Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Hydrea 500 mg
1. bezeichnung des
ARZNEIMITTELS
Hydrea® 500 mg Hartkapseln
2. QUALITATIVE UND
QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
Jede Hartkapsel enthält
500 mg Hydroxycarbamid.
Sonstige Bestandteile: Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
kann die Therapie unbegrenzt fortgesetzt werden.
Bei essentieller Thrombozythämie wird
Hydroxycarbamid üblicherweise mit einer Anfangsdosis von 15 mg/kg/Tag gegeben mit Dosis-Anpassung, um die Anzahl der Thrombozyten unter 600 × 109/l zu halten, ohne dabei die Anzahl der Leukozyten unter 4 × 109/l zu mindern.
3. DARREICHUNGSFORM
Hartkapsel
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Behandlung von Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) in der chronischen oder akzelerierten Phase der Krankheit.Behandlung von Patienten mit essentieller Thrombozythämie oder Polycythämia vera mit hohem Risiko für thromboembolische Komplikationen.4.2 Dosierung und Art der
AnwendungDosierung
Die Behandlung sollte nur von erfahrenen Onkologen oder Hämatologen durchgeführt werden. Die Dosierung basiert auf dem tatsächlichen oder dem Idealgewicht des Patienten, je nachdem welches niedriger ist.
Bei der Behandlung der CML wird Hydroxycarbamid in Abhängigkeit von der Leukozytenanzahl üblicherweise in einer Anfangsdosis von 40 mg/kg täglich gegeben. Die Dosis wird um 50 % reduziert (20 mg/kg täglich), wenn die Anzahl der Leukozyten unter 20 × 109/l sinkt. Die Dosis wird dann individuell angepasst, um die Anzahl der Leukozyten bei 5 – 10 × 109/l zu halten. Die Hydroxycarbamid-Dosis sollte reduziert werden, wenn die Anzahl der Leukozyten unter 5 × 109/l fällt und erhöht werden, wenn eine Leukozytenanzahl von > 10 × 109/l beobachtet wird.
Wenn die Anzahl der Leukozyten unter 2,5 × 109/l oder die Anzahl der Thrombozyten unter 100 × 109/l sinkt, sollte die Therapie unterbrochen werden, bis sich die Werte deutlich normalisiert haben. In diesen Fällen sollte die Thrombozytenzahl nach 3 Tagen erneut bestimmt werden.
Eine angemessene Testzeit, um die
antineoplastische Wirksamkeit
Oktober 2018Hydrea zu bestimmen, beträgt
von sechs
Wochen. Die Therapie sollte
abgebrochen werden, wenn die
Krankheit signifikant fortschreitet. Bei
einem signifikanten klinischen Ansprechen
Kann der Thrombozytenwert und/oder Leukozytenwert angemessen unter Kontrolle gehalten werden und besteht kein Hinweis auf Resistenz oder Unverträglichkeit, sollte die Behandlung mit Hydrea zeitlich unbegrenzt fortgesetzt werden.
Bei Polycythämia vera sollte die Hydroxycarbamid-Therapie mit einer Dosierung von 15 – 20 mg/kg/Tag
begonnen werden. Die
Hydroxycarbamid-Dosis sollte
individuell angepasst werden, um den Hämatokrit unter 45 % und die Anzahl der Thrombozyten unter 400 × 109/l zu halten. Bei den meisten Patienten kann dies mit einer kontinuierlich
eingenommenen Dosis von
durchschnittlich 500 bis 1000 mg pro Tag erzielt werden. Kann der Hämatokrit und die Anzahl der Thrombozyten ausreichend unter
Kontrolle gehalten werden und besteht kein Hinweis auf Resistenz oder Unverträglichkeit, sollte die Behandlung zeitlich unbegrenzt fortgesetzt werden.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Hydrea und myelosuppressiv wirkenden Arzneimitteln muss eventuell die Dosis von Hydrea angepasst werden.
Besondere Patientengruppen Kinder und Jugendliche Da diese
Erkrankungen bei Kindern nur selten vorkommen, liegen Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Hydrea bei Kindern nicht vor. Ältere
Patienten
Ältere Patienten können empfindlicher auf die Wirkung von Hydrea reagieren und benötigen möglicherweise eine niedrigere Dosierung. Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörung Hydrea wird zu einem großen Teil renal ausgeschieden. Dies sollte bei der Dosierung von Hydrea bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen bedacht und die Dosis gegebenenfalls reduziert werden. Für Patienten mit
Leberfunktionsstörungen liegen gibt es wenig Erfahrungswerte. Daher kann keine definitive Dosierungsempfehlung gegeben werden (siehe Abschnitt 4.4).
