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen |
| Selten: | Kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen |
| Sehr selten: | Kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen |
| Nicht bekannt: | Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Nebenwirkungen
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
| Gelegentlich: | Verminderung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), der Blutplättchen (Thrombozyten). Diese Veränderungen sind gewöhnlich leicht. |
Erkrankungen des Immunsystems
| Sehr selten: | Erhöhung von gegen verschiedene Bestandteile des Zellkerns gerichteten Antikörpern (antinukleäre Antikörper), mit oder ohne systemische Entzündungszeichen |
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Depression, Angstzustände, Schlaflosigkeit
Gelegentlich: Verwirrtheit, Gedächtnisverlust (Amnesie), Sinnestäuschungen (Halluzinationen)
Erkrankungen des Nervensystems
| Sehr häufig: | Schwindel (Gleichgewichtsstörungen), in der Regel vorübergehend |
| Häufig: | Kopfschmerzen, Missempfindungen wie z. B. Kribbeln in Armen und Beinen (Parästhesien), vermindertes Tastgefühl (Hypästhesien), Störungen der Koordination von Bewegungsabläufen (Ataxien), Ohnmacht (Synkope), Hautrötung (Flush), vermehrtes Schwitzen, Zittern |
| Gelegentlich: | Störungen oder schmerzhafte Fehlfunktionen des Bewegungsablaufes (Dyskinesie), Muskelzucken, Erkrankungen peripherer Nerven (periphere Neuropathie), Krampfanfälle |
| Selten: | Schläfrigkeit (Somnolenz) |
Augenerkrankungen
Sehr häufig:
Sehr selten:
Sehstörungen, z. B. Doppeltsehen, Schleiersehen, Sehunschärfe Hornhauteinlagerungen
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Ohrgeräusche (Tinnitus)
Selten: Drehschwindel
Herzerkrankungen
| Häufig: | Proarrhythmische Wirkungen (insbesondere bei Patienten mit struktureller Herzkrankheit und/oder erheblicher Einschränkung der Funktion der linken Herzkammer, siehe Abschnitt 2.): Als Klasse I Antiarrhythmikum hat Flecainid proarrhythmische Wirkungen und kann neue Herzrhythmusstörungen auslösen oder bestehende Herzrhythmusstörungen verändern oder verstärken. Dies kann zu einer starken Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen. Bei Anwendung vor allem hoher Dosierungen von Flecainid besteht die Möglichkeit einer Zunahme der Herzrhythmusstörungen oder der Herzschlagfolge. Das Auftreten sowohl ventrikulärer Arrhythmien als auch ventrikulärer Tachykardien wurde berichtet, z. B. Verstärkung ventrikulärer Extrasystolen, Frequenzanstieg frühzeitiger Ventrikelkontraktionen, Zunahme der Häufigkeit und des Schweregrades ventrikulärer Tachykardien, Kammerflimmern. Bei Patienten mit Vorhofflattern kam es unter Flecainid zu 1 : 1-AV-Überleitung nach anfänglicher Verlangsamung der Vorhoftätigkeit und daraus resultierender Beschleunigung der Ventrikeltätigkeit. Leitungsstörungen können sich unter der Behandlung mit Flecainid verschlimmern. AV-Blockierungen (II. und III. Grades), Schenkelblock oder SA-Block wurden beobachtet. In diesen Fällen sollte die Behandlung mit Flecainid abgebrochen werden. Eine Bradykardie oder ein Sinusarrest kann auftreten. Die Behandlung mit Flecainid kann eine Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) verursachen. Eine vorher unauffällige Herzmuskelschwäche (latente Herzinsuffizienz, NYHA I) kann sich unter einer Behandlung mit Flecainid verschlechtern. In einem solchen Fall ist eine Dosisreduktion durch den Arzt oder die zusätzliche Gabe von Medikamenten, die die Herzleistung steigern, erforderlich (siehe Abschnitt 3). |
| Nicht bekannt: | Herzstillstand, Schmerzen im Brustkorb, erniedrigter Blutdruck, Herzinfarkt, Herzklopfen bzw. Herzrasen (Palpitationen), schnelle Herzrhythmusstörungen der Herzvorhöfe (atriale Tachykardien) und ein Sichtbarwerden eines bestehenden Brugada-Syndroms können auftreten. Dosisabhängige bestimmte EKG-Veränderungen (Verlängerungen des PR- und QRS-Intervalls) und eine Änderung der Schrittmacher-Stimulationsschwelle können auftreten (siehe Abschnitt 2). |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
| Häufig: | Atemnot |
| Gelegentlich: | bestimmte Form von Lungenentzündung (interstitielle Pneumonitis) |
| Nicht bekannt: | bestimmte Lungenerkrankungen (Lungenfibrose, interstitielle Lungenerkrankung) |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verdauungsstörungen, Verstopfung
Gelegentlich: Mundtrockenheit, Geschmackstörungen, Bauchschmerzen, Appetitverminderung, Blähungen
Leber- und Gallenerkrankungen
| Selten: | erhöhte Leberenzymwerte, mit und ohne Gelbsucht |
| Nicht bekannt: | Leberstörung |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
| Häufig: | Hautausschlag |
| Gelegentlich: | allergische Hautreaktionen, Haarausfall (Alopezie) |
| Selten: | schwere Nesselsucht (Urtikaria) |
| Sehr selten: | Lichtempfindlichkeit |
Skelettmuskulatur, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Gelegentlich: Gelenkschmerzen (Arthralgien), Muskelschmerzen (Myalgien) evtl. mit Fieber
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Impotenz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Schwäche, Müdigkeit, Fieber, Ödeme
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt.Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3
D-53175 Bonn
Webseite:
anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. wie ist flecagamma 100 mg tabletten aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Packung nach “Verwendbar bis” oder “Exp” angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z. B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden sie unter.
6. inhalt der packung und weitere informationen
Der Wirkstoff ist Flecainidacetat. 1 Tablette enthält 100 mg Flecainidacetat.
Die sonstigen Bestandteile sind: Magnesiumstearat, vorgelatinierte Maisstärke, Maisstärke,. mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium
Wie Flecagamma 100 mg Tabletten aussieht und Inhalt der Packung
Die Flecagamma 100 mg-Tabletten sind weiße, runde bikonvexe, nicht überzogene Tabletten mit beidseitiger
Bruchkerbe und einseitiger Prägung eines “C” oberhalb und eines “FJ” unterhalb der Bruchkerbe.
Flecagamma 100 mg Tabletten sind in Blisterpackungen mit 20, 50, 100 Tabletten erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer
Wörwag Pharma GmbH & Co. KG
Flugfeld-Allee 24
71034 Böblingen
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Fax: 07031/62 04–31
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Flugfeld-Allee 24
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Hersteller
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84529 Tittmoning
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Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2021