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Furorese 250mg/25ml Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Furorese 250mg/25ml Infusionslösung

1.   BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Furorese® 20 mg/2 ml injekt Injektionslösung

Furorese® 40 mg/4 ml injekt Injektionslösung

Furorese® 250 mg/25 ml Infusionslösung

2.   qualitative und quantitative zusammensetzung

Furorese 20 mg/2 ml injekt

1 Ampulle mit 2 ml Injektionslösung enthält 20 mg Furosemid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 7,7 mg Natrium

Furorese 40 mg/4 ml injekt

1 Ampulle mit 4 ml Injektionslösung enthält 40 mg Furosemid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 15,4 mg Natrium

Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung

1 Ampulle mit 25 ml Infusionslösung enthält 250 mg Furosemid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 35,6 mg Natrium

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.   darreichungsform

Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt

Injektionslösung

Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung

Infusionslösung

Klare, farblose Lösung

4.   klinische angaben

4.1   anwendungsgebiete

Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt

Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt ist indiziert, wenn bei oraler Gabe von Furosemid keine ausreichende Diurese erreicht wird oder wenn eine orale Anwendung nicht möglich ist.

Ödeme und/oder Aszites infolge Erkrankungen des Herzens oder der Leber Ödeme infolge Erkrankungen der Nieren Ödeme infolge Verbrennungen Lungenödem (z. B. bei akuter Herzinsuffizienz) unterstützende Maßnahme bei Hirnödem Oligurie infolge einer Gestose, gegebenenfalls nach Beseitigung eines Volumenmangel­zustandes (Ödeme und/oder Hypertonie bei Gestosen sind keine Indikation!) hypertensive Krise (neben anderen therapeutischen Maßnahmen)

Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung

Die Anwendung der hochdosierten Zubereitung Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung ist ausschließlich bei Patienten mit stark verminderter Glomerulumfil­tration (Glomerulumfil­tratwerte kleiner als 20 ml/min) angezeigt.

drohendes und bereits eingetretenes akutes Nierenversagen (zur Aufrechterhaltung der Flüssigkeitsau­sscheidung und zur Erleichterung der parenteralen Ernährung, solange noch eine Restfiltration vorhanden ist) chronische Niereninsuffizienz im prädialytischen Stadium mit Flüssigkeitsre­tention und Hochdruck terminale Niereninsuffizienz: zur Aufrechterhaltung einer Restdiurese nephrotisches Syndrom bei Patienten, die auf eine orale Dosis von 120 mg Furosemid/Tag nicht ansprechen (im Vordergrund steht hier die Therapie der Grunderkrankung)

4.2    dosierung und art der anwendung

Die Dosierung sollte individuell – vor allem nach dem Behandlungserfolg – festgelegt werden. Es ist stets die niedrigste Dosis anzuwenden, mit der der gewünschte Effekt erzielt wird.

Dosierung

Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt

Dosierung bei Erwachsenen

Ödeme und/oder Aszites infolge Erkrankungen des Herzens, der Leber oder der Niere*

Initialdosis 20 – 40 mg Furosemid (entsprechend 2 – 4 ml Injektionslösung) i.v. Bei schwer mobilisierbaren Ödemen in entsprechenden Zeitabständen gegebenenfalls wiederholte Gabe dieser Dosis bis zum Eintritt der Diurese.

*Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwirkungen vorsichtig dosiert werden.

Ödeme infolge Verbrennungen

Die Tages- und/oder Einzeldosis kann zwischen 40 und 100 mg Furosemid (entsprechend 4 – 10 ml Injektionslösung) liegen, in Ausnahmefällen bei eingeschränkter Nierenfunktion bis zu 250 mg Furosemid (entsprechend 25 ml Injektionslösung) betragen. Ein intravasaler Volumenmangel muss vor der Anwendung von Furorese ausgeglichen werden.

Lungenödem (z. B. bei akuter Herzinsuffizienz)

Anwendung in Verbindung mit anderen therapeutischen Maßnahmen. Initialdosis 20 – 40 mg Furosemid (entsprechend 2 – 4 ml Injektionslösun­g) i.v.

Bei ausbleibender Diuresesteigerung Wiederholung nach 30 – 60 Minuten, gegebenenfalls mit doppelter Dosis.

Als unterstützende Maßnahme bei Hirnödem

Die Tages- und/oder Einzeldosis kann zwischen 40 und 100 mg Furosemid (entsprechend 4 – 10 ml Injektionslösung) liegen, in Ausnahmefällen bei eingeschränkter Nierenfunktion bis zu 250 mg Furosemid (entsprechend 25 ml Injektionslösung) betragen.

Oligurie infolge einer Gestose

Strengste Indikationsste­llung!

Ein intravasaler Volumenmangel muss vor der Anwendung von Furorese ausgeglichen werden.

Die Dosierung kann zwischen 10 und 100 mg Furosemid (entsprechend 1 – 10 ml Injektionslösung) täglich liegen.

Ödeme und/oder Hypertonie bei Gestosen sind keine Indikation für Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt!

Hypertensive Krise

20 – 40 mg Furosemid (entsprechend 2–4 ml Injektionslösung) neben anderen therapeutischen Maßnahmen.

Anwendung bei Kindern

Säuglingen und Kindern unter 15 Jahren sollte Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt parenteral nur ausnahmsweise bei bedrohlichen Zuständen gegeben werden. Die mittlere Tagesdosis beträgt 0,5 mg Furosemid/kg Körpergewicht.

Ausnahmsweise können bis zu 1 mg Furosemid/kg Körpergewicht i.v. injiziert werden.

Dosierung bei Erwachsenen

Akutes Nierenversagen

Bei Patienten mit Schock sind vor Beginn der Behandlung durch geeignete Maßnahmen die Hypovolämie und die Hypotonie zu beseitigen. Ebenso ist eine deutlich ausgeprägte Störung der Serumelektrolyte und des Säure-BasenGleichge­wichtes zu korrigieren. Führt eine Testdosis von 40 mg Furosemid, langsam intravenös injiziert, nicht zu einer vermehrten Flüssigkeitsau­sscheidung, so kann die Behandlung mit Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung begonnen werden. Mittels eines Perfusors können über den Tag pro Stunde 50 – 100 mg Furosemid appliziert werden.

Die Tagesdosis richtet sich nach einer ausreichenden Diurese, wobei die Maximaldosis nicht höher als 1.500 mg Furosemid pro Tag sein sollte (siehe „Art und Dauer der Anwendung “).

Chronische Niereninsuffizienz im prädialytischen Stadium mit Flüssigkeitsre­tention und Hochdruck, nephrotisches Syndrom

Da die natriuretische Antwort von zahlreichen Variablen abhängt, z. B. Grad der Niereninsuffizienz, Natriumbilanz usw., und daher prinzipiell im Einzelfall nicht präzise vorhergesagt werden kann, sollte die korrekte Dosis am besten durch stufenweise Erhöhung der Dosis ermittelt werden. Wegen des raschen Wirkungseintrittes kann die Dosis in halbstündlichem bis stündlichem Abstand gesteigert werden. Die empfohlene Anfangsdosis sollte 0,1 mg pro Minute als Infusion betragen. Da bei den chronisch niereninsuffi­zienten Patienten die Ausschwemmung langsam erfolgen sollte, ist die Dosis so zu wählen, dass der Patient in der Bilanz pro Tag etwa 1 kg Gewicht (140 mmol Na+) verliert.

Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwirkungen vorsichtig dosiert werden.

Anwendung bei Kindern

Säuglingen und Kindern unter 15 Jahren sollte Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung parenteral nur ausnahmsweise bei bedrohlichen Zuständen gegeben werden. Die mittlere Tagesdosis beträgt 0,5 mg Furosemid/kg Körpergewicht. Ausnahmsweise können bis zu 1 mg Furosemid/kg Körpergewicht i.v. verabreicht werden.

Art und Dauer der Anwendung

Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt

Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt wird in der Regel intravenös angewendet, wenn die Resorption im Darm gestört oder eine schnelle Dehydrierung notwendig ist. In Ausnahmefällen, in denen weder eine orale noch eine intravenöse Gabe möglich ist, kann Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt intramuskulär verabreicht werden, jedoch nicht in Akutsituationen (z. B. nicht beim Lungenödem) und nicht in höheren Dosen.

Bei intravenöser Anwendung soll Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt langsam injiziert werden. Die Injektionsges­chwindigkeit von 0,4 ml Injektionslösung (entsprechend 4 mg Furosemid) pro Minute darf nicht überschritten werden. Bei Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz (Serumkreatinin > 5 mg/dl) sollte die Injektionsges­chwindigkeit 0,25 ml Injektionslösung (entsprechend 2,5 mg Furosemid) pro Minute nicht überschreiten. In Fällen, in denen eine Dosiserhöhung auf 25 ml Injektionslösung (entsprechend 250 mg Furosemid) erforderlich wird, ist diese Dosis über einen Perfusor zu applizieren. Bei Bedarf kann die Injektionslösung mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung verdünnt werden.

Die Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt Injektionslösung darf nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln in der „Mischspritze“ injiziert werden.

Es ist darauf zu achten, dass der pH-Wert der gebrauchsfertigen Injektionslösung im schwach alkalischen bis neutralen Bereich (pH-Wert nicht unter 7) liegt. Saure Lösungen dürfen nicht verwendet werden, da eine Ausfällung des Wirkstoffs eintreten kann.

Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung

Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung ist in der Regel über einen Perfusor zu applizieren. Die Infusionsgeschwin­digkeit von 0,4 ml Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung pro Minute (entsprechend 4 mg Furosemid pro Minute) darf nicht überschritten werden. Bei Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz (Serumkreatinin > 5 mg/dl) sollte die Infusionsrate 0,25 ml Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung pro Minute (entsprechend 2,5 mg Furosemid pro Minute) nicht überschreiten. Bei Bedarf kann die Infusionslösung mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung verdünnt werden.

Die Infusionslösung darf nicht zusammen mit anderen Arzneimitteln infundiert werden.

Es ist darauf zu achten, dass der pH-Wert der gebrauchsfertigen Infusionslösung im schwach alkalischen bis neutralen Bereich (pH-Wert nicht unter 7) liegt. Saure Lösungen dürfen nicht verwendet werden, da eine Ausfällung des Wirkstoffs eintreten kann.

Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt / Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung wurde für 24 Stunden bei 25 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode des Verdünnens schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus.

Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

Um eine optimale Wirksamkeit zu erzielen und eine Gegenregulation zu unterdrücken, ist eine kontinuierliche Furosemid-Infusion der wiederholten Gabe von Injektionen vorzuziehen.

Furosemid wird nur dann intravenös gegeben, wenn eine orale Anwendung nicht möglich oder unwirksam (z. B. bei schlechter intestinaler Resorption) oder eine schnelle Wirkung erforderlich ist.

Die parenterale Anwendung von Furorese sollte, sobald es die Behandlung erlaubt, auf orale Gabe umgestellt werden.

Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Sulfonamide (mögliche Kreuzallergie mit Furosemid) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile, Nierenversagen mit Anurie, das auf eine Furosemid-Therapie nicht anspricht, Coma und Praecoma hepaticum im Zusammenhang mit einer hepatischen Enzephalopathie, schwerer Hypokaliämie (siehe Abschnitt 4.8), schwerer Hyponatriämie, Hypovolämie oder Dehydratation, stillenden Frauen.

Zusätzlich für Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung

normaler Nierenleistung sowie eingeschränkte Nierenfunktion mit Glomerulumfil­tratwerten größer als 20 ml/min, da in diesen Fällen die Gefahr eines zu starken Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes besteht

Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung darf nicht zur Bolusinjektion verwendet werden. Es muss unter Kontrolle des Infusionsvolumens bzw. der Infusionsgeschwin­digkeit infundiert werden, um das Risiko versehentlicher Überdosierung zu verringern.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Hypotonie, manifestem oder latentem Diabetes mellitus (regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers), Gicht (regelmäßige Kontrolle der Harnsäure im Serum), Harnabflussbe­hinderung (z. B. bei Prostatahyper­plasie, Hydronephrose, Ureterstenose), Hypoproteinämie, z. B. bei nephrotischem Syndrom (vorsichtige Einstellung der Dosierung), hepatorenalem Syndrom (rasch progrediente Niereninsuffizienz verbunden mit einer schweren Lebererkrankung, z. B. Leberzirrhose) Patienten, die durch einen unerwünscht starken Blutdruckabfall besonders gefährdet wären, z. B. Patienten mit zerebrovaskulären Durchblutungsstörun­gen oder koronarer Herzkrankheit, Frühgeborenen (Gefahr der Entwicklung einer Nephrokalzino­se/Nephrolithi­asis; Nierenfunktion­skontrolle, Nierensonographie).

Bei Frühgeborenen mit Atemnotsyndrom kann eine diuretische Behandlung mit Furosemid in den ersten Lebenswochen das Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli erhöhen.

Patienten, die mit Furosemid behandelt werden, kann eine symptomatische Hypotonie mit Schwindel, Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit auftreten. Das betrifft insbesondere ältere Menschen, Patienten, die gleichzeitig andere Medikamente einnehmen, die Hypotonie verursachen können, und Patienten mit anderen Erkrankungen, die mit einem Hypotonierisiko verbunden sind.

Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z. B. bei Prostatahyper­plasie) darf Furosemid nur angewendet werden, wenn für freien Harnabfluss gesorgt wird, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre (Harnverhaltung) mit Überdehnung der Blase führen kann.

Furosemid führt zu einer verstärkten Ausscheidung von Natrium und Chlorid und infolgedessen von Wasser. Auch die Ausscheidung anderer Elektrolyte (insbesondere Kalium, Kalzium und Magnesium) ist erhöht. Da während einer Therapie mit Furosemid als Folge der vermehrten Elektrolytaussche­idung häufig Störungen im Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt beobachtet werden, sind regelmäßige Kontrollen der Serumelektrolyte angezeigt.

Vor allem während einer Langzeittherapie mit Furorese sollten die Serumelektrolyte (insbesondere Kalium, Natrium, Kalzium), Bikarbonat, Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure sowie der Blutzucker regelmäßig kontrolliert werden.

Eine besonders enge Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit einem hohen Risiko Elektrolytstörungen zu entwickeln oder im Falle eines stärkeren Flüssigkeitsver­lustes (z. B. durch Erbrechen, Diarrhö oder intensives Schwitzen). Hypovolämie oder Dehydratation sowie wesentliche Elektrolytstörungen oder Störungen im Säure-BasenHaushalt müssen korrigiert werden. Dies kann die zeitweilige Einstellung der Behandlung mit Furosemid erfordern.

Die mögliche Entwicklung von Elektrolytstörungen wird durch zugrunde liegende Erkrankungen (z. B. Leberzirrhose, Herzinsuffizienz), Begleitmedikation (siehe Abschnitt 4.5) und Ernährung beeinflusst.

Der durch verstärkte Urinausscheidung hervorgerufene Gewichtsverlust sollte unabhängig vom Ausmaß der Urinausscheidung 1 kg/Tag nicht überschreiten.

Beim nephrotischen Syndrom muss wegen der Gefahr vermehrt auftretender Nebenwirkungen vorsichtig dosiert werden.

Gleichzeitige Anwendung mit Risperidon

In placebokontro­llierten Studien mit Risperidon bei älteren Patienten mit Demenz wurde eine höhere Mortalitätsinzidenz bei Patienten beobachtet, die gleichzeitig mit Furosemid und Risperidon behandelt wurden (7,3 %, Durchschnittsalter 89 Jahre, Altersspanne 75 – 97 Jahre), im Vergleich zu Patienten, die Risperidon allein (3,1 %, Durchschnittsalter 84 Jahre, Altersspanne 70 – 96 Jahre) oder Furosemid allein (4,1 %, Durchschnittsalter 80 Jahre, Altersspanne 67 – 90 Jahre) erhalten hatten. Die gleichzeitige Anwendung von Risperidon mit anderen Diuretika (hauptsächlich niedrig dosierte Thiaziddiuretika) war nicht mit einem ähnlichen Befund assoziiert.

Ein pathophysiolo­gischer Mechanismus zur Erklärung dieser Beobachtung konnte nicht identifiziert werden und es wurde kein einheitliches Muster für die Todesursache festgestellt. Dennoch ist Vorsicht angezeigt, und Risiken und Nutzen dieser Kombination oder der gleichzeitigen Behandlung mit anderen stark wirksamen Diuretika sind vor der Therapieentsche­idung abzuwägen. Die Mortalitätsinzidenz war bei Patienten, die andere Diuertika als Begleittherapie zu Risperidon erhalten hatten, nicht erhöht. Behandlungsunab­hängig war Dehydratation ein allgemeiner Risikofaktor für Mortalität und soll daher bei älteren Patienten mit Demenz vermieden werden (siehe Abschnitt 4.3).

Es besteht die Möglichkeit einer Exazerbation oder Aktivierung eines systemischen Lupus erythematodes.

Die Anwendung von Furorese kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Eine missbräuchliche Anwendung des Arzneimittels Furorese zu Dopingzwecken kann die Gesundheit gefährden.

Zusätzlich für Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt

Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.

Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung enthält 35,6 mg Natrium pro Ampulle, entsprechend 1,78 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2g.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Furosemid und Glukokortikoiden , Carbenoxolon oder Laxanzien kann zu verstärkten Kaliumverlusten mit dem Risiko, dass sich eine Hypokaliämie entwickelt, führen. Große Mengen Lakritze wirken in dieser Hinsicht wie Carbenoxolon.

Nichtsteroidale Antiphlogistika (z. B. Indometacin und Acetylsalicylsäure) können die Wirkung von Furosemid abschwächen. Bei Patienten, die unter Furosemid-Therapie eine Hypovolämie entwickeln, oder bei Dehydratation kann die gleichzeitige Gabe von nichtsteroidalen Antiphlogistika ein akutes Nierenversagen auslösen.

Probenecid , Methotrexat und andere Arzneimittel, die wie Furosemid in den Nieren beträchtlich tubulär sezerniert werden , können die Wirkung von Furosemid abschwächen.

Furosemid kann die renale Elimination von Probenecid , Methotrexat und anderen Arzneimitteln, die wie Furosemid in der Niere beträchtlich tubulär sezerniert werden , verringern. Bei hochdosierter Behandlung (sowohl insbesondere mit Furosemid als auch mit dem anderen Arzneimittel) kann dies zu erhöhten Serumspiegeln und einem größeren Nebenwirkungsrisiko durch Furosemid oder die Begleitmedikation führen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Phenytoin wurde eine Wirkungsabschwächung von Furosemid beschrieben.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden ist zu beachten, dass bei einer sich unter Furosemid-Therapie entwickelnden Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie die Empfindlichkeit des Myokards gegenüber Herzglykosiden erhöht ist. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Kammerarrhythmien (inklusive Torsade de pointes) bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ein Syndrom des verlängerten QT-Intervalls verursachen können (z. B. Terfenadin, einige Antiarrhythmika der Klassen I und III) und beim Vorliegen von Elektrolytstörun­gen.

Die Toxizität hochdosierter Salicylate kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid verstärkt werden.

Furosemid kann die schädlichen Effekte nephrotoxischer Arzneimittel (z. B. Antibiotika wie Aminoglykoside, Cephalosporine, Polymyxine) verstärken.

Bei Patienten, die gleichzeitig mit Furosemid und hohen Dosen bestimmter Cephalosporine behandelt werden, kann es zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion kommen.

Die Ototoxizität von Aminoglykosiden (z. B. Kanamycin, Gentamicin, Tobramycin) und anderen ototoxischen Arzneimitteln kann bei gleichzeitiger Gabe von Furosemid verstärkt werden. Auftretende Hörstörungen können irreversibel sein. Die gleichzeitige Anwendung der vorgenannten Arzneimittel sollte daher vermieden werden.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Cisplatin und Furosemid ist mit der Möglichkeit eines Hörschadens zu rechnen. Wird bei einer Cisplatinbehandlung eine forcierte Diurese mit Furosemid angestrebt, so darf Furosemid nur in niedriger Dosis (z. B. 40 mg bei normaler Nierenfunktion) und bei positiver Flüssigkeitsbilanz eingesetzt werden. Andernfalls kann es zu einer Verstärkung der Nephrotoxizität von Cisplatin kommen.

Die gleichzeitige Gabe von Furosemid und Lithium führt über eine verminderte Lithiumausscheidung zu einer Verstärkung der kardio- und neurotoxischen Wirkung des Lithiums. Daher wird empfohlen, bei Patienten, die diese Kombination erhalten, den Lithiumplasmas­piegel sorgfältig zu überwachen.

Wenn andere Antihypertensiva , Diuretika oder Arzneimittel mit blutdrucksenkendem Potential gleichzeitig mit Furosemid angewendet werden, ist ein stärkerer Blutdruckabfall zu erwarten. Massive Blutdruckabfälle bis zum Schock und eine Verschlechterung der Nierenfunktion (in Einzelfällen akutes Nierenversagen) wurden insbesondere beobachtet, wenn ein ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonist zum ersten Mal oder erstmals in höherer Dosierung gegeben wurde. Wenn möglich sollte die Furosemid-Therapie daher vorübergehend eingestellt oder wenigstens die Dosis für 3 Tage reduziert werden, bevor die Therapie mit einem ACE-Hemmer oder Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonist begonnen oder seine Dosis erhöht wird.

Die Wirkung von Theophyllin oder curareartigen Muskelrelaxanzien kann durch Furosemid verstärkt werden.

Die Wirkung von Antidiabetika oder blutdruckerhöhen­den Sympathomimetika (z. B. Epinephrin, Norepinephrin) kann bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid abgeschwächt werden.

Bei Patienten, die mit Risperidon behandelt werden, ist Vorsicht angezeigt, und Risiken und Nutzen der Kombination oder gleichzeitigen Behandlung mit Furosemid oder mit anderen stark wirksamen Diuretika sind vor der Therapieentsche­idung abzuwägen (siehe Abschnitt 4.4 bezüglich der erhöhten Mortalität bei älteren Patienten mit Demenz, die gleichzeitig Risperidon erhalten).

Levothyroxin

Hohe Dosen Furosemid können die Bindung von Schilddrüsenhor­monen an Transportproteine inhibieren. Dadurch kann es zu einem anfänglichen, vorübergehenden Anstieg freier Schilddrüsenhormone kommen, insgesamt gefolgt von einer Abnahme des Gesamtschilddrüsen­hormonspiegel­s. Die Schilddrüsenhor­monspiegel sollten überwacht werden.

Sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Ciclosporin A und Furosemid ist mit einem erhöhten Risiko von Arthritis urica verbunden, als Folge einer durch Furosemid verursachten Hyperurikämie und einer Beeinträchtigung der renalen Harnsäureaussche­idung durch Ciclosporin.

Bei Patienten mit hohem Risiko für eine Nierenschädigung durch Röntgenkontras­tmittel , die mit Furosemid behandelt wurden, trat häufiger eine Verschlechterung der Nierenfunktion nach einer Röntgenkontras­tuntersuchung auf als bei Risikopatienten, die nur eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr (Hydratation) vor der Kontrastunter­suchung erhielten.

In einzelnen Fällen kann es nach intravenöser Gabe von Furosemid innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme von Chloralhydrat zu Hitzegefühl, Schweißausbruch, Unruhe, Übelkeit, Blutdruckanstieg und Tachykardie kommen. Die gleichzeitige Anwendung von Furosemid und Chloralhydrat ist daher zu vermeiden.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Furosemid ist in der Schwangerschaft nur kurzfristig und unter besonders strenger Indikationsstellung anzuwenden, da Furosemid die Plazenta passiert.

Diuretika sind für die routinemäßige Therapie von Hypertonie und Ödemen in der Schwangerschaft nicht geeignet, da sie die Perfusion der Plazenta beeinträchtigen und damit das intrauterine Wachstum.

Falls Furosemid bei Herz- oder Niereninsuffizienz der Schwangeren angewendet werden muss, sind Elektrolyte und Hämatokrit sowie das Wachstum des Fetus genau zu überwachen. Eine Verdrängung des Bilirubins aus der Albuminbindung und damit ein erhöhtes Kernikterusrisiko bei Hyperbilirubinämie wird für Furosemid diskutiert.

Furosemid passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut 100 % der maternalen Serumkonzentration. Bisher sind keine Fehlbildungen beim Menschen bekannt geworden, die mit einer Furosemid-Exposition in Zusammenhang stehen könnten. Es liegen jedoch zur abschließenden Beurteilung einer eventuell schädigenden Wirkung auf den Embryo/Fetus keine ausreichenden Erfahrungen vor. Beim Fetus kann dessen Urinproduktion in utero stimuliert werden. Bei der Behandlung von Frühgeborenen mit Furosemid wurde das Auftreten von Urolithiasis beobachtet.

Stillzeit

Furosemid wird in die Muttermilch ausgeschieden und hemmt die Laktation. Frauen dürfen daher nicht mit Furosemid behandelt werden, wenn sie stillen. Gegebenenfalls ist abzustillen (siehe auch Abschnitt 4.3).

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Diese Arzneimittel können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

4.8    nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Die Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen beruhen auf Literaturdaten und beziehen sich auf Studien, in denen insgesamt 1387 Patienten mit unterschiedlichen Dosierungen von Furosemid in verschiedenen Indikationen behandelt wurden.

Tabelle: Nebenwirkungen

Systemorganklasse

Nebenwirkung

Häufigkeit

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Häufig

Hämokonzentration (bei übermäßiger Diurese)

Gelegentlich

Thrombozytopenie

Selten

Eosinophilie, Leukopenie

Sehr selten

hämolytische Anämie, aplastische Anämie, Agranulozytose

Hinweise auf eine Agranulozytose können Fieber mit Schüttelfrost, Schleimhautverände­rungen und Halsschmerzen sein.

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

allergische Haut- und Schleimhautre­aktionen (siehe „Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes“)

Selten

schwere anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktionen wie anaphylaktischer Schock (zur Behandlung siehe Abschnitt 4.9)

Erste Anzeichen für einen Schock sind u. a. Hautreaktionen wie Flush oder Urtikaria, Unruhe, Kopfschmerz, Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose.

Nicht bekannt

Exazerbation oder Aktivierung eines systemischen Lupus erythematodes

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen (siehe Abschnitt 4.4)

Sehr häufig

Elektrolytstörungen (einschließlich symptomatischer), Dehydratation und Hypovolämie (besonders bei älteren Patienten)

Triglyzeride im Blut erhöht

Häufig

Hyponatriämie und Hypochlorämie (insbesondere bei eingeschränkter Zufuhr von Natriumchlorid). Häufig beobachtete Symptome einer Hyponatriämie sind Apathie, Wadenkrämpfe, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Schläfrigkeit, Erbrechen und Verwirrtheitszus­tände.

Hypokaliämie (insbesondere bei gleichzeitig verminderter Kaliumzufuhr und/oder erhöhten Kaliumverlusten, z. B. bei Erbrechen oder chronischer Diarrhö)

Eine Hypokaliämie kann sich in neuromuskulärer (Muskelschwäche, Parästhesien, Paresen), intestinaler (Erbrechen, Obstipation, Meteorismus), renaler (Polyurie, Polydipsie) und kardialer (Reizbildungs- und Reizleitungsstörun­gen) Symptomatik äußern. Schwere Kaliumverluste können zu einem paralytischen Ileus oder zu Bewusstseinsstörun­gen bis zum Koma führen.

Cholesterin im Blut erhöht, Harnsäure im Blut erhöht und Gichtanfälle

Gelegentlich

Eingeschränkte Glucosetoleranz und Hyperglykämie

Bei Patienten mit manifestem Diabetes mellitus kann dies zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen. Ein latenter Diabetes mellitus kann manifest werden (siehe Abschnitt 4.4).

Nicht bekannt

Hypokalzämie

Eine Hypokalzämie kann in seltenen Fällen eine Tetanie auslösen.

Hypomagnesiämie

In seltenen Fällen wurde eine Tetanie oder das Auftreten von Herzrhythmusstörun­gen beobachtet.

Metabolische Alkalose

Pseudo-Bartter-Syndrom (im Zusammenhang mit Missbrauch und/oder Langzeitanwendung von Furosemid)

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

hepatische Enzephalopathie bei Patienten mit Leberinsuffizienz (siehe Abschnitt 4.3)

Selten

Parästhesien

Nicht bekannt

Schwindel, Ohnmacht und Bewusstlosigkeit, Kopfschmerzen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Gelegentlich

meist reversible Hörstörungen

besonders bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder einer Hypoproteinämie (z. B. bei nephrotischem Syndrom) und/oder bei zu schneller intravenöser Injektion; Taubheit (manchmal irreversibel)

Selten

Tinnitus aurium

Gefäßerkrankungen

Sehr häufig

bei intravenöser Infusion: Hypotonie einschließlich Orthostasesyndrom (siehe Abschnitt 4.4) Bei übermäßiger Diurese können, insbesondere bei älteren Patienten und Kindern, Kreislaufbeschwer­den (bis zum Kreislaufkollaps) auftreten, die sich vor allem als Kopfschmerz, Schwindel, Sehstörungen, Mundtrockenheit und Durst, Hypotonie und orthostatische Regulationsstörun­gen äußern.

Selten

Vaskulitis

Nicht bekannt

Thrombose (insbesondere bei älteren Patienten)

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Gelegentlich

Übelkeit

Selten

Erbrechen, Diarrhö

Sehr selten

akute Pankreatitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten

intrahepatische Cholestase, Erhöhung der Lebertransaminasen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich

Pruritus, Urtikaria, Ausschläge, bullöse Dermatitis, Erythema multiforme, Pemphigoid, Dermatitis exfoliativa, Purpura, Photosensibilität

Nicht bekannt

Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), Arzneimittele­xanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Nicht bekannt

Fälle von Rhabdomyolyse wurden berichtet, oftmals im Zusammenhang mit schwerer Hypokaliämie (siehe Abschnitt 4.3).

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr häufig

Anstieg des Kreatinins im Serum

Häufig

Urinvolumen erhöht

Selten

tubulointersti­tielle Nephritis

Nicht bekannt

Natrium im Urin erhöht, Chlorid im Urin erhöht, Blutharnstoff er­höht

Symptome einer Harnabflussbe­hinderung (z. B. bei Patienten mit Prostatahyper­plasie, Hydronephrose, Ureterstenose) bis hin zur Harnsperre (Harnverhaltun­g) mit

Sekundärkompli­kationen (siehe Abschnitt 4.4), Nephrokalzinose und/oder Nephrolithiasis bei

Frühgeborenen (siehe Abschnitt 4.4), Nierenversagen (siehe Abschnitt 4.5)

Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen

Nicht bekannt

erhöhtes Risiko eines persistierenden Ductus arteriosus Botalli, wenn Frühgeborene in den ersten Lebenswochen mit Furosemid behandelt werden

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Selten

Fieber

Nicht bekannt

Nach intramuskulärer Injektion können lokale Reaktionen wie Schmerzen auftreten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko- Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3

D-53175 Bonn

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anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Das klinische Bild bei akuter oder chronischer Überdosierung ist vom Ausmaß des Wasser- und Elektrolytverlustes abhängig. Überdosierung kann zu Hypotonie, orthostatischen Regulationsstörun­gen, Elektrolytstörungen (Hypokaliämie, Hyponatriämie, Hypochlorämie) oder Alkalose führen. Bei stärkeren Flüssigkeitsver­lusten kann es zu ausgeprägter Hypovolämie, Dehydratation, Kreislaufkollaps und Hämokonzentration mit Thromboseneignung kommen. Bei raschen Wasser- und Elektrolytverlusten können delirante Zustandsbilder auftreten. Selten tritt ein anaphylaktischer Schock (Symptome: Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose, starker Blutdruckabfall, Bewusstseinsstörun­gen bis hin zum Koma u. a.) auf.

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei Überdosierung oder Anzeichen einer Hypovolämie (Hypotonie, orthostatische Regulationsstörun­gen) muss die Behandlung mit Furorese sofort abgesetzt werden.

Neben der Überwachung der vitalen Parameter müssen wiederholt Kontrollen des Wasser- und Elektrolythau­shalts, des Säure-Basen-Haushalts, des Blutzuckers und der harnpflichtigen Substanzen durchgeführt und Abweichungen gegebenenfalls korrigiert werden.

Bei Patienten mit Miktionsstörungen (z. B. bei Patienten mit Prostatahyper­plasie) muss für freien Harnabfluss gesorgt werden, da eine plötzlich einsetzende Harnflut zu einer Harnsperre mit Überdehnung der Blase führen kann.

Therapie bei Hypovolämie: Volumensubstitution

Therapie bei Hypokaliämie: Kaliumsubstitution

Therapie bei Kreislaufkollaps: Schocklagerung, falls nötig Schocktherapie

Sofortmaßnahmen bei anaphylaktischem Schock

Bei den ersten Anzeichen (z. B. kutane Reaktionen wie Urtikaria oder Flush, Unruhe, Kopfschmerz, Schweißausbruch, Übelkeit, Zyanose):

Injektion/Infusion abbrechen, venösen Zugang belassen. Neben anderen gebräuchlichen Notfallmaßnahmen Kopf-Oberkörper-Tieflage, Atemwege freihalten, Applikation von Sauerstoff! Falls nötig sind weitere, gegebenenfalls auch intensivmedizi­nische Maßnahmen (u. a. Gabe von Epinephrin, Volumenersatzmit­tel, Glukokortikoid) einzuleiten.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1   pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: High-ceiling-Diuretika

ATC-Code: C03C A01

Furosemid ist ein starkes, kurz und schnell wirkendes Schleifendiure­tikum. Es hemmt im aufsteigenden Teil der Henle-Schleife über eine Blockierung der Na+/2Cl-/K±Ionen-Carrier die Rückresorption dieser Ionen. Die fraktionelle Natriumausscheidung kann dabei bis zu 35 % des glomerulär filtrierten Natriums betragen. Als Folge der erhöhten Natriumausscheidung kommt es sekundär durch osmotisch gebundenes Wasser zu einer verstärkten Harnausscheidung und zu einer Steigerung der distal-tubulären K±Sekretion. Ebenfalls erhöht ist die Ausscheidung der Ca2± und Mg2±Ionen. Neben den Verlusten an vorgenannten Elektrolyten kann es zu einer verminderten Harnsäureaussche­idung und zu Störungen des Säure-Basen-Haushalts in Richtung metabolische Alkalose kommen.

Furosemid unterbricht den tubuloglomerulären Feedback-Mechanismus an der Macula densa, so dass es zu keiner Abschwächung der saluretischen Wirksamkeit kommt.

Furosemid führt zu einer dosisabhängigen Stimulierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems.

Furosemid führt bei Herzinsuffizienz akut zu einer Senkung der Vorlast des Herzens durch Erweiterung der venösen Kapazitätsgefäße. Dieser frühe vaskuläre Effekt scheint durch Prostaglandine vermittelt zu sein und setzt eine ausreichende Nierenfunktion mit Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und eine intakte Prostaglandin­synthese voraus.

Furosemid wirkt blutdrucksenkend infolge einer gesteigerten Natriumchlorid-Ausscheidung und einer verminderten Ansprechbarkeit der glatten Gefäßmuskulatur auf vasokonstrikto­rische Reize sowie infolge einer Blutvolumenabnahme.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach intravenöser Applikation von Furosemid kann ein Wirkungseintritt innerhalb von 2 – 15 Minuten erwartet werden.

Verteilung

Die Plasmaprotein­bindung von Furosemid beträgt ca. 95 %; sie kann bei Niereninsuffizienz um bis zu 10 % reduziert sein. Das relative Verteilungsvolumen liegt bei 0,2 l/kg KG (bei Neugeborenen 0,8 l/kg KG).

Biotransformation

Furosemid wird in der Leber nur geringgradig (ca. 10 %) metabolisiert und überwiegend unverändert ausgeschieden.

Elimination

Die Elimination erfolgt zu zwei Dritteln renal, zu einem Drittel über Galle und Faeces. Die Eliminationshal­bwertszeit liegt bei normaler Nierenfunktion bei ca. 1 Stunde; sie kann sich bei terminaler Niereninsuffizienz auf bis zu 24 Stunden verlängern.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Die akute orale Toxizität war bei allen getesteten Spezies gering. Chronische Toxizitätsstudien an Ratte und Hund führten zu Veränderungen an den Nieren (u. a. Fibrosierung und Kalzifizierung der Nieren).

In-vitro- und In-vivo- Tests zur genetischen Toxikologie ergaben für Furosemid keine klinisch relevanten Hinweise auf ein genotoxisches Potenzial.

Langzeitunter­suchungen an Ratte und Maus ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential.

In Studien zur Reproduktionsto­xikologie traten an Rattenfeten nach Gabe hoher Dosen eine verminderte Anzahl differenzierter Glomeruli, Skelettanomalien an Scapula, Humerus und Rippen (bedingt durch Hypokaliämie) sowie Hydronephrosen bei Maus- und Kaninchenfeten auf.

6.   pharmazeutische angaben

6.1   liste der sonstigen bestandteile

Furorese 20 mg/2 ml/- 40 mg/4 ml injekt

Natriumchlorid

Natriumhydroxid

Salzsäure oder Natriumhydroxid-Lösung (zur pH-Einstellung)

Wasser für Injektionszwecke

Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung

Mannitol (Ph.Eur.)

Natriumhydroxid

Wasser für Injektionszwecke

6.2    inkompatibilitäten

Injektionslösun­gen/Infusionslösun­gen, die sauer oder schwach sauer reagieren und eine deutliche Pufferkapazität im sauren Bereich besitzen, dürfen nicht mit Furorese gemischt werden. Bei diesen Mischungen wird der pH-Wert in den sauren Bereich verschoben und es fällt das schwer lösliche Furosemid als kristalliner Niederschlag aus.

6.3    dauer der haltbarkeit

5 Jahre

Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung

Nach Anbruch Rest verwerfen!

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung wurde für 24 Stunden bei 25 °C nachgewiesen.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Die Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Furorese 20 mg/2 ml injekt

5 und 25 Ampullen mit je 2 ml Injektionslösung

Furorese 40 mg/4 ml injekt

5 und 25 Ampullen mit je 4 ml Injektionslösung

Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung

5 und 25 (5×5) Ampullen mit je 25 ml Infusionslösung

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6   besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7.   inhaber der zulassungen

Hexal AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908–0

Telefax: (08024) 908–1290

E-Mail:

8.   zulassungsnummern

Furorese 20 mg/2 ml injekt

7259.00.02

Furorese 40 mg/4 ml injekt

39036.00.00

Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung

7259.00.00

9.   datum der erteilung der zulassungen / verlängerung der zulassungen

Furorese 20 mg/2 ml injekt

Datum der Erteilung der Zulassung: 05. Februar 1986

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:

10. Januar 2002

Furorese 40 mg/4 ml injekt

Datum der Erteilung der Zulassung: 09. Januar 1997

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung:

22. Juli 2003

Furorese 250 mg/25 ml Infusionslösung

Datum der Erteilung der Zulassung: 01. Oktober 1985

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung

26. März 2002

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: