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Flurbiprofen-ratiopharm mit Honig- und Zitronengeschmack - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Flurbiprofen-ratiopharm mit Honig- und Zitronengeschmack

FACHINFORMATION

1.  bezeichnung des arzneimittels

Flurbiprofen-ratiopharm mit Honig- und Zitronengeschmack 8,75 mg Lutschtabletten

2.  qualitative und quantitative zusammensetzung

Jede Lutschtablette enthält 8,75 mg Flurbiprofen.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Isomalt (Ph.Eur.) (E 953): 2046,16 mg / Lutschtablette

Maltitol (E 965): 427,67 mg / Lutschtablette

Allergene enthaltende Aromastoffe im Zitronenaroma und Pfefferminzöl.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Lutschtablette

Klare bis gelbliche, runde Lutschtablette mit 19±1 mm Durchmesser.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Flurbiprofen-ratiopharm ist indiziert zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung schmerzhafter Entzündungen der Rachenschleimhaut bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Zur Linderung der Symptome sollte die niedrigste wirksame Dosis für die kürzeste erforderliche Dauer angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:

Bei Bedarf alle 3 bis 6 Stunden eine Lutschtablette langsam lutschen/im Mund zergehen lassen. Die maximale Tagesdosis beträgt 5 Lutschtabletten. Dieses Arzneimittel soll nicht länger als 3 Tage angewendet werden.

Kinder und Jugendliche:

Nicht bei Kindern unter 12 Jahren anwenden.

Ältere Patienten:

Aufgrund der bisher begrenzten klinischen Erfahrung kann keine allgemeine

Dosierungsempfeh­lung gegeben werden. Bei älteren Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Folgen von Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.4).

Eingeschränkte Nierenfunktion:

Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung nötig (siehe Abschnitt 4.4). Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz ist Flurbiprofen kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Eingeschränkte Leberfunktion:

Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung nötig. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz (siehe Abschnitt 5.2) ist Flurbiprofen kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Art der Anwendung

Nur zur kurzzeitigen Anwendung in der Mundhöhle.

Um lokale Irritationen der Mundschleimhaut zu vermeiden, sollte Flurbiprofen-ratiopharm, wie alle Lutschtabletten, während des Auflösens im Mund bewegt werden.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Patienten, die nach Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika schon einmal Überempfindlichke­itsreaktionen gezeigt haben (z. B. Asthma, Bronchospasmus, Rhinitis, Angioödem oder Urtikaria). Bestehende oder in der Vergangenheit aufgetretene rezidivierende peptische Ulzera/Blutungen (zwei oder mehr separate Episoden mit nachgewiesener Ulzeration) und intestinale Ulzeration. In der Anamnese bekannte gastrointestinale Blutung oder Perforation, schwere Kolitis, Blutungen oder hämatopoetische Störungen, die mit einer früheren NSAR-Therapie zusammenhingen. Letztes Trimester der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6). Schwere Herz-, Nieren- oder Leberinsuffizienz (siehe Abschnitt 4.4).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Das Auftreten von Nebenwirkungen kann durch die Anwendung der niedrigsten wirksamen Dosis über den kürzesten Zeitraum, der für die Erreichung der Beschwerdefreiheit notwendig ist, minimiert werden (siehe gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).

Ältere Patienten:

Bei älteren Patienten ist mit einem häufigeren Auftreten von Nebenwirkungen auf NSAR zu rechnen, insbesondere mit gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, die tödlich verlaufen können.

Erkrankungen der Atemwege:

Bei Patienten, die an Bronchialasthma oder einer Allergie leiden oder gelitten haben, kann ein Bronchospasmus ausgelöst werden. Flurbiprofen muss bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden.

Andere NSAR:

Die gleichzeitige Anwendung von Flurbiprofen und anderen NSAR einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2-Hemmer sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

SLE (Systemischer Lupus erythematodes) und Mischkollagenosen:

Patienten mit SLE und Mischkollagenosen können ein erhöhtes Risiko für aseptische Meningitis haben (siehe Abschnitt 4.8). Allerdings wird dieser Effekt üblicherweise nicht in Zusammenhang mit der kurzzeitigen Anwendung von Arzneimitteln wie Flurbiprofen Lutschtabletten beobachtet.

