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Hydrodexan Creme - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Hydrodexan Creme

FACHINFORMATION

Hydrodexan Creme

2.   qualitative und quantitative zusammensetzung

1 g Creme enthält: Hydrocortison 10 mg, Harnstoff 100 mg

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 g Creme enthält 10 mg Poly(oxyethylen)-25-hydriertes-rizinusöl und maximal 18 ppm Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3.   darreichungsform

Creme

Hydrodexan Creme ist eine weiße bis leicht gelbliche Creme.

4.    klinische angaben

4.1   anwendungsgebiete

Hauterkrankungen, die auf eine symptomatische äußerliche Behandlung mit Kortikosteroid­Präparaten schwacher bis mittlerer Wirkstärke ansprechen, wie z. B. atopisches Ekzem (Neurodermitis).

Hydrodexan Creme eignet sich auch für die steroidsparende Nachbehandlung anderer kortikosteroid-sensitiver Dermatosen. Da die Grundlage der Creme leicht abwaschbar ist, gilt dies besonders für kortikosteroid-sensitive Dermatosen im Bereich der behaarten Kopfhaut. Da Hydrodexan Creme bei bestimmungsgemäßer Anwendung nahezu keine örtlichen oder allgemeinen Nebenwirkungen verursacht, ist das Präparat bei medizinischer Notwendigkeit auch für die Langzeittherapie (bis zu drei Monaten) chronischer Hauterkrankungen geeignet.

4.2   dosierung und art der anwendung

Zur Anwendung auf der Haut.

Soweit nicht anders verordnet, wird Hydrodexan Creme zweimal täglich dünn auf die erkrankten Hautstellen aufgetragen und gleichmäßig verrieben.

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung.

Die Creme darf nicht mit den Augen oder Schleimhäuten in Berührung gebracht werden. Bei Niereninsuffizienz soll die Anwendung nicht großflächig erfolgen.

Eine langfristige (länger als drei bis vier Wochen) oder großflächige (mehr als 10 % der Körperoberfläche) Anwendung von Hydrodexan Creme sollte vermieden werden. Dies gilt auch

für eine länger als eine Woche andauernde Behandlung von mehr als 10 % der Körperoberfläche.

4.3    gegenanzeigen

Hydrodexan Creme darf nicht angewendet werden bei

– Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile von Hydrodexan Creme

– virusbedingten Hautkrankheiten, wie Herpes simplex, Zoster, Windpocken

– Rosazea, rosazea-artiger (perioraler) Dermatitis

– bestimmten Hautkrankheiten, wie Syphilis, Tuberkulose

– Impfreaktionen.

– Bei Hautinfektionen durch Pilze oder Bakterien muss zusätzlich eine spezifische Behandlung erfolgen.

– Hydrodexan Creme ist nicht zur Anwendung am Auge geeignet.

Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte eine großflächige (mehr als 10 % der Körperoberfläche) oder längerfristige Behandlung (über vier Wochen) vermieden werden.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung hydrodexan creme enthält poly(oxyethylen)- 25-hydriertes-rizinusöl, das hautreizungen hervorrufen kann.

Hydrodexan Creme enthaält Butylhydroxytoluol, das örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis), Reizungen der Augen und der Schleimhäute hervorrufen kann.

Sehstörung

Bei der systemischen und topischen Anwendung von Kortikosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemischer oder topischer Kortikosteroide gemeldet wurden.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Die Liberation von Hydrocortison aus der Grundlage bzw. die Liberation anderer Wirkstoffe aus anderen Externa und deren Penetration in die Haut kann durch Harnstoff verstärkt werden. Dies ist insbesondere von Kortikosteroiden, Dithranol und Fluorouracil bekannt.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Hydrodexan Creme im Genital- oder Analbereich und von Latexprodukten (z. B. Kondome, Diaphragmen) kann es wegen des enthaltenen sonstigen Bestandteils „weißes Vaselin“ zur Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte kommen.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Es liegen keine ausreichenden Daten für die Anwendung von Hydrodexan Creme bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien mit Hydrocortison haben eine Reproduktionsto­xizität gezeigt (siehe 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“).

Hydrodexan Creme darf daher während der Schwangerschaft – insbesondere während der ersten drei Monate – nur bei zwingender Indikation nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.

Eine großflächige oder längerfristige Behandlung (über vier Wochen) sollte vermieden werden.

Hydrocortison geht in die Muttermilch über. Bei einer großflächigen oder langfristigen

Anwendung sollte abgestillt werden. Ein Kontakt des Säuglings mit den behandelten Hautpartien ist zu vermeiden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Hydrodexan Creme hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8   nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten

Sehr selten

(≥1/10)

(≥1/100 bis <1/10)

(≥1/1.000 bis <1/100)

(≥1/10.000 bis <1/1.000)

(<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

In sehr seltenen Fällen sind Überempfindlichke­itsreaktionen möglich.

Häufigkeit nicht bekannt:

Bei längerer Anwendung (länger als vier Wochen) besteht bei allen Kortikosteroiden das Risiko lokaler Hautveränderungen wie Hautatrophien, Teleangiektasien, Striae, Steroidakne, rosazeaartige (periorale) Dermatitis, Änderung der Hautpigmentierung, Hypertrichosis.

Mit einer Häufigkeit von „nicht bekannt“ kann es zu verschwommenem Sehen (siehe auch Abschnitt 4.4) kommen.

Systemische Wirkungen infolge einer Resorption von Hydrocortison sind auch bei längerfristiger Behandlung (über vier Wochen) oder großflächiger Anwendung (mehr als 10 % der Körperoberfläche) nicht auszuschließen. Deshalb sollte während der Schwangerschaft (besonders während der ersten drei Monate) sowie bei Säuglingen und Kleinkindern eine großflächige oder längerfristige Behandlung (über vier Wochen) vermieden werden.

Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit.

Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des

Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer

Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9   überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1   pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Kortikosteroide, schwach wirksam, Kombination mit Harnstoff

ATC-Code: D07XA01

Hydrocortison ist als nebenwirkungsärmstes Kortikosteroid auch zur langdauernden Anwendung bei entzündlichen und allergischen Hauterkrankungen geeignet.

Seine Wirkung wird durch die keratolytische, hydratisierende und juckreizstillende Eigenschaft des Harnstoffs unterstützt.

5.2   Pharmakokinetische Eigenschaften

Keine Angaben.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Hydrocortison als Hormon der Nebennierenrinde und Harnstoff als Endprodukt des Eiweißmetabolismus sind bei topischer Anwendung als relativ untoxische Substanzen einzustufen.

Hydrocortison wird täglich in Mengen von 10 – 100 µg unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Dies entspricht etwa 1 % der Menge, die täglich von der NNR produziert wird. Seine physiologische Konzentration im Serum oder Plasma liegt, abhängig von der zirkadianen Schwankung der NNR-Funktion, zwischen 30 und 230 µg/l. Für die externe Zuführung von Hydrocortison ergeben sich folgende Daten:

Akute Toxizität an Ratten

LD50 in

i.p.

Applikationsart

s.c

mg/kg KG

150

449

Reproduktionsto­xizität

Teratogene Effekte von Glukokortikos­teroiden wie Ausbildung von Gaumenspalten, Wachstumsverzöge­rungen etc. sind aus tierexperimentellen Untersuchungen bekannt, wobei Hydrocortison im Vergleich mit anderen Glukokortikos­teroiden zu denen mit geringerem teratogenen Potential gehört. Diese Angaben für Hydrocortison beruhen auf Untersuchungen hauptsächlich nach systemischer Applikation. Ausnahmen sind die okulare Applikation an Kaninchen sowie die intraamniotische Applikation bei Hühnerembryonen. Über teratogene Schäden nach dermaler Applikation von Hydrocortison im Tierexperiment liegen keine Angaben

vor. Für den Menschen lassen sich teratogene Effekte von Hydrocortison nach systemischer Applikation statistisch nicht sichern, für die dermale Applikation finden sich keine Angaben. Da trotz langjähriger therapeutischer Anwendung von Hydrocortison als Dermatikum kein Erfahrungsmaterial gewonnen wurde, das auf teratogene Effekte hindeutet, ist eine Übertragbarkeit der nach systemischer Applikation gewonnenen tierexperimentellen Ergebnisse auf die dermale Applikation beim Menschen zu bezweifeln.