Die engmaschige Überwachung der hämatologischen Parameter wird empfohlen.
Art der Anwendung
Die Hartkapseln sollen ganz und mit reichlich Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) geschluckt werden und dürfen sich nicht im Mund auflösen. Sollte der Patient nicht in der Lage sein, die Kapseln im Ganzen zu schlucken, können sie geöffnet werden, der Inhalt in einem Glas Wasser aufgelöst und sofort getrunken werden. Es ist möglich, dass sich dabei bestimmte Trägerstoffe nicht ganz auflösen und auf der Flüssigkeitsoberfläche verbleiben.
4.3 Gegenanzeigen Hydrea darf nicht bei Patienten angewendet werden, bei denen bereits eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile von Hydrea aufgetreten ist. Die
Therapie sollte abgebrochen werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegenüber Hydrea
Bestimmung des Folsäurespiegels
empfohlen.
auftritt.
Hydrea ist bei schwerer
Knochenmarkdepression, Leukopenie (< 2,5 × 109 Leukozyten/l),
Thrombozytopenie (< 100 × 109
Thrombozyten/l) oder schwerer Anämie kontraindiziert.
Patienten, die mit Hydroxycarbamid behandelt werden und
immunsupprimiert sind, dürfen nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden (siehe Abschnitt 4.5).
Die Anwendung von Hydrea in der Schwangerschaft und Stillzeit ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.6).
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die
Anwendung Hydroxycarbamid kann Knochenmarkdepression mit Leukopenie als erstem und am häufigsten vorkommenden Zeichen dieser
Knochenmarkhemmung verursachen. Thrombozytopenie und Anämie treten weniger häufig und selten ohne vorangehende Leukopenie auf. Ein Differentialblutbild, das die Bestimmung des Hämoglobingehalts, die
Leukozytendifferenzierung und die Anzahl der Thrombozyten bestimmt, sollte regelmäßig durchgeführt werden, auch nachdem auf die individuell optimale Dosis eingestellt wurde. Das Kontrollintervall sollte individuell
angepasst werden, aber normalerweise ist die Kontrolle einmal wöchent-lich durchzuführen. Wenn die Anzahl der Leukozyten unter 2,5 × 109/l oder die
Anzahl der Thrombozyten unter 100 × 109/l sinkt, sollte die Therapie
unterbrochen werden, bis sich die Werte wieder weitgehend normalisiert haben (siehe Abschnitt 4.2). Die
Knochenmarkdepression bildet sich bei Absetzen der Therapie zurück.
Eine vorliegende schwere Anämie muss vor Beginn der Therapie mit Hydrea korrigiert werden. Falls eine schwere Anämie während der Therapie auftritt, können die Erythrozyten, falls erforderlich, ersetzt werden. Auch schwere Anämien können
normalerweise kontrolliert werden, ohne die Therapie mit Hydrea zu unterbrechen.
Bei der Therapie mit Hydroxycarbamid kann eine Megaloblastose auftreten, die nicht auf eine Behandlung mit Folsäure oder Vitamin B12 anspricht. Eine megaloblastische Erythropoese, die selbstlimitierend ist, wird häufig am Anfang der Behandlung beobachtet. Die morphologische Veränderung ähnelt der perniziösen Anämie, ist aber nicht auf ein Vitamin B12– oder Folsäuredefizit zurückzuführen. Die Makrozytose kann das Auftreten eines Folsäuredefizits maskieren, daher wird eine regelmäßige
Hydroxycarbamid kann die PlasmaeisenClearance und Eisenverwertung durch Erythrozyten reduzieren. Es scheint jedoch die Überlebenszeit der roten Blutkörperchen nicht zu verändern.
Während der Therapie mit Hydrea sollten die Blutwerte sowie die Leber- und Nierenfunktion regelmäßig überwacht werden. Bei Patienten mit Leber- und/oder Nierenfunktionsstörung ist die Erfahrung begrenzt. Daher sollte bei der Behandlung dieser Patienten besonders vorsichtig vorgegangen werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung.
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Bei älteren Patienten muss die Dosis aufgrund höherer Empfindlichkeit gegenüber Hydroxycarbamid eventuell angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2.).
Patienten sollten dazu angehalten werden, ausreichend viel zu trinken.
Hydroxycarbamid kann durch Bestrahlung verursachte Schleimhautentzündungen verstärken. In vorbehandeltem Gewebe können verstärkt Erytheme und Hyperpigmentierungen auftreten (Recall-Phänomen).
Bei Patienten, die eine Langzeitbehandlung mit Hydroxycarbamid bei myeloproliferativen Krankheiten wie Polycythämia vera und Thrombozythämie erhalten, kann sich eine Sekundärleukämie entwickeln. Zurzeit ist noch unbekannt, inwieweit dies auf die zugrundeliegende Krankheit oder auf die Behandlung mit Hydroxycarbamid zurückzuführen ist.
Bei langfristig mit Hydroxycarbamid behandelten Patienten wurde über Hautkrebs berichtet.
Patienten sind anzuweisen, die Haut vor Sonnenexposition zu schützen. Darüber hinaus sollten Patienten ihre Haut während der Behandlung und nach Absetzen der Therapie mit Hydroxycarbamid eigenständig untersuchen und im Rahmen von routinemäßigen Kontrollterminen auf sekundäre Malignome hin untersucht werden.
Hydroxycarbamid kann schmerzhafte Unterschenkelulzera verursachen, die normalerweise schwierig zu behandeln sind und eine Unterbrechung der Behandlung erfordern können. Ein Absetzen von Hydroxycarbamid führt normalerweise nach einigen Wochen zu einer langsamen Heilung der Ulzera.
Bei Patienten mit myeloproliferativen Erkrankungen traten während der Anwendung von Hydroxycarbamid durch Vaskulitiden verursachte Ulzera und Gangräne auf. Diese Vaskulitiden wurden zumeist bei Patienten beobachtet, die außerdem zuvor oder gleichzeitig mit Interferon therapiert wurden. Aufgrund des möglicherweise schweren Verlaufes dieser durch Vaskulitiden verursachten Ulzera bei Patienten mit myeloproliferativen Erkrankungen sollte bei Auftreten solcher Ulzera die Therapie mit Hydroxycarbamid abgebrochen und mit einem anderen Arzneimittel fortgesetzt werden.
Hydroxycarbamid sollte bei Patienten, die eine begleitende Behandlung mit antineoplastischen Arzneimitteln oder eine Strahlentherapie erhalten oder erhalten haben, mit Vorsicht
angewendet werden, da
Nebenwirkungen häufiger und stärker auftreten können als bei alleiniger Anwendung von Hydroxycarbamid, anderen antineoplastischen
Arzneimitteln oder Strahlentherapie. Zu diesen Nebenwirkungen gehören
Knochenmarkdepression, gastrointestinale Irritationen und
Mukositis. Eine Verstärkung von Erythemen, die durch vorhergehende oder gleichzeitige Strahlentherapie verursacht werden, ist möglich.
Es sind Fälle von Pankreatitis, auch mit tödlichem Ausgang, bei HIV-infizierten Patienten berichtet worden, die gleichzeitig eine Therapie mit
Hydroxycarbamid und
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Didanosin, mit oder ohne Kombination mit Stavudin, erhalten haben. Weiterhin sind Fälle von Lebertoxizität sowie Leberversagen auch mit tödlichem Ausgang bei HIVinfizierten Patienten bekannt geworden, die gleichzeitig
Hydroxycarbamid sowie eine
antiretrovirale Therapie erhielten.
Tödliches Leberversagen wurde am
häufigsten bei Patienten berichtet, die Hydroxycarbamid zusammen mit Didanosin in Kombination mit Stavudin erhielten. Diese Kombination sollte vermieden werden.
Neuropathien, teilweise mit schwerem Verlauf, wurden bei HIV-infizierten Patienten berichtet, die gleichzeitig mit Hydroxycarbamid sowie antiretroviralen Arzneimitteln wie Didanosin, mit oder ohne Kombination mit Stavudin behandelt wurden (siehe auch Abschnitt 4.5).
Patienten, die mit Hydroxycarbamid behandelt werden und
immunsupprimiert sind, dürfen nicht mit Lebendimpfstoffen geimpft werden, da dies zu schweren Infektionen führen kann (siehe Abschnitt 4.5).
Atemwegserkrankungen
Interstitielle Lungenerkrankung,
einschließlich Lungenfibrose,
Lungeninfiltration, Pneumonitis und Alveolitis/allergischer Alveolitis wurden bei gegen myeloproliferative Neoplasien behandelten Patienten berichtet und können tödlich verlaufen. Patienten, bei denen Pyrexie, Husten, Dyspnoe oder andere Atemwegssymptome auftreten, sind engmaschig zu überwachen, zu untersuchen und zu behandeln. Ein abruptes Absetzen von
Hydroxycarbamid sowie eine
Behandlung mit Kortikosteroiden
scheinen mit einem Abklingen der die Lunge betreffenden Ereignisse
einherzugehen (siehe Abschnitt 4.8).
Empfängnisverhütende Maßnahmen Geeignete kontrazeptive Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn ein Partner mit Hydrea behandelt wird(siehe auch Abschnitt 4.6). Hydroxycarbamid kann erbgutschädigend wirken. Frauen dürfen während der Behandlung nicht schwanger werden. Männern, die mit Hydroxycarbamid behandelt werden, wird empfohlen, während der
Behandlung und mindestens 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Hydroxycarbamid über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
Hydroxycarbamid darf bei Patientinnen, die schwanger sind, nicht angewendet werden, es sei denn, der Nutzen überwiegt die möglichen Risiken (siehe Abschnitt 4.6). Die Anwendung von Hydrea in der Stillzeit ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Studien haben gezeigt, dass Hydroxycarbamid mit der Analyse von bestimmten Enzymen des
Harnstoffwechsels (Urease, Uricase, Laktatdehydrogenase) interferiert und dadurch zu hohe Laborwerte dieser Enzyme bei Patienten liefert, die mit Hydroxycarbamid behandelt werden.
Patienten mit der seltenen hereditären GalactoseIntoleranz, Lactase-Mangel oder GlucoseGalactose-Malabsorption sollten Hydrea nicht einnehmen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Hydroxycarbamid sollte bei
Patienten, die eine begleitende Behandlung mit antineoplastischen Arzneimitteln oder eine
Strahlentherapie erhalten oder
erhalten haben, vorsichtig
angewendet werden, da
Nebenwirkungen häufiger und stärker auftreten können als bei alleiniger Anwendung von
Hydroxycarbamid, anderen
antineoplastischen Arzneimitteln oder Strahlentherapie. Zu diesen Nebenwirkungen gehören
Knochenmarkdepression, gastrointestinale Irritationen und Mucositis. Eine Verstärkung von Erythemen, die durch
vorhergehende oder gleichzeitige Strahlentherapie verursacht
werden, ist möglich. Nahezu alle Patienten, die eine Behandlung mit
Hydrea in Kombination mit Strahlentherapie erhalten,
entwickeln eine Leukopenie. Im Zusammenhang mit einer
ausgeprägten Leukopenie sind Thrombozytenwerte von unter 100.000/mm3 aufgetreten.
In-vitro-Studien haben gezeigt,
dass Hydroxycarbamid die
Zytotoxizität sowohl von Ara-C als auch von Fluoropyrimidinen
verstärkt. Es ist unklar, ob diese Wechselwirkung klinisch zu einer kooperativen Toxizität oder zu der Notwendigkeit einer
Dosisanpassung führt.
antiretroviralen Substanzen
Pankreatitis und
Leberschädigungen, zum Teil mit letalem Ausgang, sowie schwere periphere Neuropathien berichtet worden. Eine Kombination von Hydrea mit Nukleosidanaloga kann nicht empfohlen werden (siehe Abschnitt 4.4.).
Bei gleichzeitiger Anwendung von Hydrea mit Lebendimpfstoffen ist das Risiko einer tödlichen systemischen Impfreaktion erhöht, da die normalen
Immunabwehrmechanismen und die Immunantwort mit Antikörpern durch Hydrea vermindert bzw. unterdrückt sein können.
Die gleichzeitige Anwendung von Hydrea mit Lebendimpfstoffen bei immunsupprimierten Patienten
kann zu schweren Infektionen führen. Die Anwendung von Lebendimpfstoffen sollte
vermieden und erforderlichenfalls
der Rat eines Spezialisten eingeholt werden.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Fertilität
Bei Männern wurde das Auftreten von Azoospermie und Oligospermie, das manchmal reversibel sein kann, beobachtet. Daher sollten
männliche Patienten aufgrund des Risikos einer irreversiblen Infertilität vor Beginn der Behandlung über die Möglichkeit einer
Samenkonservierung informiert
werden. Männliche Patienten müssen während und mindestens 6 Monate nach Behandlung eine zuverlässige Empfängnisverhütung anwenden.
Schwangerschaft Hydroxycarbamid ist genotoxisch. Studien mit Hydroxycarbamid in verschiedenen Tiermodellen haben ergeben, dass Hydroxycarbamid stark teratogen ist. Hierbei wur-
den embryo-fetaler Tod, fetale Missbildungen der Viscera sowie des Skelettes, Wachstumsstörungen und funktionelle Defekte beobachtet (siehe auch Abschnitt 5.3).
Hydroxycarbamid kann erbgutschädigend wirken, daher wird auch bei Kinderwunsch nach einer Therapie mit Hydroxycarbamid vorab eine genetische Beratung empfohlen.
Hydrea darf daher während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Bei vitaler Indikation zur Behandlung einer schwangeren Patientin muss eine medizinische Beratung über das mit der Behandlung verbundene Risiko von schädigenden Wirkungen auf das Kind erfolgen.
Frauen dürfen während der Behandlung mit Hydrea nicht schwanger werden. Geeignete kontrazeptive Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn ein Partner mit Hydrea behandelt wird (siehe Abschnitt 4.4).
Tritt während der Behandlung mit Hydrea eine Schwangerschaft ein, so ist wegen der möglichen
Oktober 2018
Schädigung des Fetus die Möglichkeit einer genetischen Beratung zu nutzen. Stillzeit: 4. Da Hydroxycarbamid in die Muttermilch gelangt, ist die Anwendung von Hydrea aufgrund der möglichen Schäden für das Kind in der Stillzeit kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Ist aus therapeutischen Gründen eine Anwendung von Hydrea in der Stillzeit notwendig, muss abgestillt werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Das Reaktionsvermögen kann Be während der Behandlung mit Hydrea beeinträchtigt sein. e Dieses sollte dem Patienten in Situationen bewusst sein, in denen erhöhte | Aufmerksamkeit erforderlich ist, z. B. beim Autofahren und beim Bedienen von Maschinen. 8 Nebenwirkungen Die Knochenmarkdepression ist die dosislimitierende Toxizität von Hydroxycarbamid. Gastrointestinale Nebenwirkungen sind häufig, erfordern aber nur selten eine Re- Hydrea ktion der Dosis oder eine Beendigung der handlung. i der Bewertung von Nebenwirkungen rden folgende Häufigkeitsangaben grunde gelegt: | Sehr häufig: ≥ 1/10 Häufig: ≥ 1/100 bis < 1/10 Gelegentlich: ≥ 1/1.000 bis < 1/100 Selten: ≥ 1/10.000 bis < 1/1.000 Sehr selten: < 1/10.000 Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar. Siehe unten stehende Tabelle. Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des NutzenRisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem BfArM anzuzeigen (Bundesinstitut für Arz- | |||
Infektionen und parasitäre Erkrankungen: | Selten: | Gangräne | |||
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems: | Sehr häufig: | Knochenmarkdepression, Leuko Anämie, verminderte Zahl an CD | enie, Thrombozytopenie, Megaloblastose, 4-ymphozyten | ||
Psychiatrische Erkrankungen: | Häufig: | Desorientiertheit, Halluzinationen | |||
Erkrankungen des Nervensystems: | Häufig: | Neurologische Störungen (z. B. K periphere Neuropathien Hohe Dosen können eine mäßige | opfschmerzen, Schwindel und Krämpfe), Schläfrigkeit verursachen. | ||
Erkrankungen des Urogenitaltrakts | Sehr häufig: | Dysurie, eingeschränkte Nierenfu vorübergehende tubuläre Nierenf Harnsäure, des Harnstoffs und d | nktion; unktionsstörungen, die mit einer Erhöhung der s Kreatinins im Serum einhergehen. | ||
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse | Sehr häufig: | Azoospermie, Oligospermie | |||
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: | Häufig: Nicht bekannt: | Akute Lungenreaktionen, besteh Atemnot, Fibrose, allergische Alv Interstitielle Lungenerkrankung | nd aus diffusen Lungeninfiltrationen und olitis | ||
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: | Sehr häufig: | Diarrhö, Obstipation, Pankreatitis gastrointestinale Beschwerden ( | 1), Mukositis, Stomatitis, Dyspepsie, starke belkeit, Erbrechen, Anorexie)2) | ||
Leber- und Gallenerkrankungen: | Häufig: | Erhöhung der Leberenzyme und Hepatitis | on Bilirubin, Lebertoxizität1), Cholestase, | ||
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen | Selten: | Tumorlysesyndrom | |||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: | Sehr häufig: Häufig: Sehr selten: Nicht bekannt: | 3)Makulopapulöser Ausschlag, G kutane Vaskulitis4), Dermatomyos tierung von Haut und Nägeln, Ha Pruritus, aktinische Keratose, viol Abschälung der Haut, Hauttumor Hautkrebs Systemischer und kutaner Lupus Nagelpigmentierung | sichtserythem, akrales Erythem, Alopezie; itis-ähnliche Hautveränderungen, Hyperpigmen-ut- und Nagelatrophie, Unterschenkelulzera, ette Papeln, Desquamation; en. erythematodes | ||
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: | Sehr häufig: | Arzneimittel-Fieber5), Schüttelfros Asthenie | t, Unwohlsein, Überempfindlichkeitsreaktionen, | ||
2) | 1) Pankreatitis und Hepatotoxizität, auch mit mit antiretroviralen Substanzen, insbeson Diese gastrointestinalen Nebenwirkungen, gewöhnlich durch vorübergehendes Abse | ödlichem Ausgang, wurde bei HIV-infizierten atien ere Didanosin und Stavudin, erhielten. die durch eine kombinierte Hydroxycarbamid-und zen der Hydroxycarbamid-Gabe kontrollierbar. | en berichtet, die Hydroxycarbamid in ombination Strahlentherapie verursacht werden können, sind |
3) Erytheme, Atrophie von Haut- und Nägeln | Desquamation, violette Papeln, Alopezie, | myositis-ähnliche Hautveränderungen, |
Dermat | ktinische | |
Keratose, Hautkrebs, Unterschenkelulzera | Pruritus und Hyperpigmentierung von Haut und | geln wurden nach mehrjähriger |
Nä | Erhaltungstherapie | |
mit täglicher Einnahme von Hydroxycarba | mid beobachtet. |
4) Bei Patienten mit myeloproliferativen Erkra | nkungen, wie Polycythämia vera undämie, sind während | der Behandlung mit | |
Thrombozyth | Hydroxy- | ||
carbamid durch Vaskulitiden verursachte Therapie (siehe auch Abschnitt 4.4). 5) | Ulzera und Gangräne aufgetreten, insbesondere b | i vorangegangener nterferon- | oder gleichzeitiger |
Über einige Fälle von hohem Fieber (> 39 ° | ) bei gleichzeitigem Auftreten von astrointestinale | n, pulmonalen, hepatobiliären, | muskuloskeletalen, |
dermatologischen oder kardiovaskulären | anifestationen, die eine Hospitalisierung rfordert | n, wurde berichtet. ypi- | Diese Symptome traten |
scherweise innerhalb von 6 Wochen nac | Therapiebeginn auf und verschwanden erapie trat das Fieber innerhalb von 24 Stunden | r nach Abbruch herapie. | der Hydroxycarbamid- |
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FACHINFORMATION/ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
Hydrea
neimittel und Medizinprodukte, Abt.
Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website:
Tierstudien beobachtet wurden. Das mögliche Risiko von ähnlichen Effekten beim Menschen muss berücksichtigt werden.
Die Teratogenität von Hydroxycarbamid wurde bei vielen Tierarten, darunter Ratte, Maus und Kaninchen, nachgewiesen. Die große Vielfalt teratogener Effekte beinhaltete den Tod einer großen Anzahl Embryos, deformierte Extremitäten, neurale Defekte und Verhaltensstörungen. Außerdem beeinflusste Hydroxycarbamid bei wiederholter Gabe
).
4.9 überdosierung
Bei einer Dosierung von
Hydroxycarbamid, die ein Mehrfaches über der empfohlenen Dosis liegt, wurden akute Schleimhautsymptome beobachtet. Wundsein, violette Erytheme, Ödeme an Handflächen und Fußsohlen gefolgt von Desquamation, starke allgemeine
Hyperpigmentierung der Haut und Stomatitis sind ebenfalls beobachtet worden.
Die Sofortbehandlung besteht aus einer 4 Magenspülung, gefolgt von supportiven Maßnahmen und Kontrollen des hämatopoetischen Systems.
5.PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 pharmakodynamische eigenschaften pharmakotherapeutische gruppe:
Antineoplastische und
immunmodulierende Mittel/ Andere antineoplastische Mittel, ATC-Code: L01XX05
Der genaue Wirkmechanismus von Hydroxycarbamid ist unbekannt. Der wichtigste Effekt von Hydroxycarbamid scheint die Blockade des
Ribonukleotidreduktase-Systems zu sein, was zu einer Hemmung der DNSSynthese führt. Eine zelluläre Resistenz wird häufig durch erhöhte Ribonukleotidreduktase-Spiegel als
Folge einer Genamplifizierung
verursacht.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Informationen über die
pharmakokinetischen Eigenschaften sind begrenzt. Hydroxycarbamid wird gut resorbiert und ist bei oraler Applikation vollständig bioverfügbar. Nach oraler Gabe werden in 0,5 bis zu 2 Stunden maximale Plasmakonzentrat ionen erreicht. Hydroxycarbamid wird teilweise durch renale Exkretion ausgeschieden. Der Beitrag dieses Ausscheidungswegs zur gesamten Ausscheidung von Hydroxycarbamid ist unklar, da die Anteile der gegebenen Dosis, die im Urin wiedergefunden wurden, von 9 bis 95 % reichten. Die Metabolisierung von Hydroxycarbamid im Menschen wurde nicht untersucht.
Hydroxycarbamid durchdringt die BlutHirnSchranke.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Knochenmarkschädigungen, lymphoide Atrophie in der Milz und degenerative Veränderungen im Epithel des Dünn- und Dickdarmes sind toxische Effekte, die in
die Spermatogenese und die Motilität der
Spermien von Mäusen.
Deutschland
Tel.: 08034 30 55 7–0
Fax: 08034 30 55 7–20
Hydroxycarbamid zeigte in herkömmlichen Testsystemen genotoxische Eigenschaften.
Die präklinischen Informationen über das karzinogene Potential von
Hydroxycarbamid sind gering. Eine 12-Monats-Studie an Mäusen, bei der das Auftreten von Lungentumoren untersucht wurde, zeigte kein karzinogenes Potential von Hydroxycarbamid.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Kapselinhalt:
Citronensäure wasserfrei, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Lactose-Monohydrat, Natriumlaurylsulfat, Natriumphosphat Kapselhülle:
Gelatine, Erythrosin (E127), Indigocarmin (E132), Titandioxid (E171), gelbes Eisenoxid (E172), Opacode S-1–8100
6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung Nicht über 25
°C lagern.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Blisterpackung mit 100 Hartkapseln N 3
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Zytostatika dürfen nur mit besonderer Vorsicht gehandhabt werden. Menschen, die Hydrea nicht einnehmen, sollten nicht mit diesem in Berührung kommen. Zur Senkung des Expositionsrisikos bei der Einnahme/ Handhabung des Produkts sollten Einmalhandschuhe getragen
werden. Vor und nach jedem Kontakt mit den Hydrea Hartkapseln sollten die Hände gewaschen werden. Sollte das in der Kapsel befindliche Pulver aus dieser austreten, ist es sofort, zusammen mit der leeren Kapselhülle, mithilfe eines feuchten Einmalhandtuchs aufzuwischen und in eine Plastiktüte zu entsorgen.
Die Hinweise für die Handhabung und Entsorgung von Zytostatika sollten beachtet werden.
7. EINFUHR, UMVERPACKUNG UND VERTRIEB
Medicopharm AG
Stangenreiterstr. 4
83131 Nußdorf am Inn
Medicopharm AG
HERSTELLER:
Corden Pharma Latina S.p.A.
Via del Murillo Km 2.800
04013 Sermoneta
Latina
Italien
8. zulassungsnummer
72335.00.00