Beeinträchtigung des kardiovaskulären Systems, der Niere und der Leber:

In Zusammenhang mit der Anwendung von NSAR wurde über das Auftreten von nephrotoxischen Ereignissen in verschiedenen Formen, einschließlich interstitieller Nephritis, nephrotischem Syndrom und Nierenversagen, berichtet. Die Anwendung von NSAR kann zu einer dosisabhängigen Verringerung der Prostaglandin­bildung führen und könnte ein Nierenversagen auslösen. Das höchste Risiko besteht bei Patienten mit beeinträchtigter Nieren-, Herz- oder Leberfunktion sowie bei Patienten unter Diuretika und älteren Patienten.

Allerdings wird dieser Effekt üblicherweise nicht in Zusammenhang mit der kurzzeitig begrenzten Anwendung von Arzneimitteln wie Flurbiprofen Lutschtabletten beobachtet.

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktion­sstörung (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).

Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen:

Bei Patienten mit anamnestisch bekannter Hypertonie und/oder Herzinsuffizienz ist vor Beginn der Behandlung Vorsicht geboten (Besprechung und Aufklärung mit dem Arzt oder Apotheker), da in Zusammenhang mit einer NSAR-Therapie über Flüssigkeitsre­tention, Hypertonie und Ödeme berichtet wurde.

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere in hohen Dosen und als Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für arterielle thrombotische Ereignisse (zum Beispiel Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist. Es stehen nicht genügend Daten zur Verfügung, um dieses Risiko für Flurbiprofen in einer maximalen Tagesdosis von 5 Lutschtabletten ausschließen zu können.

Wirkungen auf das Nervensystem:

Analgetika-induzierter Kopfschmerz: Bei längerer Analgetika-Einnahme oder Anwendung außerhalb der Empfehlungen können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen dieses Arzneimittels behandelt werden dürfen. Die Behandlung mit NSAR sollte in solchen Fällen unterbrochen werden und der Patient sollte einen Arzt aufsuchen.

Gastrointesti­naltrakt:

NSAR sollten bei Patienten mit anamnestisch bekannten Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) mit Vorsicht angewendet werden, da sich diese Erkrankungen verschlimmern können (siehe Abschnitt 4.8).

Über gastrointestinale Blutungen, Ulzeration und Perforation, die tödlich verlaufen können, wurde bei allen NSAR zu jedem Zeitpunkt der Behandlung mit oder ohne vorherige Warnsymptome oder schwere gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese berichtet.

Das Risiko für eine gastrointestinale Blutung, Ulzeration oder Perforation erhöht sich mit steigenden NSAR-Dosen, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere bei Komplikationen wie Blutungen oder Perforation (siehe Abschnitt 4.3), sowie bei älteren Patienten; allerdings wird dieser Effekt üblicherweise nicht in Zusammenhang mit der kurzzeitig begrenzten Anwendung von Arzneimitteln wie Flurbiprofen-ratiopharm beobachtet. Patienten mit anamnestisch bekannter gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten ihren Arzt über alle ungewöhnlichen abdominalen Symptome (speziell gastrointestinale Blutungen) informieren.

Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Begleitmedikation, die das Ulzerations- oder Blutungsrisiko erhöhen könnte, z. B. orale Corticosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive SerotoninWiede­raufnahmehemmer oder Thrombozytenag­gregationshem­mer wie Acetylsalicylsäure (siehe Abschnitt 4.5).

Tritt bei Patienten unter Flurbiprofen eine gastrointestinale Blutung oder Ulzeration auf, ist die Behandlung abzusetzen.

Haut:

In Zusammenhang mit der Einnahme von NSAR wurde in sehr seltenen Fällen über schwere, in einigen Fällen tödlich verlaufende Hautreaktionen einschließlich exfoliativer Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse berichtet (siehe Abschnitt 4.8). Bei ersten Anzeichen eines Hautausschlags, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichke­itsreaktion sollte Flurbiprofen abgesetzt werden.

Infektionen:

Da in Einzelfällen eine Verschlimmerung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasziitis) im zeitlichen Zusammenhang mit der systemischen Anwendung von NSAR beschrieben wurde, sollte der Patient unverzüglich einen Arzt aufsuchen, wenn während der Anwendung von Flurbiprofen Anzeichen einer bakteriellen Infektion neu auftreten oder diese sich verschlimmern. Es ist zu prüfen, ob die Einleitung einer antiinfektiösen/an­tibiotischen Therapie angezeigt ist.

Verschlechtern sich die Symptome oder treten neue Symptome auf, muss das Behandlungsschema überprüft werden.

Der Patient ist anzuweisen, bei einer eitrigen bakteriellen Pharyngitis/Ton­sillitis, einen Arzt aufzusuchen, da die Behandlung neu bewertet werden muss.

