Info Patient Hauptmenü öffnen

Gentamytrex Augensalbe - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Gentamytrex Augensalbe

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

FACHINFORMATION

1.    bezeichnung des arzneimittels

1. bezeichnung des arzneimittels

Gentamicin Dr. Mann 5 mg/g Augensalbe

1    g Augensalbe enthält 5 mg Gentamicinsulfat (entspr. 3 mg Gentamicin)

2. Qualitiative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Gentamicinsulfat

1 g Augensalbe enthält Gentamicinsulfat 5,0 mg (entspricht Gentamicin 3,0 mg).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Wollwachs, Propylenglykol, ButylhydroxytoluolSonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Wollwachs, Propylenglykol, Butylhydroxytoluol

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Augensalbe

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Infektionen des vorderen Augenabschnittes durch Gentamicin-empfindliche Erreger, wie bakterielle Entzündungen der Bindehaut (Konjunktivitis), der Hornhaut (Keratitis; Keratokonjunkti­vitis), der Lidränder (Blepharitis) und der Augenliddrüsen (Gerstenkorn; Hordeolum).

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

2– bis 3-mal täglich einen Salbenstrang von ca. 0,5 bis 1 cm Länge (entspricht 75 µg – 150 µg Gentamicin) in den Bindehautsack des erkrankten Auges einbringen.

Art und Dauer der Anwendung

Zur Anwendung am Auge.

In Abständen, abhängig von der Schwere der Erkrankung, sollte die Wirksamkeit kontrolliert und über die Fortsetzung oder Änderung der Therapie entschieden werden.

Die Behandlungsdauer von 2 Wochen sollte in der Regel nicht überschritten werden.

4.3    gegenanzeigen

Gentamicin Dr. Mann Augensalbe darf nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Gentamicin oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Während der Behandlung mit Gentamicin Dr. Mann Augensalbe dürfen keine Kontaktlinsen getragen werden.

Wollwachs kann örtlich begrenzte Hautreaktionen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.

Propylenglykol kann Hautreizungen hervorrufen.

Butylhydroxytoluol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen.

Siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen und Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Klinische relevante Wechselwirkungen sind bisher nicht bekannt.

Hinweis:

Wenn andere topische Augenarzneimittel zur gleichen Zeit angewendet werden, sollte zwischen der Applikation ein zeitlicher Abstand von etwa 15 Minuten eingehalten werden.

Siehe auch Abschnitt 6.2 Inkompati­bilitäten.

4.6 Schwanger­schaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Über die Anwendung von Gentamicin Augensalbe bei Schwangeren liegen bisher keine Erfahrungen vor.

Gentamicin Dr. Mann Augensalbe sollte daher im ersten Trimenon nicht und im weiteren Verlauf der Schwangerschaft nur bei vitaler Indikation oder bei Gefahr des Verlusts des Augenlichts angewendet werden (siehe auch Abschnitt 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit).

Stillzeit

Aufgrund der geringen Aufnahme des Wirkstoffs in den Blutkreislauf ist nicht mit unerwünschten Wirkungen beim gestillten Säugling zu rechnen.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Wie bei allen Augensalben können vorübergehend verschwommenes Sehen oder andere Seheinschränkungen die Fähigkeit, am Straßenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Falls es unmittelbar nach dem Anwenden zu verschwommenem Sehen kommt, dürfen Patienten nicht am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen, bis diese Beeinträchtigung abgeklungen ist.

4.8    Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Gelegentlich kann unmittelbar nach der Anwendung von Gentamicin Dr. Mann Augensalbe kurzzeitig ein leichtes Brennen am behandelten Auge auftreten.

Sehr selten wurden Überempfindlichke­itsreaktionen (kontaktallergische Reaktionen) beobachtet.

Sehr selten wurde über eine Mydriasis des behandelten Auges berichtet.

Nach Corneaverletzungen kann die Anwendung von Gentamicin Dr. Mann Augensalbe zu Wundheilungsstörun­gen führen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3

53175 Bonn

Website:

anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Kurzfristige Überdosierung von Gentamicin führt zu keinen bekannten Nebenwirkungen. Sollte aufgrund der Schwere der Erkrankung ein kürzeres Dosierungsintervall als angegeben (siehe Abschnitt 4.2 Dosierung) für notwendig gehalten werden, so ist zu berücksichtigen, dass in Einzelfällen Defekte (Ulzerationen) der Augenbindehaut auftreten können. In solchen Fällen sollte die Dosis reduziert oder das Arzneimittel abgesetzt werden. Gegebenenfalls muss mit einem anderen Antibiotikum weiterbehandelt werden.

Bei versehentlicher oraler Einnahme von Gentamicin Dr. Mann Augensalbe sind keine Maßnahmen erforderlich, da Gentamicin enteral nur minimal resorbiert wird.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

5.1 pharmakody­namische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Bakterizides Aminoglykosid-Breitbandanti­biotikum

ATC-Code: S01AA11

Wirkmechanismus

Gentamicin ist ein aus Micromonospora purpurea gewonnenes Aminoglykosid-Antibiotikum. Es stellt ein Gemisch aus den strukturell sehr ähnlichen Homologen Gentamicin C1, C1a und C2 dar.

Gentamicin besitzt eine bakterizide Wirksamkeit sowohl im Proliferations- als auch im Ruhestadium der Bakterien. Es geht mit den Proteinen der 30-S-Untereinheiten der Bakterienribosomen eine Verbindung ein, wodurch ein ”Misreading” der m-RNS-Information bewirkt wird.

Grenzwerte:

Zur Einstufung der Bakterien als empfindlich oder resistent fanden primär die Empfehlungen im Beiblatt 1 zur DIN 58940–4 (2004) Berücksichtigung: Gentamicin (sensibel ≤1 mg/l, resistent >4 mg/l).

Antibakterielles Spektrum:

Das Wirkungsspektrum des Gentamicins umfasst Staphylokokken, praktisch alle Enterobacteriaceae, Pseudomonas aeruginosa, Brucellaceae, wie z. B. Pasteurella, Bordetella, Brucella und Haemophilus, Neisserien, Listeria monocytogenes, Yersinia enterocolitica sowie einige sonstige Bakterien, wie z. B. Bacillus anthracis.

Stets oder meist resistent sind obligate Anaerobier, z. B. Bacteroides sp., Clostridium spp., Eubacterium, Fusobacterium, Peptococcus, Peptostreptococcus.

Enterokokken, Pneumokokken und andere Streptokokken unterschiedlicher serologischer Gruppen sind wenig empfindlich bis resistent.

Seit Einführung des Gentamicins findet sich global nur eine geringe Resistenzzunahme, die Resistenzen weisen jedoch deutlich regionale Unterschiede auf. Gegebenenfalls muss die Wirksamkeit bei Klebsiellen, Enterobacter-Spezies, indolpositiven Proteus-Spezies, Serratia und Pseudomonas aeruginosa geprüft werden.

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind – insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen – lokale Informationen über die Resistenzsituation wünschenswert. Erscheint auf Grund der lokalen Prävalenz der Resistenz die Anwendung von Gentamicin zumindest bei einigen Infektionen bedenklich, sollte eine Beratung durch Experten angestrebt werden.

Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Gentamicin anzustreben.

Die unten angegebenen Informationen stammen aus einer aktuellen Resistenztestun­gsstudie mit 1470 Isolaten okulären Ursprungs (überwiegend externe Abstriche) aus 35 deutschen Zentren. Die genannten aeroben Bakterien stellen daher ein repräsentatives Bild der bei Augeninfektionen in Deutschland in Frage kommenden Keime dar. Es ist davon auszugehen, dass in anderen Ländern die Häufigkeitsver­teilung der ophthalmologisch relevanten Bakterien nicht identisch, aber ähnlich sein wird, so dass die unten aufgeführten Keime auch dort die häufigsten Verursacher bakterieller Infektionen der äußeren Augen sein werden.

Den Resistenzangaben liegen die o.g. Grenzwerte zugrunde, die sich auf systemische Anwendung beziehen. Bei lokaler Anwendung am Auge werden meist wesentlich höhere Konzentrationen des Antibiotikums erreicht, so dass eine klinische Wirksamkeit auch häufig bei Keimen gegeben ist, die im Laborversuch als resistent definiert wurden.

Üblicherweise empfindliche Spezies (Resistenzraten  10%)

Gram-positive Aerobier
Staphylococcus aureus
Streptococcus species viridans
Corynebacteriae
Bacillus
Gram-negative Aerobier
Gram-positive Aerobier
Enterococcus
Gram-negative Aerobier
Stenotrophomonas maltophiliaStenotrophomonas maltophilia

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Nach lokaler Gabe von Gentamicin werden, abhängig von der Dosierungshäu­figkeit, bakterizide Konzentrationen im Tränenfilm, in der Bindehaut und Hornhaut erreicht. Bei häufiger Applikation am entzündeten Auge werden ebenfalls im Kammerwasser therapeutisch wirksame Konzentrationen erreicht. Dabei ist aber nicht mit einer systemischen Resorption zu rechnen, welche die Nachweisgrenze von Gentamicin im Serum übersteigen würde.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

a) Akute Toxizität

Untersuchungen zur akuten Toxizität an verschiedenen Tierspezies haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben.

Siehe auch Abschnitt 4.9 Überdosierung.

b) Chronische Toxizität

In Untersuchungen zur chronischen Toxizität (i.m.-Applikation) an verschiedenen Tierspezies wurden nephrotoxische und ototoxische Schäden beobachtet.

Anwendung am Auge

Bei topischer Anwendung am Auge ist aufgrund der zu vernachlässigenden geringen Resorption kaum mit systemischen toxischen Effekten zu rechnen.

Siehe auch Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen.

c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Zu Gentamicin liegen keine ausführlichen Mutagenitätsprüfun­gen vor. Bisherige Untersuchungen verliefen negativ.

Langzeitunter­suchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential von Gentamicin liegen nicht vor.

d) Reproduktionsto­xizität

Gentamicin ist bei systemischer Gabe plazentagängig und geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Obwohl bisher keine Berichte über Schädigungen durch Gentamicin Dr. Mann Augensalbe vorliegen, besteht die potentielle Gefahr einer Innenohr- und Nierenschädigung des Fetus.

Anwendung am Auge

Bei lokaler Anwendung am Auge ist aufgrund der zu vernachlässigenden geringen Resorption nicht mit unerwünschten Wirkungen zu rechnen.

e) Lokale Toxizität

Am Kaninchenauge wurde nachgewiesen, dass topisch appliziertes Gentamicin auch bei länger dauernder hochdosierter Anwendung gut verträglich ist.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Chlorobutanol-Hemihydrat; Tetradecan-1-ol; Wollwachs; Dickflüssiges Paraffin;

Weißes Vaselin; α-Tocopherol (Ph.Eur.); Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.);

Palmitoylascor­binsäure (Ph.Eur.); Citronensäure-Monohydrat; Glycerolmonos­tearat; Propylenglykol.

6.2    inkompatibilitäten

Gentamicin ist inkompatibel mit Amphotericin B, Heparin, Sulfadiazin, Cephalotin und Cloxacillin. Die gleichzeitige lokale Applikation von Gentamicin mit einem dieser Mittel kann sichtbare Niederschläge im Bindehautsack verursachen.

6.3    dauer der haltbarkeit

Das Arzneimittel ist in unversehrter Verpackung 3 Jahre haltbar.

Das Arzneimittel darf nach Ablauf des Verfalldatums (siehe Faltschachtel und Tubenfalz) nicht mehr verwendet werden.

Die Augensalbe darf nach Anbruch nicht länger als 6 Wochen verwendet werden.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Polyfoil Tube (weiß) mit HDPE Tubenspitze (weiß) und HDPE-Kappe (weiß) mit Dorn Originalpackung mit 3 g Augensalbe in einer Tube.;

Kombipackung mit 3 g Augensalbe in einer Tube und 5 ml Augentropfen in einer Tropfflasche.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    inhaber der zulassung

Dr. Gerhard Mann chem.-pharm. Fabrik GmbH Brunsbütteler Damm 165–173 13581 Berlin

E-Mail:

8.    zulassungsnummer

1222.00.01

9. Verlängerung der Zulassung

09.03.2005

10.    stand der information