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Hauticum 8% wirkstoffhaltiger Nagellack - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Hauticum 8% wirkstoffhaltiger Nagellack

1.  bezeichnung des arzneimittels

Hauticum 8% wirkstoffhaltiger Nagellack

2.  qualitative und quantitative zusammensetzung

1 g wirkstoffhaltiger Nagellack enthält 80 mg Ciclopirox.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

1 g wirkstoffhaltiger Nagellack enthält 10 mg Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.) [pflanzlich] und 730 mg Ethanol.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Wirkstoffhaltiger Nagellack.

Klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung.

4.  klinische angaben

4.1  anwendungsgebiete

Durch Dermatophyten und/oder andere Ciclopirox-sensitive Pilze hervorgerufene leichte bis mäßig ausgeprägte Pilzerkrankungen der Nägel bei denen die Nagelmatrix nicht betroffen ist.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Hauticum bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher noch nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.

Art der Anwendung

Zur Anwendung auf den Nägeln

Zur topischen Anwendung auf Fingernägeln, Fußnägeln und unmittelbar angrenzenden Hautbereichen (Perionyx, Hyponychium).

Soweit nicht anders verordnet wird Hauticum einmal pro Tag in einer dünnen Schicht auf den/die erkrankten Nagel/Nägel aufgetragen. Die Nägel sollten dazu sauber und trocken sein.

Der wirkstoffhaltige Nagellack sollte auf die gesamte Nagelplatte, im Umfang von 5 mm auf die umgebende Haut und, falls möglich, unter dem freien Nagelrand aufgetragen werden.

Hauticum benötigt etwa 30 Sekunden zum Trocknen. Die behandelten Nägel dürfen mindestens 6 Stunden lang nicht gewaschen werden. Daher wird die Anwendung abends vor dem Schlafengehen empfohlen. Nach dieser Zeit können übliche Hygienemaßnahmen wieder aufgenommen werden.

Hauticum muss nicht durch ein Lösungsmittel oder ein Schleifmittel (z.B. durch Feilen der Nägel) entfernt werden, ein sorgfältiges Waschen der Nägel mit Wasser ist ausreichend. Manchmal kann nach einigen Behandlungstagen aufgrund unzureichenden Waschens ein weißer Film auf dem Nagel erscheinen. Gründliches Waschen mit (Neutral-) Seife und ggf. Schwamm oder Nagelbürste helfen den Film zu entfernen. Im Falle eines unbeabsichtigten Entfernens durch Wasser kann Hauticum erneut aufgetragen werden.

Eine regelmäßige Entfernung des freien Nagelrands sowie des onycholytischen Materials durch Nagelschneiden wird empfohlen.

Die Behandlung muss bis zur vollständigen mykologischen und klinischen Heilung und bis gesunder Nagel wieder nachgewachsen ist, fortgesetzt werden. In der Regel wird die vollständige Heilung der Fingernägel in etwa 6 Monaten erreicht, während es für Zehennägel 9 bis 12 Monate dauert.

Die Kontrolle durch Anlegen einer Pilzkultur sollte 4 Wochen nach Ende der Behandlung durchgeführt werden, um einen Einfluss auf die Ergebnisse der Kultur durch mögliche Rückstände der Wirksubstanz zu vermeiden.

Da es sich um eine topische Anwendung handelt, ist eine Dosisanpassung für bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht erforderlich.

Sollte sich der Zustand als resistent gegenüber der Behandlung mit Hauticum erweisen und/oder bei ausgedehntem Befall eines oder mehrerer Finger- oder Fußnägel, sollte eine zusätzliche orale Therapie in Betracht gezogen werden.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, da ausreichende Erfahrungen in dieser Altersgruppe nicht vorliegen.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Die Dauer der Erkrankung, das Ausmaß der Infektion (Beteiligung der Nagelplatte) und die Nageldicke können den Therapieerfolg beeinflussen.

Patienten mit Diabetes, Immunstörungen, peripherer Verschlusskran­kheit, verletzten, schmerzhaften oder stark geschädigten Nägeln sowie Hauterkrankungen wie Psoriasis oder anderen chronischen Hauterkrankungen, sowie Patienten mit Ödemen und/oder Atembeschwerden (Yellow-Nail-Syndrom) sollten vor dem Beginn der Behandlung ärztlichen Rat einholen.

Bei Auftreten einer Überempfindlichke­itsreaktion muss das Arzneimittel abgesetzt und geeignete Therapiemaßnahmen ergriffen werden.

Wie bei allen topischen Behandlungen der Onychomykose muss eine zusätzliche systemische Behandlung in Betracht gezogen werden, wenn mehrere Nägel (> 3 Nägel) betroffen sind, wenn mehr als die Hälfte der Nagelplatte verändert oder die Nagelmatrix beteiligt ist und bei prädisponierenden Faktoren, wie Diabetes und Erkrankungen des Immunsystems.

Das Risiko der Entfernung des freien, infizierten Nagels durch das medizinische Personal oder während der Reinigung durch den Patienten, sollte bei Patienten mit einer Vorgeschichte von insulinabhängigem Diabetes mellitus oder diabetischer Neuropathie sorgfältig abgewogen werden.

Kontakt mit den Augen oder mit Schleimhäuten muss vermieden werden.

Hauticum ist nur zur äußeren Anwendung bestimmt.

Verwenden Sie keinen kosmetischen Nagellack oder andere Nagelkosmetika auf den behandelten Nägeln.

Hauticum enthält Cetylstearylal­kohol. Dieser kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.

Dieses Arzneimittel enthält 730 mg Alkohol (Ethanol) in 1 g Lösung. Bei geschädigter Haut kann es ein brennendes Gefühl hervorrufen.

Das Produkt ist brennbar. Von Hitze und offener Flamme fern halten.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Es gibt keine Berichte von Wechselwirkungen zwischen Ciclopirox und anderen Wirkstoffen. Es gibt keine Berichte von sonstigen Wechselwirkungen.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Fertilität:

Humanstudien zur Fertilität wurden nicht durchgeführt. Nach oraler Anwendung wurde bei Ratten ein verminderter Fertilitätsindex beobachtet. Diese am Tier gewonnenen Daten sind aufgrund der geringen systemischen Aufnahme von Ciclopirox nach therapeutischer Applikation von Hauticum klinisch vernachlässigbar.

Schwangerschaft:

Für Ciclopirox liegen keine klinischen Daten zu exponierten Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien zeigen keinen direkt oder indirekt schädigenden Einfluss auf die Schwangerschaft, Embryonalentwic­klung, Entwicklung des Föten und/oder die Geburt. Allerdings liegen keine hinreichenden Daten zu möglichen Langzeitwirkungen auf die postnatale Entwicklung vor (siehe unter 5.3). Eine Behandlung mit Hauticum darf nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen, wenn eine Behandlung unbedingt erforderlich ist.

Stillzeit:

Es ist nicht bekannt, ob Ciclopirox beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Eine Behandlung mit Hauticum darf nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen, wenn eine Behandlung unbedingt erforderlich ist.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Hauticum hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Es sind keine systemischen Nebenwirkungen zu erwarten. Die an den behandelten Stellen aufgetretenen Zeichen und Symptome waren leicht und von kurzer Dauer.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten:

Rötung, Schuppung, Brennen und Jucken an den behandelten Stellen.

Nicht bekannt:

Ausschlag, Ekzem, allergische Kontaktdermatitis, auch über den Anwendungsbereich hinaus. (Vorübergehende) Verfärbung der Nägel (die auch durch die Nagelpilzinfektion selbst verursacht sein kann).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn. Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung mit diesem Produkt berichtet.