Maskierung von Symptomen zugrunde liegender Infektionen:

Epidemiologische Studien deuten darauf hin, dass systemische nicht-steroide entzündungshemmende Arzneimittel (NSAIDs) die Symptome einer Infektion maskieren können, was zu einer verzögerten Initiierung einer angemessenen Behandlung führen und damit den Ausgang der Infektion verschlechtern kann. Dies wurde bei ambulant erworbener, bakterieller Lungenentzündung und bakteriellen Komplikationen bei Varizellen beobachtet. Bei der Verabreichung von Flurbiprofen-ratiopharm, während der Patient an Fieber oder Schmerzen aufgrund einer Infektion leidet, wird eine Überwachung der Infektion empfohlen.

Hämatologische Wirkungen:

Flurbiprofen kann die Thrombozytenag­gregation hemmen und die Blutungszeit verlängern. Flurbiprofen Lutschtabletten sollten bei Patienten mit einem erhöhten Blutungsrisiko mit Vorsicht angewendet werden.

Die Behandlung sollte beendet werden, wenn es zu Reizungen der Mundschleimhau­t kommt.

Sonstige Bestandteile:

Dieses Arzneimittel enthält Isomalt (Ph.Eur.) (E 953) und Maltitol (E 965). Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden. Kann eine leicht abführende Wirkung haben. Der Kalorienwert beträgt 2,3 kcal/g Maltitol und Isomalt (Ph.Eur.).

Dieses Arzneimittel enthält Aromastoffe mit Limonen und Geraniol.

Limonen und Geraniol können allergische Reaktionen hervorrufen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

die gleichzeitige anwendung von flurbiprofen mit folgenden arzneimitteln sollte vermieden werden:

Bisher haben Studien keine Wechselwirkung zwischen Flurbiprofen und Tolbutamid oder Antazida gezeigt.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Eine Hemmung der Prostaglandin­synthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen. Ergebnisse aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandin­synthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin. Das absolute Risiko kardiovaskulärer Missbildungen erhöhte sich von weniger als 1 % bis auf etwa 1,5 %. Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und der Behandlungsdauer steigt.

Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandin­synthesehemmers zu erhöhtem prä-und post-implantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandin­synthesehemmer erhielten.

Es liegen keine klinischen Daten über die Anwendung von Flurbiprofen-ratiopharm in der Schwangerschaft vor. Auch wenn die systemische Exposition im Vergleich zur oralen Verabreichung geringer ist, ist nicht bekannt, ob die systemische Exposition mit Flurbiprofen-ratiopharm, die nach

topischer Verabreichung erreicht wird, für einen Embryo/Fetus schädlich sein kann.

Während des ersten und zweiten Schwangerschaf­tstrimesters sollte Flurbiprofen nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig notwendig. Wenn Flurbiprofen von einer Frau, die versucht, schwanger zu werden, oder während des ersten und zweiten Trimesters der Schwangerschaft angewendet wird, muss die Dosis so niedrig und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Während des dritten Schwangerschaf­tstrimesters können alle Prostaglandin­synthesehemmer den Fetus folgenden Risiken aussetzen:

Kardiopulmonale Toxizität (mit vorzeitigem Verschluss des Ductus arteriosus und pulmonaler Hypertonie); Nierenfunktion­sstörung, die zu Nierenversagen mit Oligohydramniose fortschreiten kann;

Die Mutter und das Kind können am Ende der Schwangerschaft folgenden Risiken ausgesetzt sein:

Mögliche Verlängerung der Blutungszeit, ein thrombozytenag­gregationshem­mender Effekt, der selbst bei sehr niedrigen Dosen auftreten kann; Hemmung von Uteruskontraktionen mit Folge eines verspäteten oder verlängerten Geburtsvorgangs.

Daher ist Flurbiprofen während des dritten Trimesters der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Stillzeit

In begrenzten Studien wird Flurbiprofen in sehr geringer Konzentration in die Muttermilch ausgeschieden und es ist unwahrscheinlich, dass beim gestillten Kind unerwünschte Wirkungen ausgelöst werden. Dennoch wird aufgrund möglicher Nebenwirkungen von NSAR auf das gestillte Kind die Anwendung von Flurbiprofen bei Stillenden nicht empfohlen.

