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Glucosamin-ratiopharm - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Glucosamin-ratiopharm

Fachinformation

1.    bezeichnung des arzneimittels

Glucosamin-ratiopharm® 1500 mg Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Jeder Beutel enthält 1500 mg Glucosaminhemi­sulfat als 1884 mg Glucosaminhemi­sulfat-Natriumchlorid (1:1), entsprechend 1178 mg Glucosamin.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Glucosamin-ratiopharm® enthält 2,5 mg Aspartam, 151 mg (6,57 mmol) Natrium und 2028,5 mg Sorbitol (Ph.Eur.) pro Beutel.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen.

Weißes, kristallines Pulver.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Linderung von Symptomen leichter bis mittelschwerer Arthrose des Kniegelenks.

4.2    dosierung und art der anwendung

Der Inhalt eines Beutels (1500 mg Glucosaminhemi­sulfat als Pulver) wird in einem Glas Wasser aufgelöst und einmal täglich eingenommen.

Aussehen nach der Auflösung: Klare farblose Lösung.

Glucosamin ist nicht angezeigt zur Behandlung von akuten schmerzhaften Symptomen. Eine Linderung der Symptome (insbesondere die Linderung von Schmerzen) kann erst nach mehreren Behandlungswochen erfolgen, in manchen Fällen sogar noch später. Wenn es nach 2–3 Monaten zu keiner Linderung der Symptome kommt, sollte die Fortsetzung der Behandlung mit Glucosamin überdacht werden.

Das Pulver kann während einer Mahlzeit oder auf nüchternen Magen eingenommen werden.

Ältere Menschen

Es wurden keine spezifischen Studien mit älteren Patienten durchgeführt, aber aufgrund der klinischen Erfahrung ist bei der Behandlung ansonsten gesunder, älterer Menschen keine Dosisanpassung erforderlich.

Nieren- und/oder Leberfunktion­sstörung

Es wurden keine Studien mit Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion durchgeführt. Es können deshalb keine Dosierungsempfeh­lungen für diese Patienten gegeben werden.

Kinder und Jugendliche

Glucosamin sollte nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Glucosamin-ratiopharm® darf nicht bei Patienten angewendet werden, die an einer Schalentierallergie leiden, da der Wirkstoff aus Schalentieren hergestellt wird.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Eine diagnostische Abklärung der Symptome muss durch einen Arzt erfolgen, um das Vorliegen von Gelenkerkrankungen auszuschließen, für die eine andere Behandlung erforderlich ist.

Bei Patienten mit eingeschränkter Glucosetoleranz wird vor Beginn der Behandlung und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung, eine Überwachung des Blutzuckerspiegels und, wenn erforderlich, die Überprüfung des Insulinbedarfs empfohlen.

Bei Patienten mit bekanntem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird eine Überwachung der Blutfettwerte empfohlen, da bei Patienten, die mit Glucosamin behandelt wurden, in einigen Fällen Hypercholeste­rinämie beobachtet wurde.

In einem Bericht wurde über verstärkte Asthmasymptome zu Beginn der Behandlung mit Glucosamin beschrieben (die Symptome verschwanden nach dem Absetzen von Glucosamin). Asthmapatienten, die mit der Einnahme von Glucosamin beginnen, müssen deshalb auf eine potentielle Verstärkung der Symptome vorbereitet sein.

Kinder und Jugendliche

Da die Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen sind, sollte Glucosamin nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden.

Sonstige Bestandteile

Aspartam

Enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.

Aspartam wird nach oraler Aufnahme im Gastrointesti­naltrakt hydrolysiert. Eines der Haupthydrolyse­produkte ist Phenylalanin.

Natrium

Glucosamin-ratiopharm® enthält 151 mg Natrium pro Beutel, entsprechend 8 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

Sorbitol

Die additive Wirkung gleichzeitig angewendeter Sorbitol (oder Fructose) –haltiger Arzneimittel und die Einnahme von Sorbitol (oder Fructose) über die Nahrung ist zu berücksichtigen.

Patienten mit hereditärer Fructoseintoleranz (HFI) dürfen dieses Arzneimittel nicht einnehmen/erhalten.

Der Sorbitolgehalt oral angewendeter Arzneimittel kann die Bioverfügbarkeit von anderen gleichzeitig oral angewendeten Arzneimitteln beeinflussen.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Im Hinblick auf mögliche Arzneimittelwechsel­wirkungen mit Glucosamin liegen nur begrenzte Daten vor, jedoch wurde bei Anwendung mit oralen Vitamin-K-Antagonisten über einen Anstieg des INR-Werts berichtet. Mit oralen Vitamin-K-Antagonisten behandelte Patienten sollten daher zum Zeitpunkt der Einleitung oder Beendigung einer Glucosamin-Therapie engmaschig überwacht werden.

Die gleichzeitige Behandlung mit Glucosamin kann die Resorption und damit die Serumkonzentration von Tetracyclinen erhöhen. Die klinische Relevanz dieser Wechselwirkung ist jedoch wahrscheinlich begrenzt.

Aufgrund der begrenzten Datenlage zu potentiellen Wechselwirkungen von Glucosamin, sollte generell auf ein verändertes Ansprechen oder eine veränderte Serumkonzentration gleichzeitig angewandter Arzneimittel geachtet werden.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten zur Anwendung von Glucosamin bei Schwangeren vor. Aus tierexperimentellen Studien liegen nur unzureichende Daten vor. Glucosamin sollte nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.

Stillzeit

Es liegen keine Daten zur Ausscheidung von Glucosamin in menschliche Milch vor. Die Anwendung von Glucosamin während der Stillzeit wird nicht empfohlen, da keine Daten bezüglich der Unbedenklichkeit für das Neugeborene vorliegen.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Bei Schwindel oder Benommenheit wird empfohlen, vom Autofahren oder von der Bedienung von Maschinen abzusehen.

4.8    nebenwirkungen

Die bei der Behandlung mit Glucosamin am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen sind Übelkeit, Bauchschmerzen, Verdauungsstörun­gen, Blähungen, Obstipation, Diarrhoe, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Somnolenz. Die berichteten Nebenwirkungen sind im Allgemeinen leicht und vorübergehend.

Systemorganklasse gemäß MedDRA

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Nicht bekannt

(Häufigkeit auf

Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Immunsystems

Allergische

Reaktion (Überempfindlichke it)

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen Somnolenz

Schwindel

Augenerkrankungen

Sehstörungen

Gefäßerkrankungen

Hitzegefühl

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Asthma

Verschlimmerung eines bestehenden Asthmas

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit Bauchschmerzen Verdauungsstörungen Blähungen Diarrhoe

Obstipation

Erbrechen

Leber- und

Gallenerkrankungen

Ikterus

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Ekzem Juckreiz Hautrötung Hautausschlag

Angioödem Urtikaria

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Müdigkeit

Ödeme

Periphere Ödeme

Untersuchungen

Erhöhung von Leberenzymen

Einzelfälle von Hypercholeste­rinämie wurden berichtet, aber ein ursächlicher Zusammenhang wurde nicht nachgewiesen.

Patienten mit Diabetes mellitus

Die Kontrolle des Blutzuckers kann bei Patienten mit Diabetes mellitus erschwert sein. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinproduk­te, Abt.

Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Zu den Zeichen und Symptomen einer versehentlichen oder beabsichtigten Überdosierung von Glucosamin können Kopfschmerzen, Schwindel, Desorientiertheit, Arthralgie, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe und Obstipation zählen.

Bei einer Überdosierung muss die Behandlung mit Glucosamin abgebrochen und bei Bedarf unterstützende Standardmaßnahmen eingeleitet werden.

In klinischen Studien traten bei einem von 5 gesunden jungen Probanden nach Infusion von bis zu 30 g Glucosamin Kopfschmerzen auf.

Darüber hinaus wurde von einem Fall einer Überdosierung bei einem 12-jährigen Mädchen berichtet, das 28 g Glucosaminhydrochlo­rid einnahm. Es kam zu Arthralgie, Erbrechen und Desorientiertheit. Die Patientin erholte sich vollständig.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

5.1 pharmakody­namische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Andere nicht-steroidale Antiphlogistika und Antirheumatika. ATC-Code: M01 AX05

Glucosamin ist eine endogene Substanz und ein normaler Bestandteil der Polysaccharidketten der Knorpelmatrix und Glucosaminoglykane in der Gelenkflüssigkeit. In-vitro- und In-vivo -Studien belegen die stimulierende Wirkung von Glucosamin auf die Synthese physiologischer Glucosaminoglykane und Protoglykane durch Chondrozyten und von Hyaluronsäure durch Synoviozyten.

Der Wirkmechanismus von Glucosamin beim Menschen ist nicht bekannt. Die Zeit bis zum Einsetzen des Ansprechens ist ebenfalls nicht bekannt.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Glucosamin ist ein relativ kleines Molekül (Molekülmasse 179), das leicht löslich ist in Wasser und löslich in hydrophilen organischen Lösungsmitteln.

Die verfügbaren Informationen bezüglich der Pharmakokinetik von Glucosamin sind begrenzt. Die absolute Bioverfügbarkeit ist nicht bekannt. Das Verteilungsvolumen beträgt etwa 5 Liter und die Halbwertszeit nach intravenöser Anwendung beträgt etwa 2 Stunden. Ungefähr 38 % einer intravenös verabreichten Dosis werden unverändert über den Urin ausgeschieden.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

D-Glucosamin hat eine geringe akute Toxizität.

Daten aus tierexperimentelle Studien zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung, Reproduktionsto­xizität, Mutagenität und Karzinogenität liegen für Glucosamin nicht vor. Ergebnisse von In-vitro- und In-vivo -Studien bei Tieren haben ergeben, dass Glucosamin die Insulinsekretion verringert und zu Insulinresistenz führt, wahrscheinlich durch die Hemmung der Glucokinase in den β-Zellen. Die klinische Relevanz ist nicht bekannt.

6.    pharmazeutische angaben

6.1   liste der sonstigen bestandteile

Aspartam

Sorbitol (Ph.Eur.)

Citronensäure

Macrogol 4000

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Weiße Papier-/Aluminium-/LDPE-Beutel.

Packungsgrößen: 10, 20, 30, 60 und 90 Beutel und Mehrfachpackungen mit 90 (3×30) Beuteln.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7.  inhaber der zulassung

ratiopharm GmbH

Graf-Arco-Str. 3

89079 Ulm

8.    zulassungsnummer(n)

71885.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 18. August 2008

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 20. Dezember 2016