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GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung

1.    bezeichnung des arzneimittels

GASTROLUX® RE 180 mg/ml Lösung

Wirkstoffe: Amidotrizoat-Meglumin; Natriumamidotrizoat

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

1 ml (entsprechend ca. 1,21 g) GASTROLUX RE enthält 37 mg Natriumamidotrizoat und 335 mg Amidotrizoat-Meglumin (entsprechend 180 mg gebundenem Iod) in wässriger Lösung.

Iodkonzentration

180

mg/ml

Kontrastmittel­konzentration

372

mg/ml

Kontrastmittel­gehalt in Flasche zu 500 ml

186

g

Physikalische Eigenschaften

Osmolalität bei 37°C

800–900

mOsm/kg H2O

Viskosität bei 37°C

1,5–2,1

mPas

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Lösung zur rektalen Anwendung

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.

GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung dient bei rektaler Anwendung zur Röntgendarstellung des Dickdarms, insbesondere bei chirurgischen Darmerkrankungen, zur DickdarmDiagnostik bei Fistelverdacht, Perforationsgefahr oder Perforationsver­dacht, bei hochgradigen Dickdarmstenosen mit Ileus bzw. Subileus, akuten Blutungen und Darstellung von Fremdkörpern und Tumoren vor Endoskopien.

4.2    dosierung und art der anwendung

GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung ist zur einmaligen Anwendung vorgesehen, eine Verwendung von angebrochenen Behältnissen ist bis zu 72 Stunden nach Anbruch möglich (s.a. Abschnitt 6.3).

Für eine Colonuntersuchung werden je nach den anatomischen Verhältnissen 250 – 500 ml GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung (entsprechend 45,0 – 90,0 g Iod) appliziert, bei anderen Indikationsste­llungen entsprechend weniger. Bei der Durchführung der Doppelkontras­tmethode kann der größte Teil des Kontrastmittels wieder abgelassen werden.

Es gibt keine ausreichenden Erfahrungen bei Kindern.

4.3    gegenanzeigen

Manifeste Hyperthyreose.

Bei Säuglingen, Kindern und bei dehydrierten hypovolämischen Patienten darf GASTRO-LUX RE 180 mg/ml Lösung nicht angewendet werden.

Die Unbedenklichkeit der Anwendung von GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung während der Schwangerschaft und Stillzeit ist bisher nicht erwiesen. Da in dieser Zeit eine Strahlenbehandlung ohnehin möglichst vermieden werden soll, muss schon deshalb der Nutzen jeder Röntgenuntersuchun­g – ob mit oder ohne Kontrastmittel – gegen das eventuelle Risiko sorgfältig abgewogen werden.

GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, Natriummethyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) und Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung darf nicht intravasal eingesetzt werden. Eine in-trathekale Applikation von GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung (z.B. bei Myelographie, Ventrikulographie oder Zysternographie) muss unbedingt vermieden werden, da hierbei mit schweren neurotoxischen Reaktionen zu rechnen ist.

Bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand sollte die Anwendung von Amidotrizoaten besonders sorgfältig abgewogen werden, ebenso bei latenter Hyperthyreose, bei Knoten-strumen, bei allergischer Disposition und bei bekannter Kontrastmitte­lunverträglichke­it.

Bei Anwendung von Amidotrizoaten an Patienten mit schweren gastrointestinalen Entzündungen sowie nach operativen gastrointestinalen Eingriffen sollte beachtet werden, daß es in solchen Situationen zu wesentlich erhöhten Absorptionsraten kommen kann.

Hydratation

Ein gestörter Wasser- und Elektrolythaushalt muss vor und nach der Untersuchung ausgeglichen werden. Dies gilt insbesondere für Patienten mit multiplem Myelom, Diabetes mellitus mit Nierenfunktion­seinschränkun­g, Polyurie, Oligurie, Hyperurikämie sowie für ältere Patienten. Um klinisch relevante Flüssigkeitsver­luste bei Bedarf kompensieren zu können, sollte vor Beginn des Einlaufs Ringer-Lactat-Lösung zur intravenösen Infusion bereitgestellt werden.

Schilddrüsenfun­ktionsstörung

Iodierte Röntgenkontras­tmittel beeinflussen die Schilddrüsenfun­ktion aufgrund ihres Gehaltes an freiem lodid und können bei prädisponierten Patienten zu einer Hyperthyreose führen. Um das Auftreten dieser Stoffwechselstörung zu vermeiden, ist es notwendig, mögliche thy-reoidale Risikofaktoren zu erfassen. In dieser Hinsicht gefährdet sind Patienten mit latenter Hyperthyreose und Patienten mit funktioneller Autonomie. Ist eine Verabreichung iodierter Kontrastmittel bei potentiell gefährdeten Patienten vorgesehen, so muss vor der Untersuchung die Schilddrüsenfun­ktion geklärt und eine Hyperthyreose ausgeschlossen werden.

Kontrastmittelübe­rempfindlichke­it

Wie bei allen iodierten Röntgenkontras­tmitteln können auch nach Anwendung von GAST-ROLUX RE Überempfindlichke­itsreaktionen (allergoide Reaktionen) auftreten. Diese sind jedoch wesentlich seltener und in der überwiegenden Zahl der Fälle von geringerem Schweregrad als nach intravasaler Kontrastmittelgabe.

Allergoide Reaktionen sind aufgrund ihres unregelmäßigen Auftretens im Einzelfall nicht vorhersehbar. Es ist jedoch bekannt, dass allergoide Kontrastmittel­reaktionen vor allem bei Patienten mit allergischer Disposition Allergien, Asthma bronchiale) und bei Patienten mit bekannten Überempfindlichke­itsreaktionen auf Kontrastmittel häufiger auftreten. Am Anfang jeder Kontrastmitte­luntersuchung sollte daher eine Allergieanamnese stehen. Wegen der Gefahr auch schwerer behandlungsbedürfti­ger Überempfindlichke­itsreaktionen sollten Kontrastmittel nur dort eingesetzt werden, wo die Voraussetzungen für eine Notfallbehandlung gegeben sind.

Der Patient soll nach Applikationsende noch mindestens 30 Minuten überwacht werden, da erfahrungsgemäß die Mehrzahl aller schwereren Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftreten.

Schwere kardiovaskuläre Erkrankungen

Bei Patienten mit schweren Herzerkrankungen insbesondere bei Herzversagen und koronarer Herzkrankheit besteht ein erhöhtes Risiko zu schweren Überempfindlichke­itsreaktionen.

Im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Anwendung von Bariumsulfat sind die hierfür geltenden Gegenanzeigen, Warnhinweise und möglichen Nebenwirkungen zu beachten

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

In der Literatur wird berichtet, dass bekannte Kontrastmittel­reaktionen, wie z. B. Erythem, Fieber bzw. grippeartige Symptome nach Applikation von Röntgenkontras­tmitteln bei Patienten, die zur gleichen Zeit mit Interferonen oder Interleukinen behandelt wurden, häufiger und vor allem verzögert auftreten können. Eine Ursache hierfür ist bisher nicht bekannt.

Beeinflussung von Labortests

Die Aufnahmefähigkeit des Schilddrüsengewebes für Radioisotope zur Schilddrüsendi­agnostik kann durch iodhaltige Röntgenkontras­tmittel für 2–6 Wochen vermindert werden. Daher sollte nach der Zufuhr von GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung vor einem Radioiod-Test eine Karenzzeit von 4–6 Wochen eingehalten werden.

Bei Patienten, die ß-Blocker einnehmen, können sich Überempfindlichke­itsreaktionen verschlimmern. Es ist zu beachten, dass durch die vorangegangene Einnahme von ß-Blockern der Erfolg der Behandlung von Überempfindlichke­itsreaktionen mit ß-Agonisten erfolglos bleiben kann.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Die Unbedenklichkeit der Anwendung von GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung während der Schwangerschaft und Stillzeit ist bisher nicht erwiesen. Für Amidotrizoesäure liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung bei Schwangeren vor.

Amidotrizoesäure passiert die Plazenta. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe 5.3).

Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Da während der Schwangerschaft eine Strahlenbehandlung ohnehin möglichst vermieden werden soll, muss schon deshalb der Nutzen jeder Röntgenuntersuchun­g – ob mit oder ohne Kontrastmittel – gegen das eventuelle Risiko sorgfältig abgewogen werden. Bei Kontrastmitte­luntersuchungen wäh-

rend der Schwangerschaft sollte in jedem Fall die ausgeprägte Iodempfindlichkeit der fetalen Schilddrüse berücksichtigt werden.

Ist eine Untersuchung mit GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung während der Stillzeit erforderlich, so ergibt sich unter Berücksichtigung der Angaben zur Indikation und Anwendung keine Einschränkung.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Keine bekannt.

4.8    nebenwirkungen

Bei der Einnahme oder Anwendung von GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung können Nebenwirkungen auftreten, zu deren Bewertung folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt werden:

häufig:

Auftreten jedoch

< 1 : 10

≥ 1 : 100

gelegentlich:

Auftreten jedoch

< 1 : 100

≥ 1 : 1.000

selten:

Auftreten jedoch

< 1 : 1.000

≥ 1 : 10.000

sehr selten:

Auftreten

< 1 : 10.000

Überempfindlichke­itsreaktionen

Da auch nach gastrointestinaler Applikation 5–10% des Kontrastmittels in das Blutgefäßsystem übertreten kann, ist bei intestinaler Applikation mit allergoiden Reaktionen zu rechnen, wie sie auch bei intravasaler Kontrastmittel­verabreichung beschrieben werden. Derartige Reaktionen sind jedoch selten, meist leicht und treten in der Regel in Form von Hautreaktionen (Urtikaria, Erythem, Exanthem) auf. Auch anfänglich leichte und unauffällige Symptome können in schwere Reaktionen bis hin zum Schock übergehen (s. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).

Natriummethyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) und Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat (Ph. Eur.) können Überempfindlichke­itsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen

Gastrointestinale Störungen

In unverdünnter Form, aber auch in Verbindung mit einem großen Flüssigkeitsvolumen nach Verdünnung kann GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung häufig Diarrhöen verursachen, diese klingen jedoch nach einer Darmentleerung ab. Häufig kommt es zu Übelkeit und Erbrechen.

Eine entzündliche Veränderung der Darmschleimhaut kann vorübergehend verstärkt werden. Bei der Anwendung im Falle einer Obstruktion kann es zu Erosionen, Blutungen und Darmnekrosen kommen.

Reaktionen der Haut und der subkutanen Gewebe

Urtikarielle Hautreaktionen wurden sehr selten beobachtet.

Störungen des endokrinen Systems

Bei manifester Schilddrüsenüber­funktion kann die Applikation von GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung zur Entgleisung der Stoffwechsellage bis hin zur thyreotoxischen Krise führen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website:

anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Die Elektrolythomöos­tase ist nach Überdosierung bedingten Flüssigkeits- und Elektrolytver­schiebungen ggf. durch gezielte Infusionstherapie wiederherzustellen.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe:

Iodhaltige, monomere ionische Röntgenkontras­tmittel

ATC Code V08 AA 01.

Die kontrastgebende Substanz des GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung ist ein Gemisch des Natrium- und Megluminsalzes der Amidotrizoesäure. Der Kontrasteffekt wird durch das im Kontrastmittel­molekül stabil gebundene Iod erreicht, das Röntgenstrahlen absorbiert.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Amidotrizoesäure wird aus dem Magen und Darm zu etwa 5–10 % resorbiert und vorwiegend über die Nieren ausgeschieden. Bei einer einer vorhandenen Perforation im Gastrointesti­naltrakt wird GASTROLUX RE 180 mg/ml Lösung über die Bauchhöhle oder das umgebende Gewebe resorbiert und über die Niere ausgeschieden.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitsphar­makologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktionsto­xizität und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Präklinische Effekte wurden nur nach Expositionen beobachtet, die ausreichend über der maximalen humantherapeu­tischen Exposition lagen. Die Relevanz für den Menschen wird als gering bewertet.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Natriumhydroxid,

Natriumedetat (Ph.Eur.),

Citronensäure,

Dimeticon 350 cST,

Natriummethyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.),

Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.),

Wasser für Injektionszwecke.

6.2    inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    dauer der haltbarkeit

4 Jahre

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses

Bis zum völligen Verbrauch innerhalb von 72 Stunden muss die Flasche nach jeder Entnahme wieder fest verschlossen werden.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Vor Licht und Röntgenstrahlen schützen.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Anbruch des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Behältnis

500 ml Schraubflaschen aus braunem Typ III Glas mit Originalitätsver­schluss aus Polyethylen.

Packungsgrößen

1 Flasche zu 500 ml

10 Flaschen zu je 500 ml

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    inhaber der zulassung

Sanochemia Pharmazeutika GmbH

Landegger Straße 7

2491 Neufeld an der Leitha, Österreich

8.    zulassungsnummer

Zul.-Nr. 65147.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

14.02.2008

10.    stand der information

Juni 2020