Fertilität

Es gibt einige Hinweise, dass Arzneimittel, welche die Cyclooxygenase/Pros­taglandinsynthe­se hemmen, durch Wirkung auf die Ovulation die weibliche Fertilität beeinträchtigen können. Dieser Effekt ist nach Absetzen des Arzneimittels reversibel.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden keine Studien über die Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt. Allerdings können nach Einnahme von NSAR als mögliche Nebenwirkungen Schwindelgefühl und Sehstörungen auftreten. Daher sind Patienten anzuweisen, kein Fahrzeug zu lenken und keine Maschinen zu bedienen, sollten sie von diesen Nebenwirkungen betroffen sein.

4.8    nebenwirkungen

Es wurden Überempfindlichke­itsreaktionen auf NSAR beschrieben, die Folgendes umfassen können:

Nicht-spezifische allergische Reaktionen und anaphylaktischer Schock Atemwegsreaktionen, wie z. B. Asthma, Verschlimmerung eines bestehenden Asthmas, Bronchospasmus und Dyspnoe Verschiedene Hautreaktionen, wie z. B. Juckreiz, Urtikaria, Angioödem und in selteneren Fällen exfoliative und bullöse Dermatosen (einschließlich epidermaler Nekrolyse und Erythema multiforme).

Ödeme, Hypertonie und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit einer NSAR-Behandlung berichtet.

Klinische Studien und epidemiologische Daten deuten darauf hin, dass die Anwendung von manchen NSAR (insbesondere in hohen Dosen und als Langzeitbehandlung) möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für arterielle thrombotische Ereignisse (wie z. B. Myokardinfarkt oder Schlaganfall) assoziiert ist (siehe Abschnitt 4.4.). Es liegen keine ausreichenden Daten vor, um ein solches Risiko für Flurbiprofen 8,75 mg Lutschtabletten ausschließen zu können.

Die folgende Liste von Nebenwirkungen bezieht sich auf Ereignisse, die bei kurzzeitiger Anwendung von Flurbiprofen in den für apothekenpflichtige Arzneimittel empfohlenen Dosen aufgetreten sind: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1 000, < 1/100), selten (≥ 1/10 000, < 1/1 000), sehr selten ( < 1/10 000), nicht bekannt (Häufigkeit auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Nicht bekannt: Anämie, Thrombozytopenie.

Erkrankungen des Immunsystems:

Selten: Anaphylaktische Reaktion.

Nicht bekannt: Überempfindlichkeit

Psychiatrische Erkrankungen:

Gelegentlich: Schlaflosigkeit.

Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig: Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Parästhesie.

Gelegentlich: Somnolenz.

Herzerkrankungen:

Nicht bekannt: Herzinsuffizienz, Ödeme.

Gefäßerkrankun­gen:

Nicht bekannt: Hypertonie.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:

Häufig: Reizung des Rachenraumes.

Gelegentlich: Verschlimmerung von Asthma und Bronchospasmus, Dyspnoe, Giemen,

oropharyngeale Blasenbildung, pharyngeale Hypästhesie.

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts:

Häufig: Diarrhoe, Ulzeration der Mundschleimhaut, Übelkeit, Schmerzen im Mund, orale

Parästhesie, oropharyngeale Schmerzen, orale Beschwerden (warmes oder brennendes Gefühl oder Kribbeln).

Gelegentlich: Abdominale Distension, Abdominalschmerzen, Obstipation, Mundtrockenheit,

Dyspepsie, Flatulenz, Glossodynie, Dysgeusie, orale Dysästhesie, Erbrechen.

Leber- und Gallenerkrankun­gen:

Nicht bekannt: Hepatitis.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes:

Gelegentlich: Diverse Hautausschläge, Pruritus.

Nicht bekannt: Schwere Hautreaktionen wie bullöse Reaktionen, einschließlich Stevens-Johnson-

Syndrom und toxischer epidermaler Nekrolyse.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Gelegentlich: Fieber, Schmerzen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung anzuzeigen über:

Deutschland

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

Website:

Luxemburg

Centre Régional de Pharmacovigilance de Nancy ou Division de la pharmacie et des médicaments de la Direction de la santé

Site internet:

4.9    überdosierung

Symptome

Bei den meisten Patienten, die eine klinisch relevante Menge NSAR eingenommen haben, beschränken sich die Symptome auf Übelkeit, Erbrechen, epigastrischen Schmerz und in selteneren Fällen Diarrhoe. Tinnitus, Kopfschmerzen und gastrointestinale Blutungen können ebenfalls auftreten. Bei einer schwereren Vergiftung mit NSAR zeigen sich auch Toxizitätsersche­inungen im Zentralnerven­system, die sich in Form von Benommenheit, gelegentlich Erregtheit, verschwommenes Sehen und Orientierungsstörung oder Koma äußern. Auch Konvulsionen können gelegentlich auftreten. Bei schweren Vergiftungen mit NSAR kann es zu metabolischer Azidose und einer Verlängerung der Prothrombinzeit/INR (International Normalized Ratio) kommen, was wahrscheinlich auf Wechselwirkungen mit den im Blut zirkulierenden Gerinnungsfaktoren zurückzuführen ist. Akutes Nierenversagen und Leberschäden können auftreten. Bei asthmatischen Patienten ist eine Exazerbation des Asthmas möglich.