Über mutagene und karzinogene Wirkungen von Hydrocortison, besonders nach dermaler Applikation, finden sich in der Literatur keine Angaben.

Harnstoff wird physiologischer­weise von gesunden Erwachsenen in Mengen von täglich 25 – 30 g mit dem Urin ausgeschieden. Die physiologischen Konzentrationen betragen im Urin 2 %, im Blut ca. 250 mg/l, im Serum ca. 300 mg/l, im Schweiß 600 mg/l, im Speichel 190 – 220 mg/l und in der Haut ca. 1 %.

Für die externe Zuführung liegen folgende Daten vor:

Akute Toxizität

(LD50 in mg/kg Körpergewicht)

Spezies

p.o.

Applikationsart s.c.

i.v.

Maus

11.500

9.200

4.600

Ratte ♂

14.300

9.400

5.400

15.000

8.200

5.300

Im Ames-Test an den Salmonella-Stämmen TA 100, TA 1535, TA 1537 und TA 98 wirkt Harnstoff nicht mutagen.

In 12-monatigen Fütterungsversuchen an Ratten und Mäusen zur Kanzerogenität von Harnstoff wurden die von Normalbefunden abweichenden Ergebnisse (häufigere maligne Lymphome nur bei weiblichen Mäusen der mittleren Dosisgruppe bzw. vermehrtes Auftreten von Zwischenzella­denomen bei den Ratten der hohen Dosisgruppe) in ihrer biologischen Signifikanz als fraglich bewertet, und Harnstoff wird daher als nicht karzinogene Substanz eingestuft. Therapeutischer Einsatz von Harnstoff beim Menschen: Zur Erzielung einer osmotischen Diurese bei der Indikation ,,zerebrales Ödem‘‘ wurde Harnstoff in Dosen bis zu 80 g/die i.v. (Infusion von max. 1,5 g/kg KG in 24 h) bzw. 100 g/die p.o. (auf 5 Dosen à 20 g verteilt) eingesetzt. Diese Mengen können daher als vertretbar für den Einsatz beim Menschen gelten. Die in 30 g Hydrodexan Creme enthaltene Menge von 3000 mg Harnstoff entspricht etwa 10 % der Harnstoffmenge, die täglich physiologischer­weise mit dem Urin ausgeschieden wird. Auch die Tatsache, dass Harnstoff seit Jahrzehnten in der Dermatologie ohne wesentliche Nebenwirkungen benutzt wird, spricht für die Unbedenklichkeit des Wirkstoffs Harnstoff für den Menschen.

6.   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Weißes Vaselin (enthält Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.))

Maisstärke

Gereinigtes Wasser

Isopropylmyristat (Ph. Eur.)

Sorbitanlaurat

Sorbitol-Lösung 70 % (kristallisierend) (Ph.Eur.)

Poly(oxyethylen)-25-hydriertes-rizinusöl

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

2 Jahre

Nach Anbruch des Behältnisses: 6 Monate.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2 °C – 8 °C). Entnahme und Anwendung bei Raumtemperatur wird empfohlen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Aluminium-Tuben mit je 20 g Creme, 50 g Creme und 100 g (2 × 50 g) Creme

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6   besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    inhaber der zulassung

Almirall Hermal GmbH

Scholtzstraße 3

21465 Reinbek

Telefon: (0 40) 7 27 04–0

Telefax: (0 40) 7 27 04–329

8.   zulassungsnummer

719.00.00

9.   datum der erteilung der zulassung / verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 03. Dezember 1979

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 18. Juni 2003

Das Medikament ist im ATC-Baum enthalten: