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Iohexagita 350 mg/ml Injektions-/Infusionslösung - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Iohexagita 350 mg/ml Injektions-/Infusionslösung

1.    bezeichnung des arzneimittels

Iohexagita 300 mg/ml Injektionslösung / Infusionslösung

Iohexagita 350 mg/ml Injektionslösung / Infusionslösung

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

Iohexagita 300:

1 ml enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil 647 mg Iohexol, entsprechend 300 mg Iod

Iohexagita 350:

1 ml enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil 755 mg Iohexol, entsprechend 350 mg Iod

Tabelle 1: Zusammensetzung

Iohexagita

300

350

Iohexolgehalt [g]

Iodgehalt [g]

Iohexolgehalt [g]

Iodgehalt [g]

Durchstechflasche mit 50 ml

32,350

15,000

37,750

17,500

Durchstechflasche mit 75 ml

48,525

22,500

56,625

26,250

Durchstechflasche mit 100 ml

64,700

30,000

75,500

35,000

Durchstechflasche mit 200 ml

129,400

60,000

151,000

70,000

Durchstechflasche mit 500 ml

323,500

150,000

377,500

175,000

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Injektionslösung / Infusionslösung.

Klare, farblose bis schwach gelbe Lösung.

Tabelle 2: Physikochemische / physikalische Eigenschaften

Iohexagita

300

350

pH

6,8 – 7,7

6,8 – 7,7

Viskosität [mPa·s bzw. cP]

bei 37 °C

6,20

10,60

Osmotischer Druck bei 37 °C

[MPa]

2,03

2,37

[atm]

20,07

23,40

Osmolalität bei 37 °C

[Osm/kg H2O]

0,64

0,78

Osmolarität bei 37 °C

[Osm/l Lsg.]

0,44

0,50

Molekulargewicht [g/mol]

821,1

821,1

4.   klinische angaben

4.1   anwendungsgebiete

4.1 anwendungsge­biete

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.

Iohexagita ist bei Erwachsenen und Kindern zugelassen.

Iohexagita 300:

Urographie, Phlebographie, i. a. und i. v. digitale Subtraktionsan­giographie (DSA), Kontrastverstärkung bei der Computertomographie (CT-Kontrastverstärkun­g), Arteriographie, Kardangiographie, Darstellung von Körperhöhlen (z. B. Arthrographie, Hysterosalpin­gographie, Sialographie).

Iohexagita 350:

Urographie, i. v. DSA, CT-Kontrastverstärkun­g, Arteriographie, Kardangiographie, Darstellung von Körperhöhlen (z. B. Arthrographie).

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Die Dosis richtet sich u. a. nach Alter, Gewicht, Herz- und Nierenfunktion, Allgemeinzustand, klinischer Fragestellung, Untersuchungsmet­hode und Untersuchungsre­gion.

Die geeignete Iodkonzentration und das erforderliche Volumen sind im Einzelfall vom Arzt festzulegen. Vorschläge für die Wahl der Konzentration und des Volumens siehe Tabellen 3 bis 5.

Die Dosierung für Kinder, soweit nicht anders angegeben, richtet sich nach dem Alter und dem Körpergewicht und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.

Die Gesamtdosis von 1500 mg Iod pro kg Körpergewicht sollte pro Untersuchungstag nicht überschritten werden. Dies entspricht bei Iohexagita 300 einem Volumen von 5 ml pro kg Körpergewicht und bei Iohexagita 350 einem Volumen von 4,3 ml pro kg Körpergewicht

Tabelle 3: Intravaskuläre Anwendungen

Anwendungsgebiet

Konzentration gebundenen Iods

[mg/ml]

BlattfilmAngi­ographie

Volumen [ml]

Digitale Subtraktionsan­giographie Volumen [ml]

Kommentar

Zerebrale Angiographie

Aortenbogen

300

50 – 80

25 – 40

pro Injektion

350

40 – 60

25 – 30

pro Injektion

A. carotis communis

300

10 – 12

6 – 8

pro Injektion

A. carotis externa

300

4 – 8

4 – 6

pro Injektion

pro Injektion

A. vertebralis

300

4 – 8

4 – 6

Anmerkung: Das Volumen pro Injektion hängt von der Injektionsste­lle ab.

Thorakale Angiographie

Aorta

300

350

50 – 70

50 – 60

30 – 50

30 – 40

pro Injektion pro Injektion

Anmerkung: Das Volumen pro Injektion hängt von der Injektionsste­lle ab.

Abdominale Angiographie

Aorta

300

50 – 80

25 – 35

pro Injektion

350

40 – 60

20 – 25

pro Injektion

A. coeliaca

300

25 – 35

15 – 20

pro Injektion

A. mesenterica superior

300

30 – 40

15 – 20

pro Injektion

A. mesenterica inferior

300

15 – 25

8 – 12

pro Injektion

A. splenica

300

15 – 30

8 – 15

pro Injektion

A. hepatica

300

20 – 40

10 – 20

pro Injektion

A. renalis

300

8 – 15

5 – 8

pro Injektion

Anmerkung: Das Volumen pro Injektion hängt von der Injektionsste­lle ab.

Extremitätenan­giographie

obere Extremität

Arteriographie

300

10 – 20

10 – 15

pro Injektion

Phlebographie

300

15 – 30

8 – 15

pro Bein

untere Extremität

Becken-Bein-Arteriographie

300

70 – 150

40 – 80

pro Injektion

350

60 – 120

40 – 70

pro Injektion

A. femoralis

300

20 – 30

10 – 15

pro Bein

Phlebographie

300

30 – 60

30 – 40

pro Bein

Anmerkung: Das Volumen pro Injektion hängt von der Injektionsste­lle ab.

Angiokardiograp­hie

Erwachsene

Ventrikel

300

40 – 60

20 – 30

pro Injektion

350

40 – 60

20 – 30

pro Injektion

A. coronaria sinistra

300

6 – 10

4 – 6

pro Injektion

350

6 – 10

4 – 6

pro Injektion

A. coronaria dextra

300

4 – 8

4 – 5

pro Injektion

350

4 – 8

4 – 5

pro Injektion

Anmerkung: Das Volumen pro Injektion hängt von der Injektionsste­lle ab.

Kinder

300

350

max. 8 ml/kg Körper gewicht

max. 8 ml/kg Körper gewicht

Anmerkung: Abhängig von Alter, Gewicht und Pathologie

Digitale Subtraktionsan­giographie (DSA)

Die intraarterielle DSA führt in vielen Fällen auch dann noch zu kontrastreichen Darstellungen großer Gefäße sowie der Arterien von Hals, Kopf, Nieren und Extremitäten, wenn die Konzentration von Iohexagita zur konventionellen Angiographie nicht ausreicht. Diese Methode empfiehlt sich deshalb für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.

Tabelle 4: Weitere intravaskuläre Anwendungen

Anwendungsgebiet

Konzentration gebundenen Iods [mg/ml]

Volumen

[ml]

Kommentar

Computertomographie Kopf

Erwachsene

300

1,0 – 2,0 ml/kg Körpergewicht

350

1,0 – 1,5 ml/kg Körpergewicht

Kinder

300

2,0 ml/kg Körpergewicht

Ganzkörper

Erwachsene

300

1,0 – 2,5 ml/kg Körpergewicht

Iodmenge

350

1,0 – 2,0 ml/kg Körpergewicht

üblicherweise 30 – 60 g

Kinder

300

1,0 – 3,0 ml/kg Körpergewicht

In Einzelfällen können bis zu 100 ml verabreicht werden

i.v. Digitale

Subtraktionsan­giographie

300/350

20 – 60

pro Injektion

Tabelle 5: In Körperhöhlen

Anwendungsgebiet

Konzentration gebundenen Iods [mg/ml]

Volumen

[ml]

Kommentar

Körperhöhlen

Arthrographie

300/350

2 – 15

Hysterosalpin­gographie

300/350

5 – 20

Sialographie

300

0,5 – 2

Fistulographie

300/350

1 – 10

Intravenöse Urographie

Erwachsene

300/350

Neugeborene

< 5 kg

300/350

Säuglinge

5<10 kg

300/350

Kleinkinder

10 < 30 kg

300/350

Schulkinder

> 30 kg

300/350

1,0 ml/kg Körpergewicht

80 ml können in Einzelfällen überschritten werden

4,0 ml/kg Körpergewicht

3,0 ml/kg Körpergewicht

2,0 ml/kg Körpergewicht

1,5 ml/kg Körpergewicht

Bei reduzierter Nierenfunktion, bei Herz-Kreislauf-Insuffizienz sowie bei schlechtem Allgemeinzustand muss die Kontrastmitteldosis so gering wie möglich gehalten werden (siehe auch Abschnitt 4.4). Bei solchen Patienten ist es ratsam, die Nierenfunktion über mindestens drei Tage nach der Untersuchung zu beobachten.

Patientenvorbe­reitung:

Diätempfehlungen:

Der Patient sollte in den letzten zwei Stunden vor der Untersuchung nichts mehr essen.

Vortesten:

Nicht empfohlen wird ein Vortesten auf Überempfindlichkeit mit einer geringen

Kontrastmittel­dosis, da dies nicht nur keine Aussagekraft besitzt, sondern gelegentlich selbst zu schweren, teils fatalen Überempfindlichke­itsreaktionen geführt hat.

Art der Anwendung

Zur intraarteriellen, intravenösen oder intrakavitären Anwendung.

Für Einmalgabe. Mehrfachinjektionen oder Wiederholungsun­tersuchungen sind möglich. Ein Behältnis darf nicht für mehrere Patienten verwendet werden.

Verabreichung des Arzneimittels

Die Kontrastmitte­llösung darf erst unmittelbar vor der Untersuchung in die Spritze aufgezogen bzw. die Infusionsflasche an das Infusionsgerät angeschlossen werden.

Bei starker Verfärbung, Vorhandensein von Partikeln oder Beschädigung des Behältnisses dürfen Kontrastmittel nicht verwendet werden.

Um zu verhindern, dass größere Mengen Mikropartikel vom Stopfen in die Lösung gelangen, darf der Gummistopfen nicht mehr als einmal durchstochen werden. Zum Durchstechen des Stopfens und Aufziehen des Kontrastmittels wird die Verwendung von Kanülen mit langem Anschliff und einem Durchmesser von maximal 18 G empfohlen (spezielle Entnahmekanülen mit Seitenöffnung, z. B. Nocore-Admix-Kanülen, sind besonders geeignet).

Kontrastmittel, die vor der Applikation auf Körpertemperatur erwärmt werden, sind besser verträglich und lassen sich aufgrund der geringeren Viskosität leichter injizieren.

Soll das Arzneimittel mit einem automatischen Applikationssystem gegeben werden, muss die Eignung für die beabsichtigte Anwendung vom Medizinproduk­tehersteller belegt sein. Die Anwendungshinweise der Medizinprodukte sind unbedingt zu beachten.

Um das mit der Untersuchung verbundene Thromboemboli­erisiko so gering wie möglich zu halten, ist die Kontaktzeit zwischen Blut und Kontrastmittel in Spritzen und Kathetern so gering wie möglich zu halten. Ebenso ist auf eine sorgfältige angiographische Technik sowie das häufige Spülen der verwendeten Katheter mit Natriumchlori­dlösung 9 mg/ml (0,9%) (ggf. mit Heparinzusatz) zu achten.

Die Kontrastmittelgabe sollte am liegenden Patienten erfolgen. Eine sofortige Umlagerung muss möglich sein. Für eine eventuelle Notfallbehandlung sollte der Patient vor Untersuchungsbeginn einen gesicherten venösen Zugang erhalten. Wie für alle iodhaltigen Röntgenkontras­tmittel gilt auch für Iohexagita, dass es bei allen diagnostischen Verfahren nur dort eingesetzt werden darf, wo Geräte zur Wiederbelebung und Arzneimittel zur Notfallbehandlung verfügbar sind.

Bilderfassung

Intravenöse Ausscheidungsu­rographie:

Bei der intravenösen Urographie ist zu beachten, dass die physiologische Konzentration­sschwäche des noch unreifen Nephrons kindlicher Nieren relativ hohe Kontrastmitteldosen erfordert.

Innerhalb von 1 bis 2 Minuten:

Parenchym

Nierenbecken-Kelch-System und Ureteren

Minuten nach Applikationsbeginn

3–5

8–15

Kontrastarme Darstellungen können Spätaufnahmen erforderlich machen.

Für jüngere Patienten ist eher der jeweils frühere, für ältere der spätere Zeitpunkt zu wählen. Bei Kleinkindern und Säuglingen empfiehlt sich die erste Aufnahme bereits nach etwa 5 Minuten (Applikationszeit: 2 bis 3 Minuten).

Computertomograp­hie (CT):

Iohexagita (300 mg/ml oder 350 mg/ml) kann als intravenöse Schnellinjektion, falls vorhanden mittels Hochdruckinjektor, injiziert werden. Eine langsame manuelle Injektion ist ebenfalls möglich, insbesondere zur Kontrastverstärkung im ZNS; hier ist eine Wartezeit von 5 bis 10 Minuten vor Aufnahmebeginn erforderlich.

Bei der Spiral-CT , insbesondere bei der multi-slice Technik, wird eine Vielzahl an Informationen während des Luftanhaltens erfasst. Um den Effekt der intravenösen Bolusinjektion in der zu untersuchenden Region zu optimieren (zeitlich unterschiedliche Anreicherung in den einzelnen pathologisch veränderten Geweben), wird die Verwendung eines automatischen Hochdruckinjektors sowie die Gabe als Bolus empfohlen.

Bei der CT sind die erforderlichen Kontrastmittel­mengen und die Applikationsges­chwindigkeiten abhängig von den zu untersuchenden Organen, der diagnostischen Fragestellung, insbesondere aber auch von dem verfügbaren Gerät (z. B. Scan- und Bildaufbauzeiten). Bei langsamer arbeitenden Apparaten ist die Infusion vorzuziehen, für die schnellen Scanner die Bolusinjektion.

Soll das Arzneimittel mit einem automatischen Applikationssystem gegeben werden, muss die Eignung des Applikationssystems für die beabsichtigte Anwendung vom Medizinproduk­tehersteller belegt sein. Die Anwendungshinweise der Medizinprodukte sind unbedingt zu beachten. Bei Säuglingen und Kleinkindern verbietet sich der Einsatz eines automatischen Applikationssys­tems.

In der kranialen CT wird das Arzneimittel zur Kontrastverstärkung von Tumoren und anderen Läsionen gleichmäßig in 2 – 6 Minuten intravenös injiziert oder infundiert.

Scanbeginn:

Arteriovenöse Gefäßmissbildungen, Aneurismen u.a. gefäßeigene pathologische Prozesse

Gefäßreiche Tumoren

Gefäßarme Läsionen

Minuten nach Applikationsende

Sofort bis spätestens 5

bis 5 oder geringfügig später

10 –15

Die Zeitdifferenzen ergeben sich aus dem Blutspiegelmaximum des Kontrastmittels sofort nach der Verabfolgung sowie der zeitlich unterschiedlichen Anreicherung in den einzelnen pathologisch veränderten Geweben.

Für langsame Scanner wird eine zweiphasige Gabe von 100 ml (50 ml in etwa 3 Minuten, den Rest in etwa 7 Minuten) empfohlen, womit ein relativ konstanter Blutspiegel, wenn auch nicht von gleicher maximaler Höhe, zu erreichen ist. Scanbeginn nach dem Ende der ersten Applikationsphase.

Bei der Ganzkörper-CT sind die erforderlichen Kontrastmittel­mengen und die Applikationsges­chwindigkeiten abhängig von den zu untersuchenden Organen, der diagnostischen Fragestellung, insbesondere aber auch von dem verfügbaren Gerät (z. B. Scan- und Bildaufbauzeiten). Bei langsamer arbeitenden Apparaten ist die Infusion vorzuziehen, für die schnellen Scanner die Bolusinjektion.

Digitale Subtraktionsan­giographie (DSA):

Für kontrastreiche Darstellungen großer Gefäße, der Pulmonalarterien sowie der Arterien von Hals, Kopf, Nieren und Extremitäten wird empfohlen, Iohexagita als Bolus i.v. zu injizieren (Flussrate: 8 – 12 ml/s via V. cubitalis; 10 – 20 ml/s per Katheter in die V. cava). Die Kontaktzeit des Kontrastmittels mit der Venenwand lässt sich durch unmittelbar anschließende Bolusinjektion von 20 – 40 ml physiologischer Kochsalzlösung verringern.

Bei der intraarteriellen DSA kommt man im Gegensatz zur intravenösen mit kleineren Volumina und Iodkonzentrationen aus. Je selektiver angiographiert wird, umso niedriger kann die Kontrastmitteldosis sein. Diese Methode empfiehlt sich deshalb für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion.

Die gebräuchlichen Werte der konventionellen Angiographie für Boluskonzentration, -volumen und Flussrate können für die intraarterielle DSA unterschritten werden.

Die geeignete Iodkonzentration und das erforderliche Volumen sind im Einzelfall vom Arzt festzulegen.

4.3    gegenanzeigen

Iohexagita darf nicht angewendet werden bei

manifester Hyperthyreose und manifester Thyreotoxikose,

schwerwiegenden Reaktionen bei früherer Anwendung von Iohexagita,

Überempfindlichke­it gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Hautreaktionen vom Sofort- oder Spättyp auf eine Injektion von Iohexol in der Vorgeschichte (siehe Abschnitt 4.8).

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Gabe von nicht-ionischen Kontrastmitteln im Allgemeinen.

Beobachtungsze­itraum

Der Patient soll nach Applikationsende noch mindestens ½ Stunde überwacht werden, weil erfahrungsgemäß die Mehrzahl aller schweren Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftritt.

Patienten, die β-Adrenozeptor-Blocker verwenden, insbesondere Asthmatiker, können eine niedrigere Schwelle für Bronchospasmen haben und weniger auf eine Behandlung mit Beta-Agonisten und Adrenalin ansprechen, was die Verwendung höherer Dosen erforderlich machen kann. Bei diesen Patienten können auch atypische Symptome einer Anaphylaxie auftreten, die als vagale Reaktion missinterpretiert werden können.

Extravasation

Eine Kontrastmitte­lextravasation kann in seltenen Fällen zu lokalen Schmerzen, Ödemen und Hautrötung führen, die in der Regel folgenlos abklingen. Entzündungen und Gewebsnekrosen sind aufgetreten. Routinemäßig sollte die betroffene Stelle hochgelagert und gekühlt werden. Chirurgische Entlastung kann im Falle eines Kompartmentsyndroms notwendig sein.

Die folgenden Hinweise gelten vor allem für die intravenöse und intraarterielle Kontrastmittelgabe. Die Untersuchung von Körperhöhlen ist in der Regel mit deutlich weniger kontrastmittel­bedingten Risiken verbunden.

Eine strenge Indikationsstellung und besondere Vorsicht sind erforderlich bei Patienten mit

bekannter allergischer Disposition

latenter Hyperthyreose, blander Struma

Niereninsuffizienz oder schwerer Leberfunktion­sstörung

schwerer Herz-Kreislauferkrankung

Asthma bronchiale

Diabetes mellitus

zerebralem Krampfleiden

fortgeschrittener Hirnarterienskle­rose

akutem Hirninfarkt

akuter intrakranieller Blutung oder Zuständen, die mit einer Schädigung der Blut-Hirnschranke und Hirnödem einhergehen

schlechtem Allgemeinzustand, Flüssigkeitsdefizit

Dys- oder Paraproteinämie

Phäochromozytom

Hydratation

Eine ausreichende Hydratation sollte vor und nach Anwendung des Kontrastmittels sichergestellt sein; gegebenenfalls sollte eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr erfolgen, bis die Ausscheidung des Kontrastmittels erfolgt ist.

Dies gilt insbesondere für Patienten mit vorbestehender Nierenfunktion­sstörung, Patienten mit Dys- und Paraproteinämie, wie z.B. multiplem Myelom, Diabetes mellitus, Patienten mit Hyperurikämie sowie bei Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern, älteren Patienten und Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand. Bei Risikopatienten muss der Wasser- und Elektrolythaushalt überwacht werden und die Symptome eines Abfalls des Serum-Kalziumspiegels behandelt werden.

Aufgrund des durch Diuretika induzierten Risikos der Dehydrierung ist zunächst eine Wasser- und Elektrolyt-Rehydrierung erforderlich, um das Risiko eines akuten Nierenversagens zu minimieren.

Kinder und Jugendliche

Insbesondere Säuglinge unter 1 Jahr und Neugeborene sind anfällig für Störungen im Elektrolythaushalt und hämodynamische Veränderungen. Vorsicht ist deshalb geboten hinsichtlich der Kontrastmittel­dosis, der Ausführung der Untersuchung sowie des Patientenstatus. Frühgeborene, Neugeborene und andere Kinder sollten sehr sorgfältig überwacht werden, da es nach der Gabe des Kontrastmittels zu einer vorübergehenden Hypothyreose kommen kann.

Besonders Frühgeborene reagieren leicht auf Iod, daher ist es ratsam, die Schilddrüsenfun­ktionstests durchzuführen (z.B. durch Schilddrüsenfun­ktionstests 7–10 Tage und ein Monat nach der Gabe des Kontrastmittels). Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern sollte eine ausreichende Hydratation vor und nach Gabe des Kontrastmittels sichergestellt werden. Nephrotoxische Medikamente sollten ausgesetzt werden. Die altersabhängig geringere glomeruläre Filtrationsrate bei Kleinkindern kann auch zu einer verzögerten Kontrastmitte­lausscheidung führen.

Allergoide bzw. anaphylaktoide Reaktionen (Überempfindlichke­itsreaktionen)

Wie bei allen iodhaltigen Röntgenkontras­tmitteln können auch nach der Anwendung von Iohexagita dosisunabhängige pseudoallergische (allergoide) Reaktionen unterschiedlichen Schweregrades und heterogener Symptomatik auftreten.

Diese Reaktionen manifestieren sich gewöhnlich in Form von nicht schweren respiratorischen Symptomen oder Hautsymptomen wie milde Atembeschwerden, Hautrötung (Erythem), Urtikaria, Juckreiz oder Gesichtsödeme. Schwere Reaktionen wie Angioödem, Subglottisödem, Bronchospasmus und Schock sind selten. Im Allgemeinen treten diese Reaktionen innerhalb einer Stunde nach der Kontrastmittelgabe auf. In seltenen Fällen können verspätet Spätreaktionen (nach Stunden oder Tagen) auftreten, allerdings sind diese Fälle selten lebensbedrohlich und betreffen in den meisten Fällen die Haut.

Derartige Ereignisse sind aufgrund ihres unregelmäßigen Auftretens im Einzelfall nicht vorhersehbar, es ist jedoch bekannt, dass allergoide Kontrastmittel­reaktionen vor allem bei Patienten mit allergischer Disposition (Allergien) und/oder Asthma bronchiale und bei Patienten mit bekannten Überempfindlichke­itsreaktionen auf Kontrastmittel häufiger auftreten.

Bei Patienten mit Bronchialasthma ist insbesondere das Risiko des Auftretens von Bronchospasmen erhöht.

Eine positive Anamnese hinsichtlich Allergien, Asthma oder ungewollten Reaktionen gegenüber iodhaltigen Kontrastmitteln zeigt die Notwendigkeit einer besonderen Vorsicht an.

Am Anfang jeder Kontrastmitte­luntersuchung sollte daher eine möglichst ausführliche Anamnese hinsichtlich der oben genannten Risikofaktoren stehen. Bei Patienten mit allergischer Diathese und bei Patienten mit bekannter Überempfindlichke­itsreaktion ist die Indikation besonders streng zu stellen. In solchen Fällen sollte vor der Kontrastmitte­luntersuchung eine Prämedikation mit Antihistaminika und/oder Glukokortikoiden erwogen werden, die jedoch nicht vor einem anaphylaktischen Schock schützen, jedoch die Initialsymptome verdecken können.

Vorbereitung auf Notfälle

Das Risiko für schwerwiegende Reaktionen bei der Behandlung mit Iohexagita ist gering. Jedoch können bereits geringfügige allergoide Symptome wie Angioödeme, Bindehautentzündun­g, Husten, Schnupfen, Niesen, Juckreiz und Urtikaria erste Anzeichen einer schwerwiegenden behandlungsbedürfti­gen anaphylaktoiden Reaktion sein. Deswegen sollten iodierte Kontrastmittel nur dort eingesetzt werden, wo die Voraussetzungen für eine Notfallbehandlung gegeben sind. Hierzu zählen die notwendige apparative und medikamentöse Ausstattung, eine ausreichende ärztliche Erfahrung sowie geschultes Assistenzpersonal. Maßnahmen zur sofortigen Behandlung einer schwerwiegenden Reaktion sollten daher grundsätzlich vorbereitet und die hierfür notwendigen Notfallmedikamente bzw. Notfallbesteck bereitgestellt sein. Bei drohendem Schockzustand muss die Zufuhr des Kontrastmittels sofort unterbrochen und – wenn notwendig – über einen venösen Zugang eine gezielte Therapie eingeleitet werden. Es empfiehlt sich, während der gesamten Röntgenuntersuchung eine flexible Verweilkanüle oder einen Katheter (für schnellen intravenösen Zugang) einzusetzen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Patienten mit schweren Herzerkrankun­gen/Herz-Kreislauf-Erkrankungen und pulmonaler Hypertonie weisen ein höheres Risiko auf für schwerwiegende

Veränderungen der kardialen Hämodynamik und Elektrophysiologie (Reizbildung und Reizleitung) sowie für Herzrhythmusstörun­gen. Dies gilt vor allem nach intrakoronarer, linksventrikulärer und rechtsventrikulärer Kontrastmitte­lapplikation (siehe auch Abschnitt 4.8).

Für kardiale Reaktionen besonders prädestiniert sind Patienten mit Herzinsuffizienz, mit schwerer koronarer Herzkrankheit, mit instabiler Angina pectoris, mit Erkrankungen der Herzklappen, mit kurz zurückliegendem Herzinfarkt, mit koronaren Bypässen und Patienten mit pulmonaler Hypertonie.

Bei älteren Patienten und bei Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen treten Reaktionen mit ischämischen EKG-Veränderungen und Arrhythmien häufiger auf.

Bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann die intravasale Injektion von Kontrastmitteln pulmonale Ödeme auslösen.

Nierenfunktion­sstörungen

Die Gabe von iodhaltigen Kontrastmitteln kann eine kontrastmitte­linduzierte Nephropathie, eine Verschlechterung der Nierenfunktion oder ein akutes Nierenversagen verursachen. Daher sollte besondere Sorgfalt angewendet werden, insbesondere bei Patienten mit: Nierenerkrankungen in der Anamnese, vormaligem Nierenversagen nach Kontrastmittelgabe, bestehender Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, diabetischer Nephropathie, Alter über 60 Jahre, Dehydratation, fortgeschrittene Gefäßsklerose, dekompensierter Herzinsuffizienz, hohen Kontrastmitteldosen und Mehrfachinjek­tionen, direkte Kontrastmittel­verabreichung in die Arteria renalis, Exposition mit weiteren Nephrotoxinen, schwerer und chronischer Hypertonie, Hyperurikämie und Paraproteinämie (z.B. Myelomatose, Waldenströms Makroglobulinämie, Plasmozytom) oder Dysproteinämie. Als präventive Maßnahmen werden empfohlen: Identifizierung von Hochrisikopati­enten, Sicherstellen einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr vor und auch nach Kontrastmittelgabe, vorzugsweise durch intravasale Infusion, sowie Vermeidung aller zusätzlichen Belastungen der Niere (nephrotoxische Arzneimittel, orale Kontrastmittel zur Gallenblasendar­stellung, Verwendung von Arterienklemmen, renale arterielle Angioplastie, große Operationen etc.) bis das Kontrastmittel durch die Nieren ausgeschieden wurde, und Reduktion der Dosis auf das unbedingt Notwendige.

Eine erneute Untersuchung mit Kontrastmittel sollte erst dann durchgeführt werden, wenn die Nierenfunktion wieder das Ausgangsniveau erreicht hat.

Iodhaltige Kontrastmittel können mittels Dialyse eliminiert werden. Dialysepflichtige Patienten können iodhaltige Kontrastmittel für radiologische Untersuchungen erhalten. Kontrastmitte­lapplikation und Hämodialyse müssen nicht zeitlich aufeinander abgestimmt werden. Es erscheint aber sinnvoll eine Hämodialyse zeitlich nah nach der radiologischen Untersuchung durchzuführen.

Patienten mit Diabetes mellitus, die Metformin einnehmen:

Bei der Gabe von iodierten Kontrastmitteln besteht bei Patienten mit Diabetes mellitus (insbesondere bei Patienten mit diabetischer Nephropathie), die mit Metformin behandelt werden, die Gefahr eine Laktatazidose zu entwickeln, daher sollte der Serumkreatinin­spiegel vor der intravaskulären Gabe von iodhaltigen

Kontrastmitteln bestimmt und folgende Maßnahmen unter folgenden Bedingungen getroffen werden:

Normale Serumkreatininwerte /normale Nierenfunktion:

Die Behandlung mit Metformin soll spätestens zum Zeitpunkt der intravaskulären Applikation des Kontrastmittels unterbrochen werden. Sie kann bei Vorliegen einer normalen Nierenfunktion / normaler Serumkreatininwerte 48 Stunden nach Kontrastmittelgabe wieder aufgenommen werden.

Abnorme Serumkreatininwerte /eingeschränkte Nierenfunktion:

Die Kontrastmitte­luntersuchung soll erst 48 Stunden nach Absetzen von Metformin durchgeführt werden. Die Therapie mit Metformin sollte erst 48 Stunden nach Kontrastmittelgabe wieder begonnen werden, wenn sich die Nierenfunktion/Se­rumkreatininwer­te gegenüber dem Ausgangsbefund nicht verschlechter­t haben.

Bei Notfall-Patienten, bei denen die Nierenfunktion eingeschränkt oder nicht bekannt ist, soll der Arzt Risiko und Nutzen der Kontrastmitte­luntersuchung abwägen und Vorsichtsmaßnahmen treffen: Absetzen der Metformintherapie, Hydratation des Patienten vor und für 24 Stunden nach Verabreichung des Kontrastmittels, Monitoring der Werte für Nierenfunktion (z.B. Serumkreatinin), Serumlaktat sowie Blut-pH und Beobachtung des Patienten auf klinische Anzeichen einer Laktatazidose.

Schilddrüsenfun­ktionsstörungen

Iodierte Röntgenkontras­tmittel beeinflussen die Schilddrüsenfun­ktion aufgrund des in den Lösungen enthaltenen freien Iodids und des nach Applikation intrakorporal durch Deiodierung zusätzlich frei werdenden Iodids. Bei prädisponierten Patienten kann dadurch eine Hyperthyreose oder sogar eine thyreotoxische Krise induziert werden. In dieser Hinsicht gefährdet sind Patienten mit manifester, aber noch nicht erkannter Hyperthyreose, Patienten mit latenter Hyperthyreose (häufig Patienten mit knotigen Strumen) und Patienten mit funktioneller Autonomie (häufig ältere Patienten, vor allem in Iodmangelgebieten). Ist eine Verabreichung iodierter Kontrastmittel bei potentiell gefährdeten Patienten vorgesehen, so muss vor der Untersuchung die Schilddrüsenfun­ktion geklärt und eine Hyperthyreose oder Autonomie ausgeschlossen werden.

Vor Anwendung von iodierten Kontrastmitteln sollte sichergestellt werden, dass der Patient sich nicht einer Aufnahme der Schilddrüse, einem Funktionstest der Schilddrüse oder einer Behandlung mit radioaktivem Iod unterzieht, bis die Ausscheidung von Iod im Urin wieder auf den Normalwert zurückgekehrt ist. Unabhängig von der Darreichungsform beeinträchtigt die Gabe von iodiertem Kontrastmittel Hormon-Assays und die Iod-Speicherung durch die Schilddrüse oder Metastasen. Siehe auch Abschnitt 4.5. Nach der Gabe eines iodhaltigen Kontrastmittels besteht zusätzlich das Risiko der Induktion einer Hypothyreose.

Störungen des Gerinnungssystems

Katheterangio­graphische Kontrastmitte­luntersuchungen bergen das Risiko, Thromboembolien zu induzieren. Nichtionische Röntgenkontras­tmittel zeichnen

sich in vitro durch eine schwächere gerinnungshemmende Wirkung als ionische Röntgenkontras­tmittel aus. Bei der Gefäßkatheteri­sierung ist zu berücksichtigen, dass neben dem Kontrastmittel auch zahlreiche andere Faktoren die Entstehung thromboembolischer Ereignisse beeinflussen können. Dazu zählen: Dauer des Untersuchungsver­fahrens, Zahl der Injektionen, Art des Katheter- und Spritzenmaterials, bestehende Grunderkrankungen und Begleitmedikation. Um das untersuchungsbe­dingte Thromboemboli­erisiko bei vaskulärer Katheterisierung zu minimieren, ist auf eine besonders sorgfältige angiographische Technik sowie auf das häufige Spülen der benutzten Katheter zu achten (z.B. mit heparinisierter Kochsalzlösung). Die Untersuchungsdauer sollte so kurz wie möglich gehalten werden.

Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Homocysteinurie (Risiko der Induktion von Thromboembolien).

Angstzustände

Zustände starker Aufregung, Angst oder Schmerzen können das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen oder kontrastmittel­bedingte Reaktionen verstärken. Sehr ängstlichen Patienten kann ein Sedativum verabreicht werden.

ZNS-Störungen

Bei der Anwendung von Iohexol ist über Enzephalopathie berichtet worden (siehe Abschnitt 4.8).

Eine kontrastmitte­linduzierte Enzephalopathie kann sich durch Symptome und Anzeichen einer neurologischen Dysfunktion wie Kopfschmerzen, Sehstörungen, kortikale Blindheit, Verwirrtheit, Krampfanfälle, Koordinationsver­lust, Hemiparese, Aphasie, Bewusstlosigkeit, Koma und Hirnödem manifestieren. Die Symptome treten normalerweise innerhalb von Minuten bis Stunden nach der Verabreichung von Iohexol auf und klingen im Allgemeinen innerhalb von Tagen ab.

Faktoren, die die Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke erhöhen, erleichtern den Übergang von Kontrastmitteln in das Gehirngewebe und können zu möglichen ZNS-Reaktionen führen, beispielsweise Enzephalopathie.

Vorsicht ist geboten bei intravasaler Applikation bei Patienten mit akutem Hirninfarkt oder akuten intrakraniellen Blutungen sowie bei Patienten mit Erkrankungen, die eine gestörte Blut-Hirn-Schranke zur Folge haben, und bei Patienten mit zerebralen Ödemen oder akuter Demyelinisation oder fortgeschrittener zerebraler Atherosklerose.

Bei Verdacht auf eine kontrastmitte­linduzierte Enzephalopathie ist eine angemessene medizinische Behandlung einzuleiten und Iohexol darf nicht erneut verabreicht werden.

Insbesondere akute zerebrale Pathologien, intrakranielle Tumoren oder Metastasen sowie Epilepsie in der Anamnese können zu einem erhöhten Vorkommen von Krampfanfällen nach Kontrastmittelgabe führen. Durch zerebrovaskuläre Erkrankungen, intrakranielle Tumore oder Metastasen, degenerative oder entzündliche Prozesse verursachte neurologische Symptome können durch Kontrastmittelgabe verstärkt werden. Durch intraarterielle Injektion von Kontrastmitteln können Vasospasmen und daraus folgende zerebrale ischämische Phänomene hervorgerufen werden. Patienten mit symptomatischen

zerebrovaskulären Erkrankungen, kurz zurückliegendem Schlaganfall oder häufigen vorübergehenden ischämischen Anfällen weisen ein erhöhtes Risiko für kontrastmitte­linduzierte neurologische Komplikationen nach intraarterieller Injektion auf.

Alkoholismus / Drogenabhängigkeit

Akuter oder chronischer Alkoholismus kann die Durchlässigkeit der Blut-HirnSchranke erhöhen und damit möglicherweise kontrastmittel­bedingte ZNS-Reaktionen verursachen. Bei Alkoholikern und Drogensüchtigen besteht ein erhöhtes Risiko für Krampfanfälle und neurologische Reaktionen wegen einer möglicherweise erniedrigten Reizschwelle.

Sichelzellanämie

Kontrastmittel, die intravenös und intraarteriell injiziert werden, können bei Personen, die homozygot für die Sichelzellanämie sind, die Bildung von Sichelzellen fördern.

Phäochromozytom

Bei Patienten mit Phäochromozytom kann sich eine schwere, gelegentlich unkontrollierbare, hypertensive Krise nach intravasaler Kontrastmittelgabe entwickeln. Für Phäochromozytom-Patienten empfiehlt sich daher die vorherige Behandlung mit Alpharezeptoren­blockern.

Myasthenia gravis

Die Symptome einer Myasthenia gravis können durch iodhaltige Kontrastmittel verstärkt werden.

Leberfunktion­sstörung

Es besteht ein potentielles Risiko für eine vorübergehende Leberfunktion­sstörung. Im Falle einer schweren Niereninsuffizienz kann eine zusätzliche, schwere Funktionsstörung der Leber zu einer ernsthaft verzögerten Ausscheidung des Kontrastmittels führen, die gegebenenfalls eine Hämodialyse erfordert.

Plasmozytom und Paraproteinämie

Bei Patienten mit Plasmozytom oder Paraproteinämie kann eine Niereninsuffizienz nach Kontrastmittelgabe auftreten. Eine ausreichende Hydratation ist obligatorisch.

Weitere Risikofaktoren

Bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand ist Vorsicht geboten.

Bei Patienten mit Autoimmunerkran­kungen wurden Fälle schwerer Vaskulitis oder Stevens-Johnson-ähnliche Syndrome berichtet.

Schwere vaskuläre und neurologische Erkrankungen, die insbesondere bei älteren Patienten vorkommen können, stellen ein Risiko für das Auftreten von Kontrastmittel­reaktionen dar.

Für die einzelnen Anwendungsarten sind folgende Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise zu beachten:

Zerebrale Arteriographie

Bei Patienten mit fortgeschrittener Arteriosklerose, starkem Bluthochdruck, kardialer Dekompensation, hohem Alter und vorangegangener zerebraler Thrombose oder Embolie und Migräne, können Herz-Kreislauf-Reaktionen wie Bradykardie und ein Anstieg oder Abfall des Blutdrucks gehäuft auftreten.

Arterio-/Aorto-Graphie

In Bezug auf das angewendete Verfahren, können Verletzungen der Arterie, Aorta oder angrenzenden Organen, Pleurapunktion, retroperitoneale Blutung, Rückenmarksver­letzungen und Symptome einer Querschnittslähmung auftreten.

In der Arterie, in die injiziert werden soll, sollte Pulsation vorhanden sein. Bei Thrombangiitis obliterans oder aszendierenden Infektionen in Verbindung mit schweren Ischämien sollte die Angiographie nur mit besonderer Vorsicht, wenn überhaupt, durchgeführt werden.

Koronararteri­ographie und Ventrikulographie

Bei der Koronararteri­ographie und linksseitigen Ventrikulographie können Herzdekompensation, schwere Arrhythmien, Ischämie und Herzinfarkt auftreten.

Rechtsventrikuläre Angiokardiographie bei Kindern

Besondere Vorsicht gilt bei zyanotischen Neugeborenen mit pulmonaler Hypertonie und kardialer Dysfunktion.

Supraaortale Angiographie

Bei der supraaortalen Angiographie ist besonderes Augenmerk auf die Einführung des Katheters zu legen. Hoher Druck der Injektionspumpe kann einen Niereninfarkt, Rückenmarksver­letzungen, retroperitoneale Blutungen, Darminfarkte und –nekrosen zur Folge haben. Nach Beendigung der Angiographie soll die Nierenfunktion bestimmt werden. Bei Frauen sollen Angiographien möglichst nur während der präovulatorischen Phase des Zyklus durchgeführt werden.

Phlebographie

Bei Patienten mit Verdacht auf Thrombosen, Phlebitis, schwere Ischämie, lokale Infektionen oder einen Totalverschluß des Venensystems, ist besondere Vorsicht geboten. Um Extravasation während der Injektion zu vermeiden, wird eine Röntgendurchle­uchtung empfohlen.

Wichtige Warnhinweise zu bestimmten sonstigen Bestandteilen:

Iohexagita enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 100 ml, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bei Anwendung von Medikamenten, die die Krampfschwelle erniedrigen können (Phenothiazin­derivate, einschließlich bestimmter Neuroleptika, Antihistaminika, trizyklische Antidepressiva, MAO-Hemmer, Analeptika, Antipsychotika, neuroleptisch wirkende Antiemetika), kann es zu Wechselwirkungen und daher zu einem erhöhten Risiko für Kontrastmittel-induzierte Krämpfe kommen. Es empfiehlt sich, diese Medikamente 48 Stunden vor der Untersuchung und bis 24 Stunden nach der Untersuchung abzusetzen.

Eine bestehende antikonvulsive Medikation sollte beibehalten werden. Bei Patienten, die mit Betablockern behandelt werden (s. auch Abschnitt 4.4), können Überempfindlichke­itsreaktionen in verstärkter Form auftreten. Darüber hinaus ist in Betracht zu ziehen, dass Patienten, die Betablocker erhalten, höhere Dosen von Beta-Agonisten zur Behandlung von Überempfindlichke­itsreaktionen benötigen können.

In der Literatur wird berichtet, dass bekannte Kontrastmittel­reaktionen wie z.B. Erythem, Fieber bzw. grippeartige Symptome nach Gabe von Röntgenkontras­tmitteln bei Patienten, die zur gleichen Zeit oder innerhalb 2 Wochen vor Gabe des Kontrastmittels mit Interferonen oder Interleukinen behandelt wurden, häufiger und vor allem verzögert auftreten können. Eine Ursache hierfür ist bisher nicht bekannt.

Die Anwendung von Röntgenkontras­tmitteln kann zu vorübergehender Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen, die bei Diabetikern, die Metformin einnehmen, eine Laktatazidose auslösen kann (siehe auch Abschnitt 4.4).

Beeinflussung diagnostischer Tests:

Nach intravasaler Gabe iodhaltiger Kontrastmittel ist die Fähigkeit des Schilddrüsengewebes zur Aufnahme von Radioisotopen für die Schilddrüsendi­agnostik für 2–6 Wochen vermindert.

Wenn eine Nierenszintigraphie mit einem Radiopharmakon mit tubulärer Sekretion geplant ist, sollte diese möglichst vor der Injektion des Kontrastmittels erfolgen.

Hohe Kontrastmittel­konzentrationen im Serum und im Urin können Labortests zum Nachweis von Bilirubin, Proteinen oder anorganischen Stoffen (z. B. Eisen, Kupfer, Kalzium und Phosphat) beeinträchtigen.

Diese Laborparameter sollten daher nicht am Tag der

Kontrastmitte­luntersuchung bestimmt werden.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Iohexagita während der Schwangerschaft ist nicht erwiesen.

Tierstudien zur Reproduktionsto­xizität ergaben jedoch keine Hinweise auf eine fruchtschädigende Wirkung, einen Einfluss auf den Schwangerschaf­tsverlauf oder die peri- und postnatale Entwicklung. Da während einer Schwangerschaft eine Strahlenexposition ohnehin möglichst vermieden werden soll, muss schon deshalb der Nutzen einer Röntgenuntersuchun­g – ob mit oder ohne Kontrastmittel – sorgfältig durch den Arzt abgewogen werden. Neben der Vermeidung einer Strahlenexposition ist bei der Nutzen-Risiko-Abwägung bei der Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel auch die Iodempfindlichkeit der fetalen Schilddrüse zu berücksichtigen.

Die Schilddrüsenfun­ktion sollte bei allen Neugeborenen während der ersten Lebenswoche überwacht werden, wenn der Mutter während der Schwangerschaft iodhaltige Kontrastmittel verabreicht wurden. Eine wiederholte Untersuchung der Schilddrüsenfun­ktion wird nach 2 bis 6 Lebenswochen empfohlen, besonders bei Neugeborenen mit geringem Geburtsgewicht und Frühgeborenen.

Stillzeit

Nach Gabe iodhaltiger Kontrastmittel kann das Stillen normal fortgesetzt werden. Iohexol geht nur geringfügig in die Muttermilch über, und nur minimale Mengen werden intestinal resorbiert. Die Iohexol-Menge in der Muttermilch, die in den 24 Stunden nach der Injektion ausgeschieden wurde, betrug in einer Studie 0,5 % der ursprünglichen Dosis bei gewichtsadaptierter Gabe. Die Iohexol-Menge, die in den ersten 24 Stunden nach der Injektion vom Kind aufgenommen wurde, entspricht nur 0,2 % der Dosis bei Kindern. Eine schädliche Wirkung für den gestillten Säugling ist daher unwahrscheinlich.

Fertilität

Es liegen keine klinischen Daten zum Einfluss von Iohexol auf die Fertilität vor (siehe Abschnitt 5.3).

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es ist nicht ratsam, innerhalb der ersten Stunde nach der letzten Injektion oder den ersten 24 Stunden nach einer intrathekalen Untersuchung ein Auto zu fahren

oder Maschinen zu bedienen (siehe Abschnitt 4.4). Es ist jedoch eine individuelle Beurteilung vorzunehmen. Bei anhaltenden post-myelographischen Symptomen sollte jedoch im Einzelfall entschieden werden.

4.8    nebenwirkungen

Allgemein (relevant für alle Anwendungsarten von iodhaltigen Kontrastmitteln)

Nachfolgend sind mögliche allgemeine Nebenwirkungen aufgelistet, die in Bezug zu Radiographie-Untersuchungen stehen, bei denen nicht-ionische, monomere Kontrastmittel angewendet werden. Für Nebenwirkungen in Zusammenhang mit einer spezifischen Anwendungsart, beziehen Sie sich bitte auf die entsprechenden Abschnitte.

Überempfindlichke­itsreaktionen können unabhängig von der Dosis und der Art der Verabreichung auftreten, und leichte Symptome einer Überempfindlichkeit können die ersten Anzeichen einer schwerwiegenden anaphylaktoiden Reaktion/Schock darstellen. Die Verabreichung des Kontrastmittels muss in diesem Fall sofort abgebrochen werden und, wenn nötig, eine geeignete Therapie über einen Gefäßzugang eingeleitet werden.

Der vorübergehende Anstieg von Serum-Kreatinin ist nach der Gabe von iodhaltigen Kontrastmitteln häufig, eine kontrastmitte­linduzierte Nephropathie kann auftreten.

Iodvergiftung oder „Iod-Mumps“ ist eine sehr selten auftretende Komplikation bei der Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel, die zu einer Schwellung und erhöhter Druckempfindlichke­it der Speicheldrüsen bis zu 10 Tage nach der Untersuchung führt.

Die aufgelisteten Häufigkeiten basieren auf der klinischen Dokumentation und veröffentlichten Studien mit hoher Patientenzahl und erfassen mehr als 90.000 Patienten.

Die Häufigkeiten für unerwünschte Wirkungen werden mit den folgenden Angaben definiert:

Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100, <1/10)

Gelegentlich (≥1/1.000, <1/100)

Selten (≥1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Systemorganklas­sen

Unerwünschte Wirkungen

Erkrankungen des Immunsystems

Selten :

Überempfindlichke­itsreaktionen (einschließlich Atemnot, Ausschlag, Hautrötung, Urtikaria, Juckreiz, Hautreaktionen, Bindehautentzündun­g, Husten, Schnupfen, Niesen, Gefäßentzündung, angioneurotisches Ödem, Kehlkopfödem, Stimmritzenkrampf, Bronchospasmen oder nicht-kardiogene Lungenödeme

Nicht bekannt :

Anaphylaktische/a­naphylaktoide Reaktionen* (einschließlich Atemnot, Vaskulitis, Larynxödem, Laryngospasmus, Bronchospasmen und nicht-kardiogene Lungenödeme) anaphylaktischer/ anaphylaktoider Schock

Erkrankungen des Nervensystems

Selten :

Kopfschmerzen

Gelegentlich :

Dysgeusie (vorübergehender metallischer Geschmack), vasovagale Reaktion

Nicht bekannt :

vasovagale Synkope

Herzerkrankungen

Selten :

Bradykardie

Gefäßerkrankungen

Sehr selten :

Bluthochdruck, niedriger Blutdruck

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Gelegentlich :

Übelkeit

Selten :

Erbrechen

Sehr selten :

Diarrhö, Bauchschmerzen

Nicht bekannt :

Vergrößerung der Speicheldrüsen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig :

Hitzegefühl

Gelegentlich :

Hyperhidrose, Kältegefühl

Selten :

Fieber

Sehr selten :

Schüttelfrost, Unwohlsein

Nicht bekannt :

Lokalisierter Schmerz, Extravasation, Ödem

Sie treten umgehend nach der Injektion auf und können ein Indikator für den Beginn eines Schockzustandes sein. Hautreaktionen, die mit Überempfindlichkeit zusammenhängen, können bis einige Tage nach der Injektion auftreten.

Schwere lebensbedrohliche Reaktionen (es wurden auch Todesfälle berichtet), die eine Notfallbehandlung erfordern, können auftreten und betreffen Vitalfunktionen des kardiovaskulären Systems, meist in Verbindung mit respiratorischen und auch zentralnervösen Reaktionen. Anaphylaktoide Reaktionen in Form eines Schocks sind gekennzeichnet durch massiven Blutdruckabfall, Tachykardie, Dyspnoe, Zyanose, Blässe, Kaltschweißigkeit,

Bewusstseinstrübung oder -verlust und Atem- und Kreislaufstillstan­d. In seltenen Fällen wurde ein Blutdruckabfall berichtet, der auch verbunden sein kann mit einer Bradykardie (vasovagale Reaktion), aus der sich im weiteren Verlauf meist eine Tachykardie entwickelt.

Intravasale Anwendung (intraarteriell und intravenös):

Bitte lesen Sie zunächst den Abschnitt „Allgemein“. Untenstehend sind nur die Nebenwirkungen mit Häufigkeit beschrieben, die bei der intravasalen Anwendung von nichtionischen, monomeren Kontrastmitteln auftreten. Bei Anwendung iodierter Röntgenkontras­tmittel können verschiedenartige Nebenwirkungen auftreten. Man unterscheidet zwischen nicht vorhersehbaren pseudoallergischen Reaktionen (siehe auch Abschnitt 4.4) und pharmakologisch erklär- und vorhersehbaren organtoxischen Reaktionen. Pseudoallergische und organtoxische Reaktionen können auch nebeneinander auftreten, so dass eine eindeutige Zuordnung nicht immer möglich ist.

Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der intravasalen Anwendung iodhaltiger Kontrastmittel sind gewöhnlich leicht bis mittelschwer und vorübergehend. Es können jedoch auch schwere und in Einzelfällen möglicherweise lebensbedrohliche Reaktionen auftreten, die einer schnellen und effektiven Notfallbehandlung bedürfen.

Kontrastmittel­reaktionen sind nach intravasaler Anwendung deutlich häufiger und auch schwerwiegender als nach Anwendung in Körperhöhlen (intraduktaler und intrakavitärer Ga­be).

Die Art der spezifisch beobachteten Nebenwirkung, insbesondere bei intraarterieller Anwendung, ist abhängig vom Verabreichungsort und der gegebenen Dosis. Bei selektiven Arteriographien und anderen Methoden, bei denen das Kontrastmittel ein bestimmtes Organ in hohen Konzentrationen erreicht, kann es zu Komplikationen in diesem speziellen Organ kommen.

Systemorganklas­sen

Unerwünschte Wirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nicht bekannt :

Thrombozytopenie

Endokrine Erkrankungen

Nicht bekannt :

Thyreotoxikose (besonders bei manifester Hyperthyreose).

Schilddrüsenfun­ktionsstörung, vorübergehende

Schilddrüsenun­terfunktion

Psychiatrische Erkrankungen

Selten :

Verwirrtheit, Unruhe, Rastlosigkeit

Nicht bekannt :

Angst

Erkrankungen des Nervensystems

Selten :

Benommenheit, Paresen, Paralysen, Photophobie, Somnolenz, Krampfanfall, Bewusstsein gestört, sensorische Veränderungen (einschließlich Minderempfindlichke­it für Reize (Hypoästhesie)), Fehlempfindungen, Tremor, Kopfschmerz

Sehr selten :

Schlaganfall (verursacht durch Thromboembolien), vasovagale Reaktionen

Nicht bekannt :

vorübergehende motorische Funktionsstörung (einschließlich Sprechstörung, Aphasie, Dysarthrie), Kontrast-Enzephalopathie (einschließlich vorübergehendem Gedächtnisverlust, Koma, Stupor, retrograde Amnesie), Orientierungsstörun­g, Hirnödem

Augenerkrankungen

Selten :

Sehstörung

Nicht bekannt :

vorübergehende Rindenblindheit

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Nicht bekannt :

vorübergehender Hörverlust

Herzerkrankungen

Selten :

Arrhythmie (einschließlich Bradykardie, Tachykardie)

Sehr selten :

Myokardinfarkt

Nicht bekannt :

Schwerwiegende kardiale Komplikationen (einschließlich Herzstillstand, Herz- und Atemstillstand), Herzinsuffizienz, Koronarspasmus, Zyanose, Brustkorbschmerz

Gefäßerkrankungen

Sehr selten :

Klinisch relevante Störungen des Blutdrucks

Nicht bekannt :

Schock, Arterienspasmus (mit vorübergehender Ischämie),

Thrombophlebitis, venöse Thrombosen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig :

Vorübergehende Änderungen der Atemfrequenz, Dyspnoe

Selten :

Husten, Respiratorische Insuffizienz

Sehr selten :

Larynxödem, nicht kardiogenes Lungenödem

Nicht bekannt :

Schwere respiratorische Symptome und Zeichen, Lungenödem, Akutes Atemnotsyndrom, Bronchospasmus, Laryngospasmus, Atemstillstand, Aspiration, Asthmaanfall

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Gelegentlich :

Übelkeit

Selten :

Diarrhö, Erbrechen

Sehr selten :

Abdominale Beschwerden

Nicht bekannt :

Verschlechterung einer Pankreatitis, akute Pankreatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Selten :

Hautausschlag, Angioödem, Erythem, Urtikaria, Pruritus

Sehr selten :

Flush

Nicht bekannt :

Toxische (bullöse, pustulöse und exfoliative Hautreaktionen: Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Epidermolysis acuta toxica, Akut generalisierendes pustulöses Exanthem, Medikamentenau­sschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen, Aufflackern einer Psoriasis, Hautexanthem, Hautabschuppung

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Nicht bekannt :

Gelenkschmerz, Muskelschwäche, Muskelspasmen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten :

Nierenfunktion­sstörungen einschließlich akutem Nierenversagens

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich :

Unwohlsein, Schmerz

Selten :

Asthenie, Müdigkeit, Fluktuation der Körpertempera­tur, Fieber

Sehr selten :

Hyperhidrose, Kältegefühl Schüttelfrost

Nicht bekannt :

Beschwerden an der Verabreichungsste­lle, Rückenschmerzen,

Extravasation, Ödem

Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen

Nicht bekannt :

Jodismus

*Nach intravenöser Kontrastmittelgabe treten neurologische Komplikationen deutlich weniger auf.

Anwendung in Körperhöhlen

Bitte lesen Sie zunächst den Abschnitt „Allgemein“. Untenstehend sind nur die Nebenwirkungen mit Häufigkeit beschrieben, die bei der Anwendung von nichtionischen, monomeren Kontrastmitteln in Körperhöhlen auftreten.

Da auch nach intraduktaler und intrakavitärer Applikation eine geringe Menge an Kontrastmittel in das Blutgefäß übertreten kann, können bei dieser Applikationsart allergoide Reaktionen auftreten, wie sie auch bei intravasaler Kontrastmittelgabe beschrieben werden. Derartige Reaktionen wurden jedoch sehr selten beobachtet, waren meist leicht und traten in Form von Hautreaktionen (Urtikaria, Erythem, Exanthem, Pruritus) auf. Jedoch kann die Möglichkeit einer schweren Überempfindlichke­itsreaktion bis hin zum Schock nicht ausgeschlossen werden (siehe auch Abschnitt 4.4).

Bei der Darstellung von Körperhöhlen hängen die Symptome von der untersuchten Region ab und sind in den meisten Fällen eher durch die Untersuchungstechnik hervorgerufen.

Endoskopische Retrogade Cholangiopankre­atographie (ERCP):

Systemorganklas­sen

Unerwünschte Wirkungen

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Häufig :

Pankreatitis

Untersuchungen

Häufig :

Amylase im Blut erhöht

Hysterosalpino­graphie (HSG):

Systemorganklas­sen

Unerwünschte Wirkungen

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig :

Unterbauchschmerzen

Arthrographie:

Systemorganklas­sen

Unerwünschte Wirkungen

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich :

Vasovagale Reaktion, wie z.B. Schweißausbruch, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Nicht bekannt :

Arthritis

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig : Schmerzen

Herniographie:

Systemorganklas­sen

Unerwünschte Wirkungen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Nicht bekannt :

Schmerzen nach der Applikation

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

Thromboembolische Komplikationen wurden in Verbindung mit kontrastverstärkter Angiographie an koronaren, zerebralen, renalen und peripheren Arterien berichtet. Das Kontrastmittel könnte zu den Komplikationen beigetragen haben (siehe Abschnitt 4.4).

Komplikationen am Herzen, einschließlich akuten Myokardinfarkts, wurden während oder nach kontrastmittel­verstärkter koronarer Angiographie berichtet. Ältere Patienten oder Patienten mit schweren Erkrankungen koronarer Arterien, instabiler Angina pectoris und linksventrikulärer Dysfunktionen hatten ein höheres Risiko (siehe Abschnitt 4.4).

In sehr seltenen Fällen kann das Kontrastmittel die Blut-Hirn-Schranke überwinden, was zu einer Aufnahme des Kontrastmittels in den zerebralen Kortex führt und neurologische Reaktionen auslösen kann, einschließlich Krämpfe, vorübergehende motorische und sensorische Störungen, vorübergehende Verwirrung, vorübergehender Gedächtnisverlust und Enzephalopathie (siehe Abschnitt 4.4).

Anaphylaktoide Reaktionen und anaphylaktoider Schock können zu starkem Blutdruckabfall und damit verbundenen Symptomen und zu Anzeichen wie hypoxische Enzephalopathie, Nieren- und Leberversagen führen (siehe Abschnitt 4.4).

Extravasation des Kontrastmittels verursachte in einigen Fällen lokale Schmerzen und Ödeme, die normalerweise ohne Folgen wieder abklangen. Entzündung, Gewebsnekrose und Kompartmentsyndrom traten auf (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder

Vorübergehende Hypothyreose wurde bei Frühgeborenen, Neugeborenen und anderen Kindern nach Gabe von iodierten Kontrastmitteln berichtet. Frühgeborene sind besonders empfindlich gegenüber dem Effekt von Iod. Vorübergehende Hypothyreose bei einem gestillten Frühgeborenen wurde berichtet. Der stillenden Mutter wurde wiederholt Iohexol verabreicht (siehe Abschnitt 4.4).

Besonders bei Säuglingen und Kleinkindern sollte eine ausreichende Hydratation vor und nach der Kontrastmittelgabe sichergestellt werden. Nephrotoxische Medikamente sollten ausgesetzt werden. Die altersabhängige reduzierte glomeruläre Filtrationsrate bei Säuglingen kann ebenfalls zu einer verzögerten Ausscheidung des Kontrastmittels führen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des NutzenRisiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Präklinische Daten weisen auf eine hohe Sicherheit von Iohexol hin. Es wurde keine obere Dosisgrenze für eine routinemäßige intravaskuläre Anwendung ermittelt. Eine symptomatische Überdosierung ist bei nierengesunden Patienten unwahrscheinlich, außer der Patient erhielt eine Dosis von über 2 g Iod/kg Körpergewicht innerhalb eines begrenzten Zeitraumes. Die Dauer der

Untersuchung ist für die Nierenverträglichke­it hoher Kontrastmitteldosen (mittlere Eliminationshal­bwertszeit t1/2 ca. 2 Stunden) wichtig. Eine irrtümliche Überdosierung tritt am ehesten bei komplexen angiographischen Untersuchungen bei Kindern auf, besonders wenn mehrere Injektionen mit Kontrastmittel in hoher Konzentration verabreicht werden.

Eine Überdosierung kann Auswirkungen auf das Lungen- und Herz-KreislaufSystem haben und dadurch zu lebensbedrohlichen unerwünschten Wirkungen führen. Das Ziel der Behandlung einer Überdosierung wird daher die Aufrechterhaltung aller lebenswichtigen Funktionen und die sofortige Einleitung einer symptomatischen Therapie sein.

Bei versehentlicher Überdosierung ist der Wasser- und Elektrolythaushalt durch Infusionen auszugleichen. Die Nierenfunktion muss mindestens über die nächsten drei Tage kontrolliert werden. Falls erforderlich, kann der überwiegende Teil des Kontrastmittels durch Hämodialyse aus dem Organismus eliminiert werden. Es gibt kein spezifisches Antidot.

5.   pharmakologische eigenschaften

5.1   pharmakodynamische eigenschaften

5.1 pharmakody­namische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe:

Röntgenkontras­tmittel, iodhaltig; wasserlösliche, nephrotrope, niederosmolare Röntgenkontras­tmittel.

ATC Code:

V08A B02

Iohexol, die kontrastgebende Substanz in den Iohexagita Anwendungsformen ist ein triiodiertes, nichtionisches, wasserlösliches Röntgenkontras­tmittel mit einem Molekulargewicht von 821,14 g/mol. Der Kontrasteffekt wird durch das im Molekül stabil gebundene Iod erreicht, das Röntgenstrahlen absorbiert.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Verteilung

Nach intravasaler Anwendung wird Iohexol sehr schnell im Extrazellularraum verteilt, die Halbwertszeit beträgt 9 ± 9 Minuten.

Die Plasmaprotein­bindung bei einer Konzentration von 1,2 mg lod/ml Plasma beträgt 1,5 ± 0,3 %. Tierexperimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass Iohexol die intakte Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden kann, jedoch in sehr geringem Ausmaß die Plazentaschranke.

Biotransformation

Beim Menschen wurden keine Metaboliten nach Applikation klinisch relevanter Dosen nachgewiesen.

Elimination

Die Eliminationshal­bwertzeit bei normaler Nierenfunktion beträgt ca. 23 Stunden, unabhängig von der angewendeten Dosis. Iohexol wird hauptsächlich durch glomeruläre Filtration eliminiert. Innerhalb von 24 Stunden waren 87%, innerhalb von 6 Tagen 91% der injizierten Dosis eliminiert. Die Gesamtclearance betrug 86 ml/min bei einer Dosis von 300 mg Iod/kg Körpergewicht.

Besonderheiten

Bei terminaler Niereninsuffizienz können nichtionische Kontrastmittel durch Dialyse eliminiert werden.

Applikation im Rahmen einer ERCP

Im Rahmen einer ERCP können signifikante Mengen des Kontrastmittels resorbiert werden. Quantitative Daten zu Iohexol sind nicht verfügbar. Zu möglichen systemischen Nebenwirkungen siehe Abschnitt 4.4 sowie Abschnitt 4.8.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Systemische Toxizität

Die Toxizität von Iohexol ist gering. Tierexperimentelle Untersuchungen zur systemischen Verträglichkeit nach einmaliger und wiederholter täglicher intravenöser Anwendung ergaben keine Befunde, die gegen die in der Regel einmalige diagnostische Anwendung am Menschen sprechen.

Reproduktionsto­xizität, Genotoxizität

Untersuchungen von Iohexol ergaben keine Hinweise auf eine embryotoxische, teratogene oder mutagene Wirkung.

Lokale Verträglichkeit

Bei der lokalen Verträglichke­itsprüfung im Tierversuch wurden bei den verschiedenen Applikationswegen nur geringgradige lokale Reaktionen beobachtet.

6.   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Salzsäure 10 % (zur Einstellung des pH-Werts),

Trometamol,

Natriumcalciu­medetat (Ph.Eur.),

Wasser für Injektionszwecke.

6.2    inkompatibilitäten

Wegen der Gefahr von Unverträglichkeiten sollten Kontrastmittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

Über 24 Stunden bei 25 °C konnte die chemische und physikalische Stabilität nach Anbruch belegt werden. Aus mikrobiologischer Sicht ist das Arzneimittel sofort zu verwenden. Falls es nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingungen der Anwendung verantwortlich; diese sollten 24 Stunden bei 2 bis 8 °C nicht überschreiten, es sei denn, der Anbruch fand unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen statt.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Zum Schutz vor Licht und Röntgenstrahlen in der Originalverpackung aufbewahren.

Nicht über 25 ºC lagern.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Durchstechflaschen: farblos, aus Typ II Glas

Stopfen: Gummistopfen aus Bromobutyl

Packungsgrößen:

1, 10 und 30 Durchstechflas­chen mit je 50 ml,

1, 10 und 30 Durchstechflas­chen mit je 75 ml,

1, 10 und 30 Durchstechflas­chen mit je 100 ml,

1, 10 und 20 Durchstechflas­chen mit je 200 ml,

1 und 6 Durchstechflas­chen mit je 500 ml.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Sonstige Hinweise zur Handhabung siehe Abschnitt 4.2.

Jede Durchstechflas­che/Flasche mit Kontrastmittel ist zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Alle nicht verwendeten Reste sind zu verwerfen.

7.    inhaber der zulassung

T2Pharma GmbH

Zum Hospitalgraben 8

99425 Weimar

8.    zulassungsnummer

Iohexagita 300: 57106.01.00

Iohexagita 350: 57106.02.00

9.    datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

14.09.2004

10.    stand der information

Juni 2021