Therapie

Die Therapie einer Überdosierung sollte symptomatisch und unterstützend sein. Es ist darauf zu achten, dass die Atemwege frei sind. Die Herzfunktion sowie Vitalzeichen müssen bis zur Stabilisierung überwacht werden. Die orale Gabe von Aktivkohle, die Durchführung einer Magenspülung oder ggf. eine Korrektur der Serumelektrolyte können als Behandlungsmaßnah­men in Betracht gezogen werden, wenn seit der Einnahme weniger als eine Stunde verstrichen ist oder eine potenziell toxische Dosis eingenommen wurde. Bei häufigen oder verlängerten Konvulsionen ist eine Behandlung mit intravenösem Diazepam oder Lorazepam durchzuführen. Bei Asthma sind Bronchodilatatoren zu verabreichen. Ein spezifisches Antidot für Flurbiprofen existiert nicht.

5.  pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Hals- und Rachentherapeutika; Andere Hals- und Rachentherapeutika.

ATC-Code: R02AX01

Wirkmechanismus

Flurbiprofen ist ein NSAR/Propionsäu­rederivat, das seine Wirksamkeit durch Hemmung der Prostaglandin­synthese entfaltet.

Pharmakodynamische Wirkungen

Beim Menschen hat Flurbiprofen ausgeprägte analgetische, antipyretische und entzündungshemmende Eigenschaften. Zudem wurde gezeigt, dass eine Dosis von 8,75 mg Flurbiprofen, gelöst in künstlichem Speichel, die Prostaglandin­synthese in kultivierten humanen Atemwegszellen reduziert. Gemäß Studien, in welchen der Vollbluttest angewendet wurde, ist Flurbiprofen ein gemischter COX-1/COX-2-Hemmer mit einer gewissen Selektivität für COX-1.

Präklinische Studien deuten darauf hin, dass das R(-)-Enantiomer von Flurbiprofen und verwandten NSAR auf das zentrale Nervensystem wirken kann. Als Mechanismus wird eine Hemmung von induzierter COX-2 auf Rückenmarksebene angenommen.

Klinische Wirksamkeit und Sicherheit

Die lokale Anwendung einer Lutschtablette mit einer Einzeldosis von 8,75 mg Flurbiprofen führte über einen Beurteilungsze­itraum von 6 Stunden nachweislich zur Linderung des Gesamtbeschwer­debildes einer Pharyngitis einschließlich Schwellungen und Entzündung der Rachenschleimhaut. Signifikant reduziert (Unterschiede der Kleinstquadrat-Mittelwerte in mm) wurden:

Halsschmerzin­tensität:

ab 22 Minuten (-5,5 mm) bis zu 240 Minuten (-3,5 mm) mit einem Maximum bei 70 Minuten (-13,7 mm). Hierbei wurden Patienten mit Streptokokken- und nicht-Streptokokkenin­fektion eingeschlossen.

Schluckbeschwerden:

ab 20 Minuten (-6,7 mm) bis zu 240 Minuten (-3,5 mm) mit einem Maximum bei

110 Minuten (-13,9 mm) und

Schwellungsgefühl:

ab 60 Minuten (-9,9 mm) bis zu 210 Minuten (-5,1 mm) mit einem Maximum bei

120 Minuten (-11,4 mm).

In zwei Studien zur Wirksamkeit haben wiederholte Gaben über 24 Stunden gemessen mittels SPID (Sum of Pain Intensity Differences, mm*h), eine Reduktion folgender Parameter gezeigt:

Halsschmerzin­tensität: (-473,7 mm*h bis –529,1 mm*h) Schluckbeschwerden: (-458,4 mm*h bis –575,0 mm*h) Schwellung der Rachenschleimhaut: (-482,4 mm*h bis –549,9 mm*h)

Gezeigt wurde eine statistisch signifikante, größere Gesamtschmerzre­duktion für alle drei Parameter bei jedem stündlichen Intervall über einen Zeitraum von 24 Stunden im Vergleich zu Placebo. Auch die Wirksamkeit von Mehrfachdosen nach 24 Stunden und über einen Zeitraum von 3 Tagen wurde gezeigt.

Patienten, die wegen einer Streptokokkenin­fektion unter Antibiotikatherapie standen, verzeichneten eine statistisch signifikant stärkere Halsschmerzlin­derung durch 8,75 mg Flurbiprofen ab 7 Stunden nach Antibiotikagabe. Die schmerzlindernde Wirkung von 8,75 mg Flurbiprofen wurde durch die Gabe von Antibiotika zur Behandlung einer durch Streptokokken ausgelösten Pharyngitis nicht abgeschwächt.

Flurbiprofen 8,75 mg Lutschtabletten führten 2 Stunden nach der ersten Einnahme zu einer signifikanten Linderung einiger mit Halsschmerzen assoziierter Symptome wie Husten (50 % vs.

4 %), Appetitverlust (84 % vs. 57 %) und Fieber (68 % vs. 29 %), die zu Behandlungsbeginn vorlagen. Die Lutschtablette zergeht innerhalb von 5–12 Minuten im Mund und erzeugt nach 2 Minuten einen beruhigenden und lindernden Schutzfilm auf der Rachenschleimhaut.

Kinder und Jugendliche

Es wurden keine speziellen Studien an Kindern durchgeführt. Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren haben an Wirksamkeits- und Sicherheitsstudien mit Flurbiprofen 8,75 mg

Lutschtabletten teilgenommen. Die geringe Fallzahl lässt allerdings keine statistisch gesicherten Rückschlüsse zu.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Die Lutschtabletten zergehen innerhalb von 5–12 Minuten. Flurbiprofen wird rasch resorbiert und kann im Blut nach 5 Minuten nachgewiesen werden; die maximale Plasmakonzentration wird 40–45 Minuten nach der Anwendung erreicht, bleibt aber auf einem mittleren niedrigen Spiegel von 1,4 µg/ml, was etwa um den Faktor 4,4 geringer ist als der einer 50 mg Tablettendosis.

Die Resorption von Flurbiprofen kann aus der Mundhöhle durch passive Diffusion erfolgen. Die Resorptionsrate ist abhängig von der Darreichungsform, wobei die Spitzenkonzen­tration schneller, aber in ähnlicher Größenordnung, als nach einer äquivalenten geschluckten Dosis erreicht wird.

Verteilung

Flurbiprofen wird rasch im ganzen Körper verteilt und ist weitgehend an Plasmaproteine gebunden.

Biotransforma­tion/Eliminati­on

Flurbiprofen wird vorwiegend durch Hydroxylierung metabolisiert und über die Nieren ausgeschieden. Die Eliminationshal­bwertszeit beträgt 3 bis 6 Stunden. Flurbiprofen wird in sehr geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden (weniger als 0,05 µg/ml). Ca. 20–25 % einer oralen Dosis Flurbiprofen werden unverändert ausgeschieden.

Spezielle Patientengruppen

Nach Einnahme von Flurbiprofen Tabletten wurde in den pharmakokinetischen Parametern zwischen älteren und jungen erwachsenen Freiwilligen kein Unterschied festgestellt.

Bei Kindern unter 12 Jahren wurden nach Verabreichung von Flurbiprofen 8,75 mg keine pharmakokinetischen Daten erhoben, allerdings zeigen sowohl Flurbiprofen Sirup als auch die Zäpfchenformu­lierung hinsichtlich der pharmakokinetischen Parameter keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu Erwachsenen.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Zusätzlich zu den Informationen, die bereits in den entsprechenden Abschnitten enthalten sind, gibt es keine relevanten präklinischen Da­ten.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Isomalt (Ph.Eur.) (E 953)

Maltitol (E 965)

Macrogol 300 (E 1521)

Pfefferminzöl (enthält Aromen mit dem Allergen: D-Limonen)

Zitronen-Aroma (enthält Aromen mit den Allergenen: D-Limonen und Geraniol)

Honig-Aroma

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

2 Jahre

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern.

6.5    art und inhalt des behältnisses

PVC/PVDC-Aluminium-Blisterpackung in einem bedruckten Umkarton.

Packungsgrößen: 8, 12, 16, 20, 24 Lutschtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

ratiopharm GmbH

Graf-Arco-Str. 3

89079 Ulm

8.    zulassungsnummer

7007580.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 18. November 2022

10.    stand der information

Oktober 2023

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: