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Humane Augenhornhautlamelle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Humane Augenhornhautlamelle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen

1.    Identifizierung des Arzneimittels

a)    Bezeichnung
Humane Augenhornhautlamelle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen
b)    Stoffgruppe
Humane Gewebezubereitung, allogen

2.    anwendungsgebiete

Humane Augenhornhautla­melle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen dient zum Ersatz der erkrankten Augenhornhautstruk­turen durch Austausch der Descemet-Membran-Endothel-Lamelle (DME-Lamelle) zur operativen Therapie der irreversiblen kornealen endothelialen Dysfunktion ohne irreversible Hornhautstroma­trübung, die keiner konservativen Therapie mehr zugänglich ist (z.B. Fuchs-Endotheldystrophie, pseudophake bullöse Keratopathie, iridokorneales endotheliales Syndrom, Z.n. entzündlicher Endothelaffektion).

3.    Informationen zur Anwendung

a)    gegenanzeigen

Hornhauterkran­kungen, bei denen eine andere Operationsmethode als eine DMEK angewandt werden sollte (z.B. bei Vorliegen einer irreversiblen stromalen Hornhauttrübung).

b)    Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung

Aufgrund der strengen Spenderauswahl, einschließlich der Durchführung umfangreicher infektionssero­logischer Untersuchungen der Spender sowie die Kultivierung in antibiotikahaltigen Kulturmedien und die Testung dieses Mediums auf Bakterien und Pilze, ist die Übertragung von Infektionskran­kheiten durch bekannte humanpathogene Viren und Mikroorganismen weitestgehend ausgeschlossen.

Nicht nachweisbare Krankheitserreger (einschließlich des Erregers der Creutzfeldt-Jakob-Erkrankung) werden nur im Rahmen der Anamnese des Hornhautspenders erfasst. Die Übertragung durch bisher unbekannte oder nicht nachweisbare Krankheitserreger ist daher nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen.

Es muss davon ausgegangen werden, dass die Humane Augenhornhautla­melle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen bei der es sich um lebendes Gewebe handelt, nicht steril ist. Trotz Kultivierung in einem antibiotikahaltigem Medium und dessen mikrobiologische Untersuchung ist eine geringstgradige Besiedlung mit Bakterien und Pilzen wahrscheinlich. Zusätzlich enthält das Kulturmedium 2% fötales Kälberserum. Dieses stammt aus einem TSE zertifizierten Herstellbetrieb und wird vor Gebrauch nach einem bewährten Verfahren inaktiviert. Dadurch ist die Verunreinigung und somit mögliche Übertragung von Infektionskran­kheiten durch bekannte humanpathogene Viren und Mikroorganismen weitestgehend ausgeschlossen. Trotzdem kann die Möglichkeit der Übertragung infektiöser Erreger nicht völlig ausgeschlossen werden. Das Kulturmedium kann in geringen Mengen bei der Transplantation mit übertragen werden.

Das potentielle Risiko einer Infektion durch das übertragene Gewebe kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.

c)    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln oder anderen mitteln, sowie sie die wirkung des arzneimittels beeinflussen können

Keine bekannt

d)    Verwendung für besondere Personengruppen:
Schwangerschaft und Stillzeit

Von Humane Augenhornhautla­melle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen selbst gehen aufgrund der fehlenden Toxizität keine Risiken für Schwangere und Stillende aus. Das Einbringen des Transplantates kann jedoch nur durch einen operativen Eingriff erfolgen. Die allgemein mit operativen Eingriffen verbundenen Risiken wie Medikamentengabe, Stress, ggf. Vollnarkose etc. sind daher bei Schwangeren und Stillenden in besonderem Maße zu berücksichtigen und im Einzelfall sehr genau abzuwägen.

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Humane Augenhornhautlamelle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen
Allerdings ist sowohl die Augenkrankheit, weswegen die Hornhauttransplantation durchgeführt werden muss, als auch die Operation als solche mit einer Verminderung des Sehvermögens verbunden, die eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr einschränkt oder für den Zeitraum der Beeinträchtigung ganz ausschließt.
Zudem können Begleitmedikamente, die während oder nach der Operation verabreicht werden (z.B. Schmerzmedikation), Auswirkungen auf die Reaktionsfähigkeit haben.
e)    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Biologische Sicherheit:

Aufgrund der strengen Spenderauswahl einschließlich der Durchführung umfangreicher infektionssero­logischer Untersuchungen der Spender ist die Übertragung von Infektionskran­kheiten durch bekannte humanpathogene Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten weitestgehend ausgeschlossen.

Die Übertragung durch bisher unbekannte oder nicht nachweisbare Krankheitserreger ist nicht auszuschließen.

Biomechanik und Haltbarkeit:
Humane Augenhornhautlamelle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen

Da es sich um ein biologisch, funktionell aktives Gewebe handelt, kann die Augenhornhornhaut, vorpräpariert für die für die hintere Teiltransplan­tationen DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty ) unterschiedliche Qualitäten aufweisen (verringerte Zelldichte, potentielle Nekrosen). Die Qualität des Gewebes ist unabhängig von der Haltbarkeit zu überprüfen.

4.    Hinweise zur ordnungsgemäßen Anwendung

Wichtig: Vor der Transplantation ist eine Spülung der Lamelle mit einer für die intraokulare Anwendung geeigneten Spüllösung obligatorisch. Die humane Augenhornhautla­melle, vorpräpariert für DMEK sollte dazu atraumatisch aus dem Transportbehältnis entnommen und mehreren Spülgängen unterzogen werden, so dass, wenn überhaupt, nur minimale Reste des Zellkulturmediums am Transplantat verbleiben. Dazu erfolgt vor der erstmaligen Bereitstellung in jedem Fall eine entsprechende Schulung der/des anfordernden Ophthalmochirur­gin/Ophthalmochi­rurgen durch die Hornhautbank Aachen.

a)    Dosierung der Anwendung bei Erwachsenen

Humane Augenhornhautla­melle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen bei deren Endprüfung eine zentrale Endothelzelldichte von ≥ 2000 Endothelzellen pro mm2 ermittelt wurde, darf nur für die hintere Teiltransplan­tationen DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty ) verwendet werden.

Diese ausschließliche Verwendung ist auf dem Behältnis mit dem Text „Das Gewebe ist zur Transplantation freigegeben – nur für DMEK“ mittels Etikett angebracht.

b)    Art der Anwendung bei Erwachsenen

Zur Transplantation entsprechend der klinischen Indikation.

c)    Häufigkeit der Verabreichung

Humane Augenhornhautla­melle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen ist zur einmaligen Anwendung bestimmt. Der Inhalt einer Packung ist ausschließlich für die Anwendung bei einem Patienten bestimmt. Im Falle nur teilweiser Verwendung sind verbliebene Gewebe zu verwerfen.

d)    Dauer der Behandlung

Nach erfolgter Transplantation verbleibt die Lamelle im Auge. Ggf. muss diese bei einer irreversiblen Schädigung im Verlauf operativ wieder entfernt werden.

e)    überdosierung: symptome, notfallmaßnahmen, gegenmittel
Nicht zutreffend

5.    nebenwirkungen/unerwünschte reaktionen

Das Einbringen des Transplantates erfolgt durch einen operativen Eingriff. Die allgemein mit operativen Eingriffen verbundenen Nebenwirkungen können nicht immer sicher von Transplantat-bedingten Nebenwirkungen abgegrenzt werden.
Infektionen

Oberflächliche und tiefe mikrobielle Infektionen, insbesondere durch Bakterien und Pilze (z.B. Endophthalmitis).

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Verzögerte Einheilung, Entzündung der vorderen Augenabschnitte.

Allergische Reaktion

Bestandteile des Kulturmediums, insbesondere die Antibiotika Streptomycin, Penicillin, Amphotericin B und Kälberserum können lokale sowie generalisierte allergische Reaktionen auslösen.

Transplantatver­sagen

Ausbleibendes Aufklaren des Hornhauttransplan­tates nach der Operation, irreversibles Eintrüben des Hornhauttransplan­tates nach der Operation innerhalb weniger Tage.

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Nicht Transplantat-bedingte, aber auf die Operation direkt zurückzuführende Komplikationen

Hämatome, intraoperative Verletzungen von Augenstrukturen, tiefe und oberflächliche bakterielle Infektionen.

Nicht Transplantat-bedingte, aber auf die Operation indirekt zurückzuführende Komplikationen

Tiefe Venenthrombose, Embolie, Ischämie, Dekubitus.

Chirurgische und medizinische Eingriffe

Als Folge bestimmter Nebenwirkungen (Endophthalmitis, Transplantatver­sagen) kann eine erneute Operation mit oder ohne Austausch des Transplantates notwendig werden.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen/u­nerwünschte Reaktionen nach der Genehmigung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von

Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung/u­nerwünschten_ Reaktion dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, Paul-Ehrlich-Institut, Paul-Ehrlich-Straße 51 – 59, 63225 Langen, Telefon +49 6 10 37 70, Telefax: +49 61 03 77 12 34, Website: anzuzeigen.

Patientinnen und Patienten sind darüber zu informieren, dass sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal wenden sollen, wenn sie Nebenwirkungen/u­nerwünschte Reaktionen bemerken. Dies gilt auch für Nebenwirkungen/u­nerwünschte Reaktionen, die nicht in dieser Gebrauchsinfor­mation und Fachinformation angegeben sind. Patientinnen und Patienten können Nebenwirkungen/u­nerwünschte Reaktionen auch direkt dem Paul-Ehrlich-Institut anzeigen. Indem Patientinnen und Patienten Nebenwirkungen/u­nerwünschte Reaktionen melden, können sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

6.    pharmakologische eigenschaften

a)    pharmakodynamische eigenschaften

Die pharmakodynamische Wirkung des Arzneimittels beruht auf der wasserregulierenden Eigenschaft der Endothelzellen auf das Empfängergewebe zur Aufrechterhaltung der optisch transparenten Kollagenstruktur.

b)    Pharmakokinetische Eigenschaften

Nicht zutreffend

c)     Toxikologie

Allgemeine toxische Reaktionen und kanzerogene Wirkungen sind nicht zu erwarten. Lokale toxische und allergische Reaktionen auf Bestandteile des Kultivierungsme­diums sind möglich.

Eine immunogene Wirkung, insbesondere die Bildung spezifischer HLA Antikörper, ist möglich.

7.    pharmazeutische angaben und weitere hinweise

a)    Angaben zur Aufbewahrung und Haltbarkeit
Humane Augenhornhautlamelle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen

Das entsprechende Datum ist auf dem Etikett des Behältnisses ausgewiesen.

Die Haltbarkeit bei erstmaliger Öffnung des Behältnisses ist eine Stunde. Das Arzneimittel ist nach Ablauf der Haltbarkeit nicht mehr anzuwenden.

Humane Augenhornhautla­melle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen wird bis zum Gebrauch in einem sterilen Behältnis im Kultivierungsmedium bei Raumtemperatur (≥ +10 und ≤ +40°C) aufbewahrt.

In der Originalverpackung aufbewahren.

b)    Zusammensetzung des Fertigarzneimittels (nach Art und Menge)

Humane Augenhornhautla­melle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen , befindet in Transportmedium basierend auf einem Zellkulturmedium vergleichbar mit: Modified-Eagle-Medium (MEM) mit Earle´s Salzen, 2% Fötales Kälberserum; Penicillin/ Streptomycin, Amphotericin B, L-Glutamin, HEPES Puffer mit Natriumbikarbonat (NaHCO3), aqua ad injectionem.

c)    darreichungsform
Transplantat humanen Ursprungs
Art und Inhalt nach Gewicht, Rauminhalt oder Stückzahl des Behältnisses

Die Primärverpackung besteht aus einem Kunststoffgefäß – doppelt steril verpackt -fixiert durch ein steriles Halteröhrchen in einem verschweißten Sterilisation­sbeutel.

Die Sekundärverpackung besteht aus einer Isolierbox (Styropor/Techno F­oam).

Packungsgröße:

1 Stück Humane Augenhornhautla­melle, vorpräpariert für DMEK, organkultiviert ohne Dextran, Aachen

Die Gewebezubereitung besteht aus einem vorpräparierten humanen Hornhauttransplan­tat für DMEK (Descemetmembran mit darauf liegender Schicht des Hornhautendothels;

Aufrollung der Descemetmembran mit dem Endothel nach außen liegend).

d)    Angaben zum pharmazeutischen Unternehmer/Inhaber der Genehmigung nach §21a AMG

Universitätskli­nikum Aachen (AöR)

Klinik für Augenheilkunde

Hornhautbank Aachen

Pauwelsstraße 30

52074 Aachen

e)    Angaben zum Hersteller, der das Fertigarzneimittel für das Inverkehrbringen freigegeben hat

Nicht zutreffend

f) Genehmigungsnummer

PEI.G.12065.01.1

g)    datum der erteilung der genehmigung

10.10.2022

h) Arzneimittelstatus

Verschreibungspflichtig

8.    Sonstige Hinweise

Besondere Vorsichtsmaßnahmen zur Entsorgung

9.    Datum der letzten Überarbeitung