Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Galnora 16 mg Hartkapseln, retardiert
1. bezeichnung des arzneimittels
1. bezeichnung des arzneimittelsGalnora® 8 mg Hartkapseln, retardiert
Galnora® 16 mg Hartkapseln, retardiert
Galnora® 24 mg Hartkapseln, retardiert
2
2Galnora 8 mg
Jede Hartkapsel, retardiert enthält 8 mg Galantamin (als Hydrobromid)
Galnora 16 mg
Jede Hartkapsel, retardiert enthält 16 mg Galantamin (als Hydrobromid)
Galnora 24 mg
Jede Hartkapsel, retardiert enthält 24 mg Galantamin (als Hydrobromid)
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Hartkapsel, retardiert
Galnora 8 mg
Weiße Kapseln mit dem Aufdruck G8 auf dem Kapseloberteil.
Der Kapselinhalt besteht aus einer weißen ovalen Retardtablette.
Galnora 16 mg
Rosafarbene Kapseln mit dem Aufdruck G16 auf dem Kapseloberteil.
Der Kapselinhalt besteht aus zwei weißen ovalen Retardtabletten.
Galnora 24 mg
Orange-rosa Kapseln mit dem Aufdruck G24 auf dem Kapseloberteil.
Der Kapselinhalt besteht aus drei weißen ovalen Retardtabletten.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Galnora ist indiziert zur symptomatischen Behandlung leichter bis mittelschwerer Demenz vom Alzheimer Typ.
4.2 dosierung und art der anwendung
4.2 dosierung und art der anwendungDosierung
Vor Behandlungsbeginn
Die Diagnose einer wahrscheinlichen Demenz vom Alzheimer-Typ sollte entsprechend den aktuellen klinischen Richtlinien gestellt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Anfangsdosis
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 8 mg/Tag über einen Zeitraum von 4 Wochen.
Erhaltungsdosis
– Verträglichkeit und Dosierung von Galantamin sollten regelmäßig überprüft werden, möglichst innerhalb von 3 Monaten nach Behandlungsbeginn. Danach sollten der klinische Nutzen von Galantamin und die Verträglichkeit der Behandlung entsprechend den aktuellen klinischen Richtlinien regelmäßig überprüft werden. Die Erhaltungstherapie kann so lange fortgesetzt werden, wie ein therapeutischer Nutzen besteht und die Behandlung mit Galantamin für den Patienten verträglich ist. Eine Beendigung der Therapie sollte erwogen werden, wenn kein therapeutischer Effekt mehr erkennbar ist oder wenn der Patient die Behandlung nicht verträgt.
– Die anfängliche Erhaltungsdosis beträgt 16 mg/Tag und sollte für mindestens 4 Wochen aufrecht erhalten werden.
– Eine Steigerung der Erhaltungsdosis auf 24 mg/Tag sollte individuell nach angemessener Beurteilung der Behandlung im Hinblick auf den klinischen Nutzen und die Verträglichkeit in Betracht gezogen werden.
– Bei einzelnen Patienten, die bei der Gabe von 24 mg/Tag keine erhöhte Ansprechrate zeigen oder die diese Dosis nicht vertragen, sollte eine Dosisreduktion auf 16 mg/Tag in Erwägung gezogen werden.
Behandlungsabbruch
Nach abruptem Absetzen der Therapie (z.B. zur Operationsvorbereitung) tritt kein Rebound-Effekt auf.
Wechsel von Galantamin Tabletten oder Galantamin Lösung zum Einnehmen auf Galnora Hartkapseln, retardiert
Es wird empfohlen, den Patienten die gleiche Galantamin-Gesamttagesdosis zu verabreichen. Patienten, die auf die einmal tägliche Einnahme wechseln, sollten ihre letzte Dosis Galantamin Tabletten oder Galantamin Lösung zum Einnehmen abends einnehmen und am folgenden Morgen mit Galnora Hartkapseln, retardiert einmal täglich beginnen.
Nierenfunktionsstörung
Die Galantamin-Plasmakonzentrationen können bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung erhöht sein (siehe Abschnitt 5.2).
Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance ≥9 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von weniger als 9 ml/min darf Galantamin nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).
Leberfunktionsstörung
Die Galantamin-Plasmakonzentrationen können bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Leberfunktionsstörung erhöht sein (siehe Abschnitt 5.2). Basierend auf dem pharmakokinetischen Modell zu Patienten mit mäßig beeinträchtigter Leberfunktion (Child-Pugh-Score 7) wird empfohlen, die Behandlung 1 Woche lang mit einer retardierten 8 mg Kapsel einmal jeden zweiten Tag, vorzugsweise morgens, zu beginnen. Danach sollten die Patienten die Behandlung mit einmal täglich 8 mg für 4 Wochen fortsetzen. Eine tägliche Dosis von 16 mg sollte bei dieser Patientengruppe nicht überschritten werden.
Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Score größer als 9) darf Galantamin nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3).
Bei Patienten mit leichten Leberfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Begleitmedikation
Bei Patienten, die mit starken Cytochrom-P450–2D6– oder –3A4-Inhibitoren behandelt werden, kann eine Reduzierung der Dosis erwogen werden (siehe Abschnitt 4.5).
Kinder und Jugendliche
Es gibt keinen relevanten Nutzen von Galantamin bei Kindern und Jugendlichen.
Art der Anwendung
Galnora Hartkapseln, retardiert sollten einmal täglich morgens, vorzugsweise mit dem Essen eingenommen werden. Die Kapseln sollten mit etwas Flüssigkeit als Ganzes geschluckt werden. Die Kapseln dürfen nicht zerkaut oder zerkleinert werden.
Patienten mit Schluckschwierigkeiten: Die Kapseln können entleert werden und die Tablettenkerne gemeinsam mit etwas Flüssigkeit geschluckt werden. Der Kapselinhalt (Retardtabletten) darf nicht zerkaut oder zerkleinert werden.
Während der Behandlung sollte eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt sein (siehe Abschnitt 4.8).
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Da keine Daten zur Anwendung von Galantamin bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Skala größer als 9) und bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von weniger als 9 ml/min vorliegen, ist Galantamin bei diesen Personen kontraindiziert. Bei Patienten, bei denen sowohl signifikante Nieren- als auch Leberfunktionsstörungen vorliegen, ist Galantamin kontraindiziert.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung demenztypen
thesie, vor allem im Fall eines Pseudocholinesterasemangels.
Natrium
Galnora enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Hartkapsel, retardiert, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Pharmakodynamische Wechselwirkungen Aufgrund seines Wirkmechanismus soll Galantamin nicht gleichzeitig mit anderen Cholinomimetika (wie Ambenonium, Do-nepezil, Neostigmin, Pyridostigmin, Rivas-tigmin oder systemisch verabreichtem Pilocarpin) angewendet werden. Galantamin kann die Wirkung von Anticholinergika an-tagonisieren. Wenn anticholinerge Medikationen wie Atropin plötzlich abgesetzt werden, kann das Risiko einer Wirkungsverstärkung von Galantamin bestehen. Wie bei Cholinomimetika zu erwarten, sind pharmakodynamische Wechselwirkungen mit Arzneimitteln möglich, die die Herzfrequenz deutlich herabsetzen wie z.B. Digoxin, Betablocker, bestimmte KalziumkanalBlocker und Amiodaron. Mit Vorsicht sollten Arzneimittel, die Torsades de pointes auslösen können, gegeben werden. In diesen Fällen sollte ein EKG in Betracht gezogen werden.
Als Cholinomimetikum kann Galantamin eine Muskelrelaxation vom Succinylcholin-typ während der Anästhesie verstärken, vor allem im Fall eines Pseudocholinesterasemangels.
Pharmakokinetische Wechselwirkungen Mehrere Abbauwege und eine renale Ausscheidung sind an der Elimination von Galantamin beteiligt. Die Wahrscheinlichkeit klinisch relevanter Wechselwirkungen ist gering. Das Vorkommen bedeutsamer Interaktionen kann dennoch in Einzelfällen klinisch relevant sein.
Die gleichzeitige Einnahme mit Nahrung verlangsamt die Resorptionsrate von Galantamin, das Ausmaß der Resorption wird aber nicht beeinflusst. Es wird empfohlen, Galnora mit den Mahlzeiten einzunehmen, um cholinerge Nebenwirkungen zu minimieren.
Andere Arzneimittel, die die Metabolisie-rung von Galantamin beeinflussen
Wechselwirkungsstudien zeigten eine Erhöhung der Galantamin-Bioverfügbarkeit um ca. 40% bei gleichzeitiger Gabe von Paroxetin (einem potenten Cytochrom P450–2D6-Inhibitor) und um 30% bzw. 12% bei gleichzeitiger Gabe von Ketoconazol bzw.Erythromycin (beides Cytochrom-P450–3A4-Inhibitoren). Daher kann zu Beginn einer Behandlung bei Patienten mit starken Cytochrom-P450–2D6-Inhibitoren (z.B. Chinidin, Paroxetin oder Fluoxetin) oder Cytochrom-P450–3A4-Inhibitoren (z.B. Ketoconazol oder Ritonavir), eine erhöhte Inzidenz von cholinergen Nebenwirkungen, vor allem Übelkeit und Erbrechen, auftreten. Unter diesen Umständen kann in Abhängigkeit von der Verträglichkeit eine Reduktion der Galantamin-Erhaltungsdosis erwogen werden (siehe Abschnitt 4.2).
Memantin, ein N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-Rezeptor-Antagonist, gegeben in einer Dosierung von 10 mg einmal täglich für 2 Tage, gefolgt von 10 mg zweimal täglich für 12 Tage, hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Galantamin 16 mg Hartkapseln, retardiert, die einmal täglich im Steady-State eingenommen wurden.
Auswirkung von Galantamin auf die Meta-bolisierung anderer Arzneimittel
Therapeutische Dosen von 24 mg Galanta-min/Tag hatten keinen Einfluss auf die Kinetik von Digoxin, obwohl pharmakodynamische Interaktionen auftreten können (siehe auch Pharmakodynamische Wechselwirkungen).
Therapeutische Dosen von 24 mg Galanta-min/Tag hatten keinen Einfluss auf die Kinetik und Prothrombinzeit von Warfarin.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Für Galantamin liegen keine klinischen Daten für die Anwendung während einer Schwangerschaft vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Vorsicht ist geboten, wenn Galantamin schwangeren Frauen verschrieben wird.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Galantamin in die Muttermilch übergeht. Studien an stillenden Frauen liegen nicht vor. Daher sollen Patientinnen während einer Behandlung mit Galantamin nicht stillen.
Fertilität
Die Auswirkungen von Galantamin auf die Fertilität beim Menschen wurden nicht untersucht.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Galantamin hat geringen bis mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Die Symptome umfassen Schwindel und Somnolenz, besonders während der ers-tenWochen nach Beginn der Behandlung.
4.8 nebenwirkungen
| Erkrankungen des Immunsystems | Überempfindlichkeit | |||
| Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | Verminderter Appetit | Dehydration | ||
| Psychiatrische Erkrankungen | Halluzination, Depression | Visuelle Halluzination, akustische Halluzination | ||
| Erkrankungen des Nervensystems | Synkope, Schwindel, Tremor, Kopfschmerzen, Somnolenz, Lethargie | Parästhesie, Dysgeusie, Hypersomnie, Krampfanfälle, Extrapyramidale Störung* | ||
| Augenerkrankungen | Verschwommenes Sehen | |||
| Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths | Tinnitus | |||
| Herzerkrankungen | Bradykardie | Supraventrikuläre Extrasystolen, AV-Block I. Grades, Sinus-Bradykardie, Palpitationen | Kompletter AV- Block | |
| Gefäßerkrankungen | Hypertonie | Hypotonie, Hitzewallungen | ||
| Erkrankungen des Gastrointestinaltraks | Erbrechen Übelkeit | Abdominalschmerz Oberbauchschmerz, Diarrhö, Dyspepsie, Abdominalbeschwerden | Würgereiz | |
| Leber- und Gallenerkrankungen | Hepatitis | |||
| Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Vermehrtes Schwitzen | Stevens-Johnson Syndrom; akute generalisier-te exan-thematische Pustulosis, Erythema multiforme | ||
| Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen | Muskelkrämpfe | Muskelschwäche | ||
| Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort | Müdigkeit Asthenie Unwohlsein | |||
| Untersuchungen | Gewichtsabnahme | Erhöhte Leberenzyme | ||
| Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen | Sturz, Lazeration |
* Klasseneffekte, die für Antidementiva vom Typ der Acetylcholinesterasehemmer berichtet wurden, beinhalten Konvulsio-nen/Krampfanfälle (siehe Abschnitt 4.4).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufge-
fordert jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmako-vigilanz, Kurt-Georg- Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Webseite: , anzuzeigen.
4.9 überdosierung
lich zu Muskelschwäche oder Faszikulatio-nen können sich einige oder alle Anzeichen einer cholinergen Krise entwickeln: Starke Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale Krämpfe, Speichelfluss, Tränenfluss, Blasen- und Darmentleerung, Schwitzen, Bradykardie, Hypotonie, Kollaps und Krampfanfälle.
Zunehmende Muskelschwäche in Verbindung mit trachealer Hypersekretion und Bronchospasmen können zu einer lebensbedrohlichen Behinderung der Atemwege führen.
Es hat Postmarketing-Berichte über Torsades de pointes, QT-Verlängerung, Bradykardie, ventrikuläre Tachykardie und kurzen Bewusstseinsverlust in Verbindung mit unbeabsichtigten Überdosierungen von Galantamin gegeben. In einem Fall, in dem die Dosis bekannt war, wurden acht 4 mg Tabletten (insgesamt 32 mg) an einem Tag eingenommen.
Zwei weitere Fälle einer unbeabsichtigten Einnahme von 32 mg (Übelkeit, Erbrechen und Mundtrockenheit; Übelkeit, Erbrechen und substernale Brustschmerzen) und einer von 40 mg (Erbrechen) führten zu einem kurzen Krankenhausaufenthalt zur Beobachtung mit vollständiger Wiederherstellung. Ein Patient, dem 24 mg/Tag verschrieben wurden und in dessen Anamnese Halluzinationen während der letzten 2 Jahre bekannt waren, erhielt irrtümlicherweise 24 mg zweimal täglich über 34 Tage und entwickelte Halluzinationen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderten. Ein anderer Patient, welchem 16 mg/Tag der Lösung zum Einnehmen verordnet worden waren, nahm versehentlich 160 mg (40 ml) ein und litt eine Stunde später unter Schwitzen,
Erbrechen, Bradykardie und einer Präsynkope, was eine Behandlung im Krankenhaus erforderte. Seine Symptome verschwanden innerhalb von 24 Stunden.
Behandlung
Wie bei allen Überdosierungen sollten allgemein unterstützende Maßnahmen angewendet werden. In schweren Fällen können Anticholinergika wie Atropin als allgemeines Antidot für Cholinomimetika eingesetzt werden. Empfohlen wird eine intravenöse Initiadosis von 0,5 bis 1,0 mg mit nachfolgender Dosierung entsprechend dem klinischen Verlauf.
Da sich die Strategien für die Behandlung einer Überdosierung laufend weiterentwickeln, sollte ein Vergiftungszentrum konsultiert werden, um die neusten Empfehlungen zum Vorgehen bei einer Überdosierung in Erfahrung zu bringen.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
| 24 mg/ Tag 1 1 1 | (15,8) 1 1 1 | ||
| * ITT: Intent To Treat + CMH Test zur Bestimmung des Unterschiedes gegenüber Placebo. # LOCF (Last Observation Carried Forward) :Auswertung nach dem letztem Beobachtungswert. | |||
Die Wirksamkeit von Galantamin Hartkapseln, retardiert wurde in einer randomisier-ten, doppelblinden, Plazebo-kontrollierten Studie, GAL-INT-10, unter Anwendung einer 4-wöchigen Dosiseskalation, einer flexiblen Dosierung von 16 bis 24 mg/Tag für einen Behandlungszeitraum von 6 Monaten untersucht. Galantamin-Tabletten mit sofortiger Wirkstofffreisetzung (Gal-IR) wurden als positiver Kontrollarm mitgeführt. Die Wirksamkeit wurde anhand des ADAS-
Cog/11 und CIBIC-Plus als zusätzlichen primären Effektivitätskriterien und der ADCS-ADL und NPI als sekundäre Endpunkte evaluiert. Galantamin Hartkapseln, retardiert (Gal-PR) zeigten statistisch signifikant Verbesserungen im ADAS-Cog/11 gegenüber Plazebo, aber keinen statistisch signifikanten Unterschied der CIBIC-Plus-Werte gegenüber Plazebo. Die Ergebnisse der ADCS-ADL-Werte waren in Woche 26 statistisch signifikant besser im Vergleich
zu Plazebo.
Zusammengesetzte Responder-Analyse in Woche 26, basierend auf einer Verbesserung im ADAS-Cog/11 um mindestens 4 Punkte gegenüber dem Ausgangswert, Gesamt-ADL-Wert unverändert + verbessert (0) und keine Verschlechterung des CIBIC-Plus-Wertes (1–4). Siehe unten stehende Tabelle.
| GAL-INT-10 | Plazebo (n=245) | Gal-IR# (n=225) | Gal-PR* (n=238) | p-Wert (Gal-PR* vs. Plazebo) |
| zusammengesetzte Response: n (%) | 20 (8,2) | 43 (19,1) | 38 (16,0) | 0,008 |
| # Tabletten mit sofortiger Wirkstofffreisetzung * Hartkapseln, retardiert | ||||
Vaskuläre Demenz oder AlzheimerErkrankung mit zerebrovaskulärer Erkrankung
Die Ergebnisse einer 26-wöchigen doppelblinden, Plazebo-kontrollierten Studie, in der Patienten mit vaskulärer Demenz und Patienten mit Alzheimer-Erkrankung und gleichzeitiger zerebrovaskulärer Erkrankung („gemischte Demenz“) eingeschlossen waren, zeigen, dass der symptomatische Effekt von Galantamin bei Patienten mit Alzheimer-Erkrankung und gleichzeitiger zerbrovaskulärer Erkrankung (siehe Abschnitt 4.4) erhalten bleibt. In einer post-hoc Subgruppenanalyse wurde kein statistisch signifikanter Effekt in der Subgruppe von Patienten mit ausschließlich vaskulärer Demenz beobachtet.
In einer zweiten 26-wöchigen Plazebokontrollierten Studie an Patienten mit Verdacht auf vaskuläre Demenz konnte kein klinischer Nutzen einer Behandlung mit Galantamin gezeigt werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Galantamin-Pharmakokinetik von Galantamin Retardkapseln ist innerhalb des untersuchten Dosisbereichs von 8 mg bis 24 mg einmal täglich bei älteren Patienten und jüngeren Altersgruppen dosisproportional.
Daten aus klinischen Studien deuten darauf hin, dass die Plasmakonzentrationen von Galantamin bei Alzheimer-Patienten im Vergleich zu jungen Gesunden um 30 % bis 40 % erhöht sind, hauptsächlich infolge des höheren Alters und der eingeschränkten Nierenfunktion. Basierend auf der pharmakokinetischen Populationsanalyse liegt die Clearance bei Frauen um 20% niedriger als bei Männern. Die Galantamin-Clearance bei schwachen Cytochrom P450–2D6-Metabolisierern ist um etwa 25 % niedriger als bei starken Metabolisierern, eine Bimodalität der Population wird jedoch nicht beobachtet. Daher wird der Metabolisierungs-status des Patienten als nicht klinisch relevant in der Gesamtpopulation angesehen.
Besondere Patientengruppen Nierenfunktionsstörung
Wie in einer Studie an Patienten mit Nierenfunktionsstörung beobachtet wurde, sinkt die Ausscheidung von Galantamin mit abnehmender Kreatinin-Clearance. Verglichen mit Alzheimer-Patienten sind die Spitzen- und Talplasmaspiegel von Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von ≥ 9 ml/min nicht erhöht. Deshalb ist eine Zunahme von Nebenwirkungen nicht zu erwarten und eine Dosisanpassung nicht erforderlich (siehe Abschnitt 4.2).
Leberfunktionsstörung
Die Pharmakokinetik von Galantamin bei Probanden mit leichten Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Score 5–6) war vergleichbar mit jener bei gesunden Probanden. Bei Patienten mit mittelschweren Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Score 7–9) waren die AUC und die Halbwertszeit von Galantamin um etwa 30% erhöht (siehe Abschnitt 4.2).
Pharmakokinetische / Pharmakodynamische Zusammenhänge
Es wurde keine offensichtliche Korrelation zwischen durchschnittlichen Plasmakonzentrationen und Wirksamkeitsparametern (d.h. Veränderung im ADAS-Cog/11 und CIBIC-Plus in Monat 6) in großen Phase-III-Studien bei einer Dosierung von zweimal täglich 12 bzw. 16 mg beobachtet.
Bei Patienten, bei denen eine Synkope auftrat, lagen die Plasmakonzentrationen im
selben Bereich wie bei anderen Patienten mit gleicher Dosierung.
Es wurde eine Korrelation zwischen dem Auftreten von Übelkeit und höheren Spitzenplasmakonzentrationen gezeigt (siehe Abschnitt 4.5).
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Gentoxizität und zum kanzerogenen Potential deuten die präklinischen Daten auf keine besonderen Gefahren für den Menschen hin.
Studien zur Reproduktionstoxizität zeigten eine leichte Entwicklungsverzögerung bei Ratten und Kaninchen, nach Dosierungen, die unter der Toxizitätsschwelle für die trächtigen Weibchen liegen.
6. pharmazeutische angaben
Kapselinhalt
Retardtablette
Natriumdodecylsulfat
Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ
B)
Hypromellose
Carbomer 971
Hyprolose
Magnesiumstearat (Ph.Eur.)
Talkum
Galnora 8 mg
Kapselhülle
Gelatine
Titandioxid (E171)
Schwarze Drucktinte
Schellack
Propylenglycol
Konzentrierte Ammoniak-Lösung Eisen(II,III)-oxid (E172)
Kaliumhydroxid
Galnora 16 mg / Galnora 24 mg
Kapselhülle
Gelatine
Titandioxid (E171)
Eisen(III)-oxid (E172)
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)
Schwarze Drucktinte
Schellack
Propylenglycol
Konzentrierte Ammoniak-Lösung Eisen(II,III)-oxid (E172) Kaliumhydroxid
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
6.3 dauer der haltbarkeitBlisterpackungen OPA/Al/PVC-
Aluminiumfolie:
2 Jahre
Blisterpackungen PVC/PE/PVDC-
Aluminiumfolie:
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die AufbewahrungNicht über 30°C lagern.
In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Blisterpackungen (OPA/Al/PVC-
Aluminiumfolie oder PVC/PE/PVDC-Aluminiumfolie)
Packungsgrößen:
14, 28, 30, 56, 60, 84, 90 und 100 Hartkapseln, retardiert in einem Umkarton.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
TAD Pharma GmbH
Heinz-Lohmann-Straße 5
27472 Cuxhaven
Tel.: (04721) 606–0
Fax: (04721) 606–333
E-Mail:
8. zulassungsnummern
81952.00.00
81953.00.00
81954.00.00
9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 28.
April 2011
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 12. Oktober 2015
10. stand der information
10. stand der informationMai 2022