5.  pharmakologische eigenschaften

5.1  pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Andere Antimykotika zur topischen Anwendung;

ATC-Code: D01AE14

Hauticum ist eine auf einer patentierten Technologie zur Abgabe von Wirkstoffen in Nägel basierende Formulierung. Es ist eine wässrig-alkoholische Lösung von Hydroxypropyl­chitosan mit folgenden Eigenschaften: gute Löslichkeit in Wasser, hohe Plastizität, Affinität zu Keratin, wundheilende Wirkung und hohe Kompatibilität mit menschlichem Gewebe.

Hauticum hat eine topische, antimykotische Wirkung. Der Wirkstoff ist Ciclopirox (ein Pyridonderivat). Ciclopirox hat sich in in-vitro Versuchen als fungizid und fungistatisch erwiesen, sowie sporozidale Wirkung gezeigt.

Ciclopirox wirkt gegen ein breites Spektrum von Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilzen und anderen Pilzen. Die MHK Werte liegen für die meisten Dermatophyten (Trichophyton spp., Microsporum spp., Epidermophyton spp.) und Hefen (Candida albicans, andere Candida spp.) zwischen 0,9 und 3,9 µg/ml.

In mehr als zwei Jahrzehnten gab es keinerlei Berichte zu aufgetretenen Resistenzen gegenüber Ciclopirox.

Tabelle Übersicht zur Empfindlichkeit (erkrankungsre­levante Stämme)

Dermatophyten

Trichophyton rubrum

Trichophyton mentagrophytes

Trichophyton spp.

Microsporum canis

Epidermophyton floccosum

Hefen

Candida albicans

Candida parapsilosis

Pilze

Scopulariopsis brevicaulis Aspergillus spp.

Fusarium solani

Nach Anwendung auf der Nageloberfläche bildet Hauticum einen unsichtbaren, wasser- und luftdurchlässigen Film, welcher an die Keratinstruktur des Nagels bindet und dadurch eine leichte und schnelle Freigabe der Wirksubstanz in das Substrat ermöglicht.

Hauticum wurde in einer klinischen Langzeitstudie an 467 Patienten mit Onychomykose untersucht. Es handelt sich dabei um eine dreiarmige Studie gegen Placebo (Hauticum Trägersubstanz) und eine auf dem Markt erhältliche Ciclopirox 8% Nagellack-Formulierung. Alle Behandlungen wurden 48 Wochen lang jeden Tag an den infizierten Nägeln durchgeführt. Die Patienten wurden für weitere 12 Wochen beobachtet. Bedingt durch die unterschiedlichen Eigenschaften der Formulierungen wurde der Ciclopirox Referenznagellack einmal wöchentlich durch ein Lösungsmittel und durch Feilen der Nägel entfernt, wohingegen Hauticum und das Placebo (beide wasserlöslich) einfach durch Waschen entfernt wurden.

Daten zur Wirksamkeit waren für 454 Patienten (ITT) verfügbar und wurden für 433 Patienten (PP) bestätigt. Hauticum zeigte im Vergleich mit Placebo und zur Ciclopirox-Referenz eine bessere Wirksamkeit. Die bessere Wirksamkeit wurde durch den primären Endpunkt “Heilungsrate” (Patienten mit negativem mykologischen Befund und 100% vollständig klaren Nägeln) und durch den zweiten Endpunkt “Ansprechrate” (Patienten mit negativem mykologischen Befund und ≥ 90% vollständig klaren Nägeln) nachgewiesen.

In den Wochen 48 und 52 waren die prozentualen Anteile an Patienten mit vollständiger Heilung und an Patienten, die auf die Therapie angesprochen haben in der Hauticum-Gruppe durchweg höher als in der Ciclopirox Referenzgruppe.

In der 60. Woche, d.h. 12 Wochen nach Ende der Behandlung erhöhten sich die prozentualen Anteile an Patienten mit vollständiger Heilung und an Patienten, die auf die Therapie angesprochen haben in der Hauticum-Gruppe weiter im Vergleich zur Referenzgruppe. Die Anteile waren bei der Heilungsrate um 119% höher (statistisch signifikant, p< 0,05) und bei der Ansprechrate um 66% höher (statistisch signifikant, p< 0,05).

Hauticum zeigte bei beiden Wirksamkeitsen­dpunkten in den Wochen 48, 52 und 60 im Gegensatz zum Referenzprodukt einen fortlaufenden Anstieg.

Die Verträglichkeit am Verabreichungsort wurde fortlaufend während der gesamten Studienzeit überwacht. Bei einer Minderheit der Patienten aller Behandlungsgruppen wurde über hervorgerufene Anzeichen/Symptome berichtet. Im Allgemeinen traten Anzeichen oder Symptome beim Ciclopirox Referenzprodukt häufiger auf (8,6% Zeichen und 16% Symptome) als bei Hauticum (2,8% Zeichen und 7,8% Symptome). In der Placebogruppe wurden 7,2% Zeichen und 12,4% Symptome berichtet. Hautrötung war das am häufigsten berichtete Zeichen. Dieses wurde vom Prüfer in 2,8% der Patienten in der Hauticum-Gruppe und in 8,6% in der Referenzgruppe beobachtet. Durch weitere 2,1% der Patienten aus der Referenzgruppe wurde ebenfalls von Hautrötung berichtet. Das häufigste Symptom war Brennen. Dieses wurde bei 2,8% der Patienten aus der Hauticum-Gruppe und in 10,7% der Referenzgruppe berichtet.

Bislang wurde über keine Ciclopirox-resistente Mykose berichtet.

Eine weitere zweite randomisierten klinische Langzeit-Studie wurde an 137 Patienten mit Onychomykose durchgeführt. Es war eine randomisierte, zweiarmige Studie über 48 Wochen, die Hauticum Nagellack, täglich angewendet, mit einem handelsüblichen 5% Amorolfin Nagellack auf Acrylatbasis, zweimal wöchentlich aufgetragen, verglich.

Alle Effektivitätspa­rameter (Studienendpunkte) wurden am Großzehennagel als Zielnagel ausgewertet.

Die Studie erreichte ihr primäres Ziel, nach 12 Wochen Behandlung war Hauticum Nagellack hinsichtlich der Umwandlung zu negativer Kultur vs. Amorolfin 5% Nagellack nicht unterlegen: Konversion zu negativer Kultur 78,3% für Hauticum Nagellack vs. 64,7% Amorolfin 5% Nagellack, d.h. die Differenz zwischen den Behandlungen war 13,6 Prozentpunkte (95% Konfidenzintervall [-1,4; 28,5]).

Nach 48 Wochen waren die Prozentzahlen der Patienten mit Komplett-Heilung, Therapieerfol­g/Ansprechrate und mykologischer Heilung durchgängig höher als in der Referenzgruppe:

Tabelle: Resultate am Therapieende (Wo 48)

Endpunkte

Hauticum Nagellack

5% Amorolfin Nagellack

Differenz (Prozentpunkte)

95% Konfidenzintervall

(für Differenz)

Komplettheilung*

35,0%

11,7%

23,3

8,8; 37,9

Behandlungserfolg#

58,3%

26,7%

31,7

14,9; 48,4

Mykologische

Heilung$

100%

81,7%

18,3

8,5; 28,1

* Konversion zu negativer KOH-Mikroskopie und negativer Pilzkultur und 100% geheilter Nagel (verblindeter Gutachter)

# Konversion zu negativer KOH-Mikroskopie und negativer Pilzkultur und ≤ 10% Restbefall des Nagels, (verblindeter Gutachter)

$ Konversion zu negativer KOH-Mikroskopie und negativer Pilzkultur

p < 0,001

In dieser klinischen Studie wurden ebenfalls keine systemischen Nebenwirkungen durch das Arzneimittel dokumentiert.

Hauticum Nagellack wurde gut vertragen, sowohl hinsichtlich lokaler wie genereller Nebenwirkungen. Zeichen von Irritation wurden nur in 2,06% der Hauticum Nagellack-Gruppe an der die behandelten Nägel umgebenden Haut gefunden.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Auf Grundlage der wasserlöslichen Technologie zeigt Hauticum gute Penetrationse­igenschaften in Keratin. Nach Auftragen des wirkstoffhaltigen Nagellacks auf verhorntes Gewebe wird der Wirkstoff sofort freigesetzt und dringt in den Nagel ein. Durch das Erreichen fungizider Konzentrationen an der infizierten Stelle führt der Wirkstoff zu einer irreversiblen Bindung an die Zellwand des Pilzes und dadurch zu einer Hemmung der Aufnahme zellulärer Synthesebausteine sowie zu einer Hemmung der Atmungskette.

Nach 6 bzw. 12 Monaten war nur eine sehr geringe Menge Ciclopirox systemisch absorbiert worden (< 2% der aufgetragenen Dosis). Die Blutspiegel lagen in einer Langzeitstudie bei 0,904 ng/ml (n = 163) und 1,144 ng/ml (n = 149). Das zeigt, dass der Wirkstoff seine Wirkung insbesondere lokal entwickelt, und dass das Risiko einer Auswirkung auf die normalen Körperfunktionen vernachlässig­bar ist.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Präklinische Daten aus konventionellen Untersuchungen zur Toxizität, zur Genotoxizität und zur Karzinogenität nach wiederholter Anwendung bis zu einer täglichen oralen Dosis von 10 mg Ciclopirox/kg, zeigten keinerlei spezielle Risiken für den Menschen. In Studien an Ratten und Kaninchen zur Reproduktion wurden keine Anzeichen für eine Embryo-/Fetotoxizität bzw. Teratogenität beobachtet. Bei einer oralen Dosierung von 5 mg/kg Körpergewicht wurde bei der Ratte ein erniedrigter Fertilitätsindex beobachtet. Es gab keinerlei Hinweise auf eine peri-/postnatale Toxizität, jedoch sind mögliche Langzeitfolgen für die Nachkommen nicht untersucht

worden. In Studien zur lokalen Verträglichkeit bei Kaninchen und Meerschweinchen zeigte Hauticum keine irritierende Wirkung.

Das in der Formulierung enthaltene Chitosanderivat ist frei von Tropomyosin und zeigte keine allergene Wirkung bei Patienten mit Schalentieraller­gie.

6.  pharmazeutische angaben

6.1   liste der sonstigen bestandteile

Ethylacetat, Ethanol 96%, Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.) [pflanzlich],( Hydroxypropyl)chi­tosan, gereinigtes Wasser.

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

Nach Anbruch der Flasche: 6 Monate.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Die Flasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Die Flasche fest verschlossen halten um ein Verdunsten des Inhalts zu vermeiden.

Nicht im Kühlschrank lagern.

Bei Temperaturen unter 15 °C kann der wirkstoffhaltige Nagellack gelieren. Leichte Ausflockung oder ein leichtes Sediment können sich bilden, welche durch ein Aufwärmen auf Zimmertemperatur (25 °C) rückgängig gemacht werden können, indem die Flasche zwischen den Händen gerieben wird bis die Lösung wieder klar ist (etwa eine Minute). Dies hat keinen Einfluss auf die Produktqualität oder –wirkung.

Aufbewahrungsbe­dingungen nach Anbruch des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.3.

Die Flasche muss verschlossen werden, wenn sie nicht in Gebrauch ist. Das Produkt ist brennbar. Von Hitze und offener Flamme fern halten.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Durchsichtige Glasflaschen mit Schraubverschluss und eingesetztem Pinsel

Packungsgrößen: 3,3 ml bzw. 6,6 ml

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6  besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.  inhaber der zulassung

Polichem S.A.

50, Val Fleuri

LU-1526 Luxemburg

8.    zulassungsnummer

63742.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 30.05.2008

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 27.11.2013

10.    stand der information

09.2